Echte Landhausmöbel erkennen: Was im Möbelhaus oft verschwiegen wird

von Augustine Schneider
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Manchmal, wenn ich die Tür zu meiner Werkstatt aufmache, bleibe ich kurz stehen und atme einfach nur ein. Es ist dieser ehrliche, echte Geruch nach Holz. Mal harzig und frisch von der Kiefer, mal tief und erdig von der Eiche. Genau dieser Duft ist für mich die Seele des Landhausstils. Es geht nicht um Blümchenmuster oder den Shabby-Chic aus dem Katalog. Es geht um Substanz, um Möbel, die eine Geschichte erzählen und mit dir alt werden.

Viele verwechseln den Landhausstil mit einem reinen Deko-Trend. Aber in Wahrheit ist es eine Lebenseinstellung. Es ist die Entscheidung für robuste, funktionale Möbel, die Spuren des Lebens nicht nur aushalten, sondern dadurch erst richtig Charakter bekommen. Ich möchte dir hier mal ein paar Geheimnisse aus der Werkstatt verraten, damit du echte Qualität von gut gemachter Kulisse unterscheiden kannst.

Das Herzstück: Welches Holz passt wirklich zu dir?

Alles fängt beim Material an. Und da gibt es nur eine ehrliche Antwort: Massivholz. Holz, das atmet, arbeitet und lebt. Vergiss bitte diese Spanplatten mit aufgeklebter Holzfoto-Folie. Das ist Fast Food für die Wohnung – sieht kurz gut aus, macht aber nicht satt. Aber welches Massivholz ist das richtige?

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Die Eiche: Der unkaputtbare Klassiker
Ganz ehrlich? Eiche ist der Mercedes unter den Hölzern. Sie ist schwer, extrem hart und langlebig. Ein Eichentisch überdauert Generationen, den kannst du später noch deinen Enkeln vererben. Ihre markante Maserung strahlt eine unglaubliche Ruhe aus. Preislich liegt sie natürlich im oberen Bereich. Für einen massiven Esstisch vom Tischler musst du je nach Größe und Design schon mit 1.500 € bis über 4.000 € rechnen. Aber dafür ist es eine Anschaffung fürs Leben. Gut zu wissen: Eiche enthält Gerbsäure. Das macht sie super widerstandsfähig, aber bei Kontakt mit billigem Eisen gibt’s schwarze Flecken. Profis verwenden daher immer Beschläge aus Edelstahl oder Messing.

Kiefer & Fichte: Die charmanten Leichtgewichte
Diese Nadelhölzer sind das typische Material für den skandinavischen oder alpenländischen Stil. Sie sind heller, weicher und auch deutlich günstiger – sozusagen der solide Volkswagen unter den Möbelhölzern. Einen schönen Kieferntisch bekommst du oft schon für 500 € bis 1.200 €. Der Nachteil, der eigentlich ein Vorteil ist: Sie bekommen schneller Dellen und Kratzer. Du kannst quasi mit dem Fingernagel eine Kerbe reindrücken, was bei Eiche unmöglich wäre. Aber genau das macht ihren Charme aus! Sie leben mit und erzählen Geschichten. Perfekt für alle, die es unkompliziert und gemütlich mögen.

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Die Zirbe: Das Wellness-Holz fürs Schlafzimmer
Die Zirbe ist eine Besonderheit aus den Alpen. Ihr Holz ist relativ weich, aber ihr Duft ist einfach unglaublich. Die ätherischen Öle riechen harzig-frisch und sollen nachweislich den Puls senken und für einen besseren Schlaf sorgen. Deshalb wird Zirbenholz fast ausschließlich für Schlafzimmermöbel verwendet, vor allem für Betten. Ein Bett aus massiver, unbehandelter Zirbe startet oft bei etwa 1.200 €, ist aber eine echte Investition in deine Erholung. Der Duft bleibt übrigens jahrelang erhalten.

