Dein Reise-Tattoo für die Ewigkeit? Der ehrliche Guide zu Motiv, Kosten und was wirklich weh tut
Fast jeden Tag kommt jemand ins Studio, zückt sein Handy und zeigt mir ein Bild. Eine Erinnerung an eine Reise, ein Abenteuer, einen Moment, der alles verändert hat. Und genau dieser Moment soll jetzt unter die Haut. Ein Reise-Tattoo ist so viel mehr als nur ein Trend – es ist ein Anker für ein unbezahlbares Gefühl. Und weil ich diesen Job schon eine gefühlte Ewigkeit mache, weiß ich eines ganz genau: Ein gutes Tattoo muss nicht nur am ersten Tag grandios aussehen, sondern auch in zehn oder zwanzig Jahren noch seine Geschichte erzählen.
Inhaltsverzeichnis
- 0.1 Erstmal die Basics: Warum bleibt ein Tattoo eigentlich für immer?
- 0.2 Profi-Technik: Mehr als nur bunte Linien malen
- 0.3 Die ewige Frage: Wo soll das Tattoo hin – und wie weh tut es?
- 0.4 Reise-Motive: Weg vom Klischee, hin zu deiner Geschichte
- 0.5 Dein Termin im Studio: So wird’s ein voller Erfolg
- 0.6 Und was ist mit einem Tattoo direkt im Urlaub?
- 0.7 Ein letztes Wort…
- 1 Bildergalerie
Viele zeigen mir dann hauchdünne Weltkarten auf einem Finger oder winzige Kompasse hinterm Ohr. Klar, das sieht auf Instagram super aus. Aber meine Aufgabe ist es, ehrlich zu sein. Ich muss dir erklären, wie Haut tickt und wie sich Tinte über die Jahre verändert. Ein Tattoo lebt und altert mit dir. Genau darum geht’s hier: Lass uns zusammen ein Motiv finden, das wirklich zu dir passt und eine Stelle, die deiner Erinnerung für immer gerecht wird.

Erstmal die Basics: Warum bleibt ein Tattoo eigentlich für immer?
Keine Sorge, das wird keine Biologie-Stunde, aber ein bisschen Hintergrundwissen schadet nie. Deine Haut besteht aus mehreren Schichten. Die oberste, die Epidermis, erneuert sich ständig. Würde die Farbe nur hier landen, wär dein Tattoo nach ein paar Wochen weg.
Deshalb muss die Tinte tiefer, in die zweite Hautschicht, die Dermis. Die ist stabil. Die Nadel transportiert winzige Farbpartikel dorthin. Die Tiefe ist dabei Millimeterarbeit. Ein Profi hört und spürt, ob alles passt. Zu flach gestochen, und die Farbe verblasst. Zu tief, und die Tinte verläuft unter der Haut. Das nennt man dann „Blowout“ – die Linien sehen unscharf aus, und das lässt sich leider kaum noch reparieren.
Dein Körper sieht die Tinte übrigens als Eindringling und schickt sein Aufräumkommando los. Aber die Farbpartikel sind zu groß, um abtransportiert zu werden. Sie werden eingekapselt und bleiben da, wo sie sind. Das ist das ganze Geheimnis. Trotzdem werden die Linien über Jahrzehnte ganz langsam ein winziges bisschen weicher und breiter. Das ist völlig normal, und ein gutes Design plant das von Anfang an mit ein.

Profi-Technik: Mehr als nur bunte Linien malen
Ein Tattoo ist Handwerk, und das beginnt lange vor dem ersten Nadelstich. Es geht um Planung, die richtige Technik und hochwertiges Material.
Nadeln sind nicht gleich Nadeln
Für feine Linien, wie bei einer Bergkette oder Koordinaten, nehmen wir sogenannte „Round Liner“. Eine dünne Linie altert aber anders als eine etwas kräftigere. Manchmal ist eine etwas dickere Nadel die bessere Wahl, damit die Linie auch nach Jahren noch klar und deutlich zu sehen ist. Für Schatten oder Flächen kommen dann „Magnums“ zum Einsatz, die Farbe sanft und gleichmäßig verteilen. Die Technik entscheidet am Ende darüber, ob dein Tattoo flach wirkt oder Tiefe hat.
Tinte: Nur das Beste für deine Haut
Früher war das so eine Sache mit den Farben… Heute ist das zum Glück streng geregelt. In der EU gilt die REACH-Verordnung, die sicherstellt, dass keine schädlichen Stoffe in die Tinte kommen. Seriöse Studios verwenden ausschließlich Farben von geprüften Herstellern. Das ist deine Sicherheitsgarantie. Ein kleines Restrisiko für Allergien bleibt zwar immer (besonders bei Rottönen), aber es ist minimal.

