Dein Traum vom Wohnwintergarten: Was es WIRKLICH kostet und die 5 teuersten Fehler, die du vermeiden musst
Träumst du auch davon? Ein lichtdurchfluteter Raum, in dem du mit einer Tasse Kaffee sitzt, während draußen der Schnee fällt, aber du bist mitten im Grünen. Ein Wohnwintergarten ist für viele der Inbegriff von Lebensqualität. Aber ganz ehrlich, aus meiner Erfahrung als Handwerksmeister weiß ich: Zwischen diesem Traum und der Realität liegen oft ein paar entscheidende, aber leider teure Missverständnisse.
Inhaltsverzeichnis
- 0.1 Die erste Frage: Was kostet der Spaß und wie lange dauert das?
- 0.2 Die 5 teuersten Fehler beim Wintergartenbau – und wie du sie vermeidest
- 0.3 Die Technik dahinter: Damit dein Wintergarten funktioniert
- 0.4 Das Material: Eine Frage des Geschmacks und des Geldbeutels
- 0.5 Dein Weg zum Traum: Planung, Genehmigung und Profi-Suche
- 0.6 Vom Rohbau zur Wohlfühloase: Die Einrichtung
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Viele verwechseln einen echten Wohnwintergarten nämlich mit einem simplen Glaskasten, einem Kaltwintergarten. Letzterer ist super, um Kübelpflanzen zu überwintern oder an einem sonnigen Frühlingstag mal kurz rauszusitzen. Aber heizen? Fehlanzeige. Ein Wohnwintergarten hingegen ist eine vollwertige Erweiterung deines Hauses. Er ist warm, gemütlich und das ganze Jahr über dein neues Lieblingszimmer. Dafür muss er aber auch wie ein Haus gebaut werden – mit Fundament, Dämmung, Heizung und allem Drum und Dran. Lass uns mal Klartext reden, worauf es ankommt.
Die erste Frage: Was kostet der Spaß und wie lange dauert das?
Bevor wir uns in Details verlieren, lass uns über das sprechen, was dich am meisten interessiert: Geld und Zeit. Das ist die Elefantenfrage im Raum, und ich will da nicht drumherum reden.

Die Kosten: Rechne mal grob mit 2.000 € bis 3.500 € pro Quadratmeter für einen soliden, schlüsselfertigen Wohnwintergarten. Ja, das ist eine Hausnummer. Der Preis hängt natürlich stark von deinen Wünschen ab. Die größten Kostentreiber sind meistens:
- Die Verglasung: Gutes Dreifach-Sicherheitsglas kostet eben mehr als eine einfache Scheibe.
- Der Sonnenschutz: Eine automatisierte Außenmarkise ist teurer, aber unverzichtbar (mehr dazu gleich).
- Die Belüftung: Automatische, sensorgesteuerte Systeme sind komfortabler und teurer als manuelle Fenster.
- Das Material: Eine Holz-Aluminium-Konstruktion ist die Luxusklasse, Kunststoff oft die budgetfreundlichste Variante.
Der Zeitplan: Sei geduldig. Von der ersten Idee bis zum fertigen Anbau vergehen gut und gerne mal 4 bis 9 Monate. Ein realistischer Zeitstrahl sieht oft so aus:
- Planung & Angebotseinholung: 1-2 Monate
- Baugenehmigung: 2-6 Monate (je nach Amt und Bundesland kann das dauern!)
- Bau & Montage: 4-8 Wochen
Die 5 teuersten Fehler beim Wintergartenbau – und wie du sie vermeidest
Ich hab im Laufe der Jahre wirklich alles gesehen. Um dir teuren Ärger zu ersparen, hier meine Top 5 der schlimmsten Fehler, die immer wieder gemacht werden:

- Am Fundament sparen: Den Wintergarten auf ein paar Gehwegplatten zu stellen, ist der sichere Weg in den finanziellen Ruin. Das Ding wiegt Tonnen! Ohne ein frosttiefes, gedämmtes Betonfundament (mind. 80 cm tief) setzt sich die Konstruktion, Türen klemmen, Glas bricht. Totalschaden.
- Innensonnenschutz wählen: Der klassische Fehler. Eine Jalousie im Wintergarten ist nutzlos. Die Sonne knallt durchs Glas, heizt die Jalousie auf und die wird dann selbst zum Heizkörper. Ergebnis: Eine unerträgliche Sauna. Sonnenschutz gehört IMMER nach außen!
- Ohne Baugenehmigung bauen: „Wird schon keiner merken“ ist ein verdammt teurer Gedanke. Ein Wohnwintergarten ist fast immer genehmigungspflichtig. Wenn das Amt dahinterkommt, droht im schlimmsten Fall der Abriss auf deine Kosten.
- Den Hausanschluss vermasseln: Der Übergang vom Wintergarten zum Haus ist eine heikle Zone. Wird hier geschlampt, hast du eine perfekte Kältebrücke. Die Folge: Feuchtigkeit kondensiert, und du züchtest dir prächtigen Schimmel an der Wand.
- Falsches Glas nehmen: Wer hier auf billiges Zweifachglas setzt, heizt im Winter direkt für die Vögel im Garten. Die Heizkostenrechnung wird dich aus den Socken hauen.

Die Technik dahinter: Damit dein Wintergarten funktioniert
Ein Wintergarten ist ein Sensibelchen, was das Klima angeht. Wer die Physik ignoriert, bekommt schnell die Quittung. Hier die drei wichtigsten Punkte, die du verstehen musst.
Wärmedämmung – Nicht nur das Glas zählt! Klar, das Glas ist wichtig. Heutiger Standard ist eine Dreifachverglasung mit einem exzellenten Dämmwert (dem U-Wert). Je niedriger dieser Wert, desto besser. Aber auch die Rahmenprofile (aus Alu, Holz oder Kunststoff) und die Bodenplatte müssen top gedämmt sein. Das Ganze muss ein in sich geschlossenes, warmes Paket ergeben, sonst entweicht die Wärme an den schwächsten Stellen.
Sonnenschutz – Der Schutz vor dem Schmelzkäse-Effekt Ich erinnere mich an eine Familie, die unbedingt am Sonnenschutz sparen wollte. Im ersten Sommer riefen sie mich panisch an: Ihre Schokoladentorte war auf dem Kaffeetisch geschmolzen und der Raum hatte über 50 Grad. Eine professionelle Außenmarkise oder außenliegende Raffstores sind keine Option, sie sind Pflicht! Sie blockieren die Hitze, bevor sie überhaupt ins Innere gelangt. Diese Investition, die oft zwischen 3.000 € und 7.000 € liegt, rettet dir die Nutzbarkeit deines Wintergartens im Sommer.

Lüftung – Atmen nicht vergessen! Wir Menschen, Pflanzen, Kochen – all das produziert Feuchtigkeit. In einem dichten Glasraum kondensiert diese Feuchtigkeit an den kältesten Stellen, den Scheiben. Das Ergebnis sind nasse Fenster und über kurz oder lang Schimmel. Eine gute Lüftung ist daher lebenswichtig. Am besten ist eine Kombination aus Lüftungsklappen im Dach (warme Luft steigt auf) und Zuluftöffnungen unten. Noch besser: eine automatische Steuerung, die das für dich übernimmt. Das kostet zwar extra, aber sorgt für ein dauerhaft gesundes Klima.
Das Material: Eine Frage des Geschmacks und des Geldbeutels
Die tragende Konstruktion deines Wintergartens ist das Skelett. Jedes Material hat seinen Charme und seine Tücken.
Aluminium ist der moderne Klassiker. Superstabil, sehr pflegeleicht und erlaubt total schlanke, elegante Profile für maximale Glasflächen. Dank einer cleveren „thermischen Trennung“ im Inneren dämmt es heute auch richtig gut. Es ist eine langlebige, aber nicht ganz billige Wahl. Preislich liegt es im oberen Mittelfeld (ca. €€€).

