Dein Vorgarten: Mehr als nur der Weg zur Tür – So wird’s richtig gemacht!

von Adele Voß
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Ganz ehrlich? Als Gärtnermeister sehe ich jeden Tag, was vor deutschen Haustüren so passiert. Manchmal ist das eine echte Augenweide. Manchmal aber auch… naja, ein klares Signal, dass da was gründlich schiefgelaufen ist. Nach Jahrzehnten im Job weiß ich eines ganz sicher: Der Vorgarten ist so viel mehr als nur ein bisschen Grün vor dem Eingang. Er ist der erste Händedruck, die Visitenkarte deines Zuhauses.

Klar, alle reden vom Garten als „erweitertes Wohnzimmer“. Klingt super, aber für den Vorgarten passt das oft nicht. Hier geht es weniger ums Chillen, sondern um Funktion, Sicherheit und einen einladenden ersten Eindruck. Er muss einfach funktionieren, bei Wind und Wetter.

Ich will dir hier kein schnelles 5-Schritte-Programm verkaufen, sondern ehrliche Tipps aus der Praxis geben. Wir reden über den Boden, auf dem du stehst, die richtigen Materialien und die Pflanzen, die bei dir auch wirklich überleben. Denn ein gut geplanter Vorgarten ist eine Sache für Jahrzehnte. Einer, bei dem gepfuscht wurde, macht nur Ärger und kostet am Ende doppelt so viel. Glaub mir.

außenzimmer überdacht von der architektur des gebäudes
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1. Das Fundament: Ohne einen guten Plan geht gar nichts

Der häufigste Fehler, den ich sehe? Leute rennen in den Baumarkt, kaufen wahllos Pflanzen und Steine und wundern sich dann, dass es chaotisch aussieht. Das ist, als würdest du ein Haus ohne Bauplan zimmern. Die Planung ist wirklich 80 Prozent der Miete. Wenn die sitzt, läuft der Rest fast wie von selbst.

Nimm dir dafür mal ein Wochenende Zeit. Das ist die beste Investition, die du machen kannst.

Erst mal Detektiv spielen: Was verrät dir dein Grundstück?

Bevor du auch nur einen Spaten in die Hand nimmst, musst du deinen Vorgarten verstehen lernen. Das ist keine Raketenwissenschaft, sondern pures Beobachten.

  • Himmelsrichtung: Wo knallt die Sonne mittags hin? Wo ist es morgens schattig? Ein Nord-Vorgarten ist kühl und oft feucht – perfekt für Farne und Funkien. Ein Südvorgarten ist wie ein Backofen, da fühlen sich Lavendel, Rosen und Steppenkerzen pudelwohl. Mach einfach mal zu verschiedenen Tageszeiten ein paar Fotos mit dem Handy, das hilft ungemein!
  • Bodenbeschaffenheit: Das A und O! Grab an ein paar Stellen ein kleines Loch, so spatentief. Fällt die Erde krümelig durch die Finger? Das ist sandiger Boden, der Wasser kaum hält. Lässt sie sich zu einer Wurst formen und ist klebrig? Dann hast du Lehmboden – nährstoffreich, aber oft zu nass. Gut zu wissen: Für eine genaue Analyse kannst du eine Bodenprobe ins Labor schicken, zum Beispiel an eine Landwirtschaftliche Untersuchungs– und Forschungsanstalt (LUFA). Kostet dich zwischen 50 und 80 Euro, aber du weißt danach ganz genau, was dein Boden braucht und welche Pflanzen sich wohlfühlen. Das erspart dir Frust und teure Fehlkäufe.
  • Wind und Wetter: Liegt der Eingang ungeschützt an einer Hausecke, wo der Wind durchpfeift? Dann haben zarte Pflänzchen keine Chance.