Ach ja, und der wichtigste Handgriff überhaupt: das Spannen der Haut. Die Haut muss straff sein wie eine Leinwand, sonst wird die Linie krumm und wackelig. Das ist eine Kunst für sich und zeigt, ob jemand sein Handwerk wirklich versteht.
Die ewige Frage: Wo soll das Tattoo hin – und wie weh tut es?
Die Platzierung ist vielleicht die wichtigste Entscheidung. Sie beeinflusst nicht nur die Haltbarkeit, sondern auch den Schmerzfaktor und, ja, den Preis. Man kann den Körper grob in drei Zonen einteilen.
Zone 1: Die „pflegeleichten“ Stellen
Hier sprechen wir vom äußeren Ober- und Unterarm, den Waden oder auch dem Rücken. Die Haut ist hier relativ robust, wenig in Bewegung und oft vor der Sonne geschützt. Tattoos an diesen Stellen halten ihre Form und Schärfe am besten.
Der Schmerz? Ehrlich gesagt, meist gut aushaltbar. Viele beschreiben es als ein konstantes, heißes Kratzen. Für dein erstes Tattoo ist das oft der perfekte Startpunkt.
Die Kosten? Da die Haut hier einfach zu tätowieren ist, kommst du meist mit dem normalen Stundensatz des Studios hin, ohne dass es kompliziert wird.

Zone 2: Die „anspruchsvollen“ Zonen
Dazu gehören Rippen, Bauch, Brustkorb oder der innere Bizeps. Diese Stellen sind ständig in Bewegung, die Haut ist dünner und dehnt sich. Starke Gewichtsschwankungen können Motive hier beeinflussen.
Der Schmerz? Jetzt wird’s interessant. Rippen und Brustbein sind bekannt dafür, ziemlich fies zu sein. Das geht über „Kratzen“ hinaus und kann schon mal den Atem rauben. Definitiv nichts für Zartbesaitete.
Die Kosten? Oft etwas höher, weil das Tätowieren anstrengender ist und länger dauern kann. Plane hier eventuell ein kleines Polster ein.
Zone 3: Die „riskanten“ Zonen
Hände, Finger, Füße, Ellenbogen. Ich sag’s meinen Kunden immer ganz direkt: Ein Tattoo hier ist eine Verpflichtung. Die Haut erneuert sich extrem schnell, und durch ständige Reibung (Händewaschen, Schuhe) verblassen die Linien in Rekordzeit. Was frisch gestochen super aussieht, ist oft nach zwei Jahren nur noch ein grauer Fleck.
Der Schmerz? Kurz, aber heftig. Da hier kaum Fettgewebe ist und viele Nervenenden liegen, ist das Gefühl sehr intensiv und spitz.
Die Kosten? Auf den ersten Blick vielleicht günstig, weil es klein ist. ABER: Rechne damit, dass du es alle paar Jahre nachstechen lassen musst. Und das kostet jedes Mal wieder. Langfristig ist das die teuerste Variante.