Holz sorgt für eine unschlagbar warme und wohnliche Atmosphäre. Es dämmt von Natur aus schon sehr gut. Der Haken? Holz lebt und braucht Pflege. Die Außenseite muss regelmäßig gestrichen werden, um es vor Wind und Wetter zu schützen. Wer das mag, bekommt pure Gemütlichkeit. Preislich ist es etwas günstiger als Alu (ca. €€-€€€).
Holz-Aluminium ist ehrlich gesagt die Königsklasse. Innen hast du die wunderschöne, warme Holzoptik und außen schützt eine unverwüstliche Aluminiumschale das Holz. Das Beste aus beiden Welten: super wohnlich, extrem langlebig und absolut pflegeleicht. Das hat aber auch seinen Preis und ist die teuerste Variante (ca. €€€€).
Kunststoff ist die budgetfreundlichste Option. Moderne Kunststoffprofile sind pflegeleicht und dämmen ebenfalls gut. Bei sehr großen oder komplexen Konstruktionen stoßen sie aber an ihre statischen Grenzen. Oft ist dann eine Stahlverstärkung im Inneren nötig. Eine solide Wahl für kleinere, unkomplizierte Anbauten (ca. €€).
Dein Weg zum Traum: Planung, Genehmigung und Profi-Suche
Okay, du bist immer noch dabei? Sehr gut! Jetzt wird es konkret.

Deine Hausaufgabe: Bevor du auch nur einen Planer anrufst, mach Folgendes: Geh raus in deinen Garten. Stell dich genau dorthin, wo der Wintergarten hinsoll. Schau dir die Hauswand an. Wo verläuft die Dachrinne? Sind da Fenster im Obergeschoss, die beeinträchtigt werden könnten? Wo ist der nächste Nachbar? Diese Fragen wird dir jeder Profi als Erstes stellen.
Anschließend ist dein erster offizieller Gang der zum zuständigen Bauamt. Klingt spießig, ist aber essenziell. Frag nach den Bebauungsplan-Vorgaben und kläre in einer Bauvoranfrage, was überhaupt erlaubt ist. Das erspart dir später extrem viel Frust und Geld.
Woran erkennst du einen seriösen Fachbetrieb? Jeder kann dir das Blaue vom Himmel versprechen. Achte auf diese Punkte:
- Fragen, Fragen, Fragen: Ein guter Anbieter will alles wissen. Über deine Wünsche, dein Haus, dein Budget. Er kommt vorbei und schaut sich alles vor Ort an.
- Detailliertes Angebot: Stehen alle Leistungen drin? Fundament, Montage, Elektro, Heizungsanschluss? Oder nur die Glaskonstruktion? Ein lückenhaftes Angebot ist eine rote Flagge.
- Referenzen: Lass dir Projekte zeigen, die er bereits umgesetzt hat. Sprich mit den Leuten! Ein guter Handwerker ist stolz auf seine Arbeit.
- Keine Vorkasse-Fallen: Eine kleine Anzahlung ist normal, aber wenn jemand sofort 50 % im Voraus will, ohne dass ein Spatenstich getan ist – Finger weg!
Ein guter Startpunkt für die Suche sind oft lokale Fensterbauer, die auch Wintergärten im Programm haben, oder eine Suche über die Mitgliederlisten von Fachverbänden.

Vom Rohbau zur Wohlfühloase: Die Einrichtung
Wenn die Hülle endlich steht, kommt der schönste Teil. Aber auch hier gibt es ein paar Kniffe.
Der Boden: Fliesen sind superrobust, pflegeleicht und perfekt für eine Fußbodenheizung – die übrigens die ideale Heizart für einen Wintergarten ist, da sie die Wärme gleichmäßig verteilt. Wenn du es wärmer magst, sind spezielle Designböden oder für Wintergärten geeignete Harthölzer eine gute Wahl.
Licht & Strom: Plane Steckdosen nicht zu knapp! Wo soll die Leselampe hin, wo lädst du dein Laptop? Eine Kombination aus Decken-Spots für die Grundhelligkeit und gemütlichen Lichtinseln schafft Atmosphäre. Lass das aber unbedingt einen Elektriker machen!
Möbel & Pflanzen: Denk an die starke UV-Strahlung. Wähle Stoffe und Materialien, die nicht so schnell ausbleichen. Leichte Rattan- oder Korbmöbel passen oft wunderbar. Und Pflanzen? Klar, die gehören rein! Sie verbessern das Klima. Aber denk dran: Viele Pflanzen erhöhen die Luftfeuchtigkeit, was eine gute Lüftung noch wichtiger macht.

