Luxus-Wohnung unter der Lupe: Was ein Handwerksmeister wirklich sieht

von Mareike Brenner
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Ich bin Handwerksmeister, und das schon seit über 30 Jahren. Holz, Stein, Metall – das sind meine Welten. In all den Jahren habe ich unzählige Projekte gestemmt, von der Sanierung alter Fachwerkhäuser bis zum cleanen Neubau. Wenn ich mir also Bilder von einem Projekt wie diesem spektakulären Penthouse in einem berühmten New Yorker Hotel anschaue, dann sehe ich nicht nur schicke Fotos. Ich sehe Entscheidungen. Ich sehe die unzähligen Stunden Arbeit, die dahinterstecken. Und ganz ehrlich? Ich sehe auch die ganzen Probleme, die die Profis vor Ort lösen mussten.

Wir schauen uns dieses Objekt also mal nicht wie Touristen an, sondern mit den Augen eines Handwerkers. Lass uns gemeinsam herausfinden, warum bestimmte Materialien gewählt wurden, wie die Qualität der Arbeit wirklich ist und was wir daraus für unsere eigenen vier Wände lernen können. Das hier ist keine Hochglanz-Homestory, das ist eine knallharte, fachliche Begehung.

Die Basis: Mehr als nur eine schicke Adresse

Wer in einem historischen Wahrzeichen umbaut, der arbeitet nicht auf der grünen Wiese. Da hast du es mit Denkmalschutz zu tun, einer alten Bausubstanz und logistischen Albträumen. Stell dir mal vor, du musst eine riesige Marmorplatte durch enge Hotelgänge und alte Aufzüge manövrieren. Jeder laute Arbeitsschritt muss mit dem Hotelbetrieb abgestimmt sein. Allein das ist schon eine Meisterleistung der Planung, die man auf den fertigen Fotos natürlich nicht sieht.

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Die Wohnung selbst erstreckt sich über zwei Etagen und hat eine absolute Besonderheit: die Kuppel eines Eckturms des Hotels. Das wirft sofort eine Menge technischer Fragen auf. Wie verkleidest du runde Wände? Wie sicherst du die Statik, wenn du schwere Einbauten planst? Und wie zum Teufel kriegst du in so einem ungewöhnlichen Raum eine gleichmäßige Beleuchtung und eine gute Akustik hin? Das sind die wahren Herausforderungen, die hier gemeistert wurden.

Der erste Eindruck: Das riskante Spiel mit Schwarz und Weiß

Viele der Haupt- und Empfangsräume sind in einem knallharten Schwarz-Weiß-Kontrast gehalten. Das ist ein zeitloser Klassiker, aber aus Handwerkersicht auch die Hölle. Fehler sind hier absolut unverzeihlich. Ein unsauberer Farbübergang, eine nicht 100% gerade Linie oder ein winziger Kratzer auf einer schwarzen Hochglanzfläche – das springt dir sofort ins Gesicht.

Die Wände: Hochglanz, der es in sich hat

Auf vielen Bildern sehen wir diese tiefschwarzen, spiegelnden Wände. Das ist in der Regel kein einfacher Lack aus dem Baumarkt. Um eine solche Tiefe und Perfektion zu erreichen, reden wir oft von Schleiflack. Das bedeutet, es werden unzählige Lackschichten aufgetragen, und jede einzelne Schicht wird nach dem Trocknen von Hand geschliffen und poliert. Das ist eine Wahnsinnsarbeit für absolute Spezialisten und kann Wochen dauern.

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Ganz ehrlich, für ganze Wände ist der Aufwand immens und die Kosten explodieren. Rechne hier mal locker mit Preisen ab 400 € pro Quadratmeter, oft sogar deutlich mehr.

Kleiner Tipp für den schmaleren Geldbeutel: Wer einen ähnlichen Look will, kann auf lackierte Glaspaneele (ca. 150-300 €/qm) oder hochwertige Schichtstoffplatten (ca. 80-150 €/qm) ausweichen. Das Ergebnis ist nicht ganz dasselbe, aber es ist deutlich pflegeleichter und verzeiht kleine Unebenheiten im Untergrund viel besser.

