Fenster-Makeover: Dein Guide für Gardinen, Plissees & Co. – Ohne teure Fehler!
Ich seh’s immer wieder, egal ob in meiner Werkstatt oder bei Kunden vor Ort: Die Fensterdeko kommt ganz zum Schluss. Schnell noch was hinhängen, fertig. Aber ganz ehrlich? Das ist ein Riesenfehler, der dich am Ende nicht nur Nerven, sondern auch richtig Geld kostet und die ganze Wohnqualität runterzieht. Nach über zwei Jahrzehnten als Raumausstatter weiß ich eines ganz sicher: Die perfekte Lösung für dein Fenster ist immer eine Mischung aus cleverer Technik und gutem Geschmack. Es geht um Licht, Wärme, Akustik und das gesamte Feeling im Raum.
Inhaltsverzeichnis
Ein junger Kollege hat mich mal gefragt, warum wir so einen Aufwand bei der Beratung betreiben. Die Antwort ist eigentlich total simpel. Dein Fenster ist die Nahtstelle zwischen deiner privaten Welt und dem Trubel da draußen. Was auch immer du dorthängst, ist der Filter. Es steuert, was reindarf und was draußen bleiben muss – Blicke, Licht und eben auch Hitze oder Kälte. Deswegen will ich dir hier keine Hochglanzbilder zeigen, sondern dir das Rüstzeug an die Hand geben, mit dem wir Profis arbeiten. Damit triffst du die richtige Entscheidung für dich und dein Zuhause.
1. Die Basics, die jeder kennen sollte: Mehr als nur Deko
Bevor wir über schicke Farben und trendige Muster quatschen, müssen wir kurz über Physik reden. Klingt trocken, ich weiß, aber wer das einmal verstanden hat, spart sich später eine Menge Ärger und teure Fehlinvestitionen. Versprochen!
Lichtsteuerung: Es geht nicht nur um Hell oder Dunkel
Licht ist nicht gleich Licht. Es gibt dieses grelle, direkte Sonnenlicht, das auf dem Fernseher blendet und deine Möbel ausbleicht. Und es gibt dieses weiche, diffuse Licht, das einen Raum einfach nur gemütlich und hell macht. Deine Fensterdeko entscheidet, welches Licht du bekommst.
- Transparent (z.B. Voile, Organza): Das ist dein klassischer Sichtschutz für den Tag. Von draußen kann man kaum reinschauen, der Raum bleibt aber super hell. Aber Achtung: Sobald du abends das Licht anmachst, ist der Sichtschutz quasi weg.
- Halbtransparent (z.B. dichtes Leinen, Baumwolle): Ein super Kompromiss. Lässt tagsüber noch genug Licht rein, schützt aber auch bei gedimmtem Abendlicht vor neugierigen Blicken. Man erkennt von außen nur noch Schemen.
- Abdunkelnd (Dim-Out): Perfekt fürs Schlafzimmer, wenn es nicht stockfinster sein muss. Diese Stoffe blocken etwa 90-95 % des Lichts. Oft haben sie eine spezielle, dichte Webart oder eine helle Beschichtung auf der Rückseite, die auch noch Hitze reflektiert.
- Verdunkelnd (Blackout): Hier kommt absolut kein Licht mehr durch. Das schaffen die Stoffe durch eine eingewebte schwarze Mittelschicht oder eine gummierte Rückseite. Die erste Wahl für alle, die zum Schlafen absolute Dunkelheit brauchen, oder für ein Heimkino.
Ach ja, ein Detail, das viele vergessen: Die Farbe des Stoffes färbt auch das Licht im Raum. Ein sonnengelber Vorhang taucht alles in ein warmes Licht, ein kühles Blau lässt den Raum nüchterner wirken. Das kann deine Wandfarbe und deine Möbel plötzlich ganz anders aussehen lassen!
Wärmeschutz & Energieeffizienz: Dein Fensterbehang als unsichtbare Klimaanlage
Energie ist teuer, das merken wir alle. Eine nackte Glasscheibe ist im Winter eine eiskalte Fläche und im Sommer ein glühender Heizkörper. Der richtige Fensterschutz ist eine der einfachsten Methoden, um Energie zu sparen. Hier gilt eine simple Regel: Jede Luftschicht zwischen Fenster und Raum isoliert.
Im Winter: Ein dicker, gefütterter Vorhang, der seitlich gut abschließt, bildet ein Luftpolster vor dem kalten Glas. Diese stehende Luft isoliert erstaunlich gut und kann den Wärmeverlust spürbar reduzieren. Wir haben das mal gemessen: In Fensternähe kann das die gefühlte Temperatur um mehrere Grad anheben!
Im Sommer: Hier ist das Ziel, die Sonnenstrahlen zu blockieren, bevor sie den Raum aufheizen. Deshalb sind helle Außenfarben Gold wert. Thermorollos oder Wabenplissees mit weißer oder silberner Außenseite sind da unschlagbar. Das Wabenplissee ist hier der klare technische Sieger. Seine wabenförmigen Luftkammern bilden eine geniale Isolationsschicht. Übrigens, das ist keine Theorie, sondern messbare Physik, die deine Stromrechnung für die Klimaanlage senken kann. Ein gutes Wabenplissee für ein Standardfenster (ca. 1 m breit) kostet dich vielleicht zwischen 120 € und 250 €, während ein einfaches Deko-Rollo schon für 30 € zu haben ist. Die Mehrausgabe holst du über die Jahre aber wieder rein.
Schallschutz: Endlich Ruhe im Karton
Straßenlärm, laute Nachbarn… Schallwellen lieben harte Oberflächen wie Glas und glatte Wände. Sie werden reflektiert und erzeugen einen unangenehmen Hall. Weiche, poröse Materialien schlucken den Schall hingegen. Je dicker und schwerer ein Vorhangstoff ist und je mehr Falten er wirft, desto besser der Effekt. Ein schwerer Samtvorhang macht da einen riesigen Unterschied. Ein kleiner Profi-Tipp: Montiere die Gardine mit 10-15 cm Abstand zur Wand. So entsteht eine richtige Schallfalle.
2. Die Qual der Wahl: Gardine, Plissee oder doch was anderes?
Jedes System hat seine Stärken und Schwächen. Die eierlegende Wollmilchsau gibt es nicht, aber es gibt die perfekte Lösung für deine Situation. Lass uns mal die gängigsten Optionen durchgehen, aber ganz ohne langweilige Tabellen.
Stell dir das so vor: Die Gardine ist der gemütliche Klassiker, das Plissee der flexible Problemlöser, das Rollo der coole Minimalist und die Jalousie der absolute Kontrollfreak, was das Licht angeht. Was passt am besten zu dir?
Gardinen und Vorhänge: Der Klassiker, aber modern interpretiert
Der simple Trick für eine luxuriöse Optik? Genug Stoff! Ein glatt hängender Vorhang sieht schnell billig aus, wie ein Handtuch am Haken. Wir Profis rechnen immer mit einer großzügigen Zugabe. Für eine schöne, volle Optik nimmst du das 2- bis 2,5-fache der Stangenbreite an Stoff. Bei hauchdünnen Stoffen sogar das 3-fache. Und ganz wichtig: Miss immer die Stange oder Schiene, nicht die Fensternische!
Die Art der Aufhängung macht übrigens den Look. Ein Wellenband (Wave-Band) sorgt für eine supermoderne, gleichmäßige Welle, braucht aber eine spezielle Schiene. Ösen sind robust und lässig, können aber auf der Stange etwas lauter sein. Bei den Materialien ist Polyester heute oft unschlagbar: pflegeleicht, farbecht und langlebig. Naturfasern wie Leinen knittern edel (was man mögen muss), während Wolle super isoliert.
Dein Quick-Win für mehr Gemütlichkeit: Schau dir mal deine aktuellen Vorhänge an. Hängen sie fast glatt? Kauf einfach einen zweiten, identischen Vorhang dazu und hänge beide auf. Dieser simple Trick kostet nicht die Welt, aber der Unterschied ist gewaltig!
Plissees: Der flexible Alleskönner
Plissees sind die wahren Champions, besonders bei modernen Fenstern. Ihr größter Vorteil ist die Montage direkt im Fensterrahmen. Das ist ideal für Mietwohnungen, da du oft gar nicht bohren musst (es gibt Klemmträger!). So kannst du das Fenster auch kippen, ohne dass etwas im Weg baumelt.
Das Beste daran: Die meisten Plissees lassen sich von oben UND unten verschieben. So kannst du unten für Sichtschutz sorgen, während von oben noch die Sonne rein scheint. Perfekt für Erdgeschosswohnungen oder das Bad. Und wie schon gesagt: Wenn du Energie sparen willst, führt kein Weg am Wabenplissee vorbei.
