Deine Traumküche planen: Der ehrliche Guide vom Profi – ohne Showroom-Blabla

von Romilda Müller
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Eine gute Küche ist kein Zufall, sondern reine Planungssache

Hey, schön, dass du hier bist! In meiner langen Zeit in der Werkstatt und auf unzähligen Baustellen habe ich so ziemlich alles gesehen: sündhaft teure Designerküchen, in denen man kaum ein Ei braten konnte, und unscheinbare Küchen, die ihre Besitzer über Jahrzehnte glücklich gemacht haben. Woran lag’s? Ehrlich gesagt, fast nie am Geld. Der wahre Unterschied liegt in der Planung. Eine schlechte Planung nervt dich jeden einzelnen Tag. Ein guter Plan hingegen ist das Fundament, auf dem dein ganzer Küchen-Traum steht.

Klar, die meisten stürzen sich sofort auf coole Fronten und schicke Griffe. Verstehe ich total! Aber das ist, als würdest du ein Haus mit dem Streichen der Wände beginnen. Das, was eine Küche wirklich nutzbar macht, ist unsichtbar: die Laufwege, die Arbeitshöhe, die Logik der Abläufe. Wenn das nicht passt, bringt dir die schönste Optik nichts. In diesem Guide zeige ich dir, worauf es WIRKLICH ankommt – mit ehrlichen Tipps aus der Praxis, damit du die Fehler vermeidest, die andere teuer bezahlen.

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Erstmal Klartext: Was kostet eine Küche und wie lange dauert das Ganze?

Bevor wir uns in Details verlieren, lass uns über die zwei wichtigsten Themen sprechen: Geld und Zeit. Eine Küche ist eine große Investition, also ist es nur fair, hier realistische Zahlen auf den Tisch zu legen.

Was das liebe Geld angeht:

  • Einsteiger-Budget (bis ca. 7.000 €): Hier bekommst du eine solide Grundausstattung. Die Fronten sind meist aus pflegeleichtem Schichtstoff, die Geräte sind funktional, aber ohne viel Schnickschnack. Perfekt für die erste Wohnung oder wenn das Budget knapp ist.
  • Mittelklasse (ca. 7.000 € – 15.000 €): Das ist der Bereich, in dem sich die meisten bewegen. Hier gibt es schon mehr Auswahl bei den Fronten (z. B. Lacklaminat), hochwertigere Auszüge mit Dämpfung und Markengeräte mit mehr Funktionen. Auch eine langlebige Quarzkomposit-Arbeitsplatte ist hier oft schon drin.
  • Premium (ab 15.000 € aufwärts): Nach oben gibt es kaum Grenzen. Hier reden wir über Echtholz- oder Echtlackfronten, Arbeitsplatten aus Keramik oder edlem Naturstein, High-End-Geräte und clevere Sonderlösungen.
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Gut zu wissen: Das Geld verteilt sich grob so: Etwa 40 % gehen für die Schränke drauf, 30 % für die Elektrogeräte, 15 % für die Arbeitsplatte und der Rest für Spüle, Armatur, Beleuchtung und Montage. Du siehst also, wo du mit deinen Entscheidungen den größten Hebel hast!

Und der Faktor Zeit? Unterschätze das nicht! Von der ersten Idee bis zur fertigen Küche vergehen schnell mal ein paar Monate. Ein typischer Ablauf sieht so aus: Planung (2-4 Wochen), Aufmaß, dann kommt die Bestellung. Allein die Lieferzeit für die Möbel kann, je nach Hersteller und Saison, locker 6 bis 12 Wochen betragen. Danach folgt die Montage, die je nach Umfang 2 bis 5 Tage dauert. Also, fang frühzeitig an!

Das Fundament: Ergonomie und die Logik deiner Bewegungen

Okay, genug von Zahlen, jetzt geht’s um dich. Bevor wir über Materialien reden, müssen wir über deine Gewohnheiten sprechen. Wie groß bist du? Kochst du meistens allein oder mit der ganzen Familie? Eine Küche muss sich dir anpassen, niemals umgekehrt. Das ist der Kern von Ergonomie.

