Ihr Traum vom Englischen Garten: So klappt’s auch ohne riesigen Park

von Angela Schmidt
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Viele träumen ja von diesem typisch englischen Garten – so ein bisschen verwunschen, romantisch und scheinbar mühelos natürlich. Aber ganz ehrlich? „Einfach wild“ oder pflegeleicht ist der größte Mythos, den es gibt. Hinter dieser Lässigkeit steckt ein cleverer Plan und, ja, auch regelmäßige Arbeit. Es ist quasi eine kontrollierte Kunstform, die die Natur idealisiert, statt sie nur zu kopieren.

Aus meiner Erfahrung im Gartenbau kann ich sagen: Der englische Landschaftsgarten hat eine besondere Tiefe. Man braucht nicht nur grüne Daumen, sondern auch ein Auge für Komposition. In diesem Beitrag zeige ich Ihnen die Grundprinzipien, teile ein paar Tricks aus der Praxis und spreche auch offen über den Aufwand, der dahintersteckt.

Die Grundidee: Schluss mit dem Lineal im Garten

Um zu verstehen, was diesen Stil ausmacht, muss man wissen, wogegen er sich damals richtete. Denken Sie mal an die klassischen Barockgärten, wo alles streng geometrisch und auf Symmetrie getrimmt ist. Jeder Baum in Reih und Glied, jeder Weg eine schnurgerade Linie – der Mensch als Herrscher über die Natur.

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Die Schöpfer des Englischen Gartens wollten genau das Gegenteil. Inspiriert von idyllischen Landschaftsgemälden, war ihr Ziel, eine harmonische Natur zu erschaffen, die zum Spazieren und Träumen einlädt. Die wichtigsten Merkmale, die wir bis heute umsetzen, sind ziemlich genial:

  • Geschwungene Linien: Wege, Teiche und Pflanzengruppen folgen sanften Kurven. Harte Kanten und gerade Linien werden so gut es geht vermieden. Alles fließt.
  • Überraschungsmomente: Der Garten gibt nicht alles auf einmal preis. Man schlendert einen Weg entlang, der um eine dichte Strauchgruppe biegt, und plötzlich öffnet sich der Blick auf eine kleine Statue oder einen versteckten Teich. Das schafft Spannung!
  • Sichtachsen: Das ist ein zentrales Werkzeug für uns Profis. Wir schaffen ganz bewusst Blickbeziehungen. Von einer Parkbank aus wird der Blick gezielt auf ein markantes Objekt in der Ferne gelenkt – ein alter Baum, eine Brücke oder sogar ein Kirchturm außerhalb des Gartens wird so Teil der Komposition.
  • Gruppen und Solitäre: Pflanzen werden nicht einzeln aufgereiht. Bäume stehen oft in lockeren Gruppen (Hainen) oder als beeindruckender Solitärbaum mitten auf einer Wiese, wo er richtig zur Geltung kommt.

Ich erinnere mich an ein Projekt auf dem Land. Der Kunde hatte ein großes Grundstück mit einem wundervollen, alten Baumbestand. Unsere Hauptarbeit bestand nicht darin, Neues hinzuzufügen, sondern gezielt einige jüngere, störende Bäume zu entfernen. Dadurch schufen wir eine freie Sichtachse von der Terrasse direkt auf die prächtigste, riesige Eiche. Manchmal ist die größte Kunst im Garten das, was man weglässt.

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Das Fundament: Boden, Wasser und Stein

Ein Englischer Garten beginnt übrigens nicht mit den Blumen, sondern mit schwerem Gerät. Die Bewegung von Erde und die Anlage der Grundstruktur sind entscheidend. Wer hier am falschen Ende spart, ärgert sich später grün und blau.

Erdarbeiten: Die Landschaft formen

Ein topfebenes Grundstück wirkt schnell langweilig. Deshalb ist die erste Aufgabe oft die „Modellierung“ des Geländes. Wir schaffen sanfte Hügel und Senken, was nicht nur natürlicher aussieht, sondern auch praktische Vorteile hat. In den Senken kann sich Wasser sammeln – perfekt für einen Teich. Von den Hügeln aus hat man eine tolle Aussicht.