Ein gut geplanter Wohnwintergarten ist am Ende mehr als nur ein Anbau. Er ist ein Stück Lebensgefühl, das du jeden Tag genießen kannst. Wenn du diese Punkte im Hinterkopf behältst, bist du auf dem besten Weg, dir diesen Traum zu erfüllen – ganz ohne böse und teure Überraschungen.
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Welche Heizung für das Glashaus?
Die Fußbodenheizung ist die eleganteste Lösung: unsichtbar, gleichmäßige Strahlungswärme, keine störenden Heizkörper. Ideal für ein minimalistisches Design. Ihr Nachteil: Sie reagiert träge. Eine Alternative sind spezielle Unterflurkonvektoren, die direkt vor den Glasflächen in den Boden eingelassen werden. Sie erzeugen einen Warmluftschleier, der Kälteabfall am Fenster verhindert und sehr schnell auf Temperaturänderungen reagiert – perfekt für einen Raum, der sich durch Sonneneinstrahlung rasch aufheizt.

- Schützt wertvolle Möbel, Böden und Kunstwerke vor dem Ausbleichen.
- Reduziert die Aufheizung im Sommer um bis zu 5 Grad, was Klimatisierungskosten spart.
- Filtert über 99% der schädlichen UV-Strahlung, ohne das sichtbare Licht stark zu beeinträchtigen.
Das Geheimnis? Eine spezielle, unsichtbare Folie oder Beschichtung im Mehrscheiben-Isolierglas, die als selektiver Filter wirkt. Eine kleine Investition, die den Wohnkomfort und den Werterhalt Ihrer Einrichtung massiv erhöht.

„Ein Wintergarten ist dann perfekt, wenn man vergisst, wo das Haus aufhört und der Garten beginnt.“
Dieser Leitsatz eines Landschaftsarchitekten bringt es auf den Punkt. Planen Sie den Übergang fließend. Verwenden Sie im Wintergarten ähnliche Bodenbeläge wie auf der angrenzenden Terrasse oder greifen Sie die Farben des Gartens in den Textilien auf. So entsteht eine harmonische Verbindung statt eines gefühlten Bruchs.

Außenbeschattung vs. Innenbeschattung:
Außenliegender Sonnenschutz (z.B. von Warema oder Roma): Stoppt die Sonnenenergie, bevor sie auf das Glas trifft. Hocheffizient, aber witterungsanfälliger und teurer.
Innenliegende Systeme (Plissees, Jalousien): Schützen vor Blendung und neugierigen Blicken, können die Hitze aber nicht abhalten, da diese bereits im Raum ist.
Für einen echten Wohnwintergarten ist ein außenliegender Sonnenschutz, idealerweise mit Windwächter automatisiert, physikalisch die einzig sinnvolle Lösung gegen Überhitzung.

Der Zauber eines Wintergartens entfaltet sich oft erst nach Sonnenuntergang. Eine durchdachte Beleuchtung ist daher kein Nebenschauplatz, sondern elementar. Setzen Sie auf dimmbare Lichtquellen auf verschiedenen Ebenen: Bodenspots, die große Pflanzen von unten anstrahlen und dramatische Schatten werfen, eine zentrale Pendelleuchte über dem Esstisch und indirekte LED-Streifen entlang der Profile schaffen eine magische, einladende Atmosphäre.

