Warum ist Faszientraining so gesund und wie man dieses selber praktizieren kann
Das Faszientraining wird immer populärer und schon in den meisten Fitness- und Yoga-Studios angeboten. Es hat sich definitiv als ein heißer Trend entwickelt und wird von vielen Sportlern und Gesundheitsbewussten regelmäßig praktiziert. Was steckt genau hinter diesem Training, was Faszien überhaupt sind und wie kann man diese in gutem Zustand halten, erfahren Sie heute bei uns.
Mit dem richtigen Faszientraining fit und gesund bleiben
Was sind Faszien und warum Faszientraining?
Die Faszien sind eine Art von Bindegewebe, das so ähnlich wie ein Spinnennetz unsere Muskeln, Sehnen, Knorpel und Organe umhüllt. Es bildet auch an manchen Körperstellen größere Strukturen, welche dann etwas dicker werden. Faszien sind aber prinzipiell hauchdünn und faserig sowie auch sehr zähe und flexibel. Sie bestehen aus Elastin und Kollagen und enthalten eine große Menge an Abwehr- und Nervenzellen. Deswegen spielen Faszien ebenso eine wichtige Rolle für den guten Zustand unseres Immunsystems und Wohlbefindens.
Durch dieses Bindegewebe fließt außerdem der Lymphfluss des Körpers. Dieser ist bekannterweise für die Versorgung der Zellen mit Nährstoffen sowie auch fürs Abführen der Giftstoffe zuständig. Wenn die Faszien also elastisch sind und optimal funktionieren, kann auch die Lymphe ihre Funktion einwandfrei erfüllen.
Faszien werden oft auch Netz des Lebens genannt
Leider verkleben oder entzünden sich die Faszien nicht selten an vielen Stellen im Körper. Oft sind Stress, einseitige Bewegungen oder eben Bewegungsmangel die Hauptursachen dafür. Die Folgen: chronische oder akute Rücken-, Nacken-, Knie- oder Fußschmerzen. Man fühlt sich verkrampft und träge, nimmt Schonhaltungen an und vertieft das Problem damit noch mehr. Und genau hier kommt Faszientraining in Frage. Dadurch wird dem Verkleben oder Entzünden von Faszien entgegengewirkt und für eine bessere Lebensqualität und Beweglichkeit gesorgt. Im Folgenden verraten wir Ihnen, welche Methoden für ein wirkungsvolles Faszientraining existieren und wie man diese praktizieren kann.
Für manche davon brauchen Sie Trainingstools wie Faszienrolle oder -ball
Faszientraining mit Faszienrolle und -ball
Foam Rolling oder anders gesagt Übungen mit der sogenannten Faszienrolle gehören zu den beliebtesten in Sachen Faszientraining. Damit kann man unterschiedliche Körperpartien auf eine sanfte und sehr effektive Art und Weise bearbeiten und verklebte Faszien lösen. Nicht weniger wirkungsvoll sind die Faszienbälle auch als Blackballs bekannt. Damit erreicht man ähnliche Wirkung und kann sogar noch punktueller die Faszien massieren und wieder in Schwung bringen. Beide Tools sind ganz einfach zu benutzen und sollten mindestens 2-3 Mal pro Woche zum Einsatz kommen. Dabei sollte man natürlich nicht übertreiben. Also, pro Körperpartie nicht länger als 5 Minuten anwenden.
Extra Tipp: Gewöhnliche Tennisbälle eignen sich besonders gut als Alternative zu Faszienbällen. Wenn Sie diese als Doppelball benutzen möchten, können Sie sie in eine Socke einpacken und zubinden. Damit können Sie eine tolle Faszienmassage beidseitig der Wirbelsäule ausführen.
