Ist Hirse gesund? Erfahren Sie mehr über das glutenfreie Superfood
Hirse ist eine der ältesten und gleichzeitig eine der meist vernachlässigten Getreidesorten auf dem Markt. In vielen Supermärken wird sie statt als Superfood als Futter für Vögel und andere Tiere angeboten. In Wirklichkeit ist Hirse eine reichhaltige Quelle an Protein, Ballaststoffen, Vitaminen und Antioxidantien. Des Weiteren enthält sie keinerlei Gluten. Mindestens ein Drittel der Weltbevölkerung, hauptsächlich in Afrika und Nordasien, ernährt sich täglich damit. In den folgenden Zeilen stellen wir Ihnen die zahlreichen Vorteile eines regelmäßigen Konsums von Hirse, sowie ein einfaches und köstliches Rezept. So werden Sie sich nie wieder die Frage „Ist Hirse gesund?“ stellen müssen.
Ist Hirse gesund? Auf jeden Fall!
Hirse ist vieles mehr als nur Vogelfutter
Hirse ist eine Sammelbezeichnung für kleinfrüchtiges Spelzgetreide aus der Familie der Süßgräser (Poaceae). Sie wird seit mindestens 8.000 Jahren hauptsächlich in Indien, Nigeria und anderen asiatischen und afrikanischen Ländern angebaut. Das Wort Hirse ist im Deutschen von einem indogermanischen Wort für „Sättigung und Nahrhaftigkeit“ abgeleitet. Im 18. Jh. verdrängten Mais, Weizen und Roggen die kleine Getreidesorte und sie wurde schnell vergessen. Der größte Teil der heute geernteten Hirse wird zur Herstellung von Vieh- und Geflügelfutter verwendet.
Aus biologischer Sicht hat Hirse viele Vorteile gegenüber anderen Getreidesorten. Zum einen weist sie eine hohe Resistenz gegen Dürre, unfruchtbaren Boden und Schädlinge. Zum anderen sind nahezu alle Hirsearten den meisten anderen Getreidesorten in Sachen Nährwert und gesundheitlichen Vorteile weit überlegen.
Die vergessene Getreidesorte erlebt nun eine Wiedergeburt
Ein Superfood nicht nur für Vögel, sondern auch für uns
Welche gesundheitlichen Vorteile hat Hirse?
Hirse ist ein echtes Superfood, das absolut grundlos vernachlässigt wird. Sie ist reich an den essentiellen Aminosäuren Lysin, Histidin, Valin und Leucin, sowie auch an Fettsäuren, Enzymen und Spurenelementen. Sie enthält fast doppelt so viel B-Vitamine und Folsäure als andere Getreidearten. Ihr Phosphorgehalt ist etwa 1,5-mal höher als in Fleisch. Hirse liefert unserem Körper außerdem Zink, Jod, Brom, Kalium, Magnesium und Natrium. 100 Gramm gekochte Hirse liefert 13% des Tagesbedarfs an Kalzium.
Sie können unterschiedliche Hirsearten in den meisten Bio Geschäften oder online finden
Wir wissen bereits, dass Hirse gesund ist. Welche Vorteile bringt sie aber für unsere allgemeine Gesundheit? Hier finden Sie die Antwort:
Hirse hat im Vergleich zu anderen Getreidesorten das geringste Risiko, allergische Reaktionen hervorzurufen. Sie wird leicht vom Körper aufgenommen und ist daher besonders gut für Menschen mit empfindlichem Verdauungssystem geeignet.
Hirsebrei ist ein gutes Mittel bei zahlreichen Verdauungsproblemen, insbesondere Konstipation. Diese Getreidesorte hat außerdem eine starke lipotrope Wirkung, die die Ablagerung von Fett verhindert, und wirkt sich positiv auf die Funktion des Herz-Kreislauf-Systems, der Leber und der Blutbildung aus. Abgesehen davon, dass sie uns beim Abnehmen hilft, kann Hirse auch bei Diabetes, Arteriosklerose und Lebererkrankungen nützlich sein.
