Dein Darm streikt? Sanfte Tricks, die wirklich helfen – ganz ohne Chemie

von Augustine Schneider
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Ganz ehrlich? Unser Darm ist ein ziemlich sensibles Ding. Ich vergleiche ihn gerne mit einem Stück Holz, mit dem ich in meiner Werkstatt arbeite. Man muss das Material spüren, seine Eigenheiten kennen und ihm genau das geben, was es braucht. Genauso ist es mit unserer Verdauung. Wenn Stress, die falsche Ernährung oder zu viel Sitzen den Takt vorgeben, gerät das ganze System ins Stocken. Man nennt es dann Verstopfung oder Obstipation.

Ich bin kein Mediziner, das will ich gleich vorwegschicken. Mein Wissen kommt aus der guten alten Naturheilkunde, aus unzähligen Gesprächen und jahrzehntelanger eigener Erfahrung. Sieh mich einfach als einen Handwerker fürs Wohlbefinden. Mein Ziel ist es, dir bewährtes und einfaches Wissen an die Hand zu geben, damit du verstehst, warum dein Darm vielleicht gerade streikt – und wie du ihn mit sanften, natürlichen Mitteln wieder in Schwung bringst. Das hier ist quasi eine Anleitung aus meiner Werkstatt für deinen Körper.

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Erst verstehen, dann handeln: Was da drinnen eigentlich los ist

Bevor wir zu den praktischen Tipps kommen, ein kurzer Blick auf die Mechanik. Die Hauptaufgabe des Darms ist es, Nährstoffe rauszuziehen und den Rest loszuwerden. Dafür braucht er eine wellenartige Bewegung, die sogenannte Peristaltik. Bei einer Verstopfung ist genau diese Bewegung eingeschlafen. Der Stuhl hockt zu lange im Dickdarm, wo ihm immer mehr Wasser entzogen wird. Das Ergebnis: Er wird hart, trocken und der Toilettengang zur Qual.

Damit das nicht passiert, braucht es drei Grundpfeiler. Stell dir einen stabilen Hocker vor – fehlt ein Bein, wackelt die ganze Konstruktion.

  • Ballaststoffe: Das ist quasi das „Futter“ für deine Darmmuskulatur. Ohne dieses Füllmaterial hat der Darm nichts zu packen. Man unterscheidet lösliche (in Haferflocken, Äpfeln), die den Stuhl geschmeidig machen, und unlösliche (in Vollkornbrot), die für mehr Volumen sorgen. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt übrigens rund 30 Gramm pro Tag als Zielmarke.
  • Flüssigkeit: Ballaststoffe allein sind nutzlos, schlimmer noch, sie können das Problem verschärfen. Stell dir einen trockenen Schwamm vor – erst mit Wasser quillt er auf. Trinkst du zu wenig, bilden die Ballaststoffe einen harten Klumpen. Also: Immer, wirklich IMMER genug trinken!
  • Bewegung: Langes Sitzen ist Gift für die Verdauung. Schon ein einfacher Spaziergang massiert die inneren Organe und kurbelt die Darmtätigkeit an. Unser Körper ist nun mal nicht fürs Dauersitzen gemacht.

Ach ja, und dann gibt es da noch die berühmte Darm-Hirn-Achse. Stress schlägt direkt auf die Verdauung durch. Der eine bekommt Durchfall, der andere Verstopfung, weil sich alles verkrampft. Entspannung ist also kein Luxus, sondern ein Muss.

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Die besten Werkzeuge aus der Praxis: So bringst du Schwung in die Sache

Jetzt wird’s praktisch! Hier sind die Methoden, die sich bewährt haben. Aber denk dran: Dein Darm ist sensibel. Fang immer sanft an und gib ihm Zeit, sich umzugewöhnen.

1. Das Ritual: Lauwarmes Wasser am Morgen

Das ist der einfachste und vielleicht effektivste Trick überhaupt. Trinke direkt nach dem Aufstehen ein großes Glas (so 300-400 ml) lauwarmes, stilles Wasser. Bitte nicht eiskalt, das ist ein Schock für den Magen. Das lauwarme Wasser füllt den Magen und löst einen natürlichen Reflex aus (den gastrokolischen Reflex), der dem Dickdarm signalisiert: „Hey, mach mal Platz, von oben kommt was Neues!“ Dieser Reflex ist morgens am stärksten. Ein perfekter Start in den Tag.

