Essstörungen: Wenn das Essen zum Feind wird – Ein ehrlicher Leitfaden für Betroffene und Angehörige

von Mareike Brenner
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In all den Jahren, in denen ich Menschen in Krisen begleite, gibt es ein Thema, das mich immer wieder besonders berührt: Essstörungen. Ich habe so viele Menschen kennengelernt, für die etwas so Lebensnotwendiges wie Essen zur Quelle von Angst und Qual wurde. Ich saß mit Familien am Tisch, die verzweifelt nach einem Ausweg suchten, und spürte diese tonnenschwere Stille, wenn es ums Essen ging.

Lass uns eins klarstellen: Essstörungen sind keine jugendliche Laune oder eine Phase, die von allein vergeht. Es sind ernsthafte, komplexe Erkrankungen. Aber – und das ist die wichtigste Botschaft – sie sind behandelbar. Mein Ziel hier ist es, dir ein klares, ehrliches Bild zu geben. Frei von Mythen, aber voller praktischer Einblicke, die dir wirklich helfen, die Not zu erkennen, die richtigen Schritte zu tun und wieder Hoffnung zu schöpfen.

Was Essstörungen wirklich sind: Ein Blick hinter die Kulissen

Wir werfen mit Begriffen wie Magersucht oder Bulimie um uns, aber oft bleibt unser Wissen an der Oberfläche. Um wirklich zu verstehen und helfen zu können, müssen wir begreifen, was im Inneren eines Menschen mit einer Essstörung vor sich geht. Jede dieser Erkrankungen hat ein anderes Gesicht.

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Anorexia Nervosa (Magersucht)

Ganz ehrlich, bei Magersucht geht es um so viel mehr als den Wunsch, dünn zu sein. Es ist eine zutiefst verzerrte Wahrnehmung des eigenen Körpers. Betroffene blicken in den Spiegel und sehen eine Person, die zu dick ist, selbst wenn sie bereits lebensbedrohlich untergewichtig sind. Das alles beherrschende Gefühl ist eine panische, lähmende Angst vor jeder noch so kleinen Gewichtszunahme. Diese Angst diktiert jeden Gedanken und jede Handlung.

Man kann grob zwei Wege unterscheiden, wie die Betroffenen versuchen, die Kontrolle zu behalten. Die einen setzen auf extreme Restriktion: Sie hungern, folgen starren Diätregeln oder treiben exzessiv Sport. Jeder Bissen wird zur mathematischen Gleichung. Die anderen haben zusätzlich zum Hungern auch Fressanfälle, woraufhin sie in Panik versuchen, alles ungeschehen zu machen – durch Erbrechen, Abführmittel oder andere Maßnahmen.

Die körperlichen Folgen sind brutal. Der Körper schaltet in einen Überlebensmodus: Der Stoffwechsel fährt runter, die Körpertemperatur sinkt (ständiges Frieren ist die Folge), und manchmal wächst sogar ein feiner Haarflaum (Lanugo-Haar), um den Körper zu wärmen. Das Herz kann gefährlich langsam schlagen, Haare fallen aus, und die Knochen werden brüchig. Ohne professionelle Hilfe ist Magersucht eine tödliche Krankheit.

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Bulimia Nervosa (Ess-Brech-Sucht)

Menschen mit Bulimie sind oft Meister der Tarnung und führen ein geheimes Doppelleben. Nach außen hin wirken sie oft unauffällig, sind normalgewichtig, gehen ihrem Job oder Studium nach. Doch im Verborgenen tobt ein Kampf. Ihr Leben wird von einem Teufelskreis aus Heißhungerattacken und panischen Gegenmaßnahmen bestimmt.

Bei so einer Attacke werden unkontrolliert riesige Mengen an Essen verschlungen, fast immer heimlich. Danach kommen die Scham und die Schuldgefühle mit voller Wucht. Um die befürchtete Zunahme zu verhindern, wird meistens Erbrechen herbeigeführt. Aber auch tagelanges Fasten, exzessiver Sport oder der Missbrauch von Abführmitteln sind gängige Strategien.

