Gartenzaun aufhübschen, aber richtig: Dein Guide für Deko, die hält!
Ich seh’s immer wieder, wenn ich unterwegs bin: Wunderschöne Gärten, aber die Zäune… oft ein bisschen stiefmütterlich behandelt. Viele sehen da nur eine leere Leinwand und wollen sofort loslegen mit Blumenkästen, Schildern und Lichterketten. Und hey, das ist auch super! Aber bevor wir auch nur einen Haken anbringen, lass uns mal kurz einen Schritt zurücktreten.
Inhaltsverzeichnis
In meiner Werkstatt sage ich den Jungs immer: Versteht erst das Bauwerk, bevor ihr es schmückt. Ein Gartenzaun ist nämlich mehr als nur Deko-Fläche. Er ist eine Konstruktion, die Wind und Wetter aushalten muss. Jedes Loch, das du bohrst, jedes Kilo, das du dranhängst, verändert etwas an seiner Statik und seiner Lebensdauer. Genau darum geht’s hier: Ich zeig dir nicht nur, wie du deinen Zaun schöner machst, sondern wie du es so machst, dass er dir nicht in ein paar Jahren um die Ohren fliegt. Das ist der kleine, aber feine Unterschied zwischen Bastelei und echtem Handwerk.

Erstmal Bestandsaufnahme: Was für einen Zaun hast du eigentlich?
Bevor der Akkuschrauber summt, müssen wir Detektiv spielen. Aus welchem Material ist dein Zaun? Und wie fest steckt er im Boden? Das sind die entscheidenden Fragen, denn was bei einem robusten Holzzaun klappt, kann einen WPC-Zaun ruinieren.
Ganz ehrlich, die meisten Leute überspringen diesen Schritt. Und wundern sich dann, warum die Deko nicht hält oder der Zaun plötzlich morsch ist. Mach den Fehler nicht!
Dein Material-Check für Zuhause
Lass uns mal die gängigsten Zauntypen durchgehen. Jedes Material hat so seine Eigenheiten und braucht ein bisschen Liebe auf seine eigene Art.
Holzzäune (Lärche, Douglasie & Co.)
- Was du wissen musst: Holz lebt und arbeitet. Es dehnt sich bei Regen aus und zieht sich bei Trockenheit zusammen. Unbehandeltes Holz wird mit der Zeit grau – das ist übrigens eine natürliche Schutzschicht. Kesseldruckimprägniertes Holz ist zwar gegen Fäulnis geschützt, aber nicht für die Ewigkeit. Die Schwachstelle ist fast immer der Kontakt zum feuchten Boden.
- Deine Checkliste: Nimm einen Schraubendreher und stich mal vorsichtig in die Pfosten, knapp über dem Boden. Gibt das Holz nach wie Butter? Dann ist es morsch. An so einem Pfosten befestigen wir absolut nichts Schweres mehr. Schau auch nach tiefen Rissen oder kleinen Löchern, die auf Insekten hindeuten könnten.
- Profi-Tipp: Der größte Feind von Holz ist ständige Nässe. Ein Blumenkasten, der direkt am Holz klebt, ist eine Einladung für Fäulnis. Plan immer einen kleinen Abstand von 1-2 Zentimetern ein, damit die Luft zirkulieren kann. Einfache Holzklötzchen als Abstandshalter wirken hier Wunder!
Metallzäune (Stahl oder Alu)

- Was du wissen musst: Feuerverzinkter oder pulverbeschichteter Stahl ist super robust, aber sein Kryptonit ist Rost. Der entsteht überall da, wo die Schutzschicht verletzt wird – also an Kratzern oder Bohrlöchern. Aluminium ist leichter und rostet von Natur aus nicht, ist dafür aber auch nicht ganz so stabil wie Stahl.
- Deine Checkliste: Untersuche die Schweißnähte. Gibt es feine Risse? Suche nach Stellen, an denen die Farbe abplatzt. Ein bisschen Flugrost ist oft nur oberflächlich und kein Drama. Aber wenn der Rost schon Blasen wirft, ist das Material darunter geschwächt.
- Achtung, Falle: Jedes Loch, das du in einen beschichteten Metallzaun bohrst, ist eine offene Wunde. Diese Stelle musst du SOFORT versiegeln. Am besten mit Zinkspray und dem passenden Lack. Sonst hast du nach dem nächsten Regen hässliche Rostnasen, die den ganzen Zaun runterlaufen. Das ist die klassische Geschichte vom Kunden, der billige, nicht-rostfreie Schrauben verwendet hat und sich wunderte, warum sein schicker, weißer Zaun nach einem Winter aussah wie gestreift.
WPC- und Kunststoffzäune