2. Die Klassiker: Dörrpflaumen, Feigen & Co.

Dörrpflaumen sind nicht ohne Grund Omas Geheimtipp. Sie enthalten eine geniale Mischung aus Ballaststoffen und dem Zuckeralkohol Sorbit, der Wasser in den Darm zieht und den Stuhl aufweicht.

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Kleiner Tipp für die Anwendung: Weiche 3-5 ungeschwefelte Dörrpflaumen (findest du im Reformhaus oder in der Bio-Abteilung im Supermarkt) über Nacht in einem Glas Wasser ein. Morgens isst du die Pflaumen und trinkst das Einweichwasser. Wichtig: Fang langsam an! Bei manchen kann das anfangs Blähungen verursachen. Das ist meist nur ein Zeichen, dass sich deine Darmflora an die neue Ballaststoff-Party gewöhnt. Getrocknete Feigen oder Aprikosen funktionieren übrigens auch super.

3. Die Quell-Wunder: Leinsamen und Flohsamen

Flohsamenschalen und Leinsamen sind die wahren Champions im Wasserbinden. Sie quellen im Darm zu einem sanften Gel auf, das alles geschmeidig macht und den Transport erleichtert.

Achtung, das ist die wichtigste Regel überhaupt: Wer diese Quellstoffe nimmt, MUSS extrem viel trinken! Ich kann das nicht oft genug sagen. Pro Teelöffel Pulver musst du sofort mindestens ein großes Glas (250 ml) Wasser hinterhertrinken, sonst produzierst du einen Betonklotz im Darm.

So geht’s richtig (idiotensicher):
1. Fülle ein großes Glas mit Wasser.
2. Gib einen Teelöffel Flohsamenschalen oder geschroteten Leinsamen dazu.
3. SOFORT kräftig umrühren und runter damit, bevor es zu Pudding wird.
4. Am besten gleich noch ein zweites Glas Wasser hinterher. Sicher ist sicher.

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Gut zu wissen: Geschroteter Leinsamen (kostet im Drogeriemarkt wie dm oder Rossmann ca. 2-3€ pro Beutel) ist super günstig und steht den teuren Chiasamen in nichts nach. Flohsamenschalen sind etwas teurer (ca. 5-8€), aber auch extrem ergiebig.

4. Das Schmiermittel: Gute Öle

Ein Esslöffel hochwertiges, kaltgepresstes Oliven- oder Leinöl am Morgen auf nüchternen Magen kann Wunder wirken. Es „schmiert“ die Darmwände und regt die Gallenproduktion an, was wiederum wie ein mildes, natürliches Abführmittel wirkt.

Aber eine riesige Warnung vor Rizinusöl! Das ist kein Schmiermittel, sondern ein aggressives Reizmittel. Es zwingt den Darm zu Krämpfen und macht ihn bei regelmäßiger Anwendung faul und abhängig. Finger weg davon, das gehört nur in die Hände von Profis für Notfälle.

5. Die Helfer-Kultur: Fermentiertes

Eine gesunde Darmflora ist entscheidend. Lebende Milchsäurebakterien aus unpasteurisiertem Sauerkraut (findest du oft im Kühlregal), Kefir oder Naturjoghurt helfen, das Gleichgewicht zu halten. Ein kleines Schälchen rohes Sauerkraut vor dem Essen oder ein Glas Sauerkrautsaft kann die Verdauung ordentlich ankurbeln.

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6. Der Trick mit der Haltung

Klingt komisch, ist aber ein Game-Changer: Unsere modernen Sitztoiletten sind für eine reibungslose Entleerung anatomisch ungeschickt. Im Sitzen wird der Enddarm abgeknickt wie ein Gartenschlauch. Die natürliche Position ist die Hocke. Die Lösung? Ein kleiner Hocker (gibt’s für 15-25€ online oder im Sanitätshaus) vor die Toilette stellen, Füße drauf, und schon ist der Winkel perfekt. Der Darm ist gerade und die Entleerung klappt ohne starkes Pressen. Viele Leute berichten mir, dass allein das schon den entscheidenden Unterschied gemacht hat.

