Wohnen mit Substanz: Vergiss die Trends – Das hier zählt wirklich!

von Angela Schmidt
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In all den Jahren, die ich nun in der Werkstatt und auf Baustellen verbringe, habe ich unzählige Trends kommen und gehen sehen. Was gestern der absolute Wahnsinn war, entlockt uns heute oft nur noch ein müdes Lächeln. Aber weißt du, was bleibt? Substanz. Ein Raum, der wirklich gut gestaltet ist, ist so viel mehr als nur eine Ansammlung schicker Möbel. Er funktioniert, er fühlt sich einfach richtig an und er überdauert die Zeit, weil sein Fundament stimmt.

Ich habe gelernt, dass die besten Ergebnisse dann entstehen, wenn man die Regeln kennt. Nicht, um sich sklavisch daran zu halten, sondern um zu wissen, wann man sie mit einem Augenzwinkern brechen kann. In diesem Artikel teile ich mein Wissen aus der Praxis – keine kurzlebigen Moden, sondern die zeitlosen Prinzipien, die aus vier Wänden ein echtes Zuhause machen.

Teil 1: Die unsichtbaren Helden – Licht, Akustik und Raumklima

Bevor wir auch nur ein einziges Möbelstück verrücken, sollten wir uns den Raum selbst ansehen. Die wichtigsten Elemente sind oft die, die man gar nicht sieht. Aber genau sie entscheiden darüber, ob wir uns am Ende des Tages wohlfühlen oder nicht.

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Das richtige Licht: Mehr als nur „hell“

Licht ist, ehrlich gesagt, unser mächtigstes Werkzeug. Es formt den Raum, beeinflusst unsere Stimmung und macht vieles überhaupt erst möglich. Dabei müssen wir zwischen dem Licht von draußen und dem von drinnen unterscheiden.

Natürliches Licht ist und bleibt der ungeschlagene Champion. Sein Farbspektrum ist perfekt. Ein Raum mit viel Tageslicht wirkt sofort lebendiger und größer. Meine erste Frage bei jeder Planung ist daher: Woher kommt das Licht? Ein Nordfenster liefert kühles, gleichmäßiges Licht – super für einen Arbeitsplatz, an dem man nicht geblendet werden will. Ein Südfenster hingegen schenkt warmes, direktes Licht, kann aber im Sommer auch ganz schön heizen und blenden. Das sollte man bei der Wahl des Sofaplatzes im Hinterkopf behalten.

Künstliches Licht ist dann unsere kreative Ergänzung. Und genau hier passieren die meisten Fehler. Eine einzige Deckenlampe in der Mitte des Raumes? Das erzeugt harte Schatten und eine Atmosphäre wie in einer Bahnhofshalle. Profis denken in Lichtinseln. Stell dir vor, du kombinierst drei Licht-Arten:

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  1. Die Grundbeleuchtung: Sie sorgt dafür, dass du nicht stolperst. Das können Deckenspots oder eine indirekte Beleuchtung sein, die den Raum sanft erhellt.
  2. Das Zonenlicht: Das ist das „Arbeitslicht“. Die Pendelleuchte über dem Esstisch, damit du dein Essen siehst, oder die Leselampe neben dem Sessel.
  3. Das Stimmungslicht: Das ist die Magie! Eine kleine Tischlampe auf der Kommode, die eine Pflanze anstrahlt, oder ein LED-Streifen hinter dem Sideboard.

Kleiner Tipp für deine erste Lichtinsel in 3 Schritten: Dimme deine Haupt-Deckenleuchte (falls vorhanden) auf 50 %. Stell eine Stehlampe neben dein Sofa und schalte sie ein. Platziere eine kleine Tischlampe auf einem Beistelltisch, um eine Ecke oder ein Bild zu betonen. Du wirst den Unterschied sofort spüren!