Aus meiner Erfahrung: Ich hatte mal eine Kundin, die unbedingt eine filigrane Weltkarte auf dem Zeigefinger wollte. Ich habe ihr eine halbe Stunde lang erklärt, warum das keine gute Idee ist. Am Ende haben wir ein wunderschönes, etwas größeres Kompass-Motiv für ihren Unterarm entworfen. Ein Jahr später kam sie wieder und hat sich bedankt. Sie meinte, sie hätte sich jeden Tag über den verwaschenen Finger geärgert.
Reise-Motive: Weg vom Klischee, hin zu deiner Geschichte
Klar, Kompasse und Weltkarten sind cool. Aber deine Reise war doch einzigartig, oder? Dein Tattoo sollte das auch sein.
- Karten & Koordinaten: Statt der ganzen Welt, wie wäre es mit der Küstenlinie deines Lieblingslandes? Oder die Koordinaten des Berggipfels, auf dem du den Sonnenaufgang gesehen hast? Kleiner Tipp: Bei Zahlen und Buchstaben ist die Größe entscheidend. Die Ziffern sollten mindestens 5-7 Millimeter hoch sein, sonst verschwimmen sie über die Jahre zu einem unleserlichen Brei.
- Naturmotive: Eine Bergkette? Großartig! Aber nimm nicht irgendeine, sondern die Silhouette „deines“ Berges. Ein Foto reicht als Vorlage. Eine Kombination aus feinen und etwas kräftigeren Linien gibt dem Ganzen Tiefe und sorgt dafür, dass es auch in Zukunft noch gut aussieht.
- Persönliche Symbole: Was hat die Reise mit dir gemacht? Ging es um Freiheit? Vielleicht passt ein Vogel. Um Ruhe? Ein abstraktes Symbol. Manchmal ist es ein kleines architektonisches Detail, eine exotische Pflanze oder ein Tier, das dir begegnet ist. Das ist so viel persönlicher.
- Aquarell-Tattoos: Der Stil mit den Farbverläufen ist wunderschön, keine Frage. Aber Vorsicht! Ohne klare, schwarze Outlines als „Gerüst“ neigen die Farben dazu, mit der Zeit an den Rändern auszufransen. Ein guter Künstler kombiniert die zarten Farben mit einer soliden Linienarbeit. So hast du beides: die Leichtigkeit des Aquarells und die Langlebigkeit eines klassischen Tattoos.

Dein Termin im Studio: So wird’s ein voller Erfolg
Die Wahl des richtigen Studios ist die halbe Miete. Aber auch du kannst einiges tun, damit alles glattläuft.
Wie du einen Profi findest
Schau dir die Arbeiten genau an. Passt der Stil zu deiner Idee? Ein super Trick: Suche auf Instagram nach Hashtags wie
[deineStadt]tattoo oder
finelinetattoogermany. Und ganz wichtig: Schau nicht nur auf frisch gestochene Tattoos. Echte Profis zeigen auch Bilder von abgeheilten Arbeiten. Nur so siehst du die wirkliche Qualität.
Was kostet der Spaß eigentlich?
Die Preise variieren natürlich, aber hier ist eine grobe Hausnummer: Die meisten seriösen Studios haben einen Mindestpreis von etwa 80 € bis 120 €, auch für ein winziges Motiv. Das deckt Material, Hygiene und Zeitaufwand. Der Stundensatz liegt oft zwischen 120 € und 180 €. Ein kleines, handflächengroßes Tattoo dauert vielleicht eine Stunde, ein komplexes Motiv am Unterarm kann schnell drei bis vier Stunden in Anspruch nehmen.

Deine Vorbereitung auf den großen Tag
Sei fit für deinen Termin! Das bedeutet: Iss vorher eine ordentliche Mahlzeit, trink genug Wasser und schlaf gut. Alkohol oder Drogen sind am Vortag tabu, da sie das Blut verdünnen. Und zieh bequeme Kleidung an, die die zu tätowierende Stelle leicht zugänglich macht.
Die Pflege danach – jetzt liegt’s an dir!
Ein frisch gestochenes Tattoo ist eine Wunde. Die Pflege in den ersten zwei Wochen ist absolut entscheidend. Dein Tätowierer gibt dir eine Anleitung – halte dich dran! Hier ist eine kleine Einkaufsliste, die du dir für ca. 20€ in der Apotheke oder Drogerie besorgen kannst:
- pH-neutrale Waschlotion (z.B. von Sebamed) zum sanften Reinigen.
- Spezielle Tattoocreme (frag deinen Tätowierer nach seiner Empfehlung, oft sind das Pegasus oder Tattoomed). Weniger ist mehr, trag sie nur dünn auf!
- Fusselfreie Küchentücher zum vorsichtigen Trockentupfen.
Und die goldene Regel: Kein Kratzen, keine pralle Sonne, kein Schwimmbad oder Sauna für mindestens vier Wochen. Wirklich nicht. Du würdest es bereuen.

Und was ist mit einem Tattoo direkt im Urlaub?
Die Idee ist verlockend, ich weiß. Aber ehrlich gesagt rate ich meistens davon ab. Die Hygienestandards sind nicht überall so hoch wie bei uns, Sprachbarrieren können zu Missverständnissen führen und die Farben entsprechen oft nicht den EU-Normen.
Und denk an die Pflege: Mit einem frischen Tattoo am Strand in der prallen Sonne zu liegen, ist so ziemlich das Schlimmste, was du ihm antun kannst. UV-Strahlung ist der größte Feind jeder Tinte. Ein Tattoo muss immer, wirklich IMMER, mit Lichtschutzfaktor 50+ eingecremt werden, sobald es verheilt ist. Sonst sind die Farben nach wenigen Sommern nur noch ein Schatten ihrer selbst.
Ein letztes Wort…
Ein Reise-Tattoo ist eine wundervolle Entscheidung und ein Stück deiner Geschichte. Aber eben eine für immer. Nimm dir Zeit, plane gut und suche dir einen Künstler, dem du voll vertraust. Hör auf den Rat der Profis, denn sie bringen die Erfahrung aus tausenden von Tattoos mit.