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Die richtige Arbeitshöhe: Dein Rücken wird es dir danken

Die Standard-Arbeitshöhe liegt oft bei 91 cm. Das ist ein Kompromiss, der für viele Leute einfach nicht passt. Mach doch mal den Test! Stell dich gerade hin und winkle deine Unterarme an, so als würdest du Gemüse schneiden. Passt’s? Der ideale Abstand zwischen deinem Ellenbogen und der Arbeitsplatte sollte etwa 10 bis 15 cm betragen. Für jemanden, der 1,85 m groß ist, können 98 oder 100 cm Höhe den Unterschied zwischen entspanntem Kochen und fiesen Rückenschmerzen ausmachen.

Kleiner Tipp aus der Praxis: Wenn zwei Personen mit sehr unterschiedlicher Körpergröße die Küche nutzen, sind zwei verschiedene Arbeitshöhen eine geniale Lösung. Man kann zum Beispiel den Spülenbereich etwas tiefer und die Hauptarbeitsfläche höher gestalten. Das sieht oft sogar richtig schick aus.

Das Arbeitsdreieck: Ein Klassiker, neu gedacht

Bestimmt hast du schon vom „magischen Arbeitsdreieck“ gehört. Das sind die Wege zwischen den drei wichtigsten Stationen: Lagern (Kühlschrank), Spülen (Spülbecken) und Kochen (Kochfeld). Die Idee ist simpel: Die Wege dazwischen sollten kurz und frei sein. Die Summe der drei Seiten sollte am besten nicht viel mehr als 6,50 Meter betragen, damit du keinen Marathon läufst.

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In modernen, offenen Küchen oder schmalen Schlauchküchen funktioniert ein Dreieck aber oft nicht. Macht nichts! Denk stattdessen einfach in logischen Zonen. Der Ablauf ist immer derselbe: Lebensmittel aus dem Kühlschrank holen, zur Spüle tragen und waschen, auf der Arbeitsfläche daneben schnippeln und dann ab damit zum Kochfeld. Wenn diese Stationen in einer sinnvollen Reihe angeordnet sind, ist alles gut.

Wichtige Maße, die du kennen solltest:

  • Platz zum Laufen: Plane mindestens 90 cm, besser 120 cm, zwischen zwei Küchenzeilen ein. Wenn oft zwei Leute in der Küche sind, sind 120 cm Pflicht, sonst steht ihr euch ständig im Weg.
  • Abstand zu den Oberschränken: Zwischen Arbeitsplatte und der Unterkante der Oberschränke sollten es 50 bis 60 cm sein. So hast du Platz zum Arbeiten, kommst aber noch bequem an die oberen Fächer ran.

Die Zonenplanung im Detail: So bringst du System rein

Profis teilen eine Küche in fünf logische Zonen auf. Das sorgt für superkurze Wege und macht die Arbeit viel flüssiger. Stell dir vor, du kommst mit den Einkäufen rein – was ist der logischste Ablauf?

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Zone 1: Bevorraten & Lagern

Diese Zone gehört am besten in die Nähe der Tür. Hier stehen Kühlschrank, Gefrierschrank und der Hochschrank für Nudeln, Reis und Konserven. Alles an einem Ort gebündelt, damit du die Einkäufe schnell verstauen kannst.

Zone 2: Aufbewahren

Hier wohnen dein Geschirr, die Gläser und das Besteck. Der ideale Platz ist zwischen Spülbereich und Essplatz. So kannst du das saubere Geschirr aus dem Spüler direkt in die nahen Schränke räumen. Übrigens: Ein Vollauszug für Teller ist tausendmal praktischer als ein Schrank mit Türen. Kein Bücken, kein Kramen!

Zone 3: Spülen & Abfall

Das Zentrum ist natürlich die Spüle, direkt daneben (meist darunter) der Geschirrspüler. Auch das Mülltrennsystem gehört hierhin, weil beim Gemüseschnippeln der meiste Abfall anfällt. Ein entscheidender Tipp, der oft vergessen wird: Plane auf BEIDEN Seiten der Spüle eine freie Arbeitsfläche ein! Eine Seite für schmutziges Geschirr, die andere als Abtropffläche. Mindestens 60 cm auf der Hauptseite sind Gold wert.

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Zone 4: Vorbereiten

Das ist das Herz deiner Küche! Die Hauptarbeitsfläche sollte zwischen Spüle und Kochfeld liegen. Hier wird geschnitten, geknetet und angerichtet. Bitte, bitte spare hier nicht am Platz. Eine durchgehende Fläche von 90 bis 120 cm ist ein Traum. Messer, Schüsseln und Gewürze gehören griffbereit in die Schubladen darunter.