Gut zu wissen: Achte beim Kauf von Leuchtmitteln auf zwei Werte. Die Farbtemperatur in Kelvin (K) entscheidet über die Lichtstimmung. Alles unter 3.300 K ist gemütliches Warmweiß – perfekt fürs Wohnzimmer. Über 5.300 K wird es tageslichtweiß, was die Konzentration fördert und super für die Küche oder das Heimbüro ist. Der zweite Wert ist der Farbwiedergabeindex (CRI oder Ra). Er sollte für Wohnräume immer über 90 liegen. Sonnenlicht hat 100. Ein schlechter CRI-Wert lässt deine teure Wandfarbe und deine Möbel fahl und irgendwie falsch aussehen. Eine gute LED mit hohem CRI kostet vielleicht 2-3 € mehr, aber dieser kleine Aufpreis ist eine der besten Investitionen in deine Wohnqualität.

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Achtung, wichtiger Sicherheitshinweis: Elektroinstallationen sind absolut nichts für Laien! Falsch angeschlossene Lampen sind eine häufige Brandursache. Lass bitte immer einen geprüften Elektrofachbetrieb ran. Finger weg vom Sicherungskasten – das ist Meisterarbeit.

Die Raumakustik: Wie dein Zuhause klingt

Warst du schon mal in einem komplett leeren Raum? Er hallt. Das liegt an den glatten, harten Oberflächen von Wänden, Böden und Fenstern, die den Schall gnadenlos zurückwerfen. In einem eingerichteten Raum sorgen Möbel, Teppiche und Vorhänge dafür, dass der Schall absorbiert wird. Plötzlich klingt alles weicher und angenehmer.

Gerade in modernen Wohnungen mit viel Glas, Beton und glatten Böden ist das oft ein riesiges Problem. Die Räume sehen auf Fotos super aus, aber man versteht sein eigenes Wort kaum. Dagegen kannst du aber gezielt etwas tun. Ein dicker Wollteppich kann wahre Wunder wirken. Schwere Vorhänge aus Samt oder Leinen sind ebenfalls fantastische Schallschlucker. Und übrigens: Ein gut gefülltes Bücherregal ist einer der besten und schönsten Schallabsorber überhaupt!

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Profi-Tipp: Bevor du in teure Akustikpaneele investierst (die schnell mal 50-100 € pro Quadratmeter kosten), leg erstmal einen großen Teppich aus. Der Effekt ist oft schon ausreichend und macht den Raum gleichzeitig gemütlicher.

Das Raumklima: Einmal tief durchatmen, bitte

Wir verbringen den Großteil unserer Zeit drinnen. Deshalb ist die Luftqualität so unglaublich wichtig für unsere Gesundheit. Bestimmte Materialien können hier einen riesigen Unterschied machen.

Natürliche Materialien sind dabei meistens die beste Wahl. Holz, Lehm, Kalk oder Wolle können Feuchtigkeit aus der Luft aufnehmen und bei Bedarf wieder abgeben – wie eine natürliche Klimaanlage. Eine Wand, die mit Lehmputz gestaltet ist, sorgt für eine fantastische Luftfeuchtigkeit. Das ist zwar mit 40-70 € pro Quadratmeter vom Fachmann kein Schnäppchen, aber das Wohngefühl ist unvergleichlich. Auch diffusionsoffene Farben auf Kalk- oder Silikatbasis sind super, weil sie „atmen“ und so Schimmel vorbeugen können.

Vorsicht ist bei manchen günstigen Baustoffen geboten. Billiges Laminat oder Möbel aus Pressspanplatten können Schadstoffe ausdünsten. Achte auf Gütesiegel wie den „Blauen Engel“. Ein guter Handwerker kennt seine Materialien und wird dich immer ehrlich beraten.

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Teil 2: Das Handwerkszeug – Farbe, Material und Möbel

Wenn die unsichtbaren Grundlagen stimmen, können wir uns endlich um die sichtbaren Dinge kümmern. Jetzt geht’s ans Eingemachte!

