Euer Farbkonzept für die Hochzeit: So findet ihr den perfekten Look (ohne Stress!)
Über die Jahre habe ich unzählige Hochzeiten mitgestaltet, und eins kann ich euch ehrlich sagen: Ein gutes Farbkonzept ist die Seele der ganzen Feier. Es ist so viel mehr als nur die Entscheidung für „Blau“ oder „Rosa“. Es ist die geheime Zutat, die alles verbindet – von der Einladungskarte bis zum Tischtuch – und eine ganz bestimmte Atmosphäre schafft.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Schritt 1: Wie zum Teufel findet man überhaupt seine Farben?
- 2 Das kleine Einmaleins der Farbgestaltung
- 3 Vom Konzept zur Realität: So wird’s ein stimmiges Ganzes
- 4 Beliebte Farbwelten mal genauer betrachtet
- 5 Budget, DIY und wann man Hilfe braucht
- 6 Das Unromantische, aber Wichtige: Sicherheit
- 7 Ein letzter Gedanke
- 8 Bildergalerie
Aber ganz ehrlich, die meisten Paare sind am Anfang total überfordert. Die Auswahl ist riesig, Pinterest explodiert und man weiß gar nicht, wo man anfangen soll. Klingt vertraut? Keine Sorge. Lasst uns das mal Schritt für Schritt angehen, wie die Profis es tun würden – nur eben ganz entspannt und verständlich.
Schritt 1: Wie zum Teufel findet man überhaupt seine Farben?
Bevor wir über Regeln und Umsetzung reden, müssen wir ja erstmal eine Richtung haben. Viele denken, sie müssten sich sofort für 2-3 Farben entscheiden. Falsch! Es geht zuerst um ein Gefühl. Was für eine Stimmung wollt ihr erzeugen? Locker und natürlich? Super elegant und dramatisch? Oder vielleicht warm und gemütlich?
Hier ein kleiner Trick, den ich meinen Paaren immer empfehle. Nennt es die 15-Minuten-Gefühls-Challenge:
- Nehmt euch getrennt voneinander 15 Minuten Zeit.
- Jeder sammelt 10 Bilder, die das Gefühl eurer Traumhochzeit einfangen. Das können Landschaften, Interior-Designs, Outfits oder abstrakte Kunst sein – völlig egal, solange es sich „richtig“ anfühlt.
- Danach legt ihr eure 20 Bilder zusammen. Ihr werdet staunen! Meistens gibt es eine klare Überschneidung bei den Farben und Stimmungen. Vielleicht taucht immer wieder ein tiefes Waldgrün auf, kombiniert mit warmen Holztönen und einem Hauch Gold. BÄM, das ist euer Ausgangspunkt!
Übrigens, wer gerne digital spielt: Tools wie Coolors.co oder Adobe Color sind super, um später passende Harmonien zu finden, wenn ihr mal eine Grundfarbe habt.
Das kleine Einmaleins der Farbgestaltung
Okay, ihr habt jetzt eine grobe Richtung. Super! Jetzt bringen wir etwas Struktur rein, damit am Ende kein kunterbuntes Chaos entsteht. Aber keine Angst, das ist einfacher, als es klingt.
Farben und ihre Wirkung – mehr als nur Deko
Jede Farbe macht was mit uns, ob wir wollen oder nicht. Das ist simple Psychologie und keine Esoterik.
- Warme Töne (Rot, Orange, Gelb): Die geben Gas! Sie sind energiegeladen, fröhlich und sorgen für eine ausgelassene Stimmung. Aber Achtung: Zu viel davon und der Raum fühlt sich schnell unruhig oder sogar klein an.
- Kühle Töne (Blau, Grün, Violett): Das sind die Entspannten. Sie wirken beruhigend, elegant und oft sehr edel. Ein Zuviel kann aber auch etwas distanziert und kühl wirken, also Vorsicht bei einer Winterhochzeit in einem ohnehin kargen Raum.
