Dein Schlafzimmer, mal ehrlich: Was wirklich für guten Schlaf zählt (vom Profi erklärt)
Ich hab in meiner Werkstatt schon unzählige Betten gebaut und komplette Schlafzimmer eingerichtet. Und ganz ehrlich? Viele Leute planen diesen Raum komplett falsch. Sie blättern durch schicke Magazine, sammeln Deko-Ideen und am Ende haben sie ein Zimmer, das zwar super aussieht, in dem sie aber hundsmiserabel schlafen.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Das Wichtigste zuerst: Die Luft, die du atmest
- 2 Das Herzstück: Dein Bettsystem richtig aufbauen
- 3 Ordnung im Kopf beginnt im Kleiderschrank
- 4 Wo soll das Bett eigentlich stehen? Ein paar Grundregeln
- 5 Licht und Farbe: Die unsichtbaren Stimmungs-Macher
- 6 Noch ein paar letzte Tipps vom Fachmann
- 7 Fazit: Dein ganz persönlicher Rückzugsort
- 8 Bildergalerie
Ein Schlafzimmer ist kein Schauraum. Es ist ein Funktionsraum, und seine einzige, verdammt wichtige Funktion ist: Erholung. Gesunder, tiefer Schlaf. Alles andere ist zweitrangig.
Als jemand, der jeden Tag mit Holz und soliden Konstruktionen arbeitet, sehe ich Möbel mit anderen Augen. Ich schaue hinter die glänzende Fassade. Riecht das Holz natürlich oder nach Chemie? Ist die Oberfläche warm und offenporig oder fühlt sie sich an wie eine Plastiktüte? Und die wichtigste Frage: Hält die Verbindung oder wackelt das ganze Bett nach zwei Umzügen? Hier teile ich mal mein Wissen – nicht über Kissenfarben, sondern über die knallharten Grundlagen für deine Gesundheit.
Das Wichtigste zuerst: Die Luft, die du atmest
Bevor wir auch nur an ein Möbelstück denken, müssen wir über das Raumklima reden. Klingt vielleicht langweilig, ist aber die absolute Basis. Du verbringst jede Nacht locker sechs bis acht Stunden in diesem Raum. Die Luft, die du dabei einatmest, entscheidet maßgeblich über deine Schlafqualität.

Warum echtes Holz dein bester Freund ist
Die ideale Luftfeuchtigkeit im Schlafzimmer liegt so zwischen 40 und 60 Prozent. Und hier kommt Holz ins Spiel. Massives Holz ist ein genialer Partner, weil es Feuchtigkeit aus der Luft aufnehmen und bei Bedarf wieder abgeben kann. Stell dir eine Wandverkleidung aus unbehandeltem Holz oder ein massives Holzbett vor – sie wirken wie ein natürlicher Puffer für ein gesundes Klima.
Aber Achtung! Das klappt nur, wenn die Oberfläche „atmen“ kann. Wenn das Holz mit einer dicken Lackschicht versiegelt ist, ist dieser Effekt futsch. Deshalb bin ich ein riesiger Fan von geölten oder gewachsten Oberflächen. Sie schützen das Holz, lassen es aber lebendig. Den Unterschied spürst du sofort. Ein geöltes Stück Eiche fühlt sich warm an, ein lackiertes kalt und tot. Wenn meine Azubis das zum ersten Mal anfassen, verstehen sie sofort, was ich meine.
Die unsichtbare Gefahr: Schadstoffe raus!
Viele günstige Möbel, Teppiche oder Wandfarben dünsten über Jahre hinweg fiese Sachen aus, sogenannte flüchtige organische Verbindungen (VOCs). Formaldehyd aus dem Kleber in Spanplatten ist da so ein Klassiker. Das Ergebnis können Kopfschmerzen, Allergien oder einfach nur unruhiger Schlaf sein.

