Was ist Vollkorn und welche Arten sind die gesündesten?
Vollkornprodukte stehen heute ganz hoch im Trend und Gesundheitsorganisationen rund um die Welt loben sie für ihre Qualitäten und Geschmack. Sie verlangsamen unsere Verdauung, verhindern hohe Blutzuckerwerte, geben uns mehr Energie und helfen uns auch beim Abnehmen. Vollkornprodukte sind seit Тausenden von Jahren Teil der menschlichen Ernährung. Bei all den verschiedenen Etiketten auf unseren Lebensmitteln vergessen wir heute jedoch oft, was Vollkorn wirklich ist, welche Arten es gibt und welche davon wirklich die gesündesten sind. Im heutigen Artikel möchten wir genau dieses Thema näher angehen und Ihnen wichtige Informationen darüber geben. So werden Sie sich schnell an die richtige Antwort erinnern, wenn Ihnen jemand nächstes Mal die folgende Frage stellt: „Was ist Vollkorn denn überhaupt?“
Frischen Sie Ihr Gedächtnis bezüglich Getreide auf
Was ist Vollkorn und warum gilt es als so gesund?
Vollkorngetreide wird nach der Ernte kaum verarbeitet. Grannen und Spelzen, die äußersten und groben Schalen der Getreidepflanzen, werden zwar entfernt. Die Samenschale und die darin enthaltenen Keimlinge und Mehlkörper (Endosperm) bleiben jedoch erhalten. Zum Vergleich, zur Herstellung von Weißmehl verwendet man nur den Mehlkörper, das Innere vom Korn.
Inhaltsverzeichnis
Wenn man sich einen halbierten Getreidesamen ansieht, kann man ihn leicht mit einem Ei vergleichen
Wenn man nur Weißmehl genießt, ist es fast so, als würde man nur das Eiweiß essen
Indem Keimling und Endosperm innerhalb der Samenschale verbleiben, verliert das Getreide nicht an gesunden Nährstoffen. Denn jeder einzelte Bestandteil der Samen enthält etwas unterschiedlich Wertvolles. Die Schale ist beispielsweise besonders reich an löslichen und unlöslichen Pflanzenfasern namens Ballaststoffen, die die Verdauung anregen und für ein lang anhaltendes Sättigungsgefühl sorgen.
Der Mehlkörper liefert jede Menge pflanzliches Eiweiß und Kohlenhydrate, die den Körper mit Kraft und Energie versorgen. Der Keimling ist der nährstoffreichste Bestandteil des Getreides schlechthin und ist eine gute Quelle für zahlreiche Vitamine, Mineralien und essenzielle Fettsäuren. Dazu gehören vor allem Kalium, Calcium, Zink, Eisen, Magnesium, Natrium, Phosphor, Vitamin E und mehrere wertvolle Vitamine der B-Gruppe. Wenn Sie also Getreideprodukte in Ihrem Alltag essen möchten, dann wählen Sie immer Vollkorn.
Vollkornprodukte richtig wählen
Immer mehr Menschen beginnen, auf Weißmehl zu verzichten und Vollkorn zu essen. Mit der streigenden Nachfrage nimmt allerdings auch das Betrugsrisiko zu. Viele Produkte im Supermarkt weisen verlockende Etiketten auf, wirken mit ihrer braunen Farbe auch ganz schön glaubwürdig. Erst wenn man auf die Zutatenliste blickt, erkennt man die Wahrheit. Sehen Sie Weißmehl als erste Zutat, entdecken Sie küstliche Farb- oder Aromastoffe, dann lassen Sie von diesem Produkt am besten die Finger weg.
Die unterschiedlichen Vollkornmehltypen sind ebenfalls nicht alle gleich gut. Als Faustregel gilt hier, dass je höher die Typenzahl, desto mehr Nährstoffe befinden sich noch im Mehl. Diese variieren ihrerseits abhängig von der jeweiligen Vollkornart. Wenn Sie im Alltag viel Getreide essen oder Sie sogar eine eigene kleine Bäckerei besitzen und bis jetzt nicht immer gute Erfahrung mit Mehl aus dem Supermarkt gemacht haben, dann lohnt sich der Kauf einer kleinen Getreidemühle unbedingt. Dann können Sie ganze Körner kaufen und diese dann selber zum gewünschten Feinheitsgrad mahlen.
