Gartendeko, die bleibt: So baust du Unikate aus Holz, Metall & Beton wie ein Profi
Ich steh Tag für Tag in meiner Werkstatt und sehe so einiges. Oft kommen Leute mit Fotos von Dingen, die sie online gefunden haben – bunte Figuren aus alten Autoreifen, wackelige Windspiele aus Plastikflaschen. Klar, auf dem Bild für einen Sommer mag das ganz witzig aussehen. Aber ich sehe halt auch, was nach dem ersten Frost oder einem ordentlichen Herbststurm davon übrig ist: meistens nur noch trauriger Müll, den man mühsam wieder aus dem Beet klauben muss.
Inhaltsverzeichnis
- 0.1 Die Basis für alles: Welches Material überlebt da draußen?
- 0.2 Dein erstes Projekt: Eine zeitlose Holz-Stele selber bauen
- 0.3 Die 3 häufigsten Anfängerfehler (und wie du sie vermeidest)
- 0.4 Profi-Tipps für Metall und Beton
- 0.5 Upcycling, aber mit Verstand
- 0.6 Das Wichtigste zum Schluss: Die Standsicherheit
- 1 Bildergalerie
Ein Garten sollte doch ein Ort der Ruhe und Beständigkeit sein, oder? Er verändert sich mit den Jahreszeiten, klar, aber die Basis sollte solide sein. Das gilt für Pflanzen genauso wie für die Deko. Es geht nicht darum, alles vollzustellen. Es geht darum, mit wenigen, aber richtig guten Stücken eine persönliche Note zu schaffen. Etwas, das eine Geschichte erzählt. Etwas, das du mit deinen eigenen Händen gebaut hast und das auch in zehn Jahren noch mit Würde dasteht.

Deshalb will ich hier mal ein bisschen aus dem Nähkästchen plaudern. Ich zeige dir nicht, wie man aus Abfall kurzlebige Basteleien macht. Ich zeige dir, wie man mit echten Materialien – Holz, Metall und Beton – Dinge von Dauer erschafft. Wir reden über die richtigen Techniken, die typischen Fallstricke und die kleinen Geheimnisse, die man sonst nur in der Ausbildung lernt. Das ist kein schneller Bastelspaß für einen Nachmittag. Das ist ein Einstieg in ehrliches Handwerk, das dir verdammt lange Freude machen wird.
Die Basis für alles: Welches Material überlebt da draußen?
Bevor du auch nur einen Hammer in die Hand nimmst, müssen wir über das Allerwichtigste sprechen: das Material. Die Wahl des richtigen Werkstoffs entscheidet zu 90 Prozent darüber, ob dein Werkstück den nächsten Winter übersteht oder zu einem Haufen Elend zerfällt. Sonne, Regen, Frost – die Natur ist da draußen ziemlich unbarmherzig.
Holz, das dem Wetter trotzt
Holz im Garten ist einfach wunderschön, aber nicht jedes Holz packt das. Vergiss unbehandelte Fichte oder Kiefer aus dem Baumarkt. Das Zeug ist billig, aber es wird dir das Herz brechen. Nach zwei, drei Jahren ist es grau, morsch und voller Pilze.

