Frühlingsputz für die Wände: Wie du mit Licht und Farbe jetzt alles neu machst (Profi-Tipps!)
Jedes Jahr das gleiche Spiel: Sobald die Sonne im Frühling zum ersten Mal richtig Kraft hat, klingelt bei uns im Handwerksbetrieb das Telefon Sturm. Die Leute erwachen quasi aus dem Winterschlaf, und die tiefstehende Sonne ist gnadenlos – sie zeigt jeden Kratzer an der Wand und den leichten Grauschleier, der sich über die dunklen Monate gelegt hat.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Das A und O: Warum das Frühlingslicht alles verändert
- 2 Die Wände: Gute Vorbereitung ist (leider) alles
- 3 Dispersions-, Silikat- oder Kalkfarbe? Ein kleiner Wegweiser
- 4 Von der Küste bis zu den Alpen: Warum dein Wohnort eine Rolle spielt
- 5 Stoffe und Holz: Hol dir die Wärme zurück
- 6 Der Profi-Trick für Fortgeschrittene: Vergiss die Decke nicht!
- 7 DIY oder doch lieber den Fachmann rufen?
- 8 Bildergalerie
Der Wunsch nach Veränderung ist plötzlich riesig. Nach Frische, nach Licht. Viele fragen dann direkt nach „Frühlingsfarben“, und ich muss ehrlich gesagt immer ein bisschen schmunzeln. Denn der Frühling ist keine fertige Farbe aus dem Baumarktregal. Er ist ein Gefühl, ein Zusammenspiel aus dem richtigen Licht, den passenden Materialien und natürlich gutem Handwerk. Ich mache diesen Job schon eine gefühlte Ewigkeit und habe eines gelernt: Bevor du den Pinsel auch nur anfasst, musst du den Raum und vor allem das Licht verstehen.
Keine Sorge, das hier wird keine trockene Anleitung. Ich möchte dir lieber die Grundlagen mit auf den Weg geben, damit du ein Ergebnis erzielst, das länger hält als nur eine Saison.

Keine Zeit für die große Renovierung? 3 Sofort-Tricks für den Frühlings-Look
Mal ganz ehrlich, nicht jeder hat Lust, sofort das ganze Wohnzimmer zu streichen. Wenn du schnelle Ergebnisse sehen willst, versuch mal das hier. Dauert keine Stunde!
- Fenster putzen: Klingt banal, aber du wirst schockiert sein, wie viel mehr helles, klares Licht das in deine Räume bringt. Das ist der einfachste Licht-Booster überhaupt.
- Textilien tauschen: Weg mit den schweren Wollplaids und Samtkissen! Her mit leichten Stoffen. Ein paar Kissenbezüge aus Leinen oder heller Baumwolle (kosten oft nur 10-20 € pro Stück) und ein leichter Vorhang verändern die Atmosphäre sofort.
- Dunkle Ecken aufhellen: Stell eine helle Vase mit ein paar frischen Zweigen oder eine neue Stehlampe in die dunkelste Ecke des Raumes. Das zieht den Blick an und lässt den ganzen Raum freundlicher wirken.
Das A und O: Warum das Frühlingslicht alles verändert
\p>Bevor wir über Farbtöpfe reden, müssen wir über die wichtigste Zutat sprechen: das Tageslicht. Das Licht im Frühling ist komplett anders als im Sommer oder Winter. Es ist klarer, irgendwie kühler und oft sehr direkt, weil die Sonne noch relativ flach am Himmel steht. Dieses Frühlingslicht ist brutal ehrlich. Es deckt alles auf.
Und das merkst du sofort daran, wie Farben im Raum wirken:

- Die Farbtemperatur: Frühlingslicht hat einen höheren Blauanteil. Ein neutrales Grau, das im Winter noch gemütlich war, kann plötzlich kühl oder sogar leicht bläulich wirken. Ein warmes Beige sieht auf einmal verwaschen aus.
- Der Schattenwurf: Durch den flachen Sonnenstand sind die Schatten länger und härter. Eine grobe Raufasertapete kann dadurch plötzlich super unruhig aussehen, weil jedes Körnchen einen Schatten wirft. Glatte Oberflächen hingegen sind jetzt Gold wert, denn sie reflektieren das Licht viel besser.
Ein Klassiker aus meiner Berufspraxis: Ein Kunde wollte unbedingt ein zartes Salbeigrün. Auf der kleinen Farbkarte im Laden sah es traumhaft aus. An seiner großen, nach Norden ausgerichteten Wohnzimmerwand wirkte es am Ende aber wie ein trauriges Krankenhausgrau. Eine teure Lektion über die Macht des Lichts. Deshalb mein wichtigster Tipp: Teste Farben niemals nur im Baumarkt unter Kunstlicht. Hol dir kleine Probedosen, streich ein großes Stück Pappe (mindestens 50×50 cm) und stell es in den Raum. Beobachte die Farbe morgens, mittags und abends. Nur so vermeidest du böse Überraschungen.

