Ich habe eine Weile in einer Werkstatt gearbeitet, Holz geformt, Metall gebogen. Man lernt da eine Menge über Respekt vor dem Material. Du spürst die Maserung, achtest auf Spannungen und arbeitest mit einer Präzision, die fast schon meditativ ist. Als ich dann das erste Mal wirklich gutes Sushi gegessen habe, war das keine simple Mahlzeit. Es war, als würde ich ein perfekt gefertigtes Möbelstück betrachten. Ich erkannte dieselbe Hingabe, dieselbe Kunstfertigkeit.
Ganz ehrlich? Sushi ist kein Fast Food. Es ist das Ergebnis einer langen Tradition und Verfeinerung, eine Kunstform, die auf knallharten physikalischen und biologischen Prinzipien beruht.
Viele Leute denken bei Sushi nur an rohen Fisch. Ein Riesenfehler! Der Fisch, das „Neta“, ist nur der eine Tanzpartner. Die Seele, das Fundament von allem, ist der Reis – der „Shari“. In diesem Guide zeige ich dir nicht nur, wie man Sushi macht. Ich erkläre dir, warum man es genau so macht. Das ist der Unterschied zwischen bloßem Nachkochen und echtem Verstehen.
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Bevor wir loslegen, eine realistische Einschätzung: Plane für deinen ersten Versuch locker 2 bis 3 Stunden ein. Und für den ersten Großeinkauf für zwei Personen solltest du mit etwa 30 bis 40 Euro rechnen. Aber hey, das Erlebnis ist es absolut wert!
Die Grundlagen: Was Sushi im Kern ausmacht
Bevor wir auch nur ans Rollen denken, müssen wir unsere Zutaten verstehen. Ein guter Handwerker kennt sein Material in- und auswendig. Für uns sind das Reis, Essig und Fisch. Hier steckt die ganze Wissenschaft dahinter.
Der Reis (Shari): Der heimliche Star der Show
Ein alter Sushi-Meister hat mal gesagt: Der Anfänger isst den Fisch, der Kenner den Reis. Und da ist so viel Wahres dran. Der mit einer Essigmischung gewürzte Reis, der Shari, entscheidet über Sieg oder Niederlage.
Das Geheimnis liegt in der Stärke. Wir brauchen japanischen Kurzkornreis. Dieser Reis hat eine spezielle Mischung aus zwei Stärkearten. Die eine sorgt dafür, dass er schön klebrig wird, die andere, dass die Körner trotzdem locker bleiben. Langkornreis, wie Basmati, ist hier völlig fehl am Platz – die Körner würden einfach traurig auseinanderfallen. Geh am besten direkt in einen Asia-Laden und frag nach Marken wie „Koshihikari“. Der „Sushi-Reis“ aus dem Supermarkt ist oft nur ein Kompromiss.
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Die Zubereitung ist ein präzises Ritual. Der Reis wird so lange gewaschen, bis das Wasser klar ist. Damit spülen wir überschüssige Stärke von der Oberfläche, sonst wird das Ganze ein einziger klebriger Brei. Jedes Korn soll für sich stehen, aber trotzdem an seinem Nachbarn haften. Das ist die Challenge.
Die Essigmischung (Sushi-zu): Das chemische Herzstück
Ohne Essig ist Sushi-Reis nur… naja, gekochter Reis. Erst die Würzmischung aus Reisessig, Zucker und Salz, das „Sushi-zu“, erweckt ihn zum Leben.
Reisessig: Bringt die typische Säure und hat ganz traditionell eine antibakterielle Wirkung. Das war früher eine Methode, um Fisch haltbarer zu machen.
Zucker: Balanciert die Säure aus, sorgt für einen runden Geschmack und gibt dem Reis einen tollen Glanz.
Salz: Ist der Geschmacksverstärker, der alles zusammenbringt und die Textur festigt.
Das genaue Verhältnis ist oft ein gut gehütetes Geheimnis. Aber als guter Startpunkt für zu Hause hat sich eine Mischung aus etwa 5 Teilen Essig, 2 Teilen Zucker und 1 Teil Salz bewährt. Kurz erhitzen, bis sich alles aufgelöst hat (nicht kochen!), und dann abkühlen lassen.