- Was du wissen musst: WPC (ein Holz-Kunststoff-Gemisch) ist pflegeleicht, dehnt sich aber bei Hitze ordentlich aus und ist nicht so belastbar wie Holz oder Metall. Viele WPC-Profile sind innen hohl, was man von außen nicht sieht, aber die Stabilität stark reduziert. Reiner Kunststoff kann durch die UV-Strahlung mit der Zeit spröde werden.
- Deine Checkliste: Rüttel mal an den einzelnen Paneelen. Sitzen sie fest in den Halterungen? Bei WPC ist das A und O, dass die Last immer auf die stabilen Pfosten oder Querriegel abgeleitet wird.
- Wichtiger Hinweis: Niemals schwere Sachen einfach mitten in ein WPC-Paneel schrauben! Die Schraube wird ausreißen. Du musst immer dorthin, wo die tragende Struktur ist. Es gibt sogar spezielle WPC-Schrauben, die dem Material ein bisschen Spiel zum Arbeiten lassen.
Die unsichtbare Gefahr: Windlast
Stell dir deinen Zaun wie ein Segel vor. Eine geschlossene Sichtschutzwand fängt unglaublich viel Wind. Wenn du da jetzt noch eine Plane oder ein großes Deko-Schild dranhängst, vergrößerst du die Angriffsfläche massiv. Ich hab schon Zäune gesehen, die nach einem Sturm einfach umgeknickt sind, weil die Verankerung im Boden zu schwach war.

Apropos Verankerung: Sind die Pfosten nur in den Boden gerammt oder stecken sie in einem ordentlichen Betonfundament? Ein fachmännisch gemachtes Fundament ist in unseren Breiten etwa 80 cm tief, um frostsicher zu sein. Das ist die Basis für alles Weitere.
Teil 2: Befestigen wie die Profis (ohne den Zaun zu ruinieren)
Im Baumarkt gibt es Wände voller Schrauben und Haken. Aber welche ist die richtige? Die falsche Wahl führt zu Rost, Wacklern und im schlimmsten Fall zu einem kaputten Zaun.
Edelstahl ist dein bester Freund
Für alles, was draußen ist, gibt es eigentlich nur eine vernünftige Wahl: Edelstahlschrauben. Ja, die sind teurer. Ein Päckchen verzinkte Schrauben kostet vielleicht 5 €, dieselbe Menge in Edelstahl A2 eher 10-12 €. Aber dieser Aufpreis erspart dir Rostflecken und Ärger. Glaub mir.
- Edelstahl A2: Das ist der Standard für die meisten Fälle. Hält Wetter aus, rostet nicht. Perfekt.
- Edelstahl A4: Die Luxus-Variante. Brauchst du, wenn du in Küstennähe wohnst (salzige Luft!) oder bei bestimmten Hölzern wie Eiche, deren Gerbsäure normalen Edelstahl angreifen kann.

Richtig bohren – eine kleine Wissenschaft für sich
Ein Loch ist immer eine kleine Verletzung für das Material. So machen wir es richtig:
- In Holz: Immer vorbohren! Sonst reißt das Holz, besonders am Rand. Als Faustformel gilt: Der Bohrer sollte etwa 1 mm dünner sein als der Schraubendurchmesser (ohne Gewinde). Wenn du eine Schraube mit Senkkopf benutzt, senke das Bohrloch ganz leicht an. So schließt der Kopf sauber ab. Kleiner Trick: Ein Tupfer Wachs oder Holzschutz ins Bohrloch geben, bevor die Schraube reinkommt, schützt zusätzlich vor Feuchtigkeit.
- In Metall: Markiere die Stelle mit einem Körner, damit der Bohrer nicht abrutscht. Benutze einen scharfen HSS-Metallbohrer. Bei dickerem Stahl hilft ein Tropfen Schneidöl, das schont den Bohrer. Und danach: Entgraten (die scharfen Kanten entfernen) und die blanke Stelle sofort mit Zinkspray und Lack versiegeln!
Teil 3: Deko-Ideen, die wirklich funktionieren und lange halten
So, jetzt wird’s kreativ! Aber immer mit dem Wissen von eben im Hinterkopf.

