Dein Morgenkaffee kann mehr: So schmeckt’s wie vom Profi (ohne teuren Schnickschnack)
Ganz ehrlich? Der Duft von frisch gerösteten Bohnen ist für mich der einzig wahre Wecker. Noch bevor der Laden aufmacht und der Trubel losgeht, stehe ich oft allein am Röster und lausche diesem leisen Knacken, dem „First Crack“. Das ist der Moment, in dem die Magie passiert und sich entscheidet, ob der Kaffee später begeistert oder nur… wach macht. Genau dieses Wissen will ich heute mit dir teilen, denn ein richtig guter Kaffee am Morgen ist kein Zufall. Er ist Handwerk, das jeder lernen kann.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Alles fängt bei der Bohne an (logisch, oder?)
- 2 Dein Starter-Kit für Zuhause: Was du WIRKLICH brauchst
- 3 Zubereitungsmethoden: Finde deinen Favoriten
- 4 Dein Kaffee-Detektiv: Was tun, wenn’s nicht schmeckt?
- 5 Ein Wort zu Milch, Lagerung und dem ganzen Rest
- 6 Sei neugierig, das ist das Wichtigste
- 7 Bildergalerie
Wir kennen das doch alle: Morgens schnell zur erstbesten Packung im Supermarkt gegriffen, Maschine an und hoffen, dass die bittere Plörre irgendwie den Tag rettet. Aber das muss nicht sein. Und nein, du brauchst dafür keine Siebträgermaschine für 2.000 Euro. Es geht darum, ein paar Grundlagen zu verstehen.
Ach ja, kleiner Quick-Win für morgen früh, ganz ohne neues Equipment: Wenn du Filterkaffee machst, spül den Papierfilter vorher einmal mit heißem Wasser aus. Das klingt banal, aber es entfernt den Eigengeschmack des Papiers. Du wirst den Unterschied sofort schmecken!

Alles fängt bei der Bohne an (logisch, oder?)
Die Kaffeebohne ist die Seele in der Tasse. Aus einer schlechten Bohne kann auch der beste Profi keinen guten Kaffee zaubern. Aber – und das ist die fiese Wahrheit – aus einer richtig guten Bohne kann man leider sehr leicht einen schlechten Kaffee machen.
Arabica vs. Robusta: Das ewige Duell
Die Namen hast du sicher schon mal auf Packungen gesehen. Lass uns das mal ganz einfach halten:
- Arabica-Bohnen sind die Diven. Sie wachsen in hohen Lagen, sind anspruchsvoll, aber belohnen uns mit einer riesigen Aromenvielfalt. Denk an fruchtig, blumig, nussig – das ganze Programm.
- Robusta-Bohnen sind die Kraftpakete. Robuster im Anbau, mehr Koffein, fette Crema. Geschmacklich geht’s hier eher in die kräftige, erdige, schokoladige Richtung.
Die meisten Spezialitätenkaffees sind reine Arabicas. Aber für einen Espresso mit ordentlich „Wumms“ kann ein kleiner Anteil hochwertiger Robusta-Bohnen Wunder wirken. Es ist wie beim Kochen – es kommt auf die Mischung an.

Warum Kaffee aus Äthiopien anders schmeckt als der aus Brasilien
Kaffee ist wie Wein. Der Boden, das Klima, die Anbauhöhe – all das prägt den Geschmack. Ein äthiopischer Kaffee kann dich mit seinen blumigen Noten umhauen, während ein Brasilianer oft satt nach Schokolade und Nuss schmeckt. Das ist das Tolle an diesem Handwerk: Es ist eine ständige Entdeckungsreise. Wenn du das nächste Mal bei einem lokalen Röster bist, frag einfach mal, was er gerade da hat und woher es kommt. Ein guter Handwerker erzählt dir mit leuchtenden Augen davon.
Die Kunst des Röstens: Vom grünen Samen zum braunen Gold
Das Rösten ist mein Spielfeld. Hier verwandelt sich die unscheinbare grüne Bohne in das, was wir kennen und lieben. Durch die Hitze entstehen hunderte Aromen. Als Röstmeister ist es mein Job, diesen Prozess perfekt zu steuern. Eine helle Röstung kitzelt die fruchtigen Noten heraus (super für Filterkaffee!), eine dunklere bringt mehr Röstaromen und einen kräftigeren Körper (ideal für Espresso).

