Dein Garten-Makeover: So hält die Farbe wirklich länger als einen Sommer

Servus! Schön, dass du hier bist. Ich wette, du kennst das auch: Du steckst ein ganzes Wochenende Arbeit in deine Gartenmöbel, streichst alles in deiner Lieblingsfarbe und bist mega stolz. Und nach dem ersten richtigen Winter? Blättert der Lack ab, das Holz wird grau und die ganze Mühe war für die Katz. Ehrlich gesagt, das sehe ich ständig und es ist jedes Mal schade um die Arbeit und das Geld.

In den vielen Jahren, in denen ich mit Holz, Metall und Farbe arbeite, habe ich eins gelernt: Eine schöne und vor allem langlebige Gestaltung im Freien ist kein Hexenwerk, aber eben auch kein Sprint. Es geht darum, das Material zu verstehen und die richtigen Handgriffe zu kennen. Es geht nicht nur ums Anpinseln, sondern um echten, dauerhaften Schutz. Lass uns das mal zusammen angehen – ich zeig dir, wie die Profis das machen, damit deine Arbeit nicht nur einen Sommer, sondern viele Jahre Freude macht.

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Das A und O: Warum die Vorbereitung 90 % des Erfolgs ausmacht

Bevor wir überhaupt an den Farbtopf denken, müssen wir kurz verstehen, was da draußen eigentlich passiert. Keine Sorge, das wird keine langweilige Physikstunde. Aber dieses Wissen ist die absolute Grundlage und entscheidet darüber, ob dein Projekt top oder ein Flop wird.

Holz: Ein Material, das atmet und lebt

Das Wichtigste zuerst: Holz arbeitet. Immer. Wenn es feucht wird, dehnt es sich aus. Wird es trocken, zieht es sich zusammen. Diese ständige Bewegung ist purer Stress für jede Farbschicht. Wenn die Farbe nicht elastisch genug ist, reißt sie. Zack, schon hat Feuchtigkeit eine Eintrittskarte, dringt ins Holz ein, lässt es aufquellen und sprengt die Farbschicht von innen ab. Das ist dieses typische, hässliche Abplatzen.

Dazu kommt die gnadenlose UV-Strahlung der Sonne. Sie zersetzt das Lignin im Holz, quasi der Klebstoff, der die Holzfasern zusammenhält. Das Ergebnis: Das Holz vergraut und wird spröde. Eine gute Farbe oder Lasur muss also zwei Dinge perfekt beherrschen: extrem elastisch sein und einen bärenstarken UV-Schutz haben. Und genau hier wird bei Billigprodukten aus dem Baumarkt als Erstes gespart.

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Metall: Der schleichende Feind namens Rost

Bei Eisen und Stahl ist der Hauptgegner die Oxidation, besser bekannt als Rost. Ein Lackanstrich soll ja genau das verhindern. Das Problem: Ein winziger Kratzer, eine kleine, poröse Stelle, und das Drama beginnt. Wasser kriecht unbemerkt unter den Lack und der Rost frisst sich im Verborgenen weiter. Du siehst es erst, wenn sich fiese Blasen bilden – und dann ist eine aufwendige Sanierung fällig. Deshalb ist eine lückenlose Rostschutz-Grundierung nicht nur eine Empfehlung, sondern Pflicht!

Kunststoff: Der etwas zickige Patient

Gartenmöbel aus Kunststoff zu streichen? Puh, das ist ehrlich gesagt die Königsklasse. Die meisten Farben perlen auf der glatten Oberfläche einfach ab. Dazu kommt, dass Weichmacher im Kunststoff mit der Zeit an die Oberfläche wandern und sie leicht „fettig“ machen, was die Haftung nochmals verschlechtert. Ohne einen speziellen Haftvermittler (Primer) hast du da kaum eine Chance. Oft ist eine gründliche Reinigung mit einem Kunststoffreiniger die bessere und ehrlichere Lösung als ein neuer Anstrich.

Die Profi-Techniken: So wird’s gemacht!

So, genug der Theorie, jetzt geht’s ans Eingemachte. Diese Schritte sind das Standardprogramm für jedes Projekt im Außenbereich. Hier gibt es keine Abkürzungen, die sich am Ende auszahlen.

