Dein Garten lebt: So schaffst du ein kleines Naturparadies vor deiner Haustür

von Angela Schmidt
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Ganz ehrlich? Als ich vor gefühlten Ewigkeiten mit der Gärtnerei anfing, ging es oft nur um eines: alles musste blitzsauber und ordentlich aussehen. Der Rasen? Bitte Millimeterschnitt. Die Beete? Unkrautfrei und in Reih und Glied. Aber über die Jahre habe ich etwas viel Wichtigeres gelernt, und zwar nicht aus Büchern, sondern durchs Zusehen: Ein Garten ist kein Ausstellungsstück. Er ist ein lebendiges, atmendes System – dein ganz persönliches kleines Ökosystem.

Heute wissen wir zum Glück mehr. Ein Garten, in dem es summt, brummt und krabbelt, ist ein gesunder Garten. Es geht nicht darum, jedem kurzlebigen Magazin-Trend hinterherzujagen. Es geht um die Basics, die immer funktionieren und dir auf Jahre hinaus echte Freude bereiten. Also, lass uns mal die Ärmel hochkrempeln. Ich zeig dir, wie du einen Garten erschaffst, der nicht nur gut aussieht, sondern auch für die Natur und für dich arbeitet.

Das A und O: Der Boden unter deinen Füßen

Egal, ob du knackiges Gemüse anbauen oder ein Blütenmeer erschaffen willst, alles fängt bei der Erde an. Wir neigen dazu, den Boden zu übersehen, weil wir nur die Pflanzen sehen, die daraus sprießen. Aber der Boden ist das Herz deines Gartens. Gesunde Erde riecht frisch und erdig, nicht irgendwie faulig oder sauer. Wenn du eine Handvoll nimmst, sollte sie dunkel und krümelig sein. Das nennen die Profis „Bodengare“ – und genau das wollen wir erreichen.

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Warum gesunder Boden kein Hexenwerk, aber entscheidend ist

Ein lebendiger Boden ist eine richtige WG aus Milliarden von Mikroorganismen, Regenwürmern, Pilzen und Bakterien. Diese kleinen Helfer sind deine besten Mitarbeiter! Sie zersetzen Laub und Kompost und machen die Nährstoffe für deine Pflanzen erst verfügbar. Gleichzeitig graben sie unzählige Gänge, die den Boden lockern, sodass Wasser und Luft an die Wurzeln kommen. Ohne dieses Team nützt dir der teuerste Dünger aus dem Baumarkt rein gar nichts.

Aber was für einen Boden hast du überhaupt? Mach doch mal den Blitz-Test!

Dein schneller Bodentest für zu Hause: Schnapp dir eine Handvoll leicht feuchte Erde (nicht nass, nicht staubtrocken). Versuch, sie zwischen den Handflächen zu einer dünnen Wurst zu rollen.

  • Sie zerfällt sofort und fühlt sich körnig an? Glückwunsch, du hast sandigen Boden. Der erwärmt sich schnell, speichert aber Wasser und Nährstoffe nur schlecht.
  • Sie klebt wie Knete und lässt sich super formen? Das ist schwerer Lehm- oder Tonboden. Er ist nährstoffreich, neigt aber zu Staunässe, was Wurzeln gar nicht mögen.
  • Sie lässt sich formen, bricht aber leicht? Perfekt! Das ist ein humusreicher Lehmboden – der Traum jedes Gärtners.

Keine Sorge, egal was bei deinem Test rauskommt, mit den folgenden Tipps kannst du jeden Boden verbessern.

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So machst du deinen Boden fit: Drei einfache Schritte

1. Kompost ist pures Gartengold: Wenn du noch keinen hast, leg dir einen Komposthaufen an. Das ist die beste Methode, um aus „Abfall“ wertvollen Humus zu machen. Schichte einfach Gartenabfälle wie Rasenschnitt und Laub mit Küchenresten wie Gemüseschalen oder Kaffeesatz. Das Aufsetzen dauert vielleicht eine Stunde, dann braucht er aber seine Zeit – rechne mit etwa einem Jahr, bis er reif ist. Du erkennst fertigen Kompost daran, dass er dunkel ist und herrlich nach Walderde riecht. Eine dünne Schicht von 2-3 cm im Frühjahr auf den Beeten ist das beste Power-Food für Boden und Pflanzen.

2. Mulchen, was das Zeug hält: Lass offene Erde niemals nackt! Eine Decke aus Rasenschnitt, Laub oder Rindenmulch schützt den Boden vor dem Austrocknen und verhindert, dass bei starkem Regen die gute Erde weggeschwemmt wird. Darunter bleibt es schön feucht und locker, was die Regenwürmer lieben. Sie ziehen das Material nach und nach in den Boden und düngen ihn so ganz natürlich.

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3. Gründüngung für die Übergangszeit: Wenn ein Beet im Spätsommer abgeerntet ist, säe eine Gründüngung. Pflanzen wie Phacelia (auch „Bienenfreund“ genannt) oder Senf wachsen rasant und ihre Wurzeln lockern den Boden tiefgründig. Bevor sie Samen bilden, mähst du sie einfach ab und lässt sie als Schutzschicht über den Winter liegen. So gibst du dem Boden wertvolles organisches Material zurück.

Übrigens: Finger weg von chemisch-synthetischen Düngern. Die sind wie Fast Food für Pflanzen – ein schneller Kick, aber langfristig ruinieren sie das Bodenleben. Es dauert vielleicht eine Saison länger, den Boden natürlich aufzubauen, aber dafür bekommst du ein stabiles System, das viel widerstandsfähiger gegen Schädlinge ist.

Mehr als nur ebene Erde: Strukturen schaffen Lebensräume

Ein Garten wird erst richtig spannend, wenn er verschiedene Ebenen hat. Strukturen wie Hochbeete oder vertikale Elemente schaffen nicht nur unterschiedliche Lebensräume, sie machen den Garten auch optisch viel interessanter.

Das Hochbeet: Eine geniale Kiste voller Vorteile

Hochbeete sind nicht ohne Grund so beliebt. Der größte Vorteil ist nicht mal das bequeme Gärtnern ohne Rückenschmerzen – das Geheimnis liegt im Inneren.

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Der richtige Aufbau ist entscheidend. Stell es dir wie eine Lasagne vor: Ganz unten kommt eine dicke Schicht (ca. 25 cm) aus grobem Material wie Ästen und Strauchschnitt für die Belüftung. Darüber packst du eine Schicht aus Laub und Rasenschnitt (ca. 15 cm), gefolgt von grobem Kompost oder Stallmist (ca. 20 cm). Erst die obersten 30 cm bestehen aus hochwertiger Gartenerde, gemischt mit reifem Kompost. Durch die Verrottung im Inneren entsteht Wärme, wodurch die Erde im Hochbeet immer ein paar Grad wärmer ist. Das Ergebnis? Du kannst früher im Jahr starten und länger im Herbst ernten.

Kleiner Tipp zu Material und Kosten: Ein einfaches Hochbeet aus alten Paletten kostet dich vielleicht nur 20-30 € für Schrauben und Folie, die du in jedem Baumarkt bekommst. Für den Rahmen ist unbehandeltes Lärchenholz super, da es sehr langlebig ist. Ein fertiger Bausatz aus Lärche startet aber oft erst bei 150 € aufwärts. Achtung! Verwende niemals kesseldruckimprägniertes Holz für Gemüsebeete. Die Chemikalien können in deine Ernte übergehen. Sicherer ist es, die Innenseiten mit einer robusten Teichfolie auszukleiden (unten aber ein paar Löcher für den Wasserabzug lassen!).

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Vertikale Gärten: Wenn der Platz knapp wird

Auf Balkonen oder in kleinen Stadtgärten muss man eben in die Höhe denken. Ein vertikaler Garten an einer Wand oder einem Zaun kann erstaunlich produktiv sein. Das geht schon mit einfachen Pflanztaschen los, die du für 15-40 € online findest, oder du baust dir aus einer alten Palette selbst etwas. Gut funktionieren Kräuter, Pflücksalate oder Erdbeeren. Bedenke aber: Das kleine Erdvolumen trocknet extrem schnell aus. Tägliches Gießen im Sommer ist Pflicht, und du musst regelmäßig mit einem organischen Flüssigdünger nachhelfen.

