Sukkulenten-Geheimnisse: Dein ultimativer Guide für glückliche Pflanzen
Hey, schön, dass du hier bist! Sukkulenten sind einfach faszinierend, oder? Sie stehen auf Schreibtischen, schmücken Fensterbänke und bringen ein Stück Wüste ins Wohnzimmer. Aber ganz ehrlich: Viele sehen in ihnen nur ein pflegeleichtes Deko-Objekt. Und genau das ist der größte Fehler, den man machen kann. Eine Sukkulente ist ein kleines Wunderwerk der Natur. Wer sie nur als Staubfänger behandelt, wird sie über kurz oder lang verlieren.
Inhaltsverzeichnis
Ich möchte dir mein Wissen weitergeben – das, was ich in unzähligen Jahren zwischen Gewächshäusern und Gießkannen gelernt habe. Wir schauen uns ganz genau an, was diese Pflanzen wirklich brauchen. Es geht um das richtige Substrat, das richtige Gießen und den perfekten Standort. Wenn du diese drei Dinge verstanden hast, werden deine Sukkulenten nicht nur überleben. Sie werden gedeihen. Und du wirst diese unglaubliche Freude erleben, eine Pflanze wirklich zu verstehen.
Das Wesen der Sukkulente: Eine Lektion in Überlebenskunst
Um Sukkulenten richtig zu pflegen, müssen wir verstehen, wie sie ticken. Der Name kommt aus dem Lateinischen und „suculentus“ bedeutet so viel wie „saftreich“. Das trifft den Nagel auf den Kopf. Diese Pflanzen sind wahre Meister darin, Wasser in ihren Blättern, Stämmen oder Wurzeln zu speichern, um in knochentrockenen Gebieten zu überleben.

Man unterscheidet grob drei Gruppen, je nachdem, wo sie ihren Wasservorrat bunkern:
- Blattsukkulenten: Das ist die größte und bekannteste Gruppe. Sie speichern Wasser in ihren dicken, fleischigen Blättern. Denk mal an eine Echeverie, einen Geldbaum oder die Aloe Vera. Wenn du ein Blatt vorsichtig anfasst, fühlst du förmlich den prall gefüllten Wasserspeicher.
- Stammsukkulenten: Hier dient der verdickte Stamm als Reservoir. Das klassische Beispiel sind natürlich die meisten Kakteen, aber auch viele Wolfsmilchgewächse (Euphorbien) gehören dazu. Ihre Blätter sind oft zu Dornen umfunktioniert, um die Verdunstung auf ein Minimum zu reduzieren. Clever, oder?
- Wurzelsukkulenten: Diese sind etwas seltener anzutreffen. Sie verstecken ihren Wasserspeicher unter der Erde in verdickten Wurzeln oder Knollen. Ein bekanntes Beispiel ist die Leuchterblume. Oberirdisch sieht sie total zart aus, aber ihr Überlebens-Ass hat sie im Ärmel – beziehungsweise im Topf.
Ach ja, und dann haben sie noch diesen genialen Trick drauf: Sie atmen nachts! Die meisten Pflanzen öffnen tagsüber ihre Poren, um CO2 aufzunehmen, verlieren dabei aber Unmengen an Wasser. In der Wüste wäre das der sichere Tod. Sukkulenten halten ihre Poren tagsüber geschlossen und öffnen sie erst in der kühlen Nacht, um CO2 zu tanken. Das wird dann chemisch zwischengespeichert und am nächsten Tag mit Sonnenlicht in Energie umgewandelt. Das erklärt auch, warum eine kühle Winterruhe so wichtig für sie ist – da fahren sie diesen cleveren Stoffwechsel einfach auf Sparflamme.

