Dein Traum vom Ankleidezimmer: So planst du es wie ein Profi (und vermeidest die teuren Fehler)
Hey, schön, dass du hier bist! Der Traum vom eigenen Ankleidezimmer – wer kennt ihn nicht? Man blättert durch Hochglanzmagazine, sieht diese perfekt aufgeräumten, offenen Regale und denkt sich: „Genau das will ich auch!“ Aber ganz ehrlich? Zwischen diesen Bildern und einem Raum, der im echten Leben funktioniert, liegt oft eine ganze Menge Handwerk, Schweiß und millimetergenaue Planung.
Inhaltsverzeichnis
- 0.1 1. Das A und O: Den Raum verstehen lernen
- 0.2 2. Die Logik deiner persönlichen Ordnung
- 0.3 3. Ein bisschen Materialkunde für die Praxis
- 0.4 4. Was ein gutes Möbel wirklich stabil macht
- 0.5 5. Die Kür: Extras für maximalen Komfort
- 0.6 6. Butter bei die Fische: Kosten, Zeit und Sicherheit
- 0.7 Meine abschließenden Gedanken aus der Werkstatt
- 1 Bildergalerie
Ich stehe seit Ewigkeiten in der Werkstatt und habe schon unzählige solcher Projekte umgesetzt. Mein Ziel ist es, dir hier mal einen ehrlichen Einblick zu geben, ganz ohne das Marketing-Blabla. Ich zeige dir, worauf es wirklich ankommt, damit du am Ende eine Lösung hast, die nicht nur schick aussieht, sondern dir jeden einzelnen Tag Freude macht. Denn ein Ankleidezimmer ist eine echte Investition. Also, packen wir’s richtig an!
1. Das A und O: Den Raum verstehen lernen
Bevor wir auch nur über Holzarten oder schicke Griffe reden, müssen wir uns den Raum selbst ansehen. Das ist das Fundament, und wenn das wackelt, wackelt das ganze Projekt. Nimm dir hierfür unbedingt Zeit.

Messen wie die Profis – und warum der Zollstock ausgedient hat
Lass den alten Zollstock in der Schublade. Ernsthaft. Investier lieber in ein Lasermessgerät. Ein brauchbares Teil bekommst du schon für 50 bis 80 Euro in jedem Baumarkt, und diese Investition sparst du dir später zehnmal an Nerven und Geld. Miss die Raumbreite nicht nur am Boden, sondern auch in der Mitte und oben unter der Decke. Wände sind so gut wie nie perfekt gerade. Dasselbe gilt für die Höhe. Notier dir immer das kleinste Maß – das ist dein sicheres Planungsmaß, auf das du dich verlassen kannst.
Ich erinnere mich an einen Kunden, der stolz mit seinen eigenen Maßen ankam. Blöd nur, dass er eine kleine Nische mit einem alten Heizkörper komplett übersehen hatte. Die ganze Planung war für die Katz, und wir mussten vor Ort improvisieren und eine ganze Schrankseite umbauen. Das hat alle Beteiligten Zeit, Geld und eine Menge Nerven gekostet. Also, mein Rat: lieber dreimal messen!

Die typischen Stolpersteine im Raum
Achte auf ein paar Tücken, die in fast jedem Raum lauern:
- Boden & Decke: Sind die wirklich eben? Leg mal eine lange Wasserwaage auf den Boden. Gerade in Altbauten gibt’s oft ein leichtes Gefälle. Das ist kein Drama, muss aber später mit verstellbaren Möbelfüßen ausgeglichen werden. Sonst stehen die Schränke schief und die Türen klemmen irgendwann.
- Ecken & Winkel: Die wenigsten Ecken haben exakt 90 Grad. Ein einfacher Zimmermannswinkel zeigt dir schnell, wo du stehst. Bei größeren Abweichungen plant ein guter Handwerker mit Passblenden, um die Lücken zur Wand sauber zu schließen.
- Dachschrägen: Eine Schräge ist kein Problem, sondern eine Chance für cleveren Stauraum! Wichtig ist nur, den Winkel exakt zu bestimmen. Dafür gibt es spezielle Werkzeuge, die sogenannten Schmiegen.
- Störende Elemente: Wo sind Steckdosen, Lichtschalter, Heizkörper, Lüftungsauslässe oder Fensterbänke? Markiere alles in deinem Plan. Nichts ist ärgerlicher, als wenn der fertige Schrank die einzige freie Steckdose verdeckt. Kleiner Tipp: Plan hier direkt eine extra Steckdose in Tischnähe mit ein, zum Beispiel für Föhn oder Glätteisen – wird super oft vergessen!

