Slow Jogging: Was wissen Sie über die neue trendy Sportart?
Bis vor kurzem herrschte die Meinung vor, dass nur schnelles Joggen effektiv ist. Doch in Wirklichkeit ist die Geschwindigkeit beim Joggen nicht das Wichtigste, denn auch sehr langsames Laufen kann zu Trainingserfolgen führen. Slow Jogging, der neueste Trend aus Japan, beweist, dass auch sehr langsames Laufen effizient und gesund sein kann.
Slow Jogging – ein neuer Trend unter Joggern
Je langsamer, desto besser
Dr. Hiroaki Tanaka, Professor für Gesundheitswissenschaften an der japanischen Universität Fukuoka, möchte unsere Sichtweise auf das „Bedürfnis nach Geschwindigkeit“ ändern. Prof. Tanaka ist Mitautor des Buches „Slow Jogging: Lose Weight, Stay Healthy, and Have Fun with Science-Based, Natural Running“ zusammen mit Magdalena Jackowska. Er fasst seine Theorie mit einem einfachen Ratschlag zusammen: Laufen Sie nur so schnell, dass Sie während des Joggens lächeln können. Dieses Tempo heißt auf Japanisch „Niko-Niko-Tempo“ und kann für jeden Menschen sehr unterschiedlich sein. Erfahren Sie mehr darüber im Folgenden.
Inhaltsverzeichnis
Das Buch von Tanaka und Jackowska
Der japanischer Professor Dr. Hiroaki Tanaka
Was ist Slow Jogging?
Slow Jogging ist, wie der Name schon vorsagt, ein langsames Lauftraining, das eher dem Gehen als dem Laufen ähnelt. Joggen allein, bei dem die Durchschnittsgeschwindigkeit etwa 6 bis 6,5 km pro Stunde beträgt, gilt bereits als langsames Laufen. Wenn man sich langsamer bewegt (4 bis 5 km pro Stunde), spricht man von Slow Jogging.
Joggen mit Lächeln auf dem Gesicht
Slow Jogging – Ursprung
Der Erfinder des langsamen Laufens ist der japanische Professor Hiroaki Tanaka. Er hat viele Jahre lang erforscht, wie sich bestimmte Formen der körperlichen Betätigung auf die Gesundheit und das Wohlbefinden auswirken, aber auch, wie sie für den Durchschnittsbürger am besten geeignet sind. Sein Hauptaugenmerk lag dabei auf der Einfachheit der Ausübung, der allgemeinen Zugänglichkeit und den positiven Auswirkungen auf den Körper.
Langsames Joggen war zum Teil als Aktivität für Menschen gedacht, denen andere Sportarten zu intensiv und anstrengend sind. Dies war besonders für ältere Menschen von Bedeutung.
Tanaka selbst läuft langsam am Strand
Slow Jogging – Regeln
Das Lauftempo sollte so sein, dass man sich leicht mit einer anderen Person unterhalten kann, vor allem aber ohne Anzeichen von Atemnot oder Müdigkeit. Während des langsamen Joggens sollte man ein Lächeln im Gesicht haben (Niko Niko“ bedeutet aus dem Japanischen übersetzt lächelnd“), das ist die erste Regel dieser körperlichen Aktivität.
Genießen Sie die Natur, während Sie laufen!
Die zweite Regel ist, den Fuß auf den Mittelfuß zu stellen. Beim normalen Laufen fällt der Fuß auf den Fersenbereich und rollt dann vollständig auf dem Boden ab. Beim langsamen Joggen soll der Fuß auf dem Mittelfuß landen, was als die natürlichste Position angesehen wird. Außerdem ist die Schrittlänge etwa 2/3 kürzer als beim traditionellen Laufen.
Fit und gesund bleiben – das ist heute wichtiger denn je
Die dritte Regel bezieht sich auf die Körperhaltung, die eine Person beim Laufen einnimmt. Die Silhouette sollte aufrecht sein, das Gesicht nach vorne gerichtet und das Kinn leicht angehoben.
Die Atmung erfolgt völlig intuitiv und so natürlich wie möglich – das ist der vierte Grundsatz. Hier werden keine komplizierten oder speziellen Atemtechniken angewandt, sondern man verlässt sich einfach auf die Bedürfnisse des Körpers beim Atmen.
Die letzte, fünfte Regel ist die Regelmäßigkeit. Um die besten Ergebnisse zu erzielen, reicht es aus, 30-60 Minuten pro Tag zu laufen.
Laufen zu zweit macht immer mehr Spaß
Slow Jogging – gesundheitliche Vorteile
Man könnte meinen, dass eine so anspruchslose körperliche Betätigung nicht allzu viele Auswirkungen hat. Es stellt sich jedoch heraus, dass das langsame Joggen viele Vorteile hat. Dazu gehören:
- Verbesserung der allgemeinen Fitness, der Kondition und der Körperhaltung;
- schlankere Figur;
- effizientere Arbeit des Atmungs- und Kreislaufsystems;
- Beschleunigung des Stoffwechsels;
- Entlastung des Gelenksystems;
- Langsames Joggen hat einen erheblichen Einfluss auf die Verringerung des Risikos von Zivilisationskrankheiten, wie z. B:
- Diabetes;
- Fettleibigkeit;
- Arteriosklerose.
Bewegung heißt Gesundheit
Beim langsamen Joggen können Sie viel mehr Kalorien verbrennen als beim normalen Gehen. Wer 3,5-5 km im langsamen Joggingtempo läuft, verbrennt etwa 200-300 kcal. Die gleiche Menge an Kalorien kann bei einem 7-10 km langen Spaziergang verloren gehen.
Ein erstaunlicher Effekt des langsamen Joggens ist seine Wirkung auf die geistige Fitness. Es ist erwiesen (durch die Forschung von Professor Tanaka, dem Erfinder des langsamen Joggens), dass eine bestimmte Art von Bewegung das Krankheitsrisiko verringern kann. Langsames Joggen, das ein halbes Jahr lang dreimal pro Woche eine Stunde lang praktiziert wird, erhöht die Anzahl der Gehirnzellen der Trainierenden.
Laufen und Lächeln gehen dabei Hand in Hand
Slow Jogging ist für jedermann
Langsames Joggen ist eine großartige Form der körperlichen Betätigung für jedermann. Allerdings kann es sein, dass Menschen, die ein intensives Training bevorzugen, keine Freude an dieser Form der sportlichen Aktivität haben.
Es ist definitiv ein Sport für Menschen, die:
- gerade erst mit dem Sport beginnen;
- sich nicht intensiv bewegen können (aufgrund gesundheitlicher Probleme);
- 60-70 Jahre alt oder älter sind;
- die intensive Anstrengung nicht mögen;
- eine Aktivität suchen, die sie jeden Tag ausüben können.
Ältere Leute können auch diese Sportart treiben
Noch ist der Trendsport aus Japan nicht nach Deutschland vorgedrungen, aber das wird sicher in naher Zukunft passieren. Auf jeden Fall ist Slow Jogging einen Versuch wert.
Slow Jogging ist ein Trend, der auch bei uns immer beliebter wird – mehr im Video darunter