Zone 5: Kochen & Backen

Diese Zone umfasst Kochfeld, Backofen, Mikrowelle und Dunstabzug. Das Kochfeld braucht links und rechts hitzebeständige Abstellflächen für heiße Töpfe (mindestens 30 cm pro Seite). Der Backofen wird heute oft auf Augenhöhe in einen Hochschrank eingebaut. Das ist nicht nur bequemer, sondern auch sicherer, falls kleine Kinder im Haus sind.

Kleine Geschichte aus der Werkstatt: Ich hatte mal einen Kunden, der wollte unbedingt eine Kochinsel nur mit Kochfeld – ohne Wasser, ohne viel Arbeitsfläche. Sah im Prospekt toll aus. Ein halbes Jahr später der Anruf: Er würde wahnsinnig, weil er ständig mit tropfenden Gemüsetöpfen über sein schönes Parkett zur Spüle balancieren muss. Wir haben die Insel dann für viel Geld mit einer kleinen Spüle nachgerüstet. Ein klassischer Planungsfehler, der zeigt, wie wichtig die Logik der Abläufe ist.

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Eine Frage des Materials: Von unverwüstlich bis pflegeintensiv

Die Materialwahl entscheidet nicht nur über den Look, sondern auch über die Haltbarkeit und wie viel du putzen musst. Es gibt hier kein „bestes“ Material, nur das, was am besten zu dir und deinem Budget passt.

Die Arbeitsplatte: Die meistbeanspruchte Fläche

Hier geht’s ans Eingemachte, denn die Arbeitsplatte muss einiges aushalten. Hier ein ehrlicher Überblick:

  • Schichtstoff (HPL): Der absolute Preis-Leistungs-Sieger. Bekommst du schon für ca. 50-150 € pro laufendem Meter. Super pflegeleicht und in hunderten von Designs erhältlich. Aber Achtung: Er ist nicht schnittfest und nur bedingt hitzebeständig. Ein heißer Topf hinterlässt schnell mal einen unschönen Abdruck. Und eine Macke ist für immer.
  • Massivholz: Wunderschön, warm und gemütlich. Eine Holzplatte kann bei Kratzern einfach abgeschliffen und neu geölt werden. Der Nachteil: Sie braucht Liebe. Regelmäßiges Ölen ist Pflicht, und Wasserpfützen müssen sofort weg, sonst gibt’s Flecken. Eiche ist hier eine robuste Wahl. Kostenpunkt: ab ca. 150-300 €/lfm.
  • Naturstein (z. B. Granit): Jede Platte ist ein Unikat der Natur. Granit ist hart, kratzfest und hitzebeständig. Aber die meisten Steine sind porös und müssen regelmäßig imprägniert werden, sonst ziehen Fett und Säure ein. Plane hier mal mit 300 €/lfm und aufwärts.
  • Quarzkomposit: Einer meiner persönlichen Favoriten. Ein Mix aus Quarz und Harz, der porenfrei, super hygienisch und extrem kratzfest ist. Ein toller Kompromiss aus Funktion und moderner Optik, der preislich oft zwischen Naturstein und Keramik liegt.
  • Keramik: Die Königsklasse und fast unzerstörbar. Du kannst darauf schneiden, heiße Töpfe abstellen – kein Problem. Absolut hitzefest, kratzfest und hygienisch. Der Haken? Der Preis (oft ab 500 €/lfm) und die Kanten. Bei einem heftigen Schlag kann mal eine Ecke abplatzen.
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Die Fronten: Das Gesicht deiner Küche

Bei den Fronten ist vor allem die Qualität der Beschichtung und der Trägerplatte wichtig.

  • Melaminharzfronten: Der solide Standard. Robust, pflegeleicht und preiswert. Eine super Wahl für eine funktionale Küche.
  • Folienfronten: Hier gibt es riesige Qualitätsunterschiede. Billige Folien können sich durch Hitze und Dampf (besonders am Geschirrspüler!) mit der Zeit ablösen. Sei hier vorsichtig.
  • Lackfronten: Sehen sehr edel aus, ob matt oder hochglänzend. Sie sind aber anfälliger für Kratzer und Fingerabdrücke (besonders auf Hochglanz!). Dafür kann ein Profi eine kleine Macke oft wieder ausbessern.
  • Echtholzfronten: Zeitlos und langlebig. Holz lebt und verändert sich mit der Zeit, das macht seinen Charme aus. Braucht aber etwas mehr Pflege.