Achtung! Dunkle, spiegelnde Flächen können die Raumwahrnehmung extrem verändern. Gerade an Treppen oder Stufen ist da Vorsicht geboten. Eine gute, blendfreie Beleuchtung ist hier keine nette Deko, sondern eine absolute Notwendigkeit für die Sicherheit.

Der Boden: Ein Schachbrett für Profis

Im Eingangsbereich liegt ein klassisches Schachbrettmuster aus Marmor. Meistens wird dafür ein schwarzer Marquina-Marmor und ein weißer Carrara- oder Thassos-Marmor verwendet. Die eigentliche Herausforderung liegt hier in der Präzision. Die Platten müssen perfekt kalibriert sein, also exakt die gleiche Größe und Dicke haben. Die Fugen? Minimal und absolut gleichmäßig.

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Ein guter Steinmetz achtet hierbei auf die Maserung des weißen Marmors. Er sorgt dafür, dass die Adern eine ruhige, durchgehende Richtung haben und nicht chaotisch in alle Richtungen laufen. Das ist ein Qualitätsmerkmal, das Laien oft nicht bemerken, aber den Gesamteindruck massiv prägt. Und der Untergrund muss zu 100 % eben sein. Um Risse im teuren Stein zu vermeiden, ist eine Entkopplungsmatte unter dem Belag absoluter Standard. Die gibt es auch im Fachhandel und sie nimmt Spannungen aus dem Estrich auf. Bei so einem Boden musst du mit Material und professioneller Verlegung mit etwa 250 bis 500 € pro Quadratmeter rechnen, je nach Qualität des Marmors.

Die Küche: Mehr Show als Alltag?

Die Küche ist auch in Schwarz-Weiß gehalten, erinnert aber stark an ein amerikanisches Diner im Retro-Look. Das ist eine Stilentscheidung, klar. Aber als Handwerker frage ich mich sofort: Wie praktisch ist das Ding im Alltag?

Die Fronten sind sicher maßgefertigt und aufwendig lackiert. Die Arbeitsplatten sehen nach einem weißen Quarzkomposit aus, das ist porenfrei, hygienisch und robust – eine gute Wahl. Die Edelstahlelemente sind klassisch für Profiküchen, aber auch ein Albtraum beim Putzen. Man sieht jeden einzelnen Fingerabdruck.

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Was mir aber sofort auffällt: Das berühmte „Arbeitsdreieck“ scheint hier dem Design geopfert worden zu sein. Kurze Erklärung: Stell dir ein Dreieck zwischen Kühlschrank (Lagern), Spüle (Vorbereiten) und Herd (Kochen) vor. Als Faustregel sollte die Summe der drei Seiten nicht viel mehr als 6-7 Meter betragen, damit die Wege kurz bleiben. Hier scheint man für ein Glas Wasser eine kleine Wanderung machen zu müssen. Sieht toll aus, ist im Alltag aber eher unpraktisch. Hier hat der Designer klar über den Küchenplaner gesiegt.

Das Handwerk im Detail: Wo der wahre Luxus steckt

Der echte Luxus bei so einem Ausbau ist nicht das Gold am Wasserhahn. Er steckt in der unsichtbaren Qualität und der perfekten Maßarbeit.

Holzböden: Geölt oder lackiert?

In den Wohnräumen sehen wir dunkle Holzböden, oft im Fischgrätmuster verlegt. Das ist ein Klassiker und erfordert enormes Können. Aber die viel wichtigere Frage für den Alltag ist: Ist die Oberfläche geölt oder lackiert? Das macht einen riesigen Unterschied!

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  • Lackierte Böden haben eine geschlossene, oft glänzende Schutzschicht. Sie sind anfangs pflegeleicht, aber wenn mal ein tiefer Kratzer drin ist, muss oft die gesamte Fläche abgeschliffen und neu lackiert werden. Eine lokale Reparatur ist fast unmöglich.
  • Geölte Böden hingegen haben eine offenporige, matte Oberfläche, die sich viel natürlicher und wärmer anfühlt. Das Öl dringt tief ins Holz ein. Der Vorteil: Kratzer können oft lokal angeschliffen und einfach nachgeölt werden. Die Pflege ist etwas aufwendiger (regelmäßiges Nachölen), aber die Reparaturfreundlichkeit ist unschlagbar.