Diese kleine Analyse entscheidet am Ende alles: welche Pflanzen überleben, welche Pflastersteine Sinn machen und warum die Bank in der prallen Sonne vielleicht doch keine so gute Idee ist.

da-oben-möbel
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Achtung, Bürokratie und Kabel: Was im Boden schlummert

Jetzt wird’s ernst. Bevor du tief gräbst, musst du wissen, was da unten los ist. Strom, Wasser, Gas, Glasfaser – ein beschädigtes Kabel kann lebensgefährlich und extrem teuer werden. Fordere bei deiner Gemeinde oder den Stadtwerken eine Planauskunft an. Das ist meistens kostenlos und absolute Pflicht! Ein kleiner Tipp: Viele Anfragen kann man heute online über zentrale Portale stellen, das spart den Gang zum Amt.

Und dann gibt’s da noch den Bebauungsplan deiner Gemeinde. Der regelt vielleicht, wie hoch dein Zaun sein darf oder ob eine Mauer überhaupt erlaubt ist. Ein kurzer Anruf beim Bauamt klärt das. Ich hatte mal einen Kunden, der eine wunderschöne, teure Mauer gebaut hat – und sie wieder abreißen musste, weil sie nicht genehmigt war. Das ist Lehrgeld, das du dir sparen kannst.

2. Die Struktur: Wege, Flächen und klare Kanten

Wenn der Plan steht, geht’s ans Eingemachte. Wege und Flächen sind das Skelett deines Vorgartens. Hier zeigt sich, ob solide gearbeitet wurde. Pfusch am Unterbau rächt sich spätestens nach dem ersten harten Winter.

außenbereich unter dem grün

Der Hauptweg: Sicher, praktisch und breit genug

Der Weg zur Haustür ist der wichtigste. Profis empfehlen eine Breite von mindestens 1,20 Metern. Das klingt viel, ist aber super praktisch, wenn du mal Einkaufstaschen schleppst oder mit dem Kinderwagen unterwegs bist. Entscheidend ist auch ein leichtes Gefälle von 1-2 % vom Haus weg. So entstehen keine Pfützen und im Winter keine fiesen Eisflächen.

Welches Material für den Weg? Ein ehrlicher Vergleich.

Die Auswahl ist riesig, aber die Unterschiede sind wichtig für deinen Geldbeutel und deine Nerven.

  • Betonpflaster: Der unkomplizierte Klassiker. Extrem haltbar, in allen erdenklichen Farben und Formen zu haben und für Selbermacher gut zu verlegen. Preislich liegst du hier je nach Qualität so zwischen 15 und 40 Euro pro Quadratmeter. Ideal für Flächen, die viel aushalten müssen.
  • Naturstein: Die Luxus-Variante. Granit, Basalt oder Sandstein sehen einfach unschlagbar aus und jeder Stein ist ein Unikat. Dafür musst du aber auch tiefer in die Tasche greifen – rechne mal mit 60 bis weit über 120 Euro pro Quadratmeter. Das Verlegen ist außerdem anspruchsvoller und eher was für geübte Hände.
  • Klinker: Der norddeutsche Charmeur. Gebrannter Ton ist extrem robust und hat eine warme, traditionelle Ausstrahlung. Liegt preislich oft im Mittelfeld und ist sehr langlebig.
  • Kies oder Splitt: Die schnelle und günstige Lösung, besonders für Nebenwege. Lässt Wasser super durchsickern. Wichtig ist aber eine stabile Randeinfassung aus Metall oder Stein, sonst hast du die Steinchen bald überall im Beet. Und mal ehrlich, das Geräusch von Schritten auf Kies hat doch was, oder?
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Das Geheimnis der Profis: Der richtige Unterbau

Hier trennt sich die Spreu vom Weizen. Ein Weg ist nur so gut wie das, was drunter ist. Ich hatte mal einen Kunden, der meinte, er spart sich den Schotter. Nach dem ersten Winter sah sein Weg aus wie eine Achterbahn. Das neu zu machen war doppelt so teuer. Also: Mach es direkt richtig!