Rollos: Klar, funktional, aufgeräumt
Das Rollo ist die puristische Lösung. Hochgezogen ist es fast unsichtbar. Besonders clever sind Duo- oder Zebrarollos. Hier laufen zwei Stoffbahnen mit abwechselnd transparenten und blickdichten Streifen aneinander vorbei. So kannst du den Lichteinfall stufenlos regeln – von fast offen bis komplett blickdicht.
Achtung, wichtiges Thema: Kindersicherheit! Ich kann das nicht oft genug sagen. Lose Zugschnüre und Ketten sind eine ernste Gefahr. Achte beim Kauf unbedingt auf Produkte, die den aktuellen Sicherheitsnormen entsprechen. Das bedeutet, die Kette muss eine Abreißvorrichtung haben oder straff an der Wand befestigt werden. Hier darf es absolut keine Kompromisse geben.
Jalousien: Die Meister der Lichtlenkung
Jalousien aus Alu, Holz oder Kunststoff können etwas, was kein anderes System kann: das Licht aktiv lenken. Du kannst die Lamellen so einstellen, dass grelles Sonnenlicht an die Decke geworfen wird. Der Raum wird indirekt erhellt, aber dein Bildschirm bleibt blendfrei. Ideal fürs Homeoffice! Holzjalousien wirken super warm, sind aber nichts für Feuchträume. Aluminium ist der pflegeleichte und robuste Allrounder.
3. Praktische Helferlein: Ausmessen und Pflegen wie ein Profi
Okay, du hast dich für ein System entschieden. Aber wie geht’s jetzt weiter? Keine Sorge, das ist kein Hexenwerk.
Richtig ausmessen in 3 einfachen Schritten
- Breite bestimmen: Miss die Breite deiner Fensternische (also von Wand zu Wand innen). Für eine Gardinenstange rechnest du dann auf jeder Seite 15-20 cm dazu. So zieht der Vorhang das Fenster nicht optisch zusammen und deckt seitlich gut ab. Bei Plissees, die direkt auf den Rahmen kommen, misst du exakt die Breite der Glasscheibe plus den gewünschten Überstand auf den Rahmen.
- Höhe bestimmen: Soll der Vorhang auf der Fensterbank enden, kurz darüber schweben oder auf dem Boden aufliegen? Miss von der Oberkante der geplanten Stange bzw. Schiene bis zum gewünschten Endpunkt. Bodenlange Vorhänge wirken meistens eleganter und lassen den Raum höher erscheinen.
- Doppelt prüfen: Miss immer an mindestens zwei verschiedenen Stellen (z.B. oben und unten), denn Wände und Fenster sind selten perfekt gerade. Nimm im Zweifel das kleinere Maß.
So bleibt alles schön: Eine kleine Reinigungskunde
- Stoffvorhänge: Die meisten Polyesterstoffe kannst du bei 30 Grad im Schonwaschgang waschen. Leinen und Baumwolle am besten kalt und mit wenig Schleudern, damit sie nicht einlaufen. Hänge sie am besten noch leicht feucht wieder auf, dann hängen sich die meisten Falten von selbst aus.
- Jalousien: Staub? Ein Staubwedel oder ein spezieller Jalousienreiniger für ein paar Euro aus der Drogerie ist dein bester Freund. Bei Fettflecken in der Küche hilft ein feuchtes Mikrofasertuch mit etwas Spüli.
- Plissees & Rollos: Meistens reicht regelmäßiges Abstauben mit einer weichen Bürste. Bei Flecken kannst du es vorsichtig mit einem feuchten Tuch und milder Seifenlauge versuchen – aber erst an einer unauffälligen Stelle testen!
4. Ein ehrliches Wort zum Schluss: Sicherheit und wann du Hilfe holen solltest
Als jemand, der das seit Jahren macht, muss ich dir noch ein paar ehrliche Warnungen mit auf den Weg geben.
Unterschätze niemals das Gewicht von Vorhängen! Ein großer, gefütterter Verdunkelungsvorhang kann locker über 10 kg wiegen. Wenn die Dübel in der Wand nicht halten, kommt dir die ganze Konstruktion entgegen. Ich hab mal einem Freund geholfen, der dachte: „Ach, die zwei Standarddübel in der Rigipswand halten das schon.“ Eine Stunde später lag die ganze Pracht am Boden. Zum Glück ist nichts passiert, aber gelernt haben wir beide was draus. Prüfe den Untergrund und nutze die richtigen Dübel (Hohlraumdübel für Rigips, Spreizdübel für Beton usw.).