Pflanzen am Zaun: Grünzeug mit Verantwortung
Blumenkästen sind super, aber auch verdammt schwer. Ein vollgegossener Kasten wiegt locker 10-15 kg. Das ist eine enorme Punktbelastung. Aus meiner eigenen schmerzhaften Erfahrung: Ich habe mal einen schweren Kräuterkasten nur an einer einzelnen Lärchenlatte befestigt. Nach einem heftigen Sommergewitter lag der Kasten am Boden und die Latte war durchgebrochen. Lektion gelernt.
Deine Mini-Einkaufsliste für einen Blumenkasten am Holzzaun:
- 2 stabile Edelstahlhaken (ca. 8-15 €, je nach Größe)
- 4 passende A2-Edelstahlschrauben (z.B. 5×60 mm, ca. 2 €)
- Ein 4-mm-Holzbohrer
- Kleine Holzklötzchen als Abstandshalter
Befestige die Haken immer an den dicken Querriegeln oder direkt an den Pfosten – niemals an den dünnen senkrechten Latten! Und denk an den Luftspalt. Bei der Pflanzenauswahl solltest du auch an das Gewicht denken. Rankpflanzen wie wilder Wein sind wunderschön, können aber eine enorme Last entwickeln. Ein separates Rankgitter mit ein paar Zentimetern Abstand zum Zaun ist da oft die klügere Lösung.

### Dein 15-Minuten-Zaun-Retter für heute
Keine Zeit für ein großes Projekt? Hier ist ein Quick Win, der nichts kostet und Wunder wirkt: Geh raus und befreie die untersten 10 Zentimeter deiner Holzpfosten von Erde, hohem Gras und nassem Laub. Genau hier beginnt die Fäulnis. Das ist die beste und günstigste Pflege, die du deinem Zaun gönnen kannst!
Farbe ins Spiel bringen
Ein neuer Anstrich kann einen Garten komplett verwandeln. Aber die Vorbereitung ist alles! Plan für einen 10 Meter langen Zaun (beidseitig streichen) ruhig ein komplettes Wochenende ein, wenn du es ordentlich machen willst. Schleifen, säubern, grundieren, zweimal streichen… das dauert.
Die Oberfläche muss sauber, trocken und fettfrei sein. Alte, abblätternde Farbe muss komplett runter, sonst hält der neue Anstrich nicht. Spare nicht an der Farbe! Eine gute Holzschutzlasur oder ein Metallschutzlack für den Außenbereich kostet schon mal 30-50 € für einen 2,5-Liter-Eimer. Aber billige Farbe hat weniger Pigmente, deckt schlechter und schützt kaum vor UV-Strahlung. Achte bei der Produktauswahl auf Bezeichnungen wie „wetterbeständig“, „UV-Schutz“ und „für den Außenbereich geeignet“.

Zum Schluss: Sicherheit und ein kühler Kopf
Ich kann es nicht oft genug sagen: Deine Sicherheit geht vor. Trage bei allen Arbeiten Handschuhe und eine Schutzbrille. Benutze eine stabile Leiter. Und ganz wichtig: Sei ehrlich zu dir selbst. Wenn dir eine Aufgabe zu heikel erscheint oder du bei der Statik unsicher bist, frag lieber einen Profi. Ein guter Handwerker kostet Geld, klar. Aber ein eingestürzter Zaun oder ein Unfall kosten dich am Ende viel, viel mehr.
Ein schön gestalteter Zaun ist eine tolle Sache, die deinem Garten eine persönliche Note gibt. Wenn du diese Tipps beachtest, schaffst du nicht nur etwas Schönes, sondern auch etwas Sicheres und Langlebiges. Und das ist doch die Art von Arbeit, auf die man am Ende richtig stolz sein kann, oder?
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Die Farbwahl deines Zauns ist ein mächtiges Gestaltungsmittel. Ein dunkler Anstrich in Anthrazit oder Moosgrün, wie etwa mit der „Landhausfarbe“ von Osmo, lässt das Grün deiner Pflanzen förmlich leuchten und verleiht dem Garten eine moderne Tiefe. Helle Töne wie ein gebrochenes Weiß oder skandinavisches Grau hingegen schaffen eine freundliche, leichte Kulisse im Landhausstil und lassen den Garten größer wirken.


- Leuchtkraft (Lumen): Reichen 10-20 Lumen für Akzentlicht oder brauchst du 50+ für mehr Helligkeit?
- Leuchtdauer: Achte auf eine Akkukapazität, die für mindestens 6-8 Stunden Leuchtdauer nach einem sonnigen Tag sorgt.
- Schutzklasse: IP44 ist das Minimum für Spritzwasserschutz. Besser ist IP65, wenn die Leuchten ungeschützt dem Regen ausgesetzt sind.
- Material: Edelstahl oder Aluminium ist langlebiger als Kunststoff, der mit der Zeit brüchig werden kann.


