Strick-Geheimnisse: So erkennst du echte Qualität (und pflegst sie wie ein Profi)

von Mareike Brenner
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Ich hab über die Jahre in der Werkstatt unzählige Strickteile in den Händen gehalten. Vom edlen Kaschmir-Erbstück, das nach Jahrzehnten noch aussah wie neu, bis zum trendigen Pulli, der schon nach dem ersten Waschen traurig und formlos war. Und ganz ehrlich? Der Preis allein ist selten der entscheidende Faktor.

Der wahre Unterschied liegt im Detail: im Material, in der Verarbeitung und, ja, auch in der richtigen Pflege. Viele von euch fragen mich immer wieder: Woran erkenne ich denn nun gute Strickware, bevor ich mein Geld ausgebe? Und wie sorge ich dafür, dass mein neuer Lieblingspullover auch einer bleibt?

Keine Sorge, das ist kein Hexenwerk. Man muss nur wissen, worauf man achten muss. Dieses Wissen, das auf ehrlichem Handwerk basiert, möchte ich hier mit dir teilen. Betrachte es als deinen persönlichen Guide, um kluge Kaufentscheidungen zu treffen und in Stücke zu investieren, die dich wirklich lange begleiten.

Das Herzstück: Ein ehrlicher Blick auf die Fasern

Alles fängt beim Garn an. Die Faser ist die Seele eines jeden Strickstücks. Sie bestimmt, wie es sich anfühlt, wie es wärmt und wie es mit der Zeit altert. Lass uns mal die wichtigsten Materialien genauer unter die Lupe nehmen.

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Schurwolle: Der zeitlose Klassiker

Schurwolle kommt, wie der Name schon sagt, von der Schur lebender Schafe. Das ist ein entscheidendes Qualitätsmerkmal, denn sie ist weder recycelt noch minderwertig. Ihre natürlichen Eigenschaften sind einfach genial. Durch die natürliche Kräuselung der Faser entstehen winzige Luftkammern, die super gegen Kälte isolieren. Gleichzeitig ist sie unglaublich atmungsaktiv und kann Feuchtigkeit aufnehmen, ohne sich klamm anzufühlen.

Ein riesiger Vorteil ist das natürliche Wollfett, Lanolin. Es wirkt von Natur aus schmutz- und wasserabweisend. Einen guten Wollpullover musst du daher selten waschen. Meistens reicht es völlig, ihn über Nacht an die frische Luft zu hängen – die Fasern regenerieren sich quasi von selbst.

Kleiner Tipp aus der Praxis: Der Knautsch-Test! Nimm im Laden ein Stück vom Stoff und knautsch es fest in deiner Hand. Springt es fast ohne Falten wieder in seine ursprüngliche Form zurück? Perfekt! Das spricht für eine gute Elastizität und hochwertige Faser.

Übrigens, besonders fein und weich ist Merinowolle. Sie kratzt nicht und ist ideal für alles, was du direkt auf der Haut trägst. Wenn du auf Etiketten die Feinheit in „Mikron“ findest: Werte unter 20 sind ein Zeichen für superweiche Qualität.

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Kaschmir: Der Luxus, der sich lohnen kann

Kaschmir ist pure Weichheit. Die Faser wird nicht geschoren, sondern aufwendig aus dem Unterfell der Kaschmirziege ausgekämmt. Pro Tier kommt da im Jahr nicht viel zusammen, was den hohen Preis erklärt.

Aber Achtung! Der Markt ist leider voll von Mogelpackungen. Gutes Kaschmir hat lange Fasern. Billiges Kaschmir wird oft aus kurzen Restfasern gesponnen, was unweigerlich zu starkem Pilling (diesen nervigen kleinen Knötchen) führt. Ein einfacher Test im Laden: Reibe mit der flachen Hand sanft über die Oberfläche. Bilden sich sofort kleine Röllchen, lass lieber die Finger davon.

Hier mal eine ehrliche Preis-Einordnung: Ein wirklich guter Merinopullover liegt oft zwischen 80 € und 150 €. Für echtes, langlebiges Kaschmir solltest du hingegen eher mit 250 € bis 500 € (oder mehr) rechnen. Alles deutlich darunter ist oft ein Zeichen für kurze Fasern oder einen hohen Anteil anderer Materialien.