Die Wände: Gute Vorbereitung ist (leider) alles
Du kannst die teuerste Farbe der Welt kaufen – auf einem schlecht vorbereiteten Untergrund sieht sie immer billig aus. Das ist die ungeschriebene Regel Nummer eins. Die Vorbereitung ist der unsichtbare Teil, der aber locker 70 % des Endergebnisses ausmacht. Plane dafür bei einem 20-qm-Raum ruhig einen ganzen Nachmittag ein!
Deine Einkaufsliste für die perfekte Wand:
Was du wirklich brauchst, ist gar nicht so viel. Hier eine kleine Checkliste, damit du nichts vergisst:
- Reinigung: Ein Eimer Anlauger oder eine einfache Sodalösung aus der Drogerie (kostet beides unter 10 €). Unverzichtbar in Küchen oder Raucherhaushalten, sonst schlägt das Fett oder Nikotin garantiert wieder durch.
- Spachtelarbeiten: Ein kleines Set Japanspachtel (ca. 15 €) und eine gute Fertigspachtelmasse aus der Tube für Dübellöcher (ca. 8-12 €). Lass die Masse gut trocknen – je nach Tiefe des Lochs dauert das ein paar Stunden.
- Schleifen: Etwas Schleifpapier oder ein Schleifschwamm mit 120er und 180er Körnung (ca. 5 €). Profi-Tipp: Fahr mal mit der flachen Hand über die gespachtelte Stelle. Du fühlst Unebenheiten viel besser, als du sie siehst.
- Grundierung: Der wichtigste Schritt, den fast alle Heimwerker überspringen! Ein Kanister Tiefengrund (ca. 20-30 € für 5 Liter) sorgt dafür, dass die Farbe später gleichmäßig einzieht und keine Flecken oder „Wolken“ bildet. Nach dem Auftragen muss er meist 4-6 Stunden trocknen.

Die 3 häufigsten Fehler, die fast jeder macht:
- Die Grundierung weglassen. Ich kann es nicht oft genug sagen. Das Ergebnis wird fleckig, und du brauchst am Ende mehr Farbe.
- Billiges Abklebeband benutzen. Wer hier spart, zahlt doppelt. Gutes Malerkrepp (oft das goldene oder lila Band) kostet ein paar Euro mehr, verhindert aber, dass die Farbe darunterläuft und du unsaubere Kanten bekommst.
- Bei schlechtem Licht streichen. Streich niemals abends nur bei Lampenlicht. Du übersiehst garantiert Stellen oder verursachst Streifen, die du am nächsten Morgen im Tageslicht siehst.
Dispersions-, Silikat- oder Kalkfarbe? Ein kleiner Wegweiser
Jetzt geht’s an die Farbe selbst. Es geht nicht nur um den Ton, sondern auch um die Art. Hier die drei gängigsten Optionen im Klartext:
Dispersionsfarbe: Das ist der absolute Klassiker, den du überall im Baumarkt findest. Sie ist super für Anfänger, weil sie einfach zu verarbeiten und ziemlich robust ist. Preislich bist du hier mit ca. 20 € bis 50 € für einen 10-Liter-Eimer dabei, je nach Deckkraft und Qualität.