Ich tippe hier auf eine geölte Oberfläche, einfach weil es zum wohnlichen Charakter besser passt und im High-End-Bereich oft bevorzugt wird.

Einbauschränke: Der Meister-Trick

Das Heimbüro und die Ankleiden sind voll mit Einbauten – die Königsdisziplin für jeden Tischler. Die Kanten sind „auf Gehrung“ gearbeitet, treffen also im 45-Grad-Winkel aufeinander, sodass man keine unschöne Schnittkante sieht. Die grifflosen Türen mit Push-to-Open-Funktion brauchen extrem hochwertige Beschläge. Mein Tipp: Ich persönlich schwöre auf Marken wie Blum oder Hettich für Scharniere und Auszüge. Die kosten ein paar Euro mehr als die Baumarkt-Ware, aber da wackelt auch nach 20 Jahren nichts.

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Gut zu wissen: Der Meister-Trick zur Qualitätskontrolle! Willst du die Arbeit eines Tischlers schnell prüfen? Fahr mal mit dem Finger über eine Kante, die auf Gehrung gearbeitet ist. Fühlt sie sich scharfkantig oder uneben an? Dann wurde unsauber gearbeitet. Eine perfekte Gehrung fühlt sich weich und wie aus einem Guss an.

Die Kuppel: Der Albtraum jedes Handwerkers

Der Raum in der Turmkuppel ist das absolute Highlight. Aber runde Wände sind der Horror für jeden, der mit geraden Brettern und Platten arbeitet. Hier passt kein Standardmöbel. Das Sofa, das sich an die Wand schmiegt, ist eine sündhaft teure Spezialanfertigung. Die Wand selbst? Ein handgemaltes Wandbild. Da war ein echter Kunstmaler am Werk, eine alte Technik, die man heute kaum noch findet.

Was wir daraus für zu Hause lernen können

Okay, die wenigsten von uns werden so ein Penthouse ausbauen. Aber die Prinzipien dahinter können wir uns abschauen:

  1. Investier in den Untergrund. Ein perfekter Boden oder eine glatte Wand braucht eine perfekte Basis. Spar nicht an der Spachtelmasse oder einer guten Grundierung. Das ist die unsichtbare Grundlage für Qualität.
  2. Ein gutes Lichtkonzept ist alles. Statt einer einzigen Lampe an der Decke solltest du mit verschiedenen Lichtquellen arbeiten: Grundbeleuchtung, Arbeitslicht und Akzentlicht für schöne Ecken. Das schafft Atmosphäre.
  3. Qualität, die man fühlt. Eine Tür, die satt ins Schloss fällt, eine Schublade, die sanft gleitet – das sind die Dinge, die man jeden Tag nutzt. Gib lieber etwas mehr für hochwertige Beschläge aus.
  4. Mut zur Lücke. Das Penthouse ist extrem voll und intensiv. Im Alltag ist weniger oft mehr. Gib deinen Räumen und Möbeln Luft zum Atmen.
  5. Hol dir Rat vom Profi. Selbst bei kleinen Projekten kann die Meinung eines Fachmanns viel Geld und Ärger sparen. Wir sehen Probleme oft, bevor sie überhaupt entstehen.

Ach ja, und hier noch ein Quick Win für einen Hauch von Luxus: Tausch deine Standard-Lichtschalter aus Plastik gegen welche aus Metall, Glas oder Bakelit. Kostet vielleicht 15 bis 20 € pro Stück, aber es fühlt sich bei jeder einzelnen Berührung sofort viel hochwertiger an. Ein kleiner Aufwand mit großer Wirkung!

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Fazit: Ein Kunstwerk mit klarer Handschrift

Dieses Penthouse ist mehr als nur eine teure Wohnung. Es ist ein gebautes Statement. Als Handwerker ziehe ich meinen Hut vor der technischen und handwerklichen Leistung. Die Präzision, die komplexen Einbauten, die Lösungen für die architektonischen Probleme – das ist schon ganz großes Kino.

