Dein Bauchgefühl hat recht: Wie du dein Verdauungsfeuer (Agni) mit Ayurveda wieder richtig anheizt

von Mareike Brenner
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Kennst du das? Ein kleiner Realitätscheck aus der Praxis

In meiner täglichen Arbeit sehe ich ständig Menschen mit einem bunten Strauß an Beschwerden. Müdigkeit, obwohl man acht Stunden geschlafen hat. Ein Bauch wie ein Ballon nach dem Mittagessen. Unruhiger Schlaf oder Haut, die einfach nicht zur Ruhe kommt. Auf den ersten Blick scheint das alles nichts miteinander zu tun zu haben. Aber ganz ehrlich? Meistens liegt die Wurzel all dieser Probleme an einem einzigen Ort: in unserer Verdauung.

Und damit meine ich nicht nur Magen und Darm im medizinischen Sinne. Ich spreche vom ayurvedischen Konzept des Agni – unserem inneren Verdauungsfeuer.

Nach unzähligen Jahren in diesem Bereich habe ich eines gelernt: Ayurveda ist keine schnelle Diät oder ein exotischer Food-Trend. Es ist ein unglaublich tiefes und intuitives Wissen über das Leben selbst. Es lehrt uns, die leisen (und manchmal lauten) Signale unseres Körpers wieder zu verstehen und uns selbst ins Gleichgewicht zu bringen. Unsere Ernährung ist dabei das mächtigste Werkzeug. Sie kann unsere beste Medizin sein oder, wenn wir sie falsch einsetzen, die Ursache für unser Unwohlsein. Dieser Artikel hier ist natürlich kein Ersatz für eine persönliche Beratung, aber er soll dir ein stabiles, praxiserprobtes Fundament geben.

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Das Herzstück von allem: Dein Verdauungsfeuer (Agni)

Vergiss für einen Moment mal alles über Kalorienzählen und Nährwerttabellen. Das A und O in der ayurvedischen Ernährung ist die Kraft deines Agni.

Stell dir dein Agni einfach wie ein Lagerfeuer mitten in deinem Körper vor. Dieses Feuer ist für so ziemlich alles verantwortlich. Es wandelt das, was du isst, in Energie und gesundes Körpergewebe um. Es sortiert die Nährstoffe von den Abfallprodukten. Es ist quasi dein persönlicher Bodyguard, der dich sogar vor Krankheitserregern schützt.

Ein starkes, gesundes Agni erkennst du übrigens an ganz klaren Zeichen:

  • Du wachst morgens mit einem leichten, natürlichen Hungergefühl auf.
  • Nach dem Essen fühlst du dich energiegeladen und wach, nicht total platt.
  • Deine Verdauung läuft regelmäßig und ohne Zwicken oder Blähungen ab.
  • Deine Zunge ist morgens rosig und sauber, ohne einen dicken, weißen Belag.
  • Du fühlst dich geistig klar und konzentriert.

Ein weiser Lehrer sagte einmal: „Pflege das Agni, und das Agni pflegt dich.“ Und das ist die pure Wahrheit. Fast alle chronischen Zipperlein fangen mit einem schwachen Verdauungsfeuer an.

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Wenn das Feuer nur noch schwelt: Wie Ama (Schlacken) entsteht

Was passiert, wenn du auf ein kleines, schwaches Lagerfeuer einen nassen, schweren Holzklotz wirfst? Genau, es raucht, es zischt, aber es brennt nicht richtig. Das Holz verkohlt nur unvollständig. Und exakt das Gleiche passiert in deinem Körper, wenn dein Agni schwach ist. Die Nahrung wird nicht komplett verdaut. Übrig bleibt eine klebrige, giftige Substanz, die im Ayurveda Ama genannt wird.