- Neutrale Töne (Weiß, Creme, Grau, Taupe): Das ist euer Fundament. Sie bringen Ruhe rein, schaffen Balance und lassen die anderen Farben erst richtig strahlen. Ohne sie geht fast nichts.
Die 60-30-10-Regel: Euer Spickzettel für Harmonie
In der Ausbildung haben wir eine Faustregel gelernt, die einfach immer funktioniert. Stellt euch den gesamten Raum als 100 % vor:
- 60 % ist eure Hauptfarbe. Sie dominiert und gibt den Ton an. Das sind oft die großen Flächen wie Tischdecken oder vielleicht sogar die Wände der Location.
- 30 % ist die Nebenfarbe. Sie unterstützt die Hauptfarbe und sorgt für Interesse. Denkt an die Servietten, die Kleider der Brautjungfern oder größere Blumengestecke.
- 10 % ist die Akzentfarbe. Das sind die kleinen, aufregenden Farbtupfer. Die Highlights! Das können die Menükarten, einzelne Blüten, Kerzen oder Bänder an den Gastgeschenken sein.
Ein Beispiel gefällig? Letztens hatten wir eine Hochzeit im Spätsommer. Hauptfarbe (60 %) war ein sanftes Salbeigrün auf den Tischläufern. Die Nebenfarbe (30 %) ein warmes Creme bei Stühlen und Servietten. Und der Akzent (10 %)? Ein kräftiges Kupfer bei den Kerzenständern und dem Besteck. Das Ergebnis war mega elegant und trotzdem total natürlich.
Der häufigste Fehler: Das Licht wird vergessen!
Das ist wirklich der Klassiker unter den DIY-Fallen. Eine Farbe sieht im Laden bei Neonlicht komplett anders aus als bei Tageslicht in eurer Location – und abends bei Kerzenschein schon wieder anders. Ein wunderschönes Salbeigrün kann bei warmem Kunstlicht plötzlich matschig-grau aussehen. Ein leuchtendes Korall kann bei Dämmerung fast orange wirken.
Kleiner Tipp mit großer Wirkung: Nehmt eure Farbmuster (Stoffreste, Papierkarten) mit in die Location. Schaut sie euch morgens, nachmittags und abends an. Knipst das Kunstlicht an, zündet eine Kerze an. Nur so erlebt ihr keine bösen Überraschungen am großen Tag.
Vom Konzept zur Realität: So wird’s ein stimmiges Ganzes
Eine Idee zu haben ist eine Sache. Sie dann aber so umzusetzen, dass alles wie aus einem Guss wirkt, ist die eigentliche Kunst.
Das Moodboard: Fühlen statt nur gucken
Vergesst endlose Pinterest-Wände. Ein richtiges Moodboard ist ein Werkzeug, das man anfassen kann. Ich lasse meine Paare immer Materialproben sammeln: Stoffreste, Farbkarten aus dem Baumarkt (kosten quasi nichts!), getrocknete Blätter, Bänder, ein Stück Holz.
Legt mal ein raues Leinen neben eine glatte Seide. Fühlt den Unterschied. Seht, wie das Licht auf mattem Papier im Vergleich zu einem glänzenden Lack bricht. Dieses haptische, also fühlbare, Erleben ist entscheidend. Es gibt euch ein echtes Gefühl für die Atmosphäre und ist die perfekte Kommunikationsgrundlage für alle Dienstleister.
Die geheime Macht der Textur
Stellt euch eine rein weiße Hochzeit vor. Klingt erstmal langweilig, oder? Aber jetzt kombinieren wir grob gewebte Baumwolltischdecken mit hauchzarten Glasvasen, glatten Porzellantellern und weichen Leinenservietten. Plötzlich ist das Weiß total spannend und vielschichtig. Textur gibt einer Farbe Tiefe. Spielt mit Kontrasten: rau zu glatt, matt zu glänzend, hart zu weich. Holz, Metall, Samt, Stein – all das sind eure Freunde.
Arbeitet mit dem, was da ist (die Location)
Selten hat man einen komplett weißen, neutralen Raum. Meistens gibt es einen dominanten Holzboden, gemusterte Vorhänge oder – der Klassiker – einen furchtbaren Teppich. Der Trick ist, nicht dagegen anzukämpfen, sondern es zu integrieren.