Achtung! Viele glauben, das Erbrechen sei das Schlimmste. Die größte medizinische Gefahr ist aber der Verlust von Elektrolyten, vor allem von Kalium. Ein starker Kaliummangel kann zu lebensbedrohlichen Herzrhythmusstörungen führen. Und dann sind da die Langzeitfolgen: Die Magensäure zerstört den Zahnschmelz unwiderruflich (eine Sanierung kann schnell mal 5.000 € und mehr kosten), verätzt die Speiseröhre und lässt die Speicheldrüsen anschwellen, was zu den oft beschriebenen „Hamsterbacken“ führt.

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Binge-Eating-Störung

Bei der Binge-Eating-Störung gibt es ganz ähnliche Essanfälle mit Kontrollverlust wie bei der Bulimie. Der entscheidende Unterschied ist aber: Es folgen keine Gegenmaßnahmen. Es wird nicht erbrochen, es werden keine Abführmittel genommen. Die Konsequenz ist daher oft starkes Übergewicht (Adipositas) mit all seinen gesundheitlichen Risiken wie Diabetes, Bluthochdruck und Gelenkproblemen.

Der seelische Leidensdruck ist immens. Nach jedem Anfall fühlen sich die Betroffenen von Ekel, Depression und Hoffnungslosigkeit überwältigt. Das Essen wird hier oft als verzweifelter Versuch benutzt, unangenehme Gefühle wie Einsamkeit, Wut oder innere Leere zu betäuben. Ein Teufelskreis: Die negativen Gefühle lösen den Essanfall aus, der Essanfall verstärkt die negativen Gefühle.

Und dann gibt es noch die Orthorexie…

Übrigens, es gibt da noch einen Kandidaten, den wir in der Praxis immer häufiger sehen, auch wenn er noch nicht in allen offiziellen Diagnose-Handbüchern steht: die Orthorexie. Hier geht es weniger um die Menge als um die zwanghafte Fixierung auf die „Reinheit“ und „Gesundheit“ von Lebensmitteln. Die Liste der „verbotenen“, weil „unreinen“ Nahrungsmittel wird immer länger.

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Das soziale Leben bricht dabei oft zusammen. Eine Einladung zum Essen bei Freunden? Unmöglich. Jede kleine Abweichung vom selbst erstellten Ernährungsplan löst extreme Angst aus. Das Paradoxe daran: Der Zwang, sich gesund zu ernähren, führt oft zu gefährlicher Mangelernährung, weil ganze Nährstoffgruppen gemieden werden.

Die Wurzeln des Problems: Warum das Essen zur Last wird

Eine Essstörung hat nie nur eine einzige Ursache. Ich beschreibe es Familien gerne wie ein Puzzle – viele verschiedene Teile müssen zusammenkommen, damit die Krankheit ausbricht. Die Profis nennen das ein multifaktorielles Geschehen.

Da sind zum einen biologische Faktoren. Ja, es gibt eine genetische Veranlagung. Wenn in der Familie schon Depressionen, Angst- oder Essstörungen vorkamen, ist das Risiko einfach höher. Auch die Botenstoffe im Gehirn, wie das Serotonin, das unsere Stimmung und unseren Appetit mitsteuert, können aus dem Gleichgewicht sein.

Dann kommt die Psyche dazu. Fast immer finden wir ein brüchiges Selbstwertgefühl. Der eigene Wert wird fast ausschließlich an die Figur und das Gewicht gekoppelt. Viele Betroffene sind extrem perfektionistisch, nicht nur beim Essen, sondern in allen Lebensbereichen. Die Essstörung gibt ihnen dann das trügerische Gefühl, wenigstens eine Sache im Leben perfekt kontrollieren zu können. Manchmal steckt auch ein unverarbeitetes Trauma dahinter.

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Und, ganz ehrlich, wir können die Gesellschaft nicht ignorieren. Scroll mal durch die sozialen Medien. Überall werden uns bearbeitete Bilder von unerreichbarer „Perfektion“ präsentiert. Schlankheit wird mit Erfolg, Disziplin und Glück gleichgesetzt. Dieser ständige Druck kann bei einer veranlagten Person das Fass zum Überlaufen bringen.

Zuletzt spielen auch familiäre Dynamiken eine Rolle. Und hier sage ich ganz deutlich: Es geht nicht um Schuld! Kein Elternteil ist „schuld“ an der Krankheit seines Kindes. Aber bestimmte Muster, wie ein extrem hoher Leistungsanspruch oder eine Kultur, in der negative Gefühle nicht gezeigt werden dürfen, können die Entwicklung einer Essstörung begünstigen.