Baumwolle, Viskose & Co.: Alternativen mit Bedacht

Strick aus Baumwolle ist robust und hautfreundlich, aber kein Kälteschutz. Er isoliert schlecht und kühlt sogar aus, wenn er feucht wird. Für die Übergangszeit super, für den tiefen Winter eher nicht. Zudem ist Baumwolle weniger elastisch, weshalb sie an den Ellbogen oder am Po schneller ausbeult.

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Viskose wiederum fällt wunderschön fließend und hat einen kühlen, seidigen Griff. Sie wird aus natürlicher Zellulose hergestellt, ist aber im nassen Zustand sehr empfindlich. Hier ist also ultra-sanfte Pflege das A und O.

Synthetik & Mischungen: Was du wissen solltest

Polyacryl, Polyester, Polyamid – diese Namen liest man oft. Sie machen Kleidung billiger, aber meistens nicht besser. Reine Synthetik ist nicht atmungsaktiv (Hallo, Schweiß-Gefühl!), lädt sich statisch auf und neigt extrem zu Pilling. Ganz ehrlich? Ein Pullover aus 100 % Polyacryl ist selten eine gute Investition.

Interessant wird es bei Mischungen. Ein kleiner Anteil von 10-20 % Polyamid kann einem Wollpullover mehr Stabilität geben. Das ist ein akzeptabler Kompromiss. Richtig edel wird es bei Mischungen wie Wolle mit Seide (für Glanz und Geschmeidigkeit) oder Baumwolle mit Kaschmir (eine tolle, etwas günstigere Luxus-Variante für den Alltag).

Die Machart: Der Unterschied zwischen „ok“ und „wow“

Nicht nur das Garn, auch die Herstellung entscheidet über die Langlebigkeit. Das ist der Unterschied zwischen einfacher Konfektion und Maßarbeit, auch bei Strick!

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Das wichtigste Qualitätsmerkmal nennt sich „Fully Fashioned“ (in Form gestrickt). Hier werden die einzelnen Teile – Vorderteil, Rückteil, Ärmel – direkt in ihrer endgültigen Form gestrickt. An den Armausschnitten oder am Kragen werden Maschen gezielt ab- oder zugenommen. Anschließend werden diese Teile mit einer speziellen Kettelmaschine verbunden, Masche für Masche. Die Naht ist flach, elastisch und super haltbar.

Die billige Alternative ist „Cut and Sew“. Dabei werden aus großen Strickbahnen die Teile einfach ausgeschnitten und zusammengenäht. Das Problem: Die Schnittkanten fransen aus, die Nähte sind wulstig und unelastisch.

So erkennst du den Unterschied: Dreh das Teil auf links und schau dir die Naht am Ärmelansatz an. Siehst du eine breite, dicke Naht mit Stoffresten? Das ist „Cut and Sew“. Siehst du eine feine, saubere Naht, bei der die Maschen perfekt ineinandergreifen? Bingo! Das ist „Fully Fashioned“.

Der schnellste Check im Laden? Zieh sanft am Bündchen am Ärmel oder Saum. Springt es sofort wieder in Form? Super Zeichen! Bleibt es irgendwie lasch und ausgeleiert? Lieber Finger weg!

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Das Pilling-Problem – und wie du es löst

Ah, diese fiesen kleinen Knötchen. Pilling entsteht durch Reibung, wenn sich kurze Fasern aus dem Garn lösen und verfilzen. Ein bisschen Pilling am Anfang ist bei Kaschmir und Wolle normal, besonders an Stellen wie unter den Armen. Das hört aber nach dem ersten Entfernen meist auf. Wenn ein Teil aber schon nach kurzem Tragen über und über voll ist, spricht das für eine schlechte Faserqualität.

Und wie kriegt man die jetzt weg? Am besten geht das mit einem speziellen Kaschmirkamm (bekommst du für ca. 10-15 € im Wollgeschäft, in manchen Drogerien oder online). Lege das trockene Kleidungsstück flach hin und kämme vorsichtig in eine Richtung über die betroffenen Stellen. Der Kamm erwischt nur die abstehenden Knötchen.

Achtung bei elektrischen Fusselrasierern! Sie können praktisch sein, aber wenn du nicht aufpasst, schneiden sie schnell ein Loch ins Gewebe. Also immer mit viel Gefühl und auf einer glatten Unterlage arbeiten.

