Dein Gartenzaun-Projekt: So baust du was Stabiles, das auch verdammt gut aussieht

von Mareike Brenner
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Schon unzählige Zäune gesehen in meiner Laufbahn. Manche stehen nach Jahrzehnten noch wie eine Eins, andere sehen schon nach dem zweiten Winter aus, als hätten sie einen schlechten Tag. Ein Gartenzaun ist eben nicht nur Deko, sondern ein echtes kleines Bauwerk. Er muss Wind, Wetter und der Zeit die Stirn bieten, sorgt für Privatsphäre und ist quasi die Visitenkarte deines Grundstücks.

Ganz ehrlich? Die meisten Leute unterschätzen die Planung. Sie verlieben sich in schönes Holz oder schicke Metallmatten, aber am Fundament wird gespart. Das ist, als würdest du ein Haus auf Sand bauen – das kann nicht gut gehen. In diesem Guide zeige ich dir, worauf es wirklich ankommt. Kein trockenes Fachchinesisch, sondern Tipps aus der Praxis, damit dein Zaun nicht nur heute toll aussieht, sondern auch in vielen Jahren noch seine Aufgabe erfüllt.

Erst denken, dann buddeln: Die Planung ist die halbe Miete

Bevor du auch nur den Spaten in die Hand nimmst, passiert die wichtigste Arbeit im Kopf und auf dem Papier. Eine saubere Planung erspart dir später eine Menge Ärger, Zeit und vor allem Geld. Vergiss den Gedanken „Ach, das mess ich vor Ort aus“ – das ist der klassische Anfängerfehler.

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Wofür zum Teufel brauchst du den Zaun eigentlich?

Stell dir zuerst diese eine Frage, denn die Antwort legt den Grundstein für alles Weitere:

  • Sichtschutz: Du willst deine Ruhe haben? Verständlich. Dann brauchst du eine geschlossene Bauweise. Aber Achtung: So ein 1,80 Meter hoher Sichtschutzzaun ist wie ein Segel im Wind. Die Pfosten und Fundamente müssen das aushalten können und entsprechend massiv sein.
  • Sicherheit: Sollen die Kinder im Garten bleiben oder ungebetene Gäste draußen? Dann sind Höhe und Stabilität entscheidend. Aber pass auf, spitze oder scharfe Kanten oben drauf sind oft nicht erlaubt, vor allem, wenn dein Grundstück an einen öffentlichen Weg grenzt.
  • Einfach nur schön: Ein kleiner, feiner Staketenzaun, der dein Blumenbeet einfasst, hat natürlich ganz andere Anforderungen. Hier zählen vor allem die Optik und dass das Material lange schön bleibt.
  • Für die lieben Vierbeiner: Ein Zaun für einen Hund muss ausbruchsicher sein. Das heißt: kein Durchbuddeln möglich und die Abstände zwischen den Latten müssen so eng sein, dass der Hundekopf nicht stecken bleiben kann.
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Der Papierkram: Baurecht und der liebe Nachbar

Das ist der Punkt, den wirklich JEDER am liebsten übersieht. Bevor du auch nur einen Cent für Material ausgibst, ist ein kurzer Check beim örtlichen Bauamt absolute Pflicht. Frag dort nach dem Bebauungsplan. Manchmal sind dort Material, Farbe und Höhe ganz genau festgelegt. Gibt es den nicht, gelten die Regeln deines Bundeslandes.

Ein wichtiger Begriff ist die „ortsübliche Einfriedung“. Das bedeutet, wenn es keine klaren Regeln gibt, orientiert sich die erlaubte Höhe daran, was in deiner Straße so üblich ist. Meistens pendelt sich das zwischen 1,20 und 1,80 Metern ein.

