Purpurglöckchen – Blattschmuck von Frühling bis Winter
Purpurglöckchen gehören zu den beliebtesten und pflegeleichtesten Blattschmuckstauden im heimischen Hobbygarten. Sie tragen fast das ganze Jahr über ihr farbenfrohes Laub, nur im Winter schwindet ihre Schönheit ein wenig. Der Begriff Purpurglöckchen umfasst eine ganze Pflanzengattung, die im Lateinischen als Heuchera bekannt ist und ihrerseits zur Familie der Steinbrechgewächse gehört. Diese immergrünen Stauden sind somit eng mit den ebenso zierlichen und blattschönen Prachtspieren, Bergenien und dem Schildblatt verwandt.
Purpurglöckchen sind in der Regel sehr anspruchslos und können an vielen verschiedenen Orten im Gartenbeet oder sogar auf dem Balkon gedeihen und diese zauberhaft schmücken. Um sich Jahr für Jahr an üppiger Blüte und hübschem Blattwerk erfreuen zu können, sollten Sie dennoch die Pflegeansprüche dieser Staude kennen und erfüllen. Genau diesem Thema möchten wir unseren heutigen Beitrag widmen und Ihnen das Wichtigste mitteilen, was Sie über die Purpurglöckchen wissen sollten.
Inhaltsverzeichnis
Zauberhaft schön und zudem noch sehr pflegeleicht
Wissenswertes über die beliebten Purpurglöckchen
Die Gattung der Purpurglöckchen umfasst nur etwa 37 Wildformen und sie alle stammen ursprünglich aus den Bergregionen und Felsküsten Nordamerikas und Mexikos. Als Zierpflanzen finden die einzelnen Arten allerdings eher selten Anwendung. Es kommen stattdessen vielmehr die Hunderte von Hybriden und Sorten zum Einsatz.
Purpurglöckchen werden mindestens seit dem 18. Jahrhundert aktiv kultiviert und gekreuzt. Heute stehen praktisch unzählige absolut einzigartige Sorten zur Auswahl. Nahezu jede erdenkliche Farbe und Farbkombination ist mittlerweile abgedeckt.
Es gibt Exemplare mit glattem, leicht oder stark geriffeltem, einfarbigem, zweifarbigem oder mehrfarbigem, gepunktem, gestreiftem oder panschiertem Blattschmuck. Viele wirken fast unnatürlich schön, als wären sie der Leinwand eines Fantasiekünstlers entsprungen.
Purpurglöckchen gekonnt in Szene setzen
Manche Hybriden wie z. B. „Venus“ weisen dicke, gemusterte Adern auf und ähneln somit Glasmalereien. Andere, wie die „Can Can“ und „Sashay“ besitzen eine neonpinke Blattunterseite. Bei der Sorte „Delta Dawn” haben die rostroten Laubblätter einen hellgrünen Rand. Fast schwarz erscheint der „Obsidian“ Hybrid. Für jede Gartengestaltung und Farbpräferenz gibt es das passende Purpurglöckchen.
Alle Arten bilden von Mai bis August kleine, trichterförmige Glöckchen an der Spitze langer, hoch aufragender Blütenrispen. Je nach Sorte und Hybride kommen sie in Farben wie Weiß, Cremegelb, Rosarot, Purpurot, Violett oder auch Grün vor.
Die „Can Can“ Sorte macht von jedem Blickwinkel aus eine gute Figur
Ein nahezu schwarzes Violett für Fans der Goth-Ästhetik
Den perfekten Standort im Garten finden
Purpurglöckchen wachsen unter optimalen Bedingungen sehr schnell und bilden innerhalb weniger Jahre mit Hilfe stark verzweigter unterirdischer Rhizome dichte und horstartige Polster. Ihr Wuchs gleicht eher dem eines Bodendeckers. Sie verhindern Erosion und verdrängen lästiges Unkraut im Beet.
Wenn Purpurglöckchen in einem Topf wachsen, füllen sie ihn stattdessen bis zum Rand aus. Das bedeutet aber nicht unbedingt, dass sie umgetopft werden müssen. Gelegentliches Trimmen nach der Blüte wird ihr aggressives Wachstum eindämmen.