2. Die Logik deiner persönlichen Ordnung
Ein Ankleidezimmer muss sich an deine Garderobe anpassen, nicht umgekehrt. Das bedeutet: Du musst erstmal wissen, was du überhaupt hast. Zeit für eine kleine Hausaufgabe!
Deine 15-Minuten-Inventur
Jetzt mal Hand aufs Herz: Bevor du weiterplanst, mach mal diesen Praxistest. Nimm dir 15 Minuten Zeit, geh an deinen aktuellen Kleiderschrank und mach eine ehrliche Strichliste: Wie viele Hemden oder Blusen hängen da? Wie viele Hosen? Wie groß ist der Stapel an T-Shirts und Pullovern? Das Ergebnis ist die beste und ehrlichste Grundlage für deine Planung, die es gibt!
Hängen oder Legen? Die alles entscheidende Frage
Die größte Entscheidung ist das Verhältnis von Hängefläche zu Fächern und Schubladen. Hier gibt es ein paar goldene Regeln aus der Praxis:
- Kurze Hängefläche (für Hemden, Blusen, Sakkos): Plane hier eine lichte Höhe von ca. 100 bis 110 cm ein. So haben die Sachen genug Luft und knittern nicht unten auf.
- Lange Hängefläche (für Mäntel, Kleider): Hier brauchst du mindestens 160 cm, besser sogar 180 cm Höhe. Miss zur Sicherheit einfach dein längstes Kleidungsstück aus.
- Die richtige Tiefe: Achtung, ein klassischer Fehler! Ein Kleiderbügel mit einem Sakko darauf braucht Platz. Die Schultern dürfen nicht an die Rückwand oder die Tür stoßen. Wir planen immer mit einer lichten Innentiefe von mindestens 58 cm. Der fertige Schrank ist dann außen meist 60 bis 62 cm tief.

Offene Regale vs. geschlossene Schränke: Sei ehrlich zu dir!
Offene Regale sehen in Katalogen mega schick und luftig aus. Im Alltag haben sie aber zwei Feinde: Staub und Unordnung. Faltest du wirklich jeden Tag deine Pullover zu perfekten Stapeln? Wenn die Antwort „eher nicht“ lautet, dann sind Türen oder Schubladen deine besten Freunde. Ein geschlossenes System sieht immer aufgeräumt aus, selbst wenn dahinter mal das Chaos regiert.
Übrigens, eine gesunde Mischung ist oft die beste Lösung. Offene Fächer für die schönen Dinge, die du täglich nutzt (Handtaschen, Lieblingsschuhe), und geschlossene Bereiche für den Rest.
3. Ein bisschen Materialkunde für die Praxis
Das Material entscheidet nicht nur über die Optik, sondern auch über die Langlebigkeit und natürlich den Preis. Hier ein kleiner Überblick, ganz ohne Fachchinesisch.
Die pragmatische Lösung: Beschichtete Platten
Für die meisten Ankleidezimmer ist das die vernünftigste Wahl. Wir reden hier von hochwertigen, melaminharzbeschichteten Spanplatten. Aber Achtung, hier gibt es riesige Qualitätsunterschiede. Profis achten auf eine hohe Dichte und eine robuste Beschichtung, die auch mal einen Kratzer verzeiht. Preislich ist das die attraktivste Option und perfekt für alle, die ein langlebiges, pflegeleichtes System wollen, ohne ein Vermögen auszugeben.

