Zauberhafte Babyfotos für die Ewigkeit: Dein ehrlicher Guide vom Profi
Ganz ehrlich? Das Handy in deiner Tasche macht heute Bilder, von denen wir vor einigen Jahren nur träumen konnten. Die Technik ist der Wahnsinn. Und trotzdem ist die Fotografie von Neugeborenen so viel mehr als nur auf einen Knopf zu drücken. Es ist ein echtes Handwerk, das ganz viel mit Geduld, Sicherheit und dem richtigen Gespür für diesen winzigen, perfekten Menschen zu tun hat.
Inhaltsverzeichnis
- 0.1 Profi-Shooting oder DIY? Eine ehrliche Entscheidungshilfe
- 0.2 Die Vorbereitung: Das Geheimnis für entspannte Babyfotos
- 0.3 Sicherheit zuerst! Mein oberstes Gebot
- 0.4 Licht, das verzaubert: Dein Fenster als Studioleuchte
- 0.5 Die richtige Technik für den zarten Look
- 0.6 Zeitlose Bildideen, die immer berühren
- 0.7 Was tun, wenn’s mal nicht nach Plan läuft?
- 0.8 Der letzte Schliff: Verbessern, nicht verfälschen
- 1 Bildergalerie
Ich möchte dir hier keine endlose Liste mit überladenen Deko-Ideen um die Ohren hauen. Stattdessen bekommst du von mir das geballte Wissen aus der Praxis. Wir schauen uns an, worauf es wirklich ankommt, um diese ersten, flüchtigen Momente für immer festzuhalten – ehrlich, zeitlos und voller Liebe. Egal, ob du es selbst versuchen oder einen Profi engagieren möchtest, diese Tipps werden dir helfen.
Profi-Shooting oder DIY? Eine ehrliche Entscheidungshilfe
Bevor wir in die Details gehen, lass uns die eine Frage klären, die sich jeder stellt: Soll ich das Geld für einen Profi ausgeben oder es einfach selbst probieren? Beides hat absolut seine Berechtigung.

Ein Shooting bei einem erfahrenen Fotografen ist natürlich eine Investition. Rechne mal je nach Region und was im Paket alles drin ist mit Kosten zwischen 300 € und 800 €. Dafür bekommst du aber auch ein Rundum-sorglos-Paket: Ein warmes Studio, eine riesige Auswahl an professionellen Requisiten und vor allem die Sicherheit, dass jemand am Werk ist, der genau weiß, wie man ein Baby sicher und wunderschön in Szene setzt. Du kannst dich entspannen, und das ist Gold wert.
Aber hey, die intimsten und authentischsten Momente entstehen oft in den eigenen vier Wänden. Wenn du es selbst machst, hast du die volle Kontrolle und es ist natürlich unschlagbar günstig. Oft braucht es gar nicht viel: Ein schönes Pucktuch aus Musselin kostet vielleicht 15 €, einen stabilen Korb findest du für einen Zehner auf dem Flohmarkt und eine „Weißes Rauschen“-App für die beruhigende Geräuschkulisse ist sogar gratis. Der größte Vorteil: Ihr seid in eurer vertrauten Umgebung, ohne jeden Zeitdruck.

Die Vorbereitung: Das Geheimnis für entspannte Babyfotos
Ein gutes Babyshooting beginnt lange, bevor die Kamera überhaupt in die Hand genommen wird. Das ist wirklich die halbe Miete. Hektik und Stress sind die natürlichen Feinde von schönen Neugeborenenfotos, denn Babys haben superfeine Antennen für die Stimmung im Raum.
Timing ist alles, wirklich alles
Die magische Zeit für die klassischen, schläfrigen Babyfotos sind die ersten 5 bis 14 Lebenstage. Warum so früh? In dieser Phase schlafen die Kleinen noch extrem tief und lassen sich sanft in diese eingerollten Posen legen, die so sehr an die Zeit im Bauch erinnern. Ihr Körper ist noch unglaublich flexibel. Später fangen oft die ersten Bauchweh-Phasen an und die Haut wird unruhiger. Am besten ist es, schon in der Schwangerschaft einen potenziellen Termin zu blocken.
Dein Heimstudio vorbereiten – Die Checkliste
Wenn du es zu Hause probierst, schaff dir eine Oase der Ruhe. Hier ist eine kleine Checkliste:

- Heizung aufdrehen! Ja, wirklich. 25 bis 26 Grad Celsius fühlen sich für uns vielleicht tropisch an, aber für ein nacktes Baby ist das die perfekte Wohlfühltemperatur.
- Sound an: Starte eine Playlist oder App mit „weißem Rauschen“. Das monotone Geräusch (wie ein Föhn oder Staubsauger) wirkt Wunder und erinnert an die Geräusche im Mutterleib.
- Alles bereitlegen: Lege alle Decken, Tücher und Outfits bereit, BEVOR du mit dem Baby startest. Nichts ist störender, als mittendrin nach etwas kramen zu müssen.
- Akkus voll: Klingt banal, aber überprüfe den Akku von Kamera oder Handy. Mitten im perfekten Moment aufgeben zu müssen, ist einfach nur ärgerlich.
- Füttern und wickeln: Ein sattes, frisch gewickeltes Baby ist ein zufriedenes Baby. Plane das Shooting am besten direkt nach einer Mahlzeit. Ein Schnuller kann übrigens auch für Nicht-Schnuller-Babys für ein paar Minuten als Beruhigungs-Joker wahre Wunder wirken.
Sicherheit zuerst! Mein oberstes Gebot
Jetzt mal Klartext: Die Sicherheit des Babys steht über jedem einzelnen Foto. Punkt. Im Internet kursieren atemberaubende Bilder, deren Entstehung aber manchmal hochriskant war. Ein Profi würde ein Baby NIEMALS einer Gefahr aussetzen.

Ein Baby wird nie in eine Pose gezwungen. Wenn es sich sichtlich unwohl fühlt, wird sofort abgebrochen. Körbe und Schalen müssen absolut stabil sein und innen weich ausgepolstert werden. Glas oder zerbrechliche Deko haben in der Nähe eines Babys nichts verloren.
Der Trick hinter den „unmöglichen“ Posen
Bestimmt kennst du dieses eine berühmte Bild, bei dem das Baby sein Köpfchen in die Hände stützt. Achtung, kleiner Blick hinter die Kulissen: Dieses Bild ist eine Illusion! Es entsteht immer aus mindestens zwei Fotos. Eine Hand (meist von Papa oder Mama) sichert permanent den Kopf, einmal von oben, einmal von der Seite. Diese helfende Hand wird später in der Bildbearbeitung einfach wegretuschiert. Ein Baby kann seinen Kopf noch nicht selbst halten, jeder Versuch ohne Sicherung wäre grob fahrlässig!
Generell gilt: Immer eine Hand am Kind. Selbst wenn das Baby friedlich im Korb schlummert, ist immer jemand als „Spotter“ direkt daneben. Ein plötzlicher Schreckreflex kann immer passieren.

Licht, das verzaubert: Dein Fenster als Studioleuchte
Fotografie heißt ja wörtlich „Malen mit Licht“. Für die zarte Babyhaut wollen wir weiches, schmeichelndes Licht, das wie ein sanfter Pinselstrich wirkt. Und die beste Quelle dafür hast du zu Hause: ein Fenster.
Vergiss direktes, knalliges Sonnenlicht – das erzeugt harte Schatten. Ideal ist ein großes Fenster, durch das kein direktes Sonnenlicht fällt (oft an der Nordseite des Hauses). Das Licht ist dort wunderbar weich und gleichmäßig. Falls es doch zu hell ist, häng einfach ein dünnes, weißes Bettlaken davor. Das wirkt wie eine riesige Softbox.
Kleiner Praxis-Workshop gefällig? Dein Setup in 3 Schritten:
- Lege eine weiche Decke etwa einen Meter neben dein Fenster.
- Positioniere das Baby so, dass das Licht von der Seite über sein Gesicht streicht, also ungefähr in einem 45-Grad-Winkel zum Kopf.
- Fotografiere von der schattigen Seite aus in Richtung Fenster. So entstehen sanfte Schatten, die dem kleinen Gesicht Form und Tiefe geben. Probier es vorher ruhig mal mit einem Teddybären aus!