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Deine Einkaufs-Checkliste für den Kopf

Bevor du zur Kasse gehst, geh diese vier Punkte kurz durch:

  • Etikett checken: Ist der Anteil an Naturfasern (Wolle, Kaschmir, Baumwolle) hoch? Über 80 % ist ein gutes Zeichen.
  • Nähte prüfen: Dreh es auf links. Sieht die Naht am Ärmel sauber und gekettelt aus (Fully Fashioned)?
  • Bündchen ziehen: Mach den schnellen Bündchen-Test. Springt es zurück?
  • Fühl- & Knautsch-Test: Fühlt sich das Material gut an? Besteht es den Knautsch-Test ohne viele Falten?

Die perfekte Passform & Pflege für ein langes Leben

Ein häufiger Fehler ist, Strick zu eng zu kaufen. Strickmode braucht Luft, um schön zu fallen. Ein zu enges Teil wird permanent überdehnt und verliert schnell seine Form. Es sollte deine Figur umspielen, nicht einengen.

Bei der Pflege gilt: Weniger ist mehr! Wolle reinigt sich durch Lüften oft von selbst. Wenn du doch mal waschen musst, dann am besten per Hand in kaltem bis lauwarmem Wasser mit einem speziellen, rückfettenden Wollwaschmittel (findest du in gut sortierten Drogerien wie dm, im Bioladen oder Fachhandel). Nicht reiben, nicht wringen! Nur sanft durchs Wasser ziehen.

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Der kritischste Schritt ist das Trocknen. NIEMALS nass auf einen Bügel hängen – das Gewicht des Wassers zieht es unwiderruflich aus der Form. Und der Trockner ist absolut tabu!

So geht’s richtig: Das nasse Teil sanft ausdrücken, in ein großes Handtuch einrollen und noch mehr Wasser herausdrücken. Dann legst du es flach auf einen Wäscheständer (am besten mit einem trockenen Handtuch drunter) und zupfst es vorsichtig in Form. Rechne damit, dass das gute Stück je nach Dicke auch mal 24 bis 48 Stunden braucht, bis es wirklich trocken ist. Geduld zahlt sich hier aus!

Und für die Lagerung im Sommer: Immer gefaltet, nie gehängt! So verhinderst du unschöne Beulen an den Schultern. Gegen Motten helfen Sauberkeit und Säckchen mit Lavendel oder Zedernholz.

Ein kurzes Wort zu Strickwesten

Für Westen und Cardigans gelten natürlich die gleichen Regeln. Ihr Vorteil ist die enorme Vielseitigkeit. Eine lange, offen getragene Weste streckt die Figur, während eine kürzere, taillierte Variante super über Blusen oder Kleidern aussieht. Achte hier besonders auf die Qualität der Knöpfe und darauf, dass die Knopfleiste schön glatt anliegt.

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Ein Freund für kalte Tage

Ein gutes Strickteil ist so viel mehr als nur ein Kleidungsstück. Es ist ein treuer Begleiter, der dich wärmt, dir Geborgenheit gibt und dabei auch noch unglaublich gut aussehen kann. Ich hoffe, diese Tipps aus der Praxis helfen dir, echte Schätze zu finden und sie so zu behandeln, dass sie dir lange Freude bereiten. Denn dann hast du nicht nur etwas für eine Saison gekauft, sondern einen echten Freund für kalte Tage gefunden.

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Ein Mythos entlarvt: Pilling, die kleinen Knötchen auf der Oberfläche, ist nicht zwangsläufig ein Zeichen für schlechte Qualität. Selbst das hochwertigste Kaschmir oder die feinste Merinowolle neigen anfangs dazu, da sich kürzere Fasern aus dem Garn lösen. Der Unterschied? Bei guter Wolle hört das Pilling nach den ersten paar Malen Tragen und einer sorgfältigen Entfernung (z.B. mit einem speziellen Kaschmirkamm) auf. Bei minderwertiger Ware geht es endlos weiter.

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Wolle ist von Natur aus schmutzabweisend und antibakteriell. Oft reicht es, ein Strickstück über Nacht an die frische Luft zu hängen, anstatt es zu waschen.