Für die Optik: Furnier
Furnier ist quasi das Beste aus zwei Welten. Man nimmt eine dünne Schicht aus echtem Holz und leimt sie auf eine stabile Trägerplatte. Du bekommst also die wunderschöne Optik und Haptik von Massivholz, aber die Formstabilität und den günstigeren Preis einer Platte. Ein super Kompromiss, wenn du den Echtholz-Look liebst.
Die ehrliche Wahl: Massivholz
Echtes Holz wie Eiche oder Nussbaum ist in seiner Ausstrahlung natürlich unübertroffen. Man spürt die Maserung, es riecht gut und bringt einfach Charakter in den Raum. Ein riesiger Vorteil: Es ist reparierbar. Ein Kratzer kann abgeschliffen und neu geölt werden. Der Nachteil ist der deutlich höhere Preis. Massivholz ist die Wahl für echte Liebhaber, die das Authentische wollen und bereit sind, dafür zu investieren.
In manchen Regionen schwören die Leute übrigens auf Zirbenholz. Dem sagt man nicht nur einen angenehmen Duft nach, sondern auch positive Eigenschaften für den Schlaf. An Küstengegenden wiederum sind oft helle Hölzer wie Eiche oder weiß lackierte Oberflächen der Favorit – passend zum leichten, maritimen Gefühl.

4. Was ein gutes Möbel wirklich stabil macht
Die Qualität eines Schranksystems spürst du nicht nur sofort, sondern vor allem nach ein paar Jahren. Hier trennt sich die Spreu vom Weizen.
Die unsichtbaren Helden: Rückwand & Beschläge
Bei billigen Möbeln wird die hauchdünne Rückwand oft nur festgenagelt. Das ist eine absolute Schwachstelle! Eine stabile Rückwand, die mindestens 8 mm dick ist und fest in einer Nut sitzt, ist das Rückgrat des ganzen Schranks. Sie verhindert, dass er sich verzieht und anfängt zu wackeln.
Genauso wichtig sind die Beschläge – also Scharniere und Schubladenauszüge. Am Anfang meiner Laufbahn habe ich auf Kundenwunsch mal billige Beschläge verbaut. Ein Riesenfehler. Nach zwei Jahren klemmten die Schubladen und die Türen hingen schief. Seitdem verbaue ich nur noch Markenqualität von Herstellern wie Blum oder Hettich. Die fühlen sich nicht nur satter an, die halten einfach ewig.
Profi-Tipp: So entlarvst du einen guten Handwerker
Wenn du dir Angebote einholst, kannst du mit ein paar gezielten Fragen schnell hören, wer sein Handwerk versteht. Frag einfach mal:

- „Wie dick ist die Rückwand, die Sie verwenden, und wird sie genutet?“ (Alles unter 8 mm sollte dich stutzig machen).
- „Welche Beschlag-Marke verbauen Sie standardmäßig?“ (Fallen hier Namen wie Blum oder Hettich, ist das ein sehr gutes Zeichen).
- „Wie gleichen Sie unebene Wände aus?“ (Eine simple Acrylfuge ist oft eine Notlösung. Profis arbeiten mit passgenauen Blenden).
Das richtige Licht für deine Kleidung
Gutes Licht ist kein Luxus, sondern ein Muss. Integrierte LED-Leisten sind heute der Standard. Wichtig sind hier zwei Werte: eine Farbtemperatur von ca. 4000 Kelvin (das kommt Tageslicht am nächsten) und ein Farbwiedergabeindex (CRI) von über 90. Nur so siehst du, ob das Sakko wirklich schwarz und nicht dunkelblau ist.
5. Die Kür: Extras für maximalen Komfort
Wenn der Platz es hergibt, machen ein paar zusätzliche Elemente dein Ankleidezimmer erst richtig perfekt.
Eine Ankleideinsel in der Mitte ist super praktisch als Ablagefläche und kann zusätzliche Schubladen für Accessoires, Gürtel oder Schmuck beherbergen. Ein integrierter Schminktisch braucht gutes Licht von vorne (nicht von oben!) und eine robuste Oberfläche. Und eine kleine Sitzbank zum Schuheanziehen sowie ein großer Spiegel, in dem du dich von Kopf bis Fuß siehst, sind das i-Tüpfelchen.