Die richtige Technik für den zarten Look
Die beste Ausrüstung bringt nichts, wenn die Einstellungen nicht stimmen. Hier ein paar Grundlagen, die für den typischen Babyfoto-Look sorgen.
Wenn du eine Spiegelreflex- oder Systemkamera hast, ist ein 50-mm- oder 85-mm-Objektiv eine super Wahl. Diese Objektive verzerren die Proportionen nicht und sind meist sehr lichtstark. Stell die Blende möglichst weit offen ein (z. B. f/1.8 oder f/2.2). Das sorgt dafür, dass der Hintergrund wunderbar unscharf verschwimmt und lenkt den Blick voll auf dein Baby. Ganz wichtig: Der Fokus muss dabei exakt auf den Augen liegen! Bei der Verschlusszeit solltest du nicht unter 1/160 Sekunde gehen, um kleine Zitterbewegungen auszugleichen.
Und was ist mit dem Handy?
Keine Sorge, das geht auch! Nutze unbedingt den Porträtmodus. Der simuliert genau diesen Effekt mit dem unscharfen Hintergrund. Tippe mit dem Finger auf dem Bildschirm genau auf die Augen des Babys, um den Fokuspunkt festzulegen. Und bitte, bitte: Finger weg vom digitalen Zoom! Geh lieber selbst näher ran, die Qualität wird es dir danken.

Zeitlose Bildideen, die immer berühren
Trends kommen und gehen. Ich rate immer dazu, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Diese Bilder schaut ihr euch auch in 30 Jahren noch gerne an.
- Die Kraft der Details: Geh ganz nah ran! Fotografiere die winzigen Fingernägel, die feinen Härchen auf den Ohren, die geschwungene Oberlippe. Diese Makroaufnahmen erzählen eine ganz eigene, intime Geschichte.
- Die Verbindung zur Familie: Die Hände der Eltern, die das Baby halten, sind ein Klassiker – und das aus gutem Grund. Der Kontrast zwischen den großen, schützenden Händen und dem winzigen Körper ist einfach unglaublich berührend.
- Persönliche Requisiten: Statt gekaufter Deko, nutzt doch persönliche Dinge. Die Strickdecke von Oma, Papas alter Teddybär oder ein traditionelles Element aus eurer Heimat. Das macht die Fotos einzigartig und erzählt die Geschichte eurer Familie. Und statt nur „ein weiches Tuch“ zu nehmen, denk an Materialien, die schön aussehen und sich gut anfühlen. Musselin, Waffelpiqué oder vielleicht Omas alter Kaschmirschal in neutralen Farben wie Beige, Grau oder einem sanften Salbeigrün wirken immer edel.

Was tun, wenn’s mal nicht nach Plan läuft?
Kein Shooting läuft perfekt. Das ist die Realität. Die Kunst ist es, ruhig zu bleiben und flexibel zu sein.
„Das Baby will einfach nicht schlafen!“
Kommt ständig vor. Dann wird der Plan eben geändert! Konzentriert euch auf die Wachphasen. Macht Bilder mit offenen Augen, fangt ein Gähnen oder sogar ein erstes Lächeln ein. Oft hilft es, das Baby fest in ein Tuch zu wickeln (pucken), das gibt ihm Geborgenheit und beruhigt es ungemein.
„Das Geschwisterkind macht nicht mit.“
Oh ja, der Klassiker. Druck ist hier der völlig falsche Weg. Mach ein Spiel daraus! Ernenn das große Geschwisterkind zu deinem offiziellen „Assistenten“. Es darf die Decke glattstreichen oder dem Baby ganz sanft über den Kopf pusten. Ich hatte mal einen kleinen Wirbelwind im Studio, der partout nicht mitmachen wollte. Am Ende war das Lieblingsbild der Eltern genau das, wo er seinem kleinen Bruder heimlich die Zunge rausstreckt. Weil es echt war! Ein Tipp: Mach die gemeinsamen Bilder immer gleich am Anfang, bevor die Geduld des älteren Kindes aufgebraucht ist.

Der letzte Schliff: Verbessern, nicht verfälschen
Die digitale Nachbearbeitung rundet das Bild ab. Hier geht es darum, das Beste aus der Aufnahme herauszuholen, aber die Authentizität zu bewahren. Ich korrigiere meist die Hauttöne, die auf Fotos manchmal etwas fleckig wirken können, und entferne vorsichtig vorübergehende Dinge wie kleine Kratzer oder Babyakne. Ein Muttermal würde ich aber niemals wegretuschieren. Für einfache Anpassungen am Handy reichen oft schon kostenlose Apps wie Snapseed oder die eingebauten Werkzeuge deines Telefons.
Am Ende ist ein Foto von deinem Neugeborenen so viel mehr als nur ein Bild. Es ist der Beweis für einen Anfang, eine Erinnerung an eine Zeit, die so schnell verfliegt. Egal, wie du es angehst: Mach es mit Geduld, Liebe und dem größten Respekt für dieses kleine Wunder. Dann entstehen Bilder, die nicht nur schön aussehen, sondern auch eine Seele haben.
Bildergalerie


Der Zauber der ersten Tage lässt sich am besten einfangen, wenn das Baby zwischen dem 5. und 14. Lebenstag ist. In dieser Zeit schlafen Neugeborene noch sehr tief und fest und lassen sich leichter in die süßen, gekringelten Posen legen, die wir alle so lieben. Sie haben noch keine Babyakne entwickelt und erinnern stark an die Zeit im Bauch. Ein kleines Zeitfenster für eine große Erinnerung.