Gleichzeitig wirkt es auf mich wie ein beeindruckendes Bühnenbild, gemacht für die große Show. Die alltägliche Wohnlichkeit steht da manchmal vielleicht an zweiter Stelle. Aber das war vermutlich auch nie das Ziel. Ziel war es, einen unvergesslichen Ort zu schaffen. Und aus handwerklicher Sicht ist das ohne jeden Zweifel gelungen.

Bildergalerie

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  • Akustikpaneele: Oft versteckt hinter Stoffbespannungen oder als gestalterisches Element aus Holzlamellen, absorbieren sie den Schall in großen Räumen mit harten Oberflächen wie Marmor und Glas.
  • Akustikputz: Eine unsichtbare Lösung. Spezielle Putze von Herstellern wie Sto oder Baswa werden aufgetragen und schlucken Schall, ohne die minimalistische Optik zu stören.
  • Textile Intelligenz: Schwere Vorhänge, dicke Teppiche und strategisch platzierte Polstermöbel sind nicht nur Deko, sondern essenzielle Werkzeuge, um den Raumklang angenehm zu gestalten.
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Ein perfekter Klavierlack, wie man ihn auf den schwarzen Wänden sieht, kann aus bis zu zwölf von Hand geschliffenen und polierten Schichten bestehen. Das sind Dutzende Arbeitsstunden pro Quadratmeter.

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Wie bekommt man eine tonnenschwere Marmorplatte überhaupt in ein Penthouse?

Das ist eine logistische Meisterleistung, die oft mehr kostet als das Material selbst. In der Regel werden Straßen gesperrt und ein Spezialkran hebt die Platte an die Fassade. Dort wird dann ein Fenster oder ein Teil der Fassade temporär entfernt, um sie ins Innere zu manövrieren. Alles muss auf den Millimeter geplant und mit der Stadt sowie dem Hotelmanagement abgestimmt sein – ein Albtraum für jeden Projektleiter.

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Massivholzdielen aus Altholz: Jede Diele erzählt eine Geschichte. Sie bringen eine unvergleichliche Wärme und Charakter in den Raum. Aus handwerklicher Sicht sind sie anspruchsvoll in der Aufarbeitung, aber extrem langlebig und verzeihen auch mal einen kleinen Kratzer.

Großformatiger Naturstein: Materialien wie Travertin oder Marmor schaffen eine monumentale, fugenlose Optik. Sie sind ideal für Fußbodenheizungen, aber gnadenlos bei Stößen – fällt etwas Hartes herunter, ist eine Reparatur oft sichtbar.

Die Wahl ist eine Frage der Atmosphäre: wohnliche Wärme oder repräsentative Kühle.

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In einem Raum mit so unterschiedlichen Zonen wie der Kuppel ist die Lichtplanung entscheidend. Profis arbeiten hier mit

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Das Detail der Kenner: Achten Sie bei großen Stein- oder Holzflächen auf das sogenannte „Bookmatching“. Dabei werden zwei aufeinanderfolgende Platten aus einem Block wie ein Buch aufgeklappt. Die Maserung verläuft dann spiegelbildlich und erzeugt ein durchgehendes, harmonisches Muster. Das ist kein Zufall, sondern ein Zeichen für höchste Material- und Planungsqualität.

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Eine schwarze Küche ist ein Statement. Doch die Wahl des Materials für die Arbeitsplatte entscheidet über die Alltagstauglichkeit.

  • Gesinterter Stein (z.B. Dekton): Eine Hightech-Option. Extrem kratzfest, hitzebeständig und nicht porös, was ihn unempfindlich gegen Flecken von Wein oder Zitrone macht. Perfekt für eine intensiv genutzte Küche.
  • Natürlicher Quarzit: Bietet eine einzigartige, natürliche Tiefe und Struktur, die kein künstliches Material exakt nachbilden kann. Er ist härter als Marmor, benötigt aber dennoch eine regelmäßige Imprägnierung, um geschützt zu bleiben.
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In High-End-Sanierungen können maßgefertigte Tischlerarbeiten wie Einbauschränke, Wandverkleidungen und Türen bis zu 25 % des gesamten Innenausbau-Budgets ausmachen.