Und jetzt kommt mein wichtigster Rat, wirklich: Rede mit deinem Nachbarn! Ein kurzer Plausch über den Gartenzaun (den zukünftigen) verhindert Streit, der oft teurer wird als das ganze Projekt. Ein Zaun auf der Grenze ist eine gemeinsame Sache. Kläre dein Vorhaben ab, vielleicht beteiligt er sich sogar an den Kosten. Das ist besser als jahrelanger Ärger.

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Material-Check: Was wirklich hält und was nur gut aussieht

Die Auswahl im Baumarkt ist riesig. Jedes Material hat seine Macken und seine Stärken. Lass uns mal Klartext reden, was sich in der Praxis bewährt hat.

Holz – Der lebendige Klassiker

Holz ist wunderschön und natürlich, aber es lebt. Es quillt, schwindet und braucht ein bisschen Liebe. Der Schlüssel für einen langlebigen Holzzaun ist aber nicht die Chemie, sondern die Bauweise. Man nennt das konstruktiven Holzschutz. Klingt kompliziert, bedeutet aber nur: Bau den Zaun so, dass Wasser immer gut ablaufen kann und das Holz nie im Nassen steht.

Der größte Feind? Direkter Kontakt zur Erde. Ein Holzpfosten, der einfach so in die Erde gebuddelt wird, fault dir an der Oberfläche in wenigen Jahren weg. Egal, wie gut er imprägniert ist.

Profi-Tipp: Verwende IMMER Pfostenträger aus feuerverzinktem Stahl zum Einbetonieren. Der Holzpfosten wird darauf verschraubt und schwebt quasi über dem feuchten Boden. Das ist die Lebensversicherung für deinen Holzzaun. Und noch ein kleiner Trick: Säge die Oberseite deiner Holzpfosten leicht schräg an. So kann Regenwasser direkt ablaufen und sammelt sich nicht oben drauf.

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  • Lärche & Douglasie: Die robusten Heimischen. Durch ihren hohen Harzgehalt sind sie von Natur aus recht wetterfest. Sie bekommen mit der Zeit eine schicke silbergraue Patina. Unbehandelt halten sie gut und gerne 10-15 Jahre. Kostenpunkt: Rechne mal mit ca. 70 bis 120 € pro laufendem Meter nur für das Material.
  • Eiche: Der Panzer unter den Hölzern. Super robust, aber auch teurer und schwerer zu bearbeiten. Achtung: Eiche enthält Gerbsäure! Normale, verzinkte Schrauben reagieren damit und hinterlassen hässliche schwarze Flecken. Hier musst du unbedingt Edelstahlschrauben (V2A) nehmen.
  • Fichte & Kiefer (KDI): Die Günstigen. Meistens kesseldruckimprägniert (KDI), erkennbar an der grünlichen Farbe. Das schützt, aber es ist keine Wunderwaffe. Der wichtigste Punkt: Jede Schnittkante, die du erzeugst, musst du mit einem Hirnholzschutz nachbehandeln! Die Imprägnierung ist oft nur wenige Millimeter tief. Sägt du sie ab, ist das Holz wieder schutzlos.

Metall – Der unkomplizierte Dauerläufer

Doppelstabmatten sind nicht ohne Grund so beliebt. Sie sind stabil, quasi wartungsfrei und sehen modern aus – wenn die Qualität stimmt.

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Hier ist das A und O der Rostschutz. Achte unbedingt auf eine Feuerverzinkung. Dabei wird das fertige Stahlteil in flüssiges Zink getaucht, was eine dicke, robuste Schutzschicht ergibt. Billige Zäune aus dem Baumarkt sind oft nur dünn verzinkt („sendzimirverzinkt“), das ist nicht dasselbe und rostet schneller. Eine zusätzliche Pulverbeschichtung gibt die Farbe und schützt nochmal extra.

Die Zahlen wie 6/5/6 oder 8/6/8 geben die Drahtstärke an. Für den normalen Garten reicht eine 6/5/6-Matte völlig aus. Das kostet dich materialtechnisch etwa 50 bis 90 € pro laufendem Meter. Die 8/6/8-Variante ist deutlich stabiler und eher was für höhere Sicherheitsansprüche.