Farbe: Mehr als nur ein bunter Anstrich

Farbe ist mächtig. Sie kann einen Raum optisch vergrößern, verkleinern, wärmer oder kühler wirken lassen. Die allerwichtigste Regel lautet: Teste Farben immer direkt an der Wand, für die sie gedacht ist! Kauf dir eine kleine Probegröße, streiche eine Fläche von mindestens einem Quadratmeter und beobachte sie zu verschiedenen Tageszeiten. Das Licht verändert alles!

Ein paar handfeste Tipps aus der Praxis:

  • Helle Decken lassen den Raum höher wirken. Eine dunkle Decke drückt ihn optisch nach unten.
  • In einem langen, schmalen „Schlauchflur“ kannst du die kurze Wand am Ende dunkler streichen. Das holt sie optisch näher ran und der Raum wirkt harmonischer.
  • Kühle Farben wie Blau- oder Grüntöne treten optisch zurück. Perfekt, um kleine Räume größer wirken zu lassen.
  • Warme Farben wie Rot, Orange oder ein sattes Gelb kommen auf dich zu. Sie schaffen Gemütlichkeit, können einen Raum aber auch kleiner erscheinen lassen.

Die Qualität der Farbe ist übrigens entscheidend. Klar, eine Profi-Farbe aus dem Fachhandel kostet vielleicht 80 € für den 10-Liter-Eimer, während die Baumarkt-Eigenmarke bei 30 € liegt. Aber: Eine gute Farbe hat viel mehr Pigmente, deckt oft schon beim ersten Anstrich perfekt und ist viel robuster. Mit der billigen Farbe streichst du dreimal, hast am Ende mehr Arbeit und sparst unterm Strich gar nichts. Achte auf die Deckkraftklasse 1 und die Nassabriebbeständigkeit Klasse 1 oder 2. Diese Infos findest du im technischen Datenblatt.

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Und was den Zeitaufwand angeht: Plane als Laie für ein 20-Quadratmeter-Zimmer ruhig ein ganzes Wochenende ein. Abkleben, Vorbereiten, erster Anstrich, Trocknungszeit und zweiter Anstrich – das dauert seine Zeit, wenn es ordentlich werden soll.

Materialien: Eine Frage des Gefühls

Materialien verleihen einem Raum seinen Charakter. Es geht darum, wie sie sich anfühlen, wie sie aussehen und wie sie in Würde altern.

Holz ist und bleibt ein fantastisches Material. Es ist lebendig, warm und langlebig. Eiche zum Beispiel ist hart, super robust und ideal für Böden oder Tische – eine echte Investition. Kiefer ist weicher, deutlich günstiger und hat einen eher rustikalen Charme, perfekt für Möbel im Landhausstil. Die Oberflächenbehandlung macht dabei einen riesigen Unterschied. Ein geölter Boden fühlt sich warm und natürlich an, man spürt die Holzstruktur. Er ist aber auch etwas pflegeintensiver. Ein lackierter Boden ist dagegen eine versiegelte, pflegeleichte Festung, fühlt sich aber auch kühler und künstlicher an.

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Textilien bringen Weichheit und Gemütlichkeit ins Spiel. Ein Wollteppich isoliert, ist von Natur aus schmutzabweisend und verbessert die Akustik enorm. Leinen hat einen wunderbar lässigen Faltenwurf für Vorhänge. Synthetische Fasern sind oft pflegeleichter, aber sie fühlen sich selten so gut an und können sich statisch aufladen.

Metall, Glas und Stein sind die kühlen, modernen Gegenspieler. Man sollte sie aber gezielt als Akzente einsetzen. Eine Küchenarbeitsplatte aus Naturstein oder eine Fensterbank aus Schiefer sind wunderschön. Eine ganze Wand aus Sichtbeton kann ohne die richtigen Gegenpole aber schnell kalt und abweisend wirken.

Möbel: Qualität, die du fühlen kannst

Bei Möbeln lohnt sich ein genauer Blick auf die Konstruktion. Ein gut gemachtes Möbelstück erkennst du an den Details. Sind die Verbindungen solide verzapft und verleimt oder nur billig verschraubt? Öffne mal eine Schublade: Gleitet sie sanft auf einem Metallausschub oder wackelt und klemmt sie? Das sind die kleinen Dinge, die über die Lebensdauer entscheiden.