Die bunte Vielfalt: Pflanzen mit Plan auswählen

Klar, die Blütenfarbe ist wichtig, aber eine kluge Pflanzenauswahl kann so viel mehr. Es geht darum, eine funktionierende Gemeinschaft zu gründen, die Nützlingen hilft und dir leckeres Essen liefert.

Ein Buffet für Bienen, Hummeln & Co.

Um die wichtigen Bestäuber in deinen Garten zu locken, brauchen sie zwei Dinge: Futter von Frühling bis Herbst und einen Platz zum Nisten.

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  • Blüten rund ums Jahr: Denk an Krokusse im Frühling, Kräuter und Stauden wie Sonnenhut im Sommer und vor allem an Spätblüher wie Fetthenne, Astern oder Efeu für den Herbst. Die späte Efeublüte ist eine überlebenswichtige Tankstelle vor dem Winter.
  • Wohnraum schaffen: Ein Insektenhotel ist nett, aber noch besser ist eine „wilde Ecke“ im Garten. Ein Haufen altes Holz oder liegen gelassene Pflanzenstängel sind perfekte Nistplätze.

Ein häufiger Fehler, den ich sehe: Leute kaufen Blumen mit riesigen, gefüllten Blüten. Die sehen zwar pompös aus, bieten Insekten aber null Nahrung. Besser sind immer einfache, offene Blüten, bei denen die kleinen Helfer leicht an Nektar und Pollen kommen.

Gute Nachbarn im Gemüsebeet

Der Geschmack einer sonnenwarmen Tomate aus dem eigenen Garten ist unbezahlbar. Und mit dem Prinzip der Mischkultur kannst du den Erfolg noch steigern. Bestimmte Pflanzen helfen sich gegenseitig. Ein klassisches Dreamteam sind Karotten und Zwiebeln: Der Duft der Zwiebeln vertreibt die Karottenfliege und umgekehrt. Tomaten und Basilikum sind auch so ein Fall – das Basilikum verbessert sogar den Geschmack der Tomaten. Aber Achtung, nicht alles passt zusammen! Erbsen und Bohnen zum Beispiel können sich gar nicht leiden und sollten nicht direkt nebeneinander wachsen.

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Natürlich im Gleichgewicht: Mit Schädlingen leben lernen

In einem lebendigen Garten wirst du immer Blattläuse und Schnecken haben. Der Griff zur Giftspritze ist aber eine ganz schlechte Idee. Sie tötet nicht nur den „Schädling“, sondern auch seine natürlichen Feinde, und das Problem wird oft nur schlimmer. Das Ziel ist nicht die Ausrottung, sondern ein Gleichgewicht.

Förder die natürlichen Fressfeinde

Marienkäfer, Vögel und Igel sind deine besten Verbündeten im Kampf gegen Läuse, Raupen und Schnecken. Ein Igel zum Beispiel ist ein fantastischer Schneckenjäger. Lass ihm einfach ein kleines Loch (ca. 10×10 cm) im Zaun und richte ihm mit einem Laubhaufen ein Winterquartier ein. Und ganz wichtig: Gib Igeln niemals Milch! Davon werden sie krank. Wenn du Schneckenkorn brauchst, nimm nur solches auf Basis von Eisen-III-Phosphat, das für Igel und Haustiere ungefährlich ist.

Dein 10-Minuten-Projekt für heute: Stell eine flache Schale mit Wasser auf. Leg ein paar Steine oder Murmeln hinein, damit Bienen und andere Insekten einen Landeplatz haben. Zack – die erste Nützlings-Tankstelle ist eröffnet!

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Pflanzen stärken statt bekämpfen

Starke Pflanzen werden seltener krank. Du kannst sie zusätzlich mit selbstgemachten Brühen unterstützen. Der Klassiker ist die Brennnesseljauche. Aber pass auf, da gibt es einen wichtigen Unterschied:

  • Die Jauche (stinkt, gärt ca. 2 Wochen): Das ist ein reiner Dünger. Fülle einen Eimer mit Brennnesseln, gieß Wasser drauf und lass es stehen. Wenn es nicht mehr schäumt, ist es fertig. Immer 1:10 mit Wasser verdünnt zum Gießen verwenden!
  • Der Kaltwasserauszug (frisch, zieht nur 24h): Das ist dein Mittel gegen Blattläuse. Gleiches Prinzip, aber nur einen Tag ziehen lassen. Unverdünnt direkt auf die befallenen Stellen sprühen. Riecht nicht ganz so schlimm, hilft aber super.