Drei Fehler, die deinen Darm erst recht lahmlegen

Aus meiner Erfahrung gibt es ein paar typische Fallstricke, die man leicht vermeiden kann:

  1. Zu viel, zu schnell: Du bist motiviert und isst plötzlich Unmengen an Ballaststoffen? Keine gute Idee. Dein Darm muss sich erst daran gewöhnen. Starte langsam und steigere die Menge über ein bis zwei Wochen.
  2. Quellstoffe ohne Wasser: Ich wiederhole es, weil es so wichtig ist. Flohsamen & Co. trocken oder mit zu wenig Flüssigkeit einzunehmen, ist der schnellste Weg, eine Verstopfung zu verschlimmern.
  3. Nach drei Tagen aufgeben: Ein träger Darm wird nicht über Nacht zum Sprinter. Gib deinem Körper Zeit. Es kann wirklich Wochen dauern, bis sich ein neuer, gesunder Rhythmus einstellt. Geduld ist hier alles!
  4. Notfall-Werkzeug: Nur wenn gar nichts mehr geht

    Manchmal sitzt die Blockade so fest, dass sanfte Mittel nicht mehr reichen. Glaubersalz oder Bittersalz sind starke Abführmittel, die massiv Wasser in den Darm ziehen und zu einer schnellen Entleerung führen. Aber Achtung: Das ist eine enorme Belastung für den Kreislauf und führt zu Flüssigkeits- und Mineralstoffverlust. Das ist keine Dauerlösung und sollte nur in Absprache mit einem Arzt oder Heilpraktiker als Notfallmaßnahme genutzt werden.

    Ein Einlauf (Klistier aus der Apotheke) ist eine schonendere mechanische Hilfe, um den Enddarm schnell zu entleeren. Er verschafft akute Erleichterung, behebt aber nicht die Ursache weiter oben im System.

    Dein Starter-Kit für den Darm (unter 10 Euro)

    Wissen ist gut, Machen ist besser. Hier ist ein einfacher Plan und eine Mini-Einkaufsliste, die du in jeder Drogerie oder im Supermarkt bekommst:

    • Dein Einkauf: Eine Packung geschroteter Leinsamen (ca. 3€), eine Tüte ungeschwefelte Dörrpflaumen (ca. 4€), eine Packung kernige Haferflocken (ca. 2€).
    • Morgens: Direkt nach dem Aufstehen das Glas lauwarme Wasser. Danach Haferflocken mit einem Löffel Leinsamen und etwas Obst.
    • Tagsüber: Viel trinken (Wasser, Tee). Pack die Hälfte deines Mittagstellers voll mit Gemüse wie Brokkoli, Karotten oder Spinat. Vollkorn statt Weißmehl.
    • Abends: Eher eine leichtere Mahlzeit und ein kleiner Verdauungsspaziergang danach.

    Wann du zum Arzt gehen solltest

    Diese Tipps richten sich an gesunde Menschen mit einer „normalen“, lebensstilbedingten Verstopfung. Manchmal kann aber auch etwas Ernstes dahinterstecken. Werde hellhörig und geh bitte zum Arzt, wenn einer dieser Punkte zutrifft:

    • Die Verstopfung tritt ganz plötzlich und ohne Grund auf.
    • Verstopfung und Durchfall wechseln sich ständig ab.
    • Du hast starke Schmerzen, Krämpfe oder siehst Blut im Stuhl.
    • Du verlierst unerklärlich an Gewicht oder hast Fieber.
    • Trotz aller Bemühungen bessert sich nach zwei Wochen nichts.

    In diesen Fällen ist eine professionelle Diagnose unerlässlich. Zögere da bitte nicht. Der Weg zu einer guten Verdauung ist kein Sprint. Es geht darum, deinem Körper wieder das zu geben, was er braucht. Mit etwas Geduld und den richtigen Handgriffen bringst du das schon wieder ins Lot.

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Wussten Sie, dass der Darm oft als unser „zweites Gehirn“ bezeichnet wird? Über 100 Millionen Nervenzellen, mehr als im Rückenmark, steuern hier nicht nur die Verdauung, sondern kommunizieren auch ständig mit dem Kopf.