Für langlebige Projekte brauchen wir Hölzer, die von Natur aus wetterfest sind. Das liegt an ihrer Dichte und den Inhaltsstoffen wie Harzen und Ölen, die Fäulnis einfach abwehren. In meiner Werkstatt schwören wir auf diese hier:
- Lärche: Mein persönlicher Favorit. Sie hat einen extrem hohen Harzgehalt, der sie super widerstandsfähig macht. Das Holz ist hart, zäh und verzieht sich kaum. Mit der Zeit bekommt sie eine wunderschöne, silbergraue Patina – du musst sie nicht mal streichen. Preislich liegst du hier für ein gutes Kantholz bei etwa 8 bis 12 Euro pro laufendem Meter.
- Douglasie: Ganz ähnlich wie die Lärche, aber oft ein, zwei Euro günstiger zu haben. Sie hat ebenfalls eine tolle natürliche Haltbarkeit. Achte aber darauf, dass du das rötliche Kernholz bekommst, das helle Splintholz am Rand ist nicht so robust.
- Eiche: Der absolute Klassiker und extrem langlebig. Eiche ist hart, schwer und voller Gerbsäure. Diese Säure schützt das Holz, führt aber bei Kontakt mit normalem Stahl zu hässlichen schwarzen Flecken. Deshalb die goldene Regel: Bei Eiche IMMER Edelstahlschrauben (V2A) verwenden! Eiche ist die Königsklasse und kostet schnell mal 20 bis 30 Euro pro Meter, dafür überlebt sie dich wahrscheinlich.
- Robinie (Falsche Akazie): Das vielleicht haltbarste heimische Holz überhaupt, oft als „Tropenholz-Ersatz“ gehandelt. Extrem hart und widerstandsfähig, sogar bei direktem Kontakt mit der Erde. Die Verarbeitung ist aber anspruchsvoller und nichts für Anfänger.
Gut zu wissen: Gutes Holz findest du seltener im Standard-Baumarktregal. Fahr mal zum lokalen Sägewerk oder einem Holzfachhandel. Die Qualität ist oft meilenweit besser und die Leute dort haben Ahnung.

Ein Grundsatz, den ich jedem beibringe: Das beste Holz nützt nichts, wenn es ständig im Wasser steht. Das nennt man konstruktiven Holzschutz. Sorge dafür, dass dein Objekt keine nassen Füße bekommt. Setz es auf kleine Steine oder Metallfüße. Gestalte alle Oberflächen leicht schräg, damit Wasser immer ablaufen kann. Das ist tausendmal wichtiger als jeder chemische Anstrich.
Metall, das mit Stil altert
Metall im Garten kann cool und modern aussehen. Aber auch hier gibt’s gewaltige Unterschiede. Normaler Baustahl ist günstig, hat aber einen großen Feind: den Rost.
- Baustahl (S235JR): Dieser simple Stahl rostet, wenn du ihn nicht schützt. Das kann man natürlich bewusst als Edelrost-Optik nutzen. Aber Achtung: Der Stahl rostet immer weiter. Dünne Bleche von 1-2 mm sind nach ein paar Jahren einfach weg. Für langlebige Objekte brauchst du massive Stärken, denk mal an 8 oder 10 mm. Preislich ist das Zeug unschlagbar, beim Stahlhändler bekommst du es oft für 2-3 Euro pro Kilo.
- Cortenstahl: Das ist der Profi-Stahl, den du von modernen Fassaden oder Skulpturen kennst. Er bildet eine feste Rostschicht, die das darunterliegende Material versiegelt und schützt. Es rostet also nicht durch. Cortenstahl ist deutlich teurer, rechne mal mit dem drei- bis vierfachen Preis von normalem Stahl, aber für hochwertige Objekte die beste Wahl.
- Edelstahl (V2A/V4A): Rostet nicht. Punkt. Bleibt silbrig-matt oder glänzend. Ideal für moderne Designs oder eben für alle Verschraubungen, die halten müssen. Die Bearbeitung ist aber anspruchsvoller und braucht spezielle Bohrer und Sägeblätter.
Eine riesige Warnung aus der Praxis: Finger weg vom Schweißen oder starken Erhitzen von verzinktem Stahl! Die dabei entstehenden Zinkdämpfe sind hochgiftig und können zum sogenannten „Zinkfieber“ führen. Das ist kein Spaß, sondern eine ernste Gesundheitsgefahr.

