Schluss mit Fehlkäufen: Woran du richtig gute Herbstkleidung WIRKLICH erkennst

von Adele Voß
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Jedes Jahr das gleiche Spiel, meist so Ende August: Bei mir in der Werkstatt wird’s wuselig. Leute bringen ihre Mäntel und Jacken vom Vorjahr, hier eine Naht, da ein neuer Knopf. Gleichzeitig kommen die neuen Stoffballen für die Saison an und dieser unverwechselbare Geruch von feuchter Wolle und dem heißen Bügeleisen liegt in der Luft. Ich bin von der alten Schule, ein Schneidermeister, der seit Ewigkeiten mit Stoffen, Nadel und Faden hantiert. Und glaub mir, ich hab alles gesehen – brillante Stücke und absoluten Schrott. Dabei hab ich eins gelernt: Trends sind Schall und Rauch. Echte Qualität, die bleibt.

Klar, ich blättere auch durch Magazine und sehe die schicken Hochglanzfotos. Aber die verraten dir nichts. Nichts über das Gefühl, wenn ein Stoff schwer und satt in deiner Hand liegt. Sie zeigen nicht, wie eine Naht nach dem dritten Herbststurm noch hält. Und sie sagen dir erst recht nicht, ob ein Mantel auch im fünften Jahr noch seine Form hat. Genau deshalb will ich heute mal aus dem Nähkästchen plaudern. Kein Gerede über die Trendfarbe des Monats, sondern pures Handwerkswissen. Das, was ich auch meinen Azubis beibringe. Denn ein gutes Kleidungsstück ist ein Freund fürs Leben, keine flüchtige Affäre.

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Das A und O: Die richtigen Stoffe für den Herbst

Alles, wirklich alles, beginnt mit dem Material. Ein guter Stoff ist die Seele eines Kleidungsstücks. Er wärmt dich, er schützt dich und er altert mit Würde. Im Herbst brauchen wir vor allem Kameraden, die mit Wind, Nieselregen und kühlen Temperaturen klarkommen.

Die unangefochtene Königin: Wolle und ihre Superkräfte

Wenn mich jemand nach dem perfekten Herbststoff fragt, lande ich fast immer bei Wolle. Aber Achtung, Wolle ist nicht gleich Wolle. Die Natur hat dieser Faser ein paar geniale Tricks mitgegeben. Die Wollfaser ist von Natur aus gekräuselt, und zwischen diesen winzigen Bögen bilden sich unzählige kleine Luftpolster. Diese Luft isoliert und hält deine Körperwärme fest wie eine Thermoskanne. Gleichzeitig kann Wolle massig Feuchtigkeit aufnehmen, ohne sich klamm anzufühlen – perfekt für neblige Tage.

Schurwolle: Das ehrliche Arbeitstier
Schurwolle kommt, wie der Name schon sagt, von der Schur gesunder, lebender Schafe. Sie ist robust, langlebig und erstaunlich pflegeleicht. Ein anständiger Wollmantel aus Schurwolle (achte mal auf ein Gewicht von ca. 500-700 g/m²) ist eine Anschaffung, die dich überdauern kann. Ein einfacher Test im Laden: Nimm den Stoff in die Hand. Fühlt er sich dicht und fest an? Super. Wenn du ihn gegen das Licht hältst und fast durchschauen kannst, lass die Finger davon. Preislich solltest du für einen neuen, guten Mantel schon mit 350 € aufwärts rechnen. Klingt viel, aber auf zehn Jahre gerechnet ist das ein Schnäppchen.

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Merinowolle: Weichheit pur
Merinowolle ist die Luxusversion – sie stammt vom Merinoschaf und ihre Fasern sind superfein. Deshalb kratzt sie auch nicht auf der Haut und ist ideal für alles, was du direkt am Körper trägst: Pullover, Schals, sogar Funktionsunterwäsche. Ein guter Merinopullover fühlt sich federleicht an, wärmt aber unglaublich gut. Ein Qualitätsmerkmal ist ein gleichmäßiges, dichtes Strickbild. Zieh den Stoff mal ein bisschen auseinander. Wenn er sofort wieder in seine ursprüngliche Form zurückspringt, spricht das für eine Top-Faser. Für einen Pullover aus guter Merinowolle liegst du meist zwischen 80 € und 150 €.