Übrigens: Am Anfang meiner Karriere habe ich mal eine ganze Charge teuren Kenia-Kaffee verbrannt, weil ich am Telefon gequatscht habe. Der Geruch war… unvergesslich. Was ich gelernt habe: Kaffee braucht deine volle Aufmerksamkeit! Frisch gerösteter Kaffee ist übrigens nicht sofort am besten. Er muss ein paar Tage „ausgasen“. Optimal ist er meist zwischen der ersten und vierten Woche nach der Röstung. Der Kaffee im Supermarkt liegt da oft schon Monate. Das ist ein Unterschied wie Tag und Nacht.
Dein Starter-Kit für Zuhause: Was du WIRKLICH brauchst
Vergiss Hochglanz-Maschinen. Wenn du nur in eine einzige Sache investieren willst, dann bitte in das hier:
Die Kaffeemühle: Dein wichtigstes Werkzeug
Kauf niemals, wirklich NIEMALS, vorgemahlenen Kaffee. Sobald die Bohne gemahlen ist, verfliegen die Aromen in Windeseile. Nach 15 Minuten ist das Beste schon weg. Was du brauchst, ist eine Mühle mit einem Kegel- oder Scheibenmahlwerk, kein billiges Ding mit Schlagmessern. Die zerschlagen die Bohnen nur ungleichmäßig, was zu einem Kaffee führt, der gleichzeitig wässrig und bitter schmeckt.

Dein erstes Kaffee-Nerd-Kit für unter 100 €:
- Eine gute Handmühle: Modelle wie die Hario Skerton oder Porlex Mini sind fantastisch für den Einstieg. Rechne hier mit ca. 40-50 €. Das ist die beste Investition, die du tätigen kannst.
- Eine digitale Feinwaage: Klingt nach Nerd-Kram, ist aber essenziell. Die Dinger bekommst du online schon für rund 15 €. Ohne Waage ist Kaffeezubereitung reines Glücksspiel.
- Ein Handfilter-Set: Ein simpler Hario V60 aus Plastik kostet einen Fünfer und ist praktisch unzerstörbar. Dazu eine Packung Filterpapier.
Mit diesem Set bist du schon besser ausgestattet als 90 % aller Kaffeetrinker da draußen.
Wasser: Die unterschätzte Zutat
Dein Kaffee besteht zu über 98 % aus Wasser. Natürlich macht das einen riesigen Unterschied! Zu hartes, kalkiges Wasser killt die feinen Säuren und der Kaffee schmeckt flach. Ein simpler Tischwasserfilter (wie von Brita) ist hier Gold wert. Kein Filter zur Hand? Nimm stilles Mineralwasser aus der Flasche mit niedrigem Mineralgehalt. Klingt verrückt, aber der Unterschied zu hartem Leitungswasser ist gewaltig.

Gut zu wissen: Die Wassertemperatur sollte zwischen 92 und 96 Grad liegen. Also nicht kochend aufbrühen! Lass den Wasserkocher nach dem Kochen einfach eine Minute stehen, dann passt es meistens.
Zubereitungsmethoden: Finde deinen Favoriten
Es gibt unzählige Wege, Kaffee zu brühen. Hier sind drei absolut gängige Methoden, die jeweils ein ganz anderes Ergebnis liefern.
Der Handfilter (Pour-Over): Klar und aromatisch
Der Handfilter ist mein persönlicher Liebling, weil er so ehrlich ist. Er bringt die feinen, komplexen Aromen einer Bohne perfekt zur Geltung. Ideal für alle, die Kaffee schwarz trinken und wirklich schmecken wollen, was in der Bohne steckt.
- Mahlgrad: Mittel, etwa wie Tafelsalz.
- Rezept-Tipp: Nimm 15 Gramm Kaffee für eine normale Tasse (250 ml Wasser).
- Technik: Filter nass machen, Kaffee rein. Dann einen kleinen Schuss Wasser drauf (ca. 50 ml) und 30 Sekunden warten. Das nennt man „Blooming“. Danach den Rest des Wassers langsam und in Kreisen aufgießen. Das Ganze sollte so 2:30 bis 3:30 Minuten dauern.

