Die Acai Beere – Wie super ist dieses Superfood wirklich?
Auch „Superbeere“ genannt sorgt die exotische Acai Beere aus Brasilien schon seit einiger Zeit für einen echten Hype in Sachen Ernährungstrends. In den USA wurde die gesunde Frucht dank Oprah Winfrey bekannt. Die Talkmasterin hat nämlich in einer ihrer Shows die Beere als ein echtes Wunder gepriesen. Diese soll nämlich den höchsten Gehalt an Antioxidantien überhaupt haben. Seitdem gelten die Acai Beeren als beliebte Schlankmacher und Faltenkiller und werden von vielen Menschen auch hier in Deutschland in Form von Kapseln, Pulver oder Mus konsumiert, so oft wie es nur geht. Davon profitieren selbstverständlich auch weltberühmte Stars, die auf die Superfrucht schwören und von ihren wohltuenden Eigenschaften völlig überzeugt sind.
Was ist denn aber an diesem neuen Ernährungstrend wirklich dran? Handelt es sich wieder um einen der vielen Tricks der Diät- und Abnehmindustrie und ist das einfach noch ein vermeintliches Superfood? Wir haben ausführlich recherchiert und den Acai Beere Trend unter die Lupe genommen. In den nachfolgenden Zeilen teilen wir Ihnen mit, was wir darüber festgestellt haben.
Acai Beere – die Wunderbeere aus Brasilien
Acai Beere – Inhaltsstoffe und Wirkung
Die Açai-Beere (Aca-i gesprochen) wächst auf der Kohlpalme im feuchten Amazonasgebiet Brasiliens. Die Beeren sind schon seit Jahrtausenden der indigenen Bevölkerung bekannt und gelten für viele Menschen sogar als Grundnahrungsmittel. Acai sehen so ähnlich wie Heidelbeeren aus. Der Hauptunterschied ist, dass diese einen Kern haben, der etwa 90% der Beere entspricht. Von daher sind vor allem nur die Schalen und das wenig Fruchtfleisch zu genießen. Die Acai Beeren werden entweder frisch verzehrt oder direkt nach der Ernte tief gefroren oder getrocknet und zu weiteren Produkten verarbeitet wie Püree, Pulver und Kapseln.
Die bemerkenswerten Früchte der Kohlpalme
Die brasilianischen Beeren sind etwas nussig und fettig im Geschmack und haben sogar eine erdige Note. In der Tat enthalten die Früchte viele Antioxidantien – vor allem Anthocyan, welches bekanntlich unseren Organismus vor freien Radikalen schützt. Antioxidantien sind Polyphenole, die oft als Farbstoffe und Gerbsäuren in Obst und Gemüse zu finden sind.
Aber nicht nur damit ist die Acai Beere gesund für uns Menschen. Sie hat nämlich eine symbiotische Wirkung, d. h. ihre gesundheitsfördernden Inhaltsstoffe verstärken sich gegenseitig, sie befinden sich sozusagen in einer Symbiose. Deswegen wäre es natürlich am besten, die Beeren frisch oder tief gefroren zu verzehren.
Einen frisch gepressten Saft kann man leider nur in Brasilien genießen
Nicht umsonst gelten Acai Beeren als eine reiche Quelle gesunder Energie, denn sie enthalten viele ein- und mehrfach ungesättigte Fettsäuren und haben einen hohen Anteil an pflanzlichem Eiweiß. Nicht weniger wichtig ist ihre antimikrobielle und antikarzinogene Wirkung, die nicht nur den Antioxidantien zu bedanken ist, sondern auch den zahlreichen Vitaminen, Mineralien und Spurenelementen, die in den exotischen Beeren stecken – etwa Vitamin D und E, die B-Gruppe samt B3(Niacin), Magnesium, Kupfer, Zink, Kalzium, Kalium, Eisen und Phosphor usw. Niacin ist übrigens unabdingbar, wenn es um die Verwertung von Omega-3-Fettsäuren geht und Vitamin D hilft dem Körper das Kalzium besser zu verarbeiten.
Obwohl es noch keine fundierten Studien drüber gibt, wird es den Acai Beeren nachgesagt, dass sie den Cholesterinspiegel nachhaltig senken, Entzündungen hemmen, das Herz stärken und den Stoffwechsel ankurbeln können. Außerdem sollen die Früchte appetithemmend wirken und einen ausgeprägten Anti-Aging-Effekt haben, höhere Leistungsfähigkeit des Gehirns inklusive.
Die Acai Beere wird oft als Abnehmhilfe in Form von Kapseln eingesetzt
Heimische Alternativen zur Acai Beere
So toll die Wunderbeere auch ist, stehen ihr einige andere Früchte, die für uns heimisch sind, in nichts nach. So sind zum Beispiel, Heidelbeeren, Sauerkirschen sowie auch Brom- und Holunderbeeren voller wertvoller Inhaltsstoffe, die hier sogar in viel höheren Mengen wie in den Acai Beeren zu finden sind. Auch rote Weintrauben, Rotkohl und Rote Bete enthalten viel mehr Antioxidantien als die Acai Beeren und sind dabei viel kalorienärmer. Denn die letzteren haben nämlich einen hohen Fett-Anteil von ca. 50%.
Der einheimische Holunder ist eine perfekte Alternative dazu
Wie können Sie Acai Beeren verzehren?
Wie schon erwähnt, können Sie diese Früchte in ihrem frischen Zustand nur in Brasilien genießen. Hierzulande finden Sie diese neulich in vielen Bio-Läden oder sogar in den sogenannten Acai-Cafés, wo diese in Form von Smoothies, Saft, Desserts oder Müsli angeboten werden. Außerdem können Sie da die traditionelle brasilianische Spezialität – Acai Bowl bekommen. Diese wird aus tief gefrorenem Fruchtmus zubereitet und mit anderen Früchten, Haferflocken und Samen garniert. In dieser Form werden zumindest einen Teil der gesunden Inhaltsstoffe der Beeren behalten und Sie haben auch etwas davon.
Acai Bowl – eine köstliche Leckerei aus Brasilien
Seien Sie dagegen mit Produkten wie Acai Pulver oder Kapseln etwas vorsichtiger. Viele Hersteller werben mit den außergewöhnlichen Eigenschaften ihrer Acai-Produkte. Das Meiste ist aber eher Marketing und leeres Versprechen. Bevorzugen Sie lieber frisch zubereitete Leckereien aus tief gefrorenen Beeren oder wechseln Sie auf heimische Alternativen.
In diesem Sinne, lassen Sie sich von trendigen Ernährungstrends nicht so leicht verführen, sondern konsumieren Sie mit Bedacht und gutem Gewissen. Setzen Sie von daher auf regionale und saisonale Lebensmittel und bleiben Sie gesund!
Heimische Beeren sind nicht weniger lecker und gesund als die Acai Beere
Mit Acai Beeren lassen sich sonst gesunde Smoothies zubereiten
… sowie auch sehr leckere Frühstücke
Der Früchtetee aus Acai ist auch nicht zu unterschätzen
Die Acai Beere in frischem Zustand – eine bemerkenswerte, super gesunde Frucht!