Deine Außenküche im Garten: So wird’s was Richtiges – und nicht nur ein teures Hobby

von Romilda Müller
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Träumst du auch von einer richtigen Außenküche? Ich meine nicht nur den Kugelgrill auf der Terrasse, sondern einen Ort, an dem du schnippeln, kochen, Drinks mixen und einfach mit Freunden und Familie abhängen kannst. Die Hochglanzmagazine sind voll davon, aber die erzählen dir selten die ganze Wahrheit über Risse im Fundament, verrottendes Holz oder die Tücken der Elektrik im Freien.

Ganz ehrlich? Eine gute Außenküche zu bauen, ist keine Raketenwissenschaft, aber es gibt ein paar Dinge, die du von Anfang an richtig machen musst. Und genau darum geht’s hier. Ich zeige dir, worauf es aus der Praxis wirklich ankommt – ohne Schnickschnack, dafür mit echten Tipps, die dir am Ende eine Menge Geld und Nerven sparen.

Das Fundament: Warum deine Küche nicht auf wackligen Beinen stehen sollte

Bevor du auch nur einen Spaten in die Hand nimmst, müssen wir über die Basis reden. Eine solide Außenküche wiegt ordentlich was. Denk nur an die Arbeitsplatte aus Beton oder Granit, den gemauerten Korpus und die ganzen Geräte. Das einfach auf ein paar Gehwegplatten im Rasen zu stellen? Vergiss es. Der Boden arbeitet, und spätestens nach dem ersten Winter hebt dir der Frost die ganze Konstruktion an und du hast Risse überall.

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Das Zauberwort heißt Frosttiefe. In den meisten Gegenden Deutschlands musst du mindestens 80 cm tief gründen. Das sorgt dafür, dass gefrierendes Wasser im Boden deine Küche nicht anhebt. Für eine simple Küchenzeile reicht oft ein sogenanntes Streifenfundament – stell es dir wie eine kleine Mauer im Boden vor, auf der später alles lastet. Für einzelne Pfosten, zum Beispiel für ein Dach, nimmst du Punktfundamente.

Kleiner Tipp für Selbermacher: Ein Punktfundament ist gar nicht so schwer. Du gräbst ein Loch (ca. 40×40 cm und eben 80 cm tief), stellst ein Schalungsrohr aus Pappe rein (gibt’s im Baumarkt für ein paar Euro), mischst dir Beton nach Packungsanleitung an und füllst das Rohr. Das ist an einem Nachmittag erledigt und die Basis für die Ewigkeit.

Achtung! Hast du eine Hanglage? Dann lass die Finger von Experimenten. Hier wirken seitliche Kräfte, die eine massive Stützmauer und die Berechnung durch einen Statiker erfordern. Ich habe schon Terrassen sanieren müssen, die abzurutschen drohten, weil am Fundament gespart wurde. Das wird dann richtig, richtig teuer.

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Materialkunde für draußen: Was Wind und Wetter wirklich aushält

Das Material ist das Gesicht deiner Küche und entscheidet darüber, ob du in fünf Jahren immer noch Freude daran hast oder dich über verblichene Oberflächen und Rost ärgerst. Hier trennt sich die Spreu vom Weizen.