Tweed und Loden: Die wetterfesten Originale
Es gibt Stoffe, in denen steckt die geballte Erfahrung ganzer Regionen. Tweed zum Beispiel ist ein extrem widerstandsfähiger Wollstoff, der ursprünglich aus den schottischen Highlands kommt. Man erkennt ihn an seiner typischen, kernigen Struktur, oft mit kleinen bunten Farbtupfern durchsetzt. Loden ist quasi die Antwort der Alpen auf Mistwetter. Nach dem Weben wird die Wolle gewalkt – also in warmem Wasser so lange bearbeitet, bis sie verfilzt und eine dichte, fast undurchdringliche Oberfläche entsteht. Das macht den Stoff extrem wind- und wasserabweisend. Ein echter Lodenmantel ist schwer, keine Frage, aber er ist eine Festung gegen Kälte und Nässe.

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Baumwolle, aber richtig gemacht!

Dünne Baumwolle ist im Herbst eher ungeeignet, sie kühlt dich aus. Aber es gibt da ein paar Varianten, die absolute Herbst-Champions sind.

Flanell: Die Umarmung zum Anziehen
Flanell ist im Grunde aufgeraute Baumwolle. Durch dieses Bürsten entsteht eine flauschige Oberfläche, die Luft einschließt und herrlich wärmt. Ein gutes Flanellhemd fühlt sich weich und fast samtig an. Billiger Flanell ist oft nur dünn und einseitig aufgeraut. Hochwertiger Stoff wird beidseitig gebürstet, das spürst du sofort am Griff und am Gewicht.

Cord: Der robuste Klassiker
Cord ist einfach unverwüstlich und kommt immer wieder in Mode. Seine Qualität bemisst sich an den Rippen. Breitcord ist rustikal und extrem haltbar, Feincord ist etwas weicher und eleganter. Ein guter Cordstoff hat tiefe, dichte Rippen. Fahr mal mit der Hand drüber: Fühlt es sich satt und weich an? Gutes Zeichen. Bei Billigware sind die Rippen flach und scheuern sich blitzschnell ab, besonders an den Knien.

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Gewachste Baumwolle: Der britische Regenschirm
Für Jacken gibt es kaum etwas Lässigeres. Dichtes Baumwollgewebe wird mit Wachs imprägniert und wird dadurch wasserabweisend, winddicht, aber bleibt trotzdem atmungsaktiv. Das Beste: Diese Jacken bekommen über die Jahre eine einzigartige Patina, sie leben quasi mit dir. Wichtig ist aber die Pflege. So eine Jacke gehört NIEMALS in die Waschmaschine. Sie muss ab und zu nachgewachst werden. Kleiner Tipp: Das ist kein Hexenwerk! Meistens reicht es alle paar Jahre. Du reinigst die Jacke vorsichtig mit einem feuchten Tuch, erwärmst das spezielle Wachs (gibt’s für ca. 15 € online) leicht und arbeitest es mit einem alten Lappen gleichmäßig ein. Kurz trocknen lassen, fertig.

Ach ja, und was ist eigentlich mit Mischgeweben? Du siehst oft Etiketten mit „80 % Wolle, 20 % Polyamid“. Ganz ehrlich? Das muss nicht schlecht sein. Ein kleiner Anteil an Kunstfasern kann die Scheuerfestigkeit erhöhen und Pilling reduzieren. Solange der Hauptanteil aus einer hochwertigen Naturfaser besteht, ist das oft ein sinnvoller Kompromiss für den Alltag.

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Die inneren Werte: Woran du gute Verarbeitung erkennst

Der teuerste Stoff ist für die Katz, wenn die Verarbeitung schlampig ist. Hier trennt sich die Spreu vom Weizen. Das sind die Details, auf die du achten solltest.

Dein 30-Sekunden-Qualitäts-Check im Laden

Keine Zeit für eine große Analyse? Kein Problem. Mit diesen drei Griffen entlarvst du schnell, ob sich ein genauerer Blick lohnt:

  • Der Griff-Test: Nimm den Stoff zwischen Daumen und Zeigefinger. Fühlt er sich satt, dicht und schwer an oder eher dünn und labberig? Dein Gefühl trügt dich selten.
  • Der Muster-Check (bei Karos & Co.): Schau dir die Nähte an der Schulter oder an den Taschen an. Läuft das Muster sauber über die Naht hinweg weiter? Wenn ja, ist das ein klares Zeichen für sorgfältigen Zuschnitt und höheren Materialverbrauch – ein echtes Qualitätsmerkmal.
  • Der Knopf-Check: Fass die Knöpfe an. Fühlen sie sich leicht und billig an wie Plastik? Oder haben sie Gewicht und eine natürliche Haptik wie Horn oder Steinnuss? Ein kleines, aber feines Detail.
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Mantel & Sakko: Wo die wahren Geheimnisse stecken

