Dein Plissee-Guide: Mehr als nur Deko – So findest du das Richtige und montierst es wie ein Profi
Schön, dass du hier bist! Wenn du gerade überlegst, deinen Fenstern ein Upgrade zu verpassen, bist du beim Thema Plissee goldrichtig. Und ganz ehrlich: Ein Plissee ist so viel mehr als nur ein hübscher Stoff. Es ist ein echtes Multitalent, das Licht lenkt, neugierige Blicke abhält und sogar beim Energiesparen helfen kann. Klingt gut, oder?
Inhaltsverzeichnis
- 1 Was ein Plissee wirklich alles kann: Die Basics
- 2 Bevor du den „Kaufen“-Button klickst: Planung ist alles
- 3 Ran an die Arbeit: Die Montage – einfacher als du denkst
- 4 Uups, was ist hier los? Schnelle Hilfe bei Problemen
- 5 Sicherheit und Pflege – Damit die Freude lange währt
- 6 Ein letztes Wort aus der Praxis
- 7 Bildergalerie
Ich hab in meiner Laufbahn als Raumgestalter schon unzählige Fenster gesehen und ausgestattet. Dabei hab ich eines gelernt: Die meisten Fehler passieren nicht beim Produkt selbst, sondern bei der Planung und Montage. Aber keine Sorge, genau dafür bin ich da. Ich zeig dir hier ganz ohne Werbe-Blabla, worauf es wirklich ankommt. Also, schnapp dir einen Kaffee, und lass uns das Thema mal von Grund auf angehen.
Was ein Plissee wirklich alles kann: Die Basics
Im Grunde ist ein Plissee ein clever gefalteter Stoff, der zwischen zwei Schienen auf- und abgleitet. Simpel, aber genial. Die wahre Magie steckt aber im Stoff und in der Technik dahinter.

Lichtstimmung nach Wunsch: Von sanft bis stockdunkel
Das Wichtigste zuerst: Wie viel Licht soll rein – oder eben draußen bleiben? Hier entscheidet allein der Stoff. Wir Profis unterscheiden da grob vier Stufen:
- Transparent: Stell es dir wie einen feinen Vorhang vor. Du kannst noch super durchschauen, hast aber einen leichten Sichtschutz. Perfekt für Wohnzimmer, wo du den Bezug nach draußen nicht verlieren willst.
- Halbtransparent: Das ist der absolute Klassiker. Von außen sieht man nur noch Schatten, aber der Raum wird in ein wunderschön weiches, blendfreies Licht getaucht. Ideal für die Küche, das Esszimmer oder dein Home-Office.
- Dimout (Abdunkelnd): Diese Stoffe machen den Raum schon ordentlich dunkel, aber nicht komplett finster. Ein bisschen Restlicht schimmert noch durch. Viele mögen das fürs Schlafzimmer, wenn sie nicht in einer pechschwarzen Höhle aufwachen wollen.
- Blackout (Verdunkelnd): Hier ist Schicht im Schacht für die Sonne. Dank einer speziellen Beschichtung auf der Rückseite kommt so gut wie kein Licht mehr durch. Kleiner Reality-Check: Eine 100%ige Verdunkelung wie bei einem Rollladen ist technisch unmöglich, da an den Seiten und bei den winzigen Schnurlöchern immer ein minimaler Lichtspalt bleibt. Aber für die allermeisten Schlafräume ist das mehr als genug.

Wärmeschutz mit Köpfchen: Die geniale Wabe
Jetzt kommt ein Thema, das viele total unterschätzen: der Wärmeschutz. Hier spielt das sogenannte Wabenplissee seine Superkräfte aus. Stell dir vor, du hast nicht eine, sondern zwei Stoffbahnen, die in der Mitte verbunden sind. Dazwischen bilden sich kleine Luftkammern, die aussehen wie Bienenwaben. Und diese Luftschicht ist ein fantastischer Isolator – simple Physik!
Im Winter hält die Wabe die teure Heizungsluft drinnen und die Kälte vom Fenster draußen. Im Sommer ist es genau umgekehrt: Sie blockiert die heiße Sonne, bevor sie deinen Raum in eine Sauna verwandeln kann. Ich erinnere mich an eine Familie mit einem Home-Office im Dachgeschoss, wo es im Sommer regelmäßig über 30 Grad hatte. Nach dem Einbau von Wabenplissees mit einer speziellen Reflexions-Beschichtung riefen sie mich begeistert an und meinten, der Raum sei jetzt gefühlt 5 Grad kühler. Das ist kein Marketing-Gerede, das funktioniert wirklich.
Manche dieser Wabenplissees haben innen sogar eine hauchdünne Aluminiumbeschichtung. Die wirkt wie ein kleiner Hitzeschild und verstärkt den Effekt noch. Klar, das hat seinen Preis, aber dazu gleich mehr.