Die Basis muss stimmen: Erde, Topf und Wasser
Jetzt wird’s praktisch. Diese drei Säulen sind das Fundament für gesunde Sukkulenten. Wenn du hier Fehler machst, kann selbst das sonnigste Fenster deine Pflanze nicht mehr retten.
Das richtige Substrat: Luft für die Wurzeln!
Das ist der Fehler Nummer eins, den ich ständig sehe: Leute kaufen eine Sukkulente und pflanzen sie in normale Blumenerde. Das ist ein Todesurteil auf Raten. Normale Erde speichert viel zu viel Wasser, verdichtet sich und erstickt die Wurzeln. Die faulen dann still und leise vor sich hin, während die Pflanze oben noch eine Weile gut aussieht.
Sukkulenten brauchen ein lockeres, mineralisches und super durchlässiges Substrat. Es muss Wasser blitzschnell abführen und den Wurzeln trotzdem Halt geben. Du kannst es ganz einfach selbst mischen.
Mein Profi-Rezept für Sukkulentenerde:
- 2 Teile mineralische Bestandteile: Hierfür eignen sich Bims, Lavasplitt, Perlit oder grober Sand (Körnung 2-4 mm). Diese sorgen für Drainage und Belüftung.
- 1 Teil hochwertige, torffreie (!) Bio-Erde oder Kompost: Das liefert die Nährstoffe.
Gut zu wissen: Die mineralischen Zutaten findest du oft im gut sortierten Gartencenter oder in Online-Shops für Kakteenbedarf. Manchmal hat auch der Baumarkt (z. B. Bauhaus oder Hornbach) Bims oder Lavasplitt in der Garten- oder sogar Aquaristikabteilung. Ein kleiner Sack mit 5 Litern kostet meist zwischen 5 € und 8 €. Zusammen mit einem Terrakotta-Topf (ca. 2-5 €) und guter Erde bist du mit unter 20 € für die Erstausstattung dabei.

Wenn du keine Lust zum Mischen hast, kauf fertige Kakteenerde. Aber sei ehrlich: Die meisten sind immer noch zu humusreich. Mische also am besten immer noch eine Extra-Portion Bims oder Sand drunter. Deine Pflanzen werden es dir danken!
Erste Hilfe für die Baumarkt-Sukkulente
Du hast gerade eine Sukkulente aus dem Supermarkt gerettet, die in torfiger, nasser Erde steckt? Perfekt! Deine erste Mission: Befreie sie. Nimm die Pflanze vorsichtig aus dem Topf, entferne so viel von der alten, nassen Erde wie möglich von den Wurzeln. Lass sie ein, zwei Tage an einem schattigen Ort liegen, damit die Wurzeln etwas abtrocknen können. Danach topfst du sie in dein frisch gemischtes, trockenes Substrat. Das ist wie ein Wellness-Tag für die Pflanze!
Der richtige Topf: Das Geheimnis des Lochs im Boden
Ich kann es nicht oft genug sagen: Ein Topf für eine Sukkulente braucht ein Abflussloch. IMMER. Ohne Ausnahme. Schicke Übertöpfe ohne Loch sind die reinsten Todesfallen. Das Wasser sammelt sich am Boden, die Wurzeln stehen im Nassen und verfaulen. Staunässe ist der absolute Erzfeind jeder Sukkulente.

Ob du einen Topf aus Ton (Terrakotta) oder Kunststoff nimmst, ist ein bisschen Geschmackssache. Beide haben ihre Vor- und Nachteile:
- Tontöpfe sind atmungsaktiv. Die Feuchtigkeit kann durch die porösen Wände verdunsten, das Substrat trocknet schneller ab. Für Anfänger ist das oft die sicherere Wahl, weil man kaum übergießen kann. Der einzige Nachteil: Im Hochsommer musst du eventuell etwas häufiger gießen.
- Kunststofftöpfe halten die Feuchtigkeit viel länger. Das kann praktisch sein, wenn du zum Gießen-Vergessen neigst oder sehr viele Pflanzen hast. Aber hier ist wirklich Vorsicht geboten! Ein Schluck zu viel, und die Wurzeln baden tagelang.
Kleiner Tipp: Lege eine Tonscherbe oder ein paar grobe Kieselsteine über das Abflussloch. So verhinderst du, dass beim Gießen das ganze Substrat unten rausgespült wird.
Das Gießen: Die Kunst des richtigen Timings
Weniger ist hier definitiv mehr. Die meisten Sukkulenten werden totgeliebt – also totgegossen. Vergiss starre Gießregeln wie „einmal pro Woche“. Der Wasserbedarf hängt von so vielen Faktoren ab: Jahreszeit, Standort, Topfgröße, Pflanzenart …