Beton: Mehr als nur grauer Matsch
Beton ist ein fantastisches Material für den Garten. Du kannst ihn in fast jede Form gießen, er ist extrem robust und hat eine tolle, ruhige Ausstrahlung.
- Estrichbeton aus dem Sack: Die einfachste und günstigste Variante. Ein 25-kg-Sack kostet im Baumarkt um die 5 Euro. Super für massive, grobe Formen wie Sockel oder Trittplatten. Die Oberfläche wird aber eher rau.
- Kreativ- oder Bastelbeton: Diese Mischungen sind feiner und einfacher zu verarbeiten. Damit kriegst du glatte Oberflächen und filigrane Formen wie Schalen oder Figuren hin. Ist aber auch deutlich teurer.
- Bewehrung nicht vergessen: Bei größeren oder flachen Betonteilen, die was aushalten müssen, brauchst du eine Verstärkung im Inneren. Das kann ein Stück Kaninchendraht oder einfacher Baustahl sein. Die Bewehrung verhindert, dass der Beton bei Belastung oder durch Frost bricht.
Sicherheitstipp: Frischer Beton ist stark alkalisch und verätzt die Haut. Trage bei der Arbeit IMMER dicke, wasserdichte Handschuhe und eine Schutzbrille. Wenn doch mal was auf die Haut kommt, sofort mit viel Wasser abwaschen.

Dein erstes Projekt: Eine zeitlose Holz-Stele selber bauen
Okay, genug Theorie. Lass uns was bauen! Eine simple, aber beeindruckende Stele aus drei Holzbalken ist das perfekte Anfängerprojekt. Hier lernst du eine grundlegende und stabile Holzverbindung.
Was du brauchst (Material & Werkzeug):
- Material: 3 Kanthölzer aus Lärche oder Douglasie, z.B. 6×6 cm im Querschnitt und 120 cm lang. Dazu eine Handvoll Edelstahlschrauben (V2A), etwa 5×80 mm.
- Werkzeug: Eine gute Säge (eine japanische Zugsäge ist ideal und nicht teuer), ein scharfer Stechbeitel, Akkuschrauber, Zollstock und ein Winkel.
- Zeitaufwand: Plane als Anfänger mal gemütliche 3-4 Stunden ein.
Wir verbinden die Hölzer nicht einfach mit Winkeln, sondern mit einer sauberen Überblattung. Klingt kompliziert? Ist es aber nicht.
- Anreißen: Lege zwei der Hölzer an der Stelle, wo sie sich später kreuzen sollen, übereinander. Zeichne mit einem Bleistift die Umrisse des oberen Holzes exakt auf das untere Holz. Das machst du für beide Hölzer. Jetzt weißt du genau, wo du Material wegnehmen musst.
- Sägen: Stelle deine Säge so ein, dass sie genau bis zur Hälfte der Holzdicke schneidet (in unserem Fall also 3 cm tief). Säge nun innerhalb deiner Markierung mehrmals dicht nebeneinander ein. Je mehr Schnitte, desto leichter wird der nächste Schritt.
- Ausstemmen: Nimm jetzt den scharfen Stechbeitel und einen Hammer und stemme die kleinen Holzlamellen, die durch das Sägen entstanden sind, vorsichtig weg. Arbeite dich langsam bis zur 3-cm-Marke vor, bis eine saubere, ebene Fläche entsteht.
- Zusammenfügen: Wenn du sauber gearbeitet hast, passen die beiden ausgeklinkten Hölzer jetzt perfekt und bündig ineinander. Das schafft eine riesige Leim- oder Schraubfläche und ist superstabil. Verschraube die Verbindung mit zwei Edelstahlschrauben. Das dritte Holz kannst du auf die gleiche Weise anbringen. Fertig!

Die 3 häufigsten Anfängerfehler (und wie du sie vermeidest)
Ganz ehrlich, jeder macht am Anfang Fehler. Ich auch. Aber aus manchen kann man einfach lernen, ohne sie selbst machen zu müssen.
- Ungeduld beim Beton: Ein Lehrling von mir hat mal eine Vogeltränke gegossen und sie viel zu früh aus der Form geholt. Das Ergebnis sah aus wie ein Schweizer Käse, weil die Luftblasen nicht rausgeklopft wurden, und ist beim ersten Frost sofort zerbrochen. Also: Beton immer gut verdichten (gegen die Form klopfen!) und langsam, abgedeckt mit Folie, trocknen lassen. Mindestens 3-4 Tage, besser eine Woche.
- Die falschen Schrauben: Wie oben schon gesagt – normaler Stahl in gerbsäurehaltigem Holz wie Eiche ist eine Katastrophe. Die schwarzen Rostfahnen kriegst du nie wieder weg. Gib die paar Euro mehr für Edelstahlschrauben aus, es lohnt sich.
- Scharfe Kanten am Metall: Nach dem Schneiden von Metall mit dem Winkelschleifer ist die Kante rasiermesserscharf. Das nennt man Grat. Das ist nicht nur gefährlich, sondern sieht auch unprofessionell aus. Nimm eine Feile oder eine Fächerscheibe für den Winkelschleifer und brich die Kanten sauber. Dauert zwei Minuten und macht einen riesigen Unterschied.