Bevor du den „Kaufen“-Button klickst: Planung ist alles
Ich kann es nicht oft genug sagen: Der häufigste und teuerste Fehler ist ein Messfehler. Ein paar Millimeter entscheiden darüber, ob dein Plissee perfekt sitzt oder am Rahmen schabt. Nimm dir dafür also wirklich Zeit!
Kleiner Tipp: Verwende immer ein festes Maßband, also einen Zollstock oder ein Metallmaßband. Ein flexibles Schneidermaßband ist zu ungenau und verzeiht keine Fehler.
Butter bei die Fische: Was kostet der Spaß?
Okay, reden wir mal über Geld. Die Preise können ganz schön variieren, aber hier ist eine grobe Hausnummer für ein Standardfenster (ca. 80 x 120 cm), damit du eine Vorstellung hast:
- Einfaches Standardplissee: Rechne hier mal mit 30 € bis 60 €. Gibt’s oft in Baumärkten oder online.
- Gutes Wabenplissee: Durch die doppelte Stoffbahn und die bessere Isolierung liegst du hier eher bei 60 € bis 110 €.
- Maßanfertigung vom Fachmann: Wenn du spezielle Maße, Stoffe oder eine Beratung vor Ort wünschst, starten die Preise oft bei 150 € aufwärts pro Fenster.
Wo du kaufst, hängt von dir ab. Im Baumarkt (wie Obi oder Bauhaus) kannst du es direkt mitnehmen, die Auswahl ist aber begrenzt. Online-Shops bieten eine riesige Auswahl und oft gute Preise, aber die Beratung fehlt. Der Raumausstatter vor Ort kostet mehr, dafür bekommst du Service, exakte Maße und einen Ansprechpartner, wenn was schiefgeht.

So misst du wie ein Profi
Es gibt drei gängige Arten, ein Plissee zu montieren. Welche du wählst, entscheidet darüber, wie du messen musst.
1. In der Glasleiste (die eleganteste Art)
Das Plissee sitzt direkt vor der Scheibe. Super unauffällig! Dafür muss deine Glasleiste (der kleine Rahmen direkt um die Scheibe) tief genug sein.
Dein 5-Minuten-Projekt für heute: Schnapp dir den Zollstock und miss die Tiefe. Ist sie mehr als 15 mm? Glückwunsch, dann ist diese Montage bei dir möglich!
Messen: Miss die Breite der Scheibe inklusive Gummidichtung an drei Stellen (oben, mitte, unten). Nimm das kleinste Maß und zieh davon 4 mm ab (2 mm pro Seite). Das ist deine Bestellbreite. Bei der Höhe misst du einfach die sichtbare Scheibe inklusive Dichtungen – hier wird nichts abgezogen.
2. Auf dem Fensterflügel (die Mieter-freundliche Art)
Hier wird nichts gebohrt, sondern mit Klemm- oder Klebeträgern gearbeitet. Perfekt für Mietwohnungen!
Messen: Miss die Breite, die du abdecken willst. Ich empfehle immer, links und rechts 1-2 cm über die Scheibe hinauszugehen, um seitliche Lichtschlitze zu minimieren. Achte aber darauf, dass du nicht mit dem Fenstergriff in Konflikt kommst! Für die Höhe misst du einfach die gesamte Höhe des Fensterflügels. Das ist deine Bestellhöhe.

