Gartenweg aus Stein: Die Profi-Anleitung, damit er für immer hält (und was es kostet)
Ich baue schon gefühlt eine Ewigkeit Gartenwege. In all den Jahren habe ich wirklich alles gesehen: vom einfachen Schotterpfad zum Komposthaufen bis hin zu eleganten Natursteinplatten, die zur Haustür führen. Und ganz ehrlich? Eines haben sie alle gemeinsam: Ein Weg ist immer nur so gut wie das, was man nicht sieht – sein Fundament.
Inhaltsverzeichnis
- 0.1 Bevor du loslegst: Die knallharte Realität
- 0.2 Das Fundament: Warum der Unterbau über alles entscheidet
- 0.3 Der Aufbau: Schicht für Schicht zum perfekten Weg
- 0.4 Welcher Stein darf’s denn sein? Eine Frage des Stils und des Geldbeutels
- 0.5 Endspurt: Steine legen und verfugen
- 0.6 Wann du lieber den Profi rufen solltest
- 1 Bildergalerie
Viel zu oft sehe ich Wege, die nach ein paar Wintern aussehen wie eine Buckelpiste. Da wackeln die Platten, das Unkraut schießt aus den Fugen und bei jedem Regen bilden sich riesige Pfützen. Das ist das klassische Ergebnis, wenn man am falschen Ende spart und die Grundlagen einfach ignoriert. Es geht nämlich nicht nur darum, hübsche Steine auszusuchen. Es geht um Physik, Wasser und Frost. Wenn du das Prinzip einmal verstanden hast, baust du einen Weg, der nicht nur super aussieht, sondern dich wahrscheinlich überlebt.
Hier teile ich mein Wissen aus der Praxis mit dir. Ohne Fachchinesisch, sondern so, wie ich es auch meinen Leuten auf der Baustelle erkläre: direkt, ehrlich und auf den Punkt.

Bevor du loslegst: Die knallharte Realität
Okay, bevor wir in die Details gehen, lass uns kurz über die drei großen Fragen sprechen, die sich jeder stellt:
- Was brauche ich an Werkzeug? Die Basics sind klar: Spaten, Schaufel, Schubkarre, eine lange Wasserwaage, Schnur und Holzpflöcke, ein Gummihammer und natürlich Handschuhe. Unverzichtbar sind aber zwei Leihgeräte: eine Rüttelplatte (ca. 50-70€ pro Tag im Baumarkt oder Baumaschinenverleih) und für Zuschnitte ein Winkelschleifer mit Diamantscheibe. Denk an die Schutzausrüstung: Brille, Gehörschutz und Staubmaske!
- Wie lange dauert das? Sei realistisch. Für einen einfachen, geraden Weg von etwa 10 Metern Länge solltest du als ambitionierter Heimwerker ein komplettes Wochenende, eher sogar drei Tage einplanen. Das Auskoffern und der Unterbau fressen die meiste Zeit.
- Wohin mit dem ganzen Aushub? Du gräbst locker 30-40 cm tief. Bei einem 10 Meter langen und 1 Meter breiten Weg sind das 3-4 Kubikmeter Erde! Überleg dir vorher, was damit passiert. Kannst du es im Garten für ein Hochbeet oder zum Modellieren nutzen? Super. Ansonsten musst du einen kleinen Container mieten, was je nach Größe und Region mit 150€ bis 250€ zu Buche schlagen kann.

Das Fundament: Warum der Unterbau über alles entscheidet
Jetzt aber zum Herzstück. Der größte Feind deines Weges ist der Frost. Das Prinzip ist simpel: Wasser, das sich unter deinem Weg sammelt, gefriert im Winter und dehnt sich aus. Diese Kraft ist enorm und hebt den ganzen Weg an – das nennt man Frosthub. Im Frühling taut’s, der Boden sackt wieder ab, aber fast nie gleichmäßig. Und schon fangen die Platten an zu kippen. Ein Teufelskreis.
Ein sauberer Unterbau verhindert genau das. Er hat zwei simple Aufgaben:
- Lasten verteilen: Das Gewicht von dir oder der Schubkarre wird gleichmäßig abgeleitet. Nichts sackt punktuell ein.
- Wasser ableiten: Das ist der wichtigste Punkt! Der Unterbau wirkt wie eine Drainage und leitet Wasser schnell ab, bevor es gefrieren kann.
Vergiss komplizierte Normen. Für einen normalen Fußweg im Garten hat sich ein simpler Aufbau seit Jahrzehnten bewährt.
Der Aufbau: Schicht für Schicht zum perfekten Weg
Stell es dir wie eine Lasagne vor. Für einen normalen Fußweg musst du etwa 30 bis 40 Zentimeter tief graben. Ja, das ist viel, aber es ist absolut notwendig.

