Pandan – die Superfood Vanille des Ostens erobert die Welt
Smaragdgrüne Lebensmittel, die ausschließlich mit natürlichen Farbstoffen gefärbt sind, liegen derzeit voll im Trend. In den letzten Jahren wurden Matcha-Pulver, Avocado-Paste, Waldmeister, Spinat und andere Grün spendende Zutaten verwendet, um dies zu erreichen und so alles von Kleingebäck und Pfannkuchen bis hin zu Getränken, Wackelpudding und Nudeln zu färben. Jetzt ist ein neuer Anwärter auf die Bühne getreten und stellt die Welt der farbenfrohen Küche wahrhaft auf den Kopf – Pandan. Wie der Name schon verrät, spielt dieser auch die Hauptrolle beim berühmten Pandan Kuchen. Heute möchten wir tiefer ins Thema eintauchen und Ihnen zeigen, welche Vorteile es hat, Pandan in Ihre Ernährung aufzunehmen. Hier zeigen wir Ihnen auch, wie einfach Sie den traditionellen Pandan Kuchen selber zu Hause zubereiten können.
Inhaltsverzeichnis
Haben Sie schon einmal von diesem neuen Superfood gehört?
Was ist Pandan denn überhaupt?
Pandanus amaryllifolius, in der Kulinarik besser bekannt als einfach nur Pandan, ist eine immergrüne tropische Pflanze mit schwertförmigen, dunkelgrünen Blättern. Auf den ersten Blick ähnelt sie einer kleinen Palme. In Wirklichkeit ist die Gattung der Schraubenbäume (Pandanus) überhaupt nicht mit Palmen verwandt.
Wissenswertes über diese Exotin ist, dass es sich dabei um eine der wenigen echten Kulturpflanzen handelt. Pandan ist das Ergebnis jahrzehntelanger selektiver Kultivierung. Heute sind alle Pflanzen steril und können sich nur noch durch Ausläufer oder Stecklinge vermehren. Sie werden ausgiebig auf Farmen und Plantagen in ganz Südasien und insbesondere in Südostasien angebaut. Eine Wildform lässt sich in der Natur allerdings nicht mehr finden.
Diese ungewöhnliche Pflanze hat viel Potenzial als Gewürz, Duft- und Farbstoff
Sie verleiht jedem Gericht viel visuelles Interesse
Vanille des Ostens
Pandan wird oft als „Vanille des Ostens“ bezeichnet. Wenn Sie zum ersten Mal an den Blättern oder dem Extrakt riechen, werden Sie schnell verstehen, warum das so ist. Sie besitzen ein blumiges, süßes und leicht nussiges Aroma, ähnlich wie Vanille. Interessanterweise ist Pandanus amaryllifolius die einzige unter mehr als 600 anderen Arten, die diese besonderen Duftstoffe aufweist.
Wie Sie wahrscheinlich schon erahnen können, wird aus den Blättern auch ein dunkelgrüner Saft gewonnen, der als Farbstoff in der Kulinarik dient. Für eine hübsche Farbe und einen angenehmen Duft sorgt auch der Extrakt, der in Asialäden meistens als Paste oder Pulver erhältlich ist. Damit lassen sich allerlei Gerichte färben und aromatisieren, einschließlich Reisgerichte, Nudelgerichte, Backwaren, Getränke, Puddings, Eis und natürlich Pandan Kuchen.
In der asiatischen Küche ist die Pflanze seit langem weit verbreitet
Die westliche Welt hat sie erst vor ein paar Jahren entdeckt
Pandan – reiner Farb- und Duftstoff oder Superfood?
Frische Pandanblätter und ihr Extrakt werden seit vielen Jahrhunderten in der traditionellen asiatischen Medizin und Aromatherapie verwendet. Die moderne Wissenschaft hat jedoch erst vor kurzem begonnen, ihre gesundheitlichen Vorteile zu erforschen.
Zu diesem Zeitpunkt haben Forscher festgestellt, dass die Blätter und der Extrakt daraus eine gute Quelle für die Vitamine A, B1, B2, B3, C und Beta-Carotin sind. Sie enthalten auch erhebliche Mengen an entzündungshemmenden und antioxidativen sekundären Pflanzenstoffen und Tanninen, die beim Auftragen auf die Haut eine kühlende und schmerzstillende Wirkung haben.
Es wird angenommen, dass der regelmäßige, aber maßvolle Verzehr von Extrakten dieser exotischen Pflanze das Immunsystem stärkt, den Blutdruck senkt und sogar Krankheiten wie Diabetes, Herzleiden und Krebs vorbeugen kann.