6. Butter bei die Fische: Kosten, Zeit und Sicherheit
Kommen wir zu den Fragen, die wirklich unter den Nägeln brennen.
Sicherheit geht IMMER vor
Zwei Dinge sind nicht verhandelbar: Alle hohen Schrankelemente müssen fest und sicher in der Wand verankert werden. Punkt. Das ist ein absolutes Muss, gerade wenn Kinder im Haus sind. Und die Elektrik für die Beleuchtung gehört in die Hände eines zertifizierten Elektrikers. Alles andere ist grob fahrlässig.
Was kostet der Spaß denn nun wirklich?
Das ist die häufigste Frage, und eine Pauschalantwort wäre unseriös. Aber um dir mal eine realistische Hausnummer zu geben, lass uns zwei typische Szenarien durchspielen:
- Szenario 1: Die smarte Lösung. Du hast einen kleinen Raum (ca. 6-8 qm) und planst eine funktionale Lösung, hauptsächlich mit offenen Regalen und Kleiderstangen aus hochwertigen, beschichteten Platten. Vom Tischler maßgefertigt, landest du hier erfahrungsgemäß bei etwa 3.000 bis 5.000 Euro.
- Szenario 2: Der Alltags-Luxus. Du hast einen mittleren Raum (ca. 12-15 qm), wünschst dir einen Mix aus Schubladen mit Softeinzug, geschlossenen Türen, vielleicht eine Anpassung an eine Dachschräge und eine schicke, integrierte Beleuchtung. Hier solltest du realistisch mit 7.000 bis 12.000 Euro oder mehr rechnen.
Das klingt erstmal nach einer Stange Geld, aber sieh es als langfristige Investition. Ein System, das perfekt passt und aus guten Materialien gebaut ist, überlebt mehrere Umzüge und Möbeltrends.

Und wie lange dauert das?
Ein maßgefertigtes Ankleidezimmer ist kein Wochenend-Projekt. Von der ersten Beratung über die Planung, Materialbestellung, Fertigung in der Werkstatt bis zur Montage vor Ort vergehen schnell mal 6 bis 12 Wochen. Gut Ding will eben Weile haben.
Meine abschließenden Gedanken aus der Werkstatt
Ein Ankleidezimmer zu planen und zu bauen, ist eine der schönsten Aufgaben. Man schafft einen Raum, der den Alltag wirklich besser macht. Der Schlüssel zum Erfolg liegt, wie so oft, in der sorgfältigen Planung ganz am Anfang. Denk nicht nur an die Optik, sondern vor allem an deine Gewohnheiten.
Ein gutes Ankleidezimmer ist ein treuer Begleiter, der jeden Morgen ein bisschen mehr Ruhe und Ordnung in dein Leben bringt. Und wenn du auf Qualität achtest, wird es dir jahrzehntelang Freude bereiten. Ein Stück Handwerk, das mit dir lebt.
Bildergalerie


Wie schaffe ich die perfekte Beleuchtung im Ankleidezimmer?
Vergessen Sie eine einzelne Deckenleuchte! Profis arbeiten mit einem Schichtensystem: Eine Grundbeleuchtung durch eingelassene Decken-Spots, eine Funktionsbeleuchtung durch LED-Leisten in den Schränken (z.B. aus dem Häfele Loox System), die per Sensor angehen, und eine Akzentbeleuchtung, die etwa einen Schminktisch oder ein besonderes Regal hervorhebt. Das Ergebnis ist nicht nur praktisch, sondern schafft eine unglaublich luxuriöse Atmosphäre.

- Schubladeneinsätze: Für Gürtel, Schmuck und Krawatten sind sie unerlässlich. Modelle aus Samt oder Filz verhindern Kratzer.
- Ausziehbare Hosenhalter: Sie sparen Platz und sorgen dafür, dass Hosen knitterfrei und übersichtlich aufbewahrt werden.
- Transparente Boxen: Ideal für Accessoires oder saisonale Teile. Sie schützen vor Staub, aber der Inhalt bleibt sichtbar.

Die goldene Regel der Tiefe: Für hängende Kleidung auf Bügeln sind 60 cm Tiefe der Standard, damit nichts an den Türen schleift. Für gefaltete Pullover und T-Shirts reichen oft schon 40 cm. Eine clevere Kombination aus beiden Tiefen kann in schmalen Räumen Wunder wirken und wertvollen Platz sparen.