  • Holz: Schafft eine tolle, warme Atmosphäre, aber bitte das richtige! Billige Fichte oder Kiefer aus dem Baumarkt kannst du nach zwei Wintern als Brennholz verwenden. Du brauchst Hölzer der Dauerhaftigkeitsklasse 1 oder 2, wie Lärche, Douglasie oder sogar Thermoholz. Das kostet zwar mehr, aber dafür hast du Ruhe. Wichtigster Grundsatz: Das Holz darf niemals direkten Bodenkontakt haben und Wasser muss immer ablaufen können.
  • Metall: Für Grills und Schranktüren ist Edelstahl super. Aber auch hier gibt es Unterschiede. Der Standard ist V2A-Edelstahl. Wenn du aber an der Küste wohnst oder einen Salzwasserpool hast, brauchst du zwingend V4A-Edelstahl. Der ist deutlich widerstandsfähiger gegen Salze und Chlor. V4A-Schrauben und -Beschläge findest du übrigens selten im normalen Baumarkt, schau lieber im Bootsbedarf oder in spezialisierten Online-Shops.
  • Arbeitsplatten: Das ist die Königsdisziplin. Fliesen mit Fugen sind ein No-Go – die Fugen werden dreckig und bei Frost platzen die Fliesen. Greif lieber zu massiven Platten. Hier eine kleine Übersicht:
    • Granit oder Basalt: Der Klassiker. Absolut robust, hitzebeständig und eigentlich unzerstörbar. Eine Investition, die sich lohnt. Rechne mal mit Preisen ab ca. 150 € pro laufendem Meter.
    • Beton: Sieht super modern aus, ist aber anspruchsvoll. Die Platte muss gut armiert (mit Stahl verstärkt) und vor allem perfekt versiegelt werden, sonst hast du ruckzuck Flecken von Fett oder Rotwein, die du nie wieder rausbekommst. Wusstest du eigentlich, dass eine Betonplatte locker 70 kg pro Quadratmeter wiegt? Das muss dein Unterbau erstmal tragen!
    • Großformat-Keramik: Mein persönlicher Favorit. Absolut kratzfest, UV-stabil und frostbeständig. Die Platten sind aber oft teurer (ab ca. 300 €/lfm) und die Verarbeitung erfordert Spezialwerkzeug. Nichts für den schnellen DIY-Versuch.
    • HPL-Platten (Schichtstoff): Eine super Alternative für den kleineren Geldbeutel. Sehr robust und in vielen Designs erhältlich. Achte hier aber auf Markenqualität, billige Platten können in der Sonne ausbleichen. Preislich liegst du hier oft in einem guten Mittelfeld um die 100-200 € pro laufendem Meter.
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    So packst du es an: Der richtige Arbeitsablauf

    Wenn die Planung steht, geht’s ans Eingemachte. Arbeite dich immer von unten nach oben und von grob zu fein. Klingt logisch, wird aber erstaunlich oft ignoriert.

    1. Vorbereiten & Graben: Fläche abstecken, Fundament ausheben. Und jetzt der Profi-Tipp: Lege in diesem Schritt direkt Leerrohre für Wasser und Strom in die Gräben! Das erspart dir später, alles wieder aufreißen zu müssen.
    2. Fundament gießen: Schalung bauen, Stahl rein, Beton mischen, gießen. Und dann: Geduld haben. Beton braucht Zeit zum Aushärten, je nach Wetter mehrere Tage bis Wochen.
    3. Korpus bauen: Ob gemauert oder aus einer Holz-/Metallkonstruktion – hier muss alles millimetergenau und mit der Wasserwaage ausgerichtet sein. Jeder kleine Fehler hier rächt sich später bei der Arbeitsplatte.
    4. Leitungen verlegen: Jetzt kommen Installateur und Elektriker. Bitte, bitte mach das nicht selbst. Das ist nicht nur gefährlich, sondern auch gesetzlich verboten.
    5. Arbeitsplatte & Geräte montieren: Der schönste Teil! Platte auflegen, verkleben, Geräte einsetzen und anschließen lassen.
    6. Das Finish: Türen einhängen, Verkleidungen anbringen, alles sauber machen. Fertig!

    Ach ja, ein Detail, das oft vergessen wird: Die Arbeitsplatte sollte ein minimales Gefälle von 1-2% haben, das vom Gebäude wegführt. Man sieht es kaum, aber es sorgt dafür, dass Regenwasser abläuft und keine unschönen Pfützen oder Kalkränder entstehen.

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    Strom, Wasser, Gas: Hier hört der DIY-Spaß auf!

    Ich kann es nicht oft genug sagen: Bei diesen Themen brauchst du einen Profi. Aber du musst wissen, was du vom Profi verlangen sollst.

    • Wasser: Bestehe auf einer frostsicheren Außenarmatur. Die entleert sich beim Zudrehen von selbst, sodass im Winter nichts platzen kann. Und denk ans Abwasser. Ein Eimer unter der Spüle ist keine Dauerlösung.
    • Strom: Im Außenbereich müssen Erdkabel (Typ NYY) verlegt werden. Alle Steckdosen und Schalter brauchen mindestens die Schutzart IP44 (spritzwassergeschützt). Die ganze Installation muss über einen eigenen FI-Schutzschalter laufen. Ich hatte mal einen Kunden, der normale Verlängerungskabel im Garten vergraben hat. Jedes Mal, wenn der Rasensprenger lief, flog im ganzen Haus die Sicherung. Lebensgefährlich und einfach nur Pfusch!
    • Gas: Ein fest installierter Gasgrill muss von einem Fachbetrieb angeschlossen werden. Die Gasflasche selbst braucht einen gut belüfteten Platz – niemals in einem komplett geschlossenen Schrank lagern!