Dieses Ama ist die Wurzel vieler Übel. Es ist schwer, klebrig und müffelt unangenehm. Stell es dir wie einen inneren Biofilm vor, der die feinen Kanäle deines Körpers verstopft, den Energiefluss blockiert und ein Festmahl für unerwünschte Keime ist. Anzeichen für zu viel Ama sind oft nicht zu übersehen:

  • Ein dicker, weißer oder gelblicher Belag auf der Zunge (der erste Blick in den Spiegel am Morgen!).
  • Ein Gefühl von Schwere und Trägheit, selbst nach einer langen Nacht.
  • Unklare Gliederschmerzen, die mal hier, mal da auftreten.
  • Entweder gar kein Appetit oder ständiger Heißhunger auf Süßes und Schweres.
  • Trüber Urin und ein generell stärkerer Körpergeruch.

Viele moderne „Detox“-Kuren versuchen, dieses Ama mit radikalen Saftkuren oder Pulvern auszuleiten. Das ist aber oft der falsche Ansatz. Es ist, als würdest du versuchen, den Rauch aus einem Zimmer zu wedeln, ohne das schwelende Feuer darunter zu löschen. Der ayurvedische Weg ist viel sanfter und nachhaltiger: Wir stärken zuerst das Agni. Dann ist der Körper stark genug, das angesammelte Ama ganz von selbst zu verbrennen und loszuwerden.

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Die drei Energien im Schnelldurchlauf: Vata, Pitta & Kapha

Bestimmt hast du schon mal von den drei Doshas gehört. Wichtig ist hier vor allem eins: Das sind keine starren Persönlichkeitstypen, in die man sich pressen muss. Jeder von uns trägt alle drei Energien in sich. Deine ganz persönliche, angeborene Mischung ist deine Grundkonstitution (Prakriti). Der Zustand, in dem du dich aber jetzt gerade befindest, ist deine aktuelle Balance oder eben Dysbalance (Vikriti).

Ganz ehrlich? Diese Online-Tests zur Bestimmung deines Typs sind oft mehr verwirrend als hilfreich. Viel wichtiger ist es, die Eigenschaften (Gunas) der Doshas zu verstehen. Denn die goldene Regel lautet: Gleiches verstärkt Gleiches, und Gegensätze gleichen aus.

  • Vata (Luft & Äther): Stell dir einen windigen, trockenen Herbsttag vor. Das ist Vata. Es steht für Bewegung. Seine Eigenschaften sind trocken, leicht, kalt, rau und beweglich. Ein Zuviel an Vata zeigt sich in trockener Haut, innerer Unruhe, Sorgen, Blähungen und Gelenkknacken. Was braucht es zum Ausgleich? Wärme, Feuchtigkeit, Ruhe und nährende, erdende Speisen (denk an einen warmen Eintopf).
  • Pitta (Feuer & Wasser): Das ist die Energie eines heißen Sommertages. Pitta steht für Umwandlung und Stoffwechsel. Seine Eigenschaften sind heiß, scharf, leicht ölig und durchdringend. Ein Pitta-Überschuss führt zu Hitze, Entzündungen, Sodbrennen, Hautausschlägen und einer Tendenz zu Reizbarkeit und Perfektionismus. Zum Ausgleich braucht es Kühlung, Milde und Besänftigung (ein frischer Gurkensalat wäre perfekt).
  • Kapha (Erde & Wasser): Denk an einen nebligen, kühlen Frühlingstag. Kapha steht für Struktur und Stabilität. Seine Eigenschaften sind schwer, langsam, kalt, ölig und stabil. Zu viel Kapha zeigt sich in Schwere, Trägheit, Verschleimung (Hallo, Frühjahrs-Erkältung!), Gewichtszunahme und Antriebslosigkeit. Der Ausgleich? Leichte, trockene, wärmende und anregende Speisen sowie ordentlich Bewegung.

Die ganze Kunst besteht also darin, mit der richtigen Nahrung und den passenden Gewürzen dein aktuelles Ungleichgewicht auszubalancieren und dein Agni zu unterstützen.

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Deine Werkzeugkiste: Die 6 Geschmäcker (Rasas)

Im Idealfall sollte jede Mahlzeit alle sechs Geschmäcker enthalten. Das klingt jetzt nach hoher Kochkunst, ist es aber im Alltag überhaupt nicht! Es sorgt für eine tiefe Zufriedenheit nach dem Essen und ist der beste Trick gegen Heißhungerattacken.