Ganz wichtig: Eine gute Drainage ist das A und O. Nichts ist schlimmer als eine Wiese, die nach jedem Regen wochenlang einem Sumpf gleicht. Manchmal müssen wir Drainagerohre verlegen, um Staunässe zu verhindern. Das sieht man später nicht mehr, ist aber eine der wichtigsten Investitionen in die Zukunft des Gartens. Ein kleiner Minibagger für solche Arbeiten kostet je nach Anbieter um die 100–150 € pro Tag zur Miete, und diese Investition ist oft Gold wert.

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Wasser: Die Seele des Gartens

Wasser ist fast immer ein zentrales Element, sei es ein Teich oder ein plätschernder Bachlauf. Die Form ist dabei alles: nierenförmig, organisch, aber bitte niemals perfekt kreisrund oder rechteckig. Die größte Herausforderung ist der Rand – man darf die Teichfolie auf keinen Fall sehen!

Ein Profi-Tipp ist hier die sogenannte Kapillarsperre. Wir ziehen die Folie über einen kleinen Erdwall und lassen sie dann in einem mit Kies gefüllten Graben enden. Das verhindert, dass das Erdreich dem Teich das Wasser entzieht. Die Uferzone gestalten wir dann mit speziellen Matten und bepflanzen sie mit Sumpfpflanzen. So entsteht ein super natürlicher Übergang.

Achtung, Sicherheit! Wasser zieht Kinder magisch an. Teiche ab einer gewissen Tiefe müssen gesichert werden. Sprechen Sie unbedingt vorher mit Ihrem örtlichen Bauamt über die Vorschriften. Für Familien kann eine Alternative sicherer sein, zum Beispiel ein flacher Sumpfbereich oder ein kleiner, stilvoll eingezäunter Teich. Und bitte: Die Elektrik für Pumpen oder Beleuchtung muss immer von einem Fachmann installiert werden. Bei Wasser und Strom gibt es keine Kompromisse.

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Stein: Akzente mit Charakter

Steine werden gezielt als Blickfang eingesetzt. Künstliche Ruinen, Grotten oder kleine Brücken sollen eine romantische, fast schon melancholische Stimmung erzeugen und eine Geschichte andeuten.

Bei der Materialwahl greifen wir am liebsten auf regionale Steine zurück. Ein Sandstein aus der Umgebung wirkt einfach authentischer als importierter Granit. Und bei größeren Bauten gilt: Stabilität ist alles. Im Zweifel immer einen Statiker hinzuziehen – das ist keine Schande, sondern pure Vernunft.

Die Bepflanzung: Ein Orchester aus Grüntönen

Jetzt kommt der Teil, auf den die meisten warten! Aber auch die Pflanzenauswahl folgt einem klaren Plan, der Strukturen, Höhen und Blühzeiten berücksichtigt. Man kann sich das in drei Ebenen vorstellen: Bäume als hohes Gerüst, Sträucher als mittlere Ebene und Stauden mit Rasen als Teppich.

Das Gerüst: Bäume als Charakterdarsteller

Bäume sind die Säulen des Gartens. Bewährte Arten, die in unserem Klima gut zurechtkommen, sind zum Beispiel:

  • Stieleiche: Der Inbegriff eines majestätischen Baumes. Braucht aber viel Platz und Sonne. Ein stattlicher junger Baum kann im Fachhandel schon mal 300–500 € kosten.
  • Rotbuche: Wunderschön als Solitär, besonders in den Sorten als Hänge- oder Blutbuche. Bevorzugt halbschattige Lagen.
  • Linde: Ein klassischer, duftender Baum für größere Gärten.
  • Trauerweide: Gehört einfach an den Rand eines Teiches, am besten in voller Sonne. Ihre Zweige, die sanft ins Wasser hängen, schaffen eine unschlagbare Atmosphäre.

Einen größeren Baum zu pflanzen, ist eine kleine Wissenschaft. Das Pflanzloch muss immer doppelt so breit wie der Wurzelballen sein. Wir sichern den Baum anfangs mit drei Pfählen (dem Dreibock), damit der Wind ihn nicht umwirft, bevor er richtig angewurzelt ist.

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Die Füllung: Sträucher für Tiefe und Geheimnis

Dichte Strauchgruppen sind das Herzstück der Gestaltung. Sie schaffen Räume, verdecken Blicke und lenken den Weg des Besuchers auf geheimnisvolle Weise.