Profi-Tipps für Metall und Beton
Edelrost beschleunigen: Du willst nicht monatelang warten, bis dein Stahlstab cool rostig aussieht? Kein Problem. Entfette ihn zuerst mit Bremsenreiniger. Dann mischst du dir in einer alten Sprühflasche einen Rost-Booster: Fülle sie mit Wasser, gib 3-4 Esslöffel Salz und einen kräftigen Schuss Essigessenz dazu. Gut schütteln, aufsprühen, fertig. Nach ein paar Stunden siehst du den ersten Flugrost.
Beton gießen wie die Profis: Baue deine Gussform aus beschichteten Spanplatten. Wichtig: Reibe die Innenseiten mit einem Schalöl oder einfachem Sonnenblumenöl ein. So löst sich der Beton später ganz leicht. Fülle den Beton in Lagen ein und klopfe nach jeder Lage kräftig mit einem Gummihammer gegen die Form, um die Luft rauszuholen.
Upcycling, aber mit Verstand
Klar, alten Dingen ein neues Leben zu geben, ist eine tolle Sache. Aber bitte mit Sinn und Verstand.
Was super funktioniert: Alte Granit-Bordsteine, Sandstein-Fensterbänke, massive Eisenteile von alten Landmaschinen oder Eichenbalken aus einem Abriss. Diese Materialien sind für die Ewigkeit gemacht und bringen eine unglaubliche Geschichte mit.

Wovon du die Finger lassen solltest: Autoreifen (geben Giftstoffe in den Boden ab), Plastikflaschen (zerfallen zu Mikroplastik) und alte, behandelte Eisenbahnschwellen (sind mit giftigem Teeröl getränkt). Ein Handwerker mit Ehre arbeitet nicht mit Müll, der die Umwelt verseucht.
Das Wichtigste zum Schluss: Die Standsicherheit
Dein schönstes Werkstück ist wertlos, wenn es beim ersten Sturm umfällt. Jedes höhere Objekt braucht ein Fundament. Für eine Holz-Stele reicht oft eine Einschlagbodenhülse. Für schwere Objekte aus Beton oder Metall musst du ein kleines Punktfundament aus Beton gießen. Grabe ein Loch, ca. 40-50 cm tief, fülle es mit Estrichbeton und setze einen passenden Anker ein, bevor er fest wird.
Bedenke immer die Windlast. Eine große Fläche wirkt wie ein Segel. Im Zweifel gilt: Lieber das Fundament eine Nummer größer machen.
Ein letztes Wort aus der Werkstatt
Ein selbst geschaffenes Objekt im Garten ist so viel mehr als nur Deko. Es ist ein Stück von dir. Jedes Mal, wenn dein Blick darauf fällt, wirst du dich an die Arbeit, die Mühe und den Stolz erinnern. Es verbindet dich viel tiefer mit deinem Garten.

Also, nimm dir Zeit, arbeite sorgfältig und hab Respekt vor dem Material. Du wirst Fehler machen, das ist Teil des Weges. Aber das Ergebnis wird nicht nur ein schönerer Garten sein, sondern auch du, der reicher an Erfahrung ist. Und das, mein Freund, kannst du in keinem Baumarkt der Welt kaufen.
Bildergalerie




„Die Patina der Zeit ist die schönste Lasur. Sie erzählt von Sonne, Regen und erlebten Jahreszeiten.“
Genau das ist der Charme von ehrlichen Materialien wie Cortenstahl oder Robinienholz. Anstatt unschön zu verwittern, entwickeln sie mit den Jahren eine einzigartige, schützende Oberfläche, die Charakter hat. Jede Witterung fügt eine neue Nuance hinzu – ein Prozess, den kein Kunststoff jemals nachahmen kann.