Kleiner Tipp aus der Praxis: Lass neue Möbel, wenn möglich, ein paar Tage im Keller oder in der Garage „auslüften“, bevor du sie ins Schlafzimmer stellst. Und lüfte den Raum selbst richtig! Zweimal am Tag für 5-10 Minuten die Fenster komplett aufreißen (Stoßlüften) ist viel effektiver als ein ständig gekipptes Fenster. Das tauscht die Luft aus, ohne die Wände auskühlen zu lassen, was wiederum Schimmel vorbeugt.
Das Herzstück: Dein Bettsystem richtig aufbauen
Das Bett ist kein einzelnes Möbelstück. Es ist ein System aus drei Teilen, die perfekt aufeinander abgestimmt sein müssen: der Rahmen, der Lattenrost und die Matratze. Wenn hier nur ein Teil schwächelt, leidet dein Schlaf.
Der Bettrahmen: Mehr als nur Deko
Ein guter Bettrahmen sorgt für bombenfeste Stabilität. Nichts nervt mehr als ein Bett, das bei jeder Bewegung quietscht und wackelt. Hier trennt sich die Spreu vom Weizen.
- Material: Meine klare Empfehlung ist Massivholz. Stabil, langlebig und gut fürs Raumklima. Eiche oder Buche sind knüppelhart und robust. Zirbenholz ist etwas weicher, hat aber diesen wunderbar beruhigenden Duft durch die ätherischen Öle – ich habe Kunden, die darauf schwören. Furnierte Spanplatten sind natürlich günstiger, aber eben auch weniger haltbar.
- Konstruktion: Schau dir die Verbindungen an! Stabile Schraubverbindungen oder klassische Holzverbindungen sind das A und O. Billigbetten haben oft nur simple Beschläge, die schnell ausleiern.
So testest du ein Bett im Laden richtig (kein Witz!): 1. Leg dich nicht nur drauf, wälz dich mal richtig von einer Seite zur anderen. Hörst du was? Knarrt oder quietscht es? 2. Steh auf und rüttle mal kräftig am Kopf- und am Fußteil. Gibt es spürbar nach? Fühlt es sich wackelig an? Wenn ja, Finger weg. Eine gute Konstruktion bewegt sich keinen Millimeter.

Ach ja, und ein Wort zu Palettenbetten: Sehen auf Fotos cool aus, aber ich bin kein Fan. Du weißt nie, wo die Dinger herkommen und ob sie mit Chemie behandelt wurden. Außerdem sind sie rau, voller Splitter und ein Paradies für Staub und Milben.
Der Lattenrost: Der meistunterschätzte Held
Viele Leute kaufen eine Matratze für 1.000 € und legen sie auf einen Rollrost für 50 €. Das ist, als würde man auf einen Porsche Billigreifen montieren – völliger Unsinn. Der Lattenrost stützt dich und sorgt dafür, dass deine Matratze von unten belüftet wird.
Ein guter Rost hat flexible Leisten und verschiedene Zonen. Im Schulterbereich sollte er nachgeben, damit deine Wirbelsäule gerade bleibt, im Beckenbereich sollte er stützen. Oft kannst du die Härte mit kleinen Schiebern selbst einstellen. Der Abstand zwischen den Leisten sollte nicht mehr als 3-4 cm betragen, sonst leidet die Matratze. Rechne mal mit 200 € bis 500 € für ein wirklich gutes Modell – eine Investition, die sich lohnt.

Die Matratze: Eine extrem persönliche Sache
Hier gibt es keine Universallösung. Ob Kaltschaum, Taschenfederkern oder Latex hängt von deinem Körpergewicht, deiner Schlafposition und deinem Wärmeempfinden ab. Aber eine Regel gilt immer: Probeliegen ist Pflicht!
Geh in ein Fachgeschäft und nimm dir Zeit. Mindestens 15 Minuten in deiner typischen Schlafposition. Bitte den Verkäufer oder deinen Partner, zu prüfen, ob deine Wirbelsäule in der Seitenlage eine gerade Linie bildet. Viele gute Händler bieten auch Probeschlafen für mehrere Wochen an. Nutze das! Eine gute Matratze kostet zwischen 500 € und 1.500 €, hält aber auch gut 8-10 Jahre. Das sind nur ein paar Cent pro Nacht für deine Gesundheit.
Ordnung im Kopf beginnt im Kleiderschrank
Ein chaotisches Schlafzimmer sorgt für einen unruhigen Geist. Genügend Stauraum ist also keine Frage von Luxus, sondern pure Notwendigkeit. Die große Frage ist oft: Schrank von der Stange oder eine Maßanfertigung?
Ein fertiger Schrank aus dem Möbelhaus ist günstiger, klar. Du kannst ihn oft für 400 € bis 1.500 € bekommen. Der Nachteil: Er nutzt den Raum fast nie perfekt aus. Oben und an den Seiten bleibt Luft, wo sich Staub sammelt. Ein Einbauschrank vom Tischler hingegen wird millimetergenau angepasst. Kein verschenkter Platz, keine Staubfänger.