Ein ehrlicher Rat: Investiere dein Geld lieber in hochwertige Beschläge (also Scharniere und Auszüge) als in die allerteuerste Front. Es gibt nichts, was mehr nervt als klemmende Schubladen oder schiefe Türen. Ein guter Vollauszug mit Dämpfung von einem Markenhersteller ist eine Investition, die sich jeden einzelnen Tag bezahlt macht. Ich hatte mal eine junge Familie, die bei den Beschlägen gespart hat. Nach zwei Jahren hingen die Türen schief und die Auszüge ruckelten – der tägliche Ärger war vorprogrammiert.

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Die Nischenrückwand nicht vergessen!

Zwischen Arbeitsplatte und Oberschränken ist die Wand – die sogenannte Nische. Die wird oft stiefmütterlich behandelt, ist aber super wichtig für Optik und Sauberkeit. Du hast mehrere Möglichkeiten: Klassische Fliesen sind robust, aber die Fugen können mit der Zeit unschön werden. Eine Glasplatte sieht modern aus und ist fugenlos, also superleicht zu reinigen. Oder du nimmst einfach dasselbe Material wie bei der Arbeitsplatte. Das schafft einen sehr ruhigen, einheitlichen Look.

Tipps für spezielle Fälle: Kleine Räume und moderne Technik

Nicht jede Küche ist ein großer, quadratischer Raum. Oft muss man mit dem klarkommen, was da ist. Aber keine Sorge, auch für knifflige Situationen gibt es Lösungen.

Extra-Tricks für kleine Küchen

Du hast nur eine kleine Küchenzeile in der Mietwohnung? Kein Problem! Mit ein paar Tricks holst du das Maximum raus:

  • Helle Farben: Weiß, Creme oder helle Grautöne lassen den Raum größer und luftiger wirken.
  • Hoch hinaus: Nutze die volle Raumhöhe! Oberschränke bis unter die Decke bieten enorm viel Stauraum für Dinge, die du seltener brauchst.
  • Clevere Geräte: Es gibt Geräte mit geringerer Tiefe oder schmalere Geschirrspüler (45 cm statt 60 cm).
  • Multifunktion: Ein Backofen mit integrierter Mikrowellenfunktion spart ein ganzes Gerät.
  • Glänzende Oberflächen: Hochglanzfronten oder eine Glasrückwand reflektieren das Licht und vergrößern den Raum optisch.
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Moderne Technik sinnvoll einsetzen

Grifflose Küchen sind total im Trend, weil sie so aufgeräumt aussehen. Meistens funktionieren sie mit mechanischen Öffnern (Push-to-Open) oder durchgehenden Griffleisten. Push-to-Open ist super elegant, aber auf dunklen Fronten siehst du jeden Fingerabdruck. Griffleisten sind da praktischer.

Beim Dunstabzug ist ein Kochfeldabzug, der den Dampf nach unten saugt, eine geniale Sache, besonders für Kochinseln. Hier musst du nur wissen, ob du Abluft (leitet die Luft nach draußen, ist effektiver, aber nicht immer möglich) oder Umluft (filtert die Luft und gibt sie zurück in den Raum) brauchst. Bei Umluft musst du nur dran denken, die Aktivkohlefilter regelmäßig zu wechseln, sonst riecht es schnell muffig.

Deine Checkliste gegen Küchen-Frust

Zum Abschluss gibt’s meine persönliche Hitliste der häufigsten Fehler als Checkliste für dich. Wenn du diese Punkte vor deinem Planungsgespräch durchgehst, bist du schon verdammt gut vorbereitet.