Alarmzeichen: Wann du hellhörig werden solltest

Essstörungen sind Meister der Tarnung und beginnen schleichend. Als Angehöriger ist es verdammt schwer, die Zeichen richtig zu deuten. Achte nicht nur auf ein einzelnes Signal, sondern auf die Kombination. Wenn mehrere Dinge zusammenkommen, solltest du handeln.

Veränderungen rund ums Essen:

  • Die Person hat plötzlich ständig Ausreden, um nicht an gemeinsamen Mahlzeiten teilzunehmen („Schon gegessen“, „Mir ist übel“).
  • Das Essen wird extrem langsam gegessen, in winzige Stücke zerteilt, auf dem Teller sortiert und hin- und hergeschoben.
  • Ganze Lebensmittelgruppen werden plötzlich als „böse“ deklariert („Ich esse keine Kohlenhydrate mehr“, „Fett macht fett“).
  • Nach dem Essen verschwindet die Person immer sofort auf der Toilette. Vielleicht läuft dann auffällig laut das Wasser oder Musik, um Geräusche zu überdecken.
  • Im Zimmer finden sich leere Verpackungen von Süßigkeiten, obwohl die Person behauptet, nichts davon zu essen.
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Körperliche Signale:

  • Sichtbarer, schneller Gewichtsverlust oder auch starke, unerklärliche Gewichtsschwankungen.
  • Ständiges Frieren, selbst in warmen Räumen.
  • Haarausfall, trockene Haut, brüchige Nägel.
  • Bei Mädchen und Frauen: Das Ausbleiben der Periode.
  • Schwindel und Konzentrationsschwäche durch die Mangelversorgung.
  • Bei Bulimie können geschwollene Wangen oder kleine Wunden auf den Fingerknöcheln (vom Auslösen des Würgereflexes) Hinweise sein.

Veränderungen im Verhalten und der Psyche:

  • Die Gedanken kreisen nur noch um Essen, Kalorien, Gewicht und Figur. Es gibt kaum ein anderes Thema mehr.
  • Sozialer Rückzug. Treffen mit Freunden, besonders wenn Essen involviert ist, werden abgesagt.
  • Extreme Stimmungsschwankungen – von depressiv-gereizt bis hin zu euphorisch (oft nach einem Gewichtsverlust).
  • Die Person trägt plötzlich nur noch weite, schlabberige Kleidung, um den Körper zu verstecken.
  • Ein fast zwanghafter Drang zur Bewegung. Sport wird auch durchgezogen, wenn man krank oder verletzt ist.

Der Weg zur Hilfe: Ein konkreter Erste-Hilfe-Plan

Wenn du diese Zeichen bei jemandem bemerkst, warte bitte nicht, dass es „von alleine weggeht“. Das wird es nicht. Eine Essstörung braucht professionelle Behandlung. Aber wie fängt man an? Hier ist ein kleiner Fahrplan.

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Schritt 1: Das Gespräch suchen (aber richtig!)

Das ist der heikelste Schritt. Gehe behutsam und ohne Vorwürfe vor. Deine Haltung entscheidet alles.

So bitte nicht: „Du isst ja gar nichts mehr! Du hast doch eine Essstörung!“ – Das führt nur zu Abwehr, Lügen und Rückzug.

Versuch es so (mit Ich-Botschaften): „Ich mache mir Sorgen um dich. Mir ist aufgefallen, dass du in letzter Zeit oft müde wirkst und kaum noch mit uns isst. Ich habe dich lieb und möchte verstehen, was los ist. Wie kann ich für dich da sein?“

Rechne mit Widerstand. Die Krankheit will nicht enttarnt werden. Bleib ruhig, geduldig, aber liebevoll hartnäckig. Biete an, den nächsten Schritt gemeinsam zu gehen.

Schritt 2: Das professionelle Netz finden

Die Behandlung ist Teamarbeit. Dein erster Ansprechpartner ist der Hausarzt. Er kann den körperlichen Zustand checken (Blutbild, EKG), eine erste Einschätzung geben und wichtige Überweisungen ausstellen.