Schritt 1: Der Aushub
Zuerst steckst du den Wegverlauf mit Schnüren ab. Und dann geht’s ans Graben. In den meisten Regionen reichen 30 cm Tiefe. Wohnst du aber in einer kälteren Gegend wie dem Alpenvorland, geh lieber auf 40 cm. Sicher ist sicher. Achte darauf, dass die Sohle eben ist.
WICHTIGER TIPP: Plane von Anfang an ein Gefälle von etwa 2 % ein! Das sind 2 cm auf 1 Meter Breite. So läuft Regenwasser immer schön vom Haus weg oder zur Seite in ein Beet. Das kontrollierst du am besten mit einer langen Latte und der Wasserwaage. Und bevor du den Spaten ansetzt: Frag bei den Stadtwerken nach, ob da irgendwelche Leitungen liegen. Ein getroffenes Stromkabel oder eine Wasserleitung sind kein Spaß, glaub mir.
Schritt 2: Die Tragschicht
Das ist das Rückgrat deines Weges. Hier kommt Schotter oder ein Mineralgemisch der Körnung 0/32 mm oder 0/45 mm rein. Diese Schicht sollte mindestens 20-25 cm dick sein. Füll das Material aber nicht auf einmal ein, sondern in Lagen von maximal 15 cm. Jede einzelne Lage wird dann mit der Rüttelplatte verdichtet.

Du merkst, dass es fest genug ist, wenn du kaum noch einen Fußabdruck hinterlässt. Profis hören es auch am Klang: Erst ist das Rütteln dumpf, bei guter Verdichtung wird der Ton heller und die Maschine fängt an, leicht zu „tanzen“.
Gut zu wissen – so berechnest du den Materialbedarf:
Eine einfache Faustformel lautet: Länge (m) x Breite (m) x Schichtdicke (m) x 1,8 = Benötigte Tonnen. Der Faktor 1,8 ist ein grober Wert für die Dichte von Schotter. Rechne immer etwas Puffer ein! Nichts ist ärgerlicher, als samstags ohne Material dazustehen. Schotter kostet je nach Region und Liefermenge zwischen 25€ und 45€ pro Tonne.
Schritt 3: Die Bettung
Auf den verdichteten Schotter kommt eine 3 bis 5 cm dicke Schicht aus feinerem Material, in die du die Steine legst. Meine klare Empfehlung ist Splitt der Körnung 1/3 mm oder 2/5 mm. Er verhakt sich super, lässt Wasser durch und Ameisen mögen ihn nicht so gern wie reinen Sand.

Ganz ehrlich, am Anfang meiner Laufbahn habe ich mal den Fehler gemacht und einen zu lehmigen Brechsand für die Bettung genommen. Nach dem ersten Starkregen hatte ich überall hässliche braune Flecken auf den hellen Sandsteinplatten. Ich durfte alles wieder hochnehmen und reinigen. Eine Lektion, die ich nie vergessen habe. Seitdem nehme ich nur noch gewaschenen Splitt!
Um eine ebene Fläche zu bekommen, legst du zwei Metallrohre in den Weg und ziehst den überschüssigen Splitt mit einer geraden Latte ab. Danach darfst du die Fläche nicht mehr betreten!
Welcher Stein darf’s denn sein? Eine Frage des Stils und des Geldbeutels
Die Auswahl an Steinen ist riesig. Hier ein schneller Überblick ohne Marketing-Blabla:
- Betonstein: Der Preis-Leistungs-Sieger. Er ist maßhaltig, was das Verlegen einfacher macht, und in unzähligen Designs erhältlich. Ein Nachteil kann sein, dass Farben über die Jahre leicht verblassen. Achte auf hochwertige Produkte mit Oberflächenschutz. Preislich liegst du hier meist zwischen 25€ und 60€ pro Quadratmeter.
- Naturstein (z.B. Granit, Basalt): Das ist die Königsklasse. Extrem langlebig, robust und jeder Stein ein Unikat. Granit ist quasi unzerstörbar, dunkler Basalt heizt sich im Sommer aber ordentlich auf. Wähle immer eine raue (geflammte) Oberfläche, damit es bei Nässe nicht zur Rutschpartie wird. Hier musst du mit 80€ bis über 150€ pro Quadratmeter rechnen.
- Naturstein (z.B. Sandstein, Travertin): Diese Steine bringen mediterranes Flair, sind aber weicher und pflegeintensiver. Sie bekommen an schattigen Plätzen schneller eine grüne Patina und sind oft nicht säurebeständig – also Vorsicht mit Reinigern oder Fallobst! Plane hier zwischen 60€ und 120€ pro Quadratmeter ein.
- Pflasterklinker: Der zeitlose Klassiker aus gebranntem Ton. Extrem farbecht, robust und passt perfekt zu Bauerngärten oder Backsteinhäusern. Eine sehr nachhaltige und sympathische Wahl für etwa 40€ bis 70€ pro Quadratmeter.

