Grasmilben bekämpfen – was hilft gegen die Plagegeister und was man bei Bissen machen sollte
Sommer geht zu Ende, Mücken sind weg! Also, keine Stiche und kein Juckreiz mehr. Falsch gedacht! Ausgerechnet im Herbst gibt es noch ganz viel, was kriecht, krabbelt oder fliegt. Und einiges davon bereitet uns leider auch unter Umständen schon einige Unannehmlichkeiten. Rote Pusteln auf der Haut, juckende Stellen und sogar Ekzeme sind vor allem beim Barfußlaufen auf Wiesen und Rasen in dieser Zeit keine Seltenheit. Der Grund: Grasmilben. Nicht umsonst nennt man sie auch Herbst- oder Erntegrasmilben. Wie erkennt man diese, lässt sich vielleicht doch etwas dagegen tun und was sollte man im Falle eines Bisses unternehmen? Bleiben Sie mit uns und erfahren Sie das Wichtigste darüber.
Grasmilben bekämpfen – keine so einfache Aufgabe
Was sind eigentlich Grasmilben?
Herbstmilben (Neotrombicula autumnalis) sind super winzige Spinnentiere und gehören zu der großen Familie der Laufmilben. Sie leben in der meisten Zeit unter der Erde und werden im Mai-Juni aktiv. Das ist auch die Zeit, wenn ihre Larven schlüpfen und zu unserem Problem werden. Denn die Milben selbst tun uns nämlich gar nichts. Die hungrigen Larven sind aber ab Juni-Juli unterwegs und lauern auf Grashalmen auf ihre potenziellen Wirte. Das sind Wild- und Haustiere und natürlich auch wir Menschen. Die Larven der Grasmilben sind erdenklicherweise noch kleiner – etwa 0,2 – 0,3 mm und in der Regel orangenfarbig. Mit bloßem Auge lassen sich diese im Gras nicht wirklich sehen. Ein erprobter Trick, diese aufzuspüren, gibt es aber zum Glück doch. Und zwar, lassen Sie an einem warmen, sonnigen Tag ein weißes oder schwarzes Blatt Papier auf den Rasen und warten Sie mal etwas ab. Wenn sich in der Nähe Grasmilbenlarven aufhalten, werden sich diese bald auf dem Blatt aufsammeln und Sie können sie auf diese Weise erkennen.
Verlassen Sie sich aber nicht ausschließlich auf diesen Trick
Welche Mittel helfen dagegen?
Wenn Sie Verdacht haben, dass es in Ihrem Garten oder in einem Park Grasmilben gibt, seien Sie lieber vorsichtig. Laufen Sie nicht barfuß darauf, sondern ziehen Sie Schuhe und lange Hosen an. Lange Socken, über die Hose getragen, sehen zwar nicht schick aus, schützen Sie aber noch zusätzlich vor den hungrigen Larven. Kinder sind besonders empfindlich. Haustiere bekommen auch fast als erste rötliche Bisse. Die Larven sammeln sich da zuerst an den Pfoten und finden dann ihren Weg nach oben zu den Weichteilen des Tiers.
Um Ihren Garten möglichst frei von Milben zu halten, sollten Sie mindestens ein Mal in der Woche den Rasen mähen. Lassen Sie dabei die geschnittenen Resten nicht darauf liegen, sondern entsorgen Sie diese auf den Kompost oder werfen Sie sie in den Biomüll. Ein gründliches Vertikutieren vor allem im Frühling zahlt sich ebenso aus, denn so verhindern Sie die Verbreitung von Moos im Garten. Dieses ist sowohl bei Milben als auch bei den Larven ganz beliebt und sie fühlen sich dadrin ziemlich wohl.
Halten Sie Ihren Rasen möglichst kurz
Wasser ist dagegen ein echter Feind von Grasmilben. Sie werden damit erfolgreich vertrieben. Ein Rasensprenger ist deswegen die ideale „Waffe“ gegen die lästigen Plagegeister. Sie verschwinden für eine Weile tief in die Erde und lassen Sie zumindest in dieser Zeit in Ruhe.
Bevor Sie zu den handelsüblichen chemischen Abwehrmitteln greifen, sollten Sie es doch noch mit anderen ausprobieren. Denn Chemie, in diesem Fall Nervengifte, ist nicht wirklich zu empfehlen und sollte nur selten eingesetzt werden. Solche Mittel können nämlich auch Mensch und Tier schaden. Probieren Sie es dagegen mit Neemöl. Dieses wird mit Wasser verdünnt und mit einem Drucksprühgerät auf Gräser, Rasen und Büsche gesprüht. 100 ml Öl in 5 Liter Wasser ergibt eine gute, wirksame Lösung.
Manche Gärtner empfehlen, es noch zusätzlich mit einem Kalk-Stickstoff-Dünger auszuprobieren. Grasmilben mögen diesen nicht und werden die damit gedüngten Flächen meiden. Düngen Sie also schon ab Mai Ihren Rasen direkt nach dem Mähen damit.
Neemöl wird oft auch gegen andere Schädlinge empfohlen
Grasmilben Bisse erkennen und behandeln
Die Bisse der Grasmilbenlarven spürt man kaum, denn diese sind nicht schmerzhaft. Anders als Mücken, ernähren sich die Larven nicht von unserem Blut. Sie verwerten nur Zellsaft und Lymphflüssigheit. Von daher beißen sie mehrmals ins Gewebe und sondern dabei ihren Speichel ab. Dieser führt nämlich zum unangenehmen Juckreiz danach. Wenn Sie also merken und vor allem spüren, dass es an Beinen, Kniekehlen, Oberschenkeln oder sogar Achseln juckt, sollten Sie sich in der Regel nicht kratzen. Damit verstärken Sie die Beschwerden noch mehr und die Stelle könnte sich in eine Wunde verwandeln. Es drohen schwere Entzündungen durch Bakterien, die Ekzeme oder sogar Ödene verursachen können.
Am besten wäre es, Sie tragen hochprozentigen Alkohol auf die betroffenen Stellen auf und warten etwas ab. Wenn der Juckreiz zu stark ist und vermehrte Rötungen oder Schwellungen auftreten, sollten Sie unbedingt zum Arzt gehen. Weitere Hausmittel, die gegen den Juckreiz helfen können, sind Apfelessig und Zitronensaft. Auch Natron, mit Wasser vermischt, könnte etwas Linderung verschaffen. Gleichzeitig wirkt sich dieser noch als leichtes Desinfektionsmittel aus.
Die Bisse der Grasmilbenlarven auf keinen Fall kratzen!
Einige ätherische Öle sind ebenso gute Hausmittel gegen Grasmilben
Seien Sie achtsam und vorsichtig. Schützen Sie sich und Ihre Liebsten ausreichend vor den Bissen der Grasmilben. Machen Sie den „Blatt-Test“ und bevorzugen Sie natürliche Abwehrmittel und Methoden, die lästigen Kriechtiere loszuwerden.
Tragen Sie passende Kleidung beim Sitzen oder Laufen im Gras
Überprüfen Sie öfter die Pfoten sowie Ohren und Weichteile Ihres Hundes
Grasmilben sehen eigentlich wie mickrige Spinnen aus
Die Larven der Grasmilben sind schon ab Juni-Juli aktiv
Man kann sie mit bloßem Auge kaum sehen
Spüren tut man sie aber schon!