Kleiner Tipp für den Anfang: Mach heute noch kein komplettes Sushi. Misch dir nur mal diesen Essig-Sud an. Riech daran. Probier einen Tropfen. Das ist das geschmackliche Herzstück, und wenn du das verinnerlicht hast, bist du schon einen riesigen Schritt weiter.
Der Fisch (Neta): Eine Frage des Respekts
Hier trennt sich die Spreu vom Weizen. Einfach irgendein rohes Fischfilet auf Reis zu klatschen, ist kein Sushi. Es ist eine Beleidigung für das Tier.
Wusstest du, dass ein fangfrischer Fisch fast geschmacksneutral ist? Erst durch biochemische Prozesse, eine Art Reifung, entwickelt er sein volles Aroma (Umami). Ein guter Sushi-Koch weiß genau, welcher Fisch wie lange reifen muss. Ein Thunfisch kann mehrere Tage liegen, eine Makrele muss oft sofort verarbeitet werden.
Ein entscheidender Faktor ist die Fangmethode. Profis schwören auf eine spezielle Technik, bei der der Fisch extrem schnell und stressfrei getötet und sofort ausgeblutet wird. Das verhindert, dass Stresshormone das Fleisch zäh und säuerlich machen. Frag deinen Fischhändler mal danach. Wenn er weiß, wovon du sprichst, ist das ein super Zeichen! Vertrauen ist hier alles. Ein guter Händler hat eine blitzsaubere Theke, es riecht frisch nach Meer (nicht „fischig“) und er kann dir genau sagen, woher sein Fisch kommt.
Die Technik: So wird’s was mit dem Sushi
Wissen ist gut, aber jetzt geht’s ans Eingemachte. In der Ausbildung zum Sushi-Koch darf ein Lehrling oft jahrelang nur Reis waschen. Das zeigt, mit welchem Ernst die Sache betrachtet wird. Aber keine Sorge, wir machen das in einer schnelleren Version.
Schritt 1: Die perfekte Reiszubereitung
Nimm dir Zeit, Hektik ist der größte Feind von gutem Sushi-Reis.
Waschen: Reis in eine Schüssel, kaltes Wasser drauf, sanft mit den Händen durchmischen. Das trübe Wasser abgießen. Das Ganze 5-6 Mal wiederholen, bis das Wasser fast klar ist. Aber sei sanft, die Körner sollen nicht brechen!
Wässern: Den gewaschenen Reis etwa 30 Minuten in frischem Wasser ruhen lassen. So gart er später gleichmäßig.
Kochen: Das Verhältnis von Reis zu Wasser ist meistens 1:1 (z.B. 300g Reis zu 300ml Wasser). Ein Reiskocher ist hier Gold wert, ehrlich. Ohne? Nimm einen Topf mit dickem Boden, einmal aufkochen, dann Hitze auf ein absolutes Minimum reduzieren und zugedeckt ca. 15 Minuten quellen lassen. Danach vom Herd nehmen und weitere 10 Minuten geschlossen ruhen lassen. WICHTIG: Den Deckel nie, wirklich NIEMALS, währenddessen anheben!
Würzen: Der heiße Reis kommt sofort in eine große, flache Schüssel. Im Idealfall nutzt man einen Holzbottich („Hangiri“), weil das Holz überschüssige Feuchtigkeit aufnimmt. Aber eine große Schüssel aus Glas oder Keramik tut es für den Anfang auch. Bitte kein Plastik (der Reis wird matschig) oder Metall (kann mit dem Essig reagieren). Jetzt die Sushi-zu-Mischung darüber verteilen und den Reis mit einem Löffel in schneidenden Bewegungen durchmischen, während du ihm mit einem Fächer Luft zuwedelst. Das schnelle Abkühlen verleiht dem Reis den perfekten Glanz.
1: Der Reis ist Pampe. Die Lösung: Meistens hast du ihn nicht gründlich genug gewaschen oder das Reis-Wasser-Verhältnis war falsch. Sei hier wirklich pingelig, es lohnt sich!
Der fertige Reis sollte lauwarm sein und mit einem feuchten Tuch abgedeckt werden. Stell ihn bloß nicht in den Kühlschrank, die Kälte ruiniert die Stärke und damit die ganze Textur.