- Weiche Wolldecken für eine gemütliche Basis
- Zarte Musselintücher für das Pucken
- Ein rustikaler Holzboden als Kontrast
- Ein flauschiges Schaffell für Wärme und Geborgenheit
Das Geheimnis? Texturvielfalt! Die Kombination verschiedener Materialien macht ein Foto nicht nur optisch interessanter, sondern vermittelt auch ein Gefühl von Wärme und Zartheit.

Sicherheit geht immer vor: Egal wie bezaubernd eine Pose aussieht, das Wohlbefinden des Babys hat oberste Priorität. Stützen Sie immer das Köpfchen und den Nacken. Bei komplexeren Posen, wie dem berühmten „Froggy Pose“, handelt es sich oft um Composites – also mehrere Fotos, die digital zusammengefügt werden, wobei das Baby die ganze Zeit sicher gehalten wird. Niemals ein Baby unbeaufsichtigt auf Requisiten oder in einer unnatürlichen Haltung lassen.

„Die Blende eines Objektivs ist wie die Pupille des Auges. Je weiter sie geöffnet ist, desto mehr Licht fällt ein und desto unschärfer wird der Hintergrund.“
Für diesen verträumten, professionellen Look mit unscharfem Hintergrund ist ein Objektiv mit einer großen Blendenöffnung (z.B. f/1.8) ideal. Ein günstiges und fantastisches Einsteigerobjektiv ist das Canon EF 50mm f/1.8 STM oder das Nikon AF-S 50mm f/1.8G. Es lässt viel Licht herein und trennt das Baby wunderschön vom Hintergrund.

Welches ist das beste Licht für Babyfotos?
Ganz klar: weiches, natürliches Tageslicht. Positionieren Sie das Baby in der Nähe eines großen Fensters, aber vermeiden Sie direkte Sonneneinstrahlung. Das Licht sollte idealerweise von der Seite oder schräg von oben auf das Gesicht des Babys fallen. Das erzeugt sanfte Schatten und modelliert die zarten Gesichtszüge. Schalten Sie alle künstlichen Lichtquellen im Raum aus, um unschöne Farbstiche zu vermeiden.

Neutral und zeitlos: Cremeweiß, sanftes Beige, Hellgrau oder zarte Pastelltöne lenken nicht vom Hauptmotiv ab – dem Baby. Diese Farben schmeicheln jedem Hautton und sorgen für eine harmonische, ruhige Bildsprache, die auch in 20 Jahren noch elegant wirkt.
Mut zum Akzent: Ein einzelnes farbiges Element, wie eine senfgelbe Mütze oder ein moosgrünes Tuch, kann ein wunderbarer Blickfang sein, ohne das Bild zu überladen.
Wählen Sie am besten eine Palette von 2-3 harmonierenden Farben.

- Die winzigen Milchbläschen auf den Lippen nach dem Stillen.
- Der feine Flaum auf den Schultern und Ohren.
- Die Art, wie die kleine Hand den Finger eines Elternteils umklammert.
- Die Fältchen an den Fußsohlen.
Das sind die Details, die man so schnell vergisst. Gehen Sie mit der Kamera ganz nah ran! Ein Makro-Objektiv ist hierfür perfekt, aber auch viele moderne Smartphones haben einen exzellenten Nahaufnahme-Modus.

Wussten Sie, dass Neugeborene im Schlaf oft lächeln? Dieses sogenannte „Engelslächeln“ ist ein Reflex und keine Reaktion auf einen Traum, aber es ist einer der magischsten Momente, die man festhalten kann.


Eine der größten Herausforderungen bei DIY-Shootings ist das Lichtmanagement. Oft ist das Fensterlicht auf einer Seite des Babys stark und erzeugt harte Schatten auf der anderen. Die Profi-Lösung ist erstaunlich einfach und günstig: ein Reflektor. Sie müssen kein teures Equipment kaufen. Eine große weiße Styroporplatte aus dem Baumarkt, ein mit Alufolie (matte Seite!) bezogenes Stück Pappe oder sogar ein simples weißes Bettlaken, das von einer zweiten Person gehalten wird, kann Wunder wirken. Positionieren Sie es gegenüber dem Fenster, um das Licht sanft auf die schattige Seite des Babys zurückzuwerfen.