Wussten Sie, dass wir laut Studien nur rund 20 % unserer Kleidung regelmäßig tragen?

Die Wahl zwischen offenen Regalen und geschlossenen Schränken ist eine der wichtigsten Entscheidungen. Sie prägt nicht nur die Optik, sondern auch den täglichen Umgang mit dem Raum.
- Offenes System: Fördert ein Gefühl von Luxus und Übersichtlichkeit, fast wie in einer Boutique. Es zwingt aber auch zu ständiger Ordnung und die Kleidung ist Staub ausgesetzt.
- Geschlossenes System: Sorgt für eine ruhige, aufgeräumte Optik und schützt die Kleidung perfekt. Dahinter kann es aber auch schnell unordentlich werden.

Maßanfertigung vom Tischler: Nutzt jeden Millimeter, passt sich an Dachschrägen oder Nischen an und bietet einzigartige Material- und Designoptionen. Eine Investition, die den Wert der Immobilie steigert.
Modulsystem (z.B. IKEA PAX): Unschlagbar im Preis-Leistungs-Verhältnis, flexibel durch unzählige Innenausstattungen und sofort verfügbar. Ideal für Räume mit Standardmaßen.
Die beste Wahl hängt von Ihrem Budget und den Gegebenheiten des Raumes ab.

- Ihre Kleidung duftet immer frisch.
- Keine Spur von Muffigkeit, auch bei lange gelagerten Stücken.
- Das Risiko von Schimmelbildung ist minimiert.
Das Geheimnis? Eine durchdachte Belüftung. Besonders in fensterlosen Räumen oder Kellern sollten Sie Lüftungsgitter in den Sockeln oder in der Deckenverkleidung einplanen, um eine stetige Luftzirkulation zu gewährleisten.

Denken Sie über den reinen Stauraum hinaus. Eine zentrale Insel oder ein eleganter Pouf (z.B. aus Bouclé-Stoff) sind mehr als nur Dekoration. Sie dienen als Ablagefläche beim Anprobieren, als Sitzgelegenheit beim Schuheanziehen oder als Ort, um in Ruhe den Koffer für die nächste Reise zu packen. Dieses eine Element kann die Funktionalität des gesamten Raumes verändern.

„Have nothing in your house that you do not know to be useful, or believe to be beautiful.“ – William Morris
Dieses Zitat des berühmten Designers aus dem 19. Jahrhundert ist die perfekte Leitlinie für Ihr Ankleidezimmer. Es geht nicht darum, den Raum vollzustopfen, sondern eine bewusste Auswahl an Dingen zu treffen, die Ihnen wirklich Freude bereiten und den Alltag erleichtern.

Der Bodenbelag hat einen enormen Einfluss auf das Gefühl im Raum. Ein hochfloriger, weicher Teppichboden fühlt sich barfuß wunderbar luxuriös an und dämpft Geräusche. Klassisches Eichenparkett wirkt elegant und zeitlos, während ein polierter Sichtestrich einen modernen, industriellen Charakter verleiht. Wählen Sie, was am besten zu Ihrem Stil und Ihrem Komfortempfinden passt.

Der häufigste Beleuchtungsfehler: Die falsche Lichtfarbe! Ein warmweißes Licht (unter 3.300 Kelvin) schmeichelt zwar dem Teint, kann aber die Farben Ihrer Kleidung stark verfälschen. Ein dunkelblaues Jackett sieht dann schnell schwarz aus. Setzen Sie auf neutralweißes Licht (zwischen 3.300 und 5.300 Kelvin) für eine möglichst realitätsgetreue Farbwiedergabe.

Brauche ich wirklich einen separaten Raum?
Nicht unbedingt! Ein „Walk-in-Closet“-Gefühl lässt sich auch ohne eigenes Zimmer erzeugen. Eine clevere Lösung ist es, einen Teil des Schlafzimmers mit einem raumhohen Regalsystem, wie dem „Stolmen“ von IKEA (heute ELVARLI) oder maßgefertigten Elementen, abzutrennen. So entsteht eine Nische, die sich wie ein eigenständiger Bereich anfühlt, ohne dass Sie eine Wand ziehen müssen.

