Darum sollte man Lupinen essen – wichtige Gründe und praktische Tipps!
Manchmal auch Feig- oder Wolfsbohnen genannt, sind die herrlichen, farbenfrohen Lupinen eine der beliebtesten Zierpflanzen in vielen Gärten Deutschlands. Seit einiger Zeit sind diese aber auch noch ein echtes Superfood, das laut einigen Ernährungswissenschaftlern ziemlich versprechende Zukunft als Nutzpflanze hat. Warum das so ist, und vor allem warum wir öfter mal Lupinen essen sollten, erfahren Sie weiter unten. Außerdem erklären wir den grundlegenden Unterschied zwischen Lupinen, die nur als Blütenschmuck genutzt werden und Süßlupinen, welche die eigentlichen essbaren Sorten sind.
Lupinen verzaubern mit ihren üppig blühenden Blütenkerzen
Vorsicht! Lupinen sind nicht gleich Lupinen
Alle Lupinen gehören zu der breiten Familie der Hülsenfrüchtler. Sie werden auch noch Leguminosen genannt. Ganz wichtig ist es aber, noch vorweg zu klären: man sollte NUR Süßlupinen verzehren! Denn herkömmliche Garten- der Wildlupinen sind giftig für Mensch und Tier. Sie enthalten nämlich die giftigen Bitterstoffe Lupinin und Spartein. Das sind Alkaloide, die zu einer Atemlähmung führen und fatale Folgen haben können. Also, verzehren Sie NIEMALS Lupinensamen oder andere Teile der Pflanze, wenn Sie nicht sicher sind, dass es sich um die guten Süßlupinen handelt.
Nur bestimmte, speziell gezüchtete Lupinen können Sie essen!
Essbare Lupinen werden auch Speiselupinen genannt. Hier, in Europa wird vor allem die Weiße (L. albus), die Blaue (L.angustifolius) und die Gelbe Lupine (L. liteus) als Nutzpflanze gezüchtet. Eine weitere Sorte, die sich zum Verzehr eignet, ist die Anden-Lupine (L. mutabilis). Sie gedeiht aber vorwiegend in Südamerika, von daher auch der Name.
Das heißt aber wiederum nicht, dass nur die Pflanzensorte ausreicht, um sicher zu sein, dass die Lupinen essbar sind. Beim Kauf von Samen oder Pflanzen, sollten Sie deswegen darauf achten, ob diese auch wirklich Süßlupinen sind.
Die gängigsten Sorten von essbaren Lupinen (Speiselupinen)
Warum sind Süßlupinen so gesund?
Einmal essbar gezüchtet, sind Lupinen aber wirklich zu empfehlen. Denn diese enthalten keine giftigen Alkaloide mehr, dafür aber eine Menge gesunder Vitalstoffe – Vitamin A, Vitamin B1, alle essenziellen Aminosäuren sowie auch Kalium, Calcium, Magnesium, Eisen und Phosphor. Mit ihrem hohen Proteingehalt übertreffen sie selbst diesen der Sojabohnen und gehören somit zu den wichtigsten veganen Eiweißquellen überhaupt.
Die Lupinensamen enthalten bis zu 40% Proteine
Süßlupinen beinhalten auch sehr viele Ballaststoffe, die zu einer besseren Verdauung beitragen und zum gesunden Abnehmen verhelfen. Außerdem sind Lupinen gluten- und cholesterinfrei und können ziemlich vorteilhaft für Menschen mit Zöliakie und hohem Cholesterinspiegel sein. Aktuellen Studien zufolge hat man in den proteinreichen Samen der Pflanze auch die sogenannten Phytoöstrogene nachgewiesen. Diese sind auch in Soja und anderen Hülsenfrüchten enthalten und können Osteoporose, Herz-Kreislauf- Erkrankungen und wahrscheinlich sogar Brust- und Prostatakrebs vorbeugen. Auch für manche Gichtpatienten oder Menschen mit solcher Veranlagung können Lupinen eine gesunde Bereicherung des Speiseplans sein, denn diese sind sehr purinarm.
Die Weißen Lupinien werden in Europa sehr gerne angebaut
Aufpassen bei Allergien! Beim Verzehr von Lupinen sollten aber vor allem Erdnussallergiker aufpassen, denn die Hülsenfrüchte enthalten Lektine. Diese komplexen Proteinverbindungen sind nämlich für einige Allergiker unvorteilhaft und können schlimme Folgen haben. Auch einige Kreuzallergien sind bei Lupinen möglich.
Wie schon am Anfang erwähnt, sind Süßlupinen eine äußerst zukunftstaugliche Soja-Alternative. Nicht nur in puncto Gesundheit, fehlender Gentechnik wegen, sondern auch wenn es sich um Umwelt handelt, erweisen sich die „Sojabohnen des Nordens“ als sehr ergiebig und viel versprechend. Dazu kommt noch die Tatsache, dass diese zur Verbesserung der Bodenqualität enorm beitragen, indem sie die Erde mit Stickstoff bereichern und gleichzeitig mit ihren tieferen Wurzeln lockern. Das heißt, man braucht die Felder nicht düngen und der Boden wird nicht zusätzlich belastet.
Lupinen sind eine beliebte Bienenweide
Wie kann man Lupinen essen?
Süßlupinen pur oder als Mehl schmecken eigentlich relativ neutral, haben aber trotzdem einen leicht nussigen Geschmack. Wie alle anderen Hülsenfrüchte auch – Bohnen, Linsen, Kichererbsen usw. – werden die Lupinen vor dem Genießen über Nacht in Wasser eingeweicht. Das Einweichwasser wird ausgeschüttet und die Lupinen-Bohnen kocht man dann etwa zwei Stunden lang. Nach dieser Grundzubereitung können Sie die Lupinen salzen und zu leckeren Salaten, Hauptgerichten, Eintöpfen oder Aufstrichen weiterverarbeiten. Eine tolle Idee ist zum Beispiel ein eiweißhaltiger Lupinen-Hummus, den man mit beliebigen Kräutern abschmecken kann. Mit dem Lupinenmehl kann man natürlich auch ziemlich viele Backrezepte umsetzen – Pfannkuchen, Muffins, Plätzchen u.ä. Es ist sogar möglich einen Lupinenkaffee und sogar Ei aus Lupinen zu genießen, das man mit einem isolierten Proteinpulver herstellen kann.
Lupinenmehl ist glutenarm, eiweißreich und gut bekömmlich
Achten Sie beim Kauf und Verzehr immer auf ausreichend Beschreibungen und eine hochwertige Qualität. Kaufen Sie deswegen immer nur in gut bewährten Bio-Läden, Reformhäusern und spezialisierten Online-Shops ein.
Probieren Sie unterschiedliche, gesunde Rezepte aus!
In Salzlacke eingelegte Lupinen-Bohnen sind eine beliebte Vorspeise in Italien, Spanien und Portugal
Lassen Sie bei Lupinen-Aufstrichen Ihrer Kreativität freien Lauf!
Lassen Sie sich von der Schönheit der Pflanze nicht täuschen…
… und unterscheiden Sie immer die Süßlupinen von diesen, die nur zum Bewundern da sind!