Die beste Methode ist „Durchdringend gießen und dann komplett austrocknen lassen“.
- Der Fingertest: Steck deinen Finger zwei bis drei Zentimeter tief in die Erde. Ist sie dort komplett trocken? Fühlt sich der Topf federleicht an? Dann ist es Zeit zu gießen.
- Richtig tränken: Gieße so lange, bis das Wasser unten aus dem Abflussloch wieder herausläuft. So wird der gesamte Wurzelballen nass.
- Abtropfen lassen: Schütte überschüssiges Wasser aus dem Untersetzer nach etwa 15 Minuten weg. Lass die Pflanze niemals in einem Wasserbad stehen.
- Geduld haben: Warte nun, bis die Erde wieder komplett trocken ist. Das kann im Sommer eine Woche dauern, im Winter auch mal mehrere Wochen oder sogar Monate.
Im Winter (ca. Oktober bis März) gehen die meisten Sukkulenten in eine Ruhephase. Stell sie dann am besten kühl (zwischen 5 und 12 °C) und hell. In dieser Zeit wird das Gießen drastisch reduziert. Viele Arten bekommen monatelang gar kein Wasser. Ein bisschen Durst schadet ihnen nicht, aber nasse Füße im Winter sind fast immer tödlich.

Der richtige Standort: Auf der Suche nach der Sonne
Sukkulenten sind Sonnenanbeter. Die meisten Arten brauchen viel helles, am besten direktes Licht. Ein Südfenster ist für viele ideal. Aber Achtung! Die pralle Mittagssonne im Hochsommer kann selbst den härtesten Gesellen einen Sonnenbrand verpassen. Das erkennst du an braunen oder weißen, papierartigen Flecken. Pflanzen, die du neu gekauft hast, solltest du immer langsam an die direkte Sonne gewöhnen.
Lichtmangel erkennst du sofort: Die Pflanze wächst lang, dünn und mickrig, mit unnatürlich großen Abständen zwischen den Blättern. Die Farben verblassen. Experten nennen das „Geilwuchs“ oder „Etiolation“. Die Pflanze streckt sich verzweifelt dem Licht entgegen. Diesen Wuchs kannst du leider nicht mehr rückgängig machen. Du kannst die Pflanze dann nur noch zurückschneiden und den gesunden Kopf neu bewurzeln lassen. Ein Ost- oder Westfenster ist oft ein super Kompromiss. Ein Nordfenster? Vergiss es, das ist für fast alle Sukkulenten zu dunkel.
Das gewisse Extra: Düngen, Vermehren und Probleme lösen
Wenn die Grundlagen stimmen, können wir uns um die Details kümmern. Das macht dann richtig Spaß!

Brauchen Sukkulenten Dünger?
Ja, aber extrem wenig! In der Wachstumsphase, also etwa von April bis September, freuen sie sich über eine kleine Extraportion Nährstoffe. Verwende am besten speziellen Kakteen- oder Sukkulentendünger aus dem Fachhandel. Und ganz wichtig: Dünge nur etwa alle 4 bis 6 Wochen und nimm immer nur die Hälfte der auf der Packung angegebenen Konzentration. Zuviel Dünger verbrennt die feinen Wurzeln. Weniger ist hier absolut mehr!
Eigene Sukkulenten ziehen: So einfach geht’s!
Die Vermehrung von Sukkulenten ist unglaublich befriedigend. Es ist einfach magisch, wie aus einem einzigen Blatt eine komplett neue Pflanze entsteht.
- Blattstecklinge: Funktioniert super bei Echeverien oder Sedum-Arten. Dreh ein gesundes Blatt vorsichtig von der Mutterpflanze ab. Lass es ein paar Tage an einem schattigen Ort trocknen, bis die Bruchstelle verhornt ist. Dann legst du es einfach auf trockenes Sukkulentensubstrat. Und jetzt kommt der Teil für die Geduldigen: Es kann locker 3 bis 8 Wochen dauern, bis sich die ersten feinen Wurzeln und eine Mini-Pflanze zeigen. Nicht aufgeben, es lohnt sich!
- Stammstecklinge: Ideal für den Geldbaum oder Leuchterblumen. Schneide einen 5-10 cm langen Trieb ab, entferne die unteren Blätter und lass die Schnittstelle wieder ein paar Tage trocknen. Steck den Trieb dann etwa 2 cm tief in trockenes Substrat. Gieße erst, wenn sich Wurzeln gebildet haben (teste das durch vorsichtiges Ziehen – spürst du Widerstand, sind Wurzeln da).
- Kindel (Ableger): Viele Arten wie Haworthien oder Hauswurze bilden von selbst kleine Tochterpflanzen. Wenn diese eine gute Größe haben und vielleicht schon eigene Wurzeln zeigen, kannst du sie vorsichtig abtrennen und separat eintopfen.