Für einen normalen Gartenweg, der nur begangen wird, gehst du so vor:

  1. Aushub: Buddel die Fläche etwa 25-30 cm tief aus. Das nennt man „Koffer“.
  2. Tragschicht: Jetzt kommt eine 15-20 cm dicke Schicht Schotter (Körnung 0/32 mm) rein. Die muss lagenweise eingefüllt und mit einer Rüttelplatte verdichtet werden. Die kannst du dir im Baumarkt oder bei einem Mietservice für etwa 40-60 Euro pro Tag leihen. Diese Schicht ist dein Frostschutz!
  3. Bettung: Darauf verteilst du eine 3-5 cm dicke Schicht aus feinem Splitt (Körnung 2/5 mm), die du ganz glatt abziehst. Nimm bloß keinen Sand, den lieben die Ameisen und der Regen spült ihn aus.
  4. Verlegen und Verfugen: Erst jetzt kommen die Steine drauf. Danach die Fugen mit Splitt füllen und die ganze Fläche nochmal vorsichtig abrütteln.

Ein kleiner Spickzettel: Für einen 10 qm großen Weg brauchst du ungefähr 1,5-2 m³ Schotter und etwa 0,5 m³ Splitt. Das hilft bei der Bestellung im Baustoffhandel.

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3. Das grüne Herz: Pflanzen mit Köpfchen auswählen

Pflanzen machen den Vorgarten lebendig. Aber bitte nicht einfach irgendwas kaufen, weil das Etikett hübsch aussieht. „Die richtige Pflanze am richtigen Ort“ – das ist das wichtigste Gärtner-Gesetz überhaupt.

Das Gerüst: Ein schöner Baum und immergrüne Sträucher

Fang mit den großen Jungs an. Ein einzelner, schöner Hausbaum wie ein Kugel-Ahorn, eine Felsenbirne oder ein Zierapfel kann den ganzen Vorgarten prägen. Achte unbedingt auf kleinbleibende Sorten! Und ganz wichtig: Informiere dich über den gesetzlichen Grenzabstand zum Nachbarn, der ist in jedem Bundesland anders.

Immergrüne Pflanzen wie Eiben, Buchsbaum oder ein kleiner Rhododendron geben dem Garten auch im tiefsten Winter Struktur. Dann sieht es nicht so kahl und trostlos aus.

Die Füllung: Stauden, Gräser und ein genialer Trick

Stauden sind super, weil sie jedes Jahr wiederkommen. Kombiniere verschiedene Blütezeiten, dann ist von Frühling bis Herbst immer was los. Gräser bringen Leichtigkeit und ein schönes Rascheln in den Garten.

achtziger meets holz

Und jetzt ein echter Profi-Tipp, der dir unglaublich viel Arbeit erspart: Bodendecker! Pflanzen wie Storchschnabel (Geranium), Elfenblume oder Golderdbeere bilden nach ein, zwei Jahren einen dichten Teppich. Unkraut hat da kaum noch eine Chance. Das ist tausendmal besser als Rindenmulch, der den Boden oft nur übersäuert.

Ein typischer Anfängerfehler: Pflanzen werden viel zu eng gesetzt, weil es am Anfang so leer aussieht. Schau aufs Etikett, wie breit die Pflanze wird, und halte den Abstand ein! Nach zwei Jahren erstickt sich sonst alles gegenseitig und du musst wieder ausdünnen.

4. Die ungeliebten Notwendigkeiten: Müll, Fahrräder und Licht

Ein Vorgarten ist kein Museum. Mülltonnen und Fahrräder müssen irgendwo hin. Die Kunst ist, sie clever zu verstecken.

Wohin mit den Mülltonnen?

Bunte Plastiktonnen können den schönsten Vorgarten ruinieren. Eine Verkleidung ist fast immer eine gute Investition. Es gibt fertige Boxen aus Holz, Metall oder Kunststoff. Einfache Holzverkleidungen starten bei ca. 150 €, schicke Metallboxen können aber auch mal 800 € oder mehr kosten. Eine günstigere und schönere Lösung ist oft eine kleine Hecke oder eine Pergola, die du mit Efeu oder Clematis beranken lässt.

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Beleuchtung: Sicherheit trifft Atmosphäre

Gutes Licht im Vorgarten ist kein Luxus. Es sorgt für Sicherheit auf dem Weg zur Tür und kann abends eine wunderbare Atmosphäre schaffen. Ein einzelner Strahler, der einen schönen Baum von unten anleuchtet, wirkt Wunder!