Diese Darm-Hirn-Achse ist der Grund, warum Stress und Sorgen uns buchstäblich auf den Magen – oder eben den Darm – schlagen können. Anhaltende Anspannung versetzt den Körper in einen „Kampf-oder-Flucht“-Modus, bei dem die Verdauung als nicht überlebenswichtig heruntergefahren wird. Entspannungsübungen oder Meditation sind also nicht nur Balsam für die Seele, sondern auch ein direkter Befehl an den Darm, wieder in seinen normalen, ruhigen Arbeitsrhythmus zurückzufinden.

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Schon mal über die Sitzhaltung auf der Toilette nachgedacht?

Tatsächlich kann unsere moderne Toilettenhaltung den Stuhlgang erschweren. In der Hocke ist der Darmkanal gerader, was die Entleerung erleichtert. Die Lösung muss aber kein Plumpsklo im Garten sein: Ein einfacher kleiner Hocker oder ein spezieller Toilettenhocker wie der „Squatty Potty“ unter den Füßen ahmt diese natürliche Position nach und kann den entscheidenden Unterschied machen. Ein simpler Trick mit oft erstaunlicher Wirkung!

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Ballaststoffe für Einsteiger: Dein ultimativer Guide für einen glücklichen Bauch

Magnesium – der sanfte Muskelentspanner: Dieses Mineral ist nicht nur für Wadenkrämpfe gut. Magnesium, insbesondere in Form von Magnesiumcitrat, hilft auf zweifache Weise: Es entspannt die Darmmuskulatur und fördert so die natürliche Bewegung. Gleichzeitig zieht es Wasser in den Darm, was den Stuhl weicher und gleitfähiger macht. Eine Tasse warmer Haferbrei mit Nüssen am Morgen oder ein Glas Mineralwasser mit hohem Magnesiumgehalt (z.B. von Gerolsteiner oder St. Gero) können bereits einen wertvollen Beitrag leisten.

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  • Flohsamenschalen: Quellen im Darm stark auf und vergrößern das Stuhlvolumen. Wichtig: Immer mit sehr viel Wasser einnehmen, sonst bewirken sie das Gegenteil!
  • Geschrotete Leinsamen: Enthalten neben Ballaststoffen auch Schleimstoffe und Öle, die wie ein natürliches Gleitmittel wirken.

Das Geheimnis beider Helfer? Sie sind Quellstoffe, die dem Darm den nötigen Reiz geben, um seine Transportarbeit wieder aufzunehmen.

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Schwarzer Sesam: Warum du ihn falsch verwendest & wie du seine volle Power entfesselst

Fermentierte Lebensmittel wie Sauerkraut, Kimchi oder Kefir sind wahre Superhelden für die Darmflora. Sie liefern lebende probiotische Kulturen, die helfen, ein gesundes Gleichgewicht der Darmbakterien zu schaffen. Eine gesunde Darmflora ist essenziell für eine geregelte Verdauung.

  • Wählen Sie unpasteurisiertes Sauerkraut aus dem Kühlregal, denn durch Erhitzen sterben die wertvollen Bakterien ab.
  • Kefir kann eine gute Alternative zu Joghurt sein, da er eine größere Vielfalt an Bakterienstämmen enthält.
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Leinöl vs. Olivenöl: Beide sind exzellente Helfer, um die „Rutschfähigkeit“ im Darm zu verbessern.

Olivenöl: Ein Teelöffel extra natives Olivenöl auf nüchternen Magen kann die Darmschleimhaut schmieren. Seine einfach ungesättigten Fettsäuren regen zudem die Gallenproduktion an, was die Verdauung unterstützt.

Leinöl: Besonders reich an Omega-3-Fettsäuren, die entzündungshemmend wirken und die Darmwände pflegen. Ideal, um es über den Salat oder ins Müsli zu geben (nicht erhitzen!).

Für den schnellen Effekt am Morgen ist Olivenöl oft die erste Wahl, für die langfristige Darmpflege ist Leinöl unschlagbar.