Beliebt sind Rhododendren und Azaleen, die im Frühjahr explodieren. Achtung: Sie brauchen sauren Boden! In Regionen mit kalkhaltigem Boden wird das schnell teuer, weil man den Boden großflächig austauschen muss. Gute, unkompliziertere Alternativen sind Flieder, Schneeball oder der herrlich duftende Pfeifenstrauch. Die meisten davon sind robust und kommen gut mit Sonne bis Halbschatten klar.

Der Teppich: Rasen und die berühmte Staudenrabatte

Großzügige, sanft geschwungene Rasenflächen bringen Ruhe in die Komposition. Aber seien wir ehrlich: Ein perfekter englischer Rasen ist in unserem Klima eine Diva. Regelmäßiges Mähen, Düngen, Vertikutieren und Wässern sind Pflicht.

Das farbige Highlight ist die Staudenrabatte, auch „Herbaceous Border“ genannt. Das sind lange, tiefe Beete, oft vor einer Mauer oder Hecke. Die Kunst besteht darin, Stauden so zu kombinieren, dass von Frühling bis Herbst immer etwas blüht. Ein kleiner Tipp aus der Praxis: Pflanzen Sie immer in ungeraden Gruppen von drei, fünf oder sieben Stück. Das wirkt viel natürlicher als einzelne, verstreute Pflanzen.

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Kleiner Pflanzplan für Einsteiger (ca. 3×1 m, sonnig):
Stellen Sie sich ein langes Beet vor. Ganz nach hinten kommen die hohen Pflanzen, nach vorne die niedrigen. Eine einfache Kombination, die fast immer funktioniert:

  • Hinten: 3 x Rittersporn (Delphinium) für die Höhe
  • Mitte: 5 x Steppen-Salbei (Salvia nemorosa) für eine langanhaltende Blüte
  • Vorne: 7 x Frauenmantel (Alchemilla mollis) als weicher, blattreicher Rand

Für so ein Starter-Set sollten Sie in einer guten Gärtnerei mit etwa 80–120 € rechnen. Aber es lohnt sich!

Englischer Garten für Normalsterbliche: Geht das auch klein?

Absolut! Man muss nicht gleich einen ganzen Schlosspark besitzen. Die Prinzipien lassen sich wunderbar auf einen normalen Garten mit 300 Quadratmetern übertragen. Anstatt eines riesigen Teiches legen Sie vielleicht nur eine kleine, geschwungene Wasserfläche an. Statt einer riesigen Sichtachse schaffen Sie einen gezielten Blick von der Terrasse auf einen besonders schönen Strauch oder eine Kletterrose am Ende des Gartens.

Konzentrieren Sie sich auf eine „englische Ecke“: Ein geschwungener Weg aus Rindenmulch oder Kies, der zu einer versteckten Bank führt, eingerahmt von einer üppigen Staudenrabatte und einem malerisch wachsenden Zierapfel. Schon haben Sie die Essenz dieses Stils auf kleinem Raum eingefangen.

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Wege: Den Besucher führen und verführen

Wege in einem Englischen Garten sind keine reinen Verbindungen, sie sind Teil des Erlebnisses. Sie schlängeln sich sanft durchs Gelände. Der klassische Belag ist übrigens kein hartes Pflaster, sondern eine wassergebundene Decke – im Grunde ein verdichteter Kiesweg. Das fühlt sich beim Gehen viel weicher und natürlicher an.

So ein Weg ist einfacher zu bauen, als man denkt:
1. Heben Sie den Wegverlauf etwa 20 cm tief aus.
2. Füllen Sie eine grobe Schotterschicht ein und verdichten Sie sie gut mit einer Rüttelplatte (kann man für ca. 50 € am Tag mieten).
3. Darauf kommt eine feinere Kiesschicht, die ebenfalls verdichtet wird. Fertig!