Silikatfarbe: Das ist sozusagen die Profi-Liga. Diese Farbe geht eine chemische Verbindung mit dem Putz ein und ist dadurch extrem langlebig. Ihr größter Vorteil: Sie ist „diffusionsoffen“. Stell es dir vor wie eine Funktionsjacke für deine Wand – Feuchtigkeit kann raus, aber nicht rein. Das ist fantastisch für ein gesundes Raumklima. Die Optik ist sehr edel und supermatt, was das Licht wunderbar sanft streut. Aber Achtung: Die Verarbeitung ist anspruchsvoller und der Preis liegt eher bei 60 € bis 100 € pro Eimer. Eher was für Fortgeschrittene oder den Maler.
Kalkfarbe: Das ist die ganz traditionelle und natürliche Wahl. Kalk wirkt von Natur aus desinfizierend und beugt Schimmel vor. Die Oberfläche wird ebenfalls matt, aber mit einem sehr lebendigen, leicht wolkigen Charakter, der ein unvergleichliches Lichtspiel erzeugt. Der Nachteil: Sie ist nicht so abriebfest wie die anderen. Wenn du mit dem Pullover an der Wand streifst, könntest du weiße Spuren haben. Preislich oft im Mittelfeld.

Mein Rat für ein frisches Frühlingsgefühl? Wähle immer eine möglichst matte Farbe. Glänzende Oberflächen können bei tiefstehender Sonne jede kleinste Unebenheit an der Wand betonen und wirken schnell unruhig.
Von der Küste bis zu den Alpen: Warum dein Wohnort eine Rolle spielt
Was an der Küste super aussieht, kann in den Bergen völlig deplatziert wirken. Das Licht ist einfach überall ein bisschen anders.
Wohnst du eher im kühlen Norden, wo das Licht oft weicher und diffuser ist? Dann sei vorsichtig mit kühlen Farben. Ein reines Weiß kann hier schnell steril wirken. Besser sind gebrochene Weißtöne mit einem winzigen Hauch Gelb oder Ocker. Helle Hölzer wie Birke oder Esche passen perfekt dazu und bringen Wärme rein.
Im sonnigen Süden hingegen ist das Licht viel intensiver und wärmer. Hier kannst du ruhig mutiger sein! Ein lichtes Himmelblau oder ein frisches Maigrün wirken hier nicht aufdringlich, sondern lebendig und frisch. Dazu passen kräftigere Hölzer wie Eiche oder ein schöner Natursteinboden.

Stoffe und Holz: Hol dir die Wärme zurück
Ein Raum ist mehr als nur vier Wände. Tausche jetzt die schweren, dunklen Winter-Elemente aus!
Bei den Vorhängen ist Leinen der absolute Star. Es filtert das Licht auf eine magische Weise und sieht dabei lässig und edel aus. Gute Leinenvorhänge sind eine Investition, aber sie halten ewig. Leichte Baumwolle tut es aber auch. Ein kleiner Tipp von den Profis aus der Raumausstattung: Lass die Vorhänge entweder genau auf dem Boden aufstehen oder sogar ein paar Zentimeter länger sein, sodass sie lässig aufliegen. Das sieht viel hochwertiger aus als „Hochwasser“.
Und beim Holz? Schau dir deine Möbel mal genau an. Eine lackierte Oberfläche ist praktisch, wirkt aber oft kühl. Eine geölte oder gewachste Oberfläche fühlt sich warm und samtig an. Du musst nicht alles neu kaufen! Einen alten Holztisch kannst du oft mit etwas Schleifpapier und einem hochwertigen Hartwachsöl (findest du im Fachhandel) wieder zum Leben erwecken. Das Ergebnis ist oft verblüffend.

Der Profi-Trick für Fortgeschrittene: Vergiss die Decke nicht!
Die Decke wird fast immer vergessen und einfach strahlend weiß gestrichen. Ein Fehler! Eine reinweiße Decke zu farbigen Wänden erzeugt einen harten Kontrast und lässt den Raum niedriger wirken.
Mein Geheimtipp: Töne die Deckenfarbe ganz leicht mit der Wandfarbe ab. Nimm dafür einfach etwa eine halbe Kaffeetasse deiner Wandfarbe auf einen 10-Liter-Eimer weiße Deckenfarbe. Das Auge nimmt die Decke immer noch als Weiß wahr, aber der Übergang zur Wand wird butterweich und harmonisch. Der ganze Raum wirkt plötzlich viel stimmiger, wie aus einem Guss.
DIY oder doch lieber den Fachmann rufen?
Eine Wand zu streichen, trauen sich die meisten zu. Aber sei ehrlich zu dir selbst. Ruf den Profi, wenn…
- … du in einem Altbau mit unbekannten Untergründen lebst.
- … größere Spachtelarbeiten anstehen.
- … es um hohe Decken oder gefährliche Stellen im Treppenhaus geht.
Klar, selber machen ist auf den ersten Blick günstiger. Für einen 20-qm-Raum kommst du mit reinen Materialkosten von vielleicht 150 € bis 250 € hin. Ein Malerbetrieb wird für dieselbe Arbeit, aber eben inklusive allem, wahrscheinlich zwischen 500 € und 800 € verlangen. Dafür sparst du dir aber ein ganzes Wochenende Arbeit, eine Menge Nerven und hast am Ende ein perfektes Ergebnis mit Garantie.

Ach ja, und als Mieter gilt: Helle, neutrale Farben sind immer okay. Wenn du eine Wand aber knallrot oder schwarz streichst, kann der Vermieter beim Auszug verlangen, dass du sie wieder weiß streichst. Nur damit du’s im Hinterkopf hast.
Einen Raum neu zu gestalten, ist eine wunderbare Sache. Es ist, als würde man das Erwachen der Natur nach drinnen holen. Nimm dir Zeit, beobachte das Licht, fass die Materialien an und investiere in Qualität. Dann schaffst du nicht nur eine kurzlebige Deko, sondern eine Atmosphäre, in der du dich wochen- und monatelang richtig wohlfühlst.
Bildergalerie



„Farbe ist ein machtvolles Instrument. Sie kann den Raum verändern, die Stimmung heben und die Wahrnehmung lenken.“ – Le Corbusier
Der berühmte Architekt wusste es schon damals: Eine neue Wandfarbe ist mehr als nur Dekoration. Sie ist das wirksamste und oft auch günstigste Werkzeug für eine komplette Neugestaltung. Der Frühlingsputz für die Wände ist also Ihre Chance, die gesamte Atmosphäre eines Raumes neu zu definieren.


Der Finish-Faktor: Nicht nur die Farbe, auch der Glanzgrad beeinflusst die Raumwirkung enorm. Matt absorbiert das scharfe Frühlingslicht und kaschiert kleine Unebenheiten – perfekt für eine ruhige, pudrige Ästhetik. Ein seidenmattes Finish (Eggshell) hingegen reflektiert das Licht sanft und ist robuster, ideal für Flure oder die Küche. Hochglanz? Nur für mutige Akzente an Türen oder Leisten, da er jede Imperfektion betont.


Die richtige Farbe für einen Nordseiten-Raum finden?
Räume mit Nordlicht wirken oft kühl und schattig. Ein reines Weiß kann hier schnell grau und trist aussehen. Der Trick liegt in Farben mit warmen Untertönen. Denken Sie an cremige Weißtöne, sanfte Beige-Nuancen oder sogar ein zartes Gelb wie „Sudbury Yellow“ von Farrow & Ball. Diese Töne kompensieren das kühle Licht und schaffen eine einladende, sonnige Atmosphäre, selbst wenn die Sonne nicht direkt hineinscheint.


- Eine Wand in einem kräftigen Ton streichen.
- Möbel umstellen für eine neue Perspektive.
- Ein neues, großes Kunstwerk aufhängen.
Das Ergebnis? Ein Gefühl von Neuheit und Frische, ohne das gesamte Zimmer auf den Kopf stellen zu müssen. Manchmal ist ein gezielter Eingriff wirkungsvoller als eine komplette Renovierung.


Farbtest, aber richtig!
Niemals eine Farbe basierend auf dem kleinen Papiermuster aus dem Baumarkt auswählen. Das Licht in Ihrem Zuhause ist einzigartig. Kaufen Sie stattdessen kleine Testdosen und gehen Sie wie folgt vor:
- Malen Sie mindestens 1m x 1m große Flächen direkt auf die Wand.
- Testen Sie die Farbe an einer sonnigen und an einer schattigen Wand.
- Beobachten Sie die Farbe zu verschiedenen Tageszeiten: im Morgenlicht, mittags und in der Dämmerung. Erst dann sehen Sie den wahren Charakter des Tons.


Laut einer Studie der University of Georgia kann allein der Anblick der Farbe Grün Stress reduzieren und die Konzentration fördern.
Kein Wunder, dass Salbei-, Eukalyptus- oder Minttöne im Frühling so beliebt sind. Sie holen das beruhigende Gefühl der erwachenden Natur direkt in die eigenen vier Wände und schaffen eine Oase der Ruhe.


Die fünfte Wand nicht vergessen: Wir konzentrieren uns so sehr auf die vier Wände, dass die Decke oft übersehen wird. Ein strahlendes Weiß ist der Klassiker und lässt den Raum höher wirken. Aber wie wäre es mit einem Hauch Farbe? Ein sehr zartes Pastellblau kann den Eindruck eines offenen Himmels erwecken, während ein warmer Cremeton eine gemütlichere, intimere Atmosphäre schafft. Ein kleiner, aber wirkungsvoller Profi-Trick!


Akzentwand mit Tapete: Eine Vliestapete mit einem botanischen Muster oder einer dezenten grafischen Struktur kann einem Raum sofort Tiefe und Persönlichkeit verleihen. Marken wie Marburg oder Rasch bieten hier fantastische, leicht zu verarbeitende Optionen.
Akzentwand mit Farbe: Günstiger und flexibler. Ein kräftiger Farbton hinter dem Sofa oder dem Bett schafft einen Fokuspunkt. Der Vorteil: Wenn der Trend sich ändert, ist die Wand schnell wieder umgestrichen.
Für Einsteiger ist die farbige Akzentwand oft der einfachere Weg, während eine Mustertapete ein echtes Design-Statement setzt.


Gesundes Raumklima im Frühling? Achten Sie auf Farben mit dem „Blauen Engel“ oder dem EU-Ecolabel. Diese sind emissionsarm und frei von schädlichen Lösungsmitteln (VOC). Gerade nach dem langen Winter, in dem oft weniger gelüftet wurde, ist der Wechsel zu wohngesunden Farben von Herstellern wie Alpina (z.B. „Alpinaweiß Das Original“) oder den ökologischen Linien von Farrow & Ball ein echter Gewinn für Ihr Zuhause.


- Das richtige Werkzeug: Investieren Sie in eine hochwertige Lammfellrolle für Wände und einen Pinsel mit dichten Borsten (z.B. von Mako) für die Ecken. Billigwerkzeug hinterlässt unschöne Streifen und verliert Haare.
- Die richtige Vorbereitung: Spachteln, schleifen, grundieren. Die 10 Minuten extra für saubere Vorarbeit sparen Stunden an Ärger über ein ungleichmäßiges Ergebnis.
- Nass-in-Nass arbeiten: Streichen Sie immer komplette Wände am Stück, ohne lange Pausen. So vermeiden Sie sichtbare Ansätze und Übergänge.


Pastellfarben, ohne dass es wie im Kinderzimmer aussieht?
Das Geheimnis liegt im Kontrast. Kombinieren Sie zarte Töne wie Mintgrün oder Rosé mit erwachsenen Elementen. Schwarze Metallakzente, Möbel aus dunklem Holz, grafische Muster oder eine raue Betonoptik brechen die Süße der Pastellfarben auf und verleihen ihnen eine moderne, anspruchsvolle Note. So wirkt der Look frisch und frühlingshaft, aber niemals kindlich.


Im Trend: Kalkfarben
Marken wie Bauwerk Colour oder KalkKind machen es vor: Kalkfarben erleben ein riesiges Comeback. Ihre einzigartige, leicht wolkige Textur verleiht Wänden eine lebendige Tiefe, die mit normaler Dispersionsfarbe unerreichbar ist. Zudem sind sie von Natur aus atmungsaktiv und schimmelhemmend – eine perfekte Symbiose aus Ästhetik und Wohngesundheit für den Neuanfang im Frühling.



Wussten Sie, dass das menschliche Auge mehr Grüntöne unterscheiden kann als jede andere Farbe?


Denken Sie über den Farbtopf hinaus! Eine neue Wandfarbe wirkt erst richtig, wenn das Zusammenspiel stimmt. Ein frisches Salbeigrün an der Wand? Perfekt dazu passen:
- Kissenbezüge aus naturbelassenem Leinen.
- Helle Holzarten wie Eiche oder Esche.
- Grüne Zimmerpflanzen, die den Farbton aufgreifen und ihm Leben einhauchen.


Dopamine Decor: Dieser Trend setzt auf kräftige, fröhliche Farben, die nachweislich die Stimmung heben. Ein sonniges Gelb, ein leuchtendes Korall oder ein kräftiges Himmelblau als Akzentwand kann wie eine Lichttherapie für die Seele wirken – ideal, um die letzte Wintermüdigkeit endgültig zu vertreiben.


- Rahmen Sie ein schönes Stück Tapetenrest als Bild ein.
- Lackieren Sie die Innenwände eines offenen Regals in einer Kontrastfarbe.
- Geben Sie alten Blumentöpfen einen neuen, frischen Anstrich.
So einfach nutzen Sie Farbreste sinnvoll und setzen kleine, aber feine Akzente in Ihrer Wohnung.


Wichtiger Tipp zur Grundierung: Bei einem Wechsel von einer sehr dunklen zu einer hellen Frühlingsfarbe ist eine hochwertige Grundierung (Primer) unerlässlich. Für intensive, leuchtende Farben wie Gelb oder Rot empfiehlt sich sogar ein grau getönter Primer. Er neutralisiert den Untergrund besser als ein weißer und lässt die neue Farbe mit weniger Anstrichen brillant strahlen.


Spätestens seit dem Lockdown ist das Zuhause zum Zentrum unseres Lebens geworden. Laut einer GfK-Studie haben die Ausgaben für Renovierungs- und Heimwerkerbedarf in den letzten Jahren signifikant zugenommen. Eine neue Wandfarbe ist dabei die beliebteste Maßnahme, um das eigene Umfeld schnell und wirkungsvoll zu verändern und das Wohlbefinden zu steigern.


Schon mal von der 60-30-10 Regel gehört?
Sie ist ein simpler Design-Leitfaden für ein harmonisches Farbschema. 60% des Raumes (die Wände) erhalten die Hauptfarbe. 30% (Möbel, Teppiche) eine sekundäre, unterstützende Farbe. Die restlichen 10% (Kissen, Deko, Kunst) sind für Akzente in einer kräftigen dritten Farbe reserviert. Perfekt für einen ausgewogenen Frühlingslook!


Die Zukunft der Farbberatung ist digital.
Keine Lust auf unzählige Farbmuster? Fast alle großen Hersteller bieten mittlerweile Apps wie den „Dulux Visualizer“ oder „Caparol SPECTRUM_mobile“. Einfach ein Foto vom Raum machen und virtuell verschiedene Farben an den Wänden ausprobieren. Eine großartige erste Orientierung, bevor die Testdosen ins Spiel kommen.


Die Farbe des Jahres 2024: „Peach Fuzz“ (Pantone) oder „Sweet Embrace“ (Dulux). Beide Töne sind sanfte, warme und umarmende Farben, die perfekt zum Gefühl des Neubeginns im Frühling passen. Sie strahlen Optimismus und Geborgenheit aus und lassen sich wunderbar mit hellen Hölzern und weißen Möbeln kombinieren.


Der Moment, wenn die Abdeckfolie entfernt wird, die Möbel wieder an ihrem Platz stehen und der frische, leicht süßliche Geruch der neuen Farbe in der Luft liegt – das ist der wahre Duft des Neuanfangs. Vermischt mit der kühlen Frühlingsluft, die durch das offene Fenster strömt, ist dieses Gefühl unbezahlbar und belohnt für jede Mühe.


Wandfarbe & Raumakustik? Ja, das geht! Es gibt spezielle Akustikfarben oder -putze, die eine leicht raue, schallschluckende Oberfläche bilden. In minimalistisch eingerichteten Räumen mit viel Hall können sie das Raumklima spürbar verbessern und für mehr Gemütlichkeit sorgen, während sie gleichzeitig für einen frischen Look sorgen.


- Matte Dispersionsfarbe für Wohn- und Schlafräume.
- Abwaschbare Latexfarbe für Küche und Flur.
- Schimmelresistente Farbe für das Badezimmer.
Die Wahl des richtigen Farbtyps ist genauso wichtig wie die des Farbtons. Sie garantiert, dass Ihr frühlingsfrisches Ergebnis auch den Belastungen des Alltags standhält und lange schön bleibt.

Der letzte Schliff: Nachdem die Wände getrocknet sind, tauschen Sie die Blenden von Lichtschaltern und Steckdosen aus. Alte, vergilbte Plastikabdeckungen können den frischesten Anstrich schmuddelig wirken lassen. Neue, strahlend weiße oder sogar Modelle in Anthrazit oder Messing (z.B. von Gira oder Busch-Jaeger) kosten nicht die Welt, heben das Ergebnis aber auf ein professionelles Niveau.