Häufige Probleme und was du tun kannst
- Wurzelfäule: Die Pflanze wird von unten weich, matschig und riecht modrig. Handle SOFORT! Topfe sie aus, schneide alles Faule und Matschige mit einem sauberen Messer großzügig ab (bis ins gesunde Gewebe!). Lass die Pflanze mehrere Tage an der Luft trocknen und topfe sie dann in frisches, trockenes Substrat.
- Schädlinge: Meistens sind es Wollläuse (kleine weiße Wattebäusche) oder Spinnmilben (feine Gespinste, lieben trockene Heizungsluft). Bei leichtem Befall kannst du Wollläuse mit einem in Spiritus getauchten Wattestäbchen abtupfen. Bei stärkerem Befall hilft oft eine einfache Sprühlösung: Mische 1 Liter Wasser mit 15 ml Spiritus und 15 ml flüssiger Schmierseife (wichtig: kein Spülmittel!). Gut schütteln und die Pflanze damit einsprühen. Teste die Mischung aber vorsichtshalber erst an einem unauffälligen Blatt!
Sukkulenten für draußen: Winterharte Helden für deinen Garten
Viele denken, Sukkulenten sind nur was für die Wohnung. Falsch gedacht! Es gibt eine ganze Reihe von Arten, die unsere Winter im Freien problemlos überstehen. Die bekanntesten sind die Hauswurze (Sempervivum) und viele Mauerpfeffer-Arten (Sedum). Sie sind perfekt für Steingärten, Trockenmauern oder die Grabbepflanzung.

Diese robusten Kerle überstehen Frost bis unter -20 °C. Ihr größter Feind im deutschen Winter ist nicht die Kälte, sondern die Nässe. Ein ständig nasser Boden führt unweigerlich zu Fäulnis. Wenn du sie im Garten pflanzt, ist eine exzellente Drainage das A und O. Arbeite viel Sand und Splitt in den Boden ein. Am besten gedeihen sie an einem sonnigen Hang oder in einem Hochbeet, wo Wasser gar nicht erst stehen bleiben kann.
Ein Wort zum Schluss: Sicherheit geht vor
Bei aller Schönheit dürfen wir die Risiken nicht vergessen. Viele Wolfsmilchgewächse (Euphorbien), die oft wie Kakteen aussehen, enthalten einen giftigen Milchsaft. Der kann Hautreizungen verursachen und ist im Auge richtig gefährlich. Trage beim Schneiden solcher Pflanzen immer Handschuhe und eine Schutzbrille!
Und beim Umtopfen von stacheligen Kakteen? Ein alter Profi-Trick: Nimm mehrere Lagen gefaltete Zeitung, leg sie wie einen Gürtel um den Kaktus und pack ihn damit an. So kommst du ohne schmerzhafte Stacheln in den Fingern davon.

So, das war jetzt eine Menge Input, ich weiß. Aber keine Sorge. Beobachte deine Pflanzen, lerne ihre Signale zu deuten und hab einfach Freude daran. Die Pflege dieser Überlebenskünstler lehrt uns Geduld und verbindet uns mit der Natur, selbst auf der kleinsten Fensterbank.
Deine Mission, falls du sie annimmst: Schnapp dir am Wochenende eine deiner Pflanzen, die noch im alten Supermarkt-Torf steckt, und gönn ihr ein Upgrade nach dieser Anleitung. Du wirst den Unterschied sehen, versprochen!
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Wächst Ihre Sukkulente plötzlich in die Länge und verliert ihre kompakte Form?
Dieses Phänomen nennt sich „Vergeilung“ oder Etiolation. Es ist ein Hilferuf der Pflanze nach mehr Licht! Sie streckt sich verzweifelt der nächsten Lichtquelle entgegen, was zu langen, schwachen Stielen und blassen Blättern führt. Die Lösung ist einfach: Gönnen Sie ihr einen sonnigeren Platz, idealerweise ein Südfenster. Eine kompakte Form ist das schönste Kompliment, das Ihre Sukkulente Ihnen machen kann.

Wussten Sie schon? Eine einzige Echeverie kann in ihren Blättern genug Wasser speichern, um monatelang ohne einen einzigen Tropfen Regen zu überleben.