Ein paar letzte Gedanken…

So einen Garten zu gestalten, ist kein Wochenendprojekt. Es ist ein Prozess. Du lernst, genau hinzuschauen, zu beobachten und zu staunen. Das ist das eigentliche Geheimnis: Geduld und Neugier.

Manchmal geht auch was schief, das gehört dazu. Aber ein Garten, der wirklich lebt, gibt dir unendlich viel zurück. Nicht nur Gemüse, sondern einen Ort der Ruhe, der dich wieder mit dem Rhythmus der Natur verbindet. Und das, mein Freund, ist mehr wert als jede perfekte Rabatte.

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Und jetzt du: Was ist deine größte Herausforderung im Garten? Wo kommst du nicht weiter? Schreib es in die Kommentare, lass uns darüber reden!

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Eine flache Schale mit Wasser, gefüllt mit Murmeln oder kleinen Steinen, wird zur sicheren Tankstelle für Bienen und andere Insekten. Sie können auf den Steinen landen und trinken, ohne zu ertrinken. Ein kleiner Akt mit großer Wirkung an heißen Sommertagen.

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„In Deutschland sind über 560 Wildbienenarten heimisch, doch mehr als die Hälfte davon ist in ihrem Bestand gefährdet.“

Diese Zahl des BUND macht deutlich, warum jede einzelne Blüte zählt. Indem Sie auf heimische, nektarreiche Pflanzen setzen, schaffen Sie lebenswichtige Nahrungsquellen und tragen direkt zum Artenschutz bei.

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Ist ein Igelhaus wirklich sinnvoll?

Ja, absolut! Besonders in aufgeräumten Gärten finden Igel oft keinen geeigneten Platz für ihren Winterschlaf. Ein gutes Igelhaus, wie die Modelle von Schwegler, bietet Schutz vor Nässe und Fressfeinden. Platzieren Sie es an einem ruhigen, geschützten Ort und bedecken Sie es mit Laub und Reisig – so wird es schnell zur Fünf-Sterne-Unterkunft.

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Der häufigste Fehler im Herbst: Übertriebene Ordnungsliebe. Wer im Herbst jedes Blatt zusammenrecht und Stauden zurückschneidet, raubt unzähligen Insekten wie dem Zitronenfalter oder Nützlingen wie dem Marienkäfer ihr Winterquartier. Lassen Sie Stauden stehen und Laubhaufen liegen – sie sind die Kinderstuben für das Gartenleben im nächsten Jahr.

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  • Dient als Versteck für Igel und Eidechsen.
  • Bietet Nahrung für seltene Käferarten.
  • Pilze und Moose siedeln sich an und erhöhen die Artenvielfalt.

Das Geheimnis? Ein einfacher Totholzhaufen. Schichten Sie einfach alte Äste und Zweige in einer ruhigen Ecke Ihres Gartens auf. Es ist die einfachste und effektivste Art, die Natur zu unterstützen.

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Die Magie der Dämmerung entfaltet sich erst mit den richtigen Düften. Pflanzen wie die Nachtviole, das Geißblatt oder der Ziertabak öffnen ihre Blüten erst am Abend und verströmen einen betörenden Duft, um Nachtfalter anzulocken. Ein Sitzplatz in ihrer Nähe wird so zum sinnlichen Erlebnis nach einem langen Tag.

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Torffreie Erde: Sie schützt wertvolle Moore, die riesige CO2-Speicher sind und seltenen Tier- und Pflanzenarten als Lebensraum dienen. Marken wie Compo oder Floragard bieten hochwertige Alternativen auf Basis von Holzfasern, Rindenhumus und Kompost.

Herkömmliche Blumenerde: Enthält oft einen hohen Anteil an Torf, dessen Abbau diese einzigartigen Ökosysteme zerstört.

Die Wahl ist einfach, der Effekt für die Umwelt riesig.