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Und hier kommt der ultimative Tipp für den Möbelkauf: der Wackel-Test! Fass den Tisch oder Stuhl im Laden an und rüttel mal ordentlich dran. Wenn etwas nachgibt, knarzt oder sich instabil anfühlt – Finger weg! Ein gutes Möbelstück steht wie eine Eins.

Bevor du etwas Großes kaufst, klebe die Umrisse mit Malerkrepp auf den Boden. So bekommst du ein echtes Gefühl für die Proportionen im Raum und vermeidest teure Fehlkäufe.

Teil 3: Der Plan – Vom Chaos zur Klarheit

Gute Gestaltung ist kein Zufall. Sie folgt einem klaren Plan. Das spart dir am Ende Zeit, Geld und vor allem eine Menge Nerven.

Analysieren und Planen

Alles beginnt mit dem genauen Aufmaß. Zeichne einen simplen Grundriss deines Raumes, am besten ganz klassisch mit Bleistift und Papier. Trage alle Maße ein, inklusive Fenster, Türen, Heizkörper und Steckdosen. Das zwingt dich, ganz genau hinzuschauen.

Dann überleg dir die Funktionen. Was soll hier passieren? Wo sind die Hauptlaufwege? Man sollte nicht um das Sofa herumklettern müssen, um ans Fenster zu kommen. Denk auch an die Blickachsen. Was ist das Erste, das du siehst, wenn du den Raum betrittst? Dieser Bereich verdient besondere Aufmerksamkeit.

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Erstelle ein Moodboard! Das klingt komplizierter, als es ist. Nimm eine Pinnwand oder nutze ein Online-Tool und sammle Bilder, Stoffmuster und Farbkarten, die dir gefallen. So entwickelst du ein klares Gefühl für die gewünschte Atmosphäre.

Praktische Lösungen für häufige Probleme

  • Kleine Räume: Helle Farben sind dein Freund. Wähle Möbel mit schlanken Beinen, das lässt den Boden freier und den Raum luftiger wirken. Spiegel können einen Raum optisch vergrößern, aber platziere sie clever. Sie sollten etwas Schönes spiegeln, wie ein Fenster, und nicht die unaufgeräumte Ecke.
  • Dunkle Räume: Ein durchdachtes Lichtkonzept mit mehreren Lichtinseln ist hier alles. Reines Weiß kann in dunklen Räumen schnell grau und schmutzig aussehen. Oft ist ein warmer Weißton oder ein sehr helles Beige die bessere Wahl.
  • Niedrige Decken: Streiche die Decke immer heller als die Wände. Bodentiefe Vorhänge, die knapp unter der Decke montiert sind, strecken den Raum optisch. Auch hohe, schmale Regale helfen.

Seien wir ehrlich: Das Budget ist meistens der Knackpunkt. Manchmal ist es schlauer, ein Projekt in Etappen umzusetzen, anstatt überall Kompromisse bei der Qualität zu machen. Ein hochwertiger Boden, der 20 Jahre hält, ist langfristig günstiger als ein billiger, den du nach fünf Jahren genervt wieder rausreißen musst.

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Teil 4: Für Fortgeschrittene – Altes ehren, Neues wagen

Wenn die Grundlagen sitzen, kann man mutiger werden. Hier trennt sich die Spreu vom Weizen.

Umgang mit alter Bausubstanz

Ich persönlich liebe Altbauten. Sie haben Charakter, sie erzählen Geschichten. Aber sie haben auch ihre Tücken.