Die ehrliche Praxis: 3 Fehler, die fast jeder am Anfang macht

Ein Englischer Garten ist ein Langzeitprojekt, das mit Ihnen wächst. Bevor Sie loslegen, hier noch ein paar ehrliche Worte aus der Praxis:

  1. Wege zu gerade oder zu eng planen. Die sanften Kurven sind das A und O. Planen Sie Wege so, dass man nicht sofort das Ende sieht. Machen Sie sie breit genug, dass zwei Leute nebeneinander schlendern können.
  2. Den Teichrand verraten. Nichts zerstört die natürliche Illusion so sehr wie eine sichtbare, schwarze Teichfolie am Ufer. Nehmen Sie sich Zeit für eine sorgfältige Kaschierung mit Steinen und Pflanzen.
  3. Die Endgröße der Pflanzen unterschätzen. Der kleine, süße Baum aus der Gärtnerei kann in zehn Jahren ein Riese sein, der das ganze Haus beschattet. Informieren Sie sich immer über die endgültige Wuchshöhe und -breite!
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Wann Sie einen Profi brauchen

Eine kleine Rabatte anzulegen, ist ein tolles Projekt zum Selbermachen. Sobald aber Baggerarbeiten, große Erdbewegungen, der Teichbau oder die Pflanzung von sehr großen Bäumen anstehen, sollten Sie einen Fachbetrieb beauftragen. Die Risiken, teure Fehler zu machen oder gar Versorgungsleitungen zu beschädigen, sind einfach zu hoch.

Fazit: Eine Leidenschaft, die wächst

Einen englischen Landschaftsgarten zu gestalten, ist eine der erfüllendsten Aufgaben überhaupt. Er ist nie wirklich „fertig“, sondern verändert sich mit den Jahreszeiten und wächst mit Ihnen. Wenn Sie die Prinzipien verstanden haben und bereit sind, die nötige Liebe und Arbeit zu investieren, werden Sie mit einem Ort belohnt, der nicht nur schön aussieht, sondern auch die Seele berührt. Ein kleines Stück idealisierte Natur, das Sie jeden Tag neu entdecken können.

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Die Kunst der „geliehenen Landschaft“: Ein entscheidender Trick, um einen kleinen Garten größer wirken zu lassen, ist das „borrowed scenery“ (jap. Shakkei). Richten Sie eine Sichtachse gezielt auf ein schönes Element außerhalb Ihres Grundstücks aus – sei es die Krone eines Nachbarbaumes, ein alter Kirchturm oder eine sanfte Hügelkuppe am Horizont. So wird die Grenze Ihres Gartens optisch aufgelöst und die Weite der Umgebung Teil Ihrer eigenen Komposition.

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Faschingsdeko, die was aushält: Profi-Tipps aus der Werkstatt für deine Party

  • Romantische Kletterer: Eine Efeubewachsene Mauer ist der Inbegriff des Verwunschenen. Für Blütenpracht sorgen Kletterhortensien (Hydrangea petiolaris), die auch im Schatten gedeihen.
  • Üppige Stauden: Rittersporn (Delphinium), Lupinen und Fingerhut (Digitalis) bringen die nötige vertikale Struktur ins Beet.
  • Duftende Rosen: Unverzichtbar sind historische oder englische Strauchrosen. Sorten von David Austin wie ‚Gertrude Jekyll‘ oder ‚Constance Spry‘ kombinieren nostalgische Blütenformen mit betörendem Duft.
  • Füllende Bodendecker: Frauenmantel (Alchemilla mollis) und Storchschnabel (Geranium) schaffen weiche Übergänge und unterdrücken Unkraut.
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„Consult the genius of the place in all.“

Dieser berühmte Rat des Dichters Alexander Pope aus dem Jahr 1731 ist die goldene Regel des englischen Landschaftsgartens. Es bedeutet, nicht gegen die Natur des Ortes zu arbeiten, sondern seine Gegebenheiten – das Gelände, die Lichtverhältnisse, den Boden – zu verstehen und als Grundlage für die Gestaltung zu nutzen. Ein Garten, der im Einklang mit seinem „Genius Loci“ steht, wirkt authentisch und harmonisch.

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Kann ich den englischen Stil auch auf dem Balkon umsetzen?

Absolut, es geht um die Atmosphäre! Setzen Sie auf Terrakotta-Töpfe mit natürlicher Patina. Kombinieren Sie in einem großen Kübel verschiedene Wuchshöhen: eine kleinwüchsige Rose wie ‚The Fairy‘, hängenden Efeu, duftenden Lavendel und zierliche Gänseblümchen (Bellis perennis). Eine kleine, rostige Rankhilfe aus Metall und eine Zink-Gießkanne als Deko komplettieren den Cottage-Look auf kleinstem Raum.