Die Front eines Sakkos oder Mantels braucht Stabilität. Bei günstiger Massenware wird eine Einlage einfach auf den Oberstoff geklebt. Das geht schnell, ist billig, aber eine tickende Zeitbombe. Ich vergesse nie dieses eine Sakko, das ein Kunde zur Rettung brachte: Nach der ersten Reinigung hatte sich der Kleber gelöst und die ganze Front war voller unschöner Blasen. Nicht zu retten! Ein hochwertiges Stück hat stattdessen eine „pikierte“ Einlage aus Rosshaar, die mit tausenden kleinen Stichen lose mit dem Stoff verbunden ist. Sie ist flexibel und sorgt dafür, dass das Sakko schön fällt. Fühl mal: Greif von außen an die Brustpartie und versuch, den Oberstoff von der inneren Schicht zu „trennen“. Fühlt es sich an wie ein steifes Brett, ist es geklebt. Spürst du zwei separate, flexible Lagen, ist das ein exzellentes Zeichen.

Die Hose: Auf den zweiten Blick kommt es an

Bei einer guten Hose, besonders aus kratzigerer Wolle, findest du oft eine Fütterung bis zum Knie. Das sorgt für Tragekomfort und einen besseren Fall. Ein Profi-Detail ist das Stoßband: ein kleines Band, das innen am hinteren Hosenabschluss eingenäht ist. Es schützt den Stoff vor dem Abrieb durch deine Schuhe. Eine winzige Maßnahme mit riesiger Wirkung, die bei günstigen Hosen fast immer fehlt.

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Der Pullover: Gestrickt statt geschnitten

Günstige Pullover werden oft aus großen Strickbahnen zugeschnitten und dann an den Seiten zusammengenäht. Das erkennst du an einer einfachen Overlock-Naht. Ein hochwertiger Pullover ist „fully fashioned“, das heißt, die Einzelteile werden direkt in Form gestrickt. Das ergibt eine viel bessere Passform und saubere, flache Nähte. Und teste die Bündchen: Sind sie schon im Laden ausgeleiert? Dann lass die Finger davon.

Dein Plan: So baust du dir eine schlaue Herbst-Garderobe auf

Du brauchst keine 50 Teile. Ein paar wenige, aber dafür richtig gute Stücke sind unendlich mehr wert. Ich rate meinen Kunden immer zu einer Kernausstattung.

Die unentbehrlichen Fünf (mit realistischen Preisen):

  • Ein guter Wollmantel: In Dunkelblau, Grau oder Camel passt er zu allem. Rechne neu ab ca. 350 €, Second-Hand kannst du mit Glück schon ab 80 € fündig werden.
  • Eine robuste Alltagsjacke: Aus gewachster Baumwolle oder dichtem Wollstoff. Ideal für Spaziergänge. (ca. 150-400 €)
  • Zwei bis drei Wollpullover: Einer aus feiner Merino, einer aus dicker Schurwolle. (je 80-150 €)
  • Zwei solide Hosen: Eine aus Cord oder Moleskin (das ist ein sehr dichter, robuster Baumwollstoff mit samtiger Oberfläche) und eine aus Wollflanell. (je 100-200 €)
  • Ein paar Flanellhemden: Die perfekte Zwischenschicht, vielseitig und gemütlich. (ab 60 € für gute Qualität)

Gut zu wissen: Hochwertige Sachen findest du nicht nur in teuren Boutiquen. Schau dich mal in Second-Hand-Läden oder auf Online-Plattformen um. Früher wurde oft mit viel mehr Sorgfalt und aus besseren Materialien gefertigt. Achte dort auf Geruch, kleine Löcher (gegen das Licht halten!) und den Zustand des Futters.

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Damit Gutes gut bleibt: Die richtige Pflege ist alles

Die beste Qualität bringt nichts, wenn du sie falsch behandelst. Hier passieren die häufigsten Fehler.

Achtung, Feind im Schrank!
Der größte Feind von Wolle ist die Kleidermotte. Ihre Larven lieben die feinen Fasern. Vorbeugung ist hier alles. Lagere nur saubere Kleidung ein und hänge Wollsachen nach dem Tragen immer erst zum Lüften raus. Für die Sommerpause: waschen und in dichten Kleidersäcken verstauen. Ein paar Ringe aus Zedernholz (gibt’s für ein paar Euro in jeder Drogerie) im Schrank wirken übrigens Wunder – das ist kein Aberglaube, Motten hassen den Geruch.

Weniger waschen, mehr lüften
Wolle ist quasi selbstreinigend. Häng einen Pullover oder Mantel über Nacht an die frische Luft, und die meisten Gerüche sind weg. Wenn eine Wäsche doch sein muss, dann kalt im Wollwaschgang. Und bitte, bitte hänge einen nassen Wollpullover niemals auf einen Bügel. Er wird sich verziehen. Immer flach auf einem Wäscheständer trocknen.

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Am Ende geht es um Respekt. Respekt vor dem Material, vor dem Handwerk und vor dir selbst. Gute Kleidung ist kein Wegwerfprodukt. Wenn du das nächste Mal im Herbst vor einem Kleiderständer stehst, nimm dir diese zwei Minuten. Fühl den Stoff. Schau dir die Nähte an. Investier in ein Stück, das eine Geschichte erzählen kann. Deine Geschichte.

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Faschingsdeko, die was aushält: Profi-Tipps aus der Werkstatt für deine Party

Der Griff in den Stoff ist der erste, ehrlichste Moment der Wahrheit. Schließen Sie für eine Sekunde die Augen und fühlen Sie. Ein guter Herbststoff hat Gewicht, Dichte und eine gewisse „Stimme“. Cord zum Beispiel sollte sich satt und samtig anfühlen, nicht dünn und pappig. Ein Wollstoff sollte eine lebendige Sprungkraft haben, wenn Sie ihn knautschen. Vertrauen Sie Ihren Händen – sie erkennen Qualität oft schneller als das Auge.

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  • Die Nahtprobe: Ziehen Sie an einer unauffälligen Stelle leicht an der Naht. Klafft sie auseinander oder sehen Sie die Stiche deutlich? Finger weg.
  • Das Futter: Ein separates, sauber eingenähtes Futter ist ein Qualitätsmerkmal. Es sorgt für Formstabilität und erleichtert das Anziehen.
  • Die Knopflöcher: Sind sie sauber umsäumt oder fransen sie aus? Handwerklich gut gemachte Knopflöcher sind ein Zeichen von Sorgfalt.
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Der vielleicht wichtigste Gedanke: Fragen Sie nicht, was ein Kleidungsstück kostet, sondern was es pro Tragen kostet. Ein Mantel für 400 €, den Sie zehn Jahre lang jeden Herbst und Winter tragen, ist am Ende günstiger als vier billige Jacken für je 100 €, die nach einer Saison ihre Form verlieren. Echte Qualität ist die klügste Investition in Ihren Stil und in die Umwelt.

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„Laut einer Studie des Hot or Cool Institute wird Kleidung in Deutschland im Durchschnitt nur noch vier Jahre getragen, bevor sie aussortiert wird.“

Diese Wegwerfkultur ist das exakte Gegenteil von dem, wofür gutes Handwerk steht. Ein Kleidungsstück mit hochwertigen Nähten, aus langlebigen Fasern und mit einem zeitlosen Schnitt ist dafür gemacht, ein Begleiter zu werden, dessen Geschichte über viele Saisons hinweg weitergeschrieben wird.

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Warum sind die Knöpfe so verräterisch?

Weil sie oft das Erste sind, woran gespart wird. Billige Plastikknöpfe, die lose am Faden baumeln, sind ein Alarmsignal. Hochwertige Stücke haben oft Knöpfe aus Horn, Steinnuss (Corozo) oder Metall, die fest und mit einem kleinen „Stiel“ aus Garn angenäht sind. Das gibt dem Knopf den nötigen Abstand zum Stoff und verhindert, dass das Material ausreißt. Ein kleines Detail mit riesiger Auswirkung auf die Langlebigkeit.

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Tweed: Der robuste Schotte. Ursprünglich für die raue Witterung der Highlands gemacht, ist echter Harris Tweed handgewebt, widerstandsfähig und entwickelt mit der Zeit eine wunderschöne Patina.

Loden: Der stille Bayer. Dieser gewalkte Wollstoff ist von Natur aus wasserabweisend und winddicht. Er ist weicher und leiser als Tweed und hat einen eleganten, fließenden Fall.

Beide sind exzellente, zeitlose Wahlmöglichkeiten für einen Herbstmantel, der Generationen überdauern kann.