Das scheint enorm, aber es ist die einzige Möglichkeit, Nischen, runde Wände oder Überhöhen perfekt zu nutzen. Jeder Millimeter wird ausgenutzt, Technik wird unsichtbar integriert und das Design zieht sich wie ein roter Faden durch die gesamte Wohnung. Standardmöbel würden hier wie Fremdkörper wirken.

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  • Satter Kinosound ohne sichtbare Boxen.
  • Perfekt temperierte Räume ohne klobige Heizkörper.
  • Lichtszenen, die sich auf Knopfdruck ändern.

Das Geheimnis dahinter? Eine unsichtbare Gebäudeautomation. Systeme wie KNX oder Crestron sind das Gehirn des Hauses. Sie vernetzen Licht, Klima, Sicherheit und Multimedia. Der Handwerker verbringt Wochen damit, Kabel zu ziehen und alles nahtlos in Wände und Decken zu integrieren, damit am Ende nur noch der pure Luxus sichtbar ist.

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Selbst ein verspieltes Pop-Art-Thema im Kinderzimmer erfordert handwerkliche Präzision auf höchstem Niveau. Ein großflächiges Wandgemälde wie das gezeigte Gesicht muss absolut saubere Kanten und eine perfekte Oberfläche haben, damit es nicht wie ein Amateur-Graffiti wirkt. Die Kunst für den Maler besteht darin, die kühnen Farben und klaren Linien von Künstlern wie Roy Lichtenstein auf eine raue Wand zu übertragen, ohne an Wirkung zu verlieren. Jede Unregelmäßigkeit im Untergrund würde die Illusion sofort zerstören.

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  • Für die Pflege von Hochglanzlacken: Nur antistatische, weiche Mikrofasertücher verwenden.
  • Spezialreiniger ohne Alkohol oder Scheuermittel sind Pflicht, um den Lack nicht anzugreifen.
  • Leichte Kratzer? Ein Fall für eine professionelle Politur vom Fachmann – eigene Experimente enden meist in einer matten Katastrophe.
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Hochglanzlack: Die erste Wahl für einen dramatischen, spiegelnden Effekt. Er reflektiert Licht und lässt Räume größer wirken. Der Nachteil: Er ist extrem pflegeintensiv und verzeiht keinen Fingerabdruck oder Kratzer. Reparaturen sind aufwendig.

Stucco Veneziano: Eine traditionelle Spachteltechnik mit Kalkmarmorputz. Das Ergebnis ist eine samtige, leicht wolkige Oberfläche mit Tiefenwirkung, die je nach Lichteinfall changiert. Sie ist diffusionsoffen, verbessert das Raumklima und lässt sich bei kleinen Beschädigungen oft partiell ausbessern.

Ist der Mix aus klassischem Stuck und moderner Pop-Art nicht ein heilloser Stilbruch?

Aus der Sicht eines Gestalters ist es eine bewusste Inszenierung von Kontrasten, die eine persönliche Geschichte erzählt. Die Aufgabe des Handwerkers ist es, diese Brüche zu überbrücken und eine visuelle Klammer zu schaffen. Das kann durch ein durchgängiges Sockelleistenprofil, eine einheitliche Fugenbreite im Boden oder eine konsequente Materialwahl bei allen Türgriffen geschehen. Es sind diese subtilen, hochwertig ausgeführten Details, die aus einer Sammlung von Ideen ein stimmiges Gesamtwerk machen.

Mareike Brenner

Mareike ist 1991 in Bonn geboren und hat ihr Diplom in der Fachrichtung Journalistik an der TU Dortmund erworben. Sie hat einen Hintergrund im Bereich Design, da sie an der HAW Hamburg Illustration studiert hat. Mareike hat aber einen Sprung in die Welt des Journalismus gemacht, weil sie schon immer eine Leidenschaft für kreatives Schreiben hatte. Derzeit ist sie in der Redaktion von Freshideen tätig und schreibt gern Berichte über Schönheitstrends, Mode und Unterhaltung. Sie kennt übrigens alle Diäten und das Thema „Gesund abnehmen“ wird von ihr oft bevorzugt. In ihrer Freizeit kann man sie beim Kaffeetrinken mit Freunden antreffen oder sie bleibt zu Hause und zeichnet. Neulich hat sie eine neue Leidenschaft entdeckt, und das ist Online-Shopping.