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Ein kleiner Strauch Rosmarin ist mehr als nur ein Gewürz für Ofenkartoffeln. Seine frühen, meist blauen Blüten sind im Frühling eine der ersten wichtigen Nektarquellen für Hummeln und Bienen, wenn sonst noch nicht viel blüht. Ein Muss für jeden Kräuter- und Naturgarten!

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Statt teure Pflanzen zu kaufen, lässt sich ein Garten auch anders füllen:

  • Pflanzentauschpartys: Organisieren Sie eine kleine Tauschbörse mit Freunden oder Nachbarn. Jeder bringt Ableger oder zu groß gewordene Stauden mit.
  • Samen sammeln: Lassen Sie im Herbst einige Blüten von Akelei, Ringelblume oder Mohn ausreifen und sammeln Sie die Samen für das nächste Jahr.
  • Ableger nehmen: Viele Stauden und Kräuter wie Lavendel oder Salbei lassen sich leicht durch Stecklinge vermehren.
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Gefüllte Blüten, wie bei vielen modernen Rosen- oder Dahliensorten, sind für Bienen und Hummeln nutzlos. Ihre Staubgefäße wurden zu Blütenblättern umgezüchtet, wodurch sie weder Pollen noch Nektar bieten.

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Struktur im wilden Paradies: Ein naturnaher Garten muss nicht unordentlich aussehen. Der Trick liegt darin, wilde Bereiche mit klaren Strukturen zu kombinieren. Ein exakt gemähter Rasenweg, der sich durch eine hohe Blumenwiese schlängelt, oder eine scharf geschnittene Hecke als Hintergrund für ein wogendes Staudenbeet schaffen einen spannenden Kontrast und geben dem Auge Halt.

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Warum lieben Wildbienen Sand?

Überraschenderweise nisten etwa 75 % aller heimischen Wildbienenarten nicht in Insektenhotels, sondern im Boden. Eine kleine, sonnige Fläche im Garten, auf der Sie den Oberboden abtragen und mit Sand auffüllen, wird zum begehrten Nistplatz. Diese „Sandarien“ sind eine der effektivsten Maßnahmen zur Wildbienenförderung.

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Ein Garten ist ein Fest für die Sinne. Schließen Sie einmal die Augen und lauschen Sie: das Summen der Hummeln in den Lavendelblüten, das Rascheln einer Eidechse im trockenen Laub, das Zwitschern der Vögel in der Hecke. Dieses Konzert ist das schönste Kompliment für Ihre Arbeit und der wahre Lohn eines lebendigen Gartens.

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Für einen lebendigen Boden voller Helfer ist eine Brennnessel- oder Beinwelljauche das reinste Kraftfutter. Sie ist leicht selbst herzustellen und versorgt Ihre Pflanzen auf natürliche Weise mit Nährstoffen.

  • 1 kg frische Pflanzen grob zerkleinern.
  • Mit 10 Litern Regenwasser in einem Eimer ansetzen.
  • Täglich umrühren und nach ca. 2 Wochen Gärung (wenn es nicht mehr schäumt) im Verhältnis 1:10 verdünnt zum Gießen verwenden.
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Wichtiger Punkt: Ein Igelzaun ist unsichtbar, aber tödlich. Achten Sie darauf, dass Ihre Gartenzäune für Igel durchlässig sind. Ein kleiner Durchschlupf von 10×10 cm am Boden reicht schon aus, damit die nächtlichen Wanderer auf Nahrungssuche von einem Garten in den nächsten gelangen können. Sprechen Sie auch mit Ihren Nachbarn darüber!

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„Wer einen Garten hat, lebt schon im Paradies.“

Dieser Satz des berühmten Staudenzüchters Karl Foerster bringt es auf den Punkt. Ein Garten ist nicht nur Arbeit, sondern vor allem ein Rückzugsort, ein Stück gestaltete Natur, das uns erdet und täglich mit kleinen Wundern beschenkt.

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Erdbeeren aus dem eigenen Garten schmecken nicht nur unvergleichlich besser, sie sind auch eine Lektion in Sachen Saisonalität. Statt das ganze Jahr über wässrige Früchte aus Übersee zu kaufen, zelebriert man die wenigen Wochen der Ernte. Ein Strohmulch unter den Pflanzen hält die Früchte sauber und schützt vor Schneckenfraß.