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Der Charme des Unvollkommenen ist ein zentrales Element. Statt makelloser Oberflächen lebt der englische Garten von Texturen und Spuren der Zeit. Lassen Sie Moos auf alten Steinen wachsen und freuen Sie sich über die silbergraue Patina, die Holzmöbel im Freien entwickeln. Eine neue Vogeltränke aus Stein kann mit einer Mischung aus Naturjoghurt und Wasser bestrichen werden, um das Wachstum von Moosen und Flechten zu beschleunigen und ihr sofort ein antikes Aussehen zu verleihen.

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Natursteinpfad: Einzelne, unregelmäßig geformte Trittsteine aus Sandstein oder Schiefer, die direkt in den Rasen gesetzt werden. Sie wirken sehr organisch und lenken den Schritt, ohne die Grünfläche hart zu durchschneiden.

Kiesweg: Ein sanft geschwungener Weg aus feinem Rundkies (z.B. in der Körnung 8/16 mm) erzeugt das typische, leise Knirschen beim Gehen. Er ist ideal, um formale Bereiche wie eine Terrasse mit dem Rest des Gartens weich zu verbinden.

Beide Optionen vermeiden harte Kanten und fügen sich perfekt in das Ideal der Natürlichkeit ein.

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  • Sie schaffen ein Gefühl von Tiefe und Geheimnis.
  • Sie unterteilen den Garten in verschiedene „Räume“.
  • Sie bieten Wind- und Sichtschutz für lauschige Sitzplätze.

Das Geheimnis? Gezielt platzierte Hecken, dichte Strauchgruppen oder blühende Kletterpflanzen an einem Rankgitter. Sie müssen nicht hoch sein, es genügt, wenn sie den direkten Durchblick versperren und die Neugier wecken, was sich dahinter verbirgt.

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Die berühmte „Mixed Border“ ist das Herzstück vieler englischer Gärten. Im Gegensatz zur deutschen Rabatte, die oft nach strengen Farbschemata und Blütezeiten geplant wird, zelebriert die Mixed Border eine scheinbar zufällige Fülle. Hier wachsen Stauden, Gräser, einjährige Sommerblumen und sogar kleine Sträucher bunt durcheinander. Der Trick liegt in der sorgfältigen Staffelung nach Höhe und Wuchsform, um eine durchgehende Blütensaison und eine dynamische Struktur zu gewährleisten.

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Eine Studie der Royal Horticultural Society (RHS) fand heraus, dass Gärten mit einer hohen Pflanzenvielfalt, wie sie in Mixed Borders üblich ist, bis zu doppelt so viele bestäubende Insekten anziehen wie monotone Rasenflächen.

Das bedeutet, dass Sie mit jeder zusätzlichen Staude, jedem blühenden Strauch nicht nur die Ästhetik Ihres Gartens bereichern, sondern auch einen aktiven Beitrag zur lokalen Biodiversität leisten. Der naturnahe Ansatz des englischen Gartens ist also nicht nur schön, sondern auch ökologisch wertvoll.

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Ein Sitzplatz mit Seele: Vergessen Sie moderne Loungemöbel. Für die authentische Atmosphäre ist eine klassische Gartenbank unerlässlich. Eine weiße Lutyens-Bank mit ihren charakteristisch geschwungenen Armlehnen ist der absolute Klassiker. Alternativ schaffen auch Bänke aus Teakholz oder schmiedeeiserne Modelle mit verspielten Ornamenten den perfekten Ort, um den Blick schweifen zu lassen und die eigene Gartenschöpfung zu genießen.

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Was ist eine „Folly“?

Eine Folly (dt. „Torheit“) ist ein rein dekoratives Bauwerk ohne praktischen Nutzen, das in großen englischen Landschaftsgärten des 18. Jahrhunderts beliebt war. Oft waren es künstliche Ruinen, kleine griechische Tempel oder gotische Türmchen, die als malerischer Blickfang in der Landschaft platziert wurden. In einem kleineren Garten kann eine alte Steinsäule, ein kleines, rostiges Tor, das nirgendwo hinführt, oder eine einzelne Statue diese Funktion als romantischer Akzent übernehmen.

