Dein Zuhause soll atmen? So geht’s wirklich – Ein ehrlicher Ratgeber aus der Werkstatt

von Augustine Schneider
Anzeige

In meiner Werkstatt riecht es nach Holz. Nach Zirbe, Eiche, frisch geschnittenem Ahorn. Diesen Duft kenne ich, seit ich ein kleiner Junge war und meinem Großvater, auch ein Meister seines Fachs, über die Schulter geschaut habe. Für mich ist das der Geruch von Zuhause. Und genau das wollen heute so viele Leute, die zu mir kommen: ein Zuhause, das sich echt und gesund anfühlt. „Natürlich wohnen“ nennen sie das. Für mich ist das kein kurzlebiger Trend, sondern die absolute Grundlage meiner Arbeit seit über 30 Jahren. Es geht darum, Räume zu schaffen, die uns guttun. Räume, die atmen können.

In diesem Ratgeber will ich mein Wissen mit dir teilen. Nichts aus schlauen Büchern, sondern direkt aus der Praxis. Aus unzähligen Projekten, vielen Erfolgen und, ja, auch aus ein paar Fehlern, die mich am meisten gelehrt haben.

Die Physik des Wohlfühlens: Warum deine Wände atmen müssen

Bevor wir über schicke Möbel und Trendfarben reden, müssen wir über etwas viel Grundlegenderes sprechen: die Luft, die wir jeden Tag einatmen. Ehrlich gesagt, verbringen wir doch fast unsere ganze Zeit drinnen, oder? Die Qualität dieser Raumluft entscheidet darüber, wie fit und wohl wir uns fühlen. Und hier kommt ein bisschen Physik ins Spiel, aber keine Sorge, es wird nicht kompliziert.

massivholz möbel esstisch kommode essraum einrichten
Anzeige

Viele moderne Baumaterialien versiegeln unsere Wohnungen regelrecht. Denk mal an Kunststofffarben, Lacke oder Vinylböden. Sie bilden eine dichte Hülle. Das große Problem dabei: Feuchtigkeit, die beim Kochen, Duschen oder einfach nur Atmen entsteht, kann nicht mehr raus. Die Folge? Wir müssen ständig lüften wie die Weltmeister, sonst droht Schimmel. Das ist ein ewiger Kampf gegen die Physik des eigenen Hauses.

Natürliche Materialien ticken da komplett anders. Sie sind „diffusionsoffen“, was einfach heißt, dass sie Feuchtigkeit aufnehmen und wieder abgeben können. Stell dir eine Wand mit Lehmputz vor oder einen massiven Holztisch. Wenn die Luft feucht ist, saugen sie einen Teil der Feuchtigkeit auf. Wird die Luft später wieder trocken (zum Beispiel durch die Heizung im Winter), geben sie die Feuchtigkeit langsam wieder ab. Sie sind wie ein natürlicher Klimapuffer. Die Luftfeuchtigkeit pendelt sich meist im idealen Bereich zwischen 40 und 60 Prozent ein. Und das spürst du. Die Luft fühlt sich frischer an, die Schleimhäute trocknen weniger aus. Das ist keine Einbildung, sondern pure Bauphysik.

wohnzimmer natürlich einrichten plstermöbel weiss couchtisch bodendielen
Anzeige

Ach ja, und dann sind da noch diese Ausdünstungen, die sogenannten VOCs. Dieser typische „Neumöbelgeruch“ von Spanplattenmöbeln oder neuen Teppichen? Das sind oft Lösungsmittel, Formaldehyd aus Klebstoffen und Weichmacher, die wir da einatmen. Das kann zu Kopfschmerzen, Müdigkeit oder Allergien führen. Ein massives Holzmöbelstück, das nur mit natürlichem Öl behandelt wurde, riecht einfach nur nach Holz. Ein Unterschied, den dein Körper sofort merkt.

Das Herzstück: Echtes Holz und wie du es richtig behandelst

Holz ist mein Element. Ich kenne seine Launen, seine Stärken und seine Schwächen. Die wichtigste Lektion, die du kennen solltest, ist der Unterschied zwischen Massivholz und diesen Holzwerkstoffen wie Spanplatten.