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Kohlenhydrate sind nicht dein Feind: So nutzt du sie für mehr Energie im Alltag

Bitterstoffe sind ein fast vergessener Schlüssel zu einer guten Verdauung. Sobald unsere Zunge „bitter“ schmeckt, sendet sie Signale, die die Produktion von Speichel, Magensäure und Gallensaft anregen – der gesamte Verdauungstrakt wird aktiviert. Integrieren Sie doch mal wieder Chicorée, Radicchio oder Rucola in Ihren Speiseplan. Alternativ können auch alkoholfreie Kräuterelixiere, zum Beispiel von Salus oder Herbaria, vor dem Essen die Verdauungssäfte wecken.

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Laut einer Studie im „Scandinavian Journal of Gastroenterology“ können bereits 100g Dörrpflaumen pro Tag die Stuhlfrequenz und -konsistenz signifikant verbessern.

Der Grund liegt nicht nur in den Ballaststoffen, sondern vor allem im enthaltenen Sorbit. Dieser Zuckeralkohol wird nur langsam verdaut und wirkt im Darm wie ein natürliches, osmotisches Abführmittel – er bindet Wasser und macht den Stuhl weicher. Am besten wirken sie, wenn man einige Trockenpflaumen über Nacht in Wasser einweicht und morgens samt Einweichwasser verzehrt.

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  • Die Wind-lösende Haltung (Pawanmuktasana): Auf dem Rücken liegend ein Knie zur Brust ziehen und sanft andrücken. Dies massiert den auf- und absteigenden Dickdarm.
  • Die Katze-Kuh-Übung (Marjaryasana-Bitilasana): Der Wechsel zwischen Rundrücken und Hohlkreuz im Vierfüßlerstand dehnt und komprimiert den Bauchraum sanft und regt die Peristaltik an.
  • Sanfte Drehung im Liegen: Auf dem Rücken liegend die Knie anwinkeln und langsam zu einer Seite fallen lassen, während der Oberkörper zur anderen Seite blickt.
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Wichtiger Hinweis zu Glaubersalz & Co.: Salinische Abführmittel wie Glaubersalz oder Bittersalz entziehen dem Körper Wasser, um den Darminhalt aufzuweichen. Sie wirken schnell und stark, sollten aber die absolute Ausnahme bleiben. Bei regelmäßiger Anwendung können sie den Elektrolythaushalt des Körpers empfindlich stören und den Darm auf lange Sicht noch träger machen. Sie sind kein Mittel für den Alltag, sondern eher für eine ärztlich begleitete Darmreinigung gedacht.

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Manchmal braucht der Darm nicht nur von innen, sondern auch von außen einen kleinen Anstoß. Eine sanfte Bauchmassage im Uhrzeigersinn – also in Richtung des Darmverlaufs – kann wahre Wunder wirken. Verwenden Sie dazu ein warmes Öl, zum Beispiel Kümmel- oder Fenchelöl, das zusätzlich entkrampfend wirkt. Mit sanftem Druck und kreisenden Bewegungen um den Bauchnabel herum beginnen und die Kreise langsam größer werden lassen. Fünf Minuten vor dem Schlafengehen können die Darmtätigkeit für den nächsten Morgen anregen.

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Was hilft bei den Allerkleinsten?

Bei Babys ist die Verdauung oft noch nicht ausgereift. Sanfte Hilfe ist hier das A und O. Das „Fahrradfahren“ mit den Beinchen in der Luft oder eine liebevolle Bauchmassage im Uhrzeigersinn mit Fenchel-Kümmel-Öl (z.B. von Weleda) kann festsitzende Luft lösen. Auch ein warmes Kirschkernkissen auf dem Bauch wirkt oft entspannend. Bei anhaltenden Problemen oder bei der Umstellung auf Beikost ist aber immer der Rat des Kinderarztes oder der Hebamme gefragt.

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  • Ein großes Glas lauwarmes Wasser direkt nach dem Aufstehen.
  • Eine Tasse Fenchel-Anis-Kümmel-Tee zum Frühstück.
  • Eine wiederverwendbare Trinkflasche (z.B. von Soulbottles oder 24Bottles) immer in Sichtweite auf dem Schreibtisch.