Ganz, ganz wichtiger Sicherheitshinweis: In Gebäuden, die vor den Neunzigern gebaut wurden, kann Asbest lauern. In alten Klebern unter dem Parkett, in Fensterkitt oder in alten Verkleidungen. Das Zeug ist hochgradig krebserregend. Wenn du auch nur den geringsten Verdacht hast, rühre absolut nichts an! Beauftrage einen zertifizierten Fachbetrieb für eine Analyse. Glaub mir, ich habe es auf einer Baustelle erlebt: Ein Heimwerker hat in Eigenregie alte Bodenplatten rausgerissen. Die anschließende Asbestsanierung hat ihn ein kleines Vermögen und unendlich viele Nerven gekostet. Das will wirklich niemand.

Wenn die Bausubstanz sicher ist, geht es darum, den Charakter zu erhalten. Eine freigelegte Ziegelwand oder alte Holzbalken sind Schätze. Der Trick ist, sie mit modernen Elementen zu kombinieren. Ein glatter, weißer Einbauschrank vor einer rauen Ziegelwand – das erzeugt eine unglaubliche Spannung.

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Regionale Unterschiede beachten

Ob Fachwerk im Norden oder massive Steinhäuser im Süden – jede Region hat ihre Bautraditionen, die aus dem Klima und den verfügbaren Materialien entstanden sind. Es ist immer eine gute Idee, sich daran zu orientieren. Ein Haus im Alpen-Chalet-Stil wirkt an der Nordseeküste oft deplatziert. Wenn man lokale Materialien und Bauweisen aufgreift und modern interpretiert, entsteht oft etwas, das sich ganz natürlich und harmonisch in seine Umgebung einfügt.

Teil 5: Wann der Meister ran muss – Die Grenzen des Selbermacens

Ich ziehe meinen Hut vor jedem, der selbst anpackt. Aber man muss seine Grenzen kennen. Manche Arbeiten gehören ohne Wenn und Aber in die Hände von ausgebildeten Profis. Das hat nichts mit Bequemlichkeit zu tun, sondern mit Sicherheit und Gewährleistung.

  • Elektroinstallation: Wie gesagt, hier gibt es keine Diskussion. Nur der eingetragene Elektromeister darf an die feste Installation.
  • Gas- und Wasserinstallation: Ein undichtes Wasserrohr kann Schäden verursachen, die keine Versicherung zahlt, wenn ein Laie daran herumgepfuscht hat. Von Gasleitungen fange ich gar nicht erst an – Lebensgefahr!
  • Tragende Wände: Niemals eine Wand einreißen, ohne dass ein Statiker sie geprüft und freigegeben hat. Das kann die Stabilität des ganzen Hauses gefährden.
  • Arbeiten am Dach: Die Absturzgefahr ist riesig und kleinste Fehler bei der Abdichtung führen zu massiven Wasserschäden. Das ist ein Job für Dachdecker.

Ein guter Handwerker ist sein Geld wert. Er bringt Erfahrung, Wissen über Normen und die Gewährleistung für seine Arbeit mit. Eine gute Beratung im Vorfeld ist oft die beste Investition, die du tätigen kannst.

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Ein letztes Wort zum Schluss

Einen Raum zu gestalten, ist ein Prozess. Er muss nicht an einem einzigen Wochenende abgeschlossen sein. Ein gutes Zuhause wächst mit den Menschen, die darin leben. Sei geduldig. Kauf lieber ein gutes Stück weniger, aber dafür eines, das du wirklich liebst und das dich lange begleitet. Und am wichtigsten: Hör auf dein Bauchgefühl. Denn am Ende musst du dich in deinen vier Wänden wohlfühlen, nicht irgendein Designer aus einem Hochglanzmagazin.

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Echtes Holz, massives Metall, reine Wolle – diese Materialien entwickeln über Jahre eine Patina, die Geschichten erzählt. Während eine folierte Spanplatte an den Kanten aufquillt und ihren Glanz verliert, wird eine geölte Eichenplatte mit jedem Kratzer und jeder Macke nur charaktervoller. Das ist der wahre Luxus: Materialien, die mit Ihnen leben und altern, anstatt einfach nur zu verschleißen.