Diese Eigenschaft verdankt sie dem natürlichen Wollfett Lanolin und der Fähigkeit der Faser, Feuchtigkeit zu absorbieren und wieder abzugeben. Das spart nicht nur Wasser und Energie, sondern schont auch die empfindlichen Fasern und verlängert die Lebensdauer Ihres Lieblingsstücks erheblich.

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Der Hanger-Fehler: Warum Sie schwere Strickpullover niemals aufhängen sollten.

Ein nasser oder auch trockener, schwerer Strickpullover gehört nicht auf einen Kleiderbügel. Die Schwerkraft zieht unerbittlich an den Fasern, was dazu führt, dass sich die Schulterpartie verzieht, unschöne Beulen entstehen und das ganze Stück seine Form verliert. Falten Sie Ihre Strickware stattdessen locker und lagern Sie sie liegend im Schrank. So bleibt die Passform über Jahre erhalten.

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  • Aran-Muster: Ursprünglich von den irischen Aran-Inseln, erzählt jedes Muster (Zopf, Diamant, Zickzack) eine Geschichte über die Clans und das Leben der Fischer.
  • Fair-Isle-Muster: Stammt von der schottischen Insel Fair Isle und ist bekannt für seine komplexen, bunten Musterreihen. Echte Fair-Isle-Strickerei verwendet traditionell nur zwei Farben pro Reihe.

Diese Muster sind mehr als nur Dekoration; sie sind ein Stück Kulturgeschichte.

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Kaschmir: Gewonnen aus dem Unterfell der Kaschmirziege. Unglaublich weich, leicht und bis zu achtmal wärmer als Schafwolle bei gleichem Gewicht. Ein echter Luxus, aber empfindlich.

Alpaka: Stammt vom südamerikanischen Alpaka. Seidig, hypoallergen (da ohne Lanolin) und sehr strapazierfähig. Es gibt sie in vielen natürlichen Farbtönen. Wärmt exzellent und ist weniger anfällig für Pilling als Kaschmir.

Für ultimative Weichheit ist Kaschmir unschlagbar, für robuste Wärme und Langlebigkeit ist Alpaka oft die klügere Wahl.

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Die Suche nach dem perfekten Wollwaschmittel kann einen Unterschied machen. Produkte wie Eucalan oder The Laundress Wool & Cashmere Shampoo sind speziell formuliert. Sie enthalten oft Lanolin, um die Wollfasern rückzufetten, und sind pH-neutral, um Verfilzen zu verhindern. Ein weiterer Vorteil: Viele dieser Waschmittel müssen nicht ausgespült werden, was den mechanischen Stress für die Faser minimiert.

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Laut der Responsible Wool Standard (RWS) wird sichergestellt, dass Wolle von Betrieben stammt, die eine fortschrittliche Methode für die Bewirtschaftung ihres Landes anwenden und die Schafe verantwortungsvoll behandeln.

Achten Sie beim Kauf auf dieses Siegel. Es ist ein verlässlicher Indikator dafür, dass Ihr Strickstück nicht nur qualitativ hochwertig, sondern auch ethisch und nachhaltig produziert wurde.

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Was tun bei einer gezogenen Fadenschlaufe?

Auf keinen Fall abschneiden! Das würde ein Loch erzeugen, das sich schnell vergrössert. Nehmen Sie stattdessen eine Häkelnadel oder eine stumpfe Stopfnadel. Stechen Sie von der Innenseite des Strickstücks direkt neben der Schlaufe durch und ziehen Sie den Faden vorsichtig nach innen. Ein wenig sanftes Ziehen am umliegenden Gestrick lässt die Maschen meist wieder an ihren Platz gleiten.

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  • Schützt vor Mottenfraß.
  • Nimmt überschüssige Feuchtigkeit auf.
  • Verleiht einen dezenten, frischen Duft.

Das Geheimnis? Blöcke oder Kugeln aus Zedernholz. Legen Sie sie einfach zwischen Ihre gefalteten Pullover. Ihr ätherisches Öl ist ein natürliches Repellent, das Ihre wertvollen Stücke während der saisonalen Lagerung sicher hält.

