Ambrosia Pflanze – eine invasive Exotin, die schwere Allergien verursacht
Die Ambrosia Pflanze breitet sich jedes Jahr auch hierzulande immer mehr aus. Sie sieht sehr bescheiden und gewöhnlich aus, ist aber eine große Gefahr für die menschliche Gesundheit. Denn leider gehört die Ambrosia Pflanze zu den stärksten und aggressivsten Allergenen der Welt. Wie Sie Ambrosia erkennen und was Sie in so einem Fall unternehmen können, möchten wir Ihnen heute verraten.
Im Sommer färben sich die Ambrosia Stängel dunkelrot
Ambrosia artemisiifolia – Herkunft, Aussehen und Verbreitung
Noch Traubenkraut oder Ragweed genannt, gehört die Pflanze zu der großen Familie der Korbblütler. Ihre ursprüngliche Heimat ist Nordamerika. Mitte 19. Jahrhundert wurde aber die Ambrosia nach Europa eingeschleppt und seitdem befindet sie sich auf ihrem schnellen Siegeszug. Klimawandels und internationalen Handels wegen erobert die Exotin immer größere Territorien und zwar noch mehr nach Norden. In Deutschland ist der aggressive Neophyt gelegentlich schon zu einer echten Plage geworden.
Obwohl die Ambrosia Pflanze oft mit dem Gemeinen Beifuß verwechselt wird, ist sie eigentlich ganz klar davon zu unterscheiden. Und zwar, ihre Blätter sind schon doppel-gefiedert und verzackt, dafür aber samt Stängel behaart. Der Beifuß hat dagegen keine solche Behaarung und seine Blätter sind auf der unteren Seite silber-grün. Ambrosia Pflanzen werden normalerweise ziemlich groß, bis zu 1,5 Meter. Ihre Stängel sind dick und zähe und die Blüten sehen sehr charakteristisch aus. Jede Pflanze hat gleichzeitig männliche und weibliche Blüten. Die ersten befinden sich an den Spitzen der Blütenstände und sind gelblich. Sie sehen fast wie Trauben aus. Die weiblichen sitzen niedriger, in den Blattachseln der Pflanze.
Die Ambrosia hat sich schon fest in Europa etabliert
Ambrosia artemisiifolia ist eine einjährige Pflanze, hat dafür aber sehr wetterresistente und keimfähige Samen, die sogar nach vielen Jahren für die Vermehrung geeignet sind. Manchmal ist auch die Ambrosia psilostachya zu sehen, die eine Staude ist und sich durch Wurzeln mehrere Jahre lang weiter verbreiten kann. Beide Arten von Ambrosia trifft man vor allem als Unkraut auf Ackern und Wiesen sowie auch an Straßenrändern oder auf Brachflächen. Sie wachsen aber auch nicht selten in unseren Gärten sowie in Parks. Am häufigsten überträgt sie der Wind oder sie werden noch durch Vogelfutter verbreitet, das mit ihren Samen angereichert wurde.
So sehen junge Pflanzen aus
Warum ist die Ambrosia Pflanze gefährlich?
Ähnlich wie der Riesen-Bärenklau ist Ambrosia ernst zu nehmen. Denn sie kann schwerwiegende Beschwerden bei uns Menschen auslösen. Es geht um die Ambrosia Allergie, die man noch „Ambrosia-Heuschnupfen“ nennt. Diese wird von den Pollen der Pflanze verursacht. Sie sind so aggressiv, dass selbst Menschen, die keine Pollenallergiker sind, darunter leiden können. Das liegt Fachstudien zufolge vor allem daran, dass die Pollen sehr winzig sind und tief in die Bronchien eindringen können. Verglichen mit Pollen anderer Gräser wirken diese der Ambrosia fünffach stärker.
Man spricht von einer Spätsommer-Allergie
Die Blütezeit der Ambrosia Pflanze ist normalerweise im Juli und kann manchmal bis Oktober dauern. Das heißt, dass der heftigste Pollenflug im Spätsommer und sogar im Herbst Allergiker richtig belästigt. Die Pollen der Ambrosia sind außerdem in der Lage, extrem große Abstände zu überwinden und können sehr lange und sehr hoch in der Atmosphäre fliegen. Deswegen können sie problemlos Grenzen überqueren und breiten sich rasant in vielen Ländern Europas aus.
Was sollte man gegen Ambrosia unternehmen?
Damit jeder von uns dem gefährlichen Unkraut den Kampf ansagt, wäre es sinnvoll, danach Ausschau zu halten. Wenn man also einen größeren Bestand davon irgendwo findet, sollte man diesen umgehend den entsprechenden Behörden melden. Obwohl in Deutschland noch keine Meldepflicht für Ambrosia gibt, wie das in der Schweiz der Fall ist, versteht sich eine Meldung als angemessen. Denn nur so können die invasiven Ambrosia Pflanzen fachgerecht vernichtet werden.
Fachleute wissen es ganz genau, wie mit den Pflanzen vorzugehen ist
Falls Sie in Ihrem Garten oder irgendwo sonst nur eine Einzelpflanze bemerken, können Sie es versuchen, diese auch selber zu entfernen. Wenn Sie Allergiker sind oder gerade akute Beschwerden haben, dann sollten Sie es lieber lassen und andere zu Hilfe rufen. Andernfalls ziehen Sie die Pflanze samt Wurzeln aus der Erde aus. Packen Sie sie in eine Tüte und entsorgen Sie diese in den Hausmüll. Tun Sie das immer mit Mundschutz und Handschuhen. Denn die Pollen können nicht nur Heuschnupfen, Reizhusten und Kopfschmerzen verursachen, sondern auch Kontaktallergie, die zu Ekzemen und unangenehmen Ausschlägen führen kann.
Vor allem in der Blütezeit sollten Sie besonders vorsichtig sein
Manche Heilpraktiker nutzen Akupunktur gegen Ambrosia Allergie
Bleiben Sie in allen Fällen, wenn Sie eine Ambrosia Pflanze im Garten entdecken, wachsam und vorsichtig. Handeln Sie so, wie oben beschrieben und seien Sie verantwortlich und solidarisch zu anderen. Lassen Sie uns zusammen alles Mögliche gegen diese aggressive Unkraut-Plage tun. In diesem Sinne einen schönen Spätsommer und bleiben Sie gesund!
Die Pflanze ist doch nicht so schwer zu erkennen
Vermeiden Sie den nahen Kontakt, besonders wenn Sie Allergiker sind
Die Ambrosia Pollen sind viel schlimmer als andere Allergene
Unterschätzen Sie die Gefahr nicht!