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„Der Schlüssel zu einem zeitlosen Raum ist nicht, Trends zu ignorieren, sondern zu verstehen, warum bestimmte Ideen überdauern. Oft liegt es an der Art, wie sie auf menschliche Grundbedürfnisse nach Komfort, Licht und Ordnung eingehen.“ – Ilse Crawford, Designerin

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Der häufigste Fehler bei der Beleuchtung?

Zu glauben, „dimmbar“ sei die Lösung für alles. Ein Dimmer reduziert nur die Helligkeit, ändert aber nichts an der oft harten, schattenwerfenden Qualität einer einzelnen Deckenleuchte. Echte Atmosphäre entsteht durch die Kombination verschiedener Lichtquellen auf unterschiedlichen Höhen: Eine Stehleuchte neben dem Sessel, eine Tischleuchte auf dem Sideboard und vielleicht ein gerichteter Spot, der ein Bild an der Wand hervorhebt. Das ist das Geheimnis lebendiger Lichtinseln.

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Die 60-30-10-Regel: Ein unfehlbares Rezept für eine ausgewogene Farbgestaltung. 60 % des Raumes (Wände, große Teppiche) erhalten eine dominante Hauptfarbe. 30 % (Möbel, Vorhänge) eine sekundäre, unterstützende Farbe. Die restlichen 10 % sind für Akzente reserviert (Kissen, Kunst, Deko-Objekte), die dem Raum Persönlichkeit und Spannung verleihen.

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  • Verbessert die Sprachverständlichkeit
  • Reduziert Stress und fördert die Konzentration
  • Schafft ein Gefühl von Geborgenheit

Das Geheimnis? Eine gute Raumakustik. Weiche Oberflächen sind hier Ihre besten Freunde. Ein hochfloriger Teppich, schwere Samtvorhänge oder sogar ein großes, mit Stoff bespanntes Wandpaneel können den Nachhall in einem Raum drastisch reduzieren und ihn sofort gemütlicher machen.

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Haptik ist das, was Sie spüren, wenn Sie mit geschlossenen Augen über eine Oberfläche streichen. Es ist der Unterschied zwischen der kühlen Glätte von Marmor, der rauen Struktur von Leinen und der samtigen Tiefe einer Wand, die mit Kalkfarbe von Herstellern wie Farrow & Ball oder Little Greene gestrichen wurde. Diese taktilen Reize sind entscheidend für unser Wohlbefinden und machen einen Raum erst wirklich sinnlich und erlebbar.

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Massivholz: Langlebig, reparierbar und einzigartig in seiner Maserung. Es atmet und trägt zu einem gesunden Raumklima bei. Ein Tisch aus massiver Eiche kann abgeschliffen und neu geölt werden – und sieht danach wieder aus wie neu.

Furnier auf Trägerplatte: Eine dünne Echtholzschicht auf einem günstigeren Material. Bietet die Optik von Massivholz zu einem Bruchteil des Preises, ist aber bei tiefen Kratzern oder Wasserschäden kaum zu retten.

Für Stücke, die täglich beansprucht werden, ist Massivholz die nachhaltigere Investition.

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Bevor Sie Möbel kaufen, beobachten Sie einen Tag lang den Lichteinfall in Ihrem Raum. Wo fällt morgens das erste Licht hin? Wo blendet die Nachmittagssonne? Ein Sessel, der im sanften Morgenlicht perfekt ist, könnte am Nachmittag unerträglich heiß und grell sein. Diese Beobachtung ist die beste Grundlage für einen Möbelplan, der wirklich funktioniert.

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Laut einer Studie des Fraunhofer-Instituts für Bauphysik verbringen wir in Europa durchschnittlich 90 % unserer Zeit in geschlossenen Räumen.

Das unterstreicht die enorme Bedeutung von schadstoffarmen Materialien. Achten Sie bei Farben, Lacken und sogar Möbeln auf Siegel wie den „Blauen Engel“. Eine Investition in emissionsarme Produkte ist eine direkte Investition in Ihre Gesundheit und Ihr Wohlbefinden.