Schritt 1: Die gnadenlos gründliche Vorbereitung

Ja, das ist der mühsamste Teil, aber auch der wichtigste. Ein sauberer, trockener und tragfähiger Untergrund ist das Fundament für alles, was danach kommt.

So bereitest du Holzoberflächen vor:

• Säubern: Erstmal den groben Dreck weg. Bei Grünbelag oder starker Verschmutzung hilft oft ein Hochdruckreiniger. Aber Achtung! Bei weichen Hölzern nur mit wenig Druck und viel Abstand arbeiten, sonst raust du die Holzfasern auf. Danach mit Bürste und einem Holzentgrauer (findest du im Baumarkt) oder einfacher Seifenlauge schrubben. Und dann heißt es: trocknen lassen. Das kann je nach Wetter gut und gerne 2-3 Tage dauern.
• Alte Farbe entfernen: Alles, was lose ist und abblättert, muss restlos runter. Ein Spachtel, eine Drahtbürste oder ein Schleifgerät sind hier deine besten Freunde. Festsitzende, intakte Altanstriche müssen nicht komplett weg, sondern nur gründlich angeschliffen werden.
• Schleifen, schleifen, schleifen: Durch das Schleifen öffnest du die Poren des Holzes, damit die Grundierung richtig tief eindringen kann. Bei rohem Holz startest du am besten mit 80er Körnung und gehst dann für den Feinschliff auf 120er. Zum Anschleifen alter Lacke reicht eine 120er oder 150er Körnung. Wichtig: Immer in Richtung der Holzfaser schleifen! Danach den Staub super gründlich abbürsten.

Und so gehst du bei Metall vor:

• Entrosten: Oberflächlichen Flugrost kriegst du mit einer Drahtbürste oder Schleifpapier (Körnung 80-120) weg. Bei dickeren Rostnestern ist ein Winkelschleifer mit einem Zopfbürstenaufsatz die effektivste Methode. Aber bitte, bitte, bitte: Trage dabei immer eine Schutzbrille und Handschuhe! Umherfliegende Metallsplitter im Auge sind kein Spaß.
• Entfetten: Nach dem Schleifen muss die Oberfläche absolut sauber und fettfrei sein. Dafür nehmen wir Profis Silikonentferner oder Aceton. Finger weg von Haushaltsreinigern, die hinterlassen oft einen unsichtbaren Pflegefilm, auf dem nichts hält.

Schritt 2: Die richtige Grundierung ist die halbe Miete

Die Grundierung ist die magische Brücke zwischen dem Material und deiner Wunschfarbe. Wer hier am falschen Ende spart, wirft im Grunde das Geld für die Endbeschichtung gleich mit zum Fenster raus.

• Für Holz: Hier kommt eine Holzschutzgrundierung zum Einsatz. Sie schützt tief im Inneren vor Fäulnis, Bläuepilzen und Insektenfraß. Besonders die Schnittkanten (das sogenannte Hirnholz) saugen Wasser wie ein Schwamm und müssen richtig satt eingestrichen werden.
• Für Metall: Ein Rostschutzprimer ist hier nicht verhandelbar. Für Eisen und Stahl sind aktive Rostschutzgrundierungen, zum Beispiel auf Zinkphosphatbasis, die beste Wahl. Sie bilden nicht nur eine Barriere, sondern greifen aktiv in den Korrosionsprozess ein.
• Für Kunststoff: Wie schon erwähnt, brauchst du einen speziellen Kunststoff-Haftvermittler. Mach am besten immer einen Test an einer unauffälligen Stelle, bevor du den ganzen Stuhl damit einpinselst.

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Schritt 3: Lack, Lasur oder Öl – Was ist das Richtige für dich?

Jetzt kommt die spannende Frage nach dem Finish. Die Entscheidung hängt ganz von deinem Geschmack, aber auch von deiner Bereitschaft zum späteren Pflegeaufwand ab.