Moderne LEDs sind hier perfekt: sparsam und langlebig. Achte bei Außenleuchten auf die Schutzart, mindestens IP44 (spritzwassergeschützt) sollte es sein. Und hier eine unbedingte Warnung: Elektrische Installationen im Außenbereich sind ein Job für den Profi! Die Kombination aus Wasser und Strom ist lebensgefährlich. Finger weg, wenn du kein Elektriker bist!

Ein ehrliches Wort zum Schluss

Ein richtig guter Vorgarten entsteht nicht an einem Nachmittag. Er ist das Ergebnis von guter Planung, solider Arbeit und ein bisschen Pflanzenverstand. Lass dich nicht von Hochglanz-Magazinen verrückt machen. Ein Garten ist ein lebendiges System, kein Möbelstück, das man hinstellt.

Die besten Projekte, die ich begleitet habe, waren immer die, bei denen sich die Leute vorab wirklich Gedanken gemacht haben. Trau dir ruhig einiges selbst zu! Aber sei auch ehrlich zu dir: Große Erdarbeiten am Hang oder die Elektrik sind Fälle für Fachleute. Ein guter Landschaftsgärtner kostet zwar Geld, aber er erspart dir Fehler, die am Ende noch viel teurer werden.

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Sieh deinen Vorgarten als eine Investition in dein Zuhause. Wenn du es von Anfang an richtig anpackst, wirst du viele, viele Jahre Freude daran haben.

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Der Weg zur Tür ist mehr als nur eine Verbindung – er ist eine Inszenierung. Statt eines geraden Betonpfades, denken Sie in Kurven. Eine sanft geschwungene Linienführung aus Natursteinplatten oder Ziegeln verlangsamt den Schritt, lenkt den Blick und lässt selbst den kleinsten Vorgarten größer und geheimnisvoller wirken. So wird der tägliche Heimweg zu einem kleinen, bewussten Ritual.

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  • Visuelle Ruhe: Eine einheitliche, wiederkehrende Bepflanzung wirkt harmonischer als ein Sammelsurium vieler verschiedener Arten.
  • Weniger Pflegeaufwand: Große Gruppen der gleichen Staude sind einfacher zu pflegen als viele einzelne Diven.
  • Starke Wirkung: Ein Meer aus violettem Salbei oder eine Welle aus filigranem Federgras hat eine viel größere Fernwirkung.

Das Geheimnis? Die „Drift“-Pflanzung, bei der Stauden in unregelmäßigen, langgezogenen Gruppen gepflanzt werden, um natürliche Wiesen nachzuahmen.

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Muss ich wirklich den ganzen Vorgarten umgraben?

Nein, oft sind es die kleinen Eingriffe, die den größten Unterschied machen. Konzentrieren Sie sich auf einen „Fokuspunkt“. Das kann eine beeindruckende Solitärpflanze wie eine Felsenbirne (Amelanchier lamarckii) sein, ein moderner Pflanzkübel aus Cortenstahl von Marken wie Adezz oder eine schlichte Holzbank. Dieser eine, gut gewählte Akzent kann die gesamte Wahrnehmung Ihres Eingangsbereichs verändern, ohne dass eine komplette Neuanlage nötig wird.

außenzimmer unter dem dach
bequeme kissen und stühle

„Ein gut gestalteter Vorgarten kann den wahrgenommenen Wert einer Immobilie um bis zu 15 % steigern.“

Diese oft zitierte Schätzung aus der Immobilienbranche unterstreicht, was der Gärtnermeister sagt: Der erste Eindruck zählt. Es geht nicht nur um Ästhetik, sondern um eine handfeste Investition. Ein gepflegter, durchdachter Eingangsbereich signalisiert Instandhaltung und Sorgfalt, was potenzielle Käufer und auch Nachbarn positiv wahrnehmen.