  • Genug Arbeitsfläche? Vor allem: Habe ich mindestens 90 cm freie Fläche zwischen Spüle und Kochfeld?
  • Ecken clever genutzt? Ist die „tote Ecke“ wirklich tot oder habe ich eine smarte Eckschranklösung (z. B. mit Schwenkauszügen) geplant?
  • Müll am richtigen Ort? Ist das Müllsystem direkt unter der Arbeitsfläche, wo ich Gemüse schneide?
  • Blockieren sich die Türen? Können Kühlschrank, Geschirrspüler und Schranktüren gleichzeitig geöffnet werden, ohne aneinander zu stoßen?
  • Genug Licht und Steckdosen? Habe ich eine gute Beleuchtung direkt über der Arbeitsfläche und mindestens 4-6 Steckdosen dort eingeplant?
  • Nicht am falschen Ende gespart? Habe ich in gute Beschläge und einen leisen, aber starken Dunstabzug investiert?
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Ein letztes Wort…

Puh, das war eine Menge Input, ich weiß. Aber eine Küche zu planen ist eben ein großes Projekt. Sieh diesen Guide als dein Rüstzeug, um die richtigen Fragen zu stellen und die Grundlagen zu verstehen. Jede Küche ist so individuell wie du selbst. Wenn du einen einfachen Raum hast, kommst du mit eigener Planung vielleicht schon weit. Aber sobald es knifflig wird oder du dir unsicher bist, ist das Geld für einen professionellen Planer im Küchenstudio oder bei einem guten Handwerker eine der besten Investitionen, die du tätigen kannst.

Nimm dir die Zeit für das Fundament. Dann wird deine Küche nicht nur schön, sondern vor allem ein Ort, der dir jeden Tag Freude macht. Und das ist doch das, worauf es ankommt, oder?

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„Die Küche ist eine Werkstatt, die wohnlich sein muss.“

Dieses Zitat des berühmten Designers Otl Aicher bringt es auf den Punkt. Funktionalität ist das Fundament, aber erst die wohnliche Atmosphäre macht die Küche zum echten Herzstück des Hauses. Denken Sie bei der Planung nicht nur an Geräte und Stauraum, sondern auch an das Gefühl, das Sie beim Betreten des Raumes haben möchten.

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Schon mal über die „toten Ecken“ geärgert?

Die Eckschränke sind oft schwarze Löcher für Töpfe und Tupperdosen. Moderne Beschlagsysteme verwandeln diesen verschwendeten Platz in puren Luxus. Sogenannte „LeMans“-Auszüge schwenken den gesamten Inhalt elegant vor den Schrank, während Karussells oder „MagicCorner“-Lösungen die hinterste Ecke zugänglich machen. Eine Investition, die sich bei jedem Öffnen auszahlt.

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Unterschätzt, aber entscheidend: Die Haptik. Wie fühlt sich die Arbeitsplatte an – kühl und glatt wie bei Dekton, oder warm und lebendig wie bei geöltem Eichenholz? Welches Geräusch macht die Schranktür beim Schließen? Ein sattes, gedämpftes „Klack“ von hochwertigen Scharnieren (z.B. von Blum oder Hettich) vermittelt mehr Qualität als jede Hochglanzfront. Fassen Sie die Materialien im Studio bewusst an!

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  • Sorgt für eine nahtlose, minimalistische Optik.
  • Erleichtert die Reinigung ungemein – keine Kanten, an denen sich Schmutz fängt.
  • Verhindert, dass man mit der Hüfte an Griffen hängen bleibt.

Das Geheimnis einer guten grifflosen Küche? Es ist die Mechanik. Achten Sie auf hochwertige „Push-to-open“-Systeme oder perfekt gefräste Griffmulden. Billige Lösungen nutzen sich schnell ab und werden zum täglichen Ärgernis.

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Die Spüle: Der meistgenutzte Arbeitsplatz. Sie wird im Schnitt 60 Mal am Tag frequentiert – öfter als Herd oder Kühlschrank! Schenken Sie ihr die nötige Aufmerksamkeit. Überlegen Sie sich:

  • Material: Pflegeleichter Edelstahl, robuste Keramik oder moderne Verbundwerkstoffe wie Silgranit von Blanco?
  • Größe: Reicht ein Becken oder ist ein zweites, kleineres für Gemüse praktisch?
  • Armatur: Ein hoher Auslauf erleichtert das Befüllen von Töpfen, eine ausziehbare Brause ist Gold wert beim Abspülen.
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Wohin mit der Dunstabzugshaube in einer offenen Wohnküche?