Das Herzstück der Behandlung ist die Psychotherapie. Aber wie zum Teufel findet man einen Platz? Das ist leider die größte Hürde in Deutschland.

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Kleiner Tipp: So findest du einen Therapieplatz

  • Ärztlicher Terminservice: Ruf die 116 117 an. Sie müssen dir innerhalb weniger Wochen einen Termin für ein Erstgespräch (Sprechstunde) vermitteln.
  • Online-Portale: Seiten wie therapie.de ermöglichen die gezielte Suche nach Therapeuten mit dem Schwerpunkt „Essstörungen“ in deiner Nähe.
  • Krankenkasse fragen: Rufe direkt bei deiner Kasse an und frage nach Listen von Vertragstherapeuten.

Gut zu wissen: Die ersten Sitzungen („probatorische Sitzungen“) dienen dem Kennenlernen. Wenn die Chemie stimmt, stellt der Therapeut einen Antrag bei der Kasse. Sei geduldig, die Suche nach einem festen Platz kann leider mehrere Monate dauern. Eine private Therapiestunde zur Überbrückung kostet meist zwischen 100 € und 150 €.

Ergänzend kann eine spezialisierte Ernährungsberatung Gold wert sein. Hier geht es nicht um Diätpläne, sondern darum, wieder ein Gefühl für Hunger und Sättigung zu entwickeln. Eine Sitzung kostet oft zwischen 60 € und 90 €, manche Kassen geben Zuschüsse.

Schritt 3: Die Option Klinik

Ein Klinikaufenthalt ist kein Scheitern, sondern manchmal der einzig richtige Schritt. Er wird notwendig, wenn das Untergewicht lebensbedrohlich wird oder die ambulante Therapie einfach nicht ausreicht, um den Teufelskreis zu durchbrechen.

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Die Rolle der Angehörigen: Wie du wirklich unterstützen kannst

Als Partner, Elternteil oder Freund fühlt man sich oft machtlos. Man will helfen, tritt aber in jedes Fettnäpfchen. Hier ein paar ehrliche Ratschläge aus der Praxis.

Was du tun solltest:

  • Informiere dich! Je mehr du über die Krankheit weißt, desto besser. Lies ein gutes Buch für Angehörige oder schau dir eine seriöse Doku an. Wissen nimmt Angst.
  • Biete emotionale Sicherheit. Sag der Person, dass du sie liebst – egal, was die Waage anzeigt. Höre einfach nur zu, ohne zu bewerten.
  • Sei ein Vorbild. Lebe einen entspannten Umgang mit Essen und deinem eigenen Körper vor. Keine Diätgespräche, keine abfälligen Kommentare über den eigenen Bauch!
  • Pass auf dich auf! Die Begleitung ist ein Marathon. Such dir selbst Unterstützung, z. B. in einer Angehörigengruppe. Du kannst nur helfen, wenn du selbst bei Kräften bleibst.

Was du unbedingt vermeiden solltest:

  • Spiel nicht die Essenspolizei. Kontrollen, Drohungen oder Zwang („Wenn du nicht isst, dann…“) führen nur zu mehr Heimlichkeit und zermürbendem Streit.
  • Kommentiere niemals die Figur. Selbst ein gut gemeintes „Du siehst heute aber gesund aus“ kann im kranken Gehirn als „Du bist fett geworden“ ankommen. Ich erinnere mich an eine junge Patientin, für die genau dieser Satz der Auslöser für drei Tage Hungern war.
  • Gib keine simplen Ratschläge. Sätze wie „Reiß dich doch einfach mal zusammen!“ sind ein Schlag ins Gesicht und zeigen nur, dass du das Ausmaß des Leidens nicht verstehst.
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Ein letztes, ehrliches Wort

Der Weg aus einer Essstörung ist lang und steinig. Es ist kein Sprint, sondern ein Marathon mit Umwegen und auch Rückfällen. Das ist normal und gehört zum Prozess dazu. Ich habe Menschen begleitet, die felsenfest davon überzeugt waren, es niemals zu schaffen. Und ich habe sie Jahre später wiedergetroffen – als starke Persönlichkeiten, die ihr Leben zurückerobert hatten. Die wieder lachen, genießen und ohne Angst eine Pizza mit Freunden essen konnten.