Der häufigste Planungsfehler: Zu wenige Steckdosen. Denken Sie von Anfang an daran, wo Sie eine Stehlampe, den Laptop, das Soundsystem oder die Weihnachtsbeleuchtung anschließen möchten. Planen Sie mindestens eine Doppelsteckdose pro Wand, idealerweise auch eine bodennahe, schaltbare Steckdose für die Dekobeleuchtung. Eine nachträgliche Installation in einer fertigen Aluminium- oder Stahlkonstruktion ist extrem aufwendig und teuer.

Die Wahl des Bodens ist entscheidend für die Atmosphäre und Praxistauglichkeit. Ein Überblick:
- Feinsteinzeug-Fliesen: Extrem robust, pflegeleicht und ein idealer Wärmeleiter für Fußbodenheizungen. In Holz- oder Natursteinoptik verbinden sie Ästhetik mit Funktion.
- Echtholz-Dielen: Schaffen eine unvergleichlich warme und wohnliche Atmosphäre. Wichtig: Nur für perfekt isolierte und belüftete Wohnwintergärten geeignet, da Holz auf Feuchtigkeitsschwankungen reagiert.
- Vinyl/Designboden: Ein Kompromiss aus beiden Welten. Fußwarm, pflegeleicht und in unzähligen Designs erhältlich.

Laut dem Verband der Fenster- und Fassadenhersteller (VFF) kann ein hochwertiger Wohnwintergarten den Wert einer Immobilie um bis zu 15% steigern.
Diese Wertsteigerung ist jedoch direkt an die Qualität gekoppelt. Ein fachmännisch geplanter, korrekt an das Gebäude angeschlossener und energieeffizienter Anbau wird als vollwertiger Wohnraum bewertet. Eine schlecht isolierte „Bastellösung“ hingegen kann bei einem Verkauf sogar als Mangel angesehen werden.

Träumen Sie nicht nur von mediterranen Pflanzen, sondern wählen Sie auch die richtigen aus. Nicht jede Pflanze verträgt die intensiven Licht- und Temperaturbedingungen.
- Strelitzie (Paradiesvogelblume): Liebt Helligkeit und wird mit ihren exotischen Blüten zum Star des Raumes.
- Zitrusbäume (Zitrone, Calamondin): Bringen Duft und Urlaubsflair, benötigen aber einen kühleren, hellen Standort im Winter.
- Ficus benjamina (Birkenfeige): Ein Klassiker, der sich gut anpasst, aber Zugluft hasst.
- Bananenstaude (Zwergform): Für das ultimative Dschungel-Feeling, braucht aber viel Wasser und Licht.

Muss die Baugenehmigung wirklich sein?
Ja, in den allermeisten Bundesländern ist sie für einen beheizten Wohnwintergarten zwingend erforderlich. Es handelt sich rechtlich um eine Wohnraumerweiterung. Das Bauamt prüft dabei nicht nur Abstandsflächen zum Nachbarn, sondern auch kritische Aspekte wie Statik, Brandschutz und die Einhaltung der Energieeinsparverordnung (GEG). Ein Bau ohne Genehmigung kann zu einer teuren Abrissverfügung führen. Planen Sie die oft mehrmonatige Wartezeit also fest in Ihr Projekt ein.

Der Klang des Regens: Ein Aspekt, der oft vergessen wird, ist die Akustik. Prasselnder Regen auf einem großen Glasdach kann sehr laut sein und eine Unterhaltung erschweren. Wenn Sie Geräuschempfindlichkeit schätzen, fragen Sie Ihren Anbieter nach speziellem Schallschutzglas. Diese Verglasungen verfügen über dickere Scheiben oder elastische Zwischenfolien, die die Lärmübertragung deutlich dämpfen und aus einem Trommelkonzert ein sanftes Rieseln machen.

Lassen Sie sich von der Geschichte inspirieren. Die Idee des Wintergartens stammt von den Orangerien des 17. Jahrhunderts, in denen Adlige ihre kostbaren Zitruspflanzen überwinterten. Im viktorianischen England wurden sie dann zu aufwendigen Statussymbolen aus Glas und Gusseisen – Orten des gesellschaftlichen Lebens und der Zurschaustellung botanischer Sammlungen. Ein Hauch dieser Eleganz lässt sich heute mit Sprossenfenstern oder einer filigranen Konstruktion wieder aufleben.