Lack: Für den deckenden, bunten Schutzschild
Ein Lack bildet einen geschlossenen, komplett deckenden Film auf der Oberfläche. Das bietet den maximalen Schutz vor UV-Strahlung und Wetter und du hast natürlich die größte Farbauswahl, von Schwedenrot bis Taubenblau. Der Nachteil: Wenn diese Schutzschicht mal einen Riss bekommt, dringt Feuchtigkeit ein und es kann zu den bekannten Abplatzungen kommen. Eine Reparatur ist dann oft aufwendig, weil meistens alles wieder runtergeschliffen werden muss.
Ideal für: Gartenstühle, Türen, Fensterrahmen – also alles, was eine robuste, farbige Oberfläche bekommen soll.
Pflegeaufwand: Gering, bis eine Beschädigung auftritt. Dann hoch.
Kosten: Rechne für einen guten Außenlack auf Wasserbasis (Acryllack) mit ca. 30-50 € für 750 ml.

Lasur: Für den natürlichen Look mit sichtbarer Maserung
Eine Lasur ist transparent oder halbtransparent, sie färbt das Holz nur ein, lässt die wunderschöne Maserung aber sichtbar. Sie dringt ins Holz ein und bildet einen atmungsaktiven (diffusionsoffenen) Schutzfilm. Das heißt, Feuchtigkeit kann auch wieder aus dem Holz entweichen, was die Gefahr des Abplatzens stark reduziert. Die Pflege ist super easy: Nach ein paar Jahren einfach die Oberfläche säubern und eine neue Schicht Lasur drüberstreichen – ganz ohne Schleifmarathon.
Ideal für: Holzzäune, Pergolen, Gartenhäuser, also große Flächen, bei denen der natürliche Holzcharakter erhalten bleiben soll.
Pflegeaufwand: Mittel. Muss je nach Witterung alle 2-4 Jahre erneuert werden, was aber schnell geht.
Kosten: Hier gibt es riesige Unterschiede. Eine billige Dünnschichtlasur kostet vielleicht 15 €, ein Profi-Produkt mit hohem Pigmentanteil für besseren UV-Schutz liegt eher bei 35-50 € pro Liter.

Öl: Die traditionelle Wellness-Kur für Holz
Holzöle dringen richtig tief ins Holz ein und schützen es von innen heraus. Sie „feuern“ die Holzmaserung an, das heißt, sie betonen die Struktur und Farbe auf eine sehr warme, natürliche Weise. Die Oberfläche bleibt matt und fühlt sich toll an. Der Schutz muss aber regelmäßig, oft sogar jährlich, erneuert werden. Dafür ist der Vorgang kinderleicht: Reinigen, trocknen lassen, mit einem Lappen dünn einölen, fertig.
Ideal für: Terrassendielen aus Holz oder hochwertige Hartholzmöbel (z.B. Teak).
Pflegeaufwand: Hoch, da meist jährlich notwendig. Der Aufwand pro Anwendung ist aber sehr gering.
Kosten: Gutes Terrassenöl kostet zwischen 20 € und 40 € für einen Liter.

Praxis-Projekte: Jetzt wird’s bunt!

Okay, lass uns das Ganze mal an typischen Garten-Projekten durchspielen. So wird’s greifbar.

Projekt 1: Alte Holz-Gartenstühle neu lackieren

Der Klassiker! Stell dir deine alten, verwitterten Holzstühle vor. Traurig, grau, vielleicht ein bisschen splitterig. Und jetzt stell sie dir in einem satten, glatten Schwedenrot vor, wie sie stolz auf der Terrasse stehen. Das ist der Lohn der Mühe!

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Was du brauchst (Einkaufsliste):

• Schleifpapier (Körnung 120 und 240)
• Holzschutzgrundierung (ca. 15-25 €)
• Hochwertiger Außenlack in deiner Wunschfarbe (ca. 30-45 € für 750 ml)
• Ein guter Rundpinsel für Lack (ca. 10-15 €) und evtl. ein kleinerer Heizkörperpinsel für die Ecken
• Abdeckfolie, Klebeband, alter Lappen

So gehst du vor (Zeitplan: ca. 1 Wochenende):

1. Samstag Vormittag: Stühle gründlich reinigen, lose Farbe abkratzen. Alles mit 120er Papier anschleifen, bis es matt ist. Staub sorgfältig entfernen.
2. Samstag Nachmittag: Rohe Holzstellen und vor allem die Stuhlbeine unten mit Holzschutzgrund grundieren. Trocknen lassen.
3. Sonntag Vormittag: Den ersten Lackanstrich auftragen. Streiche immer erst die schwer zugänglichen Stellen (z.B. Unterseiten), dann die großen Flächen. So vermeidest du Fingerabdrücke in der frischen Farbe.
4. Sonntag Nachmittag: Nach der angegebenen Trocknungszeit die Oberfläche GANZ LEICHT mit 240er Papier glätten (Zwischenschliff). Das entfernt kleine Staubkörnchen und sorgt für eine spiegelglatte Endoberfläche. Staub entfernen und die zweite, finale Lackschicht auftragen.