Terrakotta-Topf: Das poröse Material ist atmungsaktiv und lässt überschüssige Feuchtigkeit schnell verdunsten. Perfekt für Anfänger, da es die Gefahr von Wurzelfäule drastisch reduziert.
Glasierter Keramiktopf: Hält die Feuchtigkeit länger im Substrat. Ideal für erfahrene Pflanzeneltern in trockenen Klimazonen oder für Sukkulentenarten, die etwas mehr Wasser vertragen, wie z.B. einige Haworthia-Arten.
Für die meisten Sukkulenten ist Terrakotta der klare Sieger in Sachen Pflanzengesundheit.

Vergessen Sie die Gießkanne mit feinem Strahl. Sukkulenten lieben die „Drench and Dry“-Methode (Durchtränken und Austrocknen). Wässern Sie die Erde gründlich, bis Wasser aus dem Abflussloch läuft. Warten Sie dann, bis das Substrat wieder vollständig knochentrocken ist, bevor Sie erneut gießen. Das ahmt die seltenen, aber heftigen Regenfälle in ihrer Heimat nach und fördert ein starkes Wurzelwachstum.

- Fördert starkes Wurzelwachstum in die Tiefe.
- Verhindert Wasseransammlungen am empfindlichen Wurzelhals.
- Hält die obersten Blätter trocken und beugt Fäulnis vor.
Das Geheimnis? Das „Bottom Watering“ oder Bewässern von unten. Stellen Sie den Topf einfach für 10-15 Minuten in eine mit Wasser gefüllte Schale und lassen Sie die Erde die Feuchtigkeit aufsaugen.

Absolutes No-Go: Sukkulenten in Gefäße ohne Abflussloch pflanzen. Terrarien oder schicke Gläser sehen zwar toll aus, sind aber oft ein Todesurteil. Ohne Drainage staut sich Wasser am Boden, die Wurzeln können nicht atmen und beginnen unweigerlich zu faulen. Wenn Sie ein solches Gefäß verwenden müssen, legen Sie eine dicke Schicht Blähton oder Kies als Drainage unter das Substrat – und seien Sie extrem vorsichtig beim Gießen!

„Der häufigste Schädling an Zimmer-Sukkulenten ist die Wolllaus. Ihre watteartigen Nester verraten sie sofort.“ – Royal Horticultural Society
Entdecken Sie diese weißen Plagegeister, handeln Sie schnell. Tupfen Sie die sichtbaren Nester mit einem in Alkohol getauchten Wattestäbchen ab. Bei stärkerem Befall hilft eine Sprühlösung aus Wasser, einem Tropfen Spülmittel und einem Schuss Spiritus. Wiederholen Sie die Behandlung wöchentlich, bis alle Schädlinge verschwunden sind.

Der Zauber eines neuen Lebens aus einem einzigen Blatt ist unvergleichlich. So geht’s:
- Ein gesundes, pralles Blatt vorsichtig von der Mutterpflanze abdrehen. Wichtig ist, dass es sauber abbricht.
- Lassen Sie das Blatt einige Tage an einem trockenen Ort liegen, bis die Bruchstelle verhornt ist.
- Legen Sie es einfach flach auf trockenes Sukkulentensubstrat.
- Nach einigen Wochen bilden sich winzige Wurzeln und eine neue Mini-Rosette. Magie pur!

Von November bis Februar gönnen sich die meisten Sukkulenten eine wohlverdiente Winterruhe. In dieser Zeit verlangsamt sich ihr Wachstum fast vollständig. Reduzieren Sie das Gießen auf ein absolutes Minimum – einmal alle 4-6 Wochen reicht oft völlig aus. Stellen Sie die Pflanzen an einen kühleren, aber hellen Ort (ca. 5-10°C sind ideal). Diese Ruhephase ist entscheidend für die Gesundheit der Pflanze und fördert die Blütenbildung im nächsten Frühjahr.

Ihre Echeverie leuchtet plötzlich in Rot- oder Lilatönen?
Keine Panik, das ist „positiver Stress“! Sukkulenten verändern ihre Farbe als Reaktion auf intensive Sonneneinstrahlung, Trockenheit oder kühle Temperaturen. Diese Stressfarben sind ein Schutzmechanismus und oft ein Zeichen dafür, dass die Pflanze unter idealen, naturnahen Bedingungen gehalten wird. Eine grüne Pflanze ist gesund, aber eine farbenprächtige Sukkulente ist eine wirklich glückliche Sukkulente.