Am Ende ist es Teamwork: Du bringst die Emotion und die Idee, der Tätowierer das Handwerk und das Wissen. Wenn das zusammenkommt, entsteht etwas Einzigartiges, das dich ein Leben lang an deine Abenteuer erinnern wird – und das auch nach vielen Jahren noch scharf, klar und voller Bedeutung ist.
Bildergalerie




Die Sonne ist der größte Feind deines Tattoos. Frisch gestochen ist die Haut extrem empfindlich, aber auch Jahre später können UV-Strahlen die Farben verblassen lassen, besonders Gelb- und Rottöne. Für deine Reisen bedeutet das: immer einen hohen Lichtschutzfaktor (LSF 50+) speziell für tätowierte Haut parat haben. Marken wie Believa Tattoo oder TattooMed bieten hierfür spezielle Sonnencremes an, die nicht fetten und die Farben schützen.




Der Schmerz: Wo tut’s am meisten weh?
Jeder empfindet Schmerz anders, aber es gibt Faustregeln. Stellen mit dünner Haut direkt über dem Knochen sind meist empfindlicher. Beliebte Reise-Tattoo-Spots im Ranking:
- Unterarm & Wade: Meist gut auszuhalten, da mehr Muskeln und Fett als Polster dienen.
- Fuß & Handgelenk: Schon deutlich intensiver durch die vielen Nervenenden und die Nähe zum Knochen.
- Rippen & Knöchel: Gehören zu den schmerzhaftesten Stellen. Hier ist Zähne zusammenbeißen angesagt.
Überleg dir also gut, ob das filigrane Motiv auf den Rippen die Tortur wert ist.



Wusstest du, dass die Tinte traditioneller japanischer Tattoos (Irezumi) oft von Hand mit langen Bambus- oder Metallnadeln (Tebori) in die Haut gebracht wird? Ein Symbol für Geduld und Hingabe – genau wie eine lange Reise.




Black & Grey: Der Klassiker. Heilt oft unkomplizierter und altert sehr elegant. Die Kontraste bleiben lange stark, und die Linien wirken auch nach Jahren noch definiert. Ideal für detailreiche Motive wie Kompasse oder Landkarten.
Farbe: Bringt Leben ins Motiv, besonders bei floralen oder aquatischen Designs. Aber: Farbige Tinte ist lichtempfindlicher und kann über die Jahre schneller verblassen. Sie erfordert mehr Pflege und eventuell ein Nachstechen.
Für ein langlebiges Reise-Andenken ist Black & Grey oft die sicherere Wahl.



Wichtiger Punkt: Lass dich niemals am letzten Urlaubstag tätowieren. Ein frisches Tattoo ist eine offene Wunde. Es darf für mindestens zwei bis drei Wochen nicht in die Sonne, nicht in Chlor- oder Salzwasser und sollte nicht von Sand gereizt werden. Ein Tattoo am Ende der Reise zu stechen bedeutet, den Heilungsprozess im stressigen Reisealltag zu starten – ein Rezept für Komplikationen.




- Klare, kräftige Linien, die auch in 20 Jahren noch erkennbar sind.
- Ein Design, das nicht überladen ist und der Haut „Raum zum Atmen“ lässt.
- Eine Platzierung, die mit den Bewegungen deines Körpers harmoniert.
Das Geheimnis? Zeitlose Ästhetik. Ein guter Künstler entwirft kein Instagram-Motiv für den Moment, sondern ein Kunstwerk für dein ganzes Leben.