Der direkte Vergleich, ganz ohne Schnickschnack:

  • Massivholz: Das ist echtes, gewachsenes Holz. Es ist unglaublich langlebig, stabil und vor allem: reparaturfähig. Ein Kratzer in einer massiven Eichenplatte? Kein Weltuntergang. Den kannst du einfach rausschleifen und nachölen. Versuch das mal bei einem folierten Spanplatten-Tisch… Massivholz „arbeitet“, es reagiert auf die Luftfeuchtigkeit. Das ist kein Fehler, sondern ein Zeichen von Lebendigkeit. Ein guter Handwerker weiß das und berücksichtigt es bei der Konstruktion. Preislich liegt ein solider Esstisch aus Eiche vielleicht zwischen 800 € und 2.000 €, aber er begleitet dich ein Leben lang.
  • Spanplatten: Hier werden Holzspäne mit Leim – oft formaldehydhaltige Harze – zusammengepresst und mit einer Kunststofffolie oder einem dünnen Furnier beklebt. Klar, das ist günstig. So einen Tisch bekommst du schon für 200 €. Aber er ist extrem empfindlich gegen Feuchtigkeit (schon mal ein umgekipptes Glas auf einer Kante gehabt?), kann nicht repariert werden und dünstet oft Schadstoffe aus. Nach ein paar Jahren landet er auf dem Müll. Nachhaltig ist anders.

Für ein gesundes Zuhause ist Massivholz also immer die erste Wahl. Welches Holz, das ist Geschmackssache. Eiche ist hart und zeitlos, Buche hat eine ruhigere Maserung. Kiefer ist weicher, günstiger und duftet herrlich harzig. Mein persönlicher Favorit fürs Schlafzimmer ist aber die Zirbe. Ihr ätherisches Öl riecht nicht nur wunderbar, es kann nachweislich die Herzfrequenz im Schlaf senken. Das ist kein Hokuspokus, das wurde in Studien belegt.

einrichtungsideen-wohnzimmer-natürlich-wohnen-hochflorteppich-polstermöbel-offene-ziegelwände

Die Oberfläche: Ölen ist wie Hautpflege, Lackieren wie eine Rüstung

Die beste Holzoberfläche ist eine, die das Holz atmen lässt. Deshalb bin ich kein Fan von Lacken. Lack legt sich wie eine Plastikfolie aufs Holz und versiegelt die Poren. Das Holz verliert seine Fähigkeit, das Raumklima zu regulieren. Außerdem ist ein Lackschaden eine Katastrophe – meist muss die ganze Fläche abgeschliffen werden.

Meine bevorzugte Methode ist das Ölen. Hochwertige Öle auf Leinöl- oder Tungölbasis dringen tief ins Holz ein und schützen es von innen. Die Oberfläche bleibt aber offenporig. Sie fühlt sich warm und echt an. Und das Beste: die Pflege ist kinderleicht.

Kleiner Tipp: So ölst du deinen Tisch in 5 Schritten (idiotensicher)

  1. Vorbereiten: Die Oberfläche muss sauber und staubfrei sein. Bei kleinen Kratzern schleifst du die Stelle sanft in Faserrichtung mit feinem Schleifpapier (180er oder 240er Körnung) an.
  2. Öl auftragen: Gib etwas Holzöl (findest du im Baumarkt oder online von Marken wie Osmo oder Livos) auf einen fusselfreien Lappen und verreibe es dünn und gleichmäßig auf dem Holz.
  3. Einwirken lassen: Lass das Öl etwa 15-20 Minuten einziehen. Du siehst, wo das Holz mehr „Durst“ hat und nachsaugt.
  4. Überschuss abnehmen: Das ist der wichtigste Schritt! Nimm mit einem sauberen, trockenen Lappen ALLES überschüssige Öl wieder ab. Wische so lange, bis sich die Oberfläche trocken anfühlt. Ich erinnere mich noch gut, wie ich meinen ersten Tisch versaut habe, weil ich das vergessen habe – das Ding klebte tagelang! Lektion gelernt.
  5. Trocknen lassen: Lass die Oberfläche über Nacht aushärten, bevor du sie wieder belastest. Fertig! Das machst du je nach Beanspruchung ein- bis zweimal im Jahr.
naturholz esstisch weisse lederstühle esszimmer einrichten

Wände und Böden: Die großen Flächen machen den Unterschied

Ein Holztisch ist ein super Anfang. Aber die größte Wirkung aufs Raumklima haben die Wände und Böden – sie sind die größten Flächen im Raum.