Ich hatte mal eine Location mit einem scheußlichen, bordeauxroten Mustertapete. Das Paar wollte aber zarte Pastellfarben. Katastrophe? Nein. Wir haben das Bordeaux als winzigen Akzent in den tiefroten Rosen im Brautstrauß und in der Schrift der Menükarten wieder aufgegriffen. Plötzlich wirkte die Tapete Absicht und der ganze Raum stimmig. Manchmal muss man die Gegebenheiten einfach umarmen.
Beliebte Farbwelten mal genauer betrachtet
Lasst uns ein paar Klassiker anschauen. Hier ein paar Ideen aus der Praxis, die über das Übliche hinausgehen.
Grüntöne: Von Salbei bis Waldgrün
Grün ist so wandelbar! Helles Eukalyptus- oder Salbeigrün ist modern, luftig und liebt Goldakzente. Ein sattes Tannengrün wirkt edel, fast schon dramatisch und passt super zu Creme und Messing im Winter.
- Materialien: Eukalyptus, Farne, Olivenzweige, Moos. Bei Stoffen empfehle ich Leinen (für den natürlichen Look) oder Samt (für die edle Variante).
- Mein Geheimtipp: Setzt auf reines Blattgrün! Arrangements nur aus verschiedenen Grünsorten ohne viele Blüten sind modern, oft nachhaltiger und schonen das Budget. Sieht besonders in minimalistischen Locations oder alten Fabrikhallen grandios aus.
- Achtung, Falle: Nicht alle Grüntöne sind Freunde. Ein gelbliches Maigrün beißt sich furchtbar mit einem blaustichigen Eukalyptus. Bleibt also entweder in der gelb- oder in der blaustichigen Grün-Familie.
Neutrale Töne: Die hohe Kunst der Nuance
Elfenbein, Creme, Beige, Greige – eine neutrale Hochzeit ist alles, nur nicht langweilig. Der Schlüssel ist hier, wie schon erwähnt, die Textur und die Kombination feiner Nuancen.
- Materialien: Handgeschöpftes Papier, Leinen, unglasierte Keramik, getrocknete Gräser wie Pampasgras, vielleicht sogar Untersetzer aus Travertin.
- Mein Geheimtipp: Spielt mit Helligkeitskontrasten. Kombiniert ein helles Elfenbein mit einem tieferen Taupe. Und ganz wichtig: Fügt einen winzigen metallischen Akzent hinzu. Ein paar goldene Kerzenständer oder kupferfarbenes Besteck wirken als Lichtpunkt und verhindern, dass alles zu flach aussieht.
- Achtung, Falle: Wenn das Brautkleid Elfenbein ist, sollten auch Tischdecken und Papeterie in dieser Farbfamilie sein. Reines, hartes Weiß daneben lässt Elfenbein schnell schmutzig oder vergilbt wirken.
Schwarz-Weiß: Zeitlos, aber anspruchsvoll
Ein Klassiker, der super modern und grafisch wirkt. Aber diese Kombi verzeiht keine Fehler. Alles muss von hoher Qualität sein und perfekt platziert werden, sonst kippt es schnell ins Billige.
- Materialien: Hochwertiger, fester Karton, glänzende Oberflächen, vielleicht schwarzes Besteck oder Anemonen mit ihrer schwarzen Mitte im Brautstrauß.
- Mein Geheimtipp: Brecht die Strenge auf. Ein satter Gold- oder Silberakzent macht das Ganze sofort festlicher. Auch warme Holzelemente können einen wunderschönen Kontrast zur kühlen Grafik bilden und dem Ganzen etwas Wärme geben.
- Achtung, Falle: Zu viel Schwarz erdrückt, besonders in einem dunklen Raum. Setzt es gezielt als Akzent ein: auf den Menükarten, als schmale Bänder, bei den Anzügen. Die Basis sollte immer hell bleiben.