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Häufiger Fehler: Zu viel Abstand. Aus Angst vor Überwucherung pflanzen viele Anfänger Stauden mit zu großem Abstand zueinander. Ein englischer Garten lebt aber von Fülle und Dichte! Die Pflanzen sollen ineinander wachsen und eine geschlossene, üppige Gemeinschaft bilden. Halten Sie sich an die empfohlenen Pflanzabstände, aber planen Sie von Anfang an „Füllpflanzen“ wie Akelei oder Vergissmeinnicht ein, die sich selbst versamen und Lücken charmant schließen, bis die Hauptstauden ihre volle Größe erreicht haben.

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  • Das leise Plätschern wirkt beruhigend und überdeckt Umgebungsgeräusche.
  • Die spiegelnde Oberfläche fängt das Licht ein und bringt Bewegung in den Garten.
  • Es zieht Vögel und nützliche Insekten an.

Die Lösung? Ein Mini-Wasserspiel. Dafür braucht es keinen großen Teich. Eine im Boden versenkte Zinkwanne, ein alter Steintrog oder sogar ein großes Keramikgefäß mit einer kleinen Solar-Pumpe genügen, um diesen magischen Effekt zu erzielen.

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Lassen Sie sich von den „Gartenräumen“ von Sissinghurst Castle Garden in Kent inspirieren. Statt einer großen, offenen Fläche wurde der Garten dort durch Hecken und Mauern in verschiedene thematische Bereiche unterteilt, wie den berühmten „Weißen Garten“. Dieses Prinzip ist perfekt für kleinere Gärten: Schaffen Sie mit einer niedrigen Buchsbaumhecke, einem Rosenbogen oder einem Rankgitter verschiedene Zonen. Das macht den Garten spannender und lässt ihn größer erscheinen, weil man nicht alles auf einmal überblicken kann.

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Rambler-Rosen: Sie haben lange, biegsame Triebe und blühen meist einmal im Jahr überwältigend reich. Sie sind perfekt, um in alte Bäume zu wachsen oder große Pergolen zu erobern. Ein Klassiker ist die ‚Félicité et Perpétue‘.

Kletterrosen (Climber): Sie haben steifere Triebe und blühen oft mehrmals im Jahr (remontierend). Sie eignen sich besser für Hauswände, Zäune und kleinere Rosenbögen, da sie sich besser leiten lassen. Die Sorte ‚New Dawn‘ ist ein robuster und beliebter Dauerblüher.

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Vergessen Sie nicht die Dimension des Duftes! Ein englischer Garten sollte die Sinne ansprechen. Pflanzen Sie Duftinseln entlang der Wege, die beim Vorbeigehen ihre Aromen freigeben. Ideal sind englische Rosen, wohlriechender Lavendel, die süßen Blüten des Bauernjasmin (Philadelphus) oder am Abend duftende Nachtviolen (Hesperis matronalis). So wird der Spaziergang durch den Garten zu einem unvergesslichen Erlebnis.

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Der englische Landschaftsgarten war im 18. Jahrhundert eine politische Aussage. Seine „freie“, ungezähmte Form galt als Ausdruck der liberalen Verfassung Englands – im Gegensatz zur strengen Geometrie des französischen Barockgartens, der den Absolutismus von Versailles symbolisierte.

Jeder geschwungene Weg und jede malerische Baumgruppe in Ihrem Garten knüpft also an eine lange Tradition des Strebens nach Freiheit und Natürlichkeit an, die weit über reine Ästhetik hinausgeht.

Ein oft übersehenes, aber faszinierendes Element viktorianischer Gärten ist das „Stumpery“. Dabei werden alte Baumwurzeln und -stümpfe (am besten von Eichen oder Buchen) mit der Wurzelseite nach oben arrangiert, um eine bizarre, fast urzeitliche Landschaft zu schaffen. Die Nischen und Spalten sind der ideale Standort für Farne, Moose und Schattenpflanzen wie Funkien (Hosta). Eine solche Ecke bringt eine geheimnisvolle, fast mystische Atmosphäre in einen sonst vielleicht zu lieblichen Garten.

Angela Schmidt

Nach dem Abschluss meines Studiums für Journalismus an der Uni- München, arbeite ich freiberuflich für diverse Formate und Produktionen. Freshideen ist für mich ein gegenseitiges Langzeitprojekt, mit dem ich meinen Alltag viel schöner gestalte. Die Themen der Nachhaltigkeit und der Umwelt bewegen mich am meisten, aber auch die kreativen DIY Ideen finden Platz in meinem Herzen.