Der heimliche Feind deines Holzzauns: Staunässe. Ein Blumenkasten, der direkt am Holz anliegt, verhindert nach einem Regen das schnelle Abtrocknen. Diese permanent feuchte Stelle ist der ideale Nährboden für Fäulnis und Pilze. Nutze unbedingt spezielle Blumenkastenhalter mit Abstandshaltern oder montiere kleine Gummipuffer zwischen Deko und Zaun. Ein paar Millimeter Luft können die Lebensdauer deines Zauns um Jahre verlängern!


WPC-Zäune (Wood-Plastic-Composites) können sich bei direkter Sonneneinstrahlung in der Länge um bis zu 3 % ausdehnen.
Das klingt nach wenig, aber bei einem 2 Meter breiten Zaunelement sind das bis zu 6 Millimeter! Wird schwere Deko starr und ohne Spiel verschraubt, kann diese Materialbewegung zu unschönen Rissen oder Verformungen am Zaun führen. Flexible Halterungen oder Langlöcher sind hier die clevere Lösung.


Muss ich für jede Deko bohren?
Auf keinen Fall! Es gibt clevere Alternativen, die deinen Zaun schonen. Für leichtere Gegenstände an Metall- oder Kunststoffzäunen sind starke Neodym-Magnethaken eine geniale und flexible Lösung. Bei klassischen Holzzäunen eignen sich spezielle Zaunhaken aus Metall, die einfach über die Oberkante einer Latte gehängt werden – perfekt für Lichterketten, kleine Laternen oder Windspiele, ganz ohne Akkuschrauber.


Dein Schuppen ist eine Goldgrube für Zaun-Deko. Bevor du etwas Neues kaufst, schau, was sich mit etwas Farbe und Kreativität wiederbeleben lässt.
- Alte Gummistiefel: Mit Löchern im Boden werden sie zu witzigen Pflanzgefäßen für Hängepflanzen.
- Bunte Küchenutensilien: Ein alter Schneebesen kann zum Halter für einen Meisenknödel werden, eine ausgediente Kuchenform zum Vogelbad.
- Einzelne Porzellanteller: Mit wetterfestem Montagekleber (z.B. Pattex Kleben statt Bohren) werden Omas Blümchenteller zu einem Mosaik an der Wand.


Edelstahlschrauben (V2A/V4A): Sie sind die Premium-Wahl. Absolut rostfrei, hinterlassen sie auch nach Jahren keine unschönen, braunen „Tränen“ auf dem Holz und halten bombenfest.
Verzinkte Schrauben: Die günstigere Alternative. Die Zinkschicht schützt anfangs gut vor Rost, kann aber durch Reibung bei der Montage oder durch Witterung beschädigt werden. Das Resultat sind oft die gefürchteten Rostflecken.
Unser Urteil: Für helle Hölzer und eine makellose Optik ist der Aufpreis für Edelstahl bestens investiert.


In den letzten 30 Jahren ist die Biomasse von Fluginsekten in vielen Schutzgebieten Deutschlands um über 75 % zurückgegangen.
Dein Zaun kann eine kleine Arche sein! Integriere bewusst Elemente, die der Tierwelt helfen. Ein kleines, an einer geschützten Stelle montiertes Insektenhotel bietet Wildbienen Nisthilfen. Eine an den Zaun gepflanzte, nektarreiche Kapuzinerkresse ist nicht nur dekorativ, sondern auch eine wichtige Nahrungsquelle für Schmetterlinge und Bienen.


- Lässt deinen Garten optisch größer erscheinen.
- Schafft einen faszinierenden Blickfang mit Tiefe.
- Verwandelt eine langweilige, flache Grenze in eine aufregende Kulisse.
Das Geheimnis? Eine optische Täuschung! Montiere einen alten Spiegel oder ein ausgedientes Fenster mit Sprossen fest an deinem Zaun. Die Spiegelung erzeugt die verblüffende Illusion eines Durchgangs oder eines weiteren Gartenteils direkt dahinter. Besonders wirkungsvoll, wenn Efeu oder eine Kletterrose den Rahmen umspielt.