bequeme sitzmöbel draußen

Die richtige Beleuchtung ist kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit. Sie dient nicht nur der Sicherheit auf Wegen und Stufen, sondern schafft auch eine magische Atmosphäre nach Einbruch der Dunkelheit. Indirekte Pollerleuchten, zum Beispiel die unauffälligen Modelle von Bega, können einen Weg säumen, während gezielte Spots die Rinde eines Baumes oder die Textur einer Mauer hervorheben. Das Ergebnis: Ihr Haus wirkt auch nachts einladend und lebendig.

bett mit kissen
dekokissen in grellen farben sind super modern

Die Hausnummer ist oft ein vergessener Held des Designs. Statt einer verwitterten Standardnummer aus dem Baumarkt, investieren Sie in ein Statement-Stück, das die Architektur Ihres Hauses unterstreicht. Hersteller wie Keilbach oder Serafini bieten minimalistische Designs aus Edelstahl an, die an einer modernen Fassade perfekt aussehen. Bei einem Altbau können klassische, emaillierte Schilder oder Ziffern aus Messing den historischen Charme betonen.

dieser wohnraum ist fast wie die natur selbst
holz und bequeme textilien

Vergessen Sie nicht die Vertikale! Eine kahle Hauswand oder ein trister Zaun schreit geradezu nach Begrünung. Kletterpflanzen wie die duftende Kletterrose ‚New Dawn‘ oder der robuste, wintergrüne Efeu können unschöne Bereiche kaschieren und eine zusätzliche grüne Ebene schaffen. An modernen Fassaden wirken filigrane Rankhilfen aus Stahlseilen, an denen Clematis emporrankt, besonders elegant und leicht.

holz und metall flair

Trittsteinplatten: Ideal für lockere Kies- oder Rasenflächen. Sie geben eine klare Richtung vor, ohne die Fläche komplett zu versiegeln, was gut für die Regenwasserversickerung ist.

Großformatige Betonplatten: Perfekt für einen modernen, minimalistischen Look. Wenige, große Platten (z.B. 80×80 cm) schaffen optische Weite und Ruhe.

Die Wahl hängt vom Stil Ihres Hauses und der gewünschten Wirkung ab: natürlich und verspielt oder geradlinig und architektonisch.

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korbmöbel sehr bequem

Stauden sind das Rückgrat eines jeden pflegeleichten Vorgartens. Einmal gepflanzt, kommen sie jedes Jahr wieder. Hier sind drei unverwüstliche Kandidaten für sonnige Plätze:

  • Steppensalbei (Salvia nemorosa): Blüht monatelang in intensivem Violett und ist ein wahrer Insektenmagnet.
  • Prachtkerze (Gaura lindheimeri): Ihre filigranen, weißen Blüten tanzen wie Schmetterlinge im Wind und lockern jedes Beet auf.
  • Fetthenne (Sedum ‚Herbstfreude‘): Extrem trockenheitstolerant, bietet sie mit ihren rosa-roten Blütendolden bis in den Winter hinein Struktur.
korbmöbel und exotik

Der berühmte niederländische Gartengestalter Piet Oudolf sagte einmal: „Ein Garten ist nicht nur eine Ansammlung von Blumen. Es geht um die Emotion, die er hervorruft.“

Überlegen Sie sich also, welche Stimmung Ihr Vorgarten vermitteln soll. Soll er ruhig und meditativ sein, mit Gräsern, die im Wind wiegen? Oder fröhlich und bunt, mit einem Meer aus Sommerblumen? Diese Grundsatzentscheidung hilft Ihnen bei jeder Pflanzenauswahl.

korbmöbel und holz
küche und unterhaltungsbereich draußen

Wohin mit den Mülltonnen?