Endspurt: Steine legen und verfugen
Jetzt kommt der schönste Teil – das Puzzeln!
Beginne immer an einer festen Kante, wie der Hauswand oder Terrasse. Spanne eine Richtschnur auf die richtige Höhe, sie ist dein bester Freund für einen geraden Weg. Leg die Steine mit einer Fugenbreite von 3-5 mm in die Bettung und klopfe sie mit dem Gummihammer leicht fest. Die Fuge ist superwichtig, damit die Kanten bei Belastung nicht abplatzen.
Für Zuschnitte am Rand brauchst du den Winkelschleifer. Achtung: Das ist eine laute, staubige Angelegenheit! Trage immer Schutzausrüstung und schneide nie in der Nähe von Fensterscheiben oder deinem Auto – der Funkenflug kann Glas beschädigen.
Zum Schluss kommt das Verfugen. Die günstigste Variante ist einfacher Fugensand, der aber leicht von Unkraut besiedelt wird. Besser ist Fugensplitt. Die beste, aber auch teuerste Lösung ist ein Fugenmörtel auf Kunstharzbasis. Er härtet aus, bleibt aber wasserdurchlässig und hält Unkraut fern. Lies hier aber GANZ GENAU die Anleitung. Fehler können einen Schleier auf den Steinen hinterlassen, den du kaum noch wegbekommst.

Nach dem Verfugen mit Sand oder Splitt kommt der entscheidende Schritt: Die ganze Fläche wird noch mal abgerüttelt. BITTE, BITTE, BITTE benutze dafür eine Rüttelplatte mit einer Gummimatte drunter, sonst zerkratzt du deine schönen neuen Steine! Danach füllst du die Fugen noch einmal auf.
Wann du lieber den Profi rufen solltest
Ein einfacher Weg ist ein tolles Projekt. Aber es gibt Momente, da ist Selbermachen keine gute Idee. Hol dir Hilfe, wenn…
- …du ein starkes Gefälle am Hang hast.
- …der Weg befahrbar sein muss (z.B. eine Einfahrt).
- …du komplexe Entwässerungsprobleme auf dem Grundstück hast.
- …du dir die schwere körperliche Arbeit einfach nicht zutraust.
Ein gut gebauter Gartenweg ist eine Investition, die sich lohnt. Er gibt deinem Garten Struktur und begleitet dich bei richtiger Ausführung ein Leben lang. Nimm dir die Zeit, es ordentlich zu machen – du wirst jeden Tag stolz auf dein Werk sein.
Bildergalerie


Der Weg als Gestaltungselement – mehr als nur eine Verbindung?
Absolut. Die Breite Ihres Weges hat einen enormen Einfluss auf die Gartenwahrnehmung. Ein schmaler, geschwungener Pfad von etwa 60 cm wirkt geheimnisvoll und lädt zum langsamen Schlendern ein, ideal für einen verwunschenen Gartenteil. Ein gerader, breiter Weg von 120 cm hingegen, auf dem zwei Personen bequem nebeneinander gehen können, strahlt Großzügigkeit und formale Eleganz aus. Er leitet den Blick und schafft eine klare Struktur, perfekt als Hauptachse vom Haus zur Terrasse.