Klingt kompliziert? Schau mal, ein typisches ayurvedisches Mittagessen macht’s ganz einfach vor:

Ein wärmendes Linsendal mit Reis. Die Linsen und der Reis liefern den süßen und herben Geschmack. Ein Spritzer Zitrone oder ein Klecks Joghurt dazu gibt die saure Note. Eine Prise gutes Steinsalz sorgt für salzig. Frischer Ingwer und eine Prise Chili bringen die scharfe Komponente ins Spiel. Und ein kleiner Beilagensalat aus Radicchio oder Rucola deckt den bitteren Geschmack ab. Zack, alle sechs drin! Dein Körper bekommt alles, was er braucht, und du fühlst dich rundum satt und glücklich.

Hier noch mal im Detail, was die einzelnen Geschmäcker so können:

  • Süß (nährend): Das ist die Basis unserer Ernährung. Aber Achtung, damit ist nicht Industriezucker gemeint, sondern die natürliche Süße von Getreide (Reis, Dinkel), Wurzelgemüse (Karotten, Süßkartoffeln), süßem Obst und Nüssen. Süß beruhigt Vata und Pitta, erhöht aber Kapha.
  • Sauer (anregend): Ein Spritzer Zitrone, ein Löffel Sauerkraut oder ein paar Beeren regen die Verdauungssäfte an. Sauer ist super, um Vata auszugleichen, kann aber bei zu viel Pitta und Kapha schnell zu viel werden.
  • Salzig (bindend): Gutes, unraffiniertes Stein- oder Meersalz ist lebenswichtig. Es beruhigt Vata, aber zu viel davon heizt Pitta an und macht Kapha schwer. Fertigprodukte sind oft die größte Salzfalle.
  • Scharf (reinigend): Ingwer, Chili, Pfeffer – sie sind die besten Freunde für ein träges Kapha-System und ein schwaches Agni. Sie heizen ordentlich ein, was für Pitta-Typen schnell zu viel sein kann und Vata-Menschen austrocknet.
  • Bitter (entgiftend): Der Geschmack, der in unserer modernen Ernährung fast fehlt! Bitterstoffe in Chicorée, Rucola oder Kurkuma reinigen Blut und Leber. Sie sind fantastisch, um Pitta und Kapha zu beruhigen. Für Vata-Typen kann zu viel Bitteres aber zu innerer Unruhe führen.
  • Herb/Zusammenziehend (trocknend): Das Gefühl, das du im Mund hast, wenn du in eine unreife Banane beißt oder grünen Tee trinkst. Hülsenfrüchte, Linsen und viele Kohlsorten haben diese Qualität. Herb beruhigt Pitta und Kapha, kann aber Vata verstärken (Stichwort: Blähungen). Gut gekocht mit Ghee und Gewürzen werden Linsen aber für alle bekömmlich.
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Die Kunst des Kombinierens: Was dein Bauch gar nicht mag

Eines der wichtigsten, aber oft übersehenen Themen sind unpassende Nahrungsmittelkombinationen. Wenn Lebensmittel mit völlig unterschiedlichen Verdauungszeiten und Eigenschaften im Magen aufeinandertreffen, ist dein Agni schlichtweg überfordert. Das Ergebnis: Gärung, Blähungen und die Bildung von Ama.

Ich hatte mal eine Klientin, die jahrelang mit hartnäckigen Hautproblemen zu kämpfen hatte. Wir haben anfangs nur eine einzige Kleinigkeit geändert: Sie hat ihren täglichen Bananen-Milchshake am Morgen weggelassen. Klingt banal, oder? Aber nach nur zwei Wochen war ihre Haut so viel reiner. Das zeigt, welche Wucht in diesen Kombinationen stecken kann.