Dein Qualitäts-Check für den Möbelkauf: 3 einfache Tricks

Egal ob im Möbelhaus oder auf dem Flohmarkt, mit diesen simplen Tests entlarvst du schnell Blender:

  • Der Wackel-Test: Pack das Möbelstück an und rüttle kräftig, aber fair. Steht es felsenfest? Super! Wenn es wackelt, schau dir die Verbindungen an. Siehst du saubere Holzverbindungen oder nur ein paar simple Schrauben und Dübel, die schon locker sind?
  • Der Kanten-Check: Schau dir eine Ecke oder Kante genau an. Verläuft die Holzmaserung logisch von der Oberfläche über die Kante? Das ist ein Zeichen für Massivholz. Siehst du eine feine Naht oder ein sich wiederholendes, unnatürliches Muster? Dann ist das nur eine aufgeklebte Folie oder ein dünnes Furnier.
  • Der Klopf- & Riech-Test: Klopfe auf eine große Fläche wie eine Tischplatte. Massivholz klingt satt und tief. Eine Spanplatte klingt hohl und irgendwie billig. Und ganz wichtig, gerade auf dem Flohmarkt: Riech mal dran! Ein muffiger Geruch deutet auf Feuchtigkeit und Schimmel hin – Finger weg!
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Die geheime Sprache der Verbindungen

Ein Möbel ist nur so gut wie die Verbindungen, die es zusammenhalten. Einem Lehrling zeige ich als Erstes, woran man echtes Handwerk erkennt.

Das Nonplusultra ist die Schwalbenschwanzzinkung, vor allem bei Schubladen. Das sind diese trapezförmigen Zinken, die perfekt ineinandergreifen. Diese Verbindung hält allein durch ihre Form, sogar ohne Leim. Wenn du sowas siehst, weißt du: Hier war ein Profi am Werk. Übrigens, kleiner Fun-Fact: Diese Verbindung ist so genial und haltbar, dass man sie schon in den Gräbern der ägyptischen Pharaonen gefunden hat. Hält also ein paar Jährchen!

Bei Stühlen und Tischen ist die Schlitz- und Zapfenverbindung entscheidend. Dabei wird ein Holzzapfen passgenau in ein ausgestemmtes Loch gefügt. Das ist ultrastabil. Billigmöbel werden oft nur mit Holzdübeln geleimt, die unter Belastung irgendwann nachgeben – das kennst du sicher von wackeligen Stühlen.

Fühlen, nicht nur gucken: Die richtige Oberfläche

Die Oberfläche schützt das Holz und entscheidet darüber, wie es sich anfühlt. Lack versiegelt das Holz mit einer Plastikschicht. Das ist pflegeleicht, ja, aber du verlierst den Kontakt zum Material. Im echten Landhausstil wollen wir das Holz spüren.

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Deshalb sind geölte Oberflächen die erste Wahl. Das Öl zieht tief ein und schützt von innen, die Poren bleiben aber offen. Das Holz kann atmen, was super fürs Raumklima ist. Aber die eine Frage höre ich immer wieder: „Und was ist, wenn ich Rotwein auf meinem geölten Eichentisch verschütte?“

Ganz einfach: Bei einer gut gepflegten, geölten Oberfläche perlt die Flüssigkeit erstmal ab. Du hast also locker ein paar Minuten Zeit, sie mit einem Tuch aufzuwischen. Kein Stress. Bei Lack passiert zwar auch erst mal nichts, aber wehe, du hast einen tiefen Kratzer. Dann zieht die Feuchtigkeit unter den Lack, er wird hässlich milchig und du kannst es nicht mal eben reparieren. Ein kleiner Kratzer im Öl ist hingegen kein Drama.

Dein 5-Minuten-Notfall-Set für Kratzer

Kratzer im geölten Tisch? Kein Problem! In unter 5 Minuten gefixt:

  1. Nimm ein feines Schleifpapier (Körnung 240 reicht völlig).
  2. Schleife ganz sanft und ohne Druck immer in Richtung der Holzfaser über den Kratzer.
  3. Wische den Schleifstaub mit einem trockenen Tuch weg.
  4. Gib ein paar Tropfen Pflegeöl auf einen sauberen Lappen und reibe die Stelle dünn ein. Kurz einwirken lassen, Überschuss abwischen. Fertig! Sieht aus wie neu.

