Badepralinen selber machen wie ein Profi: Eine ehrliche Anleitung aus der Werkstatt
In meiner Werkstatt riecht es meistens nach Holz, Leim und, na ja, nach Arbeit eben. Aber wenn ich nach einem langen Tag die Tür hinter mir zuziehe, dann sind es die kleinen Dinge, die zählen. Und ganz oben auf dieser Liste steht ein richtig gutes, entspannendes Bad. Aber nicht mit irgendeinem Zeug aus der Drogerie, sondern mit etwas, das man mit Sorgfalt und den eigenen Händen gemacht hat.
Inhaltsverzeichnis
- 1 1. Die Grundlagen: Was passiert da eigentlich in der Wanne?
- 2 2. Material und Werkzeug: Die Vorbereitung des Profis
- 3 3. Das Grundrezept: Eine solide Basis, die immer gelingt
- 4 4. Fehleranalyse: Was tun, wenn’s schiefgeht?
- 5 5. Die Veredelung: Düfte und Farben mit Verstand einsetzen
- 6 6. Ein paar ehrliche Worte zur Sicherheit
- 7 Abschließende Worte aus der Werkstatt
- 8 Bildergalerie
Ich habe jahrelang gelernt und gelehrt, dass man sein Material verstehen muss, um ein gutes Ergebnis zu erzielen. Das gilt für ein Möbelstück genauso wie für eine auf den ersten Blick simple Badepraline. Und genau darum geht es hier.
Diese Anleitung ist keine schnelle Fünf-Minuten-Bastelei. Sie ist eine ehrliche Einführung in ein kleines, feines Handwerk. Ich zeige dir die richtigen Zutaten, die Techniken, die wirklich den Unterschied machen, und erkläre dir ganz einfach die Chemie dahinter. Und ja, wir sprechen auch über Sicherheit. Denn was guttun soll, darf auf keinen Fall schaden. Vergiss mal kurz die perfekt inszenierten bunten Bilder aus dem Netz. Konzentrieren wir uns auf das Wesentliche: Qualität, saubere Arbeit und ein Ergebnis, auf das du wirklich stolz sein kannst.

1. Die Grundlagen: Was passiert da eigentlich in der Wanne?
Eine richtig gute Badepraline macht genau zwei Dinge: Sie sprudelt sanft und pflegt deine Haut intensiv. Beides hat ganz einfache Gründe, und wenn man die einmal verstanden hat, kann man nicht nur Fehler vermeiden, sondern auch anfangen, eigene Rezepte zu entwickeln.
Der Sprudeleffekt: Eine simple Reaktion
Das Herzstück jeder Badekugel oder Praline ist die Reaktion zwischen zwei simplen Pulvern: Natron (Natriumhydrogencarbonat) und Zitronensäure. Solange sie trocken sind, passiert absolut gar nichts. Aber sobald Wasser ins Spiel kommt, gehen die beiden eine Verbindung ein und setzen dabei Kohlendioxid frei. Das ist das Gas, das du als feine Bläschen im Wasser siehst – im Grunde der gleiche Effekt wie bei einer Brausetablette.
Die Kunst ist also, diese Reaktion erst in der Badewanne auszulösen und nicht schon vorher in der Rührschüssel. Deshalb ist Feuchtigkeit bei der Herstellung dein größter Feind. Merke: Trockenheit ist Trumpf!

Die Pflege: Fette und Öle für geschmeidige Haut
Eine Schokoladenpraline besteht aus Fett, und eine Badepraline eben auch. Hier verwenden wir feste Pflanzenfette wie Kakaobutter oder Sheabutter. Der Clou: Ihr Schmelzpunkt liegt nur knapp unter unserer Körpertemperatur. Im warmen Badewasser von etwa 37-38 Grad schmelzen sie langsam und verteilen sich als hauchdünner, pflegender Film auf dem Wasser und legen sich sanft auf deine Haut. Das schützt sie vor dem Austrocknen. Das Ergebnis? Du fühlst dich nach dem Bad eingecremt, ohne dich extra eincremen zu müssen.
Der stille Helfer: Die Stärke
Ganz ehrlich, Mais- oder Kartoffelstärke ist der heimliche Star. Sie sorgt als Bindemittel für Stabilität, saugt winzige Mengen Feuchtigkeit auf (und schützt so vor einer zu frühen Reaktion) und verleiht dem Badewasser ein unglaublich seidiges, weiches Gefühl. Ein günstiger und dabei extrem wirkungsvoller Alleskönner.
2. Material und Werkzeug: Die Vorbereitung des Profis
Ein guter Handwerker legt sein Werkzeug bereit, bevor er anfängt. Das spart nicht nur Zeit, sondern verhindert auch die meisten Fehler. Und Sauberkeit ist hier das oberste Gebot.

Aber bevor wir loslegen, mal Tacheles: Was kostet der Spaß eigentlich?
Die gute Nachricht: Der Einstieg ist überraschend günstig. Für eine solide Grundausstattung an Rohstoffen solltest du mit etwa 30-40 € rechnen. Dafür bekommst du zum Beispiel:
- 1 kg Natron (ca. 3-5 €)
- 1 kg Zitronensäure (ca. 6-8 €)
- 250 g Kakaobutter (ca. 10-12 €)
- Speisestärke hast du vielleicht sogar schon zu Hause.
Mit dieser Menge kannst du Badepralinen im Wert von weit über 100 € herstellen, wenn du die Preise für handgemachte Produkte vergleichst. Es lohnt sich also nicht nur für die Qualität, sondern auch für den Geldbeutel.
Die richtige Ausrüstung
- Digitalwaage: Absolut unverzichtbar. Hier geht es um Gramm, nicht um Schätzungen. „Ein bisschen mehr“ führt garantiert zu Frust.
- Rührschüsseln: Glas oder Edelstahl sind ideal. Und sie müssen wirklich knochentrocken sein. Ich wische sie vorher immer nochmal extra mit einem Tuch aus.
- Feines Sieb: Natron neigt zu Klumpen. Einmal durchsieben ist ein winziger Schritt mit riesiger Wirkung für eine geschmeidige Masse.
- Wasserbad-Topf: Feste Fette wollen sanft geschmolzen werden. Direkte Hitze kann ihre wertvollen Eigenschaften zerstören. Ein simpler Topf in einem größeren Topf mit Wasser tut’s auch.
- Formen: Für Anfänger sind Silikonformen für Pralinen oder Eiswürfel perfekt. Die klassischen Kugelformen aus Acryl erfordern etwas Übung, sehen aber natürlich toll aus.
- Schutzausrüstung: Klingt übertrieben, ist aber schlau. Einweghandschuhe, eine simple Staubmaske und vielleicht eine Schutzbrille. Glaub mir, Zitronensäure-Staub in der Nase oder den Augen ist wirklich kein Spaß. Das ist kein Zeichen von Schwäche, sondern von professionellem Arbeiten.

Die Auswahl der Zutaten – hier entscheidet sich die Qualität
Hier solltest du nicht am falschen Ende sparen. Gute Rohstoffe sind die Basis für alles. Du findest hochwertige Zutaten in Apotheken oder, einfacher und oft günstiger, in spezialisierten Online-Shops. Meine persönlichen Empfehlungen für den Start sind Shops wie Dragonspice, behawe oder Spinnrad. Dort findest du alles in super Qualität.
Kurzer Exkurs: Kakaobutter vs. Sheabutter – was ist besser für mich?
Beide sind fantastisch, haben aber leicht unterschiedliche Eigenschaften. Kakaobutter ist sehr hart, was für feste, stabile Pralinen sorgt. Sie duftet wunderbar dezent nach Schokolade und hinterlässt einen reichhaltigen, schützenden Film auf der Haut – ideal für trockene Haut im Winter. Sheabutter ist etwas weicher und cremiger in der Verarbeitung. Ihr Eigengeruch ist leicht nussig. Sie gilt als besonders hautberuhigend und zieht etwas schneller ein. Für den Anfang ist sie vielleicht einen Tick einfacher zu handhaben. Probier am besten beides mal aus!

3. Das Grundrezept: Eine solide Basis, die immer gelingt
Dieses Rezept ist erprobt und absolut anfängerfreundlich. Es ergibt etwa 6-8 mittelgroße Pralinen. Denk dran: Genauigkeit ist der Schlüssel!
Zutaten in Gramm:
- 100 g Natron
- 50 g Zitronensäure (am besten wasserfrei/Anhydrat)
- 50 g Maisstärke
- 50 g Kakaobutter (oder Sheabutter)
Gut zu wissen: Plane für die reine Arbeitszeit etwa 30-45 Minuten ein. Das Aushärten braucht natürlich seine Zeit, aber da musst du ja nicht danebenstehen.
Die Herstellung Schritt für Schritt
- Vorbereitung: Alles bereitlegen, Arbeitsfläche und Schüsseln trocknen, Handschuhe anziehen.
- Trockene Zutaten mischen: Wiege Natron, Zitronensäure und Stärke exakt ab und gib alles zusammen durch das Sieb in eine große Schüssel. Gründlich mit einem Schneebesen vermischen.
- Fett schmelzen: Kakaobutter abwiegen und langsam im Wasserbad schmelzen. Sobald alles flüssig ist, vom Herd nehmen. Nicht zu heiß werden lassen!
- Zusammenfügen (der kritische Moment): Gieß das flüssige Fett ganz langsam in einem dünnen Strahl zu den trockenen Zutaten, während du ständig rührst. Die Masse wird erst krümelig, das ist normal.
- Die richtige Konsistenz: Jetzt kommt die Handarbeit. Knete die Masse mit den behandschuhten Händen. Sie sollte sich anfühlen wie nasser Sand, der beim Zusammenpressen die Form behält und nicht sofort wieder zerfällt.
- Formen füllen: Drück die Masse richtig fest in die Formen. Bei Kugelformen beide Hälften leicht überfüllen und dann kräftig zusammenpressen. Überstehende Ränder kannst du einfach abstreifen.
- Aushärten lassen: Jetzt brauchen die Pralinen Geduld. Lass sie für mindestens 12, besser 24 Stunden, an einem kühlen, trockenen Ort aushärten. Eine Speisekammer ist ideal, das feuchte Badezimmer der schlechteste Ort. Achtung: Nicht in den Kühlschrank stellen! Das Kondenswasser würde die Reaktion starten.
- Verpacken: Nach dem Aushärten vorsichtig aus den Formen lösen und sofort luftdicht verpacken (Zellophan, Schraubgläser), um sie vor Feuchtigkeit zu schützen.
Trick aus der Werkstatt: Wenn du öfter Pralinen machen willst, misch doch gleich die doppelte oder dreifache Menge der trockenen Zutaten (Natron, Zitronensäure, Stärke) und bewahre die Mischung in einem großen, beschrifteten Schraubglas auf. Dann musst du beim nächsten Mal nur noch Fett schmelzen und bist doppelt so schnell fertig!

Und danach? Ein Wort zum Saubermachen
Die fettigen Schüsseln können nerven. Ein kleiner Tipp: Wische die Schüsseln und Werkzeuge zuerst mit einem Stück Küchenpapier gründlich aus, um das grobe Fett zu entfernen. Erst danach mit heißem Wasser und Spülmittel reinigen. So verhinderst du einen fiesen Fettfilm im Spülbecken und schonst deine Abflussrohre.
4. Fehleranalyse: Was tun, wenn’s schiefgeht?
Aus Fehlern lernt man. Und wer behauptet, bei ihm klappt immer alles auf Anhieb, der flunkert. Hier die häufigsten Pannen und wie du sie rettest.
- Problem: Die Masse zischt schon in der Schüssel.
Ach ja, der Klassiker. Mein allererster Versuch an einem schwülen Regentag sah am Ende aus wie ein explodierter Blumenkohl. Passiert den Besten! Die Ursache ist immer Feuchtigkeit – entweder waren die Werkzeuge nicht 100% trocken oder die Luftfeuchtigkeit ist einfach zu hoch. Die Lösung: Schnell arbeiten, die Masse sofort fest in die Formen pressen und das Beste hoffen. Oft sind sie noch zu retten. - Problem: Die Pralinen zerfallen nach dem Trocknen.
Hier gab es wahrscheinlich zu wenig Fett, die Masse wurde nicht fest genug verdichtet oder die Zutaten waren nicht homogen vermischt. Kein Grund zur Panik: Die Krümel sind ein fantastisches, loses Badesalz! Einfach in ein Glas füllen. - Problem: Die Pralinen bekommen Risse oder wachsen aus der Form.
Das ist die typische Reaktion auf zu viel Feuchtigkeit, entweder im Rezept (z.B. durch flüssige Farbe) oder in der Luft während des Trocknens. Finde einen trockeneren Ort zum Aushärten. - Problem: Die Pralinen „schwitzen“ Öl.
Das Fett hat sich getrennt. Das passiert, wenn es zu heiß war oder zu schnell zu den Pulvern gegossen wurde. Denk dran: Langsam schmelzen, langsam zugeben.

5. Die Veredelung: Düfte und Farben mit Verstand einsetzen
Wenn das Grundrezept sitzt, beginnt der kreative Teil. Aber auch hier gilt: Weniger ist oft mehr.
Sichere Beduftung
Verwende ausschließlich 100 % naturreine ätherische Öle oder für Kosmetik zugelassene Parfümöle. Als Faustregel gilt: maximal 5-10 Tropfen auf die obige Rezeptmenge. Misch die Tropfen ins leicht abgekühlte, geschmolzene Fett, so verteilen sie sich am besten. Gute ätherische Öle kosten je nach Pflanze zwischen 5 € und 15 € für 10 ml, halten aber ewig. Klassiker sind Lavendel (beruhigend) oder Zirbelkiefer (entspannend).
Wichtig: Ätherische Öle sind hochkonzentriert. Mach immer erst einen Hauttest, bevor du ein neues Öl großflächig anwendest.
Farben ohne Flecken in der Wanne
Niemand will nach dem Bad die Wanne schrubben. Die sicherste Wahl sind kosmetische Pigmente oder Micas. Das sind feine Pulver, die nicht abfärben. Eine Messerspitze davon mit den trockenen Zutaten vermischt, reicht schon. Eine tolle Alternative sind Tonerden (rosa, grün, weiß), die sanft färben und die Haut zusätzlich pflegen.

Finger weg von flüssiger Lebensmittelfarbe – die bringt zu viel Wasser ins Spiel!
Sinnvolle Zusätze
- Milchpulver: Ein bis zwei Esslöffel machen das Badewasser herrlich cremig.
- Getrocknete Blüten: Sehen hübsch aus, können aber den Abfluss verstopfen. Kleiner Profi-Tipp: Gib die Praline in einen kleinen Organza-Beutel oder eine alte Feinstrumpfsocke. So genießt du die Wirkung, und die Blüten bleiben im Beutel.
6. Ein paar ehrliche Worte zur Sicherheit
Auch wenn du nur für dich selbst produzierst, arbeitest du mit Stoffen, die auf deine Haut kommen. Ein bisschen Sorgfalt ist also angebracht.
Achtung, Rutschgefahr! Und das ist kein Witz. Die Öle machen die Wanne spiegelglatt. Steig immer vorsichtig ein und aus. Nach dem Bad die Wanne am besten direkt mit heißem Wasser und einem Spritzer Spülmittel ausspülen, dann ist die Gefahr gebannt.
Lagerung: Bewahre die fertigen Pralinen kühl, trocken und vor allem außerhalb der Reichweite von Kindern auf. Sie sehen lecker aus und die Verwechslungsgefahr ist real. Bei guter Lagerung halten sie sich locker 6 Monate.

Und noch ein wichtiger Hinweis, ganz ohne Juristendeutsch: Diese Anleitung ist für den privaten Gebrauch. Sobald du auch nur eine Praline verkaufen willst (ja, auch auf dem Nachbarschaftsflohmarkt), unterliegst du der strengen EU-Kosmetikverordnung. Das ist ein riesiger Aufwand. Also: Genieß deine Kreationen selbst oder verschenke sie an liebe Menschen, dann bist du auf der sicheren Seite.
Abschließende Worte aus der Werkstatt
Du hast jetzt das Rüstzeug, um wirklich hochwertige und sichere Badepralinen herzustellen. Sieh es als das, was es ist: ein Handwerk. Sei am Anfang präzise, halte dich ans Rezept. Wenn du die Grundlagen beherrschst, dann fang an zu spielen. Verändere immer nur eine Zutat auf einmal, um zu sehen, was passiert.
Es ist ein unheimlich befriedigendes Gefühl, etwas mit den eigenen Händen zu schaffen, das nicht nur toll aussieht, sondern dir auch noch guttut. Ich wünsche dir viel Freude und gutes Gelingen in deiner kleinen Manufaktur!
Bildergalerie


Der wahre Luxus einer Badepraline liegt in ihren Fetten. Kakaobutter ist der Klassiker: Sie ist fest, schmilzt bei Körpertemperatur und hinterlässt ein reichhaltig gepflegtes Hautgefühl, ideal für trockene Haut im Winter. Sheabutter ist weicher und cremiger, zieht etwas schneller ein und ist bekannt für ihre beruhigenden Eigenschaften. Für den Anfang ist eine hochwertige, unraffinierte Kakaobutter, wie man sie bei Anbietern wie „Behawe“ findet, eine Investition, die sich in der Qualität des Endprodukts sofort bemerkbar macht.

- Eine präzise Digitalwaage ist unverzichtbar. Schon wenige Gramm Abweichung können die Konsistenz ruinieren.
- Arbeiten Sie mit Schüsseln aus Glas oder Edelstahl. Plastik kann Gerüche annehmen und ist schwerer restlos zu reinigen.
- Ein feines Sieb für Natron und Zitronensäure verhindert Klümpchen und sorgt für eine ultra-feine, homogene Masse.
- Nitrilhandschuhe schützen nicht nur Ihre Hände, sondern verhindern auch, dass Hautfett die Mischung verunreinigt.

Das A und O: Luftfeuchtigkeit im Griff behalten. Ihre Werkstatt sollte kühl und vor allem trocken sein. An einem schwülen Sommertag Badepralinen herzustellen, ist ein Rezept für Frustration, da die Mischung Feuchtigkeit aus der Luft zieht und vorzeitig zu reagieren beginnt. Profis arbeiten daher oft mit einem Luftentfeuchter im Raum oder wählen bewusst trockene, kühle Tage für die Produktion aus.

Wussten Sie schon? Die Fette in Kakaobutter, insbesondere die Ölsäure, ähneln den Lipiden unserer Haut so sehr, dass sie besonders gut aufgenommen werden können und die natürliche Hautbarriere effektiv stärken.

Vergessen Sie künstliche Farbstoffe. Die Natur bietet eine Palette an edlen, hautpflegenden Alternativen, die Ihren Pralinen einen authentischen, handwerklichen Charakter verleihen:
- Zartes Grün: Spirulina- oder Matcha-Pulver
- Tiefes Braun: Reines Kakaopulver (verstärkt den Duft)
- Sanftes Rosa/Rot: Rosa Tonerde oder Rote-Bete-Pulver
- Sonniges Gelb: Ein Hauch Kurkumapulver

Hilfe, meine Masse ist zu trocken und krümelt! Was tun?
Das ist ein klassisches Problem, wenn zu wenig Feuchtigkeit zum Binden vorhanden ist. Die Lösung ist nicht, einfach Wasser hinzuzufügen – das startet die Sprudelreaktion. Sprühen Sie stattdessen mit einer feinen Sprühflasche minimal (!) Hamameliswasser (Witch Hazel) oder hochprozentigen Alkohol (mind. 90 % Isopropanol) auf die Masse und kneten Sie sie schnell durch. Der Alkohol verdunstet rückstandslos und löst die Reaktion nicht aus.

Ätherische Öle: Dies sind reine, hochkonzentrierte Pflanzenextrakte. Sie bieten nicht nur einen authentischen Duft, sondern auch eine aromatherapeutische Wirkung. Lavendel beruhigt, Zitrusfrüchte beleben. Qualität ist hier entscheidend, achten Sie auf 100 % naturreine Öle.
Parfümöle: Synthetisch hergestellte Duftstoffe, die komplexere Düfte (z.B. „Frische Wäsche“ oder „Meeresbrise“) ermöglichen. Sie haben keine therapeutische Wirkung und können bei empfindlicher Haut manchmal zu Reizungen führen.
Für ein authentisches Wellness-Erlebnis wie in diesem Artikel beschrieben, sind ätherische Öle klar die erste Wahl.

Natron (Natriumhydrogencarbonat) wird in Lebensmittelqualität als E 500 klassifiziert und ist ein gängiges Backtriebmittel.
Diese Tatsache unterstreicht, wie wichtig es ist, auf die Reinheit der Zutaten zu achten. Wenn Sie Natron und Zitronensäure in Lebensmittelqualität kaufen, stellen Sie sicher, dass keine unerwünschten industriellen Nebenstoffe enthalten sind. Das ist kein Detail, sondern ein zentraler Qualitätsaspekt für ein Produkt, das mit Ihrer Haut in Berührung kommt.

- Sorgen für eine intensive, langanhaltende Pflegewirkung.
- Verhindern, dass die Praline zu schnell im Wasser zerfällt.
- Geben der Masse eine feste, gut formbare Konsistenz.
Das Geheimnis? Ein höherer Anteil an fester Kakaobutter im Rezept. Während viele Anleitungen auf flüssige Öle setzen, sorgt ein Butteranteil von 25-30 % für ein luxuriöses, schmelzendes Erlebnis und ein professionelles Ergebnis.

Kreieren Sie einen Duft mit Tiefe, indem Sie wie ein Parfümeur denken. Kombinieren Sie eine schwere Basisnote (z.B. Sandelholz, Patschuli), eine ausgleichende Herznote (z.B. Lavendel, Rose) und eine flüchtige Kopfnote (z.B. Bergamotte, Zitrone). Diese Komposition entfaltet sich im warmen Wasser schrittweise und schafft ein komplexeres Dufterlebnis als ein einzelnes Öl.

Meine Pralinen zerfallen nach dem Trocknen. Woran liegt’s?
Oft liegt es an einem Ungleichgewicht im Rezept. Entweder ist der Anteil der trockenen Zutaten (Natron, Zitronensäure) im Verhältnis zu den Fetten (Kakaobutter, Öle) zu hoch, oder die Masse wurde nicht fest genug in die Form gepresst. Üben Sie richtig Druck aus, um alle Luftnester zu entfernen. Ein kleiner Schuss Stärke, zum Beispiel Maisstärke, kann ebenfalls helfen, die Struktur zu stabilisieren.

Sicherheitshinweis: Zitronensäure in Pulverform ist zwar ein Lebensmittel, kann aber in feiner Staubform die Atemwege reizen. Besonders wenn Sie größere Mengen herstellen, ist das Tragen einer einfachen Staubmaske eine kluge Vorsichtsmaßnahme. So bleibt das Vergnügen ungetrübt und professionell.

- Getrocknete Rosenblüten oder Lavendel sehen wunderschön aus.
- Grobkörniges Meersalz sorgt für einen zusätzlichen Peeling-Effekt.
- Haferflocken (sehr fein gemahlen) beruhigen empfindliche Haut.
- Vermeiden Sie frische Kräuter oder Blüten; sie können im Produkt schimmeln.

Akazienfaser vs. Maisstärke: Beide dienen als Bindemittel und Stabilisator.
Akazienfaser (Gummi Arabicum): Löst sich im Wasser komplett auf und verleiht dem Badewasser eine seidige Textur. Gilt als hochwertigere, professionelle Zutat.
Maisstärke: Eine leicht verfügbare und günstige Alternative. Sie macht das Wasser ebenfalls weich, kann sich aber bei hoher Dosierung am Wannenboden absetzen.
Für den Einstieg ist Maisstärke perfekt. Wer das Ergebnis optimieren will, sollte Akazienfaser ausprobieren.

Die Verpackung ist Teil des Handwerks. Sie schützt nicht nur das Produkt, sondern erzählt auch eine Geschichte. So verpacken Sie Ihre Schätze stilvoll und sicher:
- Wickeln Sie jede Praline einzeln in Pergament- oder Wachspapier, um sie vor Feuchtigkeit zu schützen.
- Legen Sie sie in kleine Zellophanbeutel, die mit einer schönen Kordel aus Naturfasern verschlossen werden.
- Für ein Geschenkset eignen sich kleine Kartonschachteln, ausgelegt mit feinem Seidenpapier oder Holzwolle.
Laut einer Studie der Fujita Health University in Japan kann der Duft von Zitrusfrüchten, insbesondere der japanischen Yuzu, Stress und Anspannung signifikant reduzieren.
Nutzen Sie diesen Effekt für ein belebendes Morgenbad. Eine Kombination aus hochwertigem ätherischem Grapefruit-, Zitronen- und Mandarinenöl in Ihren Badepralinen kann helfen, den Geist zu klären und energiegeladen in den Tag zu starten. Achten Sie bei Zitrusölen auf „furocumarinfreie“ (FCF) Qualitäten, wenn Sie lichtempfindliche Haut haben.