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Ein Blick auf das Etikett verrät oft mehr als der Preis. Eine Mischung mit einem kleinen Anteil (bis 5 %) Polyamid oder Elasthan kann bei Socken oder Bündchen sinnvoll sein, um die Formstabilität zu erhöhen. Ein hoher Anteil an Acryl, Polyester oder Polyamid (über 30 %) in einem Pullover ist jedoch oft ein Warnsignal. Diese synthetischen Fasern sind nicht atmungsaktiv, laden sich elektrostatisch auf und neigen zu starkem, permanentem Pilling.

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Der Feinheitsgrad: Bei Merinowolle wird die Qualität oft in Mikron (Tausendstel Millimeter) angegeben. Alles unter 19,5 Mikron gilt als „fein“ bis „superfein“. Zum Vergleich: Menschliches Haar hat etwa 50-70 Mikron. Je niedriger die Zahl, desto weicher und weniger kratzig ist die Wolle auf der Haut – ideal für Rollkragenpullover oder feine Cardigans.

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Der legendäre irische Aran-Pullover, den Marilyn Monroe 1960 in „Let’s Make Love“ trug, machte den rustikalen Strick über Nacht zum weltweiten Modephänomen.

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Marken wie das britische Traditionsunternehmen John Smedley, das seit 1784 für seine feinsten Sea-Island-Baumwoll- und Merinostrickwaren bekannt ist, oder das schottische William Lockie, einer der ältesten Kaschmir-Spezialisten, sind der Goldstandard. Ihre Stücke sind eine Investition, zeigen aber, was handwerkliche Perfektion bei Strickwaren bedeutet.

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Warum fühlt sich ein guter Wollpullover auch bei Anstrengung nicht feucht an?

Die gekräuselte Struktur der Wollfaser kann bis zu 30 % ihres Eigengewichts an Wasserdampf aufnehmen, ohne sich nass anzufühlen. Sie leitet die Feuchtigkeit vom Körper weg und gibt sie langsam an die Umgebung ab. Das Ergebnis ist ein einzigartiges Mikroklima, das Sie im Winter warm und bei milderen Temperaturen angenehm trocken hält – eine Funktion, die synthetische Fasern nicht nachahmen können.

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  • Prüfen Sie auf kleine Löcher (Mottenfraß), besonders unter den Armen und am Kragen.
  • Kontrollieren Sie den Zustand der Bündchen an Ärmeln und Saum. Sind sie ausgeleiert?
  • Riechen Sie am Stück. Ein hartnäckiger, muffiger Geruch ist schwer zu entfernen.

Mit etwas Geduld lassen sich auf Flohmärkten oder in Second-Hand-Läden wahre Schätze aus hochwertigem Kaschmir oder Lammwolle für einen Bruchteil des Neupreises finden.

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Cost-Per-Wear-Rechnung: Ein Pullover für 40 €, der nach einer Saison ausleiert, kostet bei 10 Mal Tragen 4 € pro Mal. Ein hochwertiger Wollpullover für 200 €, den Sie über 5 Jahre 100 Mal tragen, kostet nur 2 € pro Mal. Eine Investition in Qualität ist oft nicht nur nachhaltiger, sondern langfristig auch wirtschaftlicher.

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Mohair, gewonnen vom Haar der Angoraziege, besticht durch seinen einzigartigen, flauschigen „Heiligenschein“-Effekt und seinen seidigen Glanz. Diese Faser ist extrem leicht und wärmt hervorragend. Allerdings neigt sie zum Fusseln. Ein kleiner Trick: Den neuen Mohairpullover in einer Plastiktüte für ein paar Stunden ins Gefrierfach legen. Die Kälte fixiert die losen Fasern und reduziert das anfängliche Abhaaren deutlich.

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Chunky Knit (Grobstrick): Perfekt für gemütliche, legere Looks. Ein Statement-Stück, das Wärme und Volumen bringt. Ideal für Wochenendausflüge oder einen entspannten Tag zu Hause.

Fine Gauge (Feinstrick): Elegant, leicht und vielseitig. Lässt sich hervorragend unter einem Blazer im Büro tragen oder als schicker Lagenlook kombinieren. Betont die Silhouette, anstatt sie zu verhüllen.

Beide Stile haben ihre Berechtigung – es kommt ganz auf den Anlass und den gewünschten Effekt an.

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Recyceltes Kaschmir ist eine grossartige, nachhaltige Option. Man muss sich jedoch bewusst sein, dass die Fasern durch den Recyclingprozess kürzer werden.