- Vollautomatische Steuerung von Beschattung, Lüftung und Heizung.
- Sensoren, die auf Sonne, Wind und Regen reagieren und die Markise selbstständig ein- oder ausfahren.
- Programmierung von Szenarien, z.B. „Morgenstimmung“ oder „Kinoabend“.
Das Geheimnis steckt in Smart-Home-Systemen wie Somfy TaHoma oder Warema WMS, die alle Komponenten vernetzen und per App steuerbar machen. Das ist nicht nur purer Luxus, sondern sichert auch die Bausubstanz und optimiert den Energieverbrauch.

Schon bei 10 °C Außentemperatur und direkter Sonneneinstrahlung kann sich ein unbelüfteter Wintergarten auf über 40 °C aufheizen.
Dieser simple Fakt unterstreicht, warum ein durchdachtes Lüftungskonzept über Erfolg oder Misserfolg Ihres Projekts entscheidet. Eine rein manuelle Lüftung über Fenster ist unzureichend. Eine thermische Lüftung mit automatischen Dachfenstern (warme Luft steigt auf und entweicht) und Zuluftelementen im Bodenbereich ist das absolute Minimum für ein angenehmes Klima.

Wie reinigt man eigentlich ein meterhohes Glasdach?
Eine berechtigte Frage! Für die regelmäßige Pflege der senkrechten Flächen reicht ein guter Abzieher mit Teleskopstiel. Das Dach ist die Herausforderung. Hier haben sich Systeme wie das „HiFlo“ von Unger bewährt, wasserführende Stangen, die mit entmineralisiertem Wasser arbeiten und ein streifenfreies Trocknen ermöglichen. Alternativ bieten viele Glasreinigungsfirmen Abonnements für die Wintergartenpflege an. Wer es ganz bequem mag, investiert in selbstreinigendes Glas (z.B. Pilkington Activ™), dessen Beschichtung Schmutz durch UV-Licht zersetzt und bei Regen abspült.

Die Materialfrage ist auch eine Stilfrage.
Holz-Aluminium-Konstruktion: Das Beste aus zwei Welten. Innen sorgt warmes, atmungsaktives Holz für Wohnlichkeit. Außen schützt eine wetterfeste Aluminiumschale die Konstruktion dauerhaft vor Witterungseinflüssen. Die Premium-Lösung in Sachen Langlebigkeit und Ästhetik.
Kunststoff (PVC): Die budgetfreundlichste Option. Moderne Profile mit Mehrkammersystemen und Stahlkernen bieten gute Dämmwerte und sind extrem pflegeleicht. In puncto Eleganz und Wertigkeit können sie aber nicht mit Holz oder Alu mithalten.

Der Übergang zum Garten ist das Herzstück. Anstatt einer simplen Tür, denken Sie über eine Falt-Schiebe-Anlage nach. Diese lässt sich über die gesamte Breite öffnen und hebt die Grenze zwischen Innen und Außen im Sommer komplett auf. So wird Ihr Wintergarten zur überdachten Terrasse und verbindet Wohnraum und Garten auf spektakulärste Weise. Hersteller wie Schüco oder Solarlux bieten hier beeindruckende, leichtgängige Systeme.

- Regelmäßige Überprüfung der Dichtungen zwischen Glas und Rahmen.
- Reinigung der Regenrinnen und Abläufe, besonders im Herbst.
- Einmal jährlich die beweglichen Teile von Fenstern und Türen ölen.
Diese kleinen Handgriffe nehmen nur wenig Zeit in Anspruch, sichern aber auf Dauer die Funktion und Dichtigkeit Ihres Wintergartens und beugen teuren Folgeschäden durch Feuchtigkeit vor.

Die Möbel im Wintergarten sind extremen Bedingungen ausgesetzt: hohe UV-Strahlung und teils starke Temperaturschwankungen. Achten Sie bei der Auswahl auf Langlebigkeit.
- Stoffe: Wählen Sie spezielle Outdoor-Stoffe oder solche mit hoher Lichtechtheit (Wert 5 oder höher), um ein Ausbleichen zu verhindern.
- Materialien: Polyrattan ist eine pflegeleichte und UV-beständige Wahl. Helle Hölzer wie Eiche oder Esche sind weniger anfällig fürs Vergilben als Kiefer.
- Flexibilität: Modulare Lounge-Möbel lassen sich immer wieder neu arrangieren und an die Jahreszeit anpassen.

„Biophilic Design“ ist der Trend, der perfekt zum Wintergarten passt.
Dabei geht es darum, natürliche Elemente gezielt in die Architektur zu integrieren, um unser Wohlbefinden zu steigern. Ein Wintergarten ist von Natur aus biophil! Verstärken Sie diesen Effekt durch den Einsatz von Naturmaterialien wie Holz, Stein und Leinen, einer reichen Bepflanzung (denken Sie vertikal an einer Pflanzenwand!) und organischen Formen. So wird Ihr Anbau zu einer echten Oase für die Seele.

Sonnenschutz im Winter – ist das nicht überflüssig?
Ganz und gar nicht. Gerade in den Wintermonaten steht die Sonne sehr tief am Himmel. Ihre Strahlen dringen dann fast horizontal in den Raum ein und können extrem blenden – sei es beim Lesen, am Laptop oder beim Mittagessen. Ein flexibler Sonnenschutz, etwa in Form von verstellbaren Lamellen oder senkrechten Markisen, ist daher auch in der kalten Jahreszeit Gold wert, um das Licht zu lenken, ohne den Raum komplett zu verdunkeln.

Manuelle Lüftung: Kippfenster und Türen, die Sie von Hand öffnen. Kostengünstig, aber ineffektiv bei Abwesenheit und erfordert ständige Aufmerksamkeit. Die Gefahr von Überhitzung oder Auskühlung ist hoch.
Automatische Lüftung: Temperatur- und regensensorgesteuerte Dach- oder Fassadenelemente, die sich selbstständig öffnen und schließen. Teurer in der Anschaffung, aber sorgt für ein konstant gutes Klima, schützt vor Schäden und spart langfristig Energiekosten.
Für einen ganzjährig genutzten Wohnwintergarten ist die Automatik-Variante keine Option, sondern eine Notwendigkeit.

Ein Wintergarten ist mehr als nur ein Raum – er ist ein Erlebnis. Stellen Sie sich vor, Sie sitzen im Warmen, während ein Sommergewitter tobt und die Blitze den Himmel über Ihnen erhellen. Oder Sie beobachten Schneeflocken, die lautlos auf das Glasdach tanzen, während Sie mit einer Decke und einem Buch auf dem Sofa entspannen. Es sind diese Momente purer Naturverbundenheit und Geborgenheit, die den wahren Wert eines solchen Anbaus ausmachen.

Wussten Sie schon? Dreifach-Isolierglas hält nicht nur die Wärme im Raum, sondern dämmt auch den Schall von außen um bis zu 47 Dezibel.
Das entspricht dem Unterschied zwischen einer lauten Hauptverkehrsstraße und einem leisen Gespräch. Diese Eigenschaft ist besonders wertvoll, wenn Ihr Haus an einer befahrenen Straße oder in einer lauten Nachbarschaft liegt. Ihr Wintergarten wird so nicht nur zu einer thermischen, sondern auch zu einer akustischen Ruhezone.
Ein Wort zur Statik: Bedenken Sie die Schneelast! Je nach Region in Deutschland muss die Konstruktion Ihres Wintergartens erhebliche Schneemengen tragen können. Die Berechnung der sogenannten Schneelastzone ist Aufgabe eines Statikers und entscheidend für die Dimensionierung der Profile und die Sicherheit der gesamten Konstruktion. Sparen Sie hier nicht am falschen Ende – die Folgen könnten verheerend sein. Ein seriöser Anbieter wird diesen Nachweis immer als Teil des Angebots erbringen.