Hier die wichtigsten No-Gos:

  1. Milch & Früchte (besonders saure): Saure Früchte lassen die Milch im Magen gerinnen. Das blockiert alles und kann zu Verschleimung und Hautproblemen führen. Iss Früchte am besten immer allein, mit etwa einer Stunde Abstand zu anderen Mahlzeiten.
  2. Milchprodukte & Fleisch/Fisch: Eine extrem schwere Kombi, die viel Ama produziert. Der Fisch in Käsesoße ist also leider keine gute Idee.
  3. Joghurt & Tomaten/Kartoffeln: Joghurt ist von Natur aus schon sauer und schwer. In Kombination mit anderen sauren Lebensmitteln kann das Pitta ordentlich anheizen und Entzündungen fördern.
  4. Honig erhitzen: Das ist eine der strengsten Regeln! Erhitzter Honig verändert seine Struktur und wirkt laut den alten Lehren wie ein Gift, das die Körperkanäle verklebt. Also: Honig niemals zum Kochen oder Backen verwenden und erst in den Tee geben, wenn er Trinktemperatur hat.
  5. Resteessen vom Vortag: Frisch Gekochtes hat am meisten Lebensenergie (Prana). Aufgewärmtes Essen ist schwerer verdaulich. Im hektischen Alltag ist das nicht immer machbar, klar. Kleiner Tipp: Wenn du Reste isst, wärm sie langsam im Topf (nicht in der Mikrowelle!) auf und gib frische Gewürze oder einen Löffel Ghee dazu, um die Verdaulichkeit zu verbessern.
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Dein Sofort-Start: Agni-stärkendes Ingwerwasser

Bevor wir zu den Essensregeln kommen, hier ein super einfacher Quick-Win, den du sofort umsetzen kannst. Dieses simple Getränk ist der beste Start in den Tag, um dein Verdauungsfeuer sanft zu wecken.

So geht’s: Schneide 3-4 dünne Scheiben von einer frischen Ingwerknolle (am besten in Bio-Qualität, kostet im Supermarkt ca. 2€). Gib sie in eine Tasse und übergieße sie mit heißem, nicht mehr kochendem Wasser. Lass das Ganze 5-10 Minuten ziehen. Fertig! Schluckweise vor dem Frühstück getrunken, wirkt es wahre Wunder. Kostet fast nichts, dauert keine 5 Minuten und hat einen riesigen Effekt.

Mehr als nur Essen: Deine Tischmanieren für ein starkes Agni

Die beste Bio-Mahlzeit nützt wenig, wenn du sie gestresst vor dem Computer herunterschlingst. Die Art, wie wir essen, ist mindestens genauso wichtig wie das, was wir essen.

  • Hauptmahlzeit am Mittag: Dein Agni ist am stärksten, wenn die Sonne am höchsten steht (ca. 12-14 Uhr). Das ist die perfekte Zeit für deine größte Mahlzeit. Das Abendessen sollte leicht sein, damit der Körper nachts regenerieren kann. Denk an eine wärmende Gemüsesuppe, gedünsteten Fenchel oder eine kleine Portion Linsengericht (Kitchari).
  • Essen in Ruhe: Setz dich hin. Leg das Smartphone weg. Kein Fernseher, keine hitzigen Debatten. Stress versetzt den Körper in den Fluchtmodus, und dann wird die Verdauung quasi auf Stand-by geschaltet.
  • Nur bei echtem Hunger essen: Lerne wieder, auf dein Bauchgefühl zu hören. Iss nicht aus Langeweile oder weil gerade Essenszeit ist. Warte, bis der Magen knurrt.
  • Den Magen nicht vollstopfen: Eine alte Regel besagt: Fülle deinen Magen nur zu zwei Dritteln (ein Drittel feste Nahrung, ein Drittel Flüssigkeit). Ein Drittel sollte leer bleiben, damit die Verdauung Platz zum Arbeiten hat.
  • Warm trinken: Eiskalte Getränke löschen dein Agni wie ein Eimer Wasser. Trink zu den Mahlzeiten lieber schluckweise warmes Wasser oder Ingwertee.

Dein erster Schritt für diese Woche: Ersetze EINE kalte Mahlzeit am Tag durch eine warme. Nur eine. Statt dem Käsebrot am Abend vielleicht eine schnelle Suppe? Statt dem Salat mittags ein warmes Gemüsegericht? Beobachte einfach mal ganz neugierig, wie sich dein Bauchgefühl und deine Energie am Abend verändern. Kein Druck, nur ein kleines Experiment!

