Ihr Traum vom Wintergarten: Wie Sie teure Fehler vermeiden und worauf es wirklich ankommt
Manchmal, wenn ich in meiner Werkstatt stehe und den Geruch von frischem Holz einatme, denke ich an die vielen Projekte, die über die Jahre durch meine Hände gegangen sind. Eines der schönsten ist und bleibt der Bau eines Wintergartens. Er ist einfach diese magische Brücke zwischen drinnen und draußen, ein Raum, in dem man das Licht und die Jahreszeiten hautnah miterlebt. Aber ganz ehrlich? Ich habe auch schon so viele Pannen und Katastrophen gesehen, dass ich ein Buch darüber schreiben könnte. Ein schlecht geplanter Wintergarten wird nämlich ganz schnell von der Wohlfühloase zur sündhaft teuren Dauerbaustelle.
Inhaltsverzeichnis
- 0.1 Die alles entscheidende Frage: Nur für Pflanzen oder auch für Menschen?
- 0.2 Planung ist alles: Ohne diese Profis geht gar nichts
- 0.3 Das Fundament: Die Basis für Jahrzehnte
- 0.4 Eine Frage des Stils (und des Geldbeutels): Holz, Alu oder Kunststoff?
- 0.5 Das Glas: Weit mehr als nur durchsichtig
- 0.6 Lüftung und Beschattung: Die Lunge und der Sonnenschirm Ihres Wintergartens
- 0.7 Klartext: Was kostet der Spaß und was können Sie selbst tun?
- 0.8 Ein letztes Wort aus der Werkstatt: Ihre ersten Schritte
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Genau deshalb schreibe ich das hier. Das ist keine simple „Do-it-yourself“-Anleitung, sondern ein ehrlicher Ratgeber aus der Praxis. Ich möchte Ihnen zeigen, wo die echten Fallstricke lauern, damit Sie eine Entscheidung treffen, die Sie auch in zehn Jahren noch glücklich macht.
Die alles entscheidende Frage: Nur für Pflanzen oder auch für Menschen?
Bevor wir auch nur ein Wort über Holzarten oder Glasdicken verlieren, müssen wir eine Sache klären. Diese eine Entscheidung beeinflusst absolut alles: den Preis, den Aufwand und den Papierkram mit den Behörden. Wollen Sie einen „kalten“ oder einen „warmen“ Wintergarten?

Der Kaltwintergarten – quasi der Luxus-Windschutz
Ein Kaltwintergarten ist im Grunde ein schicker, unbeheizter Glasanbau. Er ist perfekt, um die Terrassensaison zu verlängern und im Frühling oder Herbst geschützt draußen zu sitzen. Im Winter ist er ein ideales Quartier für Ihre Kübelpflanzen. Meistens kommt hier nur eine Einfachverglasung oder simple Doppelverglasung zum Einsatz. Rechtlich ist das oft etwas unkomplizierter, weil er nicht als erweiterter Wohnraum zählt. Aber Achtung: Eine Baugenehmigung brauchen Sie in den allermeisten Fällen trotzdem!
Der Wohnwintergarten – Ihr neues Lieblingszimmer
Ein warmer Wohnwintergarten ist eine vollwertige Erweiterung Ihres Hauses. Er ist ganzjährig beheizt, gemütlich und voll nutzbar. Und genau deshalb gelten hier auch die strengen Regeln der Energieeinsparverordnung. Das bedeutet im Klartext: hochisolierende Dreifachverglasung, eine Konstruktion ohne Wärmebrücken (Stichwort: thermische Trennung) und ein massiv gedämmtes Fundament. Das ist ein echtes Bauprojekt, aufwendiger und logischerweise auch deutlich teurer. Aber dafür bekommen Sie ein vollwertiges Zimmer mit einer Aussicht, die unbezahlbar ist.

