Wintergemüse rockt! Dein Guide für Geschmack, Lagerung & geniale Küchen-Tricks

von Angela Schmidt
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Ganz ehrlich? Ich erinnere mich noch gut an meine Anfänge in der Küche. Mein damaliger Lehrmeister, ein echter Profi der alten Schule, stellte mir im ersten Winter eine Kiste mit unscheinbaren Wurzeln vor die Füße. Darin lagen krumme Pastinaken, erdige Schwarzwurzeln und eine Steckrübe, so groß wie ein Handball. „Junge“, sagte er, „bevor du an die feinen Sachen gehst, lernst du das hier zu schätzen. Das hat die Leute früher durch den Winter gebracht. Da steckt mehr Power drin als in allem, was im Sommer aus dem Gewächshaus kommt.“ Damals hab ich das nicht ganz kapiert. Heute, nach vielen Jahren am Herd, weiß ich genau, was er meinte.

Wir haben irgendwie verlernt, was Wintergemüse wirklich ist. Viele denken, es wird mitten im Schnee geerntet. Meistens falsch. „Wintergemüse“ beschreibt vor allem Sorten, die im Herbst reif sind und eine super Eigenschaft haben: Sie sind lagerfähig. Die halten monatelang ihre Nährstoffe und ihren Geschmack, wenn man weiß, wie. Und genau dieses Wissen will ich mit dir teilen. Es geht nicht um komplizierte Rezepte, sondern ums Grundverständnis für diese ehrlichen, robusten Lebensmittel. Und übrigens: Wintergemüse ist oft spottbillig. Ein Kilo Steckrüben kostet auf dem Markt oft weniger als 2 Euro und macht eine ganze Familie satt. Ein unschlagbares Argument, oder?

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Das süße Geheimnis der Kälte: Was im Gemüse passiert

Die Natur ist ziemlich clever. Pflanzen, die den Winter überstehen, müssen sich vor Frost schützen. Das machen sie nicht mit einer dicken Jacke, sondern mit innerer Chemie. Und dieses Wissen ist für uns in der Küche pures Gold, denn es erklärt den Geschmack.

Der Grünkohl-Effekt: Frostschutz aus Zucker

Du hast sicher schon gehört, dass Grünkohl erst nach dem ersten Frost richtig gut schmeckt. Das ist kein Märchen. Wenn die Temperaturen unter null fallen, startet die Pflanze einen Schutzmechanismus: Sie wandelt geschmacklose Stärke in Zucker um. Dieser Zucker im Zellsaft wirkt wie ein Frostschutzmittel und verhindert, dass die Zellen platzen. Für uns bedeutet das: Der Kohl wird milder, süßer und verliert seine bitteren Noten. Das Gleiche gilt übrigens auch für Rosenkohl oder Pastinaken. Eine Pastinake, die leichten Frost abbekommen hat, schmeckt viel nussiger und süßer. Coole Sache, oder?

Die Hauptdarsteller im Winter: Ein Blick in die Gemüsekiste

Vergiss die langweilige Vorstellung von „nur Kohl und Kartoffeln“. Die Vielfalt ist riesig. Hier sind die wichtigsten Gruppen – mit ein paar Tipps aus der Praxis, die du so nicht im Kochbuch findest.

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Worauf du beim Kauf achten solltest

Kleiner Tipp vorweg: Ein guter Kohlkopf fühlt sich schwer für seine Größe an und die Blätter sind knackig und fest. Bei Wurzelgemüse gilt: Finger weg von schrumpeligen, weichen Exemplaren. Sie sollten prall und fest sein. Kleine Risse sind okay, aber große dunkle Stellen deuten auf Fäulnis hin.

Die Kohl-Familie: Weit mehr als nur Beilage

Kohl ist das Rückgrat der deftigen Küche. Jede Sorte hat aber ihren eigenen Charakter.