WPC & Kunststoff – Die pflegeleichte Alternative

WPC (eine Mischung aus Holzfasern und Kunststoff) sieht aus wie Holz, will aber nicht gestrichen werden. Klingt super, oder? Aber auch hier gibt es gewaltige Qualitätsunterschiede. Billiges WPC kann in der prallen Sonne ausbleichen oder sich verziehen. Massive Profile sind hier meist die bessere, weil stabilere Wahl. Wichtig: WPC dehnt sich bei Wärme aus. Halte bei der Montage unbedingt die vorgeschriebenen Dehnungsfugen ein, sonst wirft es im Sommer Wellen.

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Das Fundament: Wer hier spart, baut zweimal

Ich kann es nicht oft genug wiederholen: Das Fundament ist das Herz deines Zauns. Ein häufiger Fehler ist, Einschlaghülsen für hohe Zäune zu verwenden. Ich hatte mal einen Kunden, der hat das mit seinem 1,80 m hohen Sichtschutzzaun gemacht. Nach dem ersten Herbststurm lag das gute Stück komplett flach. Lektion gelernt.

Einschlaghülsen sind okay für den kleinen Deko-Zaun bis 80 cm, aber alles andere gehört in ein anständiges Betonfundament.

In Deutschland musst du mit Bodenfrost rechnen. Der kann dir Pfosten aus dem Boden heben, wenn das Fundament nicht tief genug ist. Die magische Zahl ist hier 80 cm. So tief muss dein Loch sein, damit es als frostsicher gilt.

So machst du ein bombenfestes Fundament:

  1. Das Loch: Buddle ein Loch von ca. 30×30 cm und 80 cm Tiefe. Ein Hand-Erdbohrer (kann man sich oft für ca. 15-20 € pro Tag im Baumarkt leihen) erleichtert die Arbeit ungemein.
  2. Drainage: Unten kommen 10 cm Kies rein. Das verhindert, dass der Pfosten im Wasser steht.
  3. Der Beton: Mische den Beton „erdfeucht“ an. Das heißt, er ist formbar wie ein Schneeball, aber nicht flüssig. Gut zu wissen: Pro Pfostenloch brauchst du ungefähr zwei 25-kg-Säcke Fertigbeton aus dem Baumarkt (ca. 4-5 € pro Sack).
  4. Ausrichten: Setz den Pfosten in den frischen Beton, richte ihn mit einer Wasserwaage perfekt senkrecht aus und fixiere ihn mit Holzlatten, bis der Beton anzieht. Eine Richtschnur zwischen dem ersten und letzten Pfosten hilft, alle auf eine Linie zu bringen.
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Die Montage: Schritt für Schritt zum geraden Zaun

Wenn die Fundamente nach 1-2 Tagen fest sind, kommt der spaßige Teil. Bei einem Holzzaun gilt: Immer vorbohren, bevor du schraubst, besonders an den Enden der Bretter. Das verhindert, dass das Holz reißt. Und wie gesagt: Edelstahlschrauben!

Bei einem Doppelstabmattenzaun ist die Reihenfolge entscheidend. Setze NICHT erst alle Pfosten. Das geht schief. Mach es so: Ersten Pfosten setzen und ausrichten. Erste Matte einhängen. Zweiten Pfosten ins Loch stellen und mit der Matte verbinden. Jetzt das ganze Element (Pfosten-Matte-Pfosten) perfekt ausrichten und ERST DANN das zweite Loch mit Beton füllen. So arbeitest du dich Feld für Feld vor. Dauert länger, wird aber perfekt.

