Badsanierung ohne Nervenzusammenbruch: Der ehrliche Leitfaden vom Profi
Mal ganz ehrlich: Reden wir über deine Badsanierung.
Ich stecke schon seit Ewigkeiten in diesem Handwerk. Mein Meisterbrief? Hängt irgendwo, aber die echten Zeugnisse sind die unzähligen Bäder, die ich mit meinen Händen von Grund auf neu gebaut habe. Von der winzigen Gästetoilette im charmanten Altbau bis hin zur Wellness-Oase im Neubau – ich hab alles gesehen. Und ganz ehrlich? Ich habe nicht nur glänzende Erfolge, sondern auch ein paar bittere Pannen miterlebt. Oft sind es die kleinen Fehler am Anfang, die später zu riesigen, teuren Problemen führen.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Mal ganz ehrlich: Reden wir über deine Badsanierung.
- 2 1. Das Fundament: Planung ist alles (Wirklich alles!)
- 3 2. Das Herzstück: Was hinter der Wand passiert
- 4 3. Die unsichtbare Versicherung: Abdichtung ist alles
- 5 4. Die Qual der Wahl: Materialien für dein neues Bad
- 6 5. Selber machen oder machen lassen? Wo du wirklich sparen kannst
- 7 6. Der Feinschliff: Licht und Luft für die Wohlfühloase
- 8 7. Die finale Kontrolle: Sei pingelig!
- 9 Bildergalerie
Dieser Text hier ist kein Hochglanz-Magazin. Wir reden nicht über irgendwelche Wolkenschlösser, sondern über die knallharte Realität einer Badsanierung. Stell dir einfach vor, wir sitzen bei einer Tasse Kaffee zusammen und quatschen über deine Pläne. Ich zeige dir die Schritte, die wirklich zählen, und verrate dir, worauf du achten musst, damit dein neues Bad nicht nur super aussieht, sondern auch die nächsten Jahrzehnte überlebt. Denn ein Bad ist mehr als nur ein paar schicke Fliesen. Es ist ein hochkomplexes System aus Wasser, Strom und empfindlichen Materialien auf engstem Raum.

1. Das Fundament: Planung ist alles (Wirklich alles!)
Bevor auch nur eine einzige Fliese von der Wand fällt, findet die wichtigste Arbeit in deinem Kopf statt. Eine gute Planung ist nicht nur die halbe Miete – sie entscheidet darüber, ob das Projekt ein Erfolg oder ein finanzielles Desaster wird. Wer hier schludert, zahlt am Ende garantiert doppelt.
Die brutale Bestandsaufnahme
Schau dir dein altes Bad ganz genau an. Aber nicht nur oberflächlich. Wir müssen tiefer blicken. Wo laufen die Wasserleitungen? Wenn das noch alte Bleirohre sind, müssen die ohne Diskussion raus – das ist ein echtes Gesundheitsrisiko. Und die Elektrik? Gibt es einen FI-Schutzschalter? Der ist in Feuchträumen seit einer gefühlten Ewigkeit Pflicht, fehlt aber in alten Häusern erschreckend oft. Das ist potenziell lebensgefährlich.
Klopf mal die Wände ab. Klingt es hohl? Ist der Putz bröselig? Wir müssen wissen, was hinter den Fliesen steckt. Eine massive Wand trägt einen schweren Waschtisch ohne Probleme. Eine leichte Gipskartonwand braucht aber spezielle Verstärkungen, sogenannte Traversen. Das muss man vorher wissen, nicht erst, wenn der Installateur mit dem 20-Kilo-Waschbecken vor der dünnen Wand steht und mit den Schultern zuckt.

Achtung bei älteren Bauten: Ein besonderes Augenmerk gilt dem Boden. Hier kann in alten Fliesenklebern oder Spachtelmassen Asbest lauern. Wenn du den leisesten Verdacht hast: Finger weg! Das muss ein Profi prüfen. Eine unsachgemäße Entfernung setzt krebserregende Fasern frei, das ist absolut kein Job für Heimwerker.
Der Plan: Vom Kopf aufs Papier
Zeichne einen Grundriss, und zwar exakt. Miss alles aus: Türen, Fenster, aktuelle Anschlüsse. Wo soll was hin? Eine bodengleiche Dusche ist der Hit, braucht aber ein gewisses Gefälle im Boden. Passt das überhaupt mit der Aufbauhöhe? Eine freisteende Badewanne ist ein Traum, aber hält die Decke das aus? Eine gefüllte Wanne mit einer Person darin wiegt schnell mal 400 bis 500 Kilo. Bei einer alten Holzbalkendecke sollte das unbedingt ein Statiker absegnen.
Denk an die kleinen Alltagsdinge. Wo brauchst du Steckdosen? Am Spiegel für Föhn und Rasierer ist klar, aber wie wäre es mit einer versteckten im Schrank für die elektrische Zahnbürste? Wo sollen die Lichtschalter hin? All das wird jetzt festgelegt. Jede nachträgliche Änderung bedeutet aufgestemmte Wände und explodierende Kosten.

Was kostet der Spaß und wie lange dauert’s?
Okay, kommen wir zur Frage aller Fragen: Was kostet eine Badsanierung? Das ist natürlich super individuell, aber als grobe Hausnummer kannst du pro Quadratmeter rechnen:
- Budget-Sanierung: Ungefähr 1.500 € bis 2.000 € pro qm. Hier wird oft auf bestehenden Anschlüssen aufgebaut, mit soliden Standard-Materialien aus dem Baumarkt.
- Standard-Qualität: Plane mal mit 2.500 € bis 3.500 € pro qm. Das ist der häufigste Fall, inklusive neuer Leitungen, hochwertigerer Keramik und professioneller Arbeit.
- Premium/Luxus: Ab ca. 4.000 € pro qm ist nach oben alles offen. Hier reden wir über Naturstein, Designer-Armaturen und spezielle Anfertigungen.
Und die Zeit? Für ein durchschnittliches Bad (ca. 8 qm) solltest du mindestens drei Wochen einplanen, in denen das Bad komplett unbenutzbar ist. Ein realistischer Ablauf sieht oft so aus:
- Woche 1: Der laute Teil. Abriss, Schuttentsorgung und die Vorbereitung der Rohinstallationen für Wasser und Strom.
- Woche 2: Der staubige Teil. Wände schließen, Trockenbau, Estricharbeiten und – ganz wichtig – die Abdichtung.
- Woche 3: Der schöne Teil. Fliesen legen, verfugen, die Feininstallation von Toilette, Wanne und Waschbecken, Malerarbeiten und die Endmontage der Möbel.

2. Das Herzstück: Was hinter der Wand passiert
Die teuerste und wichtigste Arbeit ist die, die du am Ende nie wieder siehst. Die Leitungen für Wasser, Abwasser und Strom sind die Lebensadern deines Bades. Fehler, die hier gemacht werden, sind tickende Zeitbomben.
Wasser marsch: Der richtige Druck und das richtige Material
Moderne Regenduschen sind fantastisch, aber sie brauchen ordentlich Wasserdruck. Alte, verkalkte Leitungen mit kleinem Durchmesser schaffen das oft nicht – und dann tröpfelt es nur enttäuschend vor sich hin. Bei einer Komplettsanierung sollten die Leitungen bis zum Hauptstrang erneuert werden. Profis nutzen heute meistens langlebige Verbundrohre oder Edelstahl.
Kleiner Tipp, der Gold wert ist: Schallschutz! Wasserleitungen müssen mit speziellen Dämmschalen ummantelt werden. Das verhindert, dass du im Schlafzimmer nebenan jedes Mal das Rauschen hörst, wenn jemand auf die Toilette geht. Das ist übrigens auch nach DIN 4109 (Schallschutz im Hochbau) vorgeschrieben und ein riesiger Gewinn für den Wohnkomfort.
Abwasser: Die Magie des Gefälles
Hier gilt eine simple Regel: Wasser fließt bergab. Ein Abwasserrohr braucht ein stetiges Gefälle von mindestens 1,5 bis 2 Prozent. Das bedeutet 1,5 bis 2 cm Höhenunterschied auf einem Meter Länge. Klingt banal, ist aber eine der häufigsten Fehlerquellen. Ich erinnere mich an einen Fall, da hat ein übereifriger Heimwerker das Rohr fast waagerecht verlegt. Nach einem halben Jahr war alles dicht. Die Konsequenz? Die nagelneuen, teuren Fliesen mussten wieder rausgestemmt werden. Ein Albtraum, der absolut vermeidbar gewesen wäre.

Elektro: Keine Experimente!
Ich kann es nicht oft genug sagen: Lass die Finger von der Elektrik im Bad! Wasser und Strom sind eine tödliche Kombination. Die VDE-Norm 0100-701 teilt das Bad in verschiedene Schutzbereiche ein, in denen ganz klar geregelt ist, wo eine Steckdose sein darf und wo nicht. Das ist keine Schikane, sondern dient deinem Schutz und ist im Schadensfall entscheidend für die Versicherung! Diese Arbeit gehört ausnahmslos in die Hände einer eingetragenen Elektrofachkraft.
3. Die unsichtbare Versicherung: Abdichtung ist alles
Jetzt kommt der Schritt, der über die Langlebigkeit deines Bades entscheidet. Nicht die Fliese schützt die Wand vor Wasser, sondern die Schicht DARUNTER. Eine schlampige Abdichtung ist der häufigste Grund für massive Bauschäden wie Schimmel und Fäulnis.
Zementfugen sind nämlich nicht 100% wasserdicht. Durch winzige Risse kriecht Wasser in den Untergrund. Deshalb brauchen wir eine flexible, flächige Dichtungsebene, geregelt in der DIN 18534. Das ist keine Raketenwissenschaft, aber es duldet keine Kompromisse.

Deine kleine Einkaufsliste für die perfekte Abdichtung:
- Tiefengrund: Sorgt für die Haftung (ca. 20 € für einen Eimer).
- Dichtband: Für alle Ecken und Kanten (eine 10-Meter-Rolle kostet um die 30 €).
- Dichtmanschetten: Speziell für Rohrdurchführungen (ca. 5 € pro Stück).
- Flüssigfolie oder Dichtschlämme: Das eigentliche Abdichtungsmaterial (ein großer Eimer für ca. 80-100 €, reicht für eine Duschecke).
Zuerst wird grundiert. Dann werden die Dichtbänder und Manschetten in die erste Schicht der Flüssigfolie eingearbeitet. Danach kommen mindestens zwei satte Anstriche auf die gesamte Fläche. Und ganz wichtig: Trocknungszeiten einhalten! Ungeduld ist hier dein größter Feind.
4. Die Qual der Wahl: Materialien für dein neues Bad
Endlich der spaßige Teil! Aber auch beim Aussuchen von Fliesen, Wanne und Co. gibt es mehr zu bedenken als nur die Optik.
Fliesen: Groß, schick und anspruchsvoll
Großformatige Fliesen sind mega im Trend, sehen edel aus und haben weniger Fugen – das freut jeden Putzmuffel. Aber sie verzeihen nichts. Der Untergrund muss absolut topfeben sein, sonst drohen Spannungen und Risse. Für den Boden ist die Rutschhemmung entscheidend. Im normalen Barfußbereich sollte es mindestens Klasse R9 sein, in der Dusche selbst würde ich immer zu R10 raten. Das steht auf der Verpackung und ist ein wichtiges Sicherheitsmerkmal.

Wanne & Dusche: Acryl oder Stahlemail?
Das ist eine Glaubensfrage. Stahlemail ist der Klassiker: extrem robust, kratzfest und farbecht. Einmal eingebaut, hält das Ding ewig. Der Nachteil: Es fühlt sich anfangs kälter an und ist schwer wie Blei. Sanitäracryl hingegen fühlt sich wärmer und angenehmer auf der Haut an, ist viel leichter und lässt sich in die ausgefallensten Formen bringen. Dafür ist es aber empfindlicher gegenüber Kratzern.
Eine bodengleiche Dusche ist purer Komfort. Der Trick liegt im eingebauten Gefälle zum Ablauf. Am sichersten sind fertige Duschelemente, bei denen das Gefälle schon perfekt vorgegeben ist. Das ist die idiotensichere Lösung. Eine freistehende Wanne? Ein Statement-Stück, keine Frage. Aber denk an den mühsamen Putzaufwand drumherum und die Statik!
Waschtisch & Möbel: Schönheit mit Tücken
Ein Waschtisch aus Naturstein wie Marmor sieht unglaublich edel aus. Aber Marmor ist quasi ein Schwamm für alles, was sauer ist. Ein Spritzer Zitrone oder der falsche Reiniger hinterlässt sofort matte, unschöne Flecken. Pflegeleichter und alltagstauglicher sind definitiv Keramik oder Mineralguss. Bei den Möbeln achte unbedingt auf die Kanten. Bei Billig-Möbeln quellen die in der feuchten Badluft nach ein paar Monaten auf. Schubladen mit Vollauszug und leisem Selbsteinzug (Soft-Close) sind heute eigentlich Standard und den kleinen Aufpreis absolut wert.

5. Selber machen oder machen lassen? Wo du wirklich sparen kannst
Eine ehrliche Abgrenzung ist wichtig. Wo kannst du als handwerklich geschickter Mensch mit anpacken, um Kosten zu sparen, und wo solltest du die Profis ranlassen?
- Gut für DIY (mit Vorsicht): Der Abriss der alten Fliesen und Keramik (immer mit Schutzbrille und Handschuhen!), die Entsorgung des Bauschutts, Malerarbeiten an Wänden und Decke und die Montage von Badmöbeln und Accessoires am Ende.
- Absolut nur für Profis: Alles, was mit Wasserleitungen zu tun hat (verlegen, pressen, anschließen), die komplette Elektroinstallation, die fachgerechte Abdichtung (deine Versicherung wird es dir danken!), Statikprüfungen und der Einbau von bodengleichen Duschen.
Jeder Fehler bei den Profi-Gewerken kann zu massiven Folgeschäden führen, die ein Vielfaches der eingesparten Kosten verschlingen.
6. Der Feinschliff: Licht und Luft für die Wohlfühloase
Ein Bad wird erst durch die unsichtbaren Helfer perfekt. Ein gutes Raumklima und das richtige Licht sind entscheidend.
Beim Licht brauchst du ein Konzept. Eine helle Grundbeleuchtung an der Decke ist Pflicht. Dazu eine schattenfreie Spiegelbeleuchtung – das Licht sollte am besten von beiden Seiten kommen, nicht von oben, sonst siehst du morgens aus wie ein Zombie. Ein dimmbares Stimmungslicht, vielleicht in einer Nische, schafft abends eine entspannte Atmosphäre. Achte auf die Schutzart: Über der Dusche ist IP65 (strahlwassergeschützt) Pflicht, in der Nähe von Wanne und Waschbecken mindestens IP44 (spritzwassergeschützt).

Die beste Waffe gegen Schimmel ist eine gute Lüftung. Wenn du ein Fenster hast: mehrmals täglich Stoßlüften! In innenliegenden Bädern ist ein elektrischer Lüfter unverzichtbar. Moderne Geräte mit Feuchtigkeitssensor und Nachlaufautomatik sind eine super Investition. Sie schalten sich von selbst ein, wenn es zu feucht wird. Das kostet vielleicht 50-80 € mehr, erspart dir aber Ärger und Sanierungskosten im vierstelligen Bereich.
7. Die finale Kontrolle: Sei pingelig!
Die Sanierung ist fast geschafft. Bevor du die letzte Rechnung bezahlst, mach eine gründliche Abnahme mit dem Handwerksbetrieb. Prüfe alles! Funktionieren die Armaturen, ist der Wasserdruck überall gut? Laufen alle Abflüsse schnell und ohne Gluckern ab? Sind die Silikonfugen sauber gezogen? (Übrigens: Silikon ist eine Wartungsfuge, die alle paar Jahre erneuert werden muss!) Funktioniert die Elektrik, löst der FI-Schalter aus? Gibt es Kratzer? Sei hier ruhig penibel und halte alles schriftlich in einem Übergabeprotokoll fest. Jetzt lassen sich Mängel einfach beheben, später wird es ein Krampf.

Ein Wort zum Schluss
Ja, eine Badsanierung ist ein großes Projekt. Es kostet Geld, Zeit und manchmal auch Nerven. Aber wenn es richtig gemacht wird, investierst du nicht nur in deine Immobilie, sondern vor allem in deine tägliche Lebensqualität. Sparen am falschen Ende, besonders bei der unsichtbaren Arbeit hinter den Fliesen, rächt sich immer. Hol dir Fachleute für die kritischen Jobs. Und dann… dann genießt du jeden Morgen deinen Kaffee in deinem perfekten neuen Bad. Und dieses Gefühl, das ist unbezahlbar.
Bildergalerie


Freistehende Badewanne – Traum oder Albtraum?
Sie ist der Star in jedem Design-Magazin, keine Frage. Aber bevor du dich entscheidest, sei ehrlich zu dir selbst: Hast du den Platz? Eine freistehende Wanne braucht Luft zum Atmen, mindestens 50 cm an jeder Seite, sonst wirkt sie verloren und erschwert die Reinigung enorm. Bedenke auch das Gewicht. Eine gefüllte Gusseisenwanne kann schnell eine halbe Tonne wiegen – das muss der Estrich aushalten. Moderne Alternativen aus Mineralguss oder Acryl sind deutlich leichter und pflegeleichter. Marken wie Kaldewei oder Bette bieten hier fantastische, langlebige Optionen.

- Weniger Fugen, leichtere Reinigung
- Ein ruhigeres, großzügigeres Raumgefühl
- Moderne, minimalistische Ästhetik
Das Geheimnis? Großformatige Fliesen. Formate ab 60×120 cm reduzieren den Fugenanteil drastisch und lassen selbst kleine Bäder größer wirken.

Der Teufel steckt in der Fuge: Die Wahl der Fugenfarbe ist entscheidender, als viele denken. Eine kontrastreiche Fuge (z.B. dunkel bei hellen Fliesen) betont das Raster und wirkt grafisch, kann aber auch Unruhe stiften. Eine Fuge Ton-in-Ton lässt die Wand wie eine einzige, nahtlose Fläche wirken und strahlt Ruhe aus. Epoxidharzfugen sind zwar teurer, aber wasserdicht, schmutzabweisend und beugen Schimmelbildung effektiv vor – eine Investition, die sich langfristig auszahlt.

Rutschhemmungsklasse R10 ist im barfuß begangenen, nassen Duschbereich das absolute Minimum. Sicherer ist R11.

Fühl mal den Unterschied. Echte Holzdielen im Bad sind heikel, aber moderne Feinsteinzeugfliesen in Holzoptik sind eine Offenbarung. Sie sehen nicht nur täuschend echt aus, inklusive Maserung und Textur, sondern fühlen sich unter einer Fußbodenheizung auch angenehm warm an. Im Gegensatz zu kaltem Stein oder glatten Fliesen bringen sie eine natürliche, erdende Wärme ins Bad, ohne die Nachteile von echtem Holz bei Feuchtigkeit.

Unterputz- vs. Aufputz-Armaturen: Was ist besser?
Aufputz: Die klassische, sichtbare Armatur. Einfacher zu installieren und auszutauschen, meist günstiger. Ideal für schnelle Renovierungen ohne große Eingriffe in die Wand.
Unterputz: Nur die Bedienelemente sind sichtbar, die Technik verschwindet in der Wand. Das sorgt für eine extrem saubere, minimalistische Optik und erleichtert das Putzen. Die Installation ist jedoch aufwändiger und muss in der Rohbauphase eingeplant werden. Marken wie Grohe oder Hansgrohe bieten für beide Varianten komplette Systeme an.

- Abbruch- und Entsorgungskosten für Bauschutt
- Eventuelle Trocknungszeiten, die den Zeitplan verzögern
- Kosten für eine temporäre Duschlösung, falls du in der Wohnung bleibst
- Der „Puffer“ von 15-20% für unvorhergesehene Probleme hinter den alten Fliesen

Laut einer Studie des Fraunhofer-Instituts für Bauphysik ist unzureichende Lüftung die Hauptursache für Schimmelbildung in 70% der untersuchten Fälle.
Ein einfaches gekipptes Fenster reicht oft nicht aus, um die feuchte Luft nach dem Duschen schnell abzutransportieren. Eine dezentrale Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung ist die Profi-Lösung: Sie sorgt für konstanten Luftaustausch, verhindert Schimmel und spart sogar Heizkosten. Eine Investition in die Gesundheit deiner Bausubstanz und deiner Familie.

Schwarze Armaturen und Duschprofile sind ein starkes Design-Statement. Sie wirken edel und modern. Aber sei dir bewusst: Auf mattschwarzen Oberflächen sind Kalkflecken und Seifenreste viel schneller sichtbar als auf Chrom. Sie erfordern eine konsequentere Pflege mit weichen Tüchern und milden Reinigern, um dauerhaft schön zu bleiben. Wer dazu bereit ist, wird mit einer einzigartigen Optik belohnt.

Was genau ist eigentlich Mikrozement?
Das ist kein Zement im klassischen Sinne, sondern eine hochwertige, kunststoffvergütete Spachtelmasse, die in mehreren dünnen Schichten aufgetragen und anschließend versiegelt wird. Das Ergebnis ist eine komplett fugenlose, wasserdichte Oberfläche für Böden, Wände und sogar Waschtische. Die Verarbeitung erfordert absolute Profis, denn Fehler sind kaum zu korrigieren. Dafür erhält man eine einzigartige, seidig-matte Optik mit individueller Textur, die an marokkanische Tadelakt-Techniken erinnert.

Ein gutes Lichtkonzept ist im Bad unverzichtbar und besteht aus drei Ebenen:
- Grundbeleuchtung: Meist über dimmbare Decken-Spots, die den ganzen Raum gleichmäßig erhellen.
- Spiegelbeleuchtung: Das wichtigste Licht! Es sollte von vorne kommen (links und rechts vom Spiegel oder integriert), um schattenfreie Ausleuchtung für Rasur oder Make-up zu garantieren.
- Akzentlicht: Eine indirekte LED-Leiste in einer Nische, unter dem Waschtisch oder der Badewanne schafft eine wohlige, hotelähnliche Atmosphäre für entspannte Momente.

Wichtiger als die Fliese: Die Abdichtung. Wasser findet jeden Weg. Hinter den schicken Fliesen muss eine absolut lückenlose, normgerechte Verbundabdichtung liegen, besonders im Duschbereich. Das ist keine Aufgabe für Heimwerker. Profis verwenden hierfür systemzertifizierte Produkte wie Dichtbahnen (z.B. Schlüter-KERDI) und spezielle Dichtmanschetten für alle Ecken und Rohrdurchführungen. Ein Fehler hier, und der Wasserschaden ist nur eine Frage der Zeit.

- Ausreichend Steckdosen am Waschtisch (Föhn, elektrische Zahnbürste, Rasierer)
- Ein separater Anschluss für einen beleuchteten Spiegelschrank
- Planung von dimmbaren Lichtquellen für verschiedene Stimmungen
- Ein Anschluss für eine elektrische Fußbodenheizung?

Der Raum zwischen Waschtisch und Wand ist oft verschenkter Platz. Eine Nische in der Duschwand, die bereits in der Vorwandinstallation eingeplant wird, ist Gold wert. Sie bietet die perfekte, unauffällige Ablage für Shampoo und Duschgel, ohne dass störende Körbchen an der Armatur hängen. Mit einer LED-Beleuchtung wird sie sogar zum dezenten Design-Highlight.

- Vom ersten Moment an perfekt temperiertes Wasser.
- Zuverlässiger Schutz vor plötzlichen Verbrühungen.
- Reduzierter Wasserverbrauch, da langes Mischen entfällt.
Der Schlüssel dazu? Ein modernes Duschthermostat. Es ist ein kleines Bauteil mit riesigem Komfort- und Sicherheitsgewinn.

Ist eine Fußbodenheizung Luxus oder schon Standard?
Im Neubau gehört sie fast immer dazu, aber auch bei der Sanierung ist sie eine Überlegung wert. Elektrische Heizmatten lassen sich relativ einfach auf dem Estrich verlegen, bevor gefliest wird. Der Komfortgewinn durch warme Füße an einem kalten Morgen ist unbezahlbar und das ganze Raumklima wird als angenehmer empfunden. Dadurch kann die Raumtemperatur oft sogar etwas gesenkt werden, was wiederum Heizkosten spart. Der zusätzliche Aufwand bei einer Komplettsanierung ist überschaubar.

„Ein kleines Bad ist keine Entschuldigung für schlechtes Design. Es ist eine Einladung für clevere Lösungen.“ – Barbara Sallick, Mitbegründerin von Waterworks

Weiß, Grau, Anthrazit – das war lange die sichere Bank im Bad. Doch Farbe kehrt zurück! Und zwar nicht nur an den Wänden. Mutige setzen auf farbige Keramik. Ein Waschtisch in sanftem Salbeigrün, mattem Ozeanblau oder erdigem Terrakotta wird zum zentralen Blickfang. Hersteller wie Villeroy & Boch oder Duravit bieten mit ihren Kollektionen (z.B. Artis) eine Palette an ausdrucksstarken Farben, die dem Bad eine völlig neue, persönliche Note verleihen.

Der vergessene Held: Der richtige Duschabfluss.
Punktablauf: Der Klassiker in der Mitte. Erfordert ein vierseitiges Gefälle, was bei großen Fliesen schwierig umzusetzen ist.
Duschrinne: Modern und elegant. Sie wird an der Wand oder am Eingang der Dusche platziert und benötigt nur ein einseitiges Gefälle. Das ermöglicht den Einsatz von XXL-Fliesen für einen nahtlosen Look und ist die Basis für einen barrierefreien, bodengleichen Einstieg. Modelle von TECE oder Geberit sind hier marktführend.

Ja, Pflanzen überleben im Bad – wenn man die richtigen wählt! Hohe Luftfeuchtigkeit und oft wenig direktes Licht sind die Herausforderungen. Perfekte Kandidaten sind:
- Schwertfarn: Liebt die feuchte Luft und kommt mit weniger Licht aus.
- Glücksfeder (ZZ Plant): Fast unzerstörbar, braucht wenig Wasser und Licht.
- Einblatt (Spathiphyllum): Mag es schattig und feucht und reinigt sogar die Luft.

Tipp vom Profi: Plane den Platz für die WC-Bürste! Es klingt banal, aber es ist eines der am häufigsten vergessenen Details. Niemand möchte die Bürste im frisch designten Bad prominent neben der Toilette stehen sehen. Eine elegante Lösung sind Einbau-Garnituren, die dezent in einer Vorwandinstallation verschwinden, oder Modelle, die direkt am Keramik-Körper befestigt werden.

Der deutsche Durchschnittsbürger verbringt laut Umfragen rund 3 Jahre seines Lebens im Badezimmer. Genug Zeit, um es sich wirklich schön zu machen.
Denk über die Tür nach. Eine klassische, nach innen öffnende Tür raubt in einem kleinen Bad oft wertvollen Platz, wo eigentlich ein Schrank oder ein größerer Waschtisch hinpassen würde. Eine Schiebetür, die in oder vor der Wand läuft, ist hier oft die eleganteste und praktischste Lösung, um den Raum maximal auszunutzen.