Ein Hauch von Industrial Chic erobert die Gärten. Dekorative Elemente aus Cortenstahl, wie Silhouetten von Tieren, Gräsern oder abstrakte Muster, sind mehr als nur ein Trend. Sie sind extrem witterungsbeständig und bilden mit der Zeit eine kontrollierte, schützende Rostschicht mit einer einzigartigen, warm-braunen Patina. Wichtig: Montiere sie mit ein paar Millimetern Abstand zum Zaun, damit ablaufendes Regenwasser keine Rostflecken auf dem Untergrund hinterlässt.


„Der Zaun ist nicht das Ende des Gartens, sondern ein Teil der Komposition.“ – Shunmyo Masuno, japanischer Zen-Mönch und Gartendesigner


Kletterpflanzen sind die lebendigste Form der Zaundekoration, aber nicht jede Art passt zu jedem Material. Hier eine kleine Orientierung:
- Für robuste Holzzäune (Selbstklimmer): Wilder Wein begeistert mit seiner spektakulären Herbstfärbung, Efeu ist immergrün. Vorsicht: Ihre Haftwurzeln können die Oberfläche angreifen.
- Für Gitterzäune (Ranker): Die Clematis mit ihren riesigen Blüten oder das herrlich duftende Geißblatt sind perfekt, um sich durch die Gitter zu schlingen.
- Benötigen eine Rankhilfe (Schlinger): Kletterrosen, die einjährige Schwarzäugige Susanne oder auch Bohnen und Erbsen brauchen Drähte oder ein Gitter, um in die Höhe zu kommen.


Statik ist keine Meinung: Ein typischer Zaunriegel aus Holz (die Querlatte) ist nicht dafür gebaut, hohe Punktlasten zu tragen. Ein 50 cm langer Blumenkasten kann sich nach einem Regenguss schnell von 10 kg auf 20 kg verdoppeln. Diese Last zerrt an den Schrauben und kann den Riegel spalten. Besser: Verteile das Gewicht, indem du Halterungen immer in der Nähe der stabilen senkrechten Pfosten anbringst.


Beleuchtung ist mehr als nur Helligkeit, sie ist der Pinsel für die nächtliche Gartenstimmung. Überlege, was du erreichen willst. Warmweiße LED-Lichterketten wie die von „Lights4fun“, die sich locker durch einen Bewuchs schlängeln, wirken märchenhaft und romantisch. Einzelne, nach oben gerichtete Spots, die ein besonderes Deko-Objekt oder einen Strauch anstrahlen, schaffen hingegen Drama und eine beeindruckende Tiefenwirkung.


- Massivholz: V2A-Edelstahlschrauben sind Pflicht, um Rostfahnen zu vermeiden.
- WPC: Unbedingt spezielle WPC-Schrauben mit Bohrspitze und kleinem Kopf verwenden, um Risse im Material zu verhindern.
- Stabgitterzaun: UV-beständige Kabelbinder sind für leichte Deko ideal. Für schwerere Dinge gibt es spezielle Gitterhaken oder Klemmschellen.
- Gabionen (Steinkörbe): Robuste S-Haken oder verzinkter Draht lassen sich einfach in die Gitterstruktur einhängen.


Ein flächiges Deko-Element von nur einem Quadratmeter – wie ein Sichtschutzsegel oder ein großes Blechschild – kann bei Windstärke 8 (stürmischer Wind) einer Kraft von über 30 Kilogramm ausgesetzt sein.
Diese enorme Last zerrt nicht nur an den Befestigungsschrauben, sondern belastet die gesamte Zaunkonstruktion und deren Verankerung im Boden. Bei windanfälligen Dekorationen ist eine besonders stabile Montage an den Hauptpfosten unerlässlich.


Im Design und in der Fotografie ist die „Dreierregel“ ein ungeschriebenes Gesetz für eine harmonische Wirkung. Anstatt nur einen Topf oder fünf verschiedene Windlichter aufzuhängen, gruppiere drei ähnliche oder identische Objekte. Drei kleine Zinktöpfe in einer Reihe, drei hängende Glasflaschen als Vasen oder drei bemalte Holzscheiben wirken sofort durchdachter, ruhiger und professioneller als eine zufällige Ansammlung.


Mein Metallzaun wirkt so kühl und langweilig – was kann ich tun?
Gerade Metallzäune sind eine fantastische Spielwiese! Probiere es mit „Fence-Weaving“: Flechte breite, wetterfeste Outdoor-Bänder (gibt es als Sichtschutzstreifen auf Rollen) durch die Stäbe, um grafische Muster zu erzeugen. Oder nutze die magnetische Eigenschaft: Es gibt spezielle, extrem starke Magnet-Pflanztöpfe, die du jederzeit nach Lust und Laune neu anordnen kannst – ganz ohne Werkzeug.