Purpurglöckchen benötigen zur Entwicklung ihres erstaunlichen Blattwerks und ihrer attraktiven Blüten ein absonniges bis halbschattiges Plätzchen im Gartenbeet oder auf dem Balkon. Gerade bei hell gefärbten Sorten kann direkte Sonneneinstrahlung leicht zu Verbrennungen und braunen Flecken auf den Blättern führen. Im Vollschatten leidet hingegen das Wachstum.
Purpurglöckchen kennen keine Pause und erfreuen das Auge das ganze Jahr über
Boden, Wasser und Dünger
Am wohlsten fühlt sich das Purpurglöckchen in humosen und nährstoffreichen Lehmböden mit gutem Wasserhaushalt, aber auch Drainage. Neutrale bis leicht saure Substrate mit einem pH-Wert zwischen 6,0 und7,0 tun dieser Blattschmuckstaude gut. Es ist ratsam, das Loch vor der Pflanzung im zeitigen Frühjahr mit reifem Kompost, Wurmhumus, Rindenmulch oder Hornspänen anzureichern.
Purpurglöckchen vertragen weder Trockenheit noch Staunässe. Machen Sie deshalb vor allem im Sommer häufige Daumenproben und gießen Sie regelmäßig, aber mäßig mit lauwarmem, abgestandenem Leitungswasser. Das Substrat dieser Zierpflanzen darf niemals vollständig austrocknen.
Alle Purpurglöckchen profitieren zweimal im Jahr von einer mäßigen Fütterung, einmal im Frühling und einmal im Spätsommer. Verwenden Sie am besten einen ausgewogenen Volldünger mit Langzeitwirkung. So bleibt Ihre Staude bis spät in den Herbst schön und vital.
Diese Zierstaude sorgt für viel visuelles Interesse im Beet oder auf dem Balkon
Das Blattschmuck der „Marmelade“ Sorte ähneln attraktivem Herbstlaub
Benötigen Purpurglöckchen Winterschütz?
Wächst das Purpurglöckchen im Beet, so macht ihm die Winterkälte kaum etwas aus. Diese Zierpflanze aus Nordamerika kann nämlich problemlos Temperaturen bis -20 Grad vertragen. Ist sie zudem noch vor dem frostigen Wind geschützt und erhält sie mindestens ein paar Stunden Sonne am Tag, dann bleibt sie sogar wintergrün.
Im Topf auf dem Balkon sieht es dagegen anders aus. Das Substrat bietet den Wurzeln einfach nicht genug Schutz vor äußeren Einflüssen und die Pflanzen sind dadurch frostempfindlicher. Dies bedeutet jedoch nicht unbedingt, dass Sie den Topf hineinbringen müssen.
Die natürlichen Lebensbedingungen im Beet können Sie ganz einfach nachahmen, indem Sie das Pflanzgefäß außen mit Jute, Vlies oder Luftpolsterfolie abdecken und das Blattwerk der Purpurglöckchen mit Bio-Mulch, z. B. Stroh- oder Reisig abdecken. Es lohnt sich auch, den Topf an einem windgeschützten Ort näher an der Hauswand zu platzieren.
Das Blattwerk kann bei Frost einfrieren und bleibt trotzdem schön dekorativ
Je nach dem, für welche Sorte Sie sich entscheiden, kann Ihr Purpurglöckchen entweder die Hauptrolle in Ihrer Gartengestaltung oder eine eher unterstützende Rolle übernehmen. Diese wunderbare Blattschmuckstaude passt sich jeder Vorliebe für Stil und Ästhetik an und beeindruckt das ganze Jahr über. Wir hoffen, dass unser heutiger Artikel Ihnen nicht nur gefallen hat, sondern dass die hier vorgestellten Tipps für Sie auch hilfreich sind. Wir wünschen Ihnen viel Spaß bei der Pflege Ihres Purpurglöckchens!
Eine echte Farbexplosion im Staudenbeet
Die „Midnight Rose“ Sorte sieht aus wie gemalt
Quellen: