Wohnzimmer streichen wie ein Profi: Dein kompletter Guide für Wände, die begeistern
Mehr als nur Farbe an der Wand: So verpasst du deinem Wohnzimmer ein echtes Upgrade
Mal ehrlich, wer kennt es nicht? Man steht im Baumarkt vor dieser riesigen Wand mit hunderten von Farbkärtchen und fühlt sich einfach nur überfordert. Terrakotta, Greige, Salbei, Nebelblau … die Trends kommen und gehen, aber ein richtig gut gestaltetes Wohnzimmer? Das ist zeitlos.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Mehr als nur Farbe an der Wand: So verpasst du deinem Wohnzimmer ein echtes Upgrade
- 2 Die Basics: Was du über Farbe wissen musst, bevor der Pinsel tunkt
- 3 Die Vorbereitung: 80 % der Arbeit für 100 % Ergebnis
- 4 Jetzt geht’s los: Die Farbauswahl und der perfekte Anstrich
- 5 Zum Schluss: Mut zur Farbe, aber mit Köpfchen
- 6 Bildergalerie
Die richtige Wandfarbe ist so viel mehr als nur Deko. Sie ist quasi die Seele des Raumes. Sie kann ein kleines Zimmer größer wirken lassen, eine ungemütliche Ecke in eine Kuschelhöhle verwandeln und beeinflusst ganz unterbewusst, wie wir uns fühlen. Die Sache ist nur: Zwischen einer tollen Idee und einer Wand, die am Ende wirklich professionell aussieht, liegen ein paar wichtige Schritte. Und genau die zeige ich dir hier. Kein trockenes Fachchinesisch, sondern praxiserprobte Tipps, damit du am Ende stolz auf dein Werk blicken kannst.
Die Basics: Was du über Farbe wissen musst, bevor der Pinsel tunkt
Bevor wir auch nur einen Farbeimer öffnen, lass uns kurz über zwei Dinge sprechen, die oft unterschätzt werden: Licht und Glanz. Wer das versteht, erspart sich später eine Menge Frust. Versprochen!

Dein bester Freund und größter Feind: Das Licht
Die schönste Farbe kann im falschen Licht total enttäuschen. Das ist der häufigste Fehler, den ich sehe. Deine Wandfarbe hat keine eigene Farbe – sie reflektiert nur das Licht, das auf sie fällt.
- Tageslicht ist nicht gleich Tageslicht: Hast du ein Nordfenster? Das Licht ist eher kühl und bläulich, Farben wirken hier oft etwas kühler. Ein Südfenster dagegen flutet den Raum mit warmem, intensivem Licht, das Gelb- und Rottöne richtig zum Strahlen bringt.
- Künstliches Licht am Abend: Achte mal auf die Verpackung deiner LED-Lampen. Die Farbtemperatur wird in Kelvin (K) angegeben. Eine altmodische Glühbirne hatte so um die 2.700 K – ein sehr warmes, gemütliches Licht. Moderne LEDs haben oft 3.000 K (Warmweiß) oder sogar 4.000 K (Neutralweiß). Dein warmes, sandiges Beige kann unter einer kühlen LED plötzlich fahl und grünlich aussehen.
Mein wichtigster Rat: Kauf kleine Probedosen deiner Favoriten (kosten oft nur 2-3 €). Streich damit große Stücke Pappe (mind. A3) und häng sie mit Malerkrepp an die Wand. Beobachte sie einen ganzen Tag lang – im Morgenlicht, bei voller Sonne und abends bei deiner normalen Beleuchtung. Nur so siehst du, wie die Farbe wirklich wirkt.

Matt, Seidenmatt, Glänzend – Was soll ich nehmen?
Der Glanzgrad der Farbe ist nicht nur Geschmackssache, er hat massive Auswirkungen auf Optik und Haltbarkeit. Stell es dir wie eine Skala vor:
Auf der einen Seite hast du stumpfmatte Farbe. Sie wirkt extrem edel, fast pudrig und schluckt das Licht förmlich. Das ist super, um kleine Unebenheiten in der Wand zu kaschieren. Der Nachteil? Sie ist eine kleine Diva. Ein Fettfinger oder ein Streifer vom Staubsaugerrohr? Sieht man sofort und lässt sich kaum entfernen. Ideal für Decken oder die Wand hinter dem Sideboard.
In der goldenen Mitte liegt matte oder seidenmatte Farbe. Das ist der absolute Alleskönner und für 95 % aller Wohnzimmerwände die beste Wahl. Der leichte Schimmer macht die Oberfläche robust und abwaschbar. Perfekt für Familien oder Wände, die auch mal was aushalten müssen. Hier machst du nichts falsch.
Ganz am anderen Ende der Skala findest du seidenglänzende oder glänzende Farben. Die sind extrem strapazierfähig, fast wie ein Lack. Deshalb nimmt man sie für Treppenhäuser oder Türen. Der Haken: Glanz ist gnadenlos ehrlich. Jede noch so kleine Delle im Putz wird durch die Lichtreflexion brutal betont. Für Wohnzimmerwände also eher ungeeignet, es sei denn, du willst einen ganz speziellen Look erzielen.

Die Vorbereitung: 80 % der Arbeit für 100 % Ergebnis
Jeder Profi wird es dir bestätigen: Die eigentliche Kunst liegt in der Vorbereitung. Ein sauberer Anstrich auf einem schlechten Untergrund? Sieht immer amateurhaft aus. Also, nimm dir hierfür Zeit. Es lohnt sich! Für ein durchschnittliches Wohnzimmer von 20 qm kannst du allein für die Vorbereitung locker 4 bis 6 Stunden einplanen.
Deine Einkaufsliste für den Baumarkt (damit du nur einmal fahren musst)
- Abdeckmaterial: Malervlies (ca. 15-20 € für eine große Rolle), keine dünne Folie! Vlies ist saugfähig und rutschfest.
- Klebeband: Gutes Malerkrepp, am besten das gelbe oder lila „Goldband“ (ca. 6-8 € pro Rolle). Es kostet mehr, aber verhindert unterlaufende Farbe.
- Werkzeug: Eine gute Farbwalze (Mikrofaser oder Lammfell, ca. 10-15 €), einen kleinen Pinsel für die Ecken, ein Abstreifgitter und einen Farbeimer.
- Spachtelmasse und Spachtel: Um kleine Löcher und Risse zu füllen (Fertigspachtel kostet ca. 5-10 €).
- Grundierung: Je nach Wand brauchst du Tiefengrund oder Haftgrund (mehr dazu gleich). Eine Flasche kostet ca. 15-25 €.
- Die Farbe selbst: Hier kommen wir gleich noch drauf zu sprechen.
- Und sonst so: Leiter, alter Lappen, Eimer mit Wasser, ggf. Schraubendreher für Steckdosenabdeckungen.

Untergrund-Check: Was deine Wand dir verrät
Führ mal kurz Detektiv an deiner Wand. Diese drei Tests dauern 2 Minuten und retten dir Stunden:
- Wischtest: Reib mit der flachen Hand über die Wand. Hast du weißen Staub an der Hand? Dann „kreidet“ die alte Farbe. Hier muss grundiert werden!
- Kratztest: Ritz mit einem Spachtel eine kleine, unauffällige Stelle an. Blättert die Farbe ab? Dann ist der Altanstrich nicht tragfähig und muss im schlimmsten Fall runter.
- Klebebandtest: Ein Stück starkes Kreppband fest aufdrücken und ruckartig abreißen. Bleiben Farbreste kleben? Auch hier: Der Untergrund ist nicht fest genug.
Grundieren ist KEINE Geldverschwendung!
Ich kann es nicht oft genug sagen: Grundiere deine Wände! Viele sparen sich das, weil man es am Ende ja nicht sieht. Großer Fehler. Eine Grundierung (oft „Tiefengrund“ genannt) sorgt dafür, dass die teure Wandfarbe gleichmäßig trocknet und nicht von der Wand aufgesaugt wird wie von einem Schwamm. Das verhindert Flecken und Streifen. Eine Investition von 20 Euro, die dir ein Ergebnis im Wert von hunderten Euro sichert.

Übrigens: Hast du Nikotin- oder alte Wasserflecken? Streich da niemals einfach drüber. Die kommen immer wieder durch. Hier brauchst du einen speziellen „Isolier- oder Sperrgrund“.
Jetzt geht’s los: Die Farbauswahl und der perfekte Anstrich
Okay, die Vorbereitung ist geschafft, alles ist abgeklebt. Jetzt kommt der spaßige Teil. Mit ein paar Kniffen wird das Ergebnis perfekt.
Wie viel Farbe brauche ich eigentlich?
Die ewige Frage. Hier eine ganz einfache Formel: Miss die Länge aller zu streichenden Wände und addiere sie. Multipliziere diese Zahl mit der Raumhöhe. Das ist deine grobe Quadratmeterzahl. Zieh dann noch Fenster und Türen ab. Auf jedem Farbeimer steht, für wie viele Quadratmeter er reicht (z.B. „10 L für ca. 70 qm“). Teile deine Fläche durch diese Angabe. Profi-Tipp: Kauf immer einen Liter mehr als berechnet. Man braucht fast immer etwas mehr, und nichts ist ärgerlicher, als wenn die Farbe am Sonntagnachmittag ausgeht.
Qualität zahlt sich aus: Ein Wort zu den Preisen
Gute Dispersionsfarbe erkennst du an zwei Werten auf dem Eimer: Deckkraftklasse 1 und Nassabriebklasse 1 oder 2.

- Deckkraftklasse 1 bedeutet: Deckt meistens schon beim ersten Anstrich perfekt. Kostet mehr (ca. 40-70 € pro 10L-Eimer), spart dir aber einen kompletten zweiten Arbeitstag. Eine Farbe der Klasse 3 für 20 €? Da streichst du dreimal und bist am Ende frustriert und hast auch nicht wirklich gespart.
- Nassabriebklasse 1 oder 2 bedeutet: Die Farbe ist scheuer- oder waschbeständig. Du kannst also mal einen Fleck mit einem feuchten Tuch wegwischen, ohne dass die Farbe mitkommt. Super wichtig im Alltag!
Gute Marken für Heimwerker, die du im Baumarkt findest, sind z.B. Alpina oder Schöner Wohnen Farbe. Wenn du es richtig gut machen willst, frag im Fachhandel nach Profi-Marken wie Caparol oder Brillux. Die sind eine andere Liga.
Die Technik: Streichen ohne Streifen und Ansätze
Die größte Angst? Streifen! Das Geheimnis dagegen heißt „Nass-in-Nass“-Technik. Das bedeutet, du rollst immer in die noch feuchte Farbkante der vorigen Bahn. Und so geht’s:
- Zuerst die Kanten: Streiche mit dem Pinsel alle Ecken, Ränder um Fenster und Steckdosen vor. Ungefähr 5-10 cm breit. Mach das aber immer nur für die eine Wand, die du als Nächstes rollst.
- Die Fläche rollen: Rolle in die Farbe tauchen, am Gitter gut abstreifen. Die Walze soll satt getränkt sein, aber nicht tropfen.
- Bahnen ziehen: Beginne in einer Ecke und rolle in senkrechten Bahnen von oben nach unten. Die Bahnen sollten sich immer ein kleines Stück überlappen.
- Das Finish: Wenn du einen Abschnitt von 1-2 Metern geschafft hast, rollst du die ganze nasse Fläche nochmal von oben nach unten ab, aber diesmal ganz ohne Druck. Das sorgt für eine einheitliche Struktur und macht Ansätze unsichtbar.
Arbeite zügig und mach an einer Wand keine langen Pausen. Und noch ein kleiner Zeitspar-Hack: Für eine kurze Pause musst du den Pinsel nicht auswaschen. Wickle ihn einfach stramm in eine Plastiktüte oder Frischhaltefolie. So bleibt er stundenlang frisch.

Der magische Moment: Das Klebeband abziehen
Achtung, hier passiert ein häufiger Fehler! Warte nicht, bis die Farbe komplett trocken ist. Zieh das Klebeband ab, solange die Farbe noch leicht feucht ist. Zieh es langsam und in einem flachen Winkel von der Wand weg. So bekommst du eine gestochen scharfe Kante und reißt nicht die frische Farbe wieder mit ab.
Zum Schluss: Mut zur Farbe, aber mit Köpfchen
Ein Wohnzimmer neu zu streichen, ist eines der dankbarsten Projekte überhaupt. Es hat einen riesigen Effekt und mit der richtigen Vorbereitung ist es absolut machbar. Denk immer dran: Ein gutes Ergebnis ist kein Zufall. Es ist die Summe aus guter Planung, dem richtigen Material und einer sauberen Technik.
Sei realistisch bei der Planung, investiere die paar Euro mehr in gute Farbe und gutes Werkzeug. Und vor allem: Hab Spaß dabei! Am Ende zählt nur, dass du dich in deinem neuen, selbst gestalteten Wohnzimmer rundum wohlfühlst. Und dieses Gefühl ist, ehrlich gesagt, unbezahlbar.

Bildergalerie


Eine Akzentwand? Ja, aber welche?
Die Wand, die du beim Betreten des Raumes als Erstes siehst, ist oft die beste Wahl. Meist ist das die Wand hinter dem Sofa oder dem wichtigsten Möbelstück. Vermeide es, die Wand mit den meisten Fenstern oder Türen zu wählen – die vielen Unterbrechungen schwächen den Effekt. Eine farbige Akzentwand kann den Raum optisch strecken oder ihm mehr Tiefe verleihen, je nachdem, wo sie platziert ist.

- Decke zuerst streichen, um Tropfer auf frische Wände zu vermeiden.
- Dann die Wände, beginnend mit den Ecken und Kanten („Schneiden“).
- Zuletzt die großen Wandflächen mit der Rolle bearbeiten.
Das ist die Reihenfolge der Profis. Sie spart Zeit und verhindert unschöne Patzer.

Die unsichtbare Grundlage: Eine gute Grundierung ist kein überflüssiger Schritt, sondern dein Erfolgsgarant. Besonders bei stark saugenden Wänden (wie Gipskarton) oder bei einem drastischen Farbwechsel von dunkel auf hell sorgt sie dafür, dass die neue Farbe gleichmäßig deckt und nicht fleckig wird. Ein Tiefgrund von Marken wie Knauf oder Alpina verfestigt zudem leicht sandende Untergründe und sorgt für eine perfekte Haftung.

Wusstest du, dass die Farbe „Greige“ – eine Mischung aus Grau und Beige – von vielen Innenarchitekten als das „perfekte Neutral“ bezeichnet wird?
Es vereint die kühle Eleganz von Grau mit der warmen, einladenden Ausstrahlung von Beige. Dadurch passt es sich extrem gut an unterschiedliche Lichtverhältnisse und Einrichtungsstile an und bildet eine ideale, zeitlose Basis für fast jedes Wohnzimmer.

Die berühmte 60-30-10-Regel ist ein einfacher Trick für eine harmonische Farbverteilung:
- 60 % Hauptfarbe: Das ist deine Wandfarbe. Sie dominiert den Raum und setzt den Grundton.
- 30 % Nebenfarbe: Diese findet sich in größeren Möbelstücken wie dem Sofa, Vorhängen oder einem großen Teppich wieder.
- 10 % Akzentfarbe: Kissen, Bilder, Vasen oder eine einzelne Decke setzen gezielte, spannende Farbtupfer.

Lammfellrolle: Perfekt für raue Oberflächen wie Raufaser. Sie nimmt viel Farbe auf und gibt sie gleichmäßig ab, was für eine satte, volle Deckung sorgt.
Mikrofaser-Rolle: Die erste Wahl für glatte Wände und Vliestapeten. Sie erzeugt ein extrem feines, fast spritzfreies Finish ohne Streifenbildung.
Für die meisten modernen Wohnzimmerwände ist eine hochwertige Mikrofaser-Rolle die sicherere und präzisere Option.

Wie viel Farbe brauche ich eigentlich? Multipliziere einfach die Raumhöhe mit der gesamten Wandlänge (alle Wände addiert). Das Ergebnis ist deine Gesamtfläche in Quadratmetern. Die meisten Farbeimer, z.B. von Schöner Wohnen-Farbe, geben eine Reichweite pro Liter an (z.B. „reicht für ca. 10 m²“). Plane immer für zwei Anstriche und kaufe lieber einen Liter mehr als zu wenig – nichts ist ärgerlicher als ein unfertiger Anstrich am Sonntagabend.

- Sattere, schärfere Farbkanten ohne Unterlaufen.
- Keine klebrigen Rückstände beim Abziehen.
- Leichteres Arbeiten in Ecken und an Leisten.
Das Geheimnis? Investiere in hochwertiges Malerkrepp wie das Tesa Malerband „Precision“. Der geringe Aufpreis gegenüber Billigprodukten zahlt sich durch saubere Ergebnisse und weniger Nacharbeit doppelt und dreifach aus.

Der Glanzgrad – mehr als nur Optik?
Ja, absolut! Die Wahl zwischen matt, seidenmatt oder glänzend beeinflusst nicht nur das Aussehen, sondern auch die Strapazierfähigkeit. Matte Farben (wie die von Farrow & Ball) wirken sehr edel und kaschieren kleine Unebenheiten, sind aber empfindlicher. Seidenmatte oder seidenglänzende Farben (Latexfarben) reflektieren etwas mehr Licht und sind deutlich robuster und abwischbar – ideal für Bereiche, die stärker beansprucht werden, oder für Haushalte mit Kindern.

Laut einer Studie der University of British Columbia können Blautöne die Kreativität und das Gefühl von Ruhe fördern.
Ein sanftes Taubenblau oder ein tiefes Nachtblau im Wohnzimmer kann also mehr als nur schön aussehen – es kann eine Atmosphäre schaffen, in der man besser entspannen und neue Ideen finden kann. Es ist die ideale Farbe für eine Leseecke oder einen Bereich, der der Erholung dient.