Der ewige Kampf: Holz und Erdfeuchte?
Ein direkter Kontakt zwischen Holz und feuchtem Erdreich ist der sichere Tod für fast jede Holzart. Selbst bei langlebigen Sorten wie Lärche oder Douglasie. Die Lösung sind simple, aber entscheidende Konstruktionsdetails: Planen Sie immer einen kleinen Abstand zum Boden ein. Das kann durch ein Punktfundament aus Beton, spezielle Pfostenschuhe aus Metall oder sogar eine unsichtbare Kiesschicht geschehen. Diese Entkopplung ist der wichtigste Schutz vor Fäulnis.



Cortenstahl: Der angesagte „Edelrost“ bildet eine dichte Sperrschicht aus Sulfaten und Phosphaten, die das darunterliegende Material vor weiterer Korrosion schützt. Ideal für einen warmen, organischen Look.
Edelstahl (V2A/V4A): Kühl, modern und absolut rostfrei. Perfekt für filigrane Objekte oder Elemente in Wassernähe. Benötigt aber saubere Schweißnähte, um wirklich dauerhaft zu sein.
Die Wahl hängt also rein von der gewünschten Ästhetik ab – robust sind beide.




Bevor der Beton fließt, ist die Form alles. Eine Checkliste für den perfekten Guss:
- Dichtigkeit prüfen: Selbst kleinste Fugen lassen Wasser entweichen und führen zu unschönen Kanten. Mit Silikon abdichten!
- Trennmittel verwenden: Eine hauchdünne Schicht Schalöl (oder einfaches Sonnenblumenöl) sorgt dafür, dass sich das Werkstück später leicht lösen lässt.
- Stabilität sichern: Der flüssige Beton übt enormen Druck aus. Sichern Sie die Form von außen mit Zwingen oder Stützen.



Der häufigste Fehler bei Betonobjekten: Luftblasen, die eine kraterähnliche Oberfläche hinterlassen. Das Geheimnis der Profis ist die Verdichtung. Nachdem der Beton in die Form gefüllt ist, klopfen Sie mit einem Gummihammer sanft, aber ausdauernd gegen alle Seiten der Schalung. Noch besser: einen Rüttler oder einen einfachen Schwingschleifer (ohne Schleifpapier) an die Form halten. Die Vibration lässt die eingeschlossene Luft aufsteigen und sorgt für eine makellos glatte Oberfläche.




Wussten Sie, dass Robinienholz (oft als „falsche Akazie“ verkauft) das einzige europäische Holz der Resistenzklasse 1 ist? Es ist von Natur aus so widerstandsfähig gegen Fäulnis und Insekten wie viele Tropenhölzer und benötigt keinerlei chemische Behandlung.



Die Kombination von Materialien schafft Spannung und Harmonie zugleich. Stellen Sie sich eine massive Sitzbank aus sägerauem Eichenholz vor, die auf zwei kühlen, glatten Betonquadern ruht. Oder ein Rankgitter aus rostigem Cortenstahl, das sich vor einer hellen Holzwand abhebt. Der Kontrast zwischen warm und kalt, rau und glatt, organisch und geometrisch macht ein Objekt erst wirklich interessant.




- Verleiht dem Holz eine samtige, matte Oberfläche.
- Schützt tiefenwirksam vor UV-Strahlung und Feuchtigkeit.
- Ist einfach aufzufrischen, ohne schleifen zu müssen.
Das Geheimnis? Hochwertige Holzöle auf Naturharzbasis. Anders als Lacke, die eine Schicht auf dem Holz bilden und abplatzen können, dringen Öle wie das „UV-Schutz-Öl“ von Osmo oder die „Gartenholz-Öle“ von Remmers tief in die Poren ein und schützen das Holz von innen heraus. Eine Investition, die sich über Jahre auszahlt.