3. Vor der Fensternische (die flächendeckende Art)
Hier verdeckst du das komplette Fenster samt Rahmen, indem du das Plissee an die Wand oder Decke schraubst.
Messen: Miss die Breite der kompletten Fensternische und gib auf jeder Seite mindestens 5 cm dazu. Das sieht harmonischer aus. Die Höhe misst du vom geplanten Montagepunkt (z.B. Decke) bis dorthin, wo das Plissee enden soll (z.B. Fensterbank). Achte auf hervorstehende Griffe oder Fensterbänke – du brauchst genug Abstand!
Ran an die Arbeit: Die Montage – einfacher als du denkst
Jede Montageart hat ihre Vor- und Nachteile. Aber keine ist wirklich schwer, wenn man sorgfältig arbeitet.
Variante 1: Bohren und Schrauben
Diese Methode ist die stabilste und für große Plissees oder die Wandmontage ein Muss. Viele haben Respekt davor, in den Fensterrahmen zu bohren, aber das ist bei modernen Fenstern unproblematisch.
Das brauchst du: Akku-Bohrschrauber, 2-mm-Metallbohrer, Zollstock, Bleistift und die mitgelieferten Schrauben.
Der Vorteil: Hält bombenfest, für immer. Ideal für Eigentümer und schwere Stoffe.
Der Haken: Du hast kleine Löcher im Fensterrahmen, die bleiben. Das ist in Mietwohnungen oft ein No-Go.
Zeitaufwand: Plane hier mal 20-30 Minuten pro Fenster ein.

Variante 2: Klemmen ohne Bohren
Die beliebteste Lösung für Mieter. Die Träger werden einfach auf den Fensterflügel geklemmt.
Das brauchst du: Nur die mitgelieferten Klemmträger und vielleicht einen kleinen Schraubendreher.
Der Vorteil: Absolut spurlos entfernbar, super einfach und schnell.
Der Haken: Kann bei sehr glatten Rahmen minimal verrutschen und passt nicht auf jeden Fensterflügel. Prüfe vorher, ob sich das Fenster noch gut schließen lässt!
Zeitaufwand: Ein geübter Heimwerker schafft das in unter 15 Minuten pro Fenster.
Variante 3: Kleben ohne Bohren
Hier werden kleine Plättchen auf die Scheibe oder den Rahmen geklebt. Super für Fenster, die man nicht öffnen kann.
Das brauchst du: Isopropanol-Alkohol zum Reinigen (wichtig!), ein Tuch und die Klebeteile.
Der Vorteil: Hält auch an festverglasten Fenstern und ist unauffällig.
Der Haken: Die Vorbereitung ist alles! Die Fläche muss 100% sauber und fettfrei sein. Nimm keinen Glasreiniger, der hinterlässt einen Film! Und ganz wichtig: Nach dem Aufkleben der Plättchen 24 Stunden warten, bevor du das Plissee einhängst. Wer hier ungeduldig ist, erlebt, wie alles wieder runterfällt.
Zeitaufwand: 5 Minuten zum Kleben, aber dann 24 Stunden Geduld!

Uups, was ist hier los? Schnelle Hilfe bei Problemen
- Das Plissee rutscht von allein runter: Die Schnüre sind zu locker. An den kleinen Spannschuhen in den Ecken kannst du den Knoten vorsichtig öffnen, die Schnur straffer ziehen und neu verknoten. Taste dich langsam ran – zu viel Spannung macht es schwergängig.
- Der Stoff ist wellig: Passiert manchmal beim Transport. Meistens hängt sich das nach ein paar Tagen von selbst aus. Hilf nach, indem du es ein paarmal komplett auf- und zuziehst.
- Die Klebehalterung ist abgefallen: Zu 99% war die Oberfläche nicht sauber genug oder du warst zu ungeduldig. Alte Klebereste komplett entfernen (ein Ceranfeldschaber wirkt Wunder), nochmal gründlich mit Alkohol reinigen und mit einem neuen Klebepad versuchen. Und diesmal 24 Stunden warten!
Sicherheit und Pflege – Damit die Freude lange währt
Zwei letzte, aber super wichtige Punkte.
Kindersicherheit geht IMMER vor!
Frei hängende Schnüre sind eine ernsthafte Gefahr für kleine Kinder. Darum gibt es eine strenge europäische Norm für Kindersicherheit. Achte unbedingt darauf! Die sicherste Variante, gerade fürs Kinderzimmer, sind Plissees, die man direkt am Griff verschiebt – ganz ohne Schnüre. Wenn du ein System mit Schnur oder Kette hast, MUSS diese mit dem mitgelieferten Halter straff an der Wand befestigt werden, und zwar in einer Höhe von mindestens 1,50 m. Das ist kein bürokratischer Quatsch, sondern kann Leben retten.