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Der größte Planungsfehler ist, alle Möbel an die Wand zu rücken. Es lässt den Raum oft unpersönlich und steif wirken. Versuchen Sie stattdessen, „Inseln“ zu schaffen. Rücken Sie das Sofa ein paar Zentimeter von der Wand ab oder stellen Sie zwei Sessel frei im Raum auf. Selbst dieser kleine Abstand schafft Luft, Spannung und eine viel einladendere Atmosphäre.

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Denken Sie über den Tellerrand der klassischen Deckenleuchte hinaus. Eine Pendelleuchte, die tief über einem Esstisch hängt (ca. 60-70 cm über der Tischplatte), schafft eine intime, fokussierte Zone. Marken wie Louis Poulsen oder Artemide haben ikonische Designs geschaffen, die nicht nur Licht spenden, sondern selbst zu einer Skulptur im Raum werden.

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  • Ein großer, weicher Teppich unter der Sitzgruppe
  • Bücherregale, gefüllt mit Büchern (Papier schluckt Schall exzellent)
  • Dicke Filzgleiter unter Stuhl- und Tischbeinen
  • Dekorative Kissen und Decken aus grob gewebten Stoffen wie Wolle oder Bouclé
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Was ist eigentlich ein zeitloser Designklassiker?

Es ist ein Möbelstück, dessen Entwurf so grundlegend gut und funktional ist, dass er Jahrzehnte überdauert. Denken Sie an den Eames Lounge Chair von Vitra oder das String-Regalsystem. Ihr Wert liegt nicht in ihrer Trendigkeit, sondern in ihrer perfekten Balance aus Form, Funktion und Materialqualität. Eine Anschaffung fürs Leben, die oft sogar im Wert steigt.

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Wichtiger Punkt: Die richtige Farbtemperatur für künstliches Licht ist entscheidend. Für Wohnbereiche, in denen eine gemütliche Stimmung erwünscht ist, sind Leuchtmittel mit 2700 Kelvin (Warmweiß) ideal. Sie imitieren das Licht einer Glühbirne oder eines Sonnenuntergangs. Alles über 3000 Kelvin wirkt schnell kühl und unpersönlich – besser geeignet für Arbeitsbereiche oder die Küche.

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Die japanische Ästhetik des „Wabi-Sabi“ feiert die Schönheit des Unvollkommenen, Vergänglichen und Bescheidenen. Anstatt nach makelloser Perfektion zu streben, findet sie Charakter in einer handgetöpferten Tasse mit unregelmäßigem Rand oder einem Holztisch mit sichtbaren Gebrauchsspuren. Ein Zuhause im Sinne von Wabi-Sabi ist ein Ort, der in Würde altert und Authentizität über sterile Perfektion stellt.

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Ein einzelnes, großformatiges Kunstwerk hat oft eine viel stärkere und ruhigere Wirkung als eine überladene „Gallery Wall“. Es gibt dem Raum einen klaren Fokuspunkt und lässt ihn großzügiger wirken. Investieren Sie lieber in ein einziges Stück, das Sie wirklich lieben – sei es eine Fotografie, eine Leinwand oder eine hochwertige Druckgrafik.

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Der Mensch kann bis zu 10.000 verschiedene Gerüche unterscheiden.

Das Raumklima ist mehr als nur Temperatur und Luftfeuchtigkeit; es ist auch der Duft. Statt künstlicher Raumsprays, die oft aufdringlich sind, setzen Sie auf natürliche Quellen: Ein Strauß Eukalyptus im Bad, eine Schale mit Zitronen in der Küche oder ein paar Tropfen hochwertiges ätherisches Öl auf einem Wollknäuel. Ein subtiler, angenehmer Duft macht ein Zuhause unvergesslich.

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Warum fühlt sich ein Hotelzimmer oft so aufgeräumt an?