Budget, DIY und wann man Hilfe braucht
Das schönste Konzept nützt nichts, wenn es am Ende nicht bezahlbar oder umsetzbar ist. Seid realistisch, was euer Budget und eure Zeit angeht!
Wo lohnt es sich zu investieren?
Wenn das Geld knapp ist, konzentriert euch auf die Dinge mit der größten visuellen Wirkung. Das sind die Big Points:
- Textilien: Tischdecken und vor allem Stoffservietten machen einen RIESEN Unterschied. Hochwertige Leinenservietten in eurer Akzentfarbe zu mieten kostet oft nur zwischen 1,50€ und 3,50€ pro Stück, hebt den Look aber sofort auf ein anderes Level. Tischdecken mieten liegt meist zwischen 15€ und 30€, je nach Größe und Material.
- Blumen: Sie sind der Hauptträger eures Konzepts. Lieber ein oder zwei große, beeindruckende Gestecke (z.B. am Eingang oder auf dem Geschenketisch) als viele kleine, mickrige Sträußchen, die untergehen.
- Licht: Unterschätzt das niemals! Professionelle Lichttechnik kann einen langweiligen Saal in jede Farbe tauchen. Das ist oft günstiger und effektiver als der Versuch, die Wände mit Stoffbahnen zu verhängen.
DIY – aber bitte ehrlich zu sich sein
Ich liebe es, wenn Paare selbst kreativ werden! Aber unterschätzt den Aufwand nicht. Namenskärtchen basteln? Super. Aber versucht nicht, am Hochzeitsmorgen noch die Deko für 15 Tische selbst zu arrangieren. Das endet immer in Stress.
Ganz konkret: Für 100 Namenskärtchen mit einem kleinen Bändchen drumherum solltet ihr locker 4-5 Stunden einplanen. Ehrlich! Eine Braut wollte mal Servietten selbst einfärben, um Geld zu sparen. Die Farbe war aber nicht fixiert und rieb auf die Hände und die teuren Outfits der Gäste ab. Ein kleiner Albtraum. Delegiert die großen, zeitkritischen Aufgaben.
Der ultimative Quick-Win: Bevor ihr alles bestellt, deckt einen einzigen Probetisch in eurer Location ein. Mit der echten Tischdecke, der Serviette, einer Beispiel-Menükarte und ein paar Blumen. Das kostet fast nichts, gibt aber sofortige Klarheit, ob alles so wirkt, wie ihr es euch vorstellt.
Das Unromantische, aber Wichtige: Sicherheit
Als Profi denke ich an Dinge, die bei der Planung oft untergehen. Das ist zwar nicht der schönste Teil, aber unerlässlich.
Kerzen sind toll, aber offenes Feuer ist ein Thema. Fragt bei der Location explizit nach den Brandschutzvorschriften. Oft müssen Kerzen in hohen, geschlossenen Windlichtern stehen. Deko-Stoffe, die an Decken oder Wänden hängen, müssen oft als „schwer entflammbar“ zertifiziert sein. Heute gibt es fantastische LED-Echtwachskerzen, die täuschend echt aussehen und euch jeden Stress ersparen.
Denkt auch an Allergien. Stark duftende Blumen wie Lilien können bei manchen Gästen Kopfschmerzen auslösen. Und stellt sicher, dass gefärbte Textilien oder Papeterie nicht abfärben.
Ein letzter Gedanke
Euer Farbkonzept ist euer ganz persönlicher Fingerabdruck. Es geht nicht darum, einen Trend von Instagram zu kopieren. Es geht darum, eine Welt zu erschaffen, in der ihr euch wohlfühlt und die eure Geschichte erzählt. Nehmt euch die Zeit, spielt mit Materialien und vertraut auf euer Bauchgefühl. Denn am Ende zählt nur, dass sich dieser eine Tag in jeder Faser genau richtig anfühlt – nämlich nach euch.