Vergiss nicht die kleinen Helfer, die den Unterschied machen. Neben Farbe und Pinsel solltest du Folgendes bereitlegen:
- Spachtelmasse und einen kleinen Spachtel zum Füllen von Dübellöchern.
- Feines Schleifpapier, um die gespachtelten Stellen zu glätten.
- Ausreichend Abdeckfolie für Möbel und Böden.
- Ein Abstreifgitter für den Farbeimer, um überschüssige Farbe von der Rolle zu entfernen.
- Feuchte Tücher für schnelle Korrekturen.

Farbe ist Gefühl. Ein warmes Terrakotta oder ein erdiges Ocker kann das Gefühl von Geborgenheit und Wärme erzeugen, selbst an einem grauen Regentag. Denke darüber nach, wie du dich in deinem Wohnzimmer fühlen möchtest. Soll es ein energetischer, kreativer Ort sein? Dann könnten sonnige Gelb- oder Orangetöne passen. Suchst du eine Oase der Ruhe? Dann sind sanfte Grün- und Blautöne oder erdige Sandfarben deine Verbündeten. Schließe die Augen und stelle dir die gewünschte Stimmung vor – die richtige Farbe wird sich dir zeigen.

Die fünfte Wand: Denk auch an die Decke! Sie muss nicht immer weiß sein. Eine in der gleichen Farbe wie die Wände gestrichene Decke kann ein Gefühl von Geborgenheit und einen modernen „Cocooning“-Effekt erzeugen. In sehr hohen Räumen kann eine dunklere Decke den Raum optisch senken und gemütlicher machen. Ein zarter Pastellton an der Decke hingegen kann eine subtile, überraschende Note hinzufügen, ohne den Raum zu erdrücken.

Viele moderne Wandfarben, insbesondere von Herstellern wie Little Greene oder Bauwerk Colour, sind als „VOC-arm“ oder „VOC-frei“ gekennzeichnet.
VOCs (Volatile Organic Compounds) sind flüchtige organische Verbindungen, die ausdünsten und die Raumluftqualität beeinträchtigen können. Die Investition in eine solche Farbe ist ein Beitrag zu einem gesünderen Wohnklima, besonders direkt nach dem Streichen.

Dispersionsfarbe: Der Allrounder für die meisten Wände. Sie ist auf Wasserbasis, geruchsarm, trocknet schnell und ist in tausenden Farbtönen erhältlich. Ideal für Wohn- und Schlafräume.
Silikatfarbe: Eine Mineralfarbe, die sich chemisch mit dem Untergrund verbindet. Sie ist extrem atmungsaktiv, beugt Schimmel vor und ist sehr langlebig. Eine gute Wahl für ältere Gebäude oder für Allergiker, erfordert aber einen mineralischen Untergrund.
Für die meisten DIY-Projekte ist eine hochwertige Dispersionsfarbe die richtige und einfachste Wahl.

Deine neue Wandfarbe soll mit deinen Möbeln harmonieren, nicht mit ihnen konkurrieren. Halte ein Farbmuster an dein Sofa, deine Vorhänge und deinen Holzboden. Suchst du einen Kontrast oder eine Ton-in-Ton-Lösung? Ein graues Sofa kann zum Beispiel durch eine senfgelbe Wand zum Leben erweckt werden, während es vor einer graublauen Wand elegant und zurückhaltend wirkt. Die bestehenden Elemente sind dein Ausgangspunkt.

Was tun mit Farbresten?
Wirf sie nicht weg! Ein kleiner Rest deiner Wandfarbe ist Gold wert für zukünftige Ausbesserungen von Kratzern oder Schrammen. Fülle eine kleine Menge in ein beschriftetes Marmeladenglas. Größere Reste kannst du kreativ nutzen: Streiche die Rückwand eines Bücherregals, eine einzelne Schubladenfront oder ein paar alte Bilderrahmen im passenden Farbton, um ein stimmiges Gesamtbild im Raum zu schaffen.
- Pinsel und Rollen sofort nach Gebrauch gründlich auswaschen.
- Malerkrepp abziehen, solange die Farbe noch leicht feucht ist.
- Lüften, lüften, lüften, um die Trocknung zu beschleunigen.
Der Schlüssel? Ein sauberes Ende. Ein gut ausgeführter Aufräumprozess ist der letzte Schritt zum Profi-Ergebnis und macht den Unterschied zwischen einem abgeschlossenen Projekt und einer wochenlangen Baustelle.