Wände, die atmen: Lehm- und Kalkputz

In den meisten Wohnungen sind die Wände mit Raufaser tapeziert und mit Dispersionsfarbe gestrichen. Das ist schnell und billig. Aber die Kunststoffanteile in der Farbe versiegeln die Wand.

Viel cleverer sind mineralische Putze:

  • Lehmputz: Lehm ist ein wahres Wunderwerk. Er kann extrem viel Luftfeuchtigkeit puffern und bindet sogar Schadstoffe und Gerüche. Wusstest du schon, dass in einem Bad mit Lehmputz der Spiegel nach dem Duschen kaum beschlägt? Das Raumklima ist einfach unvergleichlich. Und nein, Lehm muss nicht immer braun sein, den gibt es heute in vielen tollen Farbtönen. Klar, Lehmputz vom Fachmann ist eine Investition – rechne mal grob mit 40-70 € pro Quadratmeter, während du bei Raufaser und Farbe vielleicht bei 15-25 € landest. Aber es ist eine Investition in deine Gesundheit.
  • Kalkputz: Kalk ist von Natur aus alkalisch und damit ein natürlicher Feind von Schimmel. Deswegen wurde er traditionell in Bädern, Küchen und Kellern verwendet. Er ist ebenfalls diffusionsoffen und sorgt für gesunde Wände.
 massivholz möbel antik natürlich wohnen wohntrend 2017
What's Hot

Faschings-Werkstatt für Zuhause: So bastelt ihr geniale Kostüme, die auch wirklich halten!

Böden: Natürlich auf Schritt und Tritt

Beim Boden zählt nicht nur die Optik. Wie fühlt er sich an? Was dünstet er aus?

  • Massivholzdielen: Der Klassiker. Nichts fühlt sich barfuß besser an. Geölt, reguliert auch der Boden das Raumklima mit.
  • Kork: Ein geniales Material aus der Rinde der Korkeiche. Es ist elastisch, warm, leise und nachhaltig. Achte aber auf Produkte mit natürlichen Bindemitteln.
  • Linoleum: Bitte nicht mit PVC-Böden verwechseln! Echtes Linoleum ist ein reines Naturprodukt aus Leinöl, Harzen und Jutegewebe. Es ist extrem robust und sogar antibakteriell.
  • Wollteppiche: Ein Teppich aus reiner Schurwolle kann ebenfalls die Luftfeuchtigkeit regulieren und sogar Schadstoffe filtern. Wichtig ist, dass der Teppichrücken nicht mit synthetischem Kleber beschichtet ist.

Praktische Lösungen für jeden Geldbeutel

Ich weiß, eine komplette Sanierung ist teuer. Aber man muss ja nicht alles auf einmal machen. Fang klein an!

Wenn du zur Miete wohnst:

Auch hier kannst du eine Menge tun. Hier ist eine kleine „Einkaufsliste“ für den Start:

couch tagesdecke bodendielen tischlampe
  • Einsteiger-Set für Mieter (Budget ca. 250 €): 1 Eimer Lehmfarbe zum Überstreichen einer Wand (ca. 80 €), 3 luftreinigende Pflanzen wie Bogenhanf oder Grünlilie (ca. 50 €), 1 gutes Holzpflegeöl-Set (ca. 25 €), 1 kleiner Wollteppich (ab ca. 100 €).
  • Investiere in ein, zwei hochwertige Möbel aus Massivholz, die mit dir umziehen. Ein Bett, ein Esstisch.
  • Tausche Textilien aus: Bettwäsche aus Leinen, Vorhänge aus Baumwolle.

Wenn du renovierst:

  • Setz Prioritäten. Fang mit dem Schlafzimmer an, dort verbringst du die meiste Zeit. Eine Wand mit Lehmfarbe und ein Bett aus Zirbenholz können Wunder für deinen Schlaf bewirken.
  • Mach einen Raum nach dem anderen. Das schont den Geldbeutel und die Nerven.