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Deine Ayurveda-Starter-Box für unter 20 Euro

Du denkst, Ayurveda ist teuer und kompliziert? Muss es nicht sein! Du brauchst keine exotischen Zutaten. Für den Anfang reicht ein Einkauf im normalen Supermarkt oder Bioladen. Hier ist eine Liste, mit der du locker unter 20 Euro bleibst:

  • Frischer Ingwer: ca. 2€
  • 1kg Basmatireis: ca. 3-4€
  • 500g rote Linsen oder Mung Dal: ca. 3-4€
  • Ein kleines Glas Ghee (Butterschmalz): ca. 5-6€ (findest du meist im Bio-Regal)
  • Basis-Gewürze (gemahlen): Kurkuma & Kreuzkümmel, je ca. 2€

Mit diesen Basics kannst du schon unzählige leckere, wärmende und heilsame Gerichte zaubern und die Grundprinzipien sofort in deine Küche integrieren.

Wann du dir lieber einen Profi suchen solltest

Dieses alte Wissen ist unglaublich mächtig, aber es ist kein Selbstbedienungsladen. Die Infos hier sollen dich ermächtigen und neugierig machen. Sie ersetzen aber auf keinen Fall eine professionelle Diagnose.

Achtung! Sei bitte vorsichtig mit pauschalen Empfehlungen aus dem Internet. Eine falsch angewandte Diät oder zu starke Kräuter können mehr schaden als nutzen. Ich habe schon Menschen erlebt, die durch eine unpassende Empfehlung ihr Vata so sehr in die Höhe getrieben haben, dass sie plötzlich unter Angst und Schlaflosigkeit litten.

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Such dir bitte einen qualifizierten Ayurveda-Mediziner oder -Therapeuten, wenn:

  • Du unter chronischen Krankheiten leidest.
  • Du schwanger bist oder stillst (hier gelten ganz besondere Regeln!).
  • Du schwere Verdauungsprobleme hast, die sich nicht durch einfache Umstellungen bessern.
  • Du dich einfach unsicher fühlst und eine individuelle Begleitung wünschst.

Eine gute Beratung beginnt immer mit einem ausführlichen Gespräch, oft inklusive Puls- und Zungendiagnose. Nur so kann ein Plan erstellt werden, der wirklich zu DIR passt. Denn das ist die Essenz des Ayurveda: Es gibt keine allgemeingültige Diät. Es gibt nur den richtigen Weg für dich, genau in diesem Moment.

Also, fang klein an. Trink morgens dein Ingwerwasser. Iss mittags deine größte Mahlzeit. Beobachte, lausche, sei neugierig. Ayurveda ist kein Sprint, sondern ein wundervoller, lebenslanger Weg der Selbstfürsorge. Und dein Körper wird es dir danken.

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Der erste Schluck des Tages zählt. Anstatt eiskaltes Wasser oder Kaffee auf leeren Magen zu trinken, schenke deinem Agni eine sanfte, wärmende Umarmung. Dieses einfache Ritual signalisiert deinem Körper, dass er wach werden und die Verdauungsenzyme aktivieren darf.

  • Ein Glas warmes, abgekochtes Wasser
  • Den Saft einer halben Zitrone
  • Eine dünne Scheibe frischer Ingwer

Fünf Minuten ziehen lassen und in Ruhe geniessen. Ein kleiner Akt mit grosser Wirkung für deine Energie und einen klaren Geist.

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Der heimliche Agni-Killer: Eiskalte Getränke zum Essen. Stell dir vor, du giesst einen Eimer Wasser über ein loderndes Lagerfeuer. Genau das passiert in deinem Bauch. Die Kälte lähmt die Verdauungssäfte und zwingt deinen Körper, Unmengen an Energie aufzuwenden, nur um alles wieder auf Betriebstemperatur zu bringen. Das Ergebnis: Völlegefühl, Blähungen und unvollständig verdaute Nahrung.

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Die Stärke eines Menschen und seine Gesundheit hängen vom Agni ab. Ist das Agni gestört, so sind es alle Stoffwechselprozesse im Körper auch.