Die French Press (Stempelkanne): Kräftig und vollmundig
Einfach, unkompliziert und perfekt für einen kräftigen Frühstückskaffee. Weil der Metallfilter die Kaffeeöle durchlässt, bekommt der Kaffee einen satten, vollen Körper.
- Mahlgrad: Grob, ungefähr wie grobes Meersalz. Zu fein gemahlen wird’s eine bittere, schlammige Angelegenheit.
- Rezept-Tipp: Hier gilt auch die Faustregel 60-65 Gramm pro Liter Wasser.
- Technik: Kaffee rein, Wasser drauf, kurz umrühren, Deckel drauf und 4 Minuten warten. Dann den Stempel langsam runterdrücken.
- ACHTUNG! Der häufigste Fehler: Füll den Kaffee SOFORT in Tassen oder eine andere Kanne um. Lässt du ihn in der French Press stehen, zieht er weiter und wird ungenießbar bitter. Ich kann das nicht oft genug betonen!
Die AeroPress: Der flexible Alleskönner
Wenig bekannter Trick für Einsteiger: Die AeroPress ist der Hammer! Sie ist günstig (ca. 30-40 €), super robust (perfekt für Reisen) und verzeiht unglaublich viele Fehler. Du kannst damit von kräftigem, espresso-ähnlichem Kaffee bis hin zu mildem Filterkaffee alles machen. Ein echtes Schweizer Taschenmesser für Kaffeeliebhaber.

Dein Kaffee-Detektiv: Was tun, wenn’s nicht schmeckt?
Keine Sorge, auch Profis haben mal einen schlechten Tag. Wenn der Kaffee nicht schmeckt, liegt es meist an zwei Dingen.
Problem: Dein Kaffee schmeckt sauer, grasig, irgendwie unfertig.
Das ist ein klares Zeichen für Unterextraktion. Das Wasser hatte nicht genug Zeit oder Kontakt, um die leckeren Sachen aus dem Pulver zu lösen.
- Lösung 1: Mahle den Kaffee feiner.
- Lösung 2: Brühe ihn länger (z.B. langsamer gießen beim Handfilter).
- Lösung 3: Check die Wassertemperatur. Vielleicht war sie zu niedrig?
Problem: Dein Kaffee schmeckt bitter, verbrannt, hohl.
Klassischer Fall von Überextraktion. Das Wasser hat zu viel rausgeholt, auch die fiesen Bitterstoffe.
- Lösung 1: Mahle den Kaffee gröber.
- Lösung 2: Verkürze die Brühzeit.
- Lösung 3: Nimm etwas kühleres Wasser.
Kleiner Tipp: Ändere immer nur eine Sache auf einmal. Sonst weißt du am Ende nicht, was wirklich geholfen hat.
Ein Wort zu Milch, Lagerung und dem ganzen Rest
Für Cappuccino-Fans: Frische Vollmilch mit hohem Fett- und Eiweißgehalt schäumt am besten. Bei pflanzlichen Alternativen sind die „Barista-Editionen“ (besonders von Hafermilch) die beste Wahl, weil sie Zusätze für stabilen Schaum enthalten.

Und wie lagerst du die Bohnen? Denk an die vier Feinde des Kaffees: Sauerstoff, Licht, Wärme und Feuchtigkeit. Am besten also in einer luftdichten, undurchsichtigen Dose bei Raumtemperatur. Bitte nicht im Kühlschrank! Kauf lieber öfter kleine Mengen, dafür aber frisch.
Sei neugierig, das ist das Wichtigste
Dein Morgenkaffee ist ein Ritual. Ein kleiner Moment für dich. Er sollte dir Freude machen. Die Welt des Kaffees ist riesig und es gibt so viel zu entdecken. Probiere mal eine Bohne aus Kenia statt immer nur die aus Kolumbien. Experimentiere mit dem Mahlgrad. Es gibt kein „Richtig“ oder „Falsch“, nur deinen Geschmack. Sieh dieses Wissen hier als dein Werkzeug. Jetzt bist du dran. Viel Spaß dabei!
Bildergalerie




Der vielleicht größte Hebel für besseren Kaffee ist keine Maschine, sondern eine simple Küchenwaage. Das Verhältnis von Kaffee zu Wasser grammgenau abzuwiegen, verändert alles. Die sogenannte „Brew Ratio“ (meist um 1:16) sorgt für konstante Ergebnisse. Modelle wie die Hario V60 Drip Scale oder die Acaia Pearl sind bei Profis beliebt, aber jede digitale Waage, die auf 0,1 Gramm genau misst, ist ein riesiger Schritt nach vorn.