Wie bereite ich Geschwisterkinder auf das Shooting vor?
Beziehen Sie das ältere Kind mit ein! Machen Sie es zum „großen Helfer“, der auf das Baby aufpasst oder ein Tuch reichen darf. Erklären Sie ihm vorher, was passieren wird und dass es ganz leise sein muss. Planen Sie die Geschwisterfotos am Anfang oder Ende des Shootings, damit die Geduld nicht überstrapaziert wird. Und das Wichtigste: Erwarten Sie keine Perfektion. Ein neugieriger Kuss auf die Stirn oder eine Hand auf dem Bauch ist oft viel authentischer als ein gestelltes Lächeln.

Die richtige Perspektive: Vermeiden Sie es, von oben herab auf das Baby zu fotografieren, es sei denn, Sie machen eine Flatlay-Aufnahme. Gehen Sie stattdessen auf Augenhöhe des Babys. Legen Sie sich auf den Bauch, knien Sie sich hin. Diese Perspektive schafft eine intime Verbindung und lässt den Betrachter direkt in die Welt des kleinen Menschen eintauchen. Fotos „von unten“, bei denen man in die Nasenlöcher blickt, wirken oft unvorteilhaft.

Das beruhigende, monotone Geräusch, das an die Zeit im Mutterleib erinnert, ist Gold wert. Es überdeckt störende Alltagsgeräusche und hilft dem Baby, tief und fest zu schlafen. Professionelle Fotografen nutzen spezielle „Shusher“-Geräte. Für den Heimgebrauch reicht eine kostenlose App wie „White Noise Lite“ oder ein YouTube-Video mit dem Geräusch eines Föhns oder Staubsaugers völlig aus. Platzieren Sie das Smartphone in sicherer Entfernung, aber nah genug, damit der Sound seine Wirkung entfalten kann.

- DIY-Ansatz: Ein großes, neutrales Laken (z.B. ein Leintuch von H&M Home in Beige oder Greige) faltenfrei über einen Stuhl oder das Sofa spannen.
- Profi-Look für Zuhause: Günstige Fotohintergründe aus Vinyl oder Stoff gibt es bei Anbietern wie Kate Backdrop. Sie sind knitterfrei und leicht zu reinigen.

„Die besten Fotos entstehen oft dann, wenn der Plan über den Haufen geworfen wird.“ – Unbekannt
Seien Sie geduldig. Ein Neugeborenen-Shooting wird vom Baby diktiert, nicht von Ihnen. Planen Sie ausreichend Zeit für Still-, Wickel- und Kuschelpausen ein. Wenn das Baby unruhig ist, machen Sie eine Pause. Ein gestresstes Baby führt zu gestressten Eltern und am Ende zu angespannten Fotos. Die Ruhe, die Sie ausstrahlen, überträgt sich direkt auf Ihr Kind.

Schwarz-Weiß-Fotografie: Sie ist nicht nur ein Trend, sondern eine Kunstform. Ohne die Ablenkung durch Farben treten Formen, Licht, Schatten und Emotionen viel stärker in den Vordergrund. Ein Gähnen, ein winziges Lächeln oder die zarte Textur der Haut bekommen in Schwarz-Weiß eine unglaubliche Intensität und Zeitlosigkeit. Fast jede Bildbearbeitungs-App (wie Snapseed oder VSCO) bietet hochwertige Schwarz-Weiß-Filter. Probieren Sie es aus!

Wichtiger Punkt: Die Raumtemperatur. Für ein Neugeborenen-Shooting, bei dem das Baby vielleicht nur mit einer Windel oder leicht bekleidet ist, sollte der Raum kuschelig warm sein. Eine Temperatur von 25-28 Grad Celsius ist ideal. Ein kleiner Heizlüfter, der mit sicherem Abstand platziert wird, kann hier wahre Wunder wirken und sorgt dafür, dass sich das Baby wohl und geborgen fühlt.


Integrieren Sie persönliche Gegenstände, um die Geschichte Ihrer Familie zu erzählen.
- Die Eheringe der Eltern, auf den Füßchen des Babys platziert.
- Ein altes Schmusetier, das schon Papa oder Mama gehörte.
- Das erste Paar winziger Schuhe.
- Eine geerbte Decke von der Urgroßmutter.
Diese Details machen die Fotos einzigartig und schaffen eine tiefere emotionale Verbindung.