Seien wir ehrlich: Die meisten, die von einem Wintergarten träumen, meinen genau das hier. Und damit fangen die Herausforderungen an.
Planung ist alles: Ohne diese Profis geht gar nichts
Ich bin Handwerker mit Leib und Seele. Ich weiß, wie man eine Konstruktion so baut, dass sie bombenfest und dicht ist. Aber es gibt zwei Experten, die Sie ganz am Anfang Ihrer Reise brauchen. Ohne die sollten Sie nicht mal einen Spaten anrühren: das Bauamt und ein Statiker.
Der Gang zum örtlichen Bauamt ist kein „Kann“, sondern ein absolutes „Muss“. Die Vorschriften können von Gemeinde zu Gemeinde unterschiedlich sein. Klären Sie dort als Allererstes, ob Sie an der gewünschten Stelle überhaupt anbauen dürfen. Wichtige Themen sind hier „Baugrenzen“ und der „Grenzabstand“ zum Nachbarn. Ein freundliches Gespräch mit dem Nachbarn vorab hat übrigens schon so manchen Streit im Keim erstickt.
Für den Bauantrag selbst brauchen Sie dann professionelle Zeichnungen und Berechnungen. Und das führt uns direkt zum wichtigsten Partner in Ihrem Projekt.

Warum der Statiker Ihr bester Freund ist
Stellen Sie sich mal vor, wie viel ein Glasdach wiegt. Und jetzt legen Sie gedanklich noch eine dicke Schneeschicht obendrauf, während der Herbststurm an der Konstruktion rüttelt. Der Statiker ist derjenige, der ausrechnet, wie stark die Balken sein müssen und wie alles sicher im Boden verankert wird. Das ist keine Schätzung, das ist knallharte Physik und Ihre Sicherheitsgarantie.
Die Anforderungen sind regional extrem verschieden. Im Alpenvorland muss man mit enormen Schneelasten rechnen, an der Küste ist eher der Wind das große Thema. Ein guter Statiker kennt die lokalen Gegebenheiten. Seine Berechnung ist Ihre Versicherungspolice. Wer hier spart, spielt nicht nur mit seinem Geld, sondern auch mit seiner Sicherheit. Rechnen Sie allein für die professionelle Planung, also die Arbeit des Statikers und die Erstellung der Bauantragsunterlagen, mit Kosten zwischen 2.000 € und 5.000 €. Das ist kein verlorenes Geld – das ist die Grundlage für alles.

Das Fundament: Die Basis für Jahrzehnte
Ein Wintergarten steht nicht einfach auf ein paar Terrassenplatten. Er braucht ein richtiges, frostsicheres Fundament. In unseren Breitengraden bedeutet das, dass es mindestens 80 Zentimeter tief sein muss. Warum? Weil Wasser im Boden gefriert, sich ausdehnt und ein zu flaches Fundament anheben kann. Das Ergebnis sind Risse, klemmende Türen und im schlimmsten Fall sogar Glasbruch. Teurer Ärger ist da vorprogrammiert.
Für einen echten Wohnwintergarten ist eine durchgehende, stahlbewehrte und vor allem gedämmte Bodenplatte die mit Abstand beste Lösung. Sie verhindert, dass Ihnen die Kälte vom Boden in die Füße kriecht. Kalkulieren Sie hierfür grob mit Kosten zwischen 150 € und 250 € pro Quadratmeter, je nach örtlichen Gegebenheiten und Aufwand.
Eine Frage des Stils (und des Geldbeutels): Holz, Alu oder Kunststoff?
Die tragende Konstruktion gibt Ihrem Wintergarten sein Gesicht. Jedes Material hat da so seine Eigenheiten. Ich persönlich liebe ja Holz, aber man muss die Alternativen kennen.