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Achten Sie bei gemusterten Stoffen – besonders bei Karos oder Streifen – darauf, wie die Muster an den Nähten aufeinandertreffen. Bei einem hochwertigen Mantel oder Jackett wird der Hersteller zusätzlichen Stoff und Zeit investieren, um sicherzustellen, dass die Linien an Schultern, Taschen und am Revers perfekt ineinander übergehen. Ein klares Zeichen, dass hier nicht am falschen Ende gespart wurde.

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  • Fühlt sich unglaublich weich an.
  • Behält über Jahre seine Form.
  • Isoliert hervorragend ohne aufzutragen.

Das Geheimnis? Kaschmir. Aber Vorsicht: Der Markt ist voll von minderwertiger Ware. Echtes, gutes Kaschmir wird aus dem langen Unterhaar der Kaschmirziege gewonnen. Wenn ein Pullover verdächtig günstig ist, handelt es sich oft um kurze, minderwertige Fasern, die schnell pillen und ihre Form verlieren.

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Der Trenchcoat ist kein Kleidungsstück, er ist eine Haltung.

Ursprünglich von Thomas Burberry für das britische Militär entworfen, ist der Trenchcoat der Inbegriff zeitloser Funktionalität. Achten Sie auf die Details, die seine Herkunft verraten: die Schulterklappen (Epauletten) zum Befestigen von Rangabzeichen, der D-Ring am Gürtel für Ausrüstung und die „Gun Flap“ genannte zusätzliche Stofflage an der Schulter, die Regen vom Körper wegleitete. Ein Klassiker, der niemals aus der Mode kommt.

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Ein Wollpullover muss nicht nach jedem Tragen gewaschen werden. Meistens genügt es vollkommen, ihn über Nacht an die frische Luft zu hängen. Die Keratinstruktur der Wollfaser baut Gerüche auf natürliche Weise ab. Das schont nicht nur den Pullover, sondern auch die Umwelt und Ihren Geldbeutel.

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Ist „Wollmischung“ immer ein schlechtes Zeichen?

Nicht unbedingt, es kommt auf die Mischung an. Ein kleiner Anteil (bis zu 20 %) an Polyamid oder Nylon kann die Strapazierfähigkeit eines Wollmantels erhöhen, besonders an stark beanspruchten Stellen. Eine Beimischung von Seide oder Kaschmir veredelt den Griff. Kritisch wird es, wenn der Wollanteil unter 60 % sinkt und billiges Polyester oder Acryl überwiegt. Dann verlieren Sie die positiven Eigenschaften der Wolle wie Atmungsaktivität und Wärmeregulierung.

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Der Reißverschluss-Test: Ein guter Indikator für die Gesamtqualität ist der Reißverschluss. Marken wie YKK, riri oder Lampo stehen für Langlebigkeit. Fahren Sie mehrmals auf und ab. Läuft er geschmeidig und ohne zu haken? Sind die Zähne aus Metall statt aus Plastik? Das ist ein gutes Zeichen, dass der Hersteller auch bei den unsichtbaren Komponenten nicht gespart hat.

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„Mode ist vergänglich. Stil niemals.“ – Coco Chanel

Dieser Satz ist die perfekte Leitlinie für den Herbst-Einkauf. Fragen Sie sich nicht, ob ein Stück „in“ ist, sondern ob es „Sie“ ist. Passt es zu den anderen Teilen in Ihrem Schrank? Werden Sie es auch in drei Jahren noch mit der gleichen Freude anziehen? Die Antwort auf diese Fragen führt Sie zu einem Kleiderschrank, der nicht nur eine Saison überdauert, sondern Ihre Persönlichkeit unterstreicht.

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Second-Hand ist nicht nur nachhaltig, sondern oft auch eine Goldgrube für Qualität. Suchen Sie gezielt nach Mänteln und Sakkos aus den 70er- und 80er-Jahren. Damals wurden oft noch hochwertigere Stoffe und robustere Verarbeitungstechniken verwendet als heute in vergleichbaren Preisklassen. Ein alter Wollmantel von einem Traditionshersteller wie Lodenfrey oder Schneiders Salzburg kann mit einer professionellen Reinigung und kleinen Anpassungen zu einem einzigartigen Lieblingsstück werden.

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Die Kunst der perfekten Passform eines Mantels oder einer Jacke zeigt sich an der Schulter. Die Schulternaht sollte genau dort enden, wo Ihre Schulter aufhört und in den Arm übergeht. Sitzt sie zu weit innen, spannt der Stoff am Rücken. Hängt sie über, wirkt das ganze Stück zu groß und unförmig. Dies ist der Teil, den ein Schneider nur schwer ändern kann – achten Sie also beim Kauf genau darauf.