  • Grünkohl: Der Star des Nordens. Profi-Tipp: Kauf ihn am besten direkt am Strunk. Sobald die Blätter gezupft sind, welken sie rasend schnell. Die dicke Mittelrippe der Blätter entfernst du am besten, indem du das Blatt festhältst und das Grün einfach vom Stiel abstreifst. Und hier kommt der Trick: Massiere den gezupften Kohl vor dem Kochen kräftig mit einer Prise Salz. Das bricht die Zellstruktur auf und macht ihn viel zarter.
  • Rosenkohl: Viele hassen ihn – meistens, weil er falsch zubereitet wurde. Zu lange gekocht, wird er bitter und müffelt. Mein Rat: Vergiss das Kochen! Halbiere die Röschen, schwenke sie in Olivenöl, Salz und Pfeffer und röste sie bei 200 °C für etwa 20-25 Minuten im Ofen, bis die äußeren Blätter knusprig braun sind. So karamellisiert der Zucker und sie schmecken nussig-süß. Seine besten Freunde sind übrigens Speck und ein Hauch Ahornsirup. Eine Offenbarung!
  • Wirsing: Der Gentleman unter den Kohlsorten mit seinen krausen Blättern. Perfekt für Rouladen. Damit die Blätter beim Wickeln nicht reißen, blanchiere sie vorher für 30 Sekunden in kochendem Salzwasser und schreck sie dann in Eiswasser ab. So bleiben sie elastisch und behalten ihre tolle grüne Farbe.
  • Rot- und Weißkohl: Die absoluten Lagerkönige. Ein fester Kopf hält im kühlen Keller monatelang. Beim Rotkohl gilt: Immer etwas Säure (ein Schuss Essig oder ein paar Apfelstücke) beim Kochen dazugeben. Die Säure stabilisiert die Farbstoffe und sorgt dafür, dass er leuchtend rot bleibt. Ohne Säure wird er schnell unansehnlich blau-grau.
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Wurzeln & Knollen: Die verborgenen Schätze

Was unter der Erde wächst, steckt voller Nährstoffe und erdiger Aromen.

  • Pastinake vs. Petersilienwurzel: Die werden ständig verwechselt. Dabei ist es ganz einfach. Die Pastinake ist dicker, kegelförmig und schmeckt süßlich-nussig. Sie ist perfekt zum Rösten (probier mal mit Honig und Rosmarin!) oder für cremige Pürees. Die Petersilienwurzel ist schlanker, sieht aus wie eine weiße Karotte und schmeckt, wer hätte es gedacht, intensiv nach Petersilie. Sie ist der Star in jeder guten Brühe oder als Basis für eine feine Cremesuppe.
  • Schwarzwurzel: Auch „Winterspargel“ genannt. Eine echte Delikatesse, aber die Zubereitung hat ihre Tücken. Keine Sorge, hier ist die idiotensichere Anleitung: 1. Handschuhe an! Der Saft klebt wie Hölle. 2. Eine Schüssel mit Wasser und einem Schuss Zitrone oder Essig bereitstellen. 3. Die Wurzeln unter fließendem Wasser schälen. 4. Geschälte Stangen sofort ins Säurewasser legen, sonst werden sie braun. Fertig! Der Aufwand lohnt sich.
  • Steckrübe: Sie hat leider einen schlechten Ruf, völlig zu Unrecht! Das Geheimnis ist, ihren leicht herben Geschmack mit kräftigen Aromen zu paaren. Sie macht sich super in Eintöpfen mit geräucherter Wurst oder Speck. Kleiner Trick: Gib beim Anbraten immer eine Prise Zucker dazu, das mildert die strengen Noten.
  • Rote Bete: Ihre Farbe ist der Hammer, aber auch eine riesige Sauerei. Einweg-Handschuhe sind hier dein bester Freund. Am besten die Knollen ungeschält im Ganzen in Salzwasser kochen. Danach lässt sich die Schale unter kaltem Wasser ganz leicht abrubbeln. So blutet sie auch weniger aus.
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Die Kunst der richtigen Lagerung: Omas Keller-Wissen für die moderne Wohnung

Klar, kaum jemand hat noch einen echten Erdkeller. Aber die Prinzipien gelten auch heute. Es geht immer um Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Dunkelheit.

Ein kühler Keller, eine unbeheizte Garage oder ein kühles Treppenhaus sind ideal. Der Kühlschrank ist oft nur die zweite Wahl, weil die Luft dort zu trocken ist.