Der wichtigste Rat von mir: Kauf weniger, aber besser. Ein billiges Spanplatten-Regal, das nach drei Jahren auf dem Sondermüll landet, ist am Ende teurer als ein einfaches, aber solides Regal aus Kiefernholz, das dich ein Leben lang begleitet.

Achtung, Falle! Was du wissen musst, bevor du loslegst

Die Arbeit mit Naturmaterialien ist meistens sicher, aber eine Sache ist extrem wichtig. Diesen Hinweis gebe ich jedem Lehrling am ersten Tag.

baumwolle wolle leinen runder teppich wohnzimmer ideen
What's Hot

Gruppenkostüme, die rocken: Euer ultimativer Guide von der Idee bis zum Umzug

ACHTUNG: Ölgetränkte Lappen können sich selbst entzünden!

Leinöl und andere trocknende Öle entwickeln beim Aushärten Wärme. Wenn du einen öligen Lappen zusammenknüllst und in den Mülleimer wirfst, staut sich diese Wärme. Das kann so heiß werden, dass sich der Lappen von selbst entzündet. Ich habe schon von Werkstätten gehört, die deswegen abgebrannt sind. Also: Öl-Lappen immer flach ausgebreitet an einem sicheren Ort im Freien trocknen lassen. Oder sie in einem luftdichten Metallbehälter aufbewahren. Niemals zusammengeknüllt wegwerfen!

Und sei ehrlich zu dir selbst, was deine handwerklichen Fähigkeiten angeht. Bei alten Häusern mit möglichen Schadstoffen, bei tragenden Wänden oder größeren Putzarbeiten ist es keine Schande, einen Profi zu holen. Am Ende zählt ein gutes und sicheres Ergebnis.

Mein Fazit aus der Werkstatt

Natürlich zu wohnen bedeutet, sich mit ehrlichen Materialien zu umgeben. Materialien, deren Herkunft man kennt und deren Eigenschaften man schätzt. Es geht darum, ein Umfeld zu schaffen, das nicht nur schön aussieht, sondern uns guttut. Dein Zuhause ist mehr als nur eine Ansammlung von Dingen. Es ist der Ort, an dem du Kraft tankst. Die Entscheidung für natürliche Materialien ist eine Entscheidung für Qualität, Langlebigkeit und für deine eigene Gesundheit. Und das ist eine Investition, die sich jeden einzelnen Tag auszahlt. Nicht in Geld, sondern in Lebensqualität.

bodendielen holz weiss helle holzstühle esstisch natürlich wohnen

Bildergalerie

echtholzparkett schlafzimmer sessel gelbgrün keramik beistelltisch
What's Hot

Klangwunder selber machen: Der ultimative Guide zum Rasseln bauen – sicher, kreativ und mit Geling-Garantie

helles holz raumtrenner zimmerpflanzen deko kissen samt sofa

Der Duft von Zirbenholz, den der Autor so liebt, ist mehr als nur eine schöne Erinnerung. Studien, unter anderem vom Joanneum Research Institut in Österreich, haben gezeigt, dass die ätherischen Öle der Zirbe die Herzfrequenz im Schlaf senken können. Sie fördern die Tiefschlafphasen und sorgen für eine bessere vegetative Erholung. Ein Bett aus massivem Zirbenholz oder sogar ein simples Zirbenkissen auf dem Nachttisch kann so die Schlafqualität spürbar verbessern.

holz marmor kücheneinrichtungsideen barhocker bartresen kücheninsel
What's Hot

Faschingsdeko, die was aushält: Profi-Tipps aus der Werkstatt für deine Party

„Wir verbringen bis zu 90 Prozent unserer Lebenszeit in geschlossenen Räumen.“

Diese oft zitierte Zahl des Umweltbundesamtes macht deutlich, wie entscheidend das Raumklima für unsere Gesundheit ist. Schadstoffe aus Möbeln, Farben und Kunststoffen können sich in der Luft anreichern. Ein Grund mehr, auf natürliche, emissionsarme Materialien zu setzen, die unser Zuhause nicht zur versiegelten Box, sondern zu einem gesunden Lebensraum machen.

kork couchtisch rund sisalteppich blaue sofas roter sessel

Lehmputz an der Wand – ist das nicht empfindlich und altmodisch?