Bildergalerie
Die 60-30-10-Regel: Eine einfache Formel aus dem Interior Design, die auch für Hochzeiten Gold wert ist. Verteilt eure Farben so: 60 % für die dominante Hauptfarbe (z. B. an Tischdecken, großen Stoffbahnen), 30 % für eine sekundäre Farbe (z. B. Servietten, Brautjungfernkleider) und 10 % für eine Akzentfarbe, die als kleiner, aufregender Hingucker dient (z. B. in den Blumen, auf der Papeterie).
„Farbe ist ein machtvolles Instrument. Sie kann Harmonie oder Kontrast erzeugen, eine Stimmung vorgeben und eine unmittelbare emotionale Reaktion hervorrufen.“ – Leatrice Eiseman, Executive Director des Pantone Color Institute
Passt das Farbkonzept überhaupt zu unserer Location?
Eine oft vergessene, aber entscheidende Frage. Hat der Festsaal einen dominanten Teppich in Burgunderrot, wird es schwierig, ein Konzept in zartem Salbeigrün und Apricot durchzusetzen. Macht Fotos von eurer Location bei Tageslicht und nehmt diese als Ausgangspunkt. Manchmal ist es klüger, die vorhandenen Farben aufzugreifen und zu veredeln, anstatt gegen sie anzukämpfen.
- Seidenbänder: Fließend, romantisch und leicht lichtdurchlässig. Perfekt für einen zarten, eleganten Look. Marken wie „Seidenband“ bieten handgefärbte Unikate.
- Samtbänder: Verleihen Tiefe, Luxus und eine winterliche Note. Die Farbe wirkt satter und fängt das Licht anders ein.
- Leinenbänder: Ideal für rustikale oder legere Boho-Hochzeiten. Die natürliche, leicht raue Textur erzeugt einen bodenständigen Charme.
Das Geheimnis? Der richtige Stoff kann einen simplen Farbton völlig neu interpretieren.
Der unterschätzte Faktor: Licht. Euer sorgfältig gewähltes „Eukalyptusgrün“ kann bei Tageslicht frisch und kühl wirken, im warmen Kerzenschein am Abend jedoch fast zu einem Moosgrün werden. Bittet euren Floristen oder Dekorateur um Stoff- und Farbmuster und schaut sie euch zu verschiedenen Tageszeiten und bei unterschiedlicher Beleuchtung in eurer Location an, um Überraschungen zu vermeiden.
Monochromes Konzept? Ja, aber richtig! Ein rein weißes Thema klingt erstmal simpel, lebt aber von der Vielfalt der Texturen. Kombiniert glatte Seide mit grobem Leinen, cremefarbenen Rosen, Gips-Elementen und vielleicht sogar weiß getünchtem Holz. Ohne unterschiedliche Oberflächen wirkt ein monochromer Look schnell flach und steril. Das gilt für jede Farbe, von Elfenbein bis Nachtblau.
Farbpsychologie für die Gästestimmung
- Blau- und Grüntöne: Wirken beruhigend und schaffen eine entspannte, vertrauensvolle Atmosphäre. Perfekt für den Empfang.
- Gelb- und Orangetöne: Stehen für Freude, Optimismus und Geselligkeit. Ideal für die Party am Abend.
- Rottöne: Symbolisieren Leidenschaft und Energie, sollten aber sparsam eingesetzt werden, um nicht zu überfordern. Als Akzent im Brautstrauß oder auf den Lippen – wunderbar!
Wussten Sie, dass die Suche nach „terracotta wedding color scheme“ auf Pinterest im letzten Jahr um 95 % zugenommen hat?
Dieser Trend zeigt eine Sehnsucht nach warmen, erdigen und natürlichen Paletten. Töne wie Terrakotta, Rost, Bernstein und gedämpftes Ocker bringen eine mediterrane, entspannte Wärme in jede Feier und lassen sich wunderbar mit Salbeigrün oder Cremeweiß kombinieren.
Muss der Anzug des Bräutigams zur Deko passen?