- Wählen Sie Hölzer mit FSC- oder PEFC-Siegel aus nachhaltiger Forstwirtschaft.
- Setzen Sie auf lösungsmittelfreie Lacke und natürliche Öle, um das Raumklima gesund zu halten.
- Investieren Sie in Qualität, die ein Leben lang hält, statt in kurzlebige Trends. Das ist die nachhaltigste Entscheidung von allen.

Ein Block aus Zedernholz kann seine mottenabweisende Wirkung über Jahre behalten.
Integrieren Sie dieses natürliche Schutzmittel stilvoll. Statt einfacher Säckchen können Sie die Rückwände von Schubladen oder die Böden von Fächern für Wollpullover mit dünnen Zedernholz-Paneelen verkleiden. Das ist effektiv und sieht zudem sehr edel aus.

Ein großer, bodentiefer Spiegel ist ein Muss. Er dient nicht nur der Outfit-Kontrolle, sondern lässt den Raum auch sofort größer und heller wirken, indem er das Licht reflektiert. Positionieren Sie ihn gegenüber einer Lichtquelle oder an der längsten Wand, um den Effekt zu maximieren. Modelle mit Facettenschliff oder einem markanten Rahmen, z.B. von Herstellern wie anri.design, setzen zusätzlich ein Design-Statement.

Die perfekte Zone für den Schminktisch braucht drei Dinge:
- Das richtige Licht: Ein Spiegel mit integrierter, beidseitiger Beleuchtung (z.B. von Zierath oder Fackelmann) verhindert Schatten im Gesicht.
- Intelligenter Stauraum: Flache Schubladen mit Acryl-Einsätzen halten Make-up, Pinsel und Co. perfekt sortiert.
- Versteckte Stromquelle: Eine in die Schublade oder unter die Tischplatte integrierte Steckdose für Föhn oder Glätteisen vermeidet Kabelsalat.

Die Magie von Glastüren: Wenn Ihnen ein komplett offenes System zu unruhig, ein geschlossenes aber zu massiv ist, sind Türen mit Glaseinsatz der perfekte Kompromiss. Getöntes Parsol-Glas in Bronze oder Rauchgrau wirkt besonders edel. Es lässt die Konturen Ihrer Kleidung erahnen, schützt vor Staub und sorgt mit der passenden Innenbeleuchtung für einen spektakulären Vitrinen-Effekt.

- Jedes Paar ist sofort sichtbar, kein Suchen in Kartons mehr.
- Die Form der Schuhe bleibt perfekt erhalten.
- Es entsteht ein Hauch von Luxus-Boutique.
Die Lösung? Leicht geneigte Regalböden mit einer kleinen, unauffälligen Stopperkante aus Metall oder Holz an der Vorderseite. So rutscht nichts herunter und die Präsentation ist optimal.

Unterschätzen Sie nicht die Wirkung von Griffen! Sie sind der „Schmuck“ Ihres Ankleidezimmers. Lange, filigrane Stangengriffe in Mattschwarz unterstreichen einen modernen Look. Runde Knöpfe aus massivem Messing verleihen einen klassischen, glamourösen Touch. Und grifflose Fronten mit „Push-to-Open“-Technik sorgen für eine minimalistische, puristische Ästhetik. Marken wie Formani oder Dauby bieten hier eine riesige Auswahl.

Laut einer Umfrage von Houzz renovieren 13 % der Hausbesitzer einen begehbaren Kleiderschrank, um eine Ruhe- oder Entspannungszone zu schaffen.
Ihr Ankleidezimmer kann mehr sein als nur Lagerfläche. Integrieren Sie einen bequemen Sessel, eine kleine Soundanlage oder dimmbare Beleuchtung. Schaffen Sie sich einen persönlichen Rückzugsort, an dem Sie den Tag in Ruhe beginnen oder beenden können.
Das letzte Finish: Ihr persönlicher Touch. Es sind die Details, die einen gut geplanten Raum in *Ihren* Raum verwandeln. Ob es ein geerbter Sessel, eine kleine Galerie mit Modefotografien, ein besonderer Raumduft von Marken wie Diptyque oder einfach nur eine Schale für den Schmuck des Tages ist – diese Elemente erzählen Ihre Geschichte.