Und noch ein Thema: Schimmel. Ein dicker Thermovorhang vor einem alten, schlecht isolierten Fenster kann dazu führen, dass sich an der kalten Scheibe Kondenswasser bildet. Wenn die Luft dahinter nicht zirkulieren kann, hast du schnell ein Schimmelproblem. Also immer gut lüften!
Mein Fazit: Mit diesem Wissen kannst du bei normalen Fenstern schon extrem viel selbst machen und triffst gute Entscheidungen. Bei wirklich kniffligen Sachen – Giebelfenster, riesige Glasfronten oder in denkmalgeschützten Häusern – rate ich dir aber ganz ehrlich: Hol dir einen Fachmann ins Haus. Eine gute Beratung vor Ort kostet dich vielleicht zwischen 80 € und 150 €, kann dir aber einen teuren Fehlkauf und eine Menge Frust ersparen. Und das ist oft die beste Investition von allen.
Bildergalerie
- Sorgen für eine gleichmäßige, elegante Wellenform.
- Gleiten fast geräuschlos in der Schiene.
- Wirken modern und aufgeräumt, selbst wenn sie zugezogen sind.
Das Geheimnis? Sogenannte Wellenvorhänge (auch Wave-Gardinen genannt). Der Stoff wird durch spezielle Gleiter in der Schiene automatisch in perfekte, S-förmige Falten gelegt – für einen mühelos professionellen Look.
Sind smarte Plissees oder Rollos wirklich den Aufpreis wert?
Absolut, wenn Komfort und Effizienz für Sie zählen. Stellen Sie sich vor, Ihre Rollos fahren bei Sonnenuntergang automatisch herunter oder passen sich dem Sonnenstand an, um im Sommer die Hitze draußen zu halten. Systeme wie Somfy TaHoma oder die Integration in Philips Hue ermöglichen genau das. Es ist nicht nur eine Spielerei, sondern ein echtes Plus an Wohnkomfort und kann sogar helfen, Energiekosten zu senken, besonders bei schwer erreichbaren Fenstern wie im Dachgeschoss oder Treppenhaus.
Wussten Sie schon? Bis zu 30 % des Wärmeverlusts eines Hauses können im Winter durch unzureichend isolierte Fenster entstehen.
Eine gezielte Fensterdekoration ist hier mehr als nur Deko – sie ist eine effektive Dämmschicht. Ein Wabenplissee mit seiner Luftkammer-Struktur oder ein schwerer Thermovorhang können diesen Verlust spürbar reduzieren und so Heizkosten sparen.
Massanfertigung: Perfekte Passform für jedes Fenster, riesige Auswahl an Stoffen und Systemen, aber teurer und mit längerer Wartezeit verbunden.
Fertigware: Günstig und sofort verfügbar (z.B. bei IKEA, H&M Home), aber oft ein Kompromiss bei Grösse und Qualität. Ideal für Standardfenster und wenn es schnell gehen muss.
Die beste Wahl hängt von Ihrem Budget und der Besonderheit Ihrer Fenster ab.
Der Stoff macht die Musik. Für ein Gefühl von unaufgeregtem Luxus und Geborgenheit im Schlaf- oder Wohnzimmer ist Samt unschlagbar. Er schluckt nicht nur Licht hervorragend, sondern auch Schall. Die schwere Qualität des Stoffes sorgt für einen satten, eleganten Fall. Marken wie JAB Anstoetz oder Zimmer + Rohde bieten hier traumhafte Velours-Stoffe in tiefen, satten Farben, die einen Raum sofort veredeln.
Der häufigste Fehler: Die Gardinenstange hängt zu tief und zu knapp über dem Fensterrahmen. Das drückt den Raum optisch nach unten.
Der Profi-Trick: Montieren Sie die Stange so hoch wie möglich, idealerweise 15-20 cm über dem Rahmen oder sogar direkt unter der Decke. Lassen Sie die Stange an beiden Seiten 20-30 cm überstehen. So können die geöffneten Vorhänge neben dem Fenster parken, ohne Licht zu blockieren, und das Fenster wirkt sofort grösser und der ganze Raum höher.
Das Layering, also das Kombinieren verschiedener Fensterbehänge, ist der Schlüssel zu maximaler Flexibilität und einem reichen, tiefen Look. So meistern Sie jede Lichtsituation mit Stil.