Muss man für Metallobjekte immer schweißen können?
Nein, nicht unbedingt! Für viele Konstruktionen, wie z.B. Hochbeeteinfassungen oder Rankgitter, ist Verschrauben eine stabile und optisch reizvolle Alternative. Besonders Linsenkopf- oder Schlossschrauben aus Edelstahl setzen dabei schöne Akzente. Für kleinere, nicht tragende Verbindungen gibt es mittlerweile auch hochfeste 2-Komponenten-Metallkleber (z.B. von UHU oder Pattex), die erstaunlich belastbar sind.




Alte, massive Eichenbalken aus einem Scheunenabriss oder großformatige Stahlplatten vom örtlichen Metallbauer sind oft günstiger als man denkt. Fragen Sie bei Abrissunternehmen, Zimmereien oder Schlossereien nach Reststücken oder Material aus dem Rückbau. Diese Stücke bringen bereits eine Geschichte mit und verleihen Ihrem Gartenprojekt von Anfang an einen einzigartigen Charakter.



Die unterschätzte Gefahr: Falsche Schrauben. Verzinkte Stahlschrauben in gerbstoffhaltigem Holz wie Eiche oder Robinie führen zu unschönen, schwarzen Verfärbungen, die tief ins Holz ziehen. Der Grund ist eine chemische Reaktion. Verwenden Sie für solche Hölzer im Außenbereich daher IMMER Schrauben aus Edelstahl (mindestens V2A). Sie kosten mehr, aber ersparen Ihnen dauerhaften Ärger.




Schon mal über „Shou Sugi Ban“ nachgedacht? Das ist eine alte japanische Technik, bei der die Holzoberfläche gezielt verkohlt wird. Das sieht nicht nur spektakulär aus – die schwarze Karbonschicht schützt das Holz auf natürliche Weise vor Wasser, Insekten und Pilzbefall. Besonders bei Lärchen- oder Douglasienholz entsteht so eine extrem langlebige und wartungsarme Oberfläche mit einer einzigartigen, fast ledrigen Textur.



Laut einer Studie des Umweltbundesamtes kann ein Kilogramm Kunststoffmüll in der Umwelt Schäden in Höhe von bis zu 10 Euro verursachen, durch Reinigungskosten und Auswirkungen auf Ökosysteme.
Ein selbstgebautes, langlebiges Deko-Objekt aus Holz, Metall oder Beton ist also mehr als nur schön. Es ist ein aktiver Beitrag gegen die Flut von kurzlebigem Plastikmüll, der unsere Gärten und die Umwelt belastet.




Was macht Beton eigentlich so stark?
Es ist die sogenannte Hydratation. Wenn Zement mit Wasser in Kontakt kommt, bilden sich winzige, nadelartige Kristallstrukturen. Diese Kristalle wachsen ineinander, verkeilen sich und bilden ein extrem dichtes und stabiles Gefüge, das die Sand- und Kiesanteile umschließt. Dieser Prozess dauert übrigens Wochen – auch wenn der Beton nach einem Tag fest erscheint, erreicht er seine volle Normfestigkeit erst nach 28 Tagen.



Kleine Details machen den Profi-Unterschied. Wenn Sie Kanten an Ihrem Betonobjekt gießen, legen Sie eine schmale Dreikantleiste aus Kunststoff oder Holz in die Ecken der Schalung. Nach dem Aushärten haben Sie eine saubere, gefaste Kante (eine sogenannte Fase), die nicht nur professioneller aussieht, sondern auch viel widerstandsfähiger gegen Abplatzen und Stöße ist als eine scharfe 90-Grad-Kante.




Eine glatte Schalung, wie z.B. beschichtete Spanplatten oder Kunststoffplatten, erzeugt eine moderne, fast seidenmatte Betonoberfläche.
Eine raue Schalung aus ungehobelten Brettern überträgt ihre Holzmaserung auf den Beton und sorgt für eine lebendige, rustikale Haptik.
Experimentieren Sie mit der Innenseite Ihrer Gussform, um völlig unterschiedliche Charaktere zu erschaffen.