    Was kostet der Spaß? Eine ehrliche Einschätzung

    Das ist wohl die wichtigste Frage. Die Antwort lautet: Es kommt drauf an. Aber hier sind ein paar realistische Hausnummern, damit du planen kannst:

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    • Die DIY-Grillecke: Eine einfache, selbst gemauerte Ecke mit Grillrost und etwas Ablagefläche kriegst du mit etwas Geschick für unter 500 € hin. Material (Steine, Mörtel, Rost) findest du komplett im Baumarkt. Das ist ein super Projekt für ein oder zwei Wochenenden.
    • Die solide Mittelklasse: Eine schöne Küchenzeile mit Fundament, guter Arbeitsplatte (z.B. HPL oder einfacher Granit), Spüle und vielleicht ein paar Edelstahlschränken, landet schnell bei 3.000 € bis 8.000 €, je nach Eigenleistung.
    • Die Profi-Lösung: Mit Überdachung, hochwertigen Geräten, Keramikplatte, Strom, Wasser und allem Drum und Dran sind 15.000 € und mehr keine Seltenheit. Dafür hast du dann aber auch einen vollwertigen zweiten Wohnraum.

    Pflege & Überwinterung: Damit die Freude auch im nächsten Jahr noch da ist

    Deine Küche ist fertig, super! Aber die Arbeit hört hier nicht auf. Damit dein Schmuckstück lange schön bleibt, braucht es ein bisschen Pflege.

    Im Herbst, bevor der erste Frost kommt, ist es Zeit für die Winterkur. Das Wichtigste ist die Wasserleitung. Dreh den Haupthahn zur Außenküche ab, öffne dann den Wasserhahn draußen komplett, damit das restliche Wasser aus der Leitung laufen kann. So kann nichts gefrieren und platzen.

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    Holzoberflächen freuen sich über eine Behandlung mit einem passenden Pflegeöl. Arbeitsplatten aus Naturstein oder Beton sollten einmal im Jahr mit einer speziellen Imprägnierung versiegelt werden. Und eine gute Abdeckhaube, die nicht direkt auf der Arbeitsfläche aufliegt (damit die Luft zirkulieren kann), schützt vor Schmutz und Nässe. Das kostet vielleicht 50-100 €, bewahrt aber eine Investition von Tausenden von Euro.

    Dein erster Schritt – noch heute Abend!

    Fühlst du dich jetzt erschlagen? Musst du nicht. Der Trick ist, einfach anzfangen. Nimm dir einen Zettel und einen Stift, geh raus in den Garten und miss die Ecke aus, die du im Kopf hast. Mach eine krakelige Skizze. Wo soll der Grill hin? Wo die Arbeitsfläche? Das ist der wichtigste Schritt von allen, denn er macht aus einem vagen Traum ein konkretes Projekt.

    Eine gut geplante Außenküche ist eine der besten Investitionen in deine Lebensqualität. Nimm dir Zeit für die Planung, spar nicht am Fundament oder an der Sicherheit, und hol dir Hilfe, wo du sie brauchst. Dann wirst du viele, viele Jahre Freude daran haben. Versprochen!

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    Arbeitsplatte: Granit vs. Edelstahl

    Granit: Extrem robust, hitzebeständig und bietet eine natürliche, edle Optik. Aber Achtung: Er ist porös! Ohne eine gute Imprägnierung können Fett- und Weinflecken dauerhaft einziehen.

    Edelstahl: Der Favorit der Profis. Hygienisch, unverwüstlich und leicht zu reinigen. Der Nachteil: Er zerkratzt leichter und heizt sich in der prallen Sonne stark auf, was beim Arbeiten unangenehm werden kann.

    Eine Frage des Stils und der Pflegebereitschaft.