Auch Ihr Smartphone kann erstaunliche Ergebnisse liefern, wenn Sie die richtigen Werkzeuge nutzen. Fotografieren Sie nicht im Automatikmodus der Standard-Kamera-App. Laden Sie stattdessen die kostenlose Adobe Lightroom Mobile App herunter. Sie ermöglicht es Ihnen, im DNG-Format (einem RAW-Format) zu fotografieren. Das gibt Ihnen bei der späteren Bearbeitung einen viel größeren Spielraum, um Belichtung, Farben und Details zu perfektionieren – fast wie bei einer Profi-Kamera.

Der schlimmste Feind eines natürlichen Babyporträts ist der eingebaute Kamerablitz. Er erzeugt hartes, flaches Licht, rote Augen und eine ungemütliche Atmosphäre.
Schalten Sie ihn konsequent aus. Wenn das natürliche Licht nicht ausreicht, erhöhen Sie lieber den ISO-Wert Ihrer Kamera. Ein leichtes Bildrauschen ist immer besser als ein „totgeblitztes“ Foto.

Lifestyle-Ansatz: Hier geht es um Authentizität. Das Baby wird in seiner natürlichen Umgebung fotografiert – im Arm der Eltern, im eigenen Bettchen, beim Kuscheln auf dem Sofa. Der Fokus liegt auf der Interaktion und den echten Momenten.
Geposter Ansatz: Dies ist der klassische Stil der Neugeborenenfotografie, bei dem das Baby schlafend in sorgfältig arrangierten Posen fotografiert wird, oft mit Requisiten und in einem Studio-Setting.
Beide Stile haben ihren Reiz. Eine Mischung aus beidem erzählt oft die schönste Geschichte.

- Ein einfacher Korb vom Flohmarkt, ausgelegt mit weichen Decken.
- Minimalistische Haarbänder, zum Beispiel von spezialisierten Etsy-Shops wie „Little Lovies Props“.
- Holzspielzeug als dezentes Element im Hintergrund.
Wichtig ist: Die Requisite soll das Baby ergänzen, nicht von ihm ablenken. Weniger ist hier oft mehr.

„Ich möchte Fotos schaffen, die nicht nur zeigen, wie jemand aussah, sondern wer er war.“ – Anne Geddes
Die australische Fotografin hat in den 90er Jahren die Babyfotografie revolutioniert. Ihre ikonischen Bilder von Babys in Blumen, Obst und Gemüse haben eine ganze Generation inspiriert und gezeigt, dass Babyfotos kreativ, kunstvoll und fantasievoll sein können. Ein Blick auf ihre Arbeiten ist auch heute noch eine wunderbare Inspirationsquelle.

Lassen Sie bewusst leeren Raum um Ihr Baby herum. Dieses Gestaltungsprinzip, auch „Negativraum“ genannt, lenkt den Blick des Betrachters direkt auf das Wesentliche. Es vermittelt ein Gefühl von Ruhe und Weite und unterstreicht, wie klein und zart das Neugeborene ist. Anstatt immer ganz nah heranzuzoomen, versuchen Sie, einen Schritt zurückzutreten und die Szene atmen zu lassen.

Die digitalen Fotos sind im Kasten – und jetzt? Verlassen Sie sich nicht nur auf Ihr Handy oder Ihren Computer. Eine Festplatte kann kaputtgehen, ein Handy verloren werden. Sichern Sie Ihre Schätze dreifach:
- Auf einer externen Festplatte (z.B. von LaCie oder Western Digital).
- In einem Cloud-Dienst (Amazon Photos bietet unbegrenzten Speicher für Prime-Mitglieder, auch Google Photos ist eine gute Option).
- Drucken Sie die allerbesten Bilder aus! Ein hochwertiges Fotoalbum ist die schönste und sicherste Form der Archivierung.
Das Baby schläft einfach nicht ein – was tun?
Keine Panik! Auch wache Babys ergeben wundervolle Fotos. Fangen Sie die neugierigen Blicke, das Gähnen oder die kleinen Bewegungen ein. Ein „Pucken“ (das feste Einwickeln in ein Tuch) kann hier Wunder wirken. Es gibt dem Baby ein Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit, ähnlich wie im Mutterleib, und verhindert, dass es sich mit den eigenen Ärmchen erschreckt. Viele Babys werden dadurch sofort ruhiger oder schlafen sogar ein.