Ein klassischer Anfängerfehler: Erst wird die neue Deko liebevoll montiert, und dann fällt einem ein, dass der Zaun ja auch noch einen Schutzanstrich bräuchte. Das Resultat sind unschöne Farbränder und – viel schlimmer – ungeschützte Holzpartien unter und hinter den Halterungen, wo Feuchtigkeit unbemerkt eindringen kann. Immer gilt: Zuerst den Zaun komplett vorbereiten und streichen, gut trocknen lassen, und erst dann wird dekoriert.


Viele herkömmliche Lacke und Lasuren enthalten flüchtige organische Verbindungen (VOCs), die ausdampfen und die Luftqualität belasten.
Gerade im Garten, unserem grünen Wohnzimmer, lohnt sich der Blick auf umweltfreundliche Alternativen. Marken wie „AURO“ oder „Biofa“ bieten Lasuren und Öle auf Basis natürlicher Rohstoffe wie Leinöl an. Sie schützen das Holz zuverlässig und sind mit dem „Blauen Engel“ zertifiziert – besser für dich, deine Pflanzen und die kleinen Gartenbewohner.


- Verleiht eine persönliche, künstlerische Note.
- Ist unglaublich günstig in der Umsetzung.
- Funktioniert auf Holz, Metall und sogar glattem WPC.
Die Technik? Schablonenmalerei! Ob mit großen Farnwedeln aus dem Garten als natürliche Schablone oder mit gekauften geometrischen Mustern: Einfach die Schablone auflegen, mit wetterfestem Lackspray (z.B. Edding Permanent Spray) kurz übersprühen, abnehmen – fertig ist das individuelle Kunstwerk.


Häufige Patzer, die du leicht vermeiden kannst:
- Überlastung: Schwere Blumenkästen nur an einer dünnen Latte statt am stabilen Querbalken oder Pfosten befestigen.
- Falsches Material: Normale Stahlschrauben verwenden, die im Freien rosten und das Holz verfärben.
- Stauwasser: Deko so anbringen, dass Regenwasser nicht ablaufen kann und permanent auf einer Stelle des Zauns steht.
- Keine Luft: Pflanzen oder Deko so dicht an den Zaun hängen, dass die Luft nicht mehr zirkulieren kann und das Holz fault.


Der Charme eines englischen Cottage-Gartens entsteht durch eine liebevolle, scheinbar zufällige Fülle. Dieses Prinzip lässt sich wunderbar auf den Zaun übertragen, der hier nicht als harte Grenze, sondern als bewachsene Kulisse dient.
- Materialmix: Kombiniere verwittertes Holz mit rostigen Gartengeräten oder alten Zinkwannen als Pflanzgefäße.
- Stilleben: Lehne einen alten Holzstuhl an den Zaun und lass ihn von einer Kletterrose oder Clematis erobern.
- Üppigkeit: Pflanze Stauden wie Stockrosen, Fingerhut oder Lavendel so, dass sie malerisch über den Zaun hinauswachsen und ihn fast verstecken.


Holzöl: Dringt tief ins Holz ein, „feuert“ die Maserung wunderschön an und erhält die natürliche Haptik. Es muss aber meist jährlich aufgefrischt werden. Ideal, wenn der natürliche Holzcharakter im Vordergrund stehen soll.
Dünnschichtlasur: Bildet einen hauchdünnen, atmungsaktiven Schutzfilm auf der Oberfläche, der das Holz atmen lässt und nicht abblättert. Ein guter Kompromiss zwischen Schutz und Natürlichkeit.
Für einen Zaun, der oft dekoriert und auch mal angebohrt wird, ist eine Lasur oft pflegeleichter, da sie länger hält. Öle müssen nach jeder neuen Bohrung nachbehandelt werden.

Eine einzelne, lange Zaunfront kann schnell monoton wirken. Unterbrich die Fläche gezielt, um Spannung zu erzeugen. Das gelingt durch einen „Stilbruch“: Hänge in einem ansonsten naturbelassenen Holzzaun ein einzelnes, modernes Metallelement auf. Oder unterbrich eine Reihe von Blumenkästen durch ein vertikal montiertes, altes Treibholzstück. Solche Fokus-Punkte ziehen den Blick auf sich und geben dem Auge einen Ankerpunkt.




