Maronenröhrling – Bestimmungsmerkmale, Nährwerte und Rezeptideen

von Emma Wolf
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Der Maronenröhrling (Imleria badia), auch Maronen-Röhrling geschrieben, geläufig auch unter den Namen Braunkappe oder Blaupilz bekannt, ist ein typischer Vertreter der Dickröhrlinge und ein köstlicher Waldpilz. Kultivieren lässt er sich zwar nicht, dafür aber leicht in freier Wildbahn bestimmen und einsammeln. Im heutigen Beitrag möchten wir Ihnen den Maronenröhrling näher vorstellen. Hier lernen Sie, wie Sie diesen Speisepilz erkennen, verarbeiten, kochen und konservieren.

Den Liebling des Herbstes kulinarisch kennen lernen

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Wichtige Hinweise vor der Pilzsuche

Wer Waldpilze sammeln möchte, braucht ein Auge fürs Detail und gute Naturkenntnisse. Es reicht nicht, die Bestimmungsmerkmale nur einzelner Pilzarten zu kennen. Es ist nämlich eine wohlbekannte Tatsache, dass die meisten genießbaren Pilze ungenießbare oder sogar giftige Doppelgänger haben.

Es lohnt sich auch, die verschiedenen Baumarten im Wald bestimmen zu können, da Pilze oft symbiotische Beziehungen damit pflegen.

Wir empfehlen Ihnen dringend, mindestens ein paar Mal mit einem erfahrenen Mykologen oder Pilzsammler auf Pilzsuche zu gehen. Es ist auch eine gute Idee, ein Lexikon und eine App mit hochwertigen Farbfotos und detaillierten Beschreibungen jeder Pilzart mitzuführen.

Sobald Sie einen Pilz gefunden haben, prüfen Sie immer im Nachschlagewerk, ob er genießbar ist oder nicht, bevor Sie ihn im Erntekorb legen. So können Sie am besten sicherstellen, dass Sie nicht versehentlich einen Giftpilz mit nach Hause bringen.

Gehen Sie niemals ohne Erfahrung auf Pilzsuche

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Maronenröhrling in freier Wildbahn bestimmen

Der Maronenröhrling hat seinen bekanntesten Namen von dem Aussehen seines Hutes. Bei jungen Exemplaren ist er halbkugelig, fein samtig und matt rotbraun, kastanienbraun, selten olivbraun gefärbt.

Im Laufe der Zeit, wenn der Pilz wächst und altert, wird der Hut flacher und unregelmäßig gewölbt. Er kann so bis zu einem maximalen Durchmesser von 15 cm heranwachsen. Bei Regenwetter, Nebel und sonst hoher Luftfeuchtigkeit glänzt die Huthaut und fühlt sich leicht klebrig und schmierig an.

Der Maronenröhrling ähnelt von außen einer Rosskastanie

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Die Röhrchen sind rundlich, feinporig und bei jungen Exemplaren hellgelb. Bei älteren Pilzen nehmen sie allmählich eine grünliche oder olivgelbe Farbe an. Eines der auffälligsten Merkmale des Maronenröhrlings ist, dass sich seine Röhrchen schnell und intensiv blau oder blaugrün färben, wenn sie gedrückt, geschnitten oder anderweitig verletzt werden.

Bei jungen Pilzen ist das Fleisch fest und weißlich, bei älteren wird es hingegen allmählich schwammig und ungenießbar. Es kann sich ebenfalls blassblau färben, wenn es verletzt oder der Luft ausgesetzt wird. Aus kulinarischer Sicht ist die Blaufärbung rein ästhetisch und verschwindet beim Kochen.

Die ungewöhnliche Blaufärbung ist der Grund, warum die Pilzart den alternativen Namen Blaupilz hat

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Der Stiel ist meistens zylindrisch geformt, kann aber auch bauchig sein. Er ist gelblich braun gefärbt und weist eine feine, eingewachsene Maserung ohne Netzzeichnung auf. Er kann bis zu einer maximalen Länge von 12 cm und einem Durchmesser von 5 cm heranwachsen.

Pilzstiele ohne Netzzeichnung können ruhig verspeist werden

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Wo wächst der Maronenröhrling?

Der Maronenröhrling wächst vor allem in Nadel- und nur vereinzelt in Mischwäldern. Sie können ein einzelnes Exemplar oder eine verstreute Gruppe zwischen den Wurzelausläufern von Weißkiefern, Fichten, Hemlocktannen oder Lärchen, gelegentlich auch Buchen entdecken.

Diese Pilzart kann etwa 3-4 Tage nach Regen und somit bereits im Juni geerntet werden. Die Hauptsaison startet jedoch von Mitte September und dauert bis zum ersten Frost an. Sobald die Temperaturen unter Null sinken, sinken auch Ihre Chancen, ein genießbares Exemplar zu finden.