Die Top 3 Fehler, die du vermeiden solltest

Wenn du aus diesem ganzen Text nur drei Dinge mitnimmst, dann diese:

  1. Am Fundament sparen: Ein zu flaches oder zu kleines Fundament ist der Todesstoß für jeden Zaun. 80 cm Tiefe sind kein Luxus, sondern Notwendigkeit.
  2. Holz hat Erdkontakt: Holz und feuchte Erde sind keine Freunde. Nutze immer Pfostenträger aus Metall.
  3. Den Nachbarn ignorieren: Ein Zaun ist eine bauliche Veränderung. Ein kurzes Gespräch vorab erspart dir Anwaltskosten und jahrelangen Ärger.
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Noch schnell die Einkaufsliste und der Zeitplan

Was brauchst du wirklich? Hier eine kleine Übersicht:

  • Zu kaufen: Die Zaunelemente, Pfosten, Pfostenträger, Fertigbeton (2 Säcke pro Loch!), Edelstahlschrauben, Kies für die Drainage, Richtschnur, eventuell Holzschutzlasur und Hirnholzschutz.
  • Zu leihen (oder vom Nachbarn borgen): Spaten, Schaufel, Schubkarre, Wasserwaage, Akkuschrauber, Hand-Erdbohrer (absolut empfehlenswert!).

Und wie lange dauert der Spaß? Sei realistisch. Für 10 Meter Zaun als ambitionierter Anfänger solltest du zwei volle Wochenenden einplanen. Ein Wochenende nur für die Plackerei mit den Löchern und dem Betonieren. Das zweite dann für die entspannte Montage.

Und wann ruft man doch lieber den Profi?

Sei ehrlich zu dir. Wenn der Zaun höher als 2 Meter werden soll, an einem steilen Hang steht oder du einfach keine Zeit und Nerven für das Projekt hast – dann hol dir einen Fachbetrieb. Die geben dir eine Gewährleistung, dass alles passt. Manchmal ist die eigene Zeit und der eigene Seelenfrieden mehr wert als ein paar gesparte Euro.

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So, und jetzt ran an die Planung! Ein gut gemachter Zaun ist eine echte Belohnung und wertet dein Grundstück für Jahrzehnte auf.

Bildergalerie

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Sibirische Lärche: Der Dauerläufer. Dank ihres hohen Harzanteils ist sie von Natur aus extrem witterungsbeständig und schützt sich selbst gegen Fäulnis. Unbehandelt entwickelt sie eine edle, silbergraue Patina. Sie ist die teurere Wahl, aber dafür eine Investition für Jahrzehnte.

Douglasie: Der Preis-Leistungs-Sieger. In der Haltbarkeit fast auf Augenhöhe mit der Lärche, aber meist etwas günstiger im Einkauf. Sie hat eine ähnlich warme, rötliche Farbe. Achtung: Douglasie neigt etwas mehr zum „Arbeiten“, eine wirklich solide Verschraubung ist hier also noch wichtiger.

KDI-Kiefer: Die Budget-Lösung. Kesseldruckimprägnierte Kiefer ist die günstigste Option. Ihre Haltbarkeit kommt allerdings aus der Chemie. Für den langfristigen Schutz sind regelmäßige Pflegeanstriche, z.B. mit einer Holzschutzlasur von Remmers oder Osmo, unerlässlich.

Mareike Brenner

Mareike ist 1991 in Bonn geboren und hat ihr Diplom in der Fachrichtung Journalistik an der TU Dortmund erworben. Sie hat einen Hintergrund im Bereich Design, da sie an der HAW Hamburg Illustration studiert hat. Mareike hat aber einen Sprung in die Welt des Journalismus gemacht, weil sie schon immer eine Leidenschaft für kreatives Schreiben hatte. Derzeit ist sie in der Redaktion von Freshideen tätig und schreibt gern Berichte über Schönheitstrends, Mode und Unterhaltung. Sie kennt übrigens alle Diäten und das Thema „Gesund abnehmen“ wird von ihr oft bevorzugt. In ihrer Freizeit kann man sie beim Kaffeetrinken mit Freunden antreffen oder sie bleibt zu Hause und zeichnet. Neulich hat sie eine neue Leidenschaft entdeckt, und das ist Online-Shopping.