Aufgrund ihres hohen Kalziumgehalts kann ein regelmäßiger Konsum von Hirse Knochenbrüche und Wunden schneller heilen. Die Proteine in Hirse helfen auch, den Cholesterinspiegel zu senken. Wie schon erwähnt, enthält diese Getreidesorte kein Gluten. Sie stellt also einen wichtigen Bestandteil einer jeden glutenfreien Ernährung dar.
Gesund und ohne Hungern abnehmen? Ja, mit Hirse ist das möglich!
Anwendung von Hirse in der Kulinarik
Hirse ist nicht nur extrem gesund, sondern auch super lecker und in der Küche vielseitig einsetzbar. Sie ist ein guter Ersatz für Reis, Hafer, Mais, Weizen, Bulgur und andere Getreidesorten. Nach Wärmebehandlung hat Hirse einen zarten, leicht süßen und nussigen Geschmack. Sie können sie in Form von Frühstücksbrei, als Beilage für Hauptgerichte, in Salaten, Suppen, Pesto usw. genießen. Glutenfreies Hirsemehl kann in nahezu allen Rezepten für Kuchen, Muffins, Plätzchen und mehr verwendet werden. Historisch wurde aus Hirsemehl und Hirseflocken ungesäuertes Fladenbrot gebacken.
Ein bunter Salat wie dieses ist absolut unwiderstehlich
Hirse ist zwar klein, aber gar nicht zu unterschätzen
Glutenfreier Vanillekuchen mit Hirsemehl
Vegane Frikadellen mit Hirse und Gemüse
Diese veganen Frikadellen sind mit frischem Gemüse, Hirse und Kräutern beladen und schmecken unglaublich lecker. Sie sind einfach und schnell zuzubereiten und können sowohl warm als auch kalt, einfach so oder mit jedem bevorzugten Dip genossen werden. Für dieses Rezept benötigen Sie folgende Zutaten:
- 2 Tassen geriebenes oder fein gehacktes Gemüse Ihrer Wahl
- 2-3 EL gehackte Zwiebeln
- 1 EL gehackter Knoblauch
- 4 Tassen gekochte Hirse
- 1/2 Tasse eingeweichte zarte Haferflocken
- 4 mittelgroße Eier
- 1/2 Tasse Parmesan
- 1 TL Zatar oder eine alternative Gewürzmischung Ihrer Wahl
- Salz und Pfeffer nach Geschmack
Alle Zutaten in einer großen Schüssel gut vermengen. Öl in der Pfanne auf mittlerer Stufe erhitzen. In der Zwischenzeit Frikadellen per Hand formen und in die heiße Pfanne legen. Etwa 7-8 Minuten oder bis goldbraun je Seite braten. Sobald Frikadellen auf beiden Seiten gebraten sind, aus der Pfanne nehmen und auf ein Papiertuch legen, damit sie das überschüssige Öl verlieren. Sofort genießen oder bis 3 Tage im Kühlschrank lagern. Guten Appetit!
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Tipp: Bevor Sie mit Hirse kochen, ist es wichtig, diese 8-12 Stunden lang einzuweichen und dann gründlich auszuspülen. Geben Sie dann 1 Tasse eingeweichte und gespülte Hirse in einen Topf mit 2 ½ Tassen Wasser und einer Prise Salz. Etwa 20 Minuten bei niedriger Hitze köcheln lassen, dabei regelmäßig umrühren, um Anbrennen am Topfboden zu vermeiden. Vom Herd nehmen und weitere 5-10 Minuten unter Deckel quellen lassen.
Ob Hirse gesund ist oder nicht müssen Sie sich nach unserem Artikel bestimmt nicht mehr fragen. Unterschätzen Sie dieses köstliche, vorteilhafte und glutenfreie Superfood nie wieder!
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