Das kann bedeuten, dass das Strickstück etwas weniger weich ist und eine höhere Neigung zum Pilling hat als eines aus „Virgin Cashmere“. Marken wie Patagonia oder Stella McCartney setzen diese Materialien aber mit grosser Expertise ein und schaffen langlebige, schöne Produkte.

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Der Geruch von nassem Hund nach einem Regenschauer am Wollpullover? Das ist kein Fehler, sondern ein Zeichen für Qualität! Es ist der Duft des natürlichen Lanolins, der bei Kontakt mit Feuchtigkeit freigesetzt wird. Sobald der Pullover trocknet, verfliegt der Geruch vollständig. Ein stark chemischer Geruch hingegen ist ein Warnsignal.

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Wie wäscht man Wolle richtig von Hand?

  • Lauwarmes Wasser: Füllen Sie ein Becken mit Wasser, das sich für Ihre Hand angenehm anfühlt (max. 30°C). Zu heisses oder zu kaltes Wasser kann die Fasern schocken und zum Verfilzen führen.
  • Spezialwaschmittel: Lösen Sie eine kleine Menge Wollwaschmittel vollständig im Wasser auf, bevor Sie das Strickstück hineingeben.
  • Sanft bewegen: Das Strickstück nur sanft durch das Wasser drücken, nicht reiben, wringen oder ausdehnen. Nach wenigen Minuten Einwirkzeit in klarem, gleich temperiertem Wasser spülen und vorsichtig ausdrücken.
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Naht-Qualität: Werfen Sie einen Blick auf die Nähte, besonders an den Schultern und an den Seiten. Bei hochwertigen Strickwaren sind die Teile oft „gekettelt“ statt einfach zusammengenäht. Das bedeutet, die Maschen der einzelnen Teile werden miteinander verbunden, was eine flache, elastische und sehr haltbare Naht ergibt. Eine dicke, steife Naht deutet auf eine schnellere und günstigere Produktionsweise hin.

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„Mode ist vergänglich, Stil bleibt.“ – Coco Chanel

Dieses Zitat trifft perfekt auf Strickwaren zu. Ein klassischer, gut sitzender Pullover aus hochwertiger Wolle oder edlem Kaschmir ist eine Anschaffung, die Trends überdauert und über Jahre hinweg ein treuer und stilvoller Begleiter bleibt.

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Die Bündchen an Ärmeln und Saum sind ein guter Indikator für die Qualität des Garns und der Stricktechnik. Ziehen Sie ein Bündchen im Laden sanft auseinander. Springt es sofort wieder in seine ursprüngliche Form zurück? Das ist ein gutes Zeichen für eine hohe Elastizität und Formbeständigkeit. Leiert es schon bei diesem kleinen Test aus, wird es das beim Tragen und Waschen erst recht tun.

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Kann man einen eingelaufenen Wollpullover retten?

Manchmal ja! Füllen Sie ein Becken mit lauwarmem Wasser und geben Sie eine grosszügige Menge Haarspülung oder Baby-Shampoo hinzu. Legen Sie den Pullover für etwa 30 Minuten hinein. Die Spülung kann helfen, die verfilzten Wollfasern zu entspannen. Danach das Wasser sanft ausdrücken (nicht spülen!), das Stück auf ein Handtuch legen und vorsichtig in Form ziehen. Flach trocknen lassen. Eine Garantie gibt es nicht, aber es ist oft einen Versuch wert.

Mareike Brenner

Mareike ist 1991 in Bonn geboren und hat ihr Diplom in der Fachrichtung Journalistik an der TU Dortmund erworben. Sie hat einen Hintergrund im Bereich Design, da sie an der HAW Hamburg Illustration studiert hat. Mareike hat aber einen Sprung in die Welt des Journalismus gemacht, weil sie schon immer eine Leidenschaft für kreatives Schreiben hatte. Derzeit ist sie in der Redaktion von Freshideen tätig und schreibt gern Berichte über Schönheitstrends, Mode und Unterhaltung. Sie kennt übrigens alle Diäten und das Thema „Gesund abnehmen“ wird von ihr oft bevorzugt. In ihrer Freizeit kann man sie beim Kaffeetrinken mit Freunden antreffen oder sie bleibt zu Hause und zeichnet. Neulich hat sie eine neue Leidenschaft entdeckt, und das ist Online-Shopping.