Holz ist einfach unschlagbar wohnlich und hat von Natur aus gute Dämmeigenschaften. Wir nutzen heute meist sogenanntes Brettschichtholz (BSH), weil es extrem formstabil ist und sich kaum verzieht. Der Nachteil? Holz braucht Pflege. Noch wichtiger als jeder Anstrich ist aber der „konstruktive Holzschutz“. Das heißt, wir bauen so, dass Wasser immer ablaufen kann und Holzfüße nie direkt auf dem feuchten Boden stehen, sondern auf kleinen Metallsockeln. So hält es ewig.
Aluminium ist die moderne, pflegeleichte Variante. Es ist witterungsbeständig und ermöglicht sehr schlanke, filigrane Profile. Der Haken: Alu leitet Wärme wie verrückt. Für einen Wohnwintergarten sind deshalb „thermisch getrennte“ Profile Pflicht. Dabei trennt ein Kunststoffsteg die kalte Außen- von der warmen Innenschale. Ohne diesen Steg hätten Sie innen pures Kondenswasser und Schimmelgefahr. Alu ist in der Regel auch etwas teurer als eine Holzkonstruktion.
Kunststoff (PVC) ist meist die günstigste Lösung. Profile aus Kunststoff sind pflegeleicht und dämmen durch ihre Hohlkammern recht gut. Allerdings ist das Material nicht so stabil wie Holz oder Alu. Für größere Dächer braucht es immer eine Stahlverstärkung im Kern. Optisch wirkt es für viele nicht ganz so hochwertig, aber das ist Geschmackssache.

Das Glas: Weit mehr als nur durchsichtig
Das Glas ist das Herzstück. Und modernes Glas ist ein echtes Hightech-Produkt.
Fangen wir mit dem Wichtigsten an: Sicherheit über dem Kopf. Für das Dach ist Verbundsicherheitsglas (VSG) gesetzlich vorgeschrieben. Es besteht aus zwei Scheiben mit einer reißfesten Folie dazwischen. Bricht das Glas, bleiben die Splitter an der Folie kleben. Es gibt keinen gefährlichen Scherbenregen. Bitte, machen Sie hier niemals Kompromisse!
Für die Seitenwände eines Wohnwintergartens ist heute eine Dreifach-Wärmeschutzverglasung der Standard. Die Qualität erkennen Sie am U-Wert – je kleiner, desto besser. Werte um 0,5 bis 0,7 sind heutzutage top. Achten Sie auch auf die sogenannte „warme Kante“, den Abstandhalter aus Kunststoff statt Metall. Ein kleines Detail mit großer Wirkung auf Ihre Heizkosten.
Lüftung und Beschattung: Die Lunge und der Sonnenschirm Ihres Wintergartens
Ein Wintergarten ohne gute Lüftung ist im Sommer eine Sauna und im Winter eine Tropfsteinhöhle. Das Prinzip ist simpel: Warme, feuchte Luft steigt nach oben. Sie brauchen also unbedingt Öffnungen im Dach (Fenster oder Klappen) und Zuluftöffnungen unten. So entsteht ein natürlicher Kamineffekt. Automatische, temperaturgesteuerte Systeme sind hier eine absolut sinnvolle Investition.

Und dann die Sonne. Innenjalousien sind nett, aber wenig effektiv. Die Hitze ist dann schon im Raum. Viel schlauer ist eine Außenbeschattung, zum Beispiel eine Markise über dem Dach. Sie stoppt die Hitze, bevor sie das Glas erreicht.
Glauben Sie mir, das ist kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit. Ich hatte mal Kunden, die genau hier sparen wollten. Mitten im Juli kam der panische Anruf: „Hilfe, unser Wintergarten ist eine 60-Grad-Sauna!“ Die Nachrüstung war am Ende komplizierter und teurer, als es gleich richtig zu machen.
Klartext: Was kostet der Spaß und was können Sie selbst tun?
Seien Sie realistisch. Einen hochwertigen, vorschriftsmäßigen Wohnwintergarten bekommen Sie nicht für ein paar tausend Euro aus dem Baumarkt. Um Ihnen mal eine Hausnummer zu geben: Rechnen Sie zur Planung (ca. 2.000-5.000 €) und dem Fundament (ca. 150-250 €/m²) die eigentliche Konstruktion hinzu. Hier liegen Sie je nach Material und Komplexität schnell bei 800 € bis 1.500 € pro Quadratmeter Wand- und Dachfläche. Und dann kommen noch die wichtigen Extras wie eine gute Markise, die automatische Lüftung oder die Heizung, die zusammen auch schnell 5.000 € bis 15.000 € ausmachen können. Ja, das ist eine Stange Geld. Aber Qualität hat eben ihren Preis.