Der Clou? Es geht nicht nur um Wasser. Kräutertees und ungesüßte Schorlen zählen ebenfalls zur täglichen Flüssigkeitsbilanz und bringen durch ihre Inhaltsstoffe oft einen zusätzlichen beruhigenden Effekt für den Bauch mit.

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Ein Smoothie kann ein schneller Ballaststoff-Booster sein, aber Vorsicht: Nicht jeder Smoothie ist darmfreundlich. Ein guter Mix enthält lösliche und unlösliche Fasern.

  • Basis: Wasser, Kokoswasser oder ungesüßte Pflanzenmilch statt Kuhmilch.
  • Grünzeug: Eine Handvoll Spinat liefert Ballaststoffe und Magnesium.
  • Frucht: Kiwi oder Birne sind bekannt für ihre verdauungsfördernde Wirkung.
  • Extra-Kick: Ein Esslöffel eingeweichte Chiasamen oder geschrotete Leinsamen für die Quellwirkung.
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Geduld ist eine Darmentugend: Natürliche Helfer sind kein Schalter, den man umlegt. Der Körper braucht Zeit, um sich an eine ballaststoffreichere Ernährung oder mehr Bewegung zu gewöhnen. Statt von null auf hundert zu gehen, integrieren Sie eine neue Gewohnheit pro Woche. Sehen Sie es nicht als Kampf, sondern als Partnerschaft mit Ihrem Körper. Er wird es Ihnen mit einem entspannten Bauchgefühl danken.

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Rund 70% der Deutschen erreichen die empfohlene Tagesmenge von 30 Gramm Ballaststoffen nicht. – Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE)

Das klingt nach viel, lässt sich aber mit kleinen Änderungen im Alltag leicht steigern. Ersetzen Sie Weißbrot durch Vollkornbrot (+5g pro 2 Scheiben), essen Sie einen Apfel mit Schale statt geschält (+2g) und geben Sie einen Esslöffel Haferflocken ins Joghurt (+1g). Jeder kleine Schritt zählt und bringt Sie dem Ziel näher, ohne das System zu überfordern.

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Der häufigste Fehler bei der Umstellung?

Zu viele Ballaststoffe auf einmal, ohne die Flüssigkeitszufuhr drastisch zu erhöhen. Das führt zum gegenteiligen Effekt: Die Fasern verklumpen im Darm zu einer zementartigen Masse und die Verstopfung verschlimmert sich. Die Faustregel lautet: Pro zusätzlichem Löffel Flohsamenschalen oder Vollkornportion immer ein großes Glas Wasser extra trinken. Langsam anfangen und dem Darm Zeit geben, sich anzupassen.

Warmes Frühstück: Nach der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) stärkt eine warme Mahlzeit am Morgen die „Mitte“ und kostet den Körper weniger Energie für die Verdauung. Ein gekochter Haferbrei (Porridge) mit gedünstetem Obst ist viel sanfter zum Verdauungssystem als ein kaltes Joghurt oder rohes Obst. Er liefert leicht verdauliche, lösliche Ballaststoffe und wärmt den Bauch von innen.

Augustine Schneider

Augustine ist eine offene und wissenshungrige Person, die ständig nach neuen Herausforderungen sucht. Sie hat ihren ersten Studienabschluss in Journalistik an der Uni Berlin erfolgreich absolviert. Ihr Interesse und Leidenschaft für digitale Medien und Kommunikation haben sie motiviert und sie hat ihr Masterstudium im Bereich Media, Interkulturelle Kommunikation und Journalistik wieder an der Freien Universität Berlin abgeschlossen. Ihre Praktika in London und Brighton haben ihren beruflichen Werdegang sowie ihre Weltanschauung noch mehr bereichert und erweitert. Die nachfolgenden Jahre hat sie sich dem kreativen Schreiben als freiberufliche Online-Autorin sowie der Arbeit als PR-Referentin gewidmet. Zum Glück hat sie den Weg zu unserer Freshideen-Redation gefunden und ist zurzeit ein wertvolles Mitglied in unserem motivierten Team. Ihre Freizeit verbringt sie gerne auf Reisen oder beim Wandern in den Bergen. Ihre kreative Seele schöpft dadurch immer wieder neue Inspiration und findet die nötige Portion innerer Ruhe und Freiheit.