- Der Klassiker: Ein transparenter Store für den Sichtschutz am Tag, kombiniert mit blickdichten Seitenschals für die Abdunkelung am Abend.
- Modern & minimalistisch: Ein innenliegendes Plissee für den Sonnenschutz, flankiert von rein dekorativen, leichten Vorhängen, die dem Raum Farbe und Weichheit geben.
- Plissee (Stoff): Vorsichtig mit einer weichen Bürste oder einem Staubwedel abstauben. Bei Flecken: Die meisten modernen Plissees von Marken wie Teba oder Erfal lassen sich in einer milden Seifenlauge (ca. 30°C) per Hand waschen. Wichtig: Danach wieder zusammenfalten und im feuchten Zustand am Fenster trocknen lassen, damit die Falten bleiben!
- Jalousie (Alu/Holz): Lamellen schliessen und mit einem feuchten Tuch abwischen. Für die Zwischenräume gibt es spezielle Jalousienreiniger-Bürsten.
- Rollo (Stoff): Meist nur trocken abbürstbar. Bei starken Flecken hilft oft nur ein professioneller Austausch.
„Ein Muster sollte niemals ein nachträglicher Gedanke sein. Es ist die Persönlichkeit des Raumes, die durch das Fenster spricht.“ – Kelly Wearstler, amerikanische Innenarchitektin
Leinen oder Baumwolle für einen natürlichen Look?
Beide sind fantastisch, haben aber unterschiedliche Charaktere. Leinen hat eine lebendige, leicht unregelmässige Struktur und knittert edel – perfekt für einen lässig-eleganten, fast schon mediterranen Stil. Es filtert das Licht auf eine wunderschöne, diffuse Weise. Baumwolle ist glatter, gleichmässiger und wirkt etwas ruhiger. Sie ist oft pflegeleichter und in mehr Veredelungen, von feinem Batist bis zu schwerem Canvas, erhältlich. Für einen entspannten Look ist Leinen oft die erste Wahl, für einen klaren, sauberen Stil eher Baumwolle.
Die Wahl der richtigen Aufhängung ist genauso wichtig wie der Stoff selbst. Eine hochwertige Gardinenstange ist kein blosses Funktionselement, sondern ein Design-Statement. Schauen Sie sich Modelle von Spezialisten wie Interstil oder MHZ an. Ob eine schlichte Edelstahlstange für einen modernen Look, ein Modell aus Messing für einen Hauch von Glamour oder eine schwarze Stange für industrielle Akzente – die Stange rahmt das Fenster und vervollständigt das Gesamtbild.
Wabenplissee: Besteht aus zwei Stofflagen, die eine isolierende Luftkammer bilden (ähnlich einer Bienenwabe). Hervorragend für Wärme- und Kälteschutz.
Standard-Plissee: Besteht aus einer einzelnen, zickzack-gefalteten Stoffbahn. Guter Sicht- und Blendschutz, aber geringere Isolationswirkung.
Für Fenster, die starker Sonne oder Kälte ausgesetzt sind, ist ein Wabenplissee wie das Original Duette® von Hunter Douglas die deutlich effizientere Investition.
Im Badezimmer oder direkt über der Spüle in der Küche herrscht hohe Luftfeuchtigkeit. Hier sind Naturfasern wie Baumwolle oder Leinen tabu – sie würden schnell Stockflecken bekommen oder sich verziehen. Setzen Sie stattdessen auf spezielle Feuchtraum-Jalousien aus Aluminium oder Kunststoff (PVC) oder auf Plissees und Rollos aus speziell imprägnierten Polyesterstoffen. Diese sind nicht nur resistent gegen Feuchtigkeit, sondern auch besonders leicht zu reinigen.
Laut einer Studie des Fraunhofer-Instituts kann Strassenlärm den Stresspegel signifikant erhöhen, selbst im Schlaf.
Hier können spezielle Akustikvorhänge einen hörbaren Unterschied machen. Sie bestehen aus extrem dicht gewebten Stoffen oder mehreren Lagen, die Schallwellen absorbieren statt sie zu reflektieren. Marken wie Création Baumann haben hierfür spezielle Kollektionen entwickelt, die nachweislich den Schall im Raum dämpfen und für mehr Ruhe sorgen.