Vollständige Heilung ist möglich. Sie bedeutet nicht, dass man nie wieder einen kritischen Gedanken über den eigenen Körper hat. Sie bedeutet, dass dieser Gedanke nicht mehr das ganze Leben kontrolliert. Sie bedeutet, dass Essen wieder das sein darf, was es ist: ein schöner Teil des Lebens, aber nicht sein einziger, quälender Inhalt.

Wichtige Ressourcen & Haftungsausschluss:
Dieser Artikel dient der Aufklärung und kann niemals eine ärztliche Diagnose oder professionelle Therapie ersetzen. Wenn du bei dir oder einer Person in deinem Umfeld eine Essstörung vermutest, zögere bitte nicht! Hol dir Hilfe.

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  • Erste Anlaufstelle: Die Info-Telefonnummer der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) zu Essstörungen ist eine super erste Anlaufstelle für eine anonyme Beratung: 0221 892031.
  • Spezialisierte Beratungsstellen: In fast jeder größeren Stadt gibt es spezialisierte, oft kostenlose Beratungsstellen für Essstörungen. Eine schnelle Suche nach „Beratungsstelle Essstörungen [deine Stadt]“ hilft dir weiter.
  • Therapeutensuche: Nutze die bundesweite Rufnummer 116 117 oder Online-Portale wie therapie.de.

Bildergalerie

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Soziale Medien: Brandbeschleuniger oder Rettungsanker bei Essstörungen?

Die Antwort ist komplex: Beides. Algorithmen auf Plattformen wie Instagram oder TikTok können eine gefährliche Abwärtsspirale in Gang setzen. Sie füttern Nutzer mit „Thinspiration“ oder „Pro-Ana“-Inhalten und schaffen eine Filterblase, die das verzerrte Körperbild bestätigt und verstärkt. Gleichzeitig hat sich aber auch eine starke Gegenbewegung formiert. Recovery-Accounts teilen authentische Heilungswege, Ernährungspsychologen klären auf, und unter Hashtags wie #BodyPositivity oder #EDRecovery finden Betroffene eine Gemeinschaft, die sie versteht und unterstützt. Der Schlüssel liegt im bewussten Konsum und dem aktiven Suchen nach heilsamen Inhalten.

Sie machen sich Sorgen um einen geliebten Menschen, aber haben Angst, das Falsche zu sagen? Das erste Gespräch ist oft das schwierigste, aber auch das wichtigste. Es geht nicht darum, eine Diagnose zu stellen, sondern eine Tür für Vertrauen zu öffnen.

  • Sprechen Sie von Ihren Gefühlen, nicht von ihrem Körper: Sagen Sie „Ich mache mir Sorgen, weil du so erschöpft wirkst“ anstatt „Du hast so viel abgenommen“.
  • Vermeiden Sie Kommentare zum Essverhalten: Sätze wie „Iss doch einfach mal was!“ erzeugen nur Druck und Schuldgefühle.
  • Wählen Sie einen ruhigen Moment: Sprechen Sie das Thema niemals während einer Mahlzeit an. Ein Spaziergang bietet oft einen besseren Rahmen.
  • Bieten Sie Hilfe an, ohne zu drängen: Ein einfaches „Ich bin für dich da, wenn du reden möchtest“ kann Welten bewegen.
Mareike Brenner

Mareike ist 1991 in Bonn geboren und hat ihr Diplom in der Fachrichtung Journalistik an der TU Dortmund erworben. Sie hat einen Hintergrund im Bereich Design, da sie an der HAW Hamburg Illustration studiert hat. Mareike hat aber einen Sprung in die Welt des Journalismus gemacht, weil sie schon immer eine Leidenschaft für kreatives Schreiben hatte. Derzeit ist sie in der Redaktion von Freshideen tätig und schreibt gern Berichte über Schönheitstrends, Mode und Unterhaltung. Sie kennt übrigens alle Diäten und das Thema „Gesund abnehmen“ wird von ihr oft bevorzugt. In ihrer Freizeit kann man sie beim Kaffeetrinken mit Freunden antreffen oder sie bleibt zu Hause und zeichnet. Neulich hat sie eine neue Leidenschaft entdeckt, und das ist Online-Shopping.