Der Klassiker unter den Vorgarten-Problemen. Eine elegante Lösung sind Mülltonnenboxen. Es gibt sie aus Holz, Metall (z.B. von Paul Wolff) oder wartungsfreiem HPL-Kunststoff. Eine günstigere und grünere Alternative ist eine kleine Hecke aus immergrünem Liguster oder eine berankte Sichtschutzwand, die die unschönen Behälter diskret aus dem Blickfeld rückt.

möbeleinrichtung
möbel mit sitzen und einem tisch

Ein häufiger Fehler: Pflanzen werden zu dicht an die Hauswand oder direkt unter die Dachtraufe gesetzt. Dort ist der Boden oft extrem trocken („Regenschatten“) und durch den hohen pH-Wert des Putzes für viele Pflanzen ungeeignet. Halten Sie mindestens 50 cm Abstand, um den Pflanzen eine reelle Überlebenschance zu geben und Feuchtigkeitsschäden an der Fassade zu vermeiden.

möbel vor einem rustikalen zaun

Gerade im Vorgarten, wo der Platz oft begrenzt ist, sind Pflanzen Gold wert, die das ganze Jahr über etwas zu bieten haben. Denken Sie an den japanischen Ahorn, dessen filigrane Blätter im Herbst leuchten, oder an die Kornelkirsche, die im Spätwinter gelb blüht, im Sommer Früchte trägt und eine interessante Rindenstruktur aufweist. So vermeiden Sie kahle, triste Monate und haben immer einen Blickfang.

offen aber überdacht
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  • Geringer Wasserbedarf: Ideal für sonnige, trockene Standorte und den Klimawandel.
  • Kaum Unkraut: Eine dicke Schicht (mind. 5 cm) unterdrückt unerwünschten Aufwuchs.
  • Moderne Ästhetik: Schafft klare, ruhige Flächen, die Gräser und Stauden perfekt in Szene setzen.

Das Geheimnis? Ein Kiesgarten! Kombinieren Sie Ziergräser wie Blauschwingelgras (Festuca glauca) mit trockenheitsliebenden Stauden wie der Katzenminze (Nepeta) für ein pflegeleichtes und stilvolles Ergebnis.

schlichte möbel der moderne für den außenbereich

Laut dem Naturschutzbund Deutschland (NABU) sind über 50 % der heimischen Wildbienenarten in ihrem Bestand gefährdet.

Ihr Vorgarten kann ein kleines Paradies für diese wichtigen Bestäuber sein. Verzichten Sie auf sterile Schotterwüsten und setzen Sie auf heimische, nektarreiche Pflanzen wie Thymian, Lavendel, Glockenblumen oder eine Wildblumenmischung. Jeder Quadratmeter zählt!

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sehr modernes außenzimmer

Naturstein (z.B. Granit, Basalt): Extrem langlebig, einzigartig in Farbe und Struktur, wird mit den Jahren immer schöner. Allerdings teurer in der Anschaffung und Verlegung.

Betonstein: Günstiger, in unzähligen Farben und Formen erhältlich und maßgenau, was die Verlegung vereinfacht. Kann aber mit der Zeit ausbleichen und wirkt oft weniger edel.

Für ein zeitloses, hochwertiges Ergebnis ist Naturstein oft die bessere Langzeitinvestition.

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Ein Vorgarten muss nicht flach sein. Schon eine kleine Modellierung des Geländes kann eine enorme Wirkung haben. Ein leicht erhöhter Pflanzhügel, gestützt von ein paar Findlingen, schafft Spannung und bessere Pflanzbedingungen für Gewächse, die trockene Füße lieben, wie zum Beispiel mediterrane Kräuter. So durchbrechen Sie die Monotonie und schaffen verschiedene kleine Lebensbereiche.

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Brauche ich eine automatische Bewässerung?

Für die meisten Vorgärten lautet die Antwort: Nein, wenn die Pflanzenauswahl stimmt. Setzen Sie auf trockenheitstolerante Arten, die an Ihren Standort angepasst sind. Eine dicke Mulchschicht aus Rindenkompost oder Pinienrinde hilft zusätzlich, die Feuchtigkeit im Boden zu halten. Das spart nicht nur Wasser und Geld, sondern auch eine Menge Arbeit und Technik.

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Die Farbe Ihrer Haustür ist der emotionale Willkommensgruß. Stimmen Sie sie auf Ihre Bepflanzung ab, um ein harmonisches Gesamtbild zu erzeugen. Eine rote Tür wirkt fantastisch neben silberlaubigen Pflanzen wie Wollziest. Ein sattes Blau harmoniert wunderbar mit gelb blühenden Rosen oder Stauden. Bevor Sie zum Pinsel greifen: Holen Sie sich Farbkarten und halten Sie sie direkt neben Ihre Pflanzen und die Fassade.