Nein, er muss nicht „matchen“, aber er sollte harmonieren. Ein Bräutigam im marineblauen Anzug sieht fantastisch in einer Deko aus Creme, Gold und Marineblau aus. Zu einer zarten Pastell-Hochzeit könnte ein hellgrauer oder beigefarbener Leinenanzug die bessere Wahl sein. Der Schlüssel ist, dass sein Outfit Teil des Gesamtbildes ist, nicht ein Fremdkörper.
Ein Farbtupfer als roter Faden: Manchmal braucht es keine komplexe Palette. Wählt eine einzige, kräftige Akzentfarbe und zieht sie konsequent durch. Ein leuchtendes Korallrot, das sich nur in der Schrift der Papeterie, den Schuhen der Braut, einer speziellen Blüte im Gesteck und dem Signature-Cocktail wiederfindet, kann eine unglaublich starke und persönliche Aussage treffen.
Der Lack-Test für DIY-Schilder: Ihr plant Willkommensschilder oder Tischnummern selbst zu gestalten? Investiert in hochwertige Kreidefarben oder Lacke. Ein Farbton wie „Setting Plaster“ von Farrow & Ball oder ein edles „French Grey“ von Little Greene wirkt sofort luxuriöser als ein Standard-Farbton aus dem Baumarkt. Testet die Farbe auf einem kleinen Stück des finalen Materials, bevor ihr alles bemalt!
- Verwendet saisonale Blumen und lokales Grünzeug.
- Verzichtet auf gefärbte Frischblumen, die oft chemisch behandelt sind.
- Setzt auf natürliche Materialien wie Holz, Leinen und recyceltes Papier.
Der nachhaltigste Look? Eine Farbpalette, die direkt von der Natur eurer Hochzeits-Saison inspiriert ist.
Die Macht der Papeterie: Eure Einladungskarte ist der erste Berührungspunkt eurer Gäste mit dem Farbkonzept. Nutzt diese Chance! Spielt nicht nur mit der Druckfarbe, sondern auch mit der Farbe des Papiers. Ein hochwertiger, durchgefärbter Karton, z.B. von Gmund Papier, in einem tiefen Tannengrün oder zartem Rosé, setzt den Ton und vermittelt von Anfang an Wertigkeit und Stil.
Wichtiger Punkt: Schwarz als Akzent. Viele Paare scheuen sich vor Schwarz, dabei kann es einem Farbkonzept eine moderne, grafische und unglaublich schicke Note verleihen. Dünne schwarze Kerzenständer, schwarzes Besteck zu hellen Tellern oder eine minimalistische Typografie auf der Papeterie können eine Palette aus Pastelltönen erden und ihr das „Kitschige“ nehmen.
Laut einer Umfrage unter Floristen sind die Kosten für Blumen außerhalb ihrer Saison bis zu dreimal so hoch.
Wenn ihr euer Herz an Pfingstrosen in zartem Blush verloren habt, plant eine Hochzeit im späten Frühling. Eine Hochzeit im Herbst mit einer Palette aus satten Burgunder- und Orangetönen, die auf Dahlien und Chrysanthemen setzt, ist nicht nur stimmig, sondern auch deutlich budgetfreundlicher.
Wie teile ich meine Vision mit den Dienstleistern?
Ein Pinterest-Board ist ein guter Anfang, aber noch besser ist ein kuratiertes PDF. Erstellt eine einzige Seite mit 3-5 Kernaussagen, euren 3-4 Hauptfarben (am besten mit HEX-Codes aus Tools wie Coolors.co), 2-3 Textur-Beispielen (z.B. „Leinen“, „Samt“) und 5-8 inspirierenden Bildern, die die exakte Stimmung treffen. Das ist klar, prägnant und lässt keinen Raum für Missverständnisse.
Inspiration aus der Kunstgeschichte:
- Rokoko: Denkt an die Gemälde von Fragonard – zarte Pastelle, Puderrosa, Himmelblau und ein Hauch von Gold. Perfekt für eine verspielte, romantische Schloss-Hochzeit.
- Holländische Meister: Die Stillleben von Vermeer und Rembrandt inspirieren zu dramatischen, „moody“ Paletten mit tiefem Burgunderrot, Marineblau, Ocker und dunklem Grün, akzentuiert von einzelnen hellen Blüten.
