Russische Weihnachten- 66 festliche Impressionen auf slawischer Art
Russische Weihnachten – eine Mischung aus vielen alten und neueren Traditionen
Fast ein ganzes Jahrhundert lang wurde der christliche Glauben aus den Gedanken und dem Alltag der meisten Russen vertrieben. Das geschah auf Grund der politischen Propaganda zwischen den Jahren 1917 und 1991. Seitdem diese Zeit zu Ende ist, haben alle – Kirche und Gläubige, die schwere Aufgabe, dieses Fest in den Seelen und Köpfen der Menschen wieder zu beleben.
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Weihnachten ist auch in Russland das schönste Fest
Erneut wurden einige alte, traditionelle Sitten popularisiert. Zugleich nahm man viele Bräuche der westlichen Tradition an, die mittlerweile weltweit bekannt sind.
Es wird nur an einem anderen Datum gefeiert
Traditionell veranstaltet die russisch- orthodoxe Kirche eine festliche Messe
Der Weihnachtsbaum
Auch bei dem russischen Weihnachtsfest hat man einen geschmückten Tannenbaum. Dieses Symbol kannte und liebte man zum Teil auch in der Zeit, während das Fest offiziell nicht gefeiert werden durfte.
In Russland ehren die Menschen, wie überall auf der Welt, den Weihnachtsbaum
Der Heiligabend feiern die meisten slawischen Völker am 06.01.
Am heiligen Abend werden traditionell 12 Fastenspeisen zubereitet
Der Weihnachtsbaum wurde in Russland im 19. Jahrhundert eingeführt. Zur gleichen Zeit wurde auch die Tradition mit den Geschenken übernommen.
Historische Ereignisse hatten nicht einmal negativen Einfluss auf das Fest
Viele der Traditionen sind gut erhalten geblieben
Nach der langen Fastenzeit wird schließlich lecker geschmaust
Man drückt durch das festliche Essen seine Dankbarkeit aus
Das Wichteln wird durch Gesänge und Gebete ergänzt
Während des Kommunismus verschwand der Weihnachtsbaum nicht komplett. Er verzierte das Silvesterfest. Auch viele weitere Symbole von Weihnachten wurden übertragen. Vielleicht liegt es daran, dass es eine Zeit gab, in welcher das Neujahrfest gar nicht gefeiert wurde.
Die Festtafel wird natürlich in jedem Haushalt individuell gestaltet
Zum Silvester hatte man neben dem Weihnachtsbaum (In Übersetzung so etwas wie Neujahrsbaum) auch eine eigene Variante des Weihnachtsmanns. Allerdings nannte er sich Väterchen Frost. Als seine Helferin galt eine weibliche zauberhafte Person. Ihr Name lautete in Übersetzung so wie Schneewittchen.
Groß und Klein geht zur Messe am ersten Weihnachtstag
Auch in Russland pflegt man den Brauch mit dem Krippenspiel
Auch die Folklore spielt am Weihnachtstag eine bedeutende Rolle
Ein anderes Datum für Weihnachten
Die russisch-orthodoxe Kirche zählt die Zeit nach dem so genannten Julianischen Kalender. Dieser war bis ins 20. Jahrhundert offiziell in manchen Ländern gültig. In den meisten wurde er allerdings noch im 16. Jahrhundert vom gregorianischen Kalender abgelöst. Der Unterschied zwischen den beiden ist ca. zwei Wochen.
Rouladen gefüllt mit Reis oder Bohnen ersetzen das Fleisch
Kürbisgebäck ist eine der Leckereien am Festtisch
40 Tage lang fasten die strenggläubigen Menschen vor Weihnachten
Getrocknete Früchte sind lebenswichtig während der Fastenzeit
Aus diesem Grund feiert man das russische Weihnachten am 07.01., also ca. eine Woche nach Silvester. Diesen feiert man am 31.12. wie überall, also nach dem offiziellen weltlichen Kalender. Allerdings gibt es am 14. 01. eine weitere Feier. Das ist das so genannte alte Neue Jahr.
Die authentischen Traditionen des russischen Weihnachtens
Vor allem in ländlichen Regionen blieben die Traditionen des authentischen russischen Weihnachtsfestes erhalten. Dort gibt es immer noch Weihnachtssänger. Sie laufen von Haus zu Haus und singen Gebete für Freude, Gesundheit und Geld. Die Gastgeber beschenken sie mit Leckereien oder Geld.
Bis heute hat sich der alte Aberglaube erhalten, dass zwischen dem 7. und dem 19. Januar die beste Zeit für Wahrsagen sei. Mehrere weihnachtliche Rituale sind damit verbunden. Manche fangen bereits am 07. Januar an. Das übliche Thema der Wahrsagerei war schon immer mit den jungen Frauen und deren zukünftigen Ehemännern verbunden.
Hier ist ein weiterer verbreiteter Aberglaube: Es sei ein schlechtes Zeichen, wenn das Haus am Weihnachten zuerst von einer Frau betreten wird. Das bedeutet, dass alle anderen Frauen im Haus das ganze Jahr durch oft krank seien.
Weiterhin war es am 07. Januar typisch, dass man das Haus saubermacht. Dies soll für Reinheit und Gesundheit während des neuen Jahres sorgen.
Am Heiligen Abend gibt es auf dem Tisch 12 Speisen. Es gibt immer die obligatorische Speise Sochivo, auch Kutja gennant.
Das ist die Anzahl der Apostel. Man bringt etwas Heu in den Raum. Dieser dient als eine Erinnerung an die Geburt Christi.
Am 6. Januar, dem Heiligen Abend ist noch Fastenzeit. Laut der strengsten Tradition sollte man nur Wasser trinken. Am 07. Januar gibt es dagegen viel Schweinefleisch, Geflügel und Fisch zum Essen.
Im Großen und Ganzen kann man sagen, dass die echt authentischen Traditionen des russischen Weihnachtens nur auf dem Lande erhalten geblieben sind. Sie sind den meisten modernen Russen, und besonders diesen in den Städten, wenig bekannt. In den meisten Familien übernahm man die Traditionen des Westens für das festliche Essen. Typisch ist auch, dass alle zur weihnachtlichen Messe gehen.
Allgemein wird Silvester in Russland für die feierlichere der beiden Angelegenheit gehalten. Dieser hat auch zum großen Teil den Charakter eines Familienfestes, wie Weihnachten bei uns.