  • Kühl & feucht mögen es: Möhren, Pastinaken, Rote Bete. Der beste Trick für den Kühlschrank: Wickle sie in ein leicht feuchtes Küchentuch und leg sie ins Gemüsefach. So bleiben sie wochenlang knackig.
  • Kühl, trocken & dunkel wollen: Kartoffeln, Zwiebeln, Knoblauch und Kürbisse. Licht lässt Kartoffeln grün und ungenießbar werden.
  • Achtung, Todfeinde im Lager: Lagere Kartoffeln und Zwiebeln NIEMALS direkt nebeneinander! Kartoffeln geben Feuchtigkeit ab, wodurch Zwiebeln rasend schnell schimmeln. Das ist der häufigste Fehler überhaupt!

Und ganz wichtig: Kontrolliere dein Lager regelmäßig. Eine einzige faule Kartoffel kann dir die ganze Kiste verderben.

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10 Wintergemüse Rezepte – frisch und saisonal im Winter kochen

Dein erstes Erfolgserlebnis in 30 Minuten

Bock, sofort was auszuprobieren? Hier ist dein Quick-Win: Kauf dir zwei, drei Pastinaken (kosten kaum mehr als einen Euro). Schneide sie in Pommes-Form, wirf sie in eine Schüssel mit einem Schuss Olivenöl, grobem Salz und vielleicht etwas Paprikapulver. Alles gut durchmischen, auf einem Backblech verteilen und bei 200°C für ca. 25-30 Minuten backen, bis sie goldbraun und knusprig sind. Gesünder, günstiger und spannender als jede Kartoffel-Pommes!

Wenn mal was schiefgeht: Typische Pannen und wie du sie rettest

Keine Sorge, auch Profis hauen mal daneben. Ich werde nie vergessen, wie ich als Lehrling die Schwarzwurzeln ohne Handschuhe geschält habe. Meine Hände sahen eine Woche lang aus wie die eines Automechanikers. Aus Fehlern lernt man!

  • Problem: Das Gemüse schmeckt bitter.
    Lösung: Oft zu lange gekocht (Hallo, Rosenkohl!). Kürzere Garzeiten oder Rösten statt Kochen hilft. Bei Chicorée den bitteren Strunk keilförmig herausschneiden. Eine Prise Zucker oder süße Früchte (z.B. Orange) gleichen Bitterkeit super aus.
  • Problem: Das Püree ist wässrig.
    Lösung: Das Gemüse nach dem Kochen gut abgießen und im heißen Topf ohne Deckel noch ein, zwei Minuten ausdampfen lassen. So verschwindet überschüssiges Wasser, bevor du Butter & Co. dazugibst.
  • Problem: Der Eintopf schmeckt fad.
    Lösung: Es fehlen Geschmacksebenen. Röste Zwiebeln und Wurzelgemüse immer erst langsam in Fett an, bevor du Flüssigkeit zugibst. Das ist die Basis. Ein Schuss Essig am Ende, frische Kräuter und kräftige Gewürze wie Muskat oder Kümmel wirken Wunder.
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Ein letztes Wort: Respekt vor der Knolle

Wintergemüse ist kein Notbehelf. Es ist eine ehrliche, kraftvolle und unglaublich leckere Grundlage unserer regionalen Küche. Es braucht vielleicht ein bisschen mehr Zuwendung als eine Tomate, die man nur aufschneidet. Aber es belohnt dich mit einer Geschmackstiefe, die Sommergemüse selten erreicht. Wenn du eine perfekt geröstete Pastinake probierst, außen karamellisiert und innen butterweich und süß, verstehst du, was mein alter Meister meinte.

Geh mal auf den Wochenmarkt, sprich mit den Leuten, die das Zeug anbauen. Hab Respekt vor dem Produkt. Es hat Monate gebraucht, um in der kalten Erde seine Kraft zu sammeln. Wenn wir das verstehen, schmeckt das Essen nicht nur besser – es nährt uns auf eine ganz andere Weise.