Ganz im Gegenteil! Moderner Lehmputz ist ein wahres Hightech-Produkt der Natur. Er kann fast das Zehnfache an Feuchtigkeit aufnehmen und abgeben wie Gipsputz und reguliert so meisterhaft das Raumklima. Marken wie Claytec oder Conluto bieten heute eine riesige Palette an Farbtönen, von sanftem Sandbeige bis zu tiefem Terrakotta. Er neutralisiert Gerüche, bindet Schadstoffe und fühlt sich einfach fantastisch an. Perfekt für ein gesundes und stilvolles Ambiente.

maritim einrichten mit naturmaterialien holz rattan
What's Hot

Fasching mit Kids: Eure Bastel-Anleitung gegen Langeweile (und für wenig Geld)

Die richtige Pflege für geöltes Holz: Anders als eine lackierte Oberfläche ist geöltes Holz offenporig und lebendig. Es braucht keine scharfen Reiniger!

  • Für die tägliche Reinigung genügt trockenes Staubwischen oder Staubsaugen mit einer Parkettdüse.
  • Bei Flecken reicht oft ein nebelfeuchtes Tuch.
  • Zur Auffrischung und Pflege eignen sich spezielle Holzbodenseifen auf Pflanzenölbasis, die nicht nur reinigen, sondern auch rückfettend wirken und die Schutzschicht erneuern.
massivholzmöbel gesund wohnen esstisch oval holzstühle

Der Test mit der Hand: Legen Sie einmal Ihre Hand auf eine massive Eichenplatte und danach auf eine kunststoffbeschichtete Arbeitsplatte. Sie spüren den Unterschied sofort. Holz fühlt sich immer warm und organisch an, weil es Wärme schlecht leitet und sich unserer Körpertemperatur anpasst. Kunststoff hingegen fühlt sich kalt und leblos an. Diese haptische Qualität ist ein oft unterschätzter Teil des Wohlfühlens.

natürlich wohnen flur einrichten sisalteppich garderobe schubladen weiss
  • Dämmt Schall und speichert Wärme.
  • Ist elastisch und schont die Gelenke.
  • Besteht aus einem nachwachsenden, CO₂-bindenden Rohstoff.

Das Geheimnis? Kork! Längst hat der Bodenbelag sein 70er-Jahre-Image abgelegt. Moderne Korkböden, etwa von Herstellern wie Haro oder Wicanders, gibt es heute in edlen Holz- oder sogar Steinoptiken. Sie sind eine unglaublich komfortable und nachhaltige Alternative zu Vinyl oder Laminat.

rattanmöbel holz esstisch küche essraum einrichten vitrine kommode

Achten Sie auf das Zusammenspiel der Textilien. Ein Zuhause atmet nicht nur durch die Wände, sondern auch durch die Stoffe, die uns umgeben. Leinen-Gardinen filtern das Licht weich und bewegen sich im Luftzug. Ein Teppich aus Schurwolle oder Sisal erdet den Raum und verbessert die Akustik. Selbst auf dem Sofa macht es einen Unterschied, ob man auf einer atmungsaktiven Baumwoll- oder einer schwitzigen Polyester-Oberfläche sitzt.

rustikal einrichten natürlich wohnen holzbalken küche esszimmer sitzbänke esstisch

Kalkfarbe: Ein diffusionsoffener Klassiker, der von Natur aus desinfizierend wirkt und Schimmelbildung vorbeugt. Ideal für Feuchträume und Keller. Der Look ist matt und leicht wolkig.

Silikatfarbe: Geht eine unlösbare chemische Verbindung mit mineralischen Untergründen ein (Verkieselung) und ist extrem langlebig und wetterfest. Perfekt für Fassaden, aber auch für stark beanspruchte Wände im Innenbereich.