Ja, das ist eine andere Preisklasse. Rechne hier mal ab 3.000 € aufwärts, je nach Größe und Material. Aber dafür bekommst du eine Lösung, die perfekt zu dir passt und ein Leben lang hält. Ich hatte mal ein Projekt in einer Dachgeschosswohnung – mit einem maßgefertigten Schrank haben wir den „toten“ Raum unter der Schräge in ein wahres Stauraumwunder verwandelt. Das schafft jeden Tag Freude.
Kleiner Profi-Tipp: Achte auf die Beschläge, also die Scharniere und Auszüge. Hochwertige Systeme haben eine Dämpfung (Soft-Close). Türen und Schubladen schließen dann sanft und leise – ein Segen, wenn dein Partner mal früher raus muss.
Wo soll das Bett eigentlich stehen? Ein paar Grundregeln
Bevor du alles vollstellst, kurz nachdenken. Die Position des Bettes ist super wichtig für dein Wohlbefinden.
- Sicherheit geht vor: Die meisten Menschen schlafen am besten, wenn sie vom Bett aus die Tür und idealerweise auch das Fenster im Blick haben. Das ist ein Urinstinkt, der uns ein Gefühl von Kontrolle und Sicherheit gibt.
- Platz zum Atmen: Plane um die zugänglichen Seiten des Bettes mindestens 60 cm, besser 80 cm, Laufweg ein. Sonst wird das Bettenmachen zur Qual und alles wirkt gequetscht.
- Der häufigste Fehler: Das Bett so platzieren, dass die Schranktüren nicht mehr ganz aufgehen. Miss das vorher aus! Nichts ist nerviger.

Licht und Farbe: Die unsichtbaren Stimmungs-Macher
Licht und Farbe beeinflussen unsere innere Uhr massiv. Eine einzelne, grelle Deckenlampe erzeugt Krankenhaus-Atmosphäre und ist der Tod jeder Gemütlichkeit. Du brauchst ein kleines Lichtkonzept:
- Grundlicht: Eine dimmbare Deckenleuchte zum Aufräumen.
- Stimmungslicht: Indirekte Beleuchtung, vielleicht hinter dem Bett, für eine gemütliche Atmosphäre.
- Leselicht: Eine gute Leselampe, die nur dein Buch und nicht den ganzen Raum erhellt.
Achte auf die Lichtfarbe. Warmweißes Licht (unter 3.300 Kelvin) wirkt wie Kerzenlicht – beruhigend und perfekt fürs Schlafzimmer. Kaltweißes, bläuliches Licht ist was fürs Büro, es macht dich wach. Und plane die Steckdosen, bevor die Möbel stehen! Ein Schalter am Bett und an der Tür ist Standard, aber denk auch an Lademöglichkeiten fürs Handy.
Noch ein paar letzte Tipps vom Fachmann
Der Bodenbelag sollte sich morgens gut anfühlen. Barfuß auf warmes Holz oder Kork zu treten, ist einfach was anderes als auf kaltes Laminat. Und schwere Vorhänge sind Gold wert: Sie schlucken Schall und dunkeln den Raum perfekt ab, was für tiefen Schlaf entscheidend ist.

Dein 5-Minuten-Check für heute Abend: Setz dich mal auf deine Bettkante. Bilden deine Oberschenkel und Unterschenkel ungefähr einen 90-Grad-Winkel zum Boden? Perfekt. Fällst du quasi tief ins Bett oder musst dich mühsam hochhieven? Dann ist die Einstiegshöhe nicht optimal für deine Gelenke – ein oft übersehener, aber wichtiger Punkt.
Und bitte, sei realistisch beim Budget. Qualität kostet. Aber oft ist es schlauer, schrittweise in ein paar richtig gute Stücke zu investieren, als alles auf einmal billig zu kaufen und sich dann jahrelang zu ärgern.
Fazit: Dein ganz persönlicher Rückzugsort
Ein Schlafzimmer zu gestalten, ist eine tief persönliche Aufgabe. Es geht nicht um Trends. Es geht darum, einen Raum zu schaffen, der dir dient. Der dir hilft, abzuschalten und Kraft zu tanken. Denk von innen nach außen: Starte mit dem Raumklima, wähle das perfekte Bettsystem, plane cleveren Stauraum und sorge für gutes Licht. Die Deko? Die kommt ganz zum Schluss.
Bildergalerie



Allein in Deutschland leiden laut Robert Koch-Institut rund 25 % der Erwachsenen unter Schlafstörungen. Eine bewusste Raumgestaltung ist ein entscheidender, aber oft unterschätzter Faktor zur Besserung.
Das belegt, wie wichtig die Umgebung ist, in der wir uns Nacht für Nacht regenerieren. Bevor Sie also in das nächste Deko-Objekt investieren, prüfen Sie die Grundlagen: Materialien, Luftqualität und Licht. Ihre Gesundheit wird es Ihnen danken.