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  • Bodendecker-Rosen: Sorten wie ‚The Fairy‘ sind extrem robust, blühen unermüdlich und unterdrücken Unkraut.
  • Immergrüne Golderdbeere (Waldsteinia ternata): Bildet dichte, grüne Teppiche und zeigt im Frühling leuchtend gelbe Blüten. Verträgt auch Schatten.
  • Dickmännchen (Pachysandra terminalis): Ein klassischer, immergrüner Bodendecker für schattige Bereiche, der absolut keine Pflege benötigt.
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tisch mit stühlen

Wasser auf versiegelten Flächen fließt direkt in die Kanalisation. Ein Quadratmeter Grünfläche kann hingegen bis zu 200 Liter Regenwasser speichern.

Anstatt alles zuzupflastern, nutzen Sie wasserdurchlässige Beläge wie Rasengittersteine für den Stellplatz oder Kies für die Wege. Das entlastet nicht nur die Kanalisation bei Starkregen, sondern verbessert auch das Mikroklima direkt vor Ihrer Haustür.

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Budget-Tipp: Kaufen Sie Stauden und Gräser in kleineren Töpfen (z.B. 9×9 cm) statt in großen Containern. Sie sind deutlich günstiger und wachsen im ersten Jahr oft besser an als große, verwurzelte Exemplare. Mit etwas Geduld haben Sie nach ein bis zwei Saisons das gleiche Ergebnis für einen Bruchteil des Preises.

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Symmetrie schafft sofort ein Gefühl von Ordnung, Eleganz und Formalität. Das einfachste Mittel, dies zu erreichen, sind zwei identische Pflanzkübel, die den Eingang flankieren. Bepflanzt mit Formschnittgehölzen wie Buchsbaumkugeln oder kleinen Zypressen, verleihen sie Ihrem Haus einen Hauch von klassischer Grandezza. Achten Sie auf hochwertige Kübel, zum Beispiel aus Fiberglas oder Zink.

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Ein Vorgarten kann auch duften! Pflanzen Sie aromatische Kräuter wie Lavendel oder Rosmarin entlang des Weges. Jedes Mal, wenn Sie daran vorbeistreifen, wird ein wunderbarer Duft freigesetzt. Auch bestimmte Rosen, wie die historische Sorte ‚Charles de Mills‘, oder der intensiv duftende Bauernjasmin (Philadelphus) können den Weg zur Haustür in ein sinnliches Erlebnis verwandeln.

Gartenvlies unter Kies oder Splitt: Klingt praktisch, ist es aber oft nicht. Im Laufe der Zeit sammelt sich organisches Material auf dem Vlies, in dem Unkraut trotzdem wurzelt. Das Entfernen wird dann zur Tortur.

Besser: Eine ausreichend dicke Schicht des Materials (mindestens 8-10 cm) direkt auf den Boden auftragen. Das unterdrückt das meiste Unkraut auf natürliche Weise und lässt sich bei Bedarf viel einfacher pflegen und ergänzen.

Adele Voß

Adele Voß ist 1979 in Wien geboren und hat dort Kunstgeschichte studiert. Deshalb sind ihre Interessen als Online-Autorin auf die Bereiche Kunst und Kultur gerichtet.  Ihrer Meinung nach muss man Mode und Design ebenso als Quellen kreativer Inspiration betrachtet und als Ausdruck der menschlichen Persönlichkeit. Adele macht ihre Leser gerne aufmerksam auf die tiefere Bedeutung der Trends im Innendesign im Konkreten und auch in der modernen Lebensweise im Allgemeinen. Adele Voß schreibt darüber hinaus gerne übers Thema Gesundheit. Es umfasst Artikel über gesundes Abnehmen, gesunde Speisen und Getränke und auch über sportliche Aktivitäten in jedem Alter. In ihrer Freizeit kocht sie gern für die Familie und sie alle reisen oft zusammen.