Haben Sie schon mal japanische Süßigkeiten probiert?
Naschkatzen, aufgepasst! Denn heute geht es bei uns um japanische Süßigkeiten – Wagashi (和菓子, wa-gashi). Genauer gesagt sind das traditionelle Naschereien, die anders als gewohnt schmecken und auch für Veganer perfekt geeignet sind. Vielleicht fragen Sie sich schon, wie sehen diese denn aus und voraus man sie zubereitet. Bleiben Sie mit uns und erfahren Sie es weiter unten. Wir haben heute auch ein ganz einfaches, aber sehr originelles Rezept für eine relativ neue japanische Kreation, Raindrop Cake genannt, die seit einiger Zeit schon die Runde auf Instagram macht. Probieren Sie es doch mal selber aus und sorgen Sie für einen ultimativen kulinarischen Wow-Effekt auf der nächsten Party!
Kunstvoll zubereitete japanische Süßigkeiten
Was macht japanische Süßigkeiten so besonders?
Schon vor dem Import des industriellen Zuckers im 14. Jahrhundert haben Japaner ihre köstlichen, traditionellen Süßigkeiten gemacht. Danach wurden diese damit eher verfeinert. Grundsätzlich sind Wagashi aber nicht so süß wie konventionelle, westliche Desserts und werden ausschließlich aus pflanzlichen Produkten zubereitet. Nicht umsonst sind sie bei Veganern und Vegetariern ziemlich beliebt und bevorzugt.
Während der Edo-Zeit (1603 – 1868) wurde die Zubereitung von Wagashi perfektioniert und gilt seitdem als fester Bestandteil der traditionellen Teezeremonie in Japan. Als Hauptzutaten für japanische Süßigkeiten dienen Mochi (ein fester Teig aus Reismehl), Anko (eine Paste aus gekochten Azuki-Bohnen) und frisch passierte Früchte. Außerdem kommen fast immer Zutaten zum Einsatz wie der Kuromitsu, ein Sirup aus braunem Okinawa-Zucker. Dieser sieht und schmeckt ähnlich wie der Ahornsirup. Sowie auch das Kinako, ein Pulver aus gerösteten Soja-Bohnen, das als wahres Superfood gilt.
Die Wagashi sorgen für einen angenehmen Geschmacksausgleich zum Matcha-Tee
Nicht nur geschmacklich sind japanische Süßigkeiten zum Bewundern, sondern in den meisten Fällen vor allem auch ästhetisch. Da sieht man ganz genau, wie wahre Liebe zum Detail und höchste Perfektion in allem, was man macht, tief in der japanischen Kultur verankert sind. Ähnlich wie namhafte Sushi-Chefs, sind auch die Meister von hochwertigen Süßigkeiten für die Teezeremonie in Japan hoch geschätzt. Die Wagashi nennt man in diesem Fall – Namagashi. Sie sehen außerordentlich kunstvoll aus, werden frisch serviert und können nur kurzfristig gelagert werden. Das gilt übrigens generell für gute Wagashi, weil diese mit wenig Zucker und ohne Konservierungsstoffe zubereitet werden.
9 japanische Süßigkeiten zum Verlieben
Die Vielzahl an unterschiedlichen Wagashi stellt praktisch jeden vor die Qual der Wahl und macht ihre ausführliche Aufzählung hier fast unmöglich. Deswegen haben wir uns entschieden, Ihnen heute nur einige unserer Lieblinge vorzustellen. Hier sind sie!
#1 Mochi
Mochi sind ohne Zweifel die populärsten und variationsreichsten Süßigkeiten aus Japan. Sie bestehen aus dem klebrigen Mochigome-Reis, das auf eine spezielle Weise gekocht und gestampft wird. Normalerweise sind sie rund, aber man kann sie in beliebiger Form zubereiten. Sogar als Mochi Eis sind die kleinen Reisküchlein schon sehr beliebt. Japaner essen Mochi ziemlich oft. An wichtigen Festen wie beispielsweise Neujahr, Hanami oder Kindertag (5. Mai) sind diese aber gar nicht wegzudenken.
#2 Daifuku
Bei Daifuku handelt es sich sozusagen um gefüllte Mochi. Der Reisteig kann mit unterschiedlichen weiteren Zutaten angereichert werden und die Füllung ist traditionell aus Anko. Man kann aber natürlich auch da experimentieren und kreativ sein. So passen zum Beispiel frische Früchte ganz gut dazu.
#3 Dango
Dango gilt als die älteste Süßigkeit Japans und wird aus süßem Reismehl und Wasser zubereitet. Traditionell werden drei kleine Kugeln davon auf einem Spieß angerichtet und mit unterschiedlichen Toppings garniert – Kurumitsu, Kinako, Matcha usw. Die beliebte Hanami Dango Variante (dreifarbig oben im Bild) wird zum Kirschblütenfest angeboten und korrespondiert mit den Farben des Kirschbaumes.
#4 Taiyaki
Diese kleinen, fischförmigen Süßigkeiten wurden in der Meiji-Zeit (1868-1912) erfunden. Sie bestehen aus Weizenmehl und werden wie Waffeln in einem speziellen Waffeleisen gefertigt. Traditionell füllt man sie mit Anko, aber heutzutage findet man sie auf Märkten und Festivals auch mit weiteren moderneren Füllungen wie Vanille, Schokolade usw.