„Kaffee besteht zu 98 % aus Wasser. Die Qualität des Wassers hat also einen massiven Einfluss auf den Geschmack.“
Dieses Zitat von Kaffee-Experte James Hoffmann bringt es auf den Punkt. Zu hartes Wasser neutralisiert die feinen Säuren, zu weiches lässt den Kaffee flach schmecken. Ein einfacher Tischwasserfilter von Marken wie BRITA kann hier schon einen gewaltigen Unterschied machen und die Aromen der Bohne erst richtig zum Strahlen bringen.



Schon mal vom „Blooming“ gehört?
Das ist der magische Moment, wenn heißes Wasser zum ersten Mal auf frisch gemahlenen Kaffee trifft. Die Bohnen quellen auf und geben Kohlendioxid frei. Gib dem Kaffee etwa 30-45 Sekunden Zeit für diesen Prozess, bevor du das restliche Wasser aufgießt. Das Ergebnis: eine gleichmäßigere Extraktion und ein viel runderes, weniger bitteres Aroma in der Tasse. Ein Muss für jeden Pour-Over-Fan!




Handmühle vs. Elektrische Mühle: Was ist besser für den Start?
Handmühle (z.B. Comandante C40 oder Timemore C2): Bietet für weniger Geld ein oft besseres, homogeneres Mahlergebnis als elektrische Einsteigermodelle. Perfekt für Filterkaffee, braucht aber etwas Muskelkraft.
Elektrische Mühle (z.B. Baratza Encore): Bequem und schnell. Ideal, wenn es morgens schnell gehen muss oder du größere Mengen mahlst.
Für den Anfang ist eine gute Handmühle oft die klügere Investition in puren Geschmack.




Die French Press, auch Stempelkanne genannt, ist ein Klassiker für vollmundigen, kräftigen Kaffee. Doch wie vermeidet man den feinen Kaffeesatz am Boden der Tasse?
- Nach dem Herunterdrücken des Stempels nicht zu lange warten, sondern den Kaffee direkt in die Tassen oder eine separate Kanne umfüllen.
- Den Kolben nur sanft und gleichmäßig nach unten drücken, um nicht zu viele feine Partikel aufzuwirbeln.



Wichtiger als die Bohne: das Röstdatum. Achte beim Kauf nicht nur auf Herkunft und Sorte, sondern vor allem auf das Datum der Röstung. Kaffee erreicht seinen Höhepunkt oft 2-4 Wochen nach dem Rösten. Alles, was älter als drei Monate ist, hat bereits einen Großteil seiner flüchtigen, spannenden Aromen verloren. Supermarkt-Kaffee hat oft nur ein Mindesthaltbarkeitsdatum – ein klares Zeichen, die Finger davon zu lassen.




- Klare, definierte Aromen
- Betont die fruchtigen und blumigen Noten
- Ein fast tee-ähnliches Mundgefühl
Das Geheimnis? Ein Papierfilter. Brühmethoden wie die V60 oder die Chemex nutzen ihn, um Öle und feinste Partikel zurückzuhalten. Das Resultat ist eine unglaublich saubere Tasse, in der die ursprünglichen Geschmacksnoten der Bohne unverfälscht zur Geltung kommen.




Wussten Sie, dass Kaffee eigentlich der Samen einer Frucht ist, der Kaffeekirsche?
Die Art, wie dieser Samen aus der Frucht gelöst wird (die „Aufbereitung“), prägt den Geschmack massiv. Bei der „natural“ oder trockenen Methode trocknet die ganze Kirsche in der Sonne. Der Samen nimmt dabei viel Fruchtzucker auf, was zu süßen, oft an Beeren oder Rum erinnernden Noten in der Tasse führt. Ein äthiopischer Natural ist ein wahres Fruchterlebnis!



Warum schmeckt mein Kaffee zu Hause manchmal sauer?
Das liegt meist an einer Unterextraktion. Das Wasser war nicht in der Lage, genügend süße und vollmundige Aromastoffe aus dem Kaffeemehl zu lösen. Die häufigsten Ursachen sind eine zu kurze Brühzeit, zu grob gemahlener Kaffee oder eine zu niedrige Wassertemperatur (deutlich unter 90 °C). Mahle den Kaffee einfach einen Tick feiner und probiere es erneut!




Eine kleine Investition mit großer Wirkung ist ein Schwanenhalskessel (Gooseneck Kettle). Anders als bei einem normalen Wasserkocher erlaubt der dünne, geschwungene Ausguss eine präzise Kontrolle über den Wasserstrahl. So kannst du das Wasser langsam und in kreisenden Bewegungen aufgießen, was zu einer viel gleichmäßigeren Extraktion führt. Modelle von Hario oder Fellow sind nicht nur funktional, sondern auch ein echtes Design-Statement in der Küche.




Kaffeebohnen haben drei Feinde: Sauerstoff, Licht und Wärme. Lagere sie daher niemals im Kühlschrank (Kondensation!) oder in der durchsichtigen Originalverpackung auf der Arbeitsplatte. Ideal ist ein luftdichter, undurchsichtiger Behälter an einem kühlen, dunklen Ort. Spezielle Vakuumdosen wie der Fellow Atmos Behälter pumpen sogar die Luft heraus und verlängern die Frische spürbar.



Trend-Check: Cold Brew vs. Iced Coffee
Iced Coffee: Ist einfach heiß gebrühter Kaffee, der schnell auf Eiswürfeln abgekühlt wird. Das Ergebnis kann manchmal etwas wässrig und bitterer sein.
Cold Brew: Hier zieht grob gemahlener Kaffee für 12-24 Stunden in kaltem Wasser. Dieser langsame Prozess extrahiert weniger Säuren und Bitterstoffe, was zu einem unglaublich weichen, schokoladigen und süßen Konzentrat führt.
Cold Brew ist der klare Sieger für einen sanften, aromatischen Sommerdrink.




Der deutsche Kaffeeverband meldet, dass der Pro-Kopf-Konsum von Röstkaffee auf rund 169 Liter pro Jahr gestiegen ist – mehr als Mineralwasser oder Bier.
Dieser Durst geht mit einem Wandel einher: Immer mehr Menschen interessieren sich für die Herkunft, die Röstung und faire Produktionsbedingungen. Kleine, lokale Röstereien erleben einen Boom, weil sie genau diese Transparenz und Qualität bieten, die in der anonymen Supermarkt-Packung fehlt.



Die AeroPress ist der Tausendsassa unter den Kaffeebereitern. Mit ihr lässt sich fast alles zubereiten – von einem kräftigen, espresso-ähnlichen Shot bis zu einem klaren Filterkaffee. Das Geheimnis liegt im Druck, der per Hand aufgebaut wird und eine schnelle, intensive Extraktion ermöglicht. Perfekt für Experimentierfreudige, für die Reise oder für eine einzelne, schnelle Tasse Kaffee ohne viel Aufwand.




- Als natürliches Körperpeeling unter der Dusche
- Als Dünger für Pflanzen wie Hortensien oder Rosen, die sauren Boden lieben
- Zur Geruchsneutralisierung im Kühlschrank (einfach in einer kleinen Schale)
Kaffeesatz ist viel zu schade für den Müll! Diese einfachen Upcycling-Ideen sind nicht nur nachhaltig, sondern auch erstaunlich effektiv.




Der häufigste Fehler: Eine schmutzige Mühle. Alte Kaffeereste und Öle lagern sich im Mahlwerk ab, werden ranzig und verderben den Geschmack jeder frischen Bohne. Reinige deine Mühle regelmäßig! Bei vielen Modellen lässt sich das Mahlwerk einfach ausbauen und mit einer kleinen Bürste säubern. Alternativ gibt es spezielle Reinigungsgranulate, wie die von Grindz, die einfach durchgemahlen werden.



Was bedeutet eigentlich „Single Origin“?
Im Gegensatz zu einem „Blend“ (einer Mischung aus verschiedenen Bohnen) stammt ein Single-Origin-Kaffee aus einer einzigen, klar definierten geografischen Region – manchmal sogar von einer einzigen Farm. Das erlaubt es, das einzigartige „Terroir“ herauszuschmecken: die spezifischen Aromen, die Boden, Klima und Anbauhöhe einer Region dem Kaffee verleihen. Es ist wie eine Geschmacksreise in die Tasse.




Vergiss Latte Art für einen Moment. Der wahre Genussfaktor liegt in der richtigen Tasse. Eine dickwandige, vorgewärmte Keramiktasse hält den Kaffee länger warm und fühlt sich wertig an. Die Form beeinflusst zudem die Wahrnehmung der Aromen. Eine breitere Öffnung lässt mehr Duftstoffe zur Nase steigen, während eine bauchige Form die Wärme besser speichert. Marken wie Loveramics oder Acme sind bei Baristas nicht ohne Grund extrem beliebt.




„Für einen wirklich guten Espresso braucht man 9 Bar Druck.“
Diese Faustregel ist der Grund, warum Heim-Espressomaschinen so teuer sind. Aber es gibt clevere Alternativen! Manuelle Geräte wie die Flair Espresso oder die Cafflano Kompresso erzeugen diesen Druck rein mechanisch mit Hebelkraft. Sie erfordern etwas Übung, belohnen aber mit echtem Espresso-Genuss für einen Bruchteil des Preises einer Siebträgermaschine.



Die perfekte Wassertemperatur ist keine Hexerei, sondern Physik. Ideal sind 92-96 °C. Kochendes Wasser (100 °C) verbrennt die feinen Aromen und löst zu viele Bitterstoffe. Zu kühles Wasser schafft es nicht, die ganze Geschmacksvielfalt zu extrahieren. Ein einfacher Trick ohne Thermometer: Wasser aufkochen und dann einfach 30-60 Sekunden offen stehen lassen, bevor du es aufgießt.




Kaffee und Schokolade sind ein Traumpaar. Aber wie wäre es mit etwas Unerwartetem? Die Kombination von Kaffee und Käse ist eine Offenbarung.
- Ein fruchtiger, heller gerösteter Kaffee aus Kenia harmoniert fantastisch mit einem milden Ziegenkäse.
- Ein kräftiger, schokoladiger Espresso aus Brasilien passt wunderbar zu einem gereiften Parmesan.




Kann man Kaffee mit Gewürzen aufpeppen?
Absolut! Aber anstatt das Pulver direkt mit dem Kaffeemehl zu mischen (was die Mühle verkleben kann), gib eine Prise Zimt, eine Kardamomkapsel oder ein kleines Stück Sternanis direkt in deine Tasse oder die French Press, bevor du den heißen Kaffee aufgießt. Die Wärme aktiviert die ätherischen Öle und sorgt für ein dezentes, elegantes Aroma, das den Kaffeegeschmack ergänzt, statt ihn zu überdecken.



Gebleichtes vs. Ungebleichtes Filterpapier: Riechst du den Unterschied?
Ungebleicht (braun): Sieht natürlich aus, hat aber oft einen leichten holzigen oder pappigen Eigengeschmack. Hier ist das Durchspülen mit heißem Wasser, wie im Artikel erwähnt, absolut entscheidend.
Gebleicht (weiß): Meist mit Sauerstoff gebleicht und daher geschmacksneutraler. Dennoch empfiehlt sich auch hier ein kurzes Spülen, um letzte Papierfasern zu entfernen und den Filterträger vorzuwärmen.




- Der Geschmack ist extrem intensiv und sirupartig.
- Die Zubereitung dauert nur etwa eine Minute.
- Die Crema ist dicht und haselnussbraun.
Das ist der Zauber der Mokkakanne. Dieser italienische Klassiker, oft als „Espressokocher“ bezeichnet, erzeugt zwar keinen echten Espresso, aber einen unglaublich starken, vollmundigen Kaffee. Erfunden von Alfonso Bialetti im Jahr 1933, ist die achteckige Kanne bis heute ein Symbol italienischer Kaffeekultur.


Der ultimative Test für Frische: die Crema. Beim Espresso ist die dichte, haselnussbraune Schaumschicht nicht nur schön anzusehen, sie ist auch ein Indikator für frisch geröstete Bohnen. Sie entsteht durch das CO2, das beim Brühen unter hohem Druck aus den Bohnen entweicht. Ist die Crema dünn, sehr dunkel oder verschwindet sie sofort, ist das oft ein Zeichen dafür, dass die Bohnen schon zu alt sind und ihr Gas bereits verloren haben.