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    „Laut einer Studie der National Association of Home Builders gaben über 75% der befragten Architekten und Designer an, dass Außenküchen zu den beliebtesten „Specialty Rooms“ gehören.“

    Das bedeutet: Eine gut geplante Außenküche ist weit mehr als nur ein Grillplatz. Sie ist ein vollwertiger Wohnraum im Freien und eine Investition, die den Wert und die Lebensqualität Ihrer Immobilie nachweislich steigert. Sie schaffen einen sozialen Mittelpunkt, der Familie und Freunde magnetisch anzieht.

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    Wie schütze ich meine Außenküche eigentlich im Winter?

    Eine entscheidende Frage, die oft vergessen wird! Der wichtigste Schritt ist, die Wasserzufuhr komplett abzustellen und die Leitungen zu entleeren, um Frostschäden zu vermeiden. Reinigen Sie den Grill und alle Oberflächen gründlich von Fettresten, da diese über den Winter Tiere anlocken können. Decken Sie empfindliche Geräte wie den Grill oder den Kühlschrank mit passgenauen, wetterfesten Hauben ab, beispielsweise von Marken wie Weber oder Napoleon. So startet Ihre Küche im Frühling ohne böse Überraschungen.

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    Eine Außenküche muss nicht aussehen wie ein Fremdkörper im Garten. Die Kunst liegt darin, sie harmonisch zu integrieren. Statt auf sterile Fliesen zu setzen, überlegen Sie doch mal:

    • Gabionenwände: Mit regionalem Stein gefüllte Drahtkörbe als Unterbau. Das verbindet die Küche optisch mit Gartenmauern oder Wegen.
    • Cortenstahl: Die rostige Patina dieses Stahls entwickelt sich über die Zeit und fügt sich wunderbar in eine natürliche Umgebung ein.
    • Kräuterbeet am Tresen: Integrieren Sie ein kleines Hochbeet für Rosmarin, Thymian und Minze direkt in die Arbeitsfläche. Das sieht nicht nur toll aus, sondern ist auch extrem praktisch.
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    Wichtiger Punkt: Denken Sie bei der Planung der Elektrik nicht nur an den Grill. Eine der häufigsten Nachrüstungen sind zusätzliche Steckdosen. Sie werden sie brauchen – für den Mixer, die Musikbox, das Aufladen des Handys oder eine Wärmelampe für kühlere Abende. Planen Sie mindestens zwei Doppelsteckdosen ein und bestehen Sie auf Modelle mit Klappdeckel (Schutzart IP44 oder höher), die speziell für den Außenbereich zugelassen sind.

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    • Das Zischen von Steaks, während die Dämmerung einsetzt.
    • Nie wieder allein drinnen schwitzen, während die Gäste draußen warten.
    • Kalte Getränke immer griffbereit, ohne ins Haus laufen zu müssen.

    Das Geheimnis dieser perfekten Atmosphäre? Eine durchdachte Beleuchtung! Unterschätzen Sie diesen Punkt nicht. Integrierte LED-Strips unter der Arbeitsplatte für indirektes Licht, ein dimmbarer Spot über dem Grill und kleine Leuchten in den angrenzenden Beeten schaffen eine magische Stimmung und machen die Küche auch nach Sonnenuntergang sicher und nutzbar.

    Eine komplett gemauerte Küche sprengt das Budget? Kein Problem. Modulare Systeme sind eine fantastische Alternative. Hersteller wie BURNOUT.kitchen oder Napoleon mit der Oasis™-Serie bieten fertige Schrank-, Spül- und Grillmodule an, die man flexibel kombinieren kann. Der Vorteil: Sie sparen sich aufwendige Maurerarbeiten, die Planung ist einfacher und bei einem Umzug können Sie Ihre Traumküche theoretisch einfach mitnehmen.

Romilda Müller

Mein Beruf macht mir echt viel Spaß! Selbst indem ich jeden Tag Beiträge über Themen aus den Bereichen Gartengestaltung, Dekoration, Innendesign, Mode und Lifestyle schreibe, entdecke ich viele interessante Tatsachen. Auch für mich selbst. Zudem schöpfe ich Inspiration für meine eigene Freizeit. Mein Ziel ist es, unserer Leserschaft nützliche Information und unendliche Anregung anzubieten und damit behilflich zu sein. Es freut mich, durch meine Artikel eine große Anzahl von Lesern für unterschiedliche Themen zu begeistern und zu neuen Projekten im Haus und Garten zu ermutigen. Außerdem will ich ihnen gleichzeitig damit Optionen für eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung bieten.