#5 Dorayaki
Ebenso aus Weizenmehl werden auch Dorayaki zubereitet. Das sind zwei winzige Pfannkuchen, die mit Anko zusammen geklebt werden. Man kann beim Teig wieder mit unterschiedlichen Geschmacksrichtungen experimentieren. Üblicherweise findet man diese Wagashi in japanischen Supermärkten oder am Straßenrand zu kaufen.
#6 Manju
Manju besteht aus einer Mischung von Reis- und Buchweizenmehl und wird ebenso normalerweise mit Anko als Füllung zubereitet. Diese beliebte Süßigkeit soll im 14. Jahrhundert aus China gekommen sein. Sie ist sehr schnell und günstig zu machen und in vielen Variationen zu finden. Als Füllung könnte man zum Beispiel anstatt gestampfte Azuka-Bohnen grüne Soja-Bohnen benutzen, wie oben im Bild zu sehen ist.
#7 Yatsuhashi
Eine typische Süßigkeit aus Kyōto. Diese dreieckige Köstlichkeit hat einen dünnen Mantel, der aus Reispulver, Zimt und Zucker besteht und fast durchsichtig wirkt. Darin befindet sich wieder die typische, leckere Anko-Paste. Yatsuhashi ist ein beliebtes Mitbringsel oder Geschenkidee aus der alten Hauptstadt Japans.
#8 Yokan
Yokan ist die japanische Variante der hierzulande so beliebten Götterspeise. Diese Süßigkeit ist geleeartig und wird traditionell aus Anko, Zucker und Agar- Agar (einer Gelatine-Alternative aus Algen) hergestellt. Sie kann ebenso mit Matcha, Maronen oder einer Paste aus weißen Bohnen zubereitet werden. Oft findet man sie in Würfel geschnitten oder aber auch in Halbkreise und Rollen. Die Mizu Yokan Variante ist besonders im Sommer sehr beliebt, denn sie hat eine flüssigere Konsistenz und kann sogar gekühlt werden.
#9 Raindrop Cake
Auf Japanisch nennt man diese Süßigkeit „Mizu Shingen Mochi“. Sie ist eine Neuigkeit in Sachen japanische Süßigkeiten, denn sie wurde im Jahr 2014 vom amerikanischen Koch Darren Wong erfunden. Er soll japanische Herkunft haben und hat sich von einer seinen Japanreisen für den Wassertropfen-Kuchen inspiriert. Zum ersten Mal hat er dann in New York seinen Raindrop Cake präsentiert. Dieser ist absolut vegan und hat Null Kalorien, denn er besteht ausschließlich aus Mineralwasser und Agar. Der ausgefallene Kuchen wird dann mit Sojabohnenpulver und Kurumitsu geschmacklich abgerundet. Mit dem nachfolgenden Rezept können Sie selber ausprobieren, einen Raindrop Cake zuzubereiten.
Das Raindrop Cake Grundrezept:
Die Zutaten:
- 10 g Agarpulver
- 300 g Mineralwasser
- 4 EL Sojabohnenpulver
- 4 EL brauner Zuckersirup (Kurumitsu)
Die Zubereitung:
- Das Agarpulver in einen kleinen Topf geben.
- Wasser langsam in den Topf hinzufügen und kontinuierlich umrühren, um das Pulver klumpenfrei aufzulösen.
- Zum Kochen bringen und bei schwacher Hitze unter ständigem Rühren 2 Minuten köcheln lassen.
- Den Topf vom Herd nehmen und in ein mit Wasser gefülltes Waschbecken stellen, weiter rühren, damit er schnell abkühlt.
- Ein Teil der Mixtur in eine Halbkugel einer Eisballform füllen, den Deckel aufsetzen und durchs obere Loch weiter befüllen. Mit der restlichen Mixtur auf die gleiche Weise fortsetzen. Mindestens eine Stunde alle Kugeln im Kühlschrank ruhen lassen.
- Wenn das Innere fest ist, nehmen Sie es aus der Form heraus. Dann können Sie den Raindrop Cake mit 1 EL Sojabohnenpulver und 1 EL braunem Zuckersirup (Kurumitsu) servieren!
Tipps:
- Den Raindrop Cake innerhalb von 30 Minuten verbrauchen, sonst schmilzt er.
- Die Mischung macht je nach Formgröße mehr als Sie füllen müssen. Sie können den Rest in eine kleine Tasse geben.
Sie können Ihre Raindrop Cake Kreation auch mit frischen Früchten servieren
Tauchen Sie ein in die süße Welt Japans und probieren Sie japanische Süßigkeiten selber zuzubereiten. Es ist wirklich gar nicht so schwer, wie es am Anfang aussehen mag.
Viel Spaß und einen guten Genuss!
Pflanzliche Zutaten und leckere Perfektion nach japanischer Art
Matcha Eis passt zu Wagashi hervorragend
Sakura Mochi serviert man traditionell am Kirschblütenfest (Hanami)
Gefüllte Mochi zum Reinbeißen
Wagashi zuzubereiten ist eine echte Kunst!