Auch kleinere Silikonbälle sind für so ein Faszientraining gut geeignet
Etwa 15 Minuten pro Tag können Ihnen völlig ausreichen, um Ihre Faszien in bestem Zustand zu halten. Rollen Sie einfach mit den wichtigsten Körperpartien über die Faszienrolle oder den -ball hin und her oder in kreisenden Bewegungen. Die Übungen werden auf einer Matte durchgeführt, die je nach physischer Verfassung dünner oder dicker sein kann. Fangen Sie am besten mit der Fußsohle an, da wo sich die sogenannte Plantarfaszie befindet. Diese kann sich bei langem Gehen, Laufen oder Springen entzünden und starke Fuß- oder sogar Rückenschmerzen verursachen.
Rollen Sie mit beiden Füßen je 30 Sekunden lang auf den Ball hin und her
Gehen Sie dann zu den Waden weiter, entweder mit dem Ball oder noch besser mit der Faszienrolle. Wieder ca. 30 Sekunden nach vorne und hinten bewegen. Stützen Sie sich nach Möglichkeit mit Ihren Händen ab, um die Übung noch effektiver durchzuführen.
Wenn das zu anstrengend ist, dann setzen Sie sich doch auf die Matte
Ähnlich funktioniert es auch mit den restlichen Körperpartien wie den Oberschenkeln, dem unteren und mittleren Rücken, den Schultern und dem Nacken. Wichtig ist, dass Sie sich dabei wohlfühlen und sich einigermaßen entspannen können. Übertreiben Sie es mit dem Druck nicht. Das Faszientraining darf nicht zu einer Quälerei werden, sondern angenehme Linderung bringen.
Die äußere Oberschenkelseite verkrampft oft und die Faszien sind dort stärker beansprucht
Spannen Sie in dieser Position die Bauchmuskeln sowie auch die Nackenmuskulatur an
Für Anfänger empfiehlt es sich, auf dem Boden zu liegen und das Training mit zwei Bällen durchzuführen
Im folgenden Video finden Sie noch eine Menge nützlicher Tipps und Übungen:
Dehnungsübungen für die Faszien
Klassische Dehnungsübungen sind prinzipiell für die Muskeln und Sehnen gedacht. Wenn diese aber dynamischer ausgeführt werden, gelten sie durchaus als Faszientraining. Zu diesem Zweck werden schwingende und wippende Bewegungen integriert, welche die Elastizität und Gleitfähigkeit der Faszien fördern.
Dehnungsübungen sorgen für optimale Beweglichkeit und erhöhte Kollagenbildung
Faszien Yoga
Gleichzeitig ist Faszientraining, wie schon zu Beginn erwähnt, auch als Trend in Yoga angekommen. Anders als traditionelle Hatha Yoga setzt man hier auf einen dynamischeren Flow mit Wippen und Schwingen. Außerdem werden die einzelnen Asanas zum Teil länger gehalten und so wird auch effektiver für die Dehnung der Faszien gearbeitet. Die Kombination mit dem Atem spielt auch weiterhin die wichtigste Rolle und rundet den wohltuenden Effekt ab.
Faszien Yoga löst verklebte Faszien und verleiht dem Körper mehr Elastizität
Natürlich sind für ein optimales Faszientraining noch zusätzliche manuelle Methoden von erfahrenen Spezialisten zu empfehlen. So können Sie zum Beispiel zu Ihren regelmäßigen Übungen auch Faszien- oder Triggerpunktmassage sowie Akupressur hinzufügen. Je nach Ihrem eigenen Empfinden werden Sie dann mit der Zeit das Beste für sich auswählen und anwenden können. Seien Sie verantwortlich für den Zustand Ihrer Faszien und Ihres Körpers generell und bleiben Sie gesund!
Regelmäßige Massagen tun Körper und Seele gut
Benutzen Sie Ihre Faszienrolle mindestens 2 bis 3 Mal pro Woche
Vor allem im Home Office sind Faszienbälle die perfekten Trainingstools
Einfach dran bleiben und Willenskraft beweisen!