Kleiner Tipp vom Profi: Für die Stuhlbeine, die oft in feuchten Wiesen stehen, verwende ich manchmal einen speziellen 2K-PU-Lack, der auch im Bootsbau eingesetzt wird. Der ist quasi unzerstörbar.

Projekt 2: Einen Holzzaun mit Lasur schützen

Ein Zaun ist der Witterung permanent ausgesetzt. Eine Lasur ist hier oft die schlauere Wahl, weil die Pflege so viel einfacher ist. Übrigens: In Norddeutschland sieht man oft dunkle Lasuren, in Süddeutschland eher natürliche Holztöne. Das hat oft Tradition, aber dunklere Pigmente bieten tatsächlich einen besseren UV-Schutz.

Arbeite hier immer „nass in nass“, also streiche immer ein komplettes Brett von oben bis unten durch, ohne zwischendurch abzusetzen. Sonst gibt es hässliche Ansätze. Für große Flächen kann sich ein Farbsprühsystem (ab ca. 80 € im Baumarkt) lohnen. Aber decke wirklich ALLES in der Umgebung ab – der Sprühnebel fliegt weiter, als du denkst!

Projekt 3: Blumentöpfe aus Terrakotta bemalen

Hier lauert ein klassischer Fehler! Terrakotta saugt Wasser wie ein Schwamm. Wenn du nur die Außenseite bemalst, drückt die Feuchtigkeit aus der Blumenerde die Farbe von innen einfach wieder ab.

Die Lösung ist simpel: Versiegle den Topf zuerst von INNEN! Ein Rest flexibler Fliesenkleber oder Zementschlämme, dünn aufgetragen, wirkt Wunder. Alternativ gehen auch mehrere Schichten Klarlack. Erst wenn das innen trocken ist, gestaltest du die Außenseite. Atmungsaktive Fassadenfarben sind hierfür ideal.

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Gut zu wissen: Fragen, die immer wieder kommen

Hier noch ein paar Antworten auf die typischen Fragen, die im Baumarkt oder kurz vor Projektstart aufkommen.

• Wie viel Farbe brauche ich? Als Faustregel kannst du rechnen: Mit einem Liter Lack oder Lasur schaffst du bei einem Anstrich ca. 8-10 Quadratmeter auf glattem Untergrund. Bei rauem Holz etwas weniger. Miss also grob deine Fläche aus und kaufe lieber eine Dose mehr – nichts ist ärgerlicher, als wenn die Farbe am Sonntagabend ausgeht.
• Wie erkenne ich, was für ein Kunststoff das ist? Schau mal auf die Unterseite deiner Möbel. Oft findest du dort ein kleines Recycling-Symbol mit einer Abkürzung, z.B.>PP<(Polypropylen) oder>PE<(Polyethylen). Mit dieser Info kann dir der Fachberater den passenden Primer empfehlen.
• Wie reinige ich meine Pinsel richtig? Ein guter Pinsel für 15 € ist keine Einwegware! Bei wasserbasierten Acrylfarben wäschst du ihn sofort nach Gebrauch gründlich mit warmem Wasser und etwas Kernseife aus. Bei lösemittelhaltigen Kunstharzlacken brauchst du Pinselreiniger oder Terpentinersatz.
• Achtung, Brandgefahr! Lappen, die du mit Holzöl getränkt hast, können sich selbst entzünden! Das ist kein Witz. Diese Lappen niemals zusammenknüllen und in den Müll werfen. Breite sie zum Trocknen im Freien einzeln aus oder lege sie in einen mit Wasser gefüllten, verschlossenen Behälter (z.B. ein altes Schraubglas) und entsorge sie dann über den Sondermüll. Farbreste und Reiniger gehören ebenfalls zum Wertstoffhof und nicht in den Hausmüll!