Für die Pflege brauchst du auch kein riesiges Arsenal. Ein kleines Starter-Kit reicht völlig: Ein gutes Hartwachsöl (Marken wie Osmo oder Livos sind da eine sichere Bank, eine kleine Dose für ca. 25 € reicht ewig), feines Schleifpapier (kostet im Baumarkt vielleicht 2 €) und ein paar alte, fusselfreie Baumwolllappen. Mehr brauchst du für den Anfang nicht!

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Mehr als Möbel: Wie du den Look komplett machst

Der schönste Schrank wirkt verloren, wenn der Rest nicht passt. Ein echter Dielenboden aus Massivholz ist die perfekte Basis. An den Wänden sind mineralische Farben wie Kalk- oder Lehmfarben ideal. Sie sind atmungsaktiv und haben eine wunderbar matte, pudrige Optik, die perfekt zum Holz passt.

In der Küche, dem Herz des Landhauses, ist ein großer, solider Esstisch das Zentrum. Eine Arbeitsplatte aus Stirnholz (Butcherblock) ist eine fantastische Wahl. Sie ist extrem robust und messerfreundlich. So ein Block ist nicht billig, man muss schon mit 250–500 € pro laufendem Meter rechnen, aber auch das ist eine Anschaffung fürs Leben.

Achtung, ein wichtiger Sicherheitshinweis aus der Werkstatt: Hohe, schmale Möbel wie Vitrinen oder Bücherregale müssen immer an der Wand befestigt werden! Besonders, wenn Kinder im Haus sind. Ein einfacher Winkel aus dem Baumarkt kann Schlimmes verhindern. Und wenn du ein altes Möbelstück vom Flohmarkt aufarbeitest: Bei Lacken von vor den 70ern kann Blei enthalten sein. Schleife solche Stücke bitte nur draußen und mit einer guten FFP3-Maske!

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Ein letztes Wort aus der Werkstatt

Der Landhausstil ist eine Entscheidung für Beständigkeit in unserer schnellen Welt. Es ist die Entscheidung für ehrliche Materialien und Handwerk, das man fühlen kann. Es geht darum, eine Umgebung zu schaffen, die mit dir lebt und deine Geschichte erzählt. Diese kleinen Kratzer und Wasserflecken, die über die Jahre entstehen, sind keine Makel. Das ist Patina. Das ist Leben.

Und jetzt eine kleine Mission fürs Wochenende: Finde das „ehrlichste“ Möbelstück bei dir zu Hause. Fass es an. Fühle die Maserung. Schau dir die Verbindungen an. Aus welchem Holz ist es gemacht? Du wirst überrascht sein, welche Geschichten deine eigenen vier Wände schon erzählen.

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Passt der moderne Landhausstil zu mir?

Absolut, wenn Sie die Wärme von Holz lieben, aber auf Rüschen und Schnörkel verzichten möchten. Der moderne Landhausstil, oft als „Modern Farmhouse“ bezeichnet, kombiniert die klaren Linien des Minimalismus mit der Seele rustikaler Materialien. Denken Sie an einen massiven Eichentisch mit schlanken, schwarzen Metallbeinen oder eine schlichte, grifflose Küchenfront aus hellem Holz. Es geht darum, die Essenz zu bewahren – die Materialehrlichkeit – und sie in eine zeitgemäße, luftige Form zu bringen.

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  • Atmungsaktiv und natürlich
  • Leicht aufzufrischen und zu reparieren
  • Betont die Maserung und Haptik des Holzes

Das Geheimnis? Eine offenporige Oberflächenbehandlung. Statt einer versiegelnden Lackschicht lässt ein hochwertiges Hartwachs-Öl, wie beispielsweise von Osmo oder Rubio Monocoat, das Holz atmen. Es schützt tief in der Pore, nicht nur an der Oberfläche, und verzeiht kleine Missgeschicke des Alltags viel leichter.

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„Ein Kubikmeter Holz speichert rund eine Tonne CO₂. Ein Möbelstück aus Massivholz ist also nicht nur ein Begleiter fürs Leben, sondern auch ein aktiver Beitrag zum Klimaschutz.“

Diese oft übersehene Eigenschaft macht die Entscheidung für echtes Holz noch wertvoller. Während der Herstellung von Pressspanplatten Energie verbraucht und oft bedenkliche Leime eingesetzt werden, agiert ein massiver Schrank oder Tisch als stiller CO₂-Speicher in Ihren vier Wänden.