Ein Arrangement zu gestalten ist wie Malen mit Pflanzen. Kombinieren Sie unterschiedliche Wuchsformen für ein spannendes Bild: hochwachsende Säulen wie bei manchen Euphorbien, flache Rosetten von Echeverien und hängende Sorten wie die Erbsenpflanze (Senecio rowleyanus). Achten Sie darauf, Pflanzen mit ähnlichen Licht- und Wasserbedürfnissen zu gruppieren. Ein Top-Dressing aus feinem Kies oder Lavasplitt gibt dem Ganzen den letzten Schliff und schützt den Wurzelhals vor Fäulnis.

Falscher Dünger: Verwenden Sie niemals einen stickstoffreichen Universaldünger. Dieser fördert ein schnelles, aber schwaches und anfälliges Wachstum. Greifen Sie stattdessen zu einem speziellen Kakteen- und Sukkulentendünger, z.B. von Compo oder Seramis. Dieser hat ein ausgewogenes NPK-Verhältnis mit weniger Stickstoff und mehr Kalium und Phosphor, was einen kompakten Wuchs und die Blütenbildung unterstützt. Gedüngt wird nur in der Wachstumsphase von Frühling bis Herbst.

Die richtige Erdmischung ist das A und O. Vergessen Sie normale Blumenerde, sie speichert viel zu viel Wasser. Mischen Sie sich Ihr eigenes perfektes Substrat:
- Ein Teil Kakteenerde: Als organische Basis.
- Ein Teil Bims: Sorgt für exzellente Drainage und Belüftung.
- Ein Teil grober Sand oder Lavasplitt: Verhindert das Verdichten der Erde.
Alternativ sind fertige mineralische Substrate, wie das Sukkulenten-Granulat von Seramis, eine hervorragende, wenn auch teurere Option.

Haben Sie es mit dem Gießen übertrieben? Wenn die Blätter glasig und matschig werden, ist Eile geboten.
- Nehmen Sie die Pflanze sofort aus dem nassen Substrat.
- Entfernen Sie vorsichtig die gesamte Erde und schneiden Sie alle schwarzen, matschigen Wurzeln ab.
- Lassen Sie den Wurzelballen ein bis zwei Tage an der Luft trocknen.
- Topfen Sie die Sukkulente in frisches, komplett trockenes Substrat. Warten Sie mindestens eine Woche, bevor Sie wieder ganz vorsichtig gießen.

Hinter den bekannten Echeverien und Aloen verbirgt sich eine Welt voller seltener Schätze. Halten Sie Ausschau nach Trendpflanzen wie der ‚String of Dolphins‘ (Senecio peregrinus) oder der fast schwarzen Echeveria ‚Black Prince‘. Auch panaschierte (variegierte) Formen, bei denen Teile der Blätter weiß oder gelb sind, sind bei Sammlern heiss begehrt. Spezialisierte Online-Gärtnereien oder lokale Pflanzentauschbörsen sind oft die besten Quellen für diese besonderen Juwelen.

Der spezielle CAM-Stoffwechsel (Crassulacean Acid Metabolism) erlaubt es Sukkulenten, ihre Spaltöffnungen tagsüber geschlossen zu halten, um Wasserverlust zu vermeiden. Sie „atmen“ CO2 erst in der kühlen Nacht ein.
Dieser geniale Trick, der zuerst bei Dickblattgewächsen (Crassulaceae) entdeckt wurde, reduziert den Wasserverlust um bis zu 90% im Vergleich zu normalen Pflanzen. Das ist der Schlüssel zu ihrem Überleben in den trockensten Regionen der Erde und erklärt, warum sie so widerstandsfähig sind.
Mineralisches Substrat: Besteht hauptsächlich aus anorganischen Materialien wie Bims, Lava, Zeolith oder Blähton. Es ist extrem luftdurchlässig, trocknet sehr schnell und bietet keinen Nährboden für Schädlinge. Ideal für sehr fäulnisempfindliche Arten.
Organisches Substrat: Enthält Anteile von Humus, Kokosfasern oder torfreduzierter Erde. Es kann Nährstoffe und Feuchtigkeit etwas besser halten. Gut für Sukkulenten, die nicht wochenlang komplett austrocknen wollen, wie z.B. die Leuchterblume.
Eine Mischung aus beiden Welten ist für die meisten Sukkulenten der beste Kompromiss.