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Ein guter Sparschäler ist die halbe Miete bei knolligem Gemüse. Vergessen Sie wackelige Modelle. Der Klassiker „Rex“ von Victorinox ist seit Jahrzehnten ungeschlagen. Seine extrascharfe Klinge gleitet mühelos über Pastinaken und Sellerie und nimmt nur das Nötigste von der Schale. Eine Investition von wenigen Euro, die Frust spart und die Vorbereitungszeit halbiert.

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Waldpilze bestimmen und zubereiten- saisonale Rezepte im goldenen Oktober

  • Wirsing & Kümmel: Ein Klassiker, der die Verdauung unterstützt und dem Kohl eine erdige Tiefe verleiht.
  • Pastinake & Muskatnuss: Reiben Sie eine Prise frisch über das Püree oder das Röstgemüse, um die nussige Süße zu betonen.
  • Rote Bete & Dill: Eine osteuropäische Traumkombination, die frisch und unerwartet schmeckt.
  • Sellerie & Lorbeer: Unverzichtbar für jede gute Brühe oder einen deftigen Eintopf.
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Der Kardinalfehler bei Rosenkohl: Zu langes Kochen. Werden die kleinen Köpfe im Wasser ertränkt, setzen sie Schwefelverbindungen frei, die für den berüchtigten Geruch und bitteren Geschmack verantwortlich sind. Besser: Halbieren und in der Pfanne mit Butter scharf anbraten oder im Ofen bei 200°C rösten, bis die äußeren Blätter knusprig sind. Das ist eine völlig neue Welt!

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Wurzelgemüse rockt: Dein ultimativer Guide für Keller-Helden

Eine Portion Grünkohl (ca. 150g) enthält mehr Vitamin C als eine Orange und deckt den Tagesbedarf an Vitamin K um mehr als das Fünffache.

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Schalen und Abschnitte sind kein Abfall, sondern die Basis für pures Aroma. Sammeln Sie die sauberen Reste von Karotten, Sellerie und Lauch in einem Gefrierbeutel. Wenn der Beutel voll ist:

  • Alles in einen großen Topf geben und mit Wasser bedecken.
  • Ein paar Pfefferkörner, Lorbeerblätter und Petersilienstängel dazu.
  • Ein bis zwei Stunden sanft köcheln lassen, dann abseihen. Fertig ist eine kostenlose, hausgemachte Gemüsebrühe ohne jegliche Zusatzstoffe.
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Rotkohl wie vom Profi: Dein ultimativer Guide für perfekte Farbe und bombastischen Geschmack

Chicorée ist mir immer zu bitter. Gibt es da einen Trick?

Absolut! Die meiste Bitterkeit sitzt im harten Strunk am unteren Ende. Schneiden Sie ihn einfach keilförmig heraus. Ein weiterer Trick aus Omas Küche: Legen Sie die Blätter für ein paar Minuten in lauwarmes Salzwasser. Für einen Salat können Sie die Bitterkeit auch mit süßen Komponenten wie Orangenfilets, Apfelstücken oder einem Honig-Dressing perfekt ausbalancieren.

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Dämpfen: Schont die Vitamine und erhält die natürliche Farbe des Gemüses. Ideal für Brokkoli oder zarte Schwarzwurzeln, um ihre feine Textur zu bewahren.

Rösten: Karamellisiert den natürlichen Zucker und erzeugt intensive Röstaromen. Perfekt für Wurzelgemüse wie Pastinaken, Karotten oder Kürbis, die dadurch eine unwiderstehliche Süße entwickeln.

Unser Favorit für Gäste: Eine Kombination aus beidem! Erst kurz dämpfen, dann mit Olivenöl und Kräutern im Ofen fertig rösten.

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Die Steckrübe, auch als „Deutsche Ananas“ verspottet, war im „Steckrübenwinter“ 1916/17 in Deutschland oft das einzige verfügbare Nahrungsmittel.

Dieses Trauma hat ihren Ruf lange geschädigt. Völlig zu Unrecht! Heute entdecken Spitzenköche sie neu. In einem Püree mit Butter und Muskat, als Pommes aus dem Ofen oder hauchdünn gehobelt als Carpaccio ist sie eine Delikatesse, die uns daran erinnert, dass die einfachsten Dinge oft die besten sind.