Die Idee, sich im Reiseland tätowieren zu lassen, ist romantisch. Aber die Sicherheit geht vor. Eine kurze Checkliste, um ein gutes Studio im Ausland zu erkennen:
- Sauberkeit: Sieht alles klinisch rein aus? Werden Einwegnadeln vor deinen Augen ausgepackt?
- Portfolio: Zeigt der Künstler online und im Studio klare, gut verheilte Tattoos in dem Stil, den du möchtest?
- Kommunikation: Versteht der Künstler deine Idee wirklich? Gibt es eine Sprachbarriere, die zu Missverständnissen führen könnte?
- Atmosphäre: Vertraue deinem Bauchgefühl. Fühlst du dich unwohl, geh lieber.




Laut einer Umfrage aus dem Jahr 2019 gaben 19 % der tätowierten Amerikaner an, ein Tattoo zu haben, das sie auf einer Reise oder in den Ferien spontan stechen ließen.
Diese Spontaneität ist Teil des Abenteuers, aber eine schnelle Recherche über den Künstler vor Ort kann den Unterschied zwischen einer schönen Erinnerung und einem lebenslangen Bedauern ausmachen.




Ein Trend, der über die typische Weltkarte hinausgeht, sind abstrakte Reise-Tattoos. Anstelle eines konkreten Symbols wird die Atmosphäre eines Ortes eingefangen: die Farbpalette eines Sonnenuntergangs in der Toskana als feiner Aquarell-Fleck, die rauen Linien einer Bergkette als minimalistische Grafik oder die Koordinaten eines besonderen Ortes in einer eleganten Schriftart. Es ist eine subtile, persönlichere Art, eine Erinnerung zu tragen, deren Bedeutung nur du wirklich kennst.



Was, wenn mir mein Reise-Tattoo nach Jahren nicht mehr gefällt?
Eine berechtigte Sorge. Deshalb ist die Motivwahl so entscheidend. Vermeide kurzlebige Trends. Statt des Logos deines Lieblings-Hostels wähle ein Symbol, das die *gesamte* Erfahrung repräsentiert – eine Palme für den Dschungel, eine Welle für das Meer. Ein gutes Reise-Tattoo fängt ein Gefühl ein, nicht nur ein Bild. Und Gefühle sind zeitlos.




Koordinaten: Perfekt für minimalistische und diskrete Tattoos. Sie sind sehr persönlich und können an fast jeder Stelle platziert werden. Der Nachteil: Ohne Erklärung weiß niemand, was sie bedeuten.
Silhouetten: Die Skyline einer Stadt, ein Bergpanorama, ein markantes Gebäude. Visuell sofort verständlich und sehr ästhetisch. Braucht aber mehr Platz und klare Linien, um gut zu altern.
Für eine rein persönliche Erinnerung sind Koordinaten unschlagbar; für ein Statement-Piece ist eine Silhouette besser geeignet.



Der Stempel im Pass: Ein beliebtes Motiv, das Abenteuer symbolisiert. Achte aber darauf, dass der Künstler die Details nicht zu fein sticht. Die dünnen Linien von Datum und Ort können über die Jahre verschwimmen. Eine leicht vergrößerte, stilisierte Version hält oft besser als eine exakte Kopie.




- Bepanthen Wund- und Heilsalbe: Der Klassiker aus der Apotheke. Fördert die Heilung zuverlässig.
- Hustle Butter Deluxe: Eine vegane, rein natürliche Alternative, die von vielen Künstlern empfohlen wird. Sie pflegt die Haut schon während des Tätowierens.
- pH-neutrale Seife: Zur sanften Reinigung in den ersten Tagen.



Schon mal über ein Tattoo nachgedacht, das von traditioneller Reisekunst inspiriert ist? Denke an die maritimen „Old School“-Motive von Seeleuten – Schwalben, die eine sichere Heimkehr symbolisieren, oder ein Anker als Zeichen für Halt und Stabilität. Diese Designs wurden über Jahrzehnte perfektioniert, um klar, kräftig und extrem langlebig zu sein. Ein zeitloser Weg, deine Wanderlust zu verewigen.




Immer mehr Tattoo-Farben sind vegan. Marken wie World Famous Ink, Intenze oder Dynamic Color verzichten bewusst auf tierische Inhaltsstoffe wie Knochenkohle, Gelatine oder Schellack. Frag in deinem Studio einfach nach.



Kann ich mein eigenes Urlaubsfoto als Tattoo stechen lassen?
Ja, aber mit Vorbehalten. Ein Foto muss von einem erfahrenen Künstler in ein „tätowierbares“ Design umgewandelt werden. Das bedeutet, Kontraste werden verstärkt, unwichtige Details entfernt und Linien so gesetzt, dass sie auch in vielen Jahren noch gut aussehen. Nicht jedes Foto eignet sich. Besonders Landschaftsaufnahmen im Micro-Realism-Stil erfordern einen absoluten Spezialisten.