Schritt 2: Die Kunst des Schneidens
Ein scharfes Messer ist kein Werkzeug, es ist eine Verlängerung deines Arms. Sushi-Profis nutzen spezielle, einseitig geschliffene Messer. Aber auch ein sehr scharfes, langes Küchenmesser funktioniert für den Start.
Die Technik ist entscheidend: Setze die Klinge hinten am Fisch an und ziehe sie in einer langen, fließenden Bewegung durch. Niemals sägen oder drücken! Das zerreißt die feinen Zellstrukturen und der Fisch wird matschig. Für Nigiri schneidest du den Fisch gegen die Faser in etwa 5 mm dicke Scheiben.
Schritt 3: Das Formen von Nigiri
Das ist die Königsdisziplin. Deine Hände tauchst du kurz in „Tezu“, eine Mischung aus Wasser und einem Schuss Reisessig, damit nichts klebt.
Nimm eine kleine Menge Reis – ungefähr so groß wie ein Golfball – in die rechte Hand und forme ihn ganz locker zu einem Oval. Wenn du zu fest drückst, wird er zu einem kompakten Klumpen. In die linke Hand legst du die Fischscheibe, bestreichst sie mit einer winzigen Menge Wasabi und legst den Reisballen darauf. Mit zwei Fingern der rechten Hand drückst du den Reis sanft auf den Fisch, während die linke Hand alles stützt und formt. Das perfekte Nigiri ist außen stabil, aber innen noch luftig, sodass der Reis im Mund förmlich zerfällt.
Für deine heimische Werkstatt: Der erste Versuch
Sushi zu Hause ist eine unglaublich lohnende Sache. Aber geh es mit Respekt an, besonders beim Fisch. Qualität ist alles.
Dein Einkaufszettel für den Start (für 2 Personen)
Hier ist eine Liste, damit du nicht verloren im Laden stehst:
Sushi-Reis (Japonica-Reis): 500g (du brauchst ca. 300g für 2 Personen, der Rest ist für den nächsten Versuch)
Reisessig: Eine kleine Flasche reicht ewig.
Nori-Blätter: 1 Packung (meist 10 Blätter)
Sojasauce: Investier hier in eine gute japanische Marke, der Unterschied ist riesig.
Wasabi & Gari (eingelegter Ingwer)
Fisch in Sushi-Qualität: ca. 150-200g. Sag dem Händler explizit, dass du ihn roh essen willst. Lass dir Lachs oder Thunfisch empfehlen.
Füllung für Rollen: z.B. 1/2 Gurke, 1 reife Avocado
Kosten-Check: Für die Grundausstattung (Essig, Sojasauce etc.) musst du einmalig etwa 15-20€ einplanen. Der frische Fisch kommt dann je nach Sorte mit 15-20€ dazu. Also landest du für den ersten Versuch bei ca. 30-40 Euro.
Gerolltes Sushi ist für den Anfang viel einfacher als Nigiri. Hoso-Maki sind die dünnen Rollen mit nur einer Füllung – perfekt zum Üben.
Leg eine Bambusmatte („Makisu“) vor dich hin und darauf ein halbes Blatt Nori (Alge), mit der rauen Seite nach oben.
Befeuchte deine Hände und verteile eine dünne Schicht Reis (ca. 80g) auf dem Nori. Lass am oberen Rand etwa 1-2 cm frei.
Lege deine Füllung (z.B. einen dünnen Streifen Gurke) in die Mitte.
Jetzt wird gerollt: Heb die Matte mit den Daumen an und halte die Füllung mit den anderen Fingern fest. Rolle sie von dir weg und übe dabei sanften, gleichmäßigen Druck aus.
Der freie Rand des Nori-Blattes wird mit ein paar Reiskörnern oder etwas Wasser „verklebt“.
Schneide die Rolle mit einem feuchten, scharfen Messer zuerst in der Mitte durch, dann die Hälften nochmal in drei Stücke. Fertig!
Was oft schiefgeht
2: Die Rolle platzt oder ist unförmig. Die Lösung: Du hast zu viel Reis oder zu viel Füllung genommen. Weniger ist hier absolut mehr! Die Reisschicht sollte so dünn sein, dass du das Nori fast noch durchschimmern siehst.
Ganz ehrlich, meine erste Rolle sah aus, als wäre ein LKW drübergefahren. Erwarte keine Perfektion. Es geht darum, ein Gefühl für das Material zu entwickeln.