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  • Eine tiefrote, erdige Süße, die den ganzen Raum erfüllt.
  • Ein Hauch von Zimt und Nelke, der an Gemütlichkeit erinnert.
  • Die Vorfreude auf ein wärmendes, nahrhaftes Gericht.

Das Geheimnis? Gebackene Rote Bete. Einfach die ganzen Knollen in Alufolie wickeln und bei 180°C etwa eine Stunde im Ofen backen. Das Aroma, das sich dabei entwickelt, ist unvergleichlich intensiver als beim Kochen.

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Der israelisch-britische Koch Yotam Ottolenghi hat unsere Sicht auf Gemüse revolutioniert. Sein Ansatz für Wintergemüse? Mutige Gewürze und Texturen! Er kombiniert gerösteten Rosenkohl mit süßen Datteln und salzigem Pecorino oder verfeinert ein einfaches Selleriepüree mit angebratenen Salbeiblättern und einem Schuss Haselnussöl. Eine fantastische Inspiration, um aus dem Trott der klassischen Beilage auszubrechen.

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Profi-Tipp zur Lagerung: Wurzelgemüse wie Karotten, Pastinaken und Rote Bete halten sich monatelang frisch, wenn man sie in einer Kiste mit feuchtem Sand im kühlen Keller lagert. Der Sand verhindert das Austrocknen und die Fäulnisbildung. So hatten schon unsere Großeltern den ganzen Winter über „frisches“ Gemüse aus dem eigenen Garten.

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Was mache ich mit dem Fenchelgrün?

Auf keinen Fall wegwerfen! Die feinen, dillartigen Wedel sind ein fantastisches Würzkraut. Hacken Sie es fein und streuen Sie es kurz vor dem Servieren über den gegarten Fenchel, einen Fisch oder einen Wintersalat. Es verleiht dem Gericht eine frische, anisartige Note. Man kann es auch wunderbar in Kräuterquark, Pesto oder eine Vinaigrette einarbeiten.

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  • Rotkohl-Blitz-Pickles: Rotkohl fein hobeln, salzen und 15 Minuten ziehen lassen. Dann mit heißem Apfelessig, ein paar Pfefferkörnern und einem Löffel Honig übergießen. Hält im Kühlschrank wochenlang und peppt jedes Sandwich auf.
  • Wirsing-Chips: Blätter in mundgerechte Stücke reißen, mit Olivenöl und Gewürzen mischen und bei 150°C im Ofen knusprig backen. Gesünder als Kartoffelchips!
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Laut einer Studie der Welthungerhilfe landen in Deutschland rund 34% des geernteten Gemüses im Müll, oft schon bevor es den Supermarkt erreicht, weil es optischen Normen nicht entspricht.

Ein Grund mehr, auf dem Wochenmarkt oder im Bioladen auch mal zur „krummen“ Karotte oder zur dreibeinigen Pastinake zu greifen. Der Geschmack ist derselbe, oft sogar besser, und man setzt ein Zeichen gegen die Verschwendung.

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Für cremige Suppen und Pürees aus Sellerie oder Pastinaken ist ein guter Stabmixer unerlässlich. Modelle wie der Bamix aus der Schweiz oder die Serie von Braun (z.B. MultiQuick) sind leistungsstark genug, um auch faseriges Gemüse in eine seidige Konsistenz zu verwandeln. Der Trick für extra Cremigkeit ohne viel Sahne: Ein kleines Stück gekochte Kartoffel mitpürieren. Die Stärke bindet und sorgt für eine tolle Textur.

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Schwarzwurzeln werden oft als „Winterspargel“ bezeichnet, aber sie haben ernährungsphysiologisch noch mehr zu bieten. Besonders hervorzuheben ist ihr hoher Gehalt an Inulin.

  • Inulin ist ein präbiotischer Ballaststoff.
  • Das bedeutet, er dient den
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    • Eine unglaubliche Geschmackstiefe, die an eine lange gekochte Fleischbrühe erinnert.
    • Eine dunkle, satte Farbe, die jedes Gericht veredelt.
    • Ein intensives Umami-Aroma, ganz ohne künstliche Zusätze.