Was Sie vielleicht selbst machen können (wenn Sie es wirklich können!):
- Den Aushub für das Fundament nach den klaren Plänen des Statikers.
- Den Innenausbau, also zum Beispiel das Verlegen von Fliesen oder Holzböden.
- Malerarbeiten im Innenraum.
Was Sie IMMER dem Profi überlassen sollten:
- Die Statik und den Bauantrag.
- Den Bau des Fundaments und der Bodenplatte.
- Die Montage der gesamten tragenden Konstruktion.
- Der wasserdichte Anschluss an die Hauswand. Kleiner Profi-Tipp: Lassen Sie sich diesen Punkt im Angebot ganz genau aufschlüsseln. Steht da nur pauschal „Anschluss an Bestand“, sollten Ihre Alarmglocken schrillen!
- Die komplette Glasmontage (eine Scheibe wiegt schnell über 100 kg!).
- Alle Elektro- und Heizungsinstallationen.
Ein letztes Wort aus der Werkstatt: Ihre ersten Schritte
Ein Wintergarten ist eine Investition, die Ihr Zuhause und Ihr Lebensgefühl verändert. Wenn alles richtig gemacht ist, werden Sie diesen lichtdurchfluteten Raum nie wieder missen wollen. Der Weg dorthin erfordert Geduld und die richtigen Partner.
Sie wissen nicht, wo Sie anfangen sollen? Ganz einfach:

- Messen Sie grob die Fläche aus, die Sie sich vorstellen, und machen Sie ein paar Fotos.
- Rufen Sie bei Ihrem örtlichen Bauamt an. Fragen Sie ganz unkompliziert nach dem Bebauungsplan für Ihr Grundstück. Das ist kostenlos und extrem aufschlussreich.
- Holen Sie sich drei Angebote ein. Suchen Sie nach Fachfirmen in Ihrer Region, schauen Sie sich deren Referenzprojekte an und lassen Sie sich beraten.
Gehen Sie den Weg mit Bedacht und investieren Sie in Qualität. Dann wird Ihr Traum vom Wintergarten garantiert nicht zum Albtraum.
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Ein Wintergarten verliert ohne adäquate Beschattung an einem sonnigen Tag mehr Wärme als ein ganzes Einfamilienhaus.
Diese Faustregel von Energieberatern unterstreicht, warum die Beschattung kein „Extra“, sondern ein Muss ist. Eine außenliegende Markise, beispielsweise von Anbietern wie Warema oder Klaiber, ist am effektivsten, da sie die Sonnenstrahlen abfängt, bevor diese das Glas aufheizen. Innenliegende Plissees sind dekorativer, aber physikalisch weniger wirksam.


Welcher Bodenbelag eignet sich wirklich für einen Wohnwintergarten?
Vergessen Sie empfindliches Parkett, das unter der intensiven UV-Strahlung und den Temperaturschwankungen leidet. Die beste Wahl sind Fliesen aus Feinsteinzeug oder Naturstein wie Schiefer oder Travertin. Sie sind nicht nur extrem robust und pflegeleicht, sondern fungieren auch als idealer Wärmespeicher, besonders in Kombination mit einer Fußbodenheizung. Sie nehmen die Wärme der Wintersonne auf und geben sie am Abend langsam wieder ab.