„Die dauerhaftesten Wege sind jene, bei denen mehr Arbeit unter der Erde als über der Erde stattfindet.“
Dieses alte Gärtner-Motto bringt es auf den Punkt. Der Artikel betont es bereits: Die unsichtbare Tragschicht aus Schotter und Splitt ist der wahre Held Ihres Projekts. Sie verteilt das Gewicht, leitet Wasser ab und verhindert, dass der Frost im Winter die Platten anhebt. Sparen Sie hier niemals an Material oder an der Verdichtung mit der Rüttelplatte!

Naturstein vs. Betonstein: Eine Charakterfrage
Naturstein: Jede Platte (Schiefer, Granit, Sandstein) ist ein Unikat mit individueller Maserung und Farbe. Er ist extrem langlebig, wird mit der Zeit oft noch schöner, ist aber in der Anschaffung teurer und in der Verarbeitung anspruchsvoller.
Betonstein: Günstiger und maßhaltiger, was das Verlegen vereinfacht. Moderne Betonplatten von Herstellern wie KANN oder Rinn imitieren Natursteinoptiken überzeugend, erreichen aber nie ganz dessen einzigartigen Charme und Patina.
Für ein authentisches, zeitloses Ergebnis ist Naturstein unschlagbar. Für budgetorientierte Projekte mit klaren Linien ist Betonstein eine clevere Wahl.

Der magische Fugen-Trick: So bleibt alles an seinem Platz und unkrautfrei.
- Klassischer Fugensand: Günstig und einfach einzukehren. Nachteil: Er wird bei Regen ausgespült und Unkraut findet leicht Halt.
- Polymere Fugensand: Enthält ein Bindemittel, das bei Kontakt mit Wasser aushärtet. Marken wie Gator oder Sakrete bieten Produkte, die eine feste, aber flexible Fuge bilden. Das hemmt Unkraut extrem und verhindert das Auswaschen. Perfekt für viel genutzte Wege.

Das Geheimnis geschwungener Wege: Ein einfacher Gartenschlauch ist Ihr bestes Werkzeug, um eine harmonische Kurve zu entwerfen. Legen Sie ihn auf den Boden und arrangieren Sie ihn so lange, bis Ihnen der Verlauf gefällt. Danach können Sie die Form einfach mit Markierungsspray oder Sand auf dem Boden nachzeichnen. Das Ergebnis ist eine natürlich fließende Linie, die sich perfekt in den Garten einfügt.


- Verhindert das Durchwachsen von aggressivem Unkraut.
- Trennt die Tragschicht vom Erdreich und stabilisiert den Unterbau.
- Sorgt für eine bessere Wasserdurchlässigkeit und verhindert, dass sich feine Erdpartikel in die Schotterschicht spülen.
Die Lösung? Ein Geotextilvlies. Diese reißfeste Bahn wird direkt in den ausgekofferten Graben gelegt, bevor die erste Schotterschicht eingefüllt wird. Eine kleine Investition, die Ihnen Jahre an Ärger mit Unkraut und Instabilität erspart.

Ein Prozent Gefälle ist unsichtbar, aber für das Wasser ein Ozean.
Das bedeutet: Pro Meter Weglänge sollte ein Höhenunterschied von einem Zentimeter eingeplant werden. Dieses minimale, mit bloßem Auge kaum wahrnehmbare Gefälle sorgt dafür, dass Regenwasser von der Mitte des Weges zu den Rändern oder in eine Richtung abläuft und sich keine Pfützen bilden. Kontrollieren Sie das Gefälle während des Baus permanent mit einer langen Wasserwaage.

Lassen Sie Fugen atmen! Ein Trend, der nicht nur schön, sondern auch ökologisch wertvoll ist, sind bepflanzte Fugen. Statt sie komplett zu versiegeln, füllen Sie breitere Fugen (2-3 cm) mit einem Sand-Erde-Gemisch und setzen trittfeste Polsterstauden ein.
- Römische Kamille: Duftet beim Betreten.
- Thymian (z.B. Thymus serpyllum): Robust, trockenheitsliebend und bienenfreundlich.
- Sternmoos: Bildet dichte, grüne Teppiche.