Beide sind mineralische Anstriche, die Ihre Wände atmen lassen – im Gegensatz zu den meisten herkömmlichen Dispersionsfarben.

wandpaneele draht hängelampen skandinavisch wohnen

Nicht jede Holzart passt zu jeder anderen. Ein häufiger Fehler ist das wahllose Mischen von Hölzern mit stark unterschiedlichen Farbtönen und Maserungen, was schnell unruhig wirkt.

wandverkleidung holzbretter diy ideen bodendielen echtholzparkett wohnzimmer ideen ledermöbel

Denken Sie an die fünfte Wand: die Decke. Eine Holzverkleidung, wie sie in den Bildern mit den Holzbalken oder Wandpaneelen zu sehen ist, kann die Atmosphäre eines Raumes komplett verändern. Helle Hölzer wie Fichte oder Weißtanne, vielleicht weiß lasiert im skandinavischen Stil, lassen den Raum höher und luftiger wirken. Dunkle, rustikale Balken schaffen hingegen Gemütlichkeit und einen Hauch von Geborgenheit.

wohnzimmer ideen natürlich wohnen sisalteppich ledersofa holz couchtisch

Einen gesunden Wohnraum schaffen, auch mit kleinerem Budget? Das geht!

  • Wände: Statt teurem Lehmputz kann eine hochwertige Silikat- oder Kalkfarbe (z.B. von Farrow & Ball oder Auro) bereits einen enormen Unterschied machen.
  • Boden: Ein echter Sisal- oder Juteteppich über einem bestehenden Boden bringt sofort Natürlichkeit in den Raum, ohne dass man gleich renovieren muss.
  • Möbel: Suchen Sie auf Flohmärkten oder Kleinanzeigen nach gebrauchten Massivholzmöbeln. Mit etwas Schleifpapier und einem guten Naturöl werden sie wieder zu neuem Leben erweckt.
zimmerpflanzen olivenbaum wohnzimmer einrichtungsideen couchitsch ottomane sofa

Was bedeutet eigentlich „diffusionsoffen“ genau?

Stellen Sie sich eine moderne Funktionsjacke vor. Sie lässt Schweiß in Form von Wasserdampf von innen nach außen entweichen, hält aber Regen von außen ab. Ganz ähnlich funktioniert eine diffusionsoffene Wand. Sie erlaubt den Austausch von Wasserdampfmolekülen mit der Umgebungsluft. So kann die Wand überschüssige Luftfeuchtigkeit aufnehmen und bei trockener Luft wieder abgeben. Dieser „Puffereffekt“ sorgt für ein ausgeglichenes und gesundes Raumklima.

Der Geruchssinn entscheidet mit: Natürliche Materialien sprechen alle Sinne an, ganz besonders aber unsere Nase. Ein mit Bienenwachs behandelter Schrank verströmt einen dezent süßlichen Duft. Ein Wollteppich riecht warm und erdig. Lehmputz sorgt für eine neutrale, frische Luft. Diese subtilen, natürlichen Aromen tragen unbewusst massiv zu unserem Gefühl von „Zuhause“ und Geborgenheit bei – ganz ohne künstliche Raumdüfte.

Augustine Schneider

Augustine ist eine offene und wissenshungrige Person, die ständig nach neuen Herausforderungen sucht. Sie hat ihren ersten Studienabschluss in Journalistik an der Uni Berlin erfolgreich absolviert. Ihr Interesse und Leidenschaft für digitale Medien und Kommunikation haben sie motiviert und sie hat ihr Masterstudium im Bereich Media, Interkulturelle Kommunikation und Journalistik wieder an der Freien Universität Berlin abgeschlossen. Ihre Praktika in London und Brighton haben ihren beruflichen Werdegang sowie ihre Weltanschauung noch mehr bereichert und erweitert. Die nachfolgenden Jahre hat sie sich dem kreativen Schreiben als freiberufliche Online-Autorin sowie der Arbeit als PR-Referentin gewidmet. Zum Glück hat sie den Weg zu unserer Freshideen-Redation gefunden und ist zurzeit ein wertvolles Mitglied in unserem motivierten Team. Ihre Freizeit verbringt sie gerne auf Reisen oder beim Wandern in den Bergen. Ihre kreative Seele schöpft dadurch immer wieder neue Inspiration und findet die nötige Portion innerer Ruhe und Freiheit.