Die Wahl des Trägermaterials ist eine Charakterfrage. Hier die zwei Hauptakteure im direkten Vergleich:
Holz: Bietet eine unschlagbar warme, wohnliche Atmosphäre und exzellente natürliche Dämmeigenschaften. Es „atmet“ und reguliert die Feuchtigkeit. Nachteil: Es benötigt regelmäßige Pflege (Lasuren, Öle), um gegen Witterung und UV-Strahlung geschützt zu sein.
Aluminium: Modern, schlank und extrem witterungsbeständig. Profile von Herstellern wie Schüco oder Heroal sind pulverbeschichtet und quasi wartungsfrei. Wichtig ist hier die „thermische Trennung“ – ein Kunststoffsteg im Inneren des Profils, der verhindert, dass Kälte nach innen geleitet wird.

- Automatische Öffnung bei zu hoher Temperatur
- Regensensoren, die die Fenster bei Niederschlag schließen
- Effizienter Luftaustausch ohne Zugluft
Das Geheimnis eines ganzjährig angenehmen Klimas? Eine durchdachte Belüftung. Besonders effektiv ist die „Kaminwirkung“: kühle Luft strömt durch bodennahe Öffnungen ein, erwärmt sich, steigt auf und entweicht durch Dachfenster oder Lüftungsklappen. Das verhindert Hitzestau im Sommer und Schwitzwasser im Winter.


Denken Sie über den Glasrand hinaus! Die Integration des Wintergartens in den Garten ist entscheidend für das Gesamtbild. Eine umlaufende Terrasse aus demselben Material wie der Innenboden schafft einen fließenden Übergang. Geschickt platzierte Gräser oder Stauden vor den Glasflächen mildern die harte Kante der Architektur und betten den Anbau sanft in die umgebende Natur ein.


Laut dem Bundesverband Wintergarten e.V. ist eine unzureichende Belüftung der häufigste Planungsfehler, der zu Überhitzung im Sommer und Schimmelbildung im Winter führt.

Häufiger Fehler: Die Beleuchtung wird stiefmütterlich behandelt. Oft wird nur eine einzelne Deckenleuchte installiert, die eine ungemütliche, flache Atmosphäre schafft. Planen Sie stattdessen ein Lichtkonzept mit mehreren Ebenen: Indirekte LED-Bänder in den Profilen für sanftes Grundlicht, verstellbare Spots zur Akzentuierung von Pflanzen und eine schöne Stehlampe für eine gemütliche Leseecke.


Welche Pflanzen für welchen Wintergarten?
- Im Kaltwintergarten (frostfrei, bis ca. 12°C): Perfekt für mediterrane Schönheiten. Oleander, Olivenbäumchen, Bougainvillea und Zitrusfrüchte fühlen sich hier im Winter pudelwohl.
- Im temperierten Wintergarten (12-18°C): Das ideale Zuhause für Kamelien, Orchideen einiger Gattungen, Farne und diverse Palmenarten wie die Kentiapalme.
- Im warmen Wohnwintergarten (über 18°C): Hier gedeihen tropische Exoten. Hibiskus, Bananenstauden, Strelitzien oder ein Kaffeestrauch schaffen echtes Dschungel-Feeling.


Muss es immer die teure Dreifachverglasung sein?
Im warmen Wohnwintergarten: absolut ja. Hier schreibt es die Energieeinsparverordnung (GEG) zwingend vor. Der U-Wert (Wärmedurchgangskoeffizient) muss niedrig sein. Im reinen Kaltwintergarten zur Pflanzenüberwinterung reicht oft eine solide Zweifachverglasung. Eine Einfachverglasung ist heute kaum noch zu empfehlen, da sie stark zu Kondenswasser neigt und keinerlei Isolierwirkung bietet.