Die klassische Haube an der Wand kann die offene Optik stören. Die Lösung sind Kochfeldabzüge, bei denen der Dunst direkt am Topf nach unten abgesaugt wird. Systeme von Marken wie BORA oder Miele sind extrem effektiv und nahezu unsichtbar. Das schafft nicht nur Kopffreiheit, sondern ermöglicht völlig neue Planungskonzepte, zum Beispiel eine Kochinsel mit freiem Blick in den Raum.

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Laut einer GfK-Studie verbringen die Deutschen durchschnittlich 5,3 Stunden pro Woche mit Kochen.

Rechnet man das auf ein Jahr hoch, sind das über 275 Stunden – also mehr als 11 volle Tage! Eine ergonomische Höhe der Arbeitsplatte, kurze Wege zwischen den Arbeitsbereichen und eine durchdachte Anordnung der Utensilien sind keine Luxusfragen, sondern essenziell, um diese Zeit angenehm und effizient zu gestalten.

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Die Nischenrückwand ist die perfekte Bühne für ein persönliches Statement und oft günstiger zu wechseln als die Fronten. Statt klassischer Fliesen können Sie hier kreativ werden:

  • ESG-Glas: Kann in jeder RAL-Farbe lackiert oder sogar mit einem eigenen Foto bedruckt werden. Super pflegeleicht!
  • Acrylplatten oder Alu-Verbund: In unzähligen Dekoren von Betonoptik bis zu grafischen Mustern erhältlich.
  • Edelstahl: Bringt einen professionellen Look und ist extrem robust, aber auch pflegeintensiver (Fingerabdrücke).
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Ein oft übersehener Budget-Hack mit maximaler Wirkung ist die Lichtplanung. Eine einzelne Deckenleuchte erzeugt harte Schatten und eine ungemütliche Atmosphäre. Planen Sie stattdessen in drei Ebenen:

  • Grundbeleuchtung: Dimmbare Decken-Spots für eine gleichmäßige Helligkeit.
  • Arbeitslicht: LED-Leisten direkt unter den Hängeschränken leuchten die Arbeitsfläche perfekt und schattenfrei aus.
  • Akzentlicht: Eine schicke Pendelleuchte über dem Esstisch oder der Insel schafft Gemütlichkeit und zoniert den Raum.
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Arbeitsdreieck: Das klassische Konzept, das Spüle, Kühlschrank und Kochfeld in einem Dreieck anordnet, um die Laufwege kurz zu halten. Ideal für kleinere, geschlossene Küchen.

Arbeitszonen: Das modernere Konzept für größere oder offene Küchen. Hier werden Bereiche nach Tätigkeiten gegliedert: eine Zone „Vorbereiten“ (mit Spüle und Müllsystem), eine Zone „Kochen“ (mit Herd und Utensilien) und eine Zone „Bevorraten“ (mit Kühl- und Vorratsschrank).

Die Zonenplanung ist flexibler und besser für Haushalte geeignet, in denen oft mehrere Personen gleichzeitig in der Küche arbeiten.

Der schnellste Weg, einer bestehenden Küche einen neuen Look zu verpassen? Tauschen Sie die Griffe aus! Dieser kleine Eingriff hat eine enorme Wirkung. Schlichte schwarze Metallgriffe können eine einfache weiße Küche sofort modern und grafisch wirken lassen. Muschelgriffe aus Messing verleihen einen Hauch von Landhaus-Charme, während unsichtbare Griffleisten für einen minimalistischen Look sorgen. Eine günstige Maßnahme mit Wow-Effekt.

Romilda Müller

Mein Beruf macht mir echt viel Spaß! Selbst indem ich jeden Tag Beiträge über Themen aus den Bereichen Gartengestaltung, Dekoration, Innendesign, Mode und Lifestyle schreibe, entdecke ich viele interessante Tatsachen. Auch für mich selbst. Zudem schöpfe ich Inspiration für meine eigene Freizeit. Mein Ziel ist es, unserer Leserschaft nützliche Information und unendliche Anregung anzubieten und damit behilflich zu sein. Es freut mich, durch meine Artikel eine große Anzahl von Lesern für unterschiedliche Themen zu begeistern und zu neuen Projekten im Haus und Garten zu ermutigen. Außerdem will ich ihnen gleichzeitig damit Optionen für eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung bieten.