Ein Grund ist der bewusste Einsatz von Textilien. Alles hat eine ähnliche Farbfamilie und Textur. Probieren Sie das zu Hause aus: Anstatt Kissen in allen Farben des Regenbogens zu mischen, wählen Sie drei bis vier Kissen in unterschiedlichen Texturen (Samt, Leinen, Strick), aber in ähnlichen oder komplementären Farbtönen. Das Ergebnis ist eine ruhige, aber dennoch interessante und hochwertige Optik.

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Statement-Tür: Streichen Sie eine einzelne Tür – zum Beispiel die zum Wohnzimmer – in einer kräftigen, unerwarteten Farbe. Ein tiefes Petrolblau oder ein sattes Waldgrün können einen Standard-Flur sofort aufwerten und Persönlichkeit verleihen, ohne den ganzen Raum zu dominieren.

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Fokus auf Griffe und Schalter: Oft sind es die kleinen Dinge. Der Austausch von Standard-Plastiklichtschaltern gegen Modelle aus Bakelit oder Messing (z.B. von Berker oder THPG) oder das Ersetzen von einfachen Möbelgriffen durch hochwertige Leder- oder Metallgriffe kann die gefühlte Qualität eines Raumes enorm steigern. Es sind die Kontaktpunkte, die wir täglich berühren.

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  • Schafft einen visuellen Ankerpunkt
  • Definiert Funktionsbereiche in offenen Räumen
  • Bringt Farbe, Muster und Textur ins Spiel

Das Multitalent? Ein gut gewählter Teppich. Die Regel: Er sollte immer groß genug sein, dass zumindest die Vorderfüße der Hauptsitzmöbel darauf Platz finden. Das verbindet die Möbel zu einer harmonischen Einheit.

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Sollte man persönliche Gegenstände verstecken, um einen „cleanen“ Look zu erzielen?

Nein, denn das nimmt dem Raum die Seele. Der Trick ist das Kuratieren. Anstatt alles überall zu verteilen, schaffen Sie bewusste „Bühnen“ für Ihre Schätze: ein spezielles Regalbrett, eine Konsolentisch-Vignette oder ein Tablett auf dem Couchtisch. Gruppieren Sie Objekte nach Farbe, Form oder Thema. Das Ergebnis ist persönlich, aber nicht unordentlich.

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Pflanzen sind mehr als nur Deko. Sie verbessern nachweislich die Luftqualität, indem sie Schadstoffe filtern, und können die Luftfeuchtigkeit regulieren. Arten wie die Grünlilie, der Bogenhanf oder das Einblatt sind nicht nur pflegeleicht, sondern auch wahre Kraftwerke für ein besseres Raumklima. Sie bringen buchstäblich Leben in die Substanz Ihres Zuhauses.

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„Have nothing in your house that you do not know to be useful, or believe to be beautiful.“ – William Morris

Dieses Zitat aus dem 19. Jahrhundert ist heute relevanter denn je. Es ist die perfekte Formel für ein Zuhause mit Substanz. Bevor Sie etwas Neues anschaffen, stellen Sie sich diese beiden Fragen. Es ist der einfachste Weg, um Impulskäufe zu vermeiden und einen Haushalt voller Dinge zu schaffen, die wirklich zählen.

Fensterdekoration ist ein oft unterschätzter Held der Raumgestaltung. Schwere, bodenlange Vorhänge können einen Raum nicht nur verdunkeln, sondern verbessern auch die Akustik und verleihen ihm eine luxuriöse, fast theatralische Note. Leichte Leinengardinen hingegen filtern das Tageslicht weich und schaffen eine luftige, entspannte Atmosphäre. Die Wahl des Stoffes definiert hier maßgeblich das Raumgefühl.

Angela Schmidt

Nach dem Abschluss meines Studiums für Journalismus an der Uni- München, arbeite ich freiberuflich für diverse Formate und Produktionen. Freshideen ist für mich ein gegenseitiges Langzeitprojekt, mit dem ich meinen Alltag viel schöner gestalte. Die Themen der Nachhaltigkeit und der Umwelt bewegen mich am meisten, aber auch die kreativen DIY Ideen finden Platz in meinem Herzen.