Reinigung? So geht’s richtig!
Die meisten Stoffe sind pflegeleicht. Regelmäßig mit einem Staubwedel abstauben reicht oft. Bei Flecken vorsichtig mit einem feuchten Tuch tupfen, niemals reiben!
Die Faustregel fürs Waschen: Ist da eine spezielle Beschichtung drauf (Blackout, Perlex, Alu)? Dann Finger weg vom Wasser, das zerstört die Funktion! Nur abstauben. Normale, einfache Polyesterstoffe? Die kannst du meist per Hand in lauwarmer Seifenlauge baden, kurz abspülen und tropfnass wieder aufhängen. Wichtiger Tipp: Leg Handtücher drunter, sonst gibt’s Wasserflecken auf dem Boden!
Ein letztes Wort aus der Praxis
Ein Plissee ist eine tolle Investition in dein Zuhause. Wenn du dir bei der Auswahl des Stoffes und beim Messen etwas Zeit nimmst, wirst du mit einem Ergebnis belohnt, das nicht nur super aussieht, sondern auch echten Mehrwert bringt. Ich hoffe, diese Tipps helfen dir, die richtige Entscheidung zu treffen und die typischen Fehler zu vermeiden. Denn am Ende zählt nur, dass du dich in deinen vier Wänden rundum wohlfühlst.

Bildergalerie


Wussten Sie schon? Ein sogenanntes Wabenplissee kann den Wärmeverlust am Fenster im Winter um bis zu 46 % reduzieren.
Dieses kleine Wunderwerk der Technik verdankt seine Isolierfähigkeit den luftgefüllten Hohlkammern, die wie eine Pufferzone zwischen der kalten Fensterscheibe und dem warmen Raum wirken. Im Sommer funktioniert das Prinzip umgekehrt und hält die Hitze draußen. Das macht Wabenplissees, wie sie etwa von Herstellern wie Erfal oder Teba angeboten werden, nicht nur zu einem Design-Statement, sondern auch zu einer cleveren Investition in Ihre Energiekosten.

Klemmen statt Bohren: Die perfekte Lösung für Mietwohnungen und alle, die ihre Fensterrahmen unversehrt lassen möchten. Systeme wie „Klemmfix“ werden einfach auf den Fensterflügel gesteckt – ganz ohne Werkzeug. Ideal für gängige Kunststofffenster.
Verschraubte Montage: Die stabilste und dauerhafteste Variante. Hier wird das Plissee direkt in der Glasleiste, auf dem Fensterrahmen oder an der Wand befestigt. Dies ist oft die beste Wahl für sehr große, schwere Plissees oder für Holzfenster, bei denen Klemmen nicht immer optimal passt.

Welche Farbe passt wirklich in meinen Raum?
Die Farbe Ihres Plissees ist mehr als nur Dekoration – sie formt die Atmosphäre. Helle Pastelltöne, wie zartes Salbeigrün oder Himmelblau, lassen Räume optisch größer und luftiger wirken und filtern das Licht besonders sanft. Sie passen wunderbar zum skandinavischen oder minimalistischen Stil. Wärmere Töne wie ein sanftes Terrakotta oder ein tiefes Senfgelb hingegen schaffen eine gemütliche, einladende Stimmung. Ein Tipp: Bestellen Sie Stoffmuster, zum Beispiel bei Anbietern wie Plissee-Experte.de, und halten Sie sie zu verschiedenen Tageszeiten an Ihr Fenster, um die Wirkung im echten Licht zu sehen.
Ein Plissee bleibt am längsten schön, wenn man es sanft behandelt. Für die schnelle Reinigung zwischendurch reicht oft schon ein Staubwedel. Bei leichten Flecken helfen diese Schritte:
- Das Plissee komplett herunterlassen.
- Mit einem leicht feuchten Mikrofasertuch vorsichtig abtupfen – nicht reiben!
- Bei Bedarf eine milde Seifenlauge (ca. 30°C) verwenden und mit klarem Wasser nachtupfen.
- Wichtig: Das Plissee anschließend im geschlossenen Zustand trocknen lassen, damit die Falten perfekt in Form bleiben.