Typische Fehler, die du jetzt vermeiden kannst

Ich hab im Laufe der Zeit schon alles gesehen. Hier sind die Top 5 Fehler, die du dir sparen kannst:

1. Bei falschem Wetter arbeiten: Niemals in der prallen Mittagssonne streichen. Die Farbe trocknet zu schnell und verläuft nicht schön. Ideal sind Temperaturen zwischen 15 und 25 Grad im Schatten.
2. An der Grundierung sparen: Ich kann es nicht oft genug sagen. Das ist wie ein Haus ohne Fundament zu bauen. Es geht eine Weile gut und bricht dann zusammen.
3. Innenfarbe für außen nehmen: Klingt logisch, passiert aber immer wieder. Innenfarben haben keinen UV-Schutz und keine Wetterfestigkeit. Das Ergebnis ist nach wenigen Monaten einfach nur traurig.
4. Zu dicke Schichten auftragen: Der „Viel hilft viel“-Gedanke ist hier grundfalsch. Zwei dünne Schichten sind immer besser und haltbarer als eine dicke.
5. Trocknungszeiten ignorieren: Die Angaben auf der Dose sind keine groben Schätzungen, sondern technische Notwendigkeiten. Wer zu früh überstreicht, löst die untere Schicht wieder an und ruiniert alles.

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Ein letztes Wort aus der Werkstatt

Deinen Garten schöner zu machen, ist eine unglaublich befriedigende Arbeit. Wenn man es richtig angeht. Es braucht ein bisschen Geduld und die Bereitschaft, die Dinge in der richtigen Reihenfolge zu tun. Sieh die Vorbereitung nicht als lästige Pflicht, sondern als den entscheidenden Schritt zum Erfolg. Investiere lieber ein paar Euro mehr in hochwertige Farbe und einen guten Pinsel. Das sparst du am Ende locker an Zeit, Ärger und Folgekosten wieder ein.

Fang vielleicht mit einem kleinen Projekt an, einem einzelnen Stuhl oder einer Blumenkiste. Und sei ehrlich zu dir selbst: Wenn ein Projekt zu groß ist oder elektrische Arbeiten anstehen (hier MUSS immer ein zugelassener Elektriker ran, schon wegen der Sicherheit und der Versicherung!), dann hol dir Hilfe vom Fachmann. Das ist keine Schande, sondern schlau. Denn seine Arbeit hält – und das ist doch das, was wir alle wollen.

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Der häufigste Fehler vor dem ersten Pinselstrich: Nicht nur schleifen, sondern zuerst reinigen! Wer direkt zum Schleifpapier greift, arbeitet Schmutz, Fett und Algen nur tiefer ins Holz ein. Die Folge: Die neue Grundierung haftet nicht richtig und blättert später samt Decklack ab. Also immer zuerst mit einer Bürste und einem speziellen Reiniger, wie dem Grünalgen-Entferner von Mellerud, die Oberfläche porentief säubern, gut trocknen lassen und DANN erst schleifen.

Lasur oder Lack – was ist die richtige Wahl für mein Holz?

Holzlasur: Sie zieht in das Holz ein und lässt die natürliche Maserung sichtbar. Ideal für einen rustikalen Look und für maßhaltige Hölzer wie Lärche oder Douglasie. Da sie das Holz atmen lässt, ist sie sehr widerstandsfähig, muss aber je nach Witterung alle 2-4 Jahre aufgefrischt werden.

Holzlack: Er bildet eine deckende, geschlossene Schicht auf der Oberfläche. Perfekt für kräftige, bunte Farben und maximalen Schutz vor UV-Strahlung und Nässe. Hochwertige Lacke sind elastisch, aber bei einer Beschädigung muss oft großflächig ausgebessert werden.

Die richtige Farbe kann deinen Garten verwandeln. Aber wie findet man die perfekte Palette? Lass dich von der Natur um dich herum inspirieren!