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  • Leder: Ein Naturprodukt, das atmet, sich dem Körper anpasst und mit der Zeit eine einzigartige Patina entwickelt. Eine gute Lederjacke ist eine Anschaffung fürs Leben.
  • Veganes Leder (PU/PVC): Eine Kunststoff-Alternative. Oft günstiger und leichter, aber nicht atmungsaktiv und neigt bei geringer Qualität dazu, mit der Zeit brüchig zu werden und abzublättern.
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Ein oft übersehener Held der Herbstgarderobe ist der Rollkragenpullover aus feiner Merinowolle. Im Gegensatz zu kratziger Schurwolle ist Merino unglaublich weich auf der Haut und dabei ein wahres Funktionswunder: Es wärmt bei Kälte und kühlt bei Wärme. Ein gut sitzender, dunkelblauer oder grauer Rollkragen von Marken wie John Smedley oder Uniqlo (in deren Premium-Linie) ist die perfekte Basis unter einem Sakko oder einer dicken Strickjacke.

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Wichtig bei Strick: Lagern Sie Ihre Wollpullover niemals auf einem Kleiderbügel! Das Gewicht des Pullovers zieht die Fasern in die Länge und die Schulterpartie beult unschön aus. Die richtige Aufbewahrung ist gefaltet im Schrank oder in einer Schublade. So behält Ihr Lieblingsstück für viele Winter seine Form.

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Etwa 60% der weltweit produzierten Textilfasern sind synthetisch, primär Polyester. Bei jedem Waschgang lösen sich Mikropartikel, die in die Umwelt gelangen.

Die Entscheidung für Naturfasern wie Wolle, Baumwolle oder Leinen ist also nicht nur eine Frage des Tragekomforts, sondern auch ein aktiver Beitrag zum Umweltschutz. Diese Fasern sind biologisch abbaubar und setzen beim Waschen kein Mikroplastik frei.

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Der Ärmel-Futter-Check

Ein einfacher Trick, um die Qualität des Futters zu prüfen: Krempeln Sie einen Ärmel um. Hochwertige Mäntel verwenden oft ein anderes, glatteres Futter in den Ärmeln (z.B. Viskose oder Cupro) als im Rumpf. Warum? Damit Ihre Arme beim Anziehen mühelos und ohne am Pullover zu zerren hineingleiten. Ein kleines Detail, das den täglichen Gebrauch so viel angenehmer macht.

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Gewachste Baumwolle: Der Klassiker, wie ihn Marken wie Barbour oder Belstaff perfektioniert haben. Extrem robust, absolut winddicht und wasserabweisend. Muss gelegentlich nachgewachst werden, entwickelt aber eine unnachahmliche, persönliche Patina.

Funktionsmembran (z.B. Gore-Tex): Eine moderne Hightech-Lösung. Garantiert wasserdicht und gleichzeitig atmungsaktiv, also ideal für aktive Tage. Fühlt sich technisch an und hat nicht den gleichen traditionellen Charme.

Die Wahl hängt vom persönlichen Stil und den geplanten Aktivitäten ab.

Vergessen Sie nicht die Macht eines guten Schals. Er ist oft das Erste, was Ihr Gesicht berührt und kann ein einfaches Outfit komplett verwandeln. Investieren Sie in ein Stück aus reiner Wolle, einem Kaschmir-Seide-Gemisch oder feiner Alpakawolle. Der Unterschied in Wärme und Weichheit im Vergleich zu einem kratzigen Acrylschal ist gewaltig und jeden Cent wert.

Adele Voß

Adele Voß ist 1979 in Wien geboren und hat dort Kunstgeschichte studiert. Deshalb sind ihre Interessen als Online-Autorin auf die Bereiche Kunst und Kultur gerichtet.  Ihrer Meinung nach muss man Mode und Design ebenso als Quellen kreativer Inspiration betrachtet und als Ausdruck der menschlichen Persönlichkeit. Adele macht ihre Leser gerne aufmerksam auf die tiefere Bedeutung der Trends im Innendesign im Konkreten und auch in der modernen Lebensweise im Allgemeinen. Adele Voß schreibt darüber hinaus gerne übers Thema Gesundheit. Es umfasst Artikel über gesundes Abnehmen, gesunde Speisen und Getränke und auch über sportliche Aktivitäten in jedem Alter. In ihrer Freizeit kocht sie gern für die Familie und sie alle reisen oft zusammen.