Wie erziele ich den Look eines alten, eingewachsenen Klostergartens?
Verwenden Sie Polygonalplatten. Das sind unregelmäßig gebrochene Natursteinplatten, meist aus Porphyr oder Quarzit. Das Verlegen ist ein echtes Puzzle und erfordert Geduld, da jede Platte individuell angepasst werden muss. Der Aufwand lohnt sich aber: Das Ergebnis ist ein Weg mit unvergleichlich rustikalem und organischem Charakter, der wirkt, als läge er schon seit Jahrhunderten an seinem Platz.

Der Klang des Weges: Unterschätzen Sie nicht die akustische Wirkung. Schwere, fest verlegte Steinplatten erzeugen ein sattes, leises Geräusch. Ein Pfad aus feinem Splitt oder Kies hingegen knirscht bei jedem Schritt. Dieses Geräusch kann eine meditative Wirkung haben und kündigt zudem Besucher an. Die Materialwahl beeinflusst also nicht nur die Optik, sondern auch die Atmosphäre Ihres Gartens.


Für präzise Schnitte, etwa an Hauswänden oder bei Richtungswechseln, ist der im Artikel erwähnte Winkelschleifer mit Diamanttrennscheibe ideal. Für ein wirklich professionelles Ergebnis, besonders bei hartem Gestein wie Granit, lohnt sich die Miete einer Steintrennmaschine mit Wasserzufuhr. Sie schneidet exakter, staubfreier und mit weniger Kraftaufwand.

Laut einer Studie des Fraunhofer-Instituts können versickerungsfähige Flächen wie Pflasterwege mit breiten Fugen die Belastung der Kanalisation bei Starkregen um bis zu 60% reduzieren.
Ihr Gartenweg ist also mehr als nur Dekoration. Indem Sie auf eine versiegelnde Fugenmasse verzichten und stattdessen Splitt oder bepflanzte Fugen wählen, leisten Sie einen aktiven Beitrag zum lokalen Wassermanagement und zur Entlastung der öffentlichen Systeme.

Wichtiger Punkt: die Randeinfassung. Ohne eine stabile Kante an den Seiten würde Ihr Weg über die Jahre langsam „auswandern“. Die Steine der Tragschicht und das Splittbett werden durch Belastung und Witterung nach außen gedrückt. Eine Randeinfassung aus in Beton gesetzten Kantensteinen, Stahlprofilen (z.B. von Everedge) oder hochkant gestellten Pflastersteinen bildet den nötigen Rahmen und hält alles dauerhaft in Form.

Travertin – mediterranes Flair für Ihren Garten?
Dieser poröse Kalkstein aus Südeuropa besticht durch seine warmen, cremefarbenen bis nussbraunen Töne. Seine offenporige Struktur macht ihn bei Nässe rutschfest. Wichtig: Achten Sie beim Kauf auf die Kennzeichnung „frostsicher“. Hochwertiger Travertin wie der aus Tivoli bei Rom ist für mitteleuropäische Winter geeignet und verleiht Ihrem Garten eine zeitlos elegante, mediterrane Atmosphäre.

- Einzigartiger Charme und Charakter.
- Nachhaltig durch Wiederverwendung von Materialien.
- Oftmals deutlich günstiger als Neuware.
Das Geheimnis? Gebrauchte Materialien. Halten Sie Ausschau nach alten Ziegelsteinen aus Abrisshäusern, ausgedienten Granit-Bordsteinen oder Pflastersteinen von Baustellen. Diese „Schätze“ bringen eine Geschichte mit und verleihen Ihrem Weg eine Patina, die mit neuen Materialien nicht zu erreichen ist.


Denken Sie an die Beleuchtung! Integrierte Wegbeleuchtung ist nicht nur ein Sicherheitsaspekt, sondern schafft abends eine magische Atmosphäre. Bodeneinbaustrahler, die direkt neben dem Weg platziert werden, oder kleine Pollerleuchten akzentuieren den Verlauf und setzen die Textur der Steine und der angrenzenden Pflanzen wunderschön in Szene. LED-Systeme, z.B. von Paulmann oder Philips Hue Outdoor, sind energieeffizient und einfach zu installieren.

Der Klopftest: Wenn Sie eine Platte in das Splittbett legen, muss sie satt und ohne zu kippeln aufliegen. Nehmen Sie den Gummihammer und klopfen Sie die Platte sanft von der Mitte nach außen fest. Der Klang sollte dumpf und solide sein. Hören Sie ein hohles oder klapperndes Geräusch, liegt die Platte nicht vollständig auf. Dann müssen Sie sie nochmals anheben und das Splittbett darunter korrigieren.