Ein Wintergarten ist eine Investition. Umso wichtiger ist es, von Anfang an auf Qualität zu achten. Ein verräterisches Detail sind die Dichtungen. Hochwertige Systeme verwenden langlebige EPDM-Dichtungen (synthetischer Kautschuk), die auch nach Jahren elastisch bleiben und perfekt abdichten. Billige Silikon- oder Gummidichtungen können schnell porös werden, was zu Zugluft und Wassereintritt führt. Fragen Sie Ihren Anbieter gezielt nach dem verwendeten Dichtungsmaterial!


Der Traum vom gläsernen Dach: Selbstreinigendes Glas, wie das Pilkington Activ™, nutzt UV-Strahlung und Regen, um organischen Schmutz zu zersetzen und abzuspülen. Eine echte Arbeitserleichterung.


- Unterflurkonvektoren: Diese in den Boden eingelassenen Heizkörper sind ideal. Sie erzeugen direkt vor den kalten Glasflächen einen Warmluftschleier, der das Abfallen kalter Luft verhindert und Kondenswasser vermeidet. Sie sind unsichtbar und nehmen keinen Platz weg.
- Wandheizkörper: Eine klassische, aber weniger ideale Lösung. Sie benötigen Platz an den wenigen massiven Wänden und die Wärmeverteilung ist oft nicht optimal.
- Fußbodenheizung: Sorgt für luxuriösen Komfort und eine angenehme Strahlungswärme. Sie reagiert aber träge und ist als alleinige Heizquelle bei großen Glasflächen oft nicht ausreichend.

Der Budget-Faktor: Die Ausrichtung. Ein nach Süden ausgerichteter Wintergarten ist ein passiver Energiegewinner, heizt sich im Sommer aber extrem auf und benötigt eine teure, leistungsstarke Beschattung. Ein nach Norden ausgerichteter Anbau bietet gleichmäßiges, blendfreies Licht – ideal für ein Atelier – braucht im Winter aber mehr Heizenergie. Ost- und Westlagen sind oft der beste Kompromiss zwischen Lichteinfall und Hitzeschutz.


Vergessen Sie nicht den Schallschutz. Das Trommeln von Regen auf einem Glasdach kann romantisch sein, aber bei einem Starkregen auch ohrenbetäubend laut werden. Eine Verbund-Sicherheitsglas-Dachverglasung (VSG) mit einer speziellen Schallschutzfolie kann hier Wunder wirken und die Geräuschkulisse auf ein angenehmes Maß reduzieren.


Kann ich einen alten Balkon in einen Wintergarten umwandeln?
Vorsicht! Das ist einer der riskantesten Pläne. Ein Wintergarten, insbesondere die Glasflächen, hat ein enormes Gewicht. Die Statik eines Standard-Balkons ist dafür in den seltensten Fällen ausgelegt. Bevor Sie auch nur einen Cent investieren, muss ein Statiker die Tragfähigkeit der Balkonplatte prüfen. In 9 von 10 Fällen sind aufwendige und teure Verstärkungen notwendig oder das Projekt ist schlicht nicht realisierbar.

Smarter Wintergarten: Moderne Technik nimmt Ihnen die Arbeit ab. Systeme wie Somfy Tahoma oder Loxone können Beschattung, Lüftung und Heizung intelligent steuern. Ein Windsensor fährt die Markise bei Sturm automatisch ein, ein Sonnensensor sorgt für die richtige Beschattung und die Lüftungsklappen öffnen sich, bevor es im Inneren zu heiß wird. Das ist nicht nur komfortabel, sondern auch energieeffizient.


Die Magie liegt im Detail. Statt eines klassischen Couchtisches können Sie eine alte Holztruhe verwenden – sie bietet Stauraum für Decken und Kissen. Ein schmaler Konsolentisch an der Hauswand wird mit Kräutertöpfen zur Mini-Kräuterecke. Und denken Sie vertikal: Hängende Pflanzampeln oder ein kleines Wandregal für Sukkulenten nutzen den Raum optimal und schaffen eine grüne Oase.