    Das Geheimnis? Die „Mirepoix“-Basis stark anrösten. Anstatt Zwiebeln, Karotten und Sellerie nur glasig zu dünsten, lassen Sie sie in einem Schmortopf (z.B. von Le Creuset) richtig Farbe annehmen, bevor Sie mit Flüssigkeit ablöschen. Dieser einfache Schritt ist die Grundlage für jede erstklassige Suppe oder Sauce.

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    Weißkohl: Dicht und knackig. Perfekt für rohen Krautsalat, da er auch mit Dressing lange frisch bleibt. Gekocht behält er seinen Biss, ideal für Eintöpfe oder Schmorgerichte.

    Wirsing: Zarte, gekräuselte Blätter. Gart viel schneller als Weißkohl und hat ein feineres, leicht nussiges Aroma. Wunderbar für Rouladen, Rahmgemüse oder als schnelle Beilage in Butter geschwenkt.

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    Lauch richtig waschen: Sand und Erde verstecken sich oft tief zwischen den Blattschichten. Schneiden Sie den Lauch der Länge nach auf, aber nicht ganz durch, sodass die Wurzel ihn noch zusammenhält. Fächern Sie die Blätter unter fließendem Wasser auf – so wird er garantiert sauber, ohne auseinanderzufallen.

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    Spielen Sie mit Farben auf dem Teller, um die Wintertristesse zu vertreiben. Kombinieren Sie das leuchtende Orange eines Kürbispürees mit dem tiefen Grün von Grünkohl oder Rosenkohl. Ein paar violette Spritzer von gehobeltem Rotkohl oder tiefrote Rote-Bete-Würfel als Topping setzen Akzente und machen aus einer einfachen Mahlzeit ein optisches Highlight. Das Auge isst schließlich mit!

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    Meine gerösteten Wurzelgemüse werden oft matschig, nicht knusprig. Was mache ich falsch?

    Drei Dinge sind entscheidend: Erstens, das Blech nicht überladen. Das Gemüse braucht Platz, um zu rösten, sonst dämpft es im eigenen Saft. Zweitens, genug Hitze! Mindestens 200°C Umluft sind nötig. Drittens, das Gemüse vor dem Ölen gut trockentupfen. Feuchtigkeit ist der Feind jeder knusprigen Kruste. Ein letzter Trick: Eine Prise Maisstärke vor dem Ölen über das Gemüse geben, das sorgt für extra Crunch.

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    Der Feldsalat ist eine der wenigen Salatsorten, die leichten Frost nicht nur überleben, sondern dadurch sogar an Aroma gewinnen. Seine nussige Note wird intensiver.

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    • Fürs Rösten: Hitzestabiles Raps- oder Sonnenblumenöl. Gibt keine unerwünschten Beigeschmäcker ab.
    • Fürs Püree: Ein Stich gute Butter für den Geschmack und die Cremigkeit.
    • Fürs Finishing: Ein hochwertiges Nussöl (Walnuss, Haselnuss) oder Kürbiskernöl über das fertige Gericht träufeln. Das hebt die Aromen auf ein neues Level.
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    Pastinaken enthalten mehr Kalium als Bananen, was für die Regulierung des Blutdrucks und die Herzgesundheit wichtig ist.

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    Es gibt kaum etwas Tröstlicheres als den Duft eines langsam schmorenden Wintereintopfs. Das leise Blubbern im Topf, das tiefe Aroma von Wurzeln, Zwiebeln und Kräutern, das sich in der Küche ausbreitet – das ist kulinarische Geborgenheit. Es ist ein Kochen, das entschleunigt und uns mit den Jahreszeiten verbindet. Ein Teller davon wärmt nicht nur den Körper, sondern auch die Seele.

Angela Schmidt

Nach dem Abschluss meines Studiums für Journalismus an der Uni- München, arbeite ich freiberuflich für diverse Formate und Produktionen. Freshideen ist für mich ein gegenseitiges Langzeitprojekt, mit dem ich meinen Alltag viel schöner gestalte. Die Themen der Nachhaltigkeit und der Umwelt bewegen mich am meisten, aber auch die kreativen DIY Ideen finden Platz in meinem Herzen.