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Blattläuse? Kein Grund zur Panik!

Bevor Sie zur Giftspritze greifen, warten Sie ein paar Tage. Meist sind die Nützlinge schon unterwegs. Ein einzelner Marienkäfer vertilgt bis zu 50 Läuse pro Tag, und seine Larven sogar noch mehr. Fördern Sie Nützlinge durch Unterschlupfmöglichkeiten und Blütenvielfalt, dann erledigt sich das Problem oft von selbst.

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  • Speichert Wasser und reduziert den Gießaufwand.
  • Unterdrückt Unkraut auf natürliche Weise.
  • Fördert das Bodenleben durch langsame Verrottung.

Die Lösung ist denkbar einfach: Mulchen. Eine Schicht Rasenschnitt, Laub oder Rindenkompost auf den Beeten ist eine der effektivsten und nachhaltigsten Pflegemaßnahmen im Naturgarten.

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Der sogenannte „Chelsea Chop“ ist ein einfacher Gärtnertrick für mehr Blütenpracht. Schneiden Sie Ende Mai bei hohen Stauden wie Phlox, Astern oder Sonnenhut etwa ein Drittel der Triebe um die Hälfte zurück. Diese Triebe verzweigen sich und blühen später, was die Blütezeit der gesamten Pflanze um Wochen verlängert.

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Ein Mini-Teich braucht nicht viel Platz. Eine alte Zinkwanne oder ein eingegrabener Mörtelkübel, bepflanzt mit heimischen Wasserpflanzen wie Froschlöffel oder Tannenwedel, wird schnell zum Biotop. Libellen legen hier ihre Eier ab, Vögel kommen zum Trinken und die Verdunstung kühlt an heißen Tagen die Umgebungsluft.

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Heimische Wildsträucher: Arten wie Felsenbirne, Kornelkirsche oder Weißdorn bieten Vögeln Nahrung und Nistplätze, ihre Blüten ernähren Insekten. Sie sind robust und perfekt an unser Klima angepasst.

Exotische Ziersträucher: Ein Kirschlorbeer oder eine Thuja-Hecke sind oft ökologisch wertlos. Sie bieten der heimischen Tierwelt kaum Nahrung oder Lebensraum und schaffen sterile „grüne Wüsten“.

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Der Wert des „Unkrauts“: Viele als Unkraut verschriene Pflanzen sind wahre Superhelden. Der Löwenzahn ist eine der wichtigsten ersten Nahrungsquellen für Bienen im Frühling. Das Gänseblümchen im Rasen bietet ebenfalls Pollen und die Taubnessel ist eine Leibspeise der Hummeln. Ein bisschen mehr Lässigkeit verwandelt den Rasen in eine wertvolle Futterwiese.

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DIY-Saatbomben sind ein wunderbares Projekt, auch mit Kindern. Einfach Lehm- oder Tonpulver (online erhältlich) zu gleichen Teilen mit torffreier Erde mischen, etwas Wasser dazugeben, bis eine knetbare Masse entsteht. Dann eine bienenfreundliche Saatgutmischung, z.B. von `Sperli` oder `Bingenheimer Saatgut`, untermischen, kleine Kugeln formen und trocknen lassen. Perfekt, um kahle Ecken in der Nachbarschaft zu begrünen!

Vergessen Sie den Laubbläser! Sein ohrenbetäubender Lärm stört nicht nur die Nachbarn, sein starker Luftstrom tötet unzählige Kleinstlebewesen wie Spinnen, Insekten und Amphibien, die im Laub Schutz suchen. Ein einfacher Rechen oder Laubharken erledigt die Arbeit leise, schont die Tierwelt und ist gleichzeitig ein gutes Workout.

Angela Schmidt

Nach dem Abschluss meines Studiums für Journalismus an der Uni- München, arbeite ich freiberuflich für diverse Formate und Produktionen. Freshideen ist für mich ein gegenseitiges Langzeitprojekt, mit dem ich meinen Alltag viel schöner gestalte. Die Themen der Nachhaltigkeit und der Umwelt bewegen mich am meisten, aber auch die kreativen DIY Ideen finden Platz in meinem Herzen.