Wussten Sie schon? Glas ist zu 100% recycelbar, ohne jeglichen Qualitätsverlust. Ein nachhaltiger Baustoff par excellence.
Achten Sie bei der Wahl der Profile auf Nachhaltigkeit. Aluminiumprofile mit hohem Recyclinganteil oder Holz aus zertifizierter, nachhaltiger Forstwirtschaft (FSC- oder PEFC-Siegel) sind eine umweltbewusste Entscheidung, die den ökologischen Fußabdruck Ihres Traumraums deutlich verkleinert.

Dachform A: Das Pultdach. Eine einzelne, geneigte Dachfläche. Es ist die einfachste, kostengünstigste und modernste Variante. Ideal für die Anbindung an ein Haus mit Flachdach oder an eine Traufseite.
Dachform B: Das Satteldach. Die klassische Form mit zwei geneigten Dachflächen. Es wirkt eigenständiger und passt gut zu traditioneller Architektur. Technisch aufwendiger, bietet es aber mehr Raumhöhe in der Mitte.
Die Wahl ist eine Frage der Ästhetik und des Budgets.


- Prüfen Sie alle Dichtungen auf Risse und Porosität.
- Reinigen Sie die Regenrinnen und Abflüsse von Laub.
- Ölen oder lasieren Sie Holzelemente nach Bedarf (meist alle 2-4 Jahre).
- Schmieren Sie die beweglichen Teile von Fenstern und Türen.
Ein kleiner Frühlings-Check sorgt für Langlebigkeit. Mit nur ein bis zwei Stunden Aufwand pro Jahr stellen Sie sicher, dass Ihr Wintergarten dicht, funktional und schön bleibt.


Der Übergang vom Wohnzimmer zum Wintergarten verdient besondere Aufmerksamkeit. Eine breite, schwellenlose Hebe-Schiebe-Tür schafft eine großzügige Öffnung und verbindet beide Bereiche im Sommer nahtlos. Eine klassische Tür mit Schwelle wirkt hingegen wie eine stärkere Barriere. Wenn der Wintergarten ein echtes Zusatzzimmer sein soll, investieren Sie in eine maximale Öffnung – der gefühlte Raumgewinn ist enorm.

Achtung, Kondenswasser! Besonders in Kaltwintergärten sammelt sich im Winter an den kalten Scheiben Feuchtigkeit. Eine kleine, kaum sichtbare Kondensatrinne am unteren Rand der Glasflächen mit einem unauffälligen Abfluss nach außen ist eine simple, aber geniale Lösung. Sie verhindert, dass sich Wasser sammelt, in die Dichtungen eindringt oder auf den Boden tropft und dort Schäden verursacht.


Laut einer Studie der University of Exeter kann schon das Betrachten von Grünflächen durch ein Fenster Stress signifikant reduzieren und die Konzentration steigern. Ein Wintergarten ist somit nicht nur ein Raum, sondern eine Investition in das eigene Wohlbefinden.


Bei der Möblierung sollten Sie auf Flexibilität setzen. Schwere, wuchtige Sofalandschaften sind oft unpraktisch. Leichte Rattan- oder Bambusmöbel, wie sie etwa Sika-Design anbietet, lassen sich leicht umstellen, je nachdem, ob Sie die Sonne genießen oder sich in den Schatten zurückziehen wollen. Outdoor-geeignete Stoffe sind zudem UV-beständiger und verzeihen auch mal einen verschütteten Kaffee.
Der richtige Insektenschutz?
Ein oft vergessener, aber wichtiger Punkt. Wenn Sie im Sommer die Türen und Fenster für eine frische Brise offenlassen wollen, ist ein Insektenschutz unerlässlich. Am besten eignen sich maßgefertigte Spannrahmen oder Schiebetüren mit einem sehr feinen, fast unsichtbaren Fiberglasgewebe, zum Beispiel von Neher. So bleiben Mücken und Wespen draußen, ohne die Aussicht zu trüben.