Aufgrund der leicht abführenden Wirkung der Blätter wird Pandan auch im Rahmen von Detox Diäten eingesetzt. In Südostasien wird der Extrakt sogar Shampoos zugefügt, um Schuppen und Haarausfall entgegenzuwirken.
Momentan sind nur wenige Nebenwirkungen bekannt, die insbesondere Menschen mit Nierenproblemen betreffen. Bei ihnen kann der Verzehr zu Übelkeit und Verdauungsstörungen führen.
Viele gesundheitliche Vorteile müssen noch entdeckt oder bestätigt werden
Dieses grüne Eis schmeckt und duftet genauso wie Vanilleeis
Pandan Kuchen nach traditioneller südostasiatischer Art
Die Popularität dieses exotischen Superfoods verbreitet sich in der westlichen Welt vor allem durch den Pandan Kuchen. Obwohl die Blätter und der Extrakt zum Färben und Aromatisieren einer Vielzahl von Gerichten verwendet werden können, ist dieses Rezept dasjenige, das die Aufmerksamkeit von Profi- und Hobbyköchen auf der ganzen Welt auf sich gezogen hat.
Es handelt sich dabei im Großen und Ganzen um einen fluffigen Biskuitkuchen mit intensivem Vanilleduft und natürlich mit einer hübschen smaragdgrünen Farbe. Er wird meistens pur gegessen, kann aber auch mit Kokosbuttercreme zu einer Schichttorte verarbeitet werden. Sie können Kokosbuttercreme sehr einfach zu Hause selber machen, indem Sie die Kuhmilch im klassischen Rezept durch Kokosmilch ersetzen und auch Kokosraspeln hinzugeben.
Das Rezept für Pandan Kuchen ist dem Gugelhupf eigentlich sehr ähnlich
Die Beliebtheit dieses exotischen Superfoods verbreitet sich in den sozialen Medien wie ein Lauffeuer
Folgende Zutaten werden Sie hierfür benötigen:
- 7 Eier, getrennt, bei Raumtemperatur
- 300g Weißmehl
- 200 g Weiß-, Farin- oder Kokoszucker
- 125 ml Raps- oder Kokosöl
- 3 TL Backpulver
- 1 TL Pandanpaste oder 20 frische Pandanblätter
- Eine Prise Salz
Schritt für Schritt Rezeptanleitung:
Wenn Sie frische oder gefrorene Pandanblätter im Asialaden gefunden haben und diese verwenden möchten, dann waschen Sie sie zuerst gut, schneiden Sie sie in Stückchen und geben Sie sie in einem Mixer. Mit 150 ml Wasser aufgießen und pürieren. Durch ein Feinsieb oder Tuch passieren, Blattmasse entsorgen und Saft beiseite stellen. Wenn Sie Extrakt verwenden, dann lösen Sie diesen einfach in 150 ml Wasser auf.
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In einer Schüssel nun das Eiweiß und ½ Teelöffel Backpulver zu einem steifen Schnee aufschlagen. Nach und nach etwa die Hälfte des benötigten Zuckers hinzufügen, vorsichtig einrühren, dann die Schüssel beiseite stellen.
In einer separaten großen Schüssel die Eigelbe und den restlichen Zucker schaumig schlagen. Das Öl und den Pandansaft oder aufgelösten Extrakt eingießen. Mehl, 2 ½ Teelöffel Backpulver und Salz gesiebt hinzugeben und gut verrühren. Den Eischnee mit einem Spatel nach und nach vorsichtig unterheben.
Den Teig in eine gefettete 25 cm Gugelhupfform füllen und in einem bei 180 Grad vorgeheizten Backofen etwa 50-60 Minuten oder bis goldbraun backen. Einen Zahnstochertest machen, um sicherzustellen, dass die Mitte durchgegart ist. Etwa eine Stunde abkühlen lassen, dann vorsichtig aus der Form lösen.
Der Kuchen duftet angenehm nach Vanille, enthält aber eigentlich keine
Wenn Sie ein Fan der exotischen Zutaten aus dem Osten sind, dann sollten Sie Pandan unbedingt selber probieren. Diese tropische Pflanze beeindruckt mit einem einzigartigen Geschmack, Duft, Farbe und gesundheitlichen Vorteilen. Sie hat sich den Status eines Superfoods voll und ganz verdient!
Es ist kaum zu glauben, dass diese Desserts keine Lebensmittelfarbe enthalten
Banh Bo Nuong ist ein traditioneller Kuchen aus Vietnam, bei dem Pandan oft verwendet wird
Mit dem Extrakt lässt sich ein ähnlich gefärbter Wackelpudding wie mit Waldmeister erzielen
Pandan Kuchen mit Kokosbuttercreme und karamellisierter Nussfüllung
Quellen: