Wenn alles wackelt: Die Werkzeugkiste eines Handwerkers für dein inneres Fundament

von Augustine Schneider
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Ich stehe seit Ewigkeiten in der Werkstatt. Ernsthaft, seit Jahrzehnten. In dieser Zeit habe ich gelernt, wie man Holz formt, Metall verbindet und Projekte durchzieht – egal, was kommt. Und ganz ehrlich? Die Prinzipien, die ein stabiles Möbelstück ausmachen, sind dieselben, die uns helfen, ein stabiles Leben zu führen. Gerade dann, wenn die Welt da draußen mal wieder Kopf steht.

Und, Hand aufs Herz, solche Zeiten erleben wir doch immer wieder. Phasen voller Unsicherheit, die an den Nerven zerren und uns das Gefühl geben, den Boden unter den Füßen zu verlieren. Ob das nun eine persönliche Krise ist oder etwas Großes, das uns alle betrifft – es ist eine Belastungsprobe für unser inneres Fundament.

Glaub mir, das Gefühl, die Kontrolle zu verlieren, kenne ich nur zu gut. Termindruck, Material, das nicht ankommt, ein Kunde, der unzufrieden ist … all das gehört zum Handwerk. Aber über die Jahre habe ich mir eine Werkzeugkiste zugelegt, nicht nur für Holz und Metall, sondern auch für den Kopf. Ich bin kein Psychologe, mein Wissen kommt nicht aus schlauen Büchern. Es kommt direkt von der Werkbank und aus unzähligen Gesprächen mit Lehrlingen, die mit ihren Sorgen zu mir kamen. Vielleicht hilft dir ja die eine oder andere Erfahrung aus meinem Handwerkerleben, dein eigenes Fundament ein wenig zu festigen.

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Der Grundpfeiler: Eine feste Tagesstruktur als Anker

Jeder meiner Tage beginnt exakt gleich. Tür aufschließen, Licht an, Maschinen anwerfen. Dann wird Kaffee gekocht. Und während die Maschine brüht, mache ich meinen Rundgang. Ich checke die laufenden Arbeiten und schaue, ob jedes Werkzeug an seinem Platz ist. Das Ganze dauert vielleicht 15 Minuten, aber diese 15 Minuten sind das Gerüst für den ganzen Tag.

Warum das so verdammt wichtig ist? Weil unser Gehirn nach Mustern lechzt. Wenn alles um uns herum unberechenbar wird, gibt uns eine klare Struktur das unbezahlbare Gefühl von Kontrolle. Es ist ein Anker im Sturm. Einmal hatte ich einen jungen Lehrling, der total fahrig und unkonzentriert war. Meine Aufgabe für ihn war simpel: „Räume eine Woche lang jeden Morgen eine Stunde das Lager auf. Immer die gleiche Ecke zuerst.“ Was soll ich sagen? Nach ein paar Tagen war er wie ausgewechselt. Ruhiger, fokussierter. Er hatte einen kleinen Bereich, den er komplett beherrschte, und das gab ihm die Kraft für den Rest.

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Und genau dieses Prinzip kannst du kinderleicht auf deinen Alltag übertragen:

  • Steh zur gleichen Zeit auf. Ja, auch wenn du nicht raus musst. Dein Körper liebt Rhythmus. Gib ihm diesen Halt.
  • Schaffe dir ein Morgenritual. Das muss nichts Weltbewegendes sein. Eine Tasse Tee am offenen Fenster. Zehn Minuten dehnen. Vielleicht ganz bewusst einen Song von Anfang bis Ende hören, ohne nebenbei aufs Handy zu starren. Oder einfach nur fünf Minuten dasitzen und dem Regen zuschauen. Etwas, das nur dir gehört.
  • Plane deinen Tag – aber simpel. Nimm dir einen Zettel und schreib drei, wirklich nur drei, Dinge auf, die du erledigen willst. Eine Sache für die Arbeit oder den Haushalt, eine für deine Gesundheit, eine für deine Seele. Das schafft Klarheit und verhindert dieses furchtbare Gefühl, im Nichts zu treiben.
  • Mach einen echten Feierabend. Besonders wichtig, wenn du im Homeoffice bist! Leg eine feste Zeit fest, zu der der Laptop zugeklappt wird. Klipp und klar. Danach ist Freizeit. So wie ich abends die Werkstatt abschließe und die Arbeit dort lasse.

Sieh eine Struktur nicht als Gefängnis. Sie ist das stabile Gerüst, das dich hält, wenn der Boden bebt. Sie nimmt dir unzählige kleine Entscheidungen ab und spart so mentale Energie für die wirklich wichtigen Dinge.

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Das richtige Werkzeug: Ein sauberer Kopf durch Informations-Diät

Stell dir eine Werkbank vor, auf der alles kreuz und quer liegt: Schrauben, Sägespäne, Werkzeuge, halbfertige Projekte. Du findest nichts, verletzt dich vielleicht sogar und kannst unmöglich vernünftig arbeiten. Genau so fühlt sich unser Kopf an, wenn wir ihn mit einem pausenlosen Strom an Nachrichten und Meinungen vollstopfen.

Ganz ehrlich, am Anfang großer Krisen hing auch ich ständig am Handy. Jede Eilmeldung, jede neue Statistik. Das Ergebnis? Ich war nervös, unproduktiv und schlecht gelaunt. Bis ich mich an eine Regel aus meiner Meisterprüfung erinnerte: Dort hast du eine komplexe Aufgabe und wenig Zeit. Wenn du ständig schaust, was die anderen machen, oder über jeden möglichen Fehler grübelst, fällst du durch. Du musst dich auf den EINEN nächsten Arbeitsschritt konzentrieren. Nur auf den Plan vor dir schauen.

Dieses Prinzip habe ich auf meinen Nachrichtenkonsum übertragen. Ich nenne es meine „Informations-Diät“:

  1. Einmal am Tag reicht. Ich schaue mir abends eine seriöse Nachrichtensendung an. 15 Minuten, zack, fertig. Das genügt, um informiert zu sein, ohne im Strudel unterzugehen.
  2. Keine Endlos-Diskussionen. Sich in Social-Media-Kommentaren zu verlieren, ist wie das stundenlange Polieren einer Schraube, die man nie benutzen wird. Pure Energieverschwendung. Das meide ich konsequent.
  3. Sprich mit echten Menschen. Wenn mich etwas beunruhigt, rufe ich einen Freund oder Kollegen an, dessen Urteil ich schätze. Ein sachlicher Austausch erdet tausendmal mehr als anonyme Wut im Netz.

Es geht nicht darum, den Kopf in den Sand zu stecken. Es geht darum, deine mentale Werkbank sauber zu halten. Nur so behältst du den Überblick und kannst klar denken.

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Die Säge schärfen: Wie du mit deinen Händen den Kopf aufräumst

Es gibt Tage, da läuft einfach alles schief. Ein teures Stück Holz reißt, eine Maschine streikt, ein Kunde macht Ärger. Der Kopf ist voll, das Gedankenkarussell dreht sich unaufhaltsam. Mein bestes Gegenmittel? Ich nehme mir ein Stück Restholz und einen Handhobel (kostet im Baumarkt um die 25 Euro und hält ein Leben lang) und fange an zu hobeln. Span für Span. Das rhythmische Geräusch, der Geruch von frischem Holz, die volle Konzentration auf die Bewegung. Nach einer halben Stunde ist der Kopf wieder frei.

Die Wissenschaft hat dafür schlaue Namen wie Serotonin-Ausschüttung. Ich nenne es: Mit den Händen den Kopf aufräumen. Wenn der Körper arbeitet, MUSS das Gehirn sich darauf fokussieren. Es hat schlicht keine Zeit für Sorgen.

Keine Werkstatt? Kein Garten? Kein Problem! Hier sind ein paar Ideen für jede noch so kleine Wohnung:

  • Die 10-Minuten-Ordnung: Nimm dir EINE Schublade vor. Nur eine. Räum sie komplett aus, wisch sie sauber und sortiere alles neu ein. Das Gefühl danach ist unbezahlbar.
  • Etwas reparieren: Ein wackeliger Stuhl, ein lockerer Türgriff, ein Knopf an der Jacke. Etwas mit den Händen wieder funktionstüchtig zu machen, gibt ein enormes Gefühl von Selbstwirksamkeit.
  • Pflege-Ritual: Putz mal wieder alle deine Schuhe. So richtig mit Bürste und Politur. Oder pflege deine Zimmerpflanzen, topfe eine um.
  • Kochen und Backen: Einen Brotteig zu kneten ist unglaublich meditativ. Es geht um den Prozess, nicht um das perfekte Ergebnis.

Ein alter Meister sagte mal zu mir: „Wenn du nicht mehr weiterweißt, feg die Werkstatt.“ Das ist ein genialer Rat. Eine simple, körperliche Tätigkeit schafft sichtbare Ordnung und gibt dir das Gefühl zurück, etwas bewirken zu können. Das ist das stärkste Gegengift zur Ohnmacht.

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Atemschutz in der Werkstatt: Dein Lungen-Update, das jeder Heimwerker braucht

Kleiner Tipp: Deine Aufgabe für heute! Such dir EINE Sache aus dieser Liste oder eine eigene Idee. Stell dir einen Timer auf 15 Minuten. Und dann leg los und beobachte, was es mit deinem Kopf macht.

Die Zunft: Warum dein soziales Netz dein bestes Sicherheitsnetz ist

Im Handwerk gibt es eine uralte Tradition des Zusammenhalts. Früher waren die Zünfte nicht nur Berufsverbände, sie waren eine Lebensversicherung. Man half sich. Brannte die Werkstatt eines Kollegen ab, bauten die anderen sie wieder mit auf. Dieses Prinzip ist heute wichtiger denn je.

In Krisen neigen wir dazu, uns zurückzuziehen, niemandem zur Last fallen zu wollen. Ein riesiger Fehler. Isolation ist wie ein Brandbeschleuniger für die Angst.

Aber Achtung, es kommt darauf an, mit wem du dich umgibst:

  • Meide die „Jammerrunden“. Du kennst sie. Gespräche, nach denen man sich schlechter fühlt als vorher, weil man sich gegenseitig nur in der Negativität bestärkt. Das ist wie nasses Holz ins Feuer legen – es raucht nur, wärmt aber nicht.
  • Suche die „Mutmacher“. Das sind die Leute, die Probleme anpacken. Die nicht naiv sind, aber lösungsorientiert denken. Ein Gespräch mit so jemandem ist wie ein Blick auf eine saubere Bauzeichnung: Es gibt Orientierung.
  • Und wenn die Familie jammert? Ein häufiges Problem. Du kannst das Gespräch umlenken. Versuch es mal mit: „Ja, du hast recht, die Lage ist Mist. Lass uns mal kurz überlegen, was wir heute trotzdem Kleines Schönes für uns tun können.“
  • Sei selbst ein Helfer. Der beste Weg aus der eigenen Hilflosigkeit ist, anderen zu helfen. Biete dem älteren Nachbarn an, für ihn einzukaufen. Ruf einen Freund an, von dem du weißt, dass er sich einsam fühlt. Wenn du für andere da bist, rücken deine eigenen Sorgen in eine neue Perspektive.
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Das Meisterstück: Konzentrier dich auf deinen 1-Meter-Radius

Ein Meisterstück im Handwerk ist der Beweis, dass du einen komplexen Prozess von A bis Z beherrschst. Das schaffst du aber nicht, indem du die ganze Zeit an den fertigen Schrank denkst. Du schaffst es, indem du dich auf den nächsten Schnitt, die nächste Verbindung, den nächsten Schliff konzentrierst. Immer nur der nächste Schritt.

Die Weltpolitik, die Wirtschaftslage, die Zukunft … das sind Dinge, die wir nicht kontrollieren können. Sich darüber den Kopf zu zerbrechen, ist wie zu versuchen, den Regen durch Anschreien zu stoppen. Bringt nichts, macht nur müde.

Die wahre Meisterschaft im Leben ist, deine Energie auf den kleinen Bereich zu lenken, den du wirklich gestalten kannst. Dein persönliches Meisterstück in der Krise:

  • Dein 1-Meter-Radius: Was liegt in deiner unmittelbaren Reichweite? Deine Wohnung, deine Beziehungen, deine Gesundheit, deine Arbeit. HIER kannst du etwas bewirken. Mach es dir schön, sei freundlich, iss was Gutes.
  • Zerlege Riesen-Probleme: Eine Aufgabe erscheint unüberwindbar? Brich sie in winzige, machbare Schritte herunter. Heute nur die Bretter zusägen. Morgen leimen. Übermorgen schleifen. Jeder kleine Erfolg gibt dir die Kraft für den nächsten.
  • Führe ein „Werkstatt-Tagebuch“. Klingt aufwendig, ist aber super simpel. Nimm dir abends fünf Minuten und beantworte diese drei Fragen auf einem Zettel:
    1. Was habe ich heute geschafft (egal wie klein)?
    2. Worauf bin ich heute ein kleines bisschen stolz?
    3. Ein kleines Problem, das ich heute gelöst habe:
    Das lenkt deinen Blick auf das, was du geschafft hast, nicht auf das, was noch fehlt.
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Arbeitssicherheit: Kenne deine Belastungsgrenze!

So, und jetzt kommt der wichtigste Abschnitt überhaupt. In meiner Werkstatt ist Sicherheit das oberste Gebot. Schutzbrille tragen, Absaugung an, niemals müde an die Kreissäge. Und die allerwichtigste Regel: Wenn du dir unsicher bist, frag! Wenn eine Maschine ein komisches Geräusch macht, arbeite ich nicht einfach weiter und hoffe das Beste. Ich schalte sie ab und suche die Ursache.

Mit unserer Seele müssen wir genauso sorgfältig umgehen. Es ist keine Schande, an seine Grenzen zu kommen. Es ist brandgefährlich, die Warnsignale zu ignorieren.

Achte auf diese „komischen Geräusche“ in dir:

  • Wenn die Angst deinen Alltag lähmt.
  • Wenn du wochenlang nicht mehr richtig schläfst.
  • Wenn du die Freude an allem verlierst, was dir mal wichtig war.
  • Wenn Hoffnungslosigkeit dein ständiger Begleiter wird.

Das sind keine Zeichen von Schwäche! Das sind die Zeichen eines überhitzten Motors. Und in dem Fall holt man einen Fachmann. Dein erster Ansprechpartner ist immer dein Hausarzt. Er kann dir den Weg zu professioneller Hilfe weisen.

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Ganz wichtig: Wenn es dir akut schlecht geht und du jetzt sofort jemanden zum Reden brauchst, gibt es Anlaufstellen, die rund um die Uhr da sind. Die Telefonseelsorge zum Beispiel ist anonym, kostenlos und immer erreichbar (unter den Nummern 0800/111 0 111 und 0800/111 0 222 oder online unter telefonseelsorge.de). Sich Hilfe zu holen, ist kein Versagen. Es ist die Entscheidung eines Meisters, für eine schwere Aufgabe das richtige, professionelle Werkzeug zu wählen.

Der Blick des Meisters

Krisen sind wie ein hartes, widerspenstiges Stück Holz. Du kannst daran zerbrechen. Oder du kannst lernen, mit der Faser zu arbeiten, deine Technik anzupassen und am Ende etwas besonders Starkes und Schönes daraus zu fertigen. Diese Zeiten fordern uns, ja. Aber sie zwingen uns auch, uns auf das Wesentliche zu besinnen.

Das Beste an dieser mentalen Werkzeugkiste? Sie kostet keinen Cent, nur ein bisschen Entschlossenheit. Die Werkzeuge sind einfach und seit Generationen erprobt. Sie lassen die Angst nicht verschwinden, aber sie geben dir einen stabilen Boden unter die Füße, während der Sturm tobt.

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Sei geduldig mit dir. Ein Meisterstück wird nicht an einem Tag gebaut. Aber mit jedem bewussten Schritt, mit jeder kleinen guten Gewohnheit stärkst du dein inneres Fundament. Span für Span.

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Werkstatt statt Leerlauf: Warum ein Stück Holz und deine Hände oft besser sind als jede App

Manchmal fühlt sich eine Krise an wie der Auftrag, eine ganze Kathedrale zu zimmern – eine überwältigende Aufgabe. Der Trick aus der Werkstatt: Beginne mit einem einzelnen Holznagel. Such dir ein einziges, winziges Projekt für den Tag, das du garantiert abschließen kannst. Das schafft ein sofortiges Erfolgserlebnis und gibt dir die Kraft für den nächsten Schritt.

  • Den Schreibtisch aufräumen.
  • Eine Mahlzeit bewusst und ohne Ablenkung zubereiten.
  • Eine E-Mail beantworten, die du schon lange aufschiebst.
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„Der Unterschied zwischen einem Anfänger und einem Meister ist, dass der Meister tausendmal mehr gescheitert ist.“ – Lefty Kreh

Jeder Fehl-Schnitt, jedes gesprungene Holzstück ist kein Scheitern, sondern eine gewonnene Information. Wenn ein Plan nicht aufgeht oder ein Tag sich wie ein Desaster anfühlt, betrachte es als wertvolles Feedback. Du hast gelernt, wie es nicht geht. Das ist kein Rückschlag, das ist die unbezahlbare Erfahrung, die dein Fundament stärker macht als jeder makellose Plan.

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Iss dich stark: Der ehrliche Küchen-Guide für dein Immunsystem

„Meister, mein Kopf ist so voller Lärm, ich kann mich auf nichts konzentrieren. Was machst du, wenn die Gedanken rasen?“

Ich nehme ein Stück Holz in die Hand. Irgendeins. Und dann konzentriere ich mich nur darauf. Wie fühlt sich die Oberfläche an? Rau oder glatt? Rieche ich das Harz? Sehe ich die feinen Linien der Jahresringe? Für ein paar Momente gibt es nur mich und dieses Stück Holz. Der Lärm ist nicht weg, aber er rückt in den Hintergrund. Finde deinen eigenen Anker im Hier und Jetzt – das kann die Wärme deiner Kaffeetasse sein oder das Gefühl deiner Füße auf dem Boden.

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Die Schutzbrille für die Seele: Ein Handwerker würde nie ohne Schutzbrille an die Kreissäge gehen. Genauso sollten wir unsere Psyche schützen. Lege bewusste „Nachrichten-Zeiten“ fest – vielleicht zweimal 15 Minuten am Tag. Außerhalb dieser Zeit ist die „Schutzbrille“ auf. Das schützt dich vor den ständigen Splittern der Negativität und hilft, einen klaren Blick zu bewahren.

coronavirus tipps gegen angst musik hören
  • Sie beenden den mentalen Lärm des Tages.
  • Sie signalisieren dem Körper, dass es Zeit für Erholung ist.
  • Sie verbessern nachweislich die Schlafqualität.

Das Geheimnis? Ein „Werkstatt-Reset“ vor dem Schlafengehen. Räume nicht nur die Kaffeetasse weg, sondern auch die Sorgen. Schreibe drei Dinge auf einen Zettel, die am nächsten Tag dran sind, und lege ihn weg. Damit ist für heute Feierabend – im Kopf und im Herzen.

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Ein erfahrener Schreiner kämpft nicht gegen die Maserung des Holzes – er arbeitet mit ihr. Er liest ihre Richtung und passt seine Schnitte an. Genauso ist es mit den Gefühlen, die in stürmischen Zeiten aufkommen. Anstatt all deine Energie darauf zu verwenden, gegen Angst oder Unsicherheit anzukämpfen, erkenne sie als Teil der „Maserung“ des Moments an. Das spart unendlich viel Kraft, die du nutzen kannst, um das zu gestalten, was du wirklich beeinflussen kannst.

Der Presslufthammer: Panisches Scrollen durch soziale Medien und stundenlange Sorgen-Gespräche. Kurzfristig fühlt es sich aktiv an, langfristig zermürbt es die Substanz deines Fundaments.

Der feine Handschleifer: Eine geführte Atemübung mit einer App wie Calm oder 7Mind. Dauert nur wenige Minuten, glättet aber die rauen Kanten im Kopf und schafft eine ruhige, belastbare Oberfläche für den Rest des Tages.

Augustine Schneider

Augustine ist eine offene und wissenshungrige Person, die ständig nach neuen Herausforderungen sucht. Sie hat ihren ersten Studienabschluss in Journalistik an der Uni Berlin erfolgreich absolviert. Ihr Interesse und Leidenschaft für digitale Medien und Kommunikation haben sie motiviert und sie hat ihr Masterstudium im Bereich Media, Interkulturelle Kommunikation und Journalistik wieder an der Freien Universität Berlin abgeschlossen. Ihre Praktika in London und Brighton haben ihren beruflichen Werdegang sowie ihre Weltanschauung noch mehr bereichert und erweitert. Die nachfolgenden Jahre hat sie sich dem kreativen Schreiben als freiberufliche Online-Autorin sowie der Arbeit als PR-Referentin gewidmet. Zum Glück hat sie den Weg zu unserer Freshideen-Redation gefunden und ist zurzeit ein wertvolles Mitglied in unserem motivierten Team. Ihre Freizeit verbringt sie gerne auf Reisen oder beim Wandern in den Bergen. Ihre kreative Seele schöpft dadurch immer wieder neue Inspiration und findet die nötige Portion innerer Ruhe und Freiheit.