Farb-Fokus beim Essen: Unterschätzt nicht die Optik von Speisen und Getränken! Ein Signature-Cocktail mit Rosmarin und Blutorange, ein Salat mit violetten essbaren Blüten oder eine Torte, die mit frischen Beeren in euren Akzentfarben dekoriert ist, fügt sich nahtlos ins Gesamtbild ein und erfreut alle Sinne.
Option A (Tischläufer): Ein farbiger Läufer aus Stoff wie Chiffon oder Leinen setzt einen klaren, linearen Akzent auf dem Tisch. Er ist relativ günstig und einfach zu drapieren.
Option B (Farbige Gläser): Mietbare Wasser- oder Weingläser in Bernstein, Rauchgrau oder zartem Rosa bringen die Farbe auf eine andere Ebene. Sie fangen das Licht ein und erzeugen funkelnde Reflexe.
Unsere Empfehlung: Für einen subtilen, aber luxuriösen Touch sind farbige Gläser unschlagbar. Sie überraschen den Gast und wirken besonders edel.
Der häufigste Fehler? Sich zu sehr auf Trends zu versteifen. Eure Hochzeitsfarben sollten eure Persönlichkeit widerspiegeln, nicht die Titelseite eines Magazins.
Trends sind eine tolle Inspiration, aber fragt euch immer: „Fühlt sich das wirklich nach *uns* an?“ Eine zeitlose Palette, die euch auch in zehn Jahren noch gefällt, ist mehr wert als der angesagteste Farbton der Saison.
Neutrale Töne sind eure besten Freunde. Bevor ihr euch für kräftige Farben entscheidet, legt eure neutrale Basis fest. Ist es ein warmes Greige, ein kühles Hellgrau, ein strahlendes Weiß oder ein cremiges Elfenbein? Diese Basisfarbe hält das gesamte Konzept zusammen, gibt dem Auge Ruhe und lässt eure Akzentfarben erst richtig leuchten. Sie ist der unbesungene Held jeder gelungenen Farbpalette.
Was ist, wenn wir uns absolut nicht auf eine Farbe einigen können?
Das passiert! Versucht einen Kompromiss über die Sättigung und Helligkeit. Vielleicht mag er kräftiges Königsblau und sie zartes Pastellrosa. Der Kompromiss könnte eine Palette aus gedämpften, staubigen Tönen sein: ein „Dusty Blue“ und ein „Dusty Rose“. Oft liegen die Vorlieben gar nicht so weit auseinander, wenn man die Intensität der Farben anpasst.
- Setzt Akzente mit farbigen Kerzen anstatt nur weißen.
- Wählt Servietten in eurer Sekundärfarbe – ein einfacher, aber wirkungsvoller Tausch.
- Bindet ein kleines Seidenband in eurer Akzentfarbe um das Besteck oder die Menükarte.
Es sind oft die kleinen, durchdachten Details, die ein Farbkonzept wirklich zum Leben erwecken.
Vorsicht, „Matchy-Matchy“-Falle! Ein Farbkonzept bedeutet nicht, dass alles im exakt selben Farbton sein muss. Im Gegenteil: Ein Look wirkt viel lebendiger und professioneller, wenn ihr verschiedene Nuancen einer Farbfamilie mischt. Kombiniert ein helles Salbeigrün mit einem kräftigen Eukalyptus und einem tiefen Waldgrün. Das erzeugt Tiefe und verhindert, dass die Dekoration wie aus einem Guss wirkt.
Die geheime Zutat: Metallic. Ob Gold, Silber, Kupfer oder Roségold – ein metallischer Akzent verleiht jeder Farbpalette sofort einen Hauch von Glamour und Festlichkeit. Gold wärmt kühlere Paletten (wie Blau und Grün) auf, während Silber frische, moderne Akzente setzt. Kupfer passt wunderbar zu rustikalen und herbstlichen Themen. Setzt es gezielt ein: bei Kerzenständern, Besteck oder als Heißfolienprägung auf der Papeterie.