Das A und O: Sicherheit und Respekt
Okay, jetzt mal im Ernst: Bei rohem Fisch ist Hygiene keine Option, sondern das oberste Gebot. Vertrau deinen Sinnen. Frischer Fisch riecht nach Meer, nicht nach Fisch. Das Fleisch ist fest und springt zurück, wenn du darauf drückst.
Achtung! Im Fisch können Parasiten lauern. Deshalb wird Fisch für den Rohverzehr in der Profi-Gastronomie bei extrem tiefen Temperaturen schockgefrostet. Das tötet alles Unliebsame ab. Kaufe Fisch, der explizit als „Sushi-Qualität“ deklariert ist – dieser wurde bereits entsprechend behandelt. Im Zweifel immer den Händler deines Vertrauens fragen.
Und noch was: Nutze immer getrennte Schneidebretter für Fisch und Gemüse, um Kreuzkontamination zu vermeiden. Ein scharfes Messer ist übrigens sicherer als ein stumpfes, weil man nicht abrutscht. Trotzdem: Konzentration bei jedem Schnitt!
Sushi ist so viel mehr als nur ein Rezept. Es ist eine Philosophie. Es lehrt dich Geduld, Präzision und den Respekt vor der Natur. Jedes Stück erzählt eine Geschichte. Wenn du das verstanden hast, dann bist du auf dem besten Weg, nicht nur ein Gericht zuzubereiten, sondern ein kleines Stück Handwerkskunst zu schaffen. Und darauf kannst du verdammt stolz sein.
Dieses Zitat von Sushi-Meister Jiro Ono fasst die Seele der Sushi-Kunst perfekt zusammen. Es geht nicht darum, möglichst viele Zutaten zu kombinieren, sondern darum, wenige, perfekte Zutaten so zu behandeln, dass ihr wahrer Geschmack zum Vorschein kommt. Jeder Handgriff, jeder Schnitt zählt.
Die Avocado-Frage: Eine cremige, perfekt reife Avocado kann eine Sushi-Rolle veredeln – oder ruinieren. Der Trick liegt im Timing und in der Sorte. Hass-Avocados sind ideal, da ihre Schale die Reife gut anzeigt. Sie sollte auf leichten Druck nachgeben, aber nicht matschig sein. Nach dem Schneiden die Stücke sofort mit einem Hauch Zitronen- oder Limettensaft beträufeln, um die unschöne braune Oxidation zu verhindern.
Ein traditionelles, einseitig geschliffenes Yanagiba-Messer ist die Königsklasse für den perfekten Fischschnitt. Die lange Klinge erlaubt einen einzigen, ziehenden Schnitt, der die Zellstruktur des Fisches nicht zerreißt. Für den Anfang tut es aber auch ein extrem scharfes, nicht gezacktes Kochmesser, beispielsweise von Wüsthof oder Zwilling. Wichtiger als das Messer selbst ist die Technik: Schneiden Sie immer in einer langen, fließenden Bewegung, niemals sägen!
Ein fataler Fehler: Den Reis „verprügeln“. Nachdem der Reisessig (Sushi-su) zum frisch gekochten Reis kommt, ist Sanftheit das oberste Gebot. Wer jetzt hektisch rührt, bricht die Reiskörner und verwandelt die Masse in einen klebrigen Brei. Die korrekte Technik ist ein sanftes Unterheben und „Schneiden“ mit einem Holzspatel (Shamoji), während man mit einem Fächer Luft zufächelt. So kühlt der Reis gleichmäßig ab und der Essig verteilt sich, ohne die Struktur zu zerstören.
Verwenden Sie ungerade Zahlen bei der Anordnung der Stücke.
Lassen Sie bewusst leeren Raum (das Konzept des „Ma“).
Spielen Sie mit den Farben von Fisch, Gemüse und Gari (eingelegter Ingwer).
Das Geheimnis? Die Kunst des Anrichtens, „Moritsuke“. Ein schlichter, dunkler Schieferteller oder eine einfache Holzplatte lässt die Farben des Sushis leuchten und macht aus Ihrer hausgemachten Mahlzeit ein visuelles Erlebnis.
Der Uramaki, oder „Inside-Out-Roll“, wurde nicht in Japan, sondern in den 1970er-Jahren in Los Angeles erfunden.