• Ton-in-Ton-Harmonie: Wähle eine Hauptfarbe aus deinem Garten (z.B. das Grün der Blätter) und nutze hellere oder dunklere Schattierungen davon für einen ruhigen, stimmigen Look.
• Lebendiger Kontrast: Kombiniere Komplementärfarben für einen echten Hingucker. Wie wäre es mit Stühlen in kühlem Blau vor einer Wand mit warmen Terrakotta-Töpfen?
• Die 60-30-10-Regel: 60 % Hauptfarbe (z.B. Holztöne), 30 % Nebenfarbe (z.B. Stühle in Salbeigrün) und 10 % Akzentfarbe (z.B. Kissen in kräftigem Koralle).

Farbe im Garten ist mehr als nur Dekoration; sie ist der Pinselstrich, der die Stimmung des Sommers malt und Erinnerungen auf Holz und Metall festhält.

Gibt es eine Farbe, die fast ewig hält?

Nicht ganz, aber moderne Hybrid-Systeme kommen dem schon sehr nahe. Produkte wie die „Landhausfarbe“ von Osmo basieren auf natürlichen Ölen, die tief ins Holz einziehen und es von innen schützen, während sie an der Oberfläche eine mikroporöse, aber widerstandsfähige Schicht bilden. Der Clou: Diese Schicht ist extrem elastisch und reißt nicht, wenn das Holz arbeitet. Bei kleinen Beschädigungen kann man die Stelle oft einfach anschleifen und überstreichen, ohne dass man Ansätze sieht – ein riesiger Vorteil gegenüber herkömmlichen Lacken.

Laut einer Studie des Fraunhofer-Instituts für Holzforschung kann ein hochwertiger, pigmentierter Anstrich die Lebensdauer von Holz im Außenbereich um das Drei- bis Fünffache verlängern.

Das bedeutet konkret: Die zwei Tage Arbeit, die du in eine sorgfältige Vorbereitung und einen Qualitätsanstrich investierst, ersparen dir in den nächsten 10-15 Jahren mehrere komplette Renovierungen. Die Pigmente in der Farbe sind der wichtigste Schutzschild gegen die zersetzende UV-Strahlung.

• Setzt einen starken visuellen Ankerpunkt in deinem Garten.
• Frischt den gesamten Look deines Sitzbereichs sofort auf.
• Spart enorm viel Zeit und Geld im Vergleich zu einer kompletten Renovierung.

Das Geheimnis? Streiche nicht alles neu, sondern nur ein einziges Möbelstück in einer mutigen Akzentfarbe. Ein alter Holzsessel in leuchtendem Kobaltblau oder die Tischplatte in Sonnengelb kann mehr Wirkung erzielen als ein kompletter Neuanstrich in neutralen Tönen.

Lust auf ein Unikat, das sonst niemand hat? Mit hochwertigem Malerkrepp (z.B. von Tesa) lassen sich ganz einfach grafische Muster zaubern. Klebe Streifen oder Dreiecke auf deine grundierte Fläche, streiche darüber und ziehe das Klebeband ab, solange die Farbe noch leicht feucht ist. So entsteht ein einzigartiger Look für Tischplatten oder die Rückenlehnen von Stühlen, der garantiert Blicke auf sich zieht.

• Zweimal im Jahr eine sanfte Reinigung mit lauwarmem Wasser und Neutralseife.
• Kleine Risse oder Abplatzungen sofort mit einem feinen Pinsel und Originalfarbe ausbessern, bevor Feuchtigkeit eindringt.
• Im Herbst einen Tropfen Öl auf alle Metallscharniere geben, um Rost vorzubeugen.
• Wenn möglich, Möbel über den Winter mit einer atmungsaktiven Plane abdecken.

Das Schleifpapier-Geheimnis liegt in der richtigen Reihenfolge: Für den Abschliff alter, rissiger Lackschichten beginnst du grob (z.B. 80er Körnung). Für den entscheidenden Zwischenschliff zwischen Grundierung und Decklack brauchst du jedoch eine feine Körnung (mindestens 180er, besser 220er). Dieser Schritt glättet nur die winzigen, aufgestellten Holzfasern, ohne die schützende Grundierungsschicht zu verletzen. Das Ergebnis ist eine spiegelglatte Oberfläche, auf der die Endfarbe perfekt haftet und brillant aussieht.