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Der Sockel-Check: Ein verräterisches Detail für die Qualität eines Schranks oder einer Kommode ist der Sockel. Bei hochwertigen Möbeln ist er oft leicht zurückgesetzt, was dem Möbelstück eine schwebende Eleganz verleiht und es vor Stößen durch Staubsauger oder Schuhe schützt. Billige Möbel haben oft einen bündig abschließenden, dünnen Sockel aus Pressspan, der schnell Macken bekommt und aufquillt.

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Die richtigen Farben bringen Holz erst richtig zum Leuchten. Statt hartem Weiß setzen Kenner auf gebrochene Töne, die eine sanfte Verbindung schaffen.

  • Salbei- und Graugrün: Töne wie „Pigeon“ oder „Mizzle“ von Farrow & Ball schaffen eine ruhige, naturverbundene Atmosphäre.
  • Cremeweiß und Greige: Ein warmes Weiß oder ein Grau mit beigem Unterton („Greige“) wirkt weicher und gemütlicher als Reinweiß.
  • Matte Blautöne: Ein staubiges Taubenblau an einer Akzentwand verleiht dem Raum Tiefe, ohne dem Holz die Show zu stehlen.
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Geölte Oberfläche: Lebendig und natürlich. Das Öl zieht tief ein und betont die Holzstruktur. Kleine Kratzer lassen sich oft einfach durch Nachölen beheben. Ideal für alle, die die Haptik von echtem Holz lieben.

Lackierte Oberfläche: Robust und pflegeleicht. Der Lack bildet eine schützende Schicht auf dem Holz. Die Reinigung ist unkompliziert, aber bei tiefen Kratzern ist eine Reparatur aufwendiger und erfordert oft professionelle Hilfe.

Für den authentischen Landhaus-Charakter ist eine geölte oder gewachste Oberfläche meist die stimmigere Wahl.

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Achten Sie auf die Schubladen! Ziehen Sie eine heraus und schauen Sie sich die seitlichen Verbindungen an. Sehen Sie eine zinkenartige Verzahnung? Das ist eine Schwalbenschwanzverbindung – ein klassisches Zeichen für handwerkliche Qualität und Langlebigkeit. Sind die Teile nur stumpf verleimt oder mit Schrauben verbunden, wurde an der Stabilität gespart.

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Echte Landhausmöbel leben von einem gekonnten Mix, nicht von Perfektion aus dem Katalog. Kombinieren Sie den geerbten Bauernschrank ruhig mit einem schlichten, modernen Sofa. Ein alter Holztisch wirkt wunderbar mit Designklassikern wie den Eames Plastic Chairs. Dieser Stilbruch schafft Spannung und erzählt eine persönliche Geschichte – Ihre Geschichte.

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Ist Kiefernholz nicht viel zu weich für einen Familientisch?

Das kommt auf die Perspektive an! Ja, Kiefer ist weicher als Eiche und bekommt schneller Dellen und Kratzer. Aber genau das ist Teil des Konzepts. Diese „Spuren des Lebens“ werden zur Patina, die dem Möbelstück seinen einzigartigen Charakter verleiht. Jede Kerbe erzählt von einem Familienessen, einem Spieleabend, den gemalten Hausaufgaben. Ein Kieferntisch altert mit Ihnen – er wird nicht unansehnlich, sondern immer persönlicher und authentischer.

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  • Riechen Sie daran: Echtes, besonders frisch verarbeitetes Holz hat einen unverkennbaren Duft. Riecht es chemisch oder nach nichts, ist es wahrscheinlich furniert oder stark lackiert.
  • Klopfen Sie darauf: Massivholz klingt satt und dumpf. Hohl- oder Pressspanplatten klingen heller und „leerer“.
  • Suchen Sie nach Wiederholungen: Bei Echtholz ist jede Maserung einzigartig. Entdecken Sie auf einer Tischplatte identische Muster, handelt es sich um eine Folie oder ein Furnier.
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Der einfachste Trick für ein schnelles Update: Tauschen Sie die Möbelknöpfe aus! Ein schlichter Kiefernschrank erhält durch schwere, matte Eisengriffe sofort einen rustikaleren Charakter. Eine alte Kommode wirkt mit Porzellanknöpfen mit zartem Blaudruck verspielter und leichter. Eine kleine Investition mit maximaler Wirkung, die keine handwerklichen Vorkenntnisse erfordert.