Kann ich große Platten direkt ins Gras legen?
Ja, das ist eine beliebte und optisch reizvolle Methode für weniger frequentierte Pfade. Aber auch hier gilt: Fundament ist alles! Stechen Sie die Form der Platte aus dem Rasen, heben Sie die Erde ca. 10-15 cm tief aus, füllen Sie eine Schicht Schotter und eine Schicht Splitt ein, verdichten Sie gut und setzen Sie erst dann die Platte hinein. So verhindern Sie, dass die Platte im feuchten Boden versinkt oder beim Rasenmähen zur Stolperfalle wird.

Wussten Sie, dass Granit ein Tiefengestein ist, das in über 2 km Tiefe unter hohem Druck erstarrt?
Diese Entstehungsgeschichte macht ihn zu einem der härtesten und widerstandsfähigsten Materialien für Ihren Gartenweg. Er ist nahezu unempfindlich gegenüber Säuren, Frost und Abrieb. Ein Weg aus Granit ist eine Anschaffung für Generationen – und eine Verbeugung vor der Kraft der Natur.

Farbpsychologie im Garten: Die Farbe Ihrer Steine beeinflusst die gesamte Stimmung.
Helle Steine (Sandstein, heller Granit): Reflektieren das Licht, lassen kleine Gärten größer und freundlicher wirken. Ideal für sonnige, offene Bereiche.
Dunkle Steine (Basalt, Schiefer): Schaffen starke Kontraste zu grünen Pflanzen und bunten Blüten. Sie wirken edel, modern und können einem Garten Tiefe und eine ruhige Ausstrahlung verleihen.
Wählen Sie eine Farbe, die mit der Fassade Ihres Hauses und den vorherrschenden Pflanzenfarben harmoniert.


Ein häufiger Fehler ist die falsche Reinigung. Ein Hochdruckreiniger mag schnell gehen, doch der harte Wasserstrahl kann die Fugen ausspülen und die Oberfläche von empfindlicheren Steinen wie Sandstein aufrauen. Besser ist eine milde Seifenlauge (z.B. grüne Seife) und eine harte Bürste. Bei Grünbelag helfen spezielle Algenentferner, die einfach aufgesprüht werden und nach einiger Zeit abgeregnet werden.

Der japanische Gartenweg oder „Roji“.
In der japanischen Gartengestaltung ist der Weg mehr als eine Verbindung; er ist ein Ort der Kontemplation. Die Steine werden oft unregelmäßig und mit Bedacht platziert, um den Gehenden zu verlangsamen und seine Aufmerksamkeit auf die Details der Natur zu lenken. Es geht nicht um den schnellsten, sondern um den achtsamsten Weg. Eine wunderbare Inspiration, um den eigenen Gartenpfad nicht nur funktional, sondern auch seelenvoll zu gestalten.

Achtung, Gewicht! Eine einzige Granit-Gartenplatte im Format 60x40x5 cm wiegt bereits über 25 kg. Bei einem 10-Meter-Weg bewegen Sie schnell eine halbe Tonne Stein – den Schotter und Splitt noch nicht mitgerechnet. Unterschätzen Sie die körperliche Anstrengung nicht. Arbeiten Sie am besten zu zweit und nutzen Sie Hilfsmittel wie eine stabile Schubkarre.

Verlegemuster mit Wirkung
- Reihenverband: Alle Platten liegen in geraden, durchgehenden Linien. Wirkt sehr formal, modern und streckt den Weg optisch.
- Römischer Verband: Ein wiederkehrendes Muster aus unterschiedlich großen, rechteckigen Platten. Schafft eine lebendige, klassische und sehr abwechslungsreiche Oberfläche.
Das Muster hat einen großen Einfluss auf den Stil des Weges. Wählen Sie es passend zur Architektur des Hauses und zur restlichen Gartengestaltung.
Der kürzeste Weg zwischen zwei Punkten ist eine Gerade, aber der schönste ist oft ein Umweg.
Überlegen Sie, ob Ihr Weg wirklich schnurgerade verlaufen muss. Eine sanfte Biegung um ein Staudenbeet oder einen Baum herum kann die Spannung im Garten erhöhen, neue Perspektiven eröffnen und den Spaziergang zu einem kleinen Erlebnis machen.