- Vergessen Sie nicht den „Stack Back“! Das ist der Platz, den der Vorhang zusammengeschoben an der Seite benötigt. Planen Sie die Gardinenstange breit genug, damit die Stoffpakete neben dem Fenster hängen und nicht die Sicht versperren.
- Prüfen Sie den Fenstergriff! Lässt sich das Fenster noch bequem öffnen, wenn das Plissee oder Rollo montiert ist?
- Achtung, Heizkörper! Lange Vorhänge vor einem Heizkörper sind ein No-Go. Sie blockieren die Wärme und heizen buchstäblich zum Fenster hinaus.
Der „Puddle-Effekt“: Ein absichtlicher Stoff-Überschuss, bei dem die Gardinen elegant auf dem Boden aufliegen oder eine „Pfütze“ bilden. Das wirkt sehr luxuriös und romantisch, ist aber nicht für jeden Raum geeignet. In Haushalten mit Haustieren oder kleinen Kindern und in stark genutzten Durchgangsbereichen ist es eher unpraktisch. Am besten wirkt der Look in repräsentativen Wohn- oder Schlafzimmern mit glatten Böden.
Sie wollen einem schlichten, günstigen Verdunklungsrollo (z.B. das Modell TUPPLUR oder FRIDANS von IKEA) einen individuellen Touch verleihen?
- Kleben Sie mit Textilkleber eine dekorative Borte oder ein Bommelband an die untere Kante.
- Befestigen Sie eine markante Quaste oder einen schönen Griff an der Zugschnur.
- Mutige können mit Schablonen und Textilfarbe sogar ein eigenes Muster auf das Rollo malen.
Die richtige Mustergrösse ist entscheidend für die Wirkung. Ein grosses, mutiges Muster kann in einem kleinen Raum erdrückend wirken, während ein zu kleines Muster in einem grossen Raum verloren geht.
- Faustregel: Je grösser der Raum, desto grosszügiger darf das Muster sein.
- In kleinen Räumen lieber auf kleinteilige Dessins oder strukturierte Unis setzen.
- Wenn Sie Wände und Vorhänge mustern, wählen Sie unterschiedliche Skalierungen (z.B. grosse Blumen an der Wand, feine Streifen am Vorhang).
Der skandinavische Umgang mit Licht ist einzigartig. Da Tageslicht in den nordischen Ländern kostbar ist, wird oft bewusst auf schwere, blickdichte Vorhänge im Wohnbereich verzichtet. Stattdessen dominieren hauchzarte, transparente Stoffe, die das Maximum an Helligkeit hereinlassen, oder die Fenster bleiben sogar gänzlich frei. Der Fokus liegt auf dem Licht selbst, nicht auf seiner Verhüllung. Eine inspirierende Idee für alle, die sich mehr Helligkeit und Offenheit wünschen.
UV-Strahlung kann nicht nur unsere Haut schädigen, sondern auch Holzböden, Möbel und Kunstwerke über die Jahre unschön ausbleichen.
Moderne Fensterbehänge bieten hier mehr als nur Sichtschutz. Viele hochwertige Stoffe für Rollos und Plissees sind heute mit einem UV-Filter ausgestattet, der bis zu 99% der schädlichen Strahlung blockiert, ohne den Raum komplett zu verdunkeln. Eine unsichtbare Schutzfunktion für Ihr wertvolles Interieur.
- Bietet Sichtschutz, ohne den Raum zu verdunkeln.
- Wirkt extrem aufgeräumt, grafisch und modern.
- Ideal für grosse Fensterfronten und bodentiefe Fenster.
Die Lösung? Japanisch inspirierte Flächenvorhänge. Die glatten Stoffpaneele werden in einem Schienensystem geführt und lassen sich elegant übereinander schieben. Perfekt für einen minimalistischen und architektonischen Wohnstil.
Was bedeutet „schwer entflammbar“ und brauche ich das?
Stoffe mit dieser Eigenschaft (oft nach DIN 4102-B1 zertifiziert) wurden so behandelt, dass sie im Brandfall nicht weiterbrennen, sondern von selbst verlöschen. Für den privaten Wohnbereich ist das keine Pflicht, aber ein enormes Sicherheitsplus, besonders im Kinderzimmer oder in der Nähe von Kaminen und vielen Kerzen. In öffentlichen Gebäuden wie Hotels, Schulen oder Büros ist diese Eigenschaft gesetzlich vorgeschrieben.
Der erste Eindruck zählt – auch am Fenster.