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Wussten Sie schon? Holz reguliert auf natürliche Weise die Luftfeuchtigkeit im Raum. Es kann Feuchtigkeit aus der Luft aufnehmen und bei trockener Raumluft wieder abgeben. Dieser hygroskopische Effekt sorgt für ein ausgeglichenes und gesundes Wohnklima, das besonders Allergiker zu schätzen wissen.

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Ein häufiger Fehler ist die Annahme, alle Möbel müssten aus demselben Holz sein. Das wirkt schnell eintönig und erinnert an ein Möbelhaus-Set. Die Kunst liegt in der Harmonie.

  • Wählen Sie ein dominantes Holz: Entscheiden Sie sich für eine Holzart, die den Ton angibt, zum Beispiel Eiche für Boden und Esstisch.
  • Setzen Sie Akzente: Kombinieren Sie dazu Einzelstücke aus anderen Hölzern. Ein Beistelltisch aus Nussbaum oder eine Vitrine aus weiß lasierter Kiefer können wunderbare Kontraste bilden. Achten Sie auf ähnliche Untertöne (warm/kalt) für ein stimmiges Gesamtbild.
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Nichts erdet den Landhausstil so sehr wie die richtigen Textilien. Sie sind das weiche Gegengewicht zum robusten Holz. Denken Sie an grob gewebtes Leinen für Vorhänge, das das Licht sanft filtert, an eine schwere Wolldecke auf dem Sofa für kühle Abende oder an Sitzkissen aus robustem Baumwoll-Canvas. Diese natürlichen Materialien teilen die ehrliche, unprätentiöse Ausstrahlung von Massivholz.

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Achten Sie auf Nachhaltigkeit: Ein echtes Landhausmöbel ist eine Investition in die Zukunft – auch in die des Planeten. Fragen Sie beim Kauf nach der Herkunft des Holzes. Siegel wie FSC (Forest Stewardship Council) oder PEFC garantieren, dass das Holz aus nachhaltig und verantwortungsvoll bewirtschafteten Wäldern stammt. So stellen Sie sicher, dass Ihr Möbelstück nicht nur schön, sondern auch ethisch einwandfrei ist.

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Wo finde ich die wahren Schätze?

Abseits der großen Möbelketten. Stöbern Sie auf Flohmärkten, in Antiquitätenläden oder bei Haushaltsauflösungen auf dem Land. Oft finden sich dort massive Einzelstücke mit echter Geschichte für einen Bruchteil des Neupreises. Ein alter Bauerntisch oder eine Kommode aus den 50ern braucht vielleicht etwas Liebe – ein Anschliff, ein neues Öl –, aber dafür erhalten Sie ein Unikat mit Seele, das niemand sonst besitzt.

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  • Verhindert Flecken von Wassergläsern
  • Schützt vor Staub und Austrocknung
  • Verleiht einen seidig-matten Glanz

Die Lösung ist so alt wie das Handwerk selbst: Bienenwachs. Eine dünne Schicht, aufgetragen auf geöltes oder rohes Holz und auspoliert, wirkt wie eine natürliche Imprägnierung. Es versiegelt die Oberfläche nicht komplett, sondern bildet eine schützende, aber atmungsaktive Barriere.

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Buche: Die Robuste und Zurückhaltende. Buchenholz ist fast so hart und widerstandsfähig wie Eiche, aber seine Maserung ist viel feiner und ruhiger. Es hat oft einen leicht rötlichen Schimmer und ist eine exzellente, preislich etwas günstigere Alternative für stark beanspruchte Möbel wie Stühle oder Tischplatten.

Kirsche: Die Elegante mit der warmen Farbe. Kirschbaumholz besticht durch seinen warmen, rötlich-braunen Ton, der mit der Zeit wunderschön nachdunkelt. Es ist feiner und eleganter als Eiche und verleiht Möbeln einen Hauch von Biedermeier-Charme. Perfekt für edle Einzelstücke wie eine Kommode oder ein Sekretär.