Bei mildem Wetter kann diese Pilzart bis in den November geerntet werden

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Machen Sie oft Waldspaziergänge und bringen Sie kleine Schätze mit nach Hause

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Hat der Maronenröhrling giftige Doppelgänger?

Der Maronenröhrling hat nur einen einzigen schwach giftigen und äußerst ungenießbaren Doppelgänger, nämlich den Gemeinen Gallenröhrling (Tylopilus felleus). Glücklicherweise lassen sich die beiden Pilzarten leicht voneinander unterscheiden.

Zum einem besitzt der junge Gallenröhrling weiße Röhrchen, welche sich im Alter allmählich rosa färben. Auf Druck wird der Rosa Farbton sofort intensiver.

Der Doppelgänger trägt zudem noch den alternativen Namen Bitterling, da er einen abstoßenden Geruch und extrem bitteren Geschmack aufweist.

Dieser Pilz hat in Ihrem Erntekorb nichts zu suchen

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Wie gesund ist der Maronenröhrling?

Wie die meisten anderen Speisepilze ist auch der Maronenröhrling kalorienarm, aber sättigend und reich an Ballaststoffen, Eiweiß und Vitamin D.

Diese Pilzart enthält zudem noch gesundheitsfördernde Aminosäuren, mehrfach ungesättigte Fettsäuren, Antioxidantien, Vitamine, Flavonoide und Phenolverbindungen. Der Maronenröhrling ist eine gute Quelle für Mineralien wie Eisen, Selen, Mangan und Zink.

Aktuelle wissenschaftliche Studien belegen, dass dieser Liebling der Herbstküche entzündungshemmende, krebshemmende und antioxidative Eigenschaften besitzt. Der Maronenröhrling bekämpft freie Radikale, kurbelt den Stoffwechsel an, stärkt das Immunsystem und verbessert die Verdauung und kann zur Gewichtsabnahme führen.

Lecker, aromatisch und auch gesund

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Köstliche Rezeptideen mit Maronenröhrling

Der Maronenröhrling kann in allen Rezepten mit Waldpilzen verwendet werden. Er verleiht Ihren Gerichten wundervolle erdige, fleischige, nussige und würzige Geschmacks- und Aromanoten.

Seine Geschmacksqualitäten sind im trockenen Zustand sogar intensiver. Dafür benötigen Sie lediglich einen Dörrautomaten und ein wenig Geduld. Wir zeigen Ihnen, wie’s geht!

Entfernen Sie zunächst mit einer Bürste gründlich alle Wald- und Erdreste von Ihren Pilzen. Waschen Sie sie nicht, da dies ihre Textur und ihren Geschmack ruiniert!

Schneiden Sie die Pilze in 3-4 mm dünne Scheiben. Verteilen Sie sie gleichmäßig in einer Schicht auf ein Dörrblech. Stellen Sie die Temperatur auf 50 Grad ein und lassen Sie die Pilze etwa 6 Stunden vollständig dörren. In luftdichten Behältern sind Ihre Waldpilze so über mehrere Monate haltbar.

Der Maronenröhrling darf nicht roh gegessen oder an der Luft getrocknet werden

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Beim Trocknen von Pilzen mit Dörrautomaten bleiben alle Nährstoffe erhalten

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Pilzsalz mit Maronenröhrling selber machen

Eine kleine Prise dieses Pilzsalzes kann all Ihren herzhaften Herbstgerichten einen sofortigen Geschmacksschub hinzufügen. Sie müssen ganz einfach alle Zutaten in einem Mixer oder einer Kaffeemühle fein mahlen und in einem luftdichten Kräuterglas aufbewahren. Hier ist, was Sie brauchen:

  • 50 g getrocknete Maronenröhrlinge
  • 50 g Salz (am besten Himalayasalz)
  • 1 EL getrocknete Petersilie
  • 1/2 TL Knoblauchpulver
  • 1/2 TL Zwiebelpulver
  • 1/2 TL Pfeffer

Waldpilze verfeinern alle Ihre herzhaften Gerichte

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Der Maronenröhrling ist einer der leckersten und auch gesündesten Waldpilze überhaupt. Sein Doppelgänger ist leicht zu erkennen, es besteht also nur wenig Gefahr, ihn mit Giftpilzen zu verwechseln. Wir hoffen, dass unsere Tipps für Sie bei der nächsten Pilzsuche hilfreich sein werden.

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Quellen:

Kostbare Natur

Pilzfinder

Gute Küche

Emma Wolf

Ich liebe es, unseren Lesern und Leserinnen praktische und einzigartige Informationen, Tipps und Life Hacks über allmögliche Themen zu geben, die sie in ihrem Alltag auch tatsächlich anwenden können. Ich bin immer auf der Suche nach etwas Neuem – neuen Trends, neuen Techniken, Projekten und Technologien.