Die Farbe eines Vollkornbrotes variiert je nach Getreideart
Vollkornmehl ist nicht gleich Vollkornmehl
Welche sind die gesündesten Vollkornarten auf dem Markt
Heute existieren insgesamt sieben verschiedene Getreidearten – Weizen, Hafer, Roggen, Gerste, Hirse, Reis und Mais. Sie alle weisen verschiedene Unterarten und Sorten auf, die alle ihrerseits unterschiedliche Nährstoffe in unterschiedlichen Mengen enthalten.
Neben den traditionellen Getreidearten gibt es heute auf dem Markt noch das sogenannte Pseudogetreide. Dazu zählen vor allem Buchweizen, Quinoa, Amarant, Chia und Hanf. Obwohl sie gesund und auch glutenfrei sind, möchten wir uns im heutigen Artikel auf traditionelles Vollkorn, also Getreide der Süßgräser Familie, konzentrieren. Hier sind auch schon die gesündesten Arten und Sorten:
Haferflocken
Haferflocken sind eine der bekanntesten, beliebtesten und am weitesten verbreiteten Vollkornarten auf dem Markt. Sie sind aber nicht nur lecker, sondern auch unglaublich nahrhaft. Hafer enthält viele Vitamine und Mineralstoffe, einschließlich Mangan, Kupfer, Phosphor, B1, Eisen, Selen, Magnesium und Zink. Sie sind ebenso reich an löslichen Ballaststoffen, die den LDL-Cholesterinspiegel senken. Nur wenige wissen jedoch, dass Haferflocken die einzige Lebensmittelquelle für Avenanthramide ist, welche stark entzündungshemmende, antioxidative und juckreizlindernde Eigenschaften besitzen.
Essen Sie, wenn möglich, Haferflocken bei jedem Frühstück
Sorghumhirse
Von wegen Vogelfutter! Hirse ist eine der ältesten Getreidesorten, enthält auch keinerlei Gluten. Dafür aber enthält sie große Mengen an pflanzlichen Proteinen, Ballaststoffen, Vitaminen und essentiellen Aminosäuren. Hirse enthält fast doppelt so viel B-Vitamine und Folsäure als viele andere Getreidearten. Sie wird aber vor allem aufgrund ihres lang anhaltenden Sättigungsgefühls geschätzt. Tatsächlich wird das Wort Hirse vom indogermanischen Wort für „Sättigung und Nahrhaftigkeit“ abgeleitet. Diese Vollkornart eignet sich also perfekt für Menschen, die schnell abnehmen möchten.
Hirse ist sofort an ihrer leuchtend gelben Farbe zu erkennen
Gerste
Obwohl Gerste häufiger mit der Zubereitung von Bier in Verbindung gebracht wird, lässt sich diese Vollkornart auch wundervoll kochen und essen. Sie kann zu jedem Gericht hinzugefügt werden, bei dem Getreide zum Einsatz kommt. Erwarten Sie nur nicht, dass sie nach dem beliebten alkoholischen Getränk schmeckt. Gerste ist reich an Magnesium und enthält eine höhere Menge an unlöslichen Ballaststoffen als jedes andere Getreide.
Gerste schmeckt ähnlich wie brauner Reis und kann diesen in Gerichten leicht ersetzen
Teff
Klein aber fein! Bei einem Durchmesser von nur 1 mm ist Teff die kleinste Getreideart der Welt. Trotz ihrer geringen Größe weist sie überraschend hohe Mengen an Protein, essentiellen Fettsäuren, Kalium, Calzium, Phosphor, Eisen und Magnesium auf. Teff ist zudem noch glutenfrei. Diese Getreideart schmeckt mild und nussig und findet vor allem Anwendung in der Küche Äthiopiens.
Diese winzigen Körnchen sind vollgepackt mit Nährstoffen
Emmer
Emmer, Farro, Zweikorn – unter diesen Namen können Sie diese Getreideart aus der Weizengattung auf dem Markt finden. Genauso wie die Hirse zählt Emmer zu den ältesten kultivierten Getreidearten. Heute ist er vor allem in Italien und im Mittelmeerraum bekannt. Dieses Vollkorn ist eine großartige Alternative oder Ergänzung zu anderen beliebten Getreidearten wie etwa Reis und Gerste. Emmer ist reich an Ballaststoffen, Vitamin B3, Zink, Magnesium und pflanzlichem Eiweiß.
Dieses Getreide besitzt einen sehr ungewöhnlichen, nussigen bis zimitig süßen Geschmack
Jetzt müssen Sie sich nie wieder die Fragen „Was ist Vollkorn? Warum ist es so gesund und welche sind die wahrhaft gesündesten Arten?“ stellen. Wenn Sie einen gesunden Lebensstil haben möchten, dann gehören Vollkornprodukte einfach dazu.