Achtung bei weißen Akzenten: Weiße Tinte kann fantastisch aussehen, um Highlights zu setzen. Aber sei dir bewusst: Sie ist die unbeständigste aller Farben. Sie kann mit der Zeit vergilben, fleckig werden oder sogar fast vollständig verschwinden, besonders wenn sie viel Sonne ausgesetzt ist. Für ein Tattoo, das eine lebenslange Erinnerung sein soll, ist es oft klüger, die Haut selbst als hellsten Punkt im Design zu nutzen.




Statt eines Bildes kann auch ein einziges Wort die ganze Geschichte erzählen. „Fernweh“, „Solivagant“ (jemand, der alleine umherwandert) oder ein Wort in der Landessprache deines Lieblingsortes. Die Wahl der Schriftart ist hierbei entscheidend. Eine verspielte Schreibschrift für Bali, eine klare, moderne Schrift für Tokio – die Typografie transportiert genauso viel Gefühl wie das Wort selbst.



- Schwimmen in Pool oder Meer ist für 2-3 Wochen tabu.
- Keine direkte Sonneneinstrahlung auf das frische Tattoo.
- Vermeide enge Kleidung, die am Tattoo reibt.
Die Quintessenz? Ein Tattoo braucht nach dem Stechen vor allem Ruhe und Sauberkeit. Plane deine Reiseaktivitäten entsprechend, um die Heilung nicht zu gefährden.




Stundenpreis: Üblich bei größeren, komplexen Projekten. Der Künstler rechnet die reine Arbeitszeit ab. In Deutschland liegt der Satz oft zwischen 100 € und 200 € pro Stunde.
Festpreis: Häufig bei kleineren, klar definierten Motiven wie einem Schriftzug oder einem kleinen Symbol. Du weißt von Anfang an, was es kostet.
Für die meisten Reise-Tattoos ist ein Festpreis die gängige und fairste Methode.



Der Kompass als Tattoo-Motiv steht nicht nur für die Himmelsrichtungen, sondern symbolisiert auch Schutz, Orientierung und das Finden des eigenen Weges im Leben. Die Nadel zeigt oft in eine für den Träger bedeutsame Richtung – manchmal nach Norden, manchmal aber auch in Richtung Heimat.




Der Moment, wenn die Nadel die Haut berührt, ist intensiv. Es ist eine Mischung aus einem scharfen Kratzen und einer starken Vibration. Aber viele beschreiben es auch als meditativen Prozess. Du konzentrierst dich auf deinen Atem, spürst deinen Körper und lässt los. Dieses Gefühl, kombiniert mit dem Wissen, dass gerade eine unvergessliche Erinnerung für immer festgehalten wird, ist ein einzigartiges und kraftvolles Erlebnis.



Vergiss nicht: Dein Körper verändert sich. Eine Stelle, die heute straff ist, könnte in 20 Jahren anders aussehen. Besonders Bauch, Hüften oder Oberarme sind von Gewichtsschwankungen betroffen. Stabilere Zonen für ein langlebiges Tattoo sind zum Beispiel der Unterarm, die Waden, der Rücken oder das Schlüsselbein. Ein guter Künstler berät dich auch hierzu ehrlich.




Kann ich allergisch auf die Tinte reagieren?
Allergische Reaktionen sind selten, aber möglich. Rote Tinte ist statistisch gesehen der häufigste Auslöser. Symptome wie Juckreiz, Schwellungen oder Ausschlag können auch noch Wochen oder Monate nach dem Stechen auftreten. Wenn du eine sehr empfindliche Haut oder bekannte Allergien hast, sprich vorher mit deinem Künstler. Ein kleiner Testpunkt („Patch Test“) an einer unauffälligen Stelle kann Sicherheit geben.


Fehler Nummer 1: Zu klein, zu fein. Ein detaillierter Globus in der Größe einer 1-Euro-Münze sieht am ersten Tag vielleicht niedlich aus. Nach wenigen Jahren verschwimmen die Linien jedoch unweigerlich zu einem undefinierbaren Fleck. Der Grundsatz lautet: Linien brauchen Abstand zueinander, um auch im Alter noch als Linien erkennbar zu sein. Vertraue deinem Tätowierer, wenn er vorschlägt, das Design etwas größer zu gestalten.