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„Das Zuhause sollte die Autobiografie derer sein, die darin leben.“ – Dorothy Draper, Innenarchitektin

Dieser Gedanke ist die Seele des Landhausstils. Es geht nicht darum, einen Showroom zu kopieren. Es geht darum, Stücke zu wählen, die zu Ihnen passen, die mit Ihnen leben und Ihre persönliche Geschichte widerspiegeln – von der Kerbe im Tisch bis zum geerbten Sessel in der Ecke.

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Die Beleuchtung ist entscheidend für die gemütliche Atmosphäre. Hartes, kaltes Licht lässt selbst das schönste Holz steril wirken. Setzen Sie auf mehrere, dezentrale Lichtquellen. Eine Stehlampe neben dem Sessel, eine kleine Tischleuchte auf der Kommode und dimmbare Deckenleuchten schaffen wohnliche Lichtinseln. Verwenden Sie Leuchtmittel mit einer warmen Farbtemperatur (unter 3000 Kelvin), um die wohlige Ausstrahlung des Holzes zu unterstreichen.

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Der größte Feind des Landhausstils? Ein komplettes Möbel-Set aus einer einzigen Serie. Ein Raum, in dem Tisch, Stühle, Kommode und Vitrine exakt das gleiche Design und die gleiche Holzfarbe haben, wirkt leblos und unpersönlich. Echter Charme entsteht durch eine kuratierte Mischung verschiedener, aber harmonierender Stücke – so als wären sie über Jahre hinweg liebevoll zusammengetragen worden.

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Vergessen Sie nicht die Proportionen. Ein wuchtiger, massiver Bauerntisch braucht Platz zum Atmen. In einem kleinen Esszimmer wirkt er erdrückend und lässt den Raum noch kleiner erscheinen. Umgekehrt geht ein zierlicher Tisch in einem großen, offenen Wohnbereich unter. Nehmen Sie vor dem Kauf Maß und markieren Sie die Umrisse des Möbels mit Klebeband auf dem Boden, um ein Gefühl für seine Wirkung im Raum zu bekommen.

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Was ist eigentlich der Unterschied zwischen Landhaus und Shabby Chic?

Obwohl oft verwechselt, sind es zwei verschiedene Welten. Der Landhausstil basiert auf solidem Handwerk, robusten Materialien und Funktionalität. Die Patina entsteht hier durch echten, langjährigen Gebrauch. Shabby Chic hingegen ist ein dekorativer Stil, bei dem neue Möbel künstlich auf alt getrimmt werden, oft mit abgeplatzter Farbe und verspielten, romantischen Motiven. Landhaus ist Substanz, Shabby Chic ist vor allem Ästhetik.

  • Staub wischen: Regelmäßig mit einem trockenen oder nebelfeuchten, weichen Tuch.
  • Flüssigkeiten: Verschüttetes sofort aufwischen, um Flecken zu vermeiden.
  • Auffrischungskur: Geölte Oberflächen freuen sich ein- bis zweimal im Jahr über eine Behandlung mit einem passenden Pflegeöl. Das nährt das Holz und lässt kleine Kratzer verschwinden.
Augustine Schneider

Augustine ist eine offene und wissenshungrige Person, die ständig nach neuen Herausforderungen sucht. Sie hat ihren ersten Studienabschluss in Journalistik an der Uni Berlin erfolgreich absolviert. Ihr Interesse und Leidenschaft für digitale Medien und Kommunikation haben sie motiviert und sie hat ihr Masterstudium im Bereich Media, Interkulturelle Kommunikation und Journalistik wieder an der Freien Universität Berlin abgeschlossen. Ihre Praktika in London und Brighton haben ihren beruflichen Werdegang sowie ihre Weltanschauung noch mehr bereichert und erweitert. Die nachfolgenden Jahre hat sie sich dem kreativen Schreiben als freiberufliche Online-Autorin sowie der Arbeit als PR-Referentin gewidmet. Zum Glück hat sie den Weg zu unserer Freshideen-Redation gefunden und ist zurzeit ein wertvolles Mitglied in unserem motivierten Team. Ihre Freizeit verbringt sie gerne auf Reisen oder beim Wandern in den Bergen. Ihre kreative Seele schöpft dadurch immer wieder neue Inspiration und findet die nötige Portion innerer Ruhe und Freiheit.