Ein massives Objekt braucht einen soliden Stand. Für schwere Skulpturen oder Bänke ist ein kleines Kiesbett die einfachste und effektivste Grundlage. Heben Sie etwa 20 cm Erdreich aus, füllen Sie es mit Schotter oder Kies und verdichten Sie die Fläche. Das sorgt für eine kapillarbrechende Schicht, die verhindert, dass aufsteigende Feuchtigkeit im Winter gefriert und Ihr Fundament sprengt. So steht Ihr Werkstück sicher und frostfrei.




- Ein minimalistischer Türstopper mit einer eingelassenen Lederschlaufe.
- Eine Serie von geometrischen Kerzenhaltern für laue Sommerabende.
- Individuelle Kräuterschilder, bei denen Sie die Schrift vor dem Aushärten einritzen.
Das Material? Ein Sack Kreativ- oder Bastelbeton. Diese speziellen Mischungen sind feinkörniger und härten schneller aus als Estrichbeton, was sie perfekt für kleinere, detailreiche Projekte macht.



Wichtiger Punkt: Stirnholz versiegeln! Die Schnittflächen am Ende eines Holzbrettes, das sogenannte Stirnholz, sind wie ein Bündel Strohhalme. Sie saugen Wasser bis zu 20-mal schneller auf als die Längsseiten. Ein zusätzlicher Anstrich mit einem Stirnkantenwachs oder einer extra dicken Schicht Öl an diesen Stellen ist die wirksamste Maßnahme, um Rissbildung und Fäulnis vorzubeugen.




Auch das robusteste Material braucht ein Minimum an Aufmerksamkeit. Planen Sie eine kleine Routine im Frühjahr ein:
- Holz: Mit einer Bürste von Schmutz und Algen befreien. Bei Bedarf eine dünne Schicht Pflegeöl auftragen.
- Metall: Flugrost (bei normalem Stahl) oder Schmutz abwischen. Bei Cortenstahl ist keine Pflege nötig.
- Beton: Mit Wasser und einer Wurzelbürste reinigen. Hartnäckige Grünbeläge lassen sich mit speziellem Algenentferner beseitigen.



Wie integriert man rohe Materialien, ohne dass der Garten wie eine Baustelle wirkt?
Das Geheimnis liegt in der Wiederholung und im Kontrast. Setzen Sie ein Material an zwei bis drei Stellen im Garten gezielt ein, um eine visuelle Verbindung zu schaffen – zum Beispiel eine Beetkante aus Cortenstahl, die sich in einer Skulptur wiederfindet. Kombinieren Sie die harten Materialien immer mit weichen, üppigen Pflanzungen. Gräser, Farne oder blühende Stauden umspielen die strengen Formen und schaffen eine harmonische Balance.




„Handwerk beginnt da, wo die schnelle Lösung aufhört und die durchdachte Geste übernimmt.“ – Sprichwort eines Tischlermeisters



Denken Sie über das rein Dekorative hinaus. Ein massiver Betonblock kann auch als Hocker dienen. Eine breite Holzstele wird mit einer Metallplatte zur praktischen Ablage neben dem Grill. Und ein geschickt platziertes Rankgitter aus Stahl dient nicht nur den Kletterpflanzen, sondern fungiert gleichzeitig als Sichtschutz zum Nachbarn. Wenn Form und Funktion eine Einheit bilden, entsteht echtes Design.




Bewegung ins Spiel bringen: Starre Objekte können durch das Spiel mit Licht und Schatten lebendig werden. Eine perforierte Stahlplatte oder ein Panel mit lasergeschnittenen Mustern wirft je nach Sonnenstand faszinierende Schattenspiele auf eine dahinterliegende Wand oder den Rasen. So wird Ihre Gartendeko zu einer sich ständig verändernden Installation.


Vergessen Sie das Finish nicht. Bei Metall kann eine gezielte Behandlung mit dem Winkelschleifer und einer Fächerscheibe spannende Strukturen erzeugen. Bei Holz kann das Bürsten mit einer Stahldrahtbürste die weicheren Holzteile entfernen und eine markante, reliefartige Oberfläche schaffen. Diese letzten Arbeitsschritte verleihen Ihrem Unikat den finalen, professionellen Touch und eine unverwechselbare Haptik.