Dieses Zitat stammt aus der Charaka Samhita, einem der ältesten und wichtigsten Grundlagentexte des Ayurveda, der über 2000 Jahre alt ist. Es zeigt, dass das Konzept eines starken Verdauungsfeuers keine moderne Wellness-Erfindung ist, sondern das Fundament einer jahrtausendealten Gesundheitslehre.

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Warum schmecken ayurvedische Gerichte so vielschichtig und tun gleichzeitig gut?

Weil es um mehr als nur Geschmack geht. Jedes Gewürz hat neben seinem Geschmack (Rasa) auch eine thermische Wirkung (Virya). Ingwer und schwarzer Pfeffer sind erhitzend und regen das Agni an, perfekt für kalte Tage oder eine träge Verdauung. Koriandersamen und Fenchel hingegen wirken kühlend und beruhigend – ideal, um Übersäuerung oder Sodbrennen auszugleichen. Ein gutes ayurvedisches Gericht ist also immer eine ausbalancierte Komposition, die nicht nur die Zunge, sondern den ganzen Organismus anspricht.

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  • Es nährt die Zellen und stärkt das Nervensystem.
  • Es entfacht das Agni, ohne den Körper zu überhitzen.
  • Es hilft, fettlösliche Vitamine aufzunehmen.

Das Geheimnis? Goldklares, selbstgemachtes Ghee. Es ist das wertvollste Fett im Ayurveda und überraschend einfach herzustellen. Alles, was du brauchst, ist ein Stück hochwertige Süssrahmbutter (z.B. von Kerrygold) und etwas Geduld, während das Milcheiweiss und der Milchzucker langsam verkochen. Das Resultat ist reines, nussig duftendes Butterfett – flüssiges Gold für deine Küche.

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Ayurveda muss nicht kompliziert oder exotisch sein. Du kannst die Prinzipien ganz einfach in deinen Alltag integrieren, ohne deine ganze Küche umkrempeln zu müssen. Beginne mit einer Gewürzmischung, die dein Vata, Pitta oder Kapha ausgleicht. Marken wie Sonnentor bieten hierfür fertige Bio-Mischungen an. Oder ersetze deinen Nachmittagskaffee durch einen wärmenden Kräutertee. Die Tees von Pukka Herbs oder Yogi Tea basieren auf ayurvedischen Rezepturen und sind in fast jedem Supermarkt zu finden – ein kleiner, bewusster Schritt hin zu mehr Balance.

Edelstahl-Topf: Der Allrounder. Er ist reaktionsträge, das heisst, er gibt keine Stoffe an dein Essen ab und verfälscht den Geschmack nicht. Perfekt für die tägliche, unkomplizierte Küche und für alle Dosha-Typen geeignet.

Gusseiserne Pfanne: Der Kraftprotz. Sie hält die Hitze extrem gut und gibt kleine Mengen Eisen an die Speisen ab, was bei Eisenmangel vorteilhaft sein kann. Ihre schwere, erdende Qualität ist besonders gut für Vata-Typen.

Für den Einstieg ist ein hochwertiger Edelstahltopf die sicherste und vielseitigste Wahl.

Mareike Brenner

Mareike ist 1991 in Bonn geboren und hat ihr Diplom in der Fachrichtung Journalistik an der TU Dortmund erworben. Sie hat einen Hintergrund im Bereich Design, da sie an der HAW Hamburg Illustration studiert hat. Mareike hat aber einen Sprung in die Welt des Journalismus gemacht, weil sie schon immer eine Leidenschaft für kreatives Schreiben hatte. Derzeit ist sie in der Redaktion von Freshideen tätig und schreibt gern Berichte über Schönheitstrends, Mode und Unterhaltung. Sie kennt übrigens alle Diäten und das Thema „Gesund abnehmen“ wird von ihr oft bevorzugt. In ihrer Freizeit kann man sie beim Kaffeetrinken mit Freunden antreffen oder sie bleibt zu Hause und zeichnet. Neulich hat sie eine neue Leidenschaft entdeckt, und das ist Online-Shopping.