Ein japanischer Koch wollte Sushi für das amerikanische Publikum zugänglicher machen, das dem Anblick des dunklen Nori-Blattes skeptisch gegenüberstand. Indem er den Reis nach außen und das Nori nach innen verlagerte, schuf er die heute weltberühmte California Roll und legte den Grundstein für die kreative Fusion-Küche im Sushi.
Beim Fischkauf lohnt sich ein Blick auf das blaue MSC-Siegel (Marine Stewardship Council). Es zertifiziert Fisch aus nachhaltiger, umweltverträglicher Fischerei. So stellen Sie sicher, dass Ihr Genuss nicht zur Überfischung der Meere beiträgt. Verantwortung schmeckt einfach besser.
Die richtige Sojasauce: Kikkoman ist der weltbekannte Klassiker und eine sichere Wahl.
Die edle Alternative: Tamari ist traditionell ein Nebenprodukt der Miso-Herstellung, oft glutenfrei, dunkler und im Geschmack komplexer und weniger salzig.
Für pures Sashimi oder Nigiri, bei denen der Fisch im Vordergrund steht, kann eine hochwertige Tamari-Sauce den feinen Geschmack besser unterstreichen.
Was trinkt man eigentlich zu selbstgemachtem Sushi?
Vergessen Sie den warmen Sake – das ist eher ein Mythos. Kalt servierter, trockener Junmai-Sake ist eine exzellente Wahl. Wer es unkomplizierter mag, greift zu einem leichten japanischen Bier wie Asahi oder Sapporo. Weinliebhaber finden in einem trockenen, mineralischen Riesling oder einem Sauvignon Blanc den perfekten Begleiter, der die feinen Aromen des Fisches nicht überdeckt. Und für eine authentische, alkoholfreie Variante ist frisch aufgebrühter Sencha-Grüntee unschlagbar.
Geben Sie niemals Wasabi direkt in die Sojasauce – es beleidigt den Koch.
Tragen Sie eine winzige Menge Wasabi direkt auf den Fisch auf, bevor Sie ihn dippen.
Wussten Sie, dass über 95 % des „Wasabis“ in Restaurants aus einer Paste aus Meerrettich, Senf und grüner Lebensmittelfarbe bestehen? Echter Wasabi (Wasabia japonica) ist selten, teuer und hat eine viel komplexere, frischere Schärfe.
Der Holzbottich, der sogenannte Hangiri, ist mehr als nur ein schönes Gefäß. Das unbehandelte Zypressenholz hat eine entscheidende Funktion: Es absorbiert überschüssige Feuchtigkeit aus dem Reis, während dieser abkühlt. Gleichzeitig verhindert es, dass der Reis zu schnell austrocknet. Dieses Gleichgewicht ist der Schlüssel zu perfekt gewürztem Shari mit der idealen, leicht klebrigen und doch körnigen Textur.
Eine Rolle muss nicht immer Fisch enthalten. Vegetarische und vegane Sushi-Varianten sind eine wunderbare Möglichkeit, Kreativität zu zeigen. Probieren Sie Kombinationen aus seidigem Tofu, in Sojasauce marinierten Shiitake-Pilzen, knackiger Gurke, süßlichem Kürbis (Kampyo) und japanischem Omelett (Tamagoyaki). Diese Zutaten bieten ein faszinierendes Spiel aus Texturen und Umami-Noten.
Der globale Sushi-Restaurantmarkt wurde 2022 auf über 25 Milliarden US-Dollar geschätzt.
Diese beeindruckende Zahl zeigt, wie sehr sich die japanische Spezialität weltweit durchgesetzt hat. Von der exklusiven Omakase-Bar in Tokio bis zur schnellen Sushi-Theke im Supermarkt – die Faszination für die kunstvollen Reis-Häppchen ist ungebrochen und ein Beweis für ihre zeitlose Anziehungskraft.
Die Temperatur ist entscheidend. Servieren Sie den Fisch kühl, aber nicht eiskalt, da extreme Kälte die feinen Geschmacksnuancen betäubt. Der Reis hingegen sollte idealerweise Körpertemperatur haben. Dieser subtile Kontrast zwischen dem kühlen Neta (Belag) und dem lauwarmen Shari (Reis) ist ein Kennzeichen von hochwertigem Sushi und sorgt für ein besonders harmonisches Mundgefühl.