Der Duft von Zirbenholz ist nicht nur eine romantische Vorstellung aus den Alpen. Studien, unter anderem vom Joanneum Research Institut in Österreich, haben gezeigt, dass die ätherischen Öle der Zirbe die Herzfrequenz im Schlaf senken können. Ein Bett aus massivem Zirbenholz ist also eine Investition, die buchstäblich für mehr Ruhe sorgt – Nacht für Nacht.



Ist ein Massivholzboden im Schlafzimmer wirklich besser als Teppich?
Absolut. Während hochflorige Teppiche Staub und Milben magisch anziehen, bietet ein geölter Holzboden eine glatte, leicht zu reinigende Oberfläche – ein Segen für Allergiker. Zudem trägt er, genau wie Holzmöbel, zur Regulierung der Luftfeuchtigkeit bei. Das Barfußgefühl auf echtem, warmem Holz am Morgen ist ein unbezahlbarer Bonus.


- Atmungsaktivität: Fördert ein trockenes, milbenarmes Schlafklima.
- Temperaturregulierung: Kühlt im Sommer und wärmt im Winter.
- Robustheit: Hält bei guter Pflege ein Leben lang.
Das Geheimnis? Reine Schurwolle. Ein Teppich oder Läufer aus diesem Naturmaterial bindet sogar Schadstoffe aus der Raumluft und gibt sie nicht wieder ab. Eine natürliche Kläranlage für Ihr Schlafzimmer.


Achtung, Namensfalle: Lassen Sie sich nicht von Begriffen wie „Echtholz-Optik“ oder „Holzdekor“ täuschen. Selbst ein „Echtholzfurnier“ bedeutet nur eine hauchdünne Holzschicht auf einer Trägerplatte, die meist aus Spanplatten mit hohem Leimanteil besteht. Fragen Sie im Fachhandel immer explizit nach „Massivholz“ oder „Vollholz“ – nur das garantiert die positiven Eigenschaften für Ihr Raumklima.



Die richtige Farbe an der Wand kann die Schlafqualität maßgeblich beeinflussen. Doch die Wirkung entfaltet sich nur, wenn die Farbe selbst gesund ist.
- Achten Sie auf das Label: Suchen Sie nach Farben, die als „VOC-frei“ oder „emissionsarm“ deklariert sind. Siegel wie der „Blaue Engel“ helfen bei der Orientierung.
- Wählen Sie die richtige Art: Kalk- oder Lehmfarben sind von Natur aus diffusionsoffen, d.h. sie lassen die Wände atmen. Marken wie „Kreidezeit“ oder „Auro“ sind hier Pioniere.


Die optimale Schlaftemperatur für die meisten Erwachsenen liegt zwischen 16 und 19 Grad Celsius.



Naturlatex: Gewonnen aus dem Saft des Gummibaums, bietet er eine unübertroffene Punktelastizität. Das bedeutet: Er gibt nur dort nach, wo Druck ausgeübt wird, und stützt den Körper perfekt. Zudem ist er von Natur aus atmungsaktiv und antibakteriell.
Kaltschaum: Ein synthetisches Produkt auf Erdölbasis. Günstigere Modelle neigen zur Kuhlenbildung und können anfangs stark ausdünsten. Hochwertiger Kaltschaum kann zwar gute Liegeeigenschaften haben, erreicht aber selten die Klimaregulierung von Naturlatex.
Für ein gesundes Schlafklima ist eine Matratze von Herstellern wie „Dormiente“ oder „Prolana“ aus 100% Naturlatex oft die bessere Wahl.


Ihr Schlafzimmer sollte eine absolute Dunkelkammer sein. Schon kleinste Lichtquellen – die Stand-by-Leuchte des Fernsehers, das Ladekabel oder Straßenlaternen – können die Produktion des Schlafhormons Melatonin stören. Investieren Sie in dichte Vorhänge oder Plissees, die den Raum komplett abdunkeln. Es ist einer der einfachsten und effektivsten Hacks für tieferen Schlaf.


Muss ich jetzt alle meine Möbel wegwerfen?
Nein, ein schrittweiser Austausch ist oft der beste Weg. Beginnen Sie mit dem, was Ihnen am nächsten ist: dem Bett. Ein metallfreies Massivholzbett und eine hochwertige Naturmatratze bilden die Basis. Danach können Sie nach und nach weitere Stücke wie Nachttische oder eine Kommode aus gesunden Materialien ergänzen. Betrachten Sie es als eine langfristige Investition in Ihre Erholung.



Eine kleine Checkliste für den schnellen Raumklima-Check:
- Stoßlüften: Morgens und abends für 5-10 Minuten das Fenster komplett öffnen, anstatt es stundenlang zu kippen.
- Pflanzen-Power: Ein bis zwei luftreinigende Pflanzen wie Bogenhanf oder Grünlilie verbessern die Luftqualität.
- Textilien prüfen: Bettwäsche, Vorhänge und Teppiche aus Naturfasern wie Leinen, Baumwolle oder Wolle wählen.


Eine NASA-Studie fand heraus, dass Pflanzen wie die Efeutute oder der Bogenhanf in der Lage sind, gängige Haushaltsgifte wie Benzol und Formaldehyd aus der Luft zu filtern.
Diese grünen Mitbewohner sind also nicht nur Dekoration, sondern aktive Mitarbeiter für Ihre Gesundheit. Sie produzieren Sauerstoff und regulieren die Luftfeuchtigkeit – perfekt für ein Schlafzimmer, das eine echte Oase der Erholung sein soll.



Der Touch-Test: Fahren Sie mit der Hand über eine Holzoberfläche. Fühlt sie sich warm, lebendig und vielleicht sogar ein wenig strukturiert an? Dann ist sie wahrscheinlich geölt oder gewachst. Fühlt sie sich dagegen kühl, glatt und fast wie Kunststoff an, ist sie mit Lack versiegelt – und ihre Poren sind geschlossen.


In der japanischen Wohnphilosophie ist das Schlafzimmer ein Ort der Leere und Ruhe. Oft besteht es nur aus Tatami-Matten und einem Futon, der tagsüber im Schrank verschwindet. Dieses Prinzip der Reduktion lässt sich wunderbar übertragen: Entfernen Sie alles, was nicht unmittelbar dem Schlaf dient. Kein Arbeitsplatz, kein Wäscheständer, keine unruhigen Bilder. Ein leerer Raum fördert einen leeren, ruhigen Geist.



Leinen: Der Champion der Atmungsaktivität. Leinen kann viel Feuchtigkeit aufnehmen, ohne sich klamm anzufühlen, und trocknet schnell. Das macht es ideal für Menschen, die nachts schwitzen. Seine leicht knittrige Struktur verleiht dem Raum eine lässige Eleganz.
Bio-Baumwolle: Weich, hautfreundlich und pflegeleicht. Achten Sie auf GOTS-zertifizierte Baumwolle, um sicherzustellen, dass sie ohne Pestizide angebaut und fair verarbeitet wurde. Besonders Perkal- oder Satin-Webarten fühlen sich luxuriös an.


Haben Sie schon mal über ein metallfreies Bett nachgedacht? Viele Schreiner und Bettenbauer verzichten bewusst auf Schrauben oder Beschläge aus Metall. Der Grund: Metallteile im Bettrahmen können vorhandene elektromagnetische Felder (z.B. von Stromleitungen in der Wand) geringfügig verändern und konzentrieren. Holzsteckverbindungen, wie sie traditionell verwendet werden, sind nicht nur extrem stabil, sondern eliminieren dieses potenzielle Störfeld komplett.


Und was ist mit dem Smartphone am Nachttisch?
Es ist der größte Feind des guten Schlafs. Das blaue Licht des Displays signalisiert dem Gehirn, wach zu bleiben und hemmt die Melatonin-Produktion. Zudem sorgt der ständige Strom an Informationen und Benachrichtigungen für mentale Unruhe. Verbannen Sie das Handy konsequent aus dem Schlafzimmer. Ein altmodischer Wecker ist die gesündere Alternative.



Warmweiß (< 2700 Kelvin): Dieses Licht ähnelt dem einer Kerze oder Glühbirne. Es wirkt gemütlich, entspannend und ist ideal für die Abendstunden, da es die Produktion des Schlafhormons Melatonin nicht stört.
Neutral- bis Kaltweiß (> 4000 Kelvin): Dieses Licht hat einen hohen Blauanteil, wirkt aktivierend und konzentrationsfördernd. Im Schlafzimmer sollte es unbedingt vermieden werden, besonders in der Stunde vor dem Zubettgehen.


Geöltes Holz lebt und braucht ein Minimum an Pflege, um über Jahrzehnte schön zu bleiben.
- Reinigung: Meist genügt ein trockenes oder nebelfeuchtes Tuch. Bei stärkerer Verschmutzung etwas milde Holzbodenseife ins Wasser geben.
- Flecken: Leichte Kratzer oder Flecken lassen sich oft mit einem feinen Schleifvlies und etwas neuem Pflegeöl einfach ausbessern.
- Auffrischung: Je nach Beanspruchung freut sich das Holz alle ein bis zwei Jahre über eine dünne Schicht frisches Möbelöl, zum Beispiel von Marken wie „Osmo“ oder „Biofa“.


Der wichtigste Tipp fürs Budget: Sparen Sie nicht am Fundament. Wenn das Geld knapp ist, investieren Sie es in die zwei wichtigsten Komponenten: eine hochwertige Naturmatratze und einen stabilen, massiven Bettrahmen. Ein günstiger Kleiderschrank oder ein Second-Hand-Nachttisch sind leicht ausgetauscht. Aber die Qualität der Fläche, auf der Sie ein Drittel Ihres Lebens verbringen, ist nicht verhandelbar.



- Sorgt für visuelle Ruhe und Ordnung.
- Reduziert Stress und mentale Überlastung.
- Macht das abendliche Zubettgehen zu einem klaren Ritual.
Der Grund? Ein aufgeräumtes, klares Umfeld signalisiert dem Gehirn, dass der „Job“ des Tages erledigt ist. Es kann abschalten und sich auf die Erholung konzentrieren, anstatt von unerledigten Aufgaben umgeben zu sein.


Auch in einem kleinen Raum muss man nicht auf die Vorteile von Massivholz verzichten. Der Trick liegt in der Wahl des Holzes und des Designs. Helle Hölzer wie Esche, Birke oder Ahorn wirken leicht und freundlich. Entscheiden Sie sich für ein Bett mit filigranen Füßen, das den Boden sichtbar lässt, anstatt für ein wuchtiges Kastenbett. Das schafft optisch Luft und Weite.



Biophiles Design ist der Trend, Elemente der Natur in unsere gebaute Umwelt zu integrieren, um unser Wohlbefinden zu steigern. Im Schlafzimmer geht das weit über eine Topfpflanze hinaus: Denken Sie an organische Formen statt harter Kanten, an eine Wandverkleidung aus unbehandeltem Holz, das die Maserung der Natur zeigt, oder an einen Wecker, der Sie mit sanften Naturgeräuschen weckt. Es geht darum, eine Verbindung zur Außenwelt herzustellen, selbst wenn die Augen geschlossen sind.


Der Mensch verbringt durchschnittlich 24 Jahre seines Lebens schlafend.
Diese enorme Zeitspanne macht deutlich, warum die Qualität unseres Schlafzimmers keine Nebensache ist. Es ist kein Luxus, in schadstofffreie Materialien, eine stützende Matratze und ein ruhiges Ambiente zu investieren – es ist eine der fundamentalsten Entscheidungen für unsere langfristige Gesundheit und Lebensqualität.

Ein individuelles Kopfteil aus Holz wertet jedes Bett auf und ist einfacher gemacht, als man denkt.
- Material besorgen: Kaufen Sie im Baumarkt einige breite Dielen aus unbehandeltem Kiefern- oder Fichtenholz. Alte, gebürstete Gerüstbohlen vom Fachhändler wirken besonders charakterstark.
- Vorbereiten: Schleifen Sie die Bretter glatt, um Splitter zu entfernen. Behandeln Sie sie anschließend mit einem natürlichen Hartwachsöl, um die Maserung zu betonen.
- Montieren: Schrauben Sie die Dielen von hinten auf zwei senkrechte Kanthölzer und befestigen Sie